…die besser niemals gekommen wäre.

Vorbemerkung:

ALLE Personen sind ÜBER 18 Jahre alt.

Ich bin kein von Vorwörtern, aber in diesem Fall können einige einleitende Bemerkungen vielleicht nicht schaden und einiges erhellen.

Obwohl die Story aus der Ich-Erzählerperspektive geschrieben ist, ist sie NICHT autobiografisch.

Sie ist reine FIKTION.

Sie ist ein GEGENENTWURF zu der Story „Nächtlicher Besuch“ von „adlerswald“, einer

Geschichte, die hier vor einiger Zeit für einige Aufregung sorgte.

Ich versuche zu zeigen, wie man über das sensible Thema VERGEWALTIGUNG vielleicht schreiben könnte.

„MaximilianW“ mit „Rache“ und auch „Lionyz“ mit „Nachts im Park“ haben meiner Ansicht nach das Thema sehr interessant bearbeitet.

Meine Story ist ein weiterer Versuch in diese Richtung

Was mir ebenfalls wichtig ist: das alles ist KEINE Kritik an „adlerswald“ persönlich.

*

Es war einfach eine beschissene Woche . Mein hatte mich heute, am Freitag Mittag , vor versammelter Mannschaft in den Senkel gestellt, da ich ein wichtiges Positionspapier zur Stadtteilentwicklung nicht rechtzeitig abgeliefert hatte.

Ich versuchte, mich mit Stichpunkten zu retten, die ich im Kopf hatte. Rhetorisch war mein Rettungsversuch nicht übel. Es gab eine Galgenfrist bis kommenden Montag. Klar, über das Wochenende konnte ich die Scharte problemlos auswetzen und das würde ich auch tun, und mich Montag Morgen wieder gewohnt souverän präsentieren: die Materie im Griff, das Ganze in einer Mischung aus bestechend souveräner Lässigkeit humorvoll und doch gehaltvoll präsentierend.

Es war diese Mischung aus Fakten, Ironie und Selbstironie, gewürzt mit einem Schuß absichtlichem Understatement, die meine Vorträge gewöhnlich zu einem Ereignis machten. Ein Ereignis, das freilich nicht alle Kollegen und Kolleginnen immer mit dem gleichen Enthusiasmus teilten.

Ich gebe zu: ich inszenierte mich gerne und genoß es

Aber ich hatte erst kommenden Montag wieder Gelegenheit für einen großen Auftritt. Jetzt stand ich jedenfalls ziemlich düpiert da; etwas, das ich überhaupt nicht ausstehen konnte.

Und das ausgerechnet mir! Penibel, fast pedantisch korrekt, wie ich in beruflichen Dingen war. Und meine süffisanten Kommentare, ließen Kollegen und Kolleginnen die gleiche Zuverlässigkeit in diesen Dingen vermissen.

Diese Statements sorgten nicht grade für meine Beliebtheit im Kollegenkreis, was mir allerdings herzlich schnuppe war; lebte ich doch nach der Devise: „Mitleid bekommt man geschenkt. Neid muß man sich verdienen.“

Und ich hatte inzwischen viele Neider.In den letzten fünf Jahren hatte ich mich durch Ehrgeiz

und unglaublichen Arbeitseinsatz, der sich an vielen Überstunden zeigte, zielstrebig nach vorne gearbeitet.

Mein Lebensmotto hatte ich dem amerikanischen Star-Architekten Frank Lloyd Wright entliehen:

„Schon früh in meinem Leben musste ich mich zwischen ehrlicher Arroganz und scheinheiliger Demut entscheiden; ich entschied mich für die Arroganz.“

Bingo, Mr Wright!

Nach einer ziemlich turbulenten verlängerten Adoleszenz, die einige Studienwechsel, Saufgelage und Hurereien einschlossen, hatte ich mich mit Anfang 30 endlich entschlossen, aus meinem Leben eine ernste Angelegenheit zu machen.

Und dabei hatte ich dieselbe Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit an den Tag gelegt wie damals bei meinem Lotterleben, als ich es mir zur Aufgabe gemacht hatte, ein Kampftrinker und Hurenbock zu werden.

Ein Abendstudium in Sozialpädagogik, gute Kontakte zu sozialen Einrichtungen meiner Stadt, ein angeborenes Talent zu Kommunikation und Small-Talk. Entertainmentqualitäten gepaart mit Fachwissen und inhaltlicher Substanz bei vielen Themen. Dazu ein Talent, auszugleichen und zu integrieren. Wenn ich es mir recht überlegte, war ich eigentlich ziemlich perfekt.

Bei meinen Talenten hätte ich schon längst Bundeskanzler sein müsssen. Oder wenigstens Außenminister.

Dieses Amt hätte mich eher gereizt.

Ein Innnenressort wird schnell langweilig, spätestens, wenn man die Sekretärin zum zehnten Mal gebumst hat. In der Mittagspause oder nach Dienstschluß. Oder noch besser: in der Mittagspause UND nach Dienstschluß!

Okay, man konnte eine neue, natürlich jüngere Sekretärin einstellen, wenn man sich an der alten satt gevögelt hatte.

Ein Entlassungsgrund für die alte Sekretärin würde sich sicher schnell finden.

„Zu wenig Enthusiasmus beim Schwanzlutschen“ etwa, oder „Unangebrachte Hemmungen und Verkramptheit beim Arschfick.“

Meines Erachtens alles sehr gute Gründe.

Trotzdem, das Außenressort hätte mich eher gereizt: exotische Leckerbissen, pralle Ärsche

schwarzer Ladies in der Karibik und in Afrika oder angenehme entspannende Massagen mit anschließender „Vertiefung“ von asiatischen Schönheiten.

Wie ich unseren GUIDO W. beneide…ach-der ist ja…

Aber der Job in der Stadtteilentwicklung mit Schwerpunkt Integration war auch nicht übel, und ich hatte mich hier recht schnell hochgearbeit. Bekanntlich ist es nicht so wichtig, was man weiß, sondern wen man kennt. Und ich vereinte inzwischen beides: Fachwissen und den richtigen Bekanntenkreis.

Zudem hatte Sozialarbeit noch andere reizvolle Vorteile.

Man lernte fast automatisch flotte Feger kennen, denen, wenn schon nicht die Rettung des Weltklimas, so doch die Rettung des Stadtteils sehr am Herzen lag.

Da fiel immer mal eine für ne heiße Nacht oder ne kurze Affäre ab.

Sozialarbeiterinnen, so meine Erfahrung, waren auch im persönlichen „Nahkampf“ sehr engagiert und gaben in der Regel alles, damit man(n) sich befriedigt fühlte.

Mein Privatleben hatte unter meinem beruflichen Ehrgeiz zu leiden. Eine kontinuierliche Beziehung war da kaum aufrecht zu erhalten.

Aber die ONE-NIGHT-STANDS und SHORT-TIME-AFFAIRS waren auch ganz nett. Mir genügten sie im Augenblick.

Allerdings gab es einige Frauen in meiner beruflichen Umgebung auf die ich unglaublich scharf war, mit denen sich bisher leider noch nichts ergeben hatte. Sicher, es verbietet sich bei vernünftiger Betrachtung, berufliches und privates zu vermischen. Der Ärger hinterher war das vorherige Vergnügen sicher nicht annähernd wert.

Das Getuschel, das Gerede, die Geheimniskrämerei.

Ich hatte es bei einigen Kollegen und Kolleginnen, die eine private Affäre eingegangen waren, des öfteren erlebt. Streß pur.

Eigentlich kam das für mich nicht in Frage. Eigentlich…

Manche wäre wohl schon eine Sünde wert gewesen, und wie schon Oscar Wilde wusste, ist das Schönste an einer Versuchung nicht, ihr zu widerstehen, sondern ihr nachzugeben.

Die größte Versuchung in meinem beruflichen Umfeld war eindeutig Julia.

Buchhalterin. 28 Jahre alt. Brillenträgern. Xavier-Naidoo-Brille. Eine kühle Intellektuelle. Auf intellektuelle Weiber war ich schon immer besonders scharf!

Ich fragte mich: gehen intellektuelle Bräut beim ficken richtig aus sich raus oder halten sie dir auch dabei noch nen Vortrag über was weiß ich was wichtiges?

Taten sie nicht, jedenfalls die meisten nicht. Wenn ne Intellektuelle auftaute und endlich ihre Reserviertheit ablegte, fickte sie meistens auf Teufel komm raus!

Julia auch! Da war ich mir sicher!

Julia war die Seriosität in Person. Stets freundlich zu allen, aber diese Freundlichkeit war immer begleitet von einer Reserviertheit, die eine Annäherung, gar eine Kumpanei, nicht zuließ.

Es gelang ihr, eine imaginäre Grenze zu ziehen, die erstaunlicherweise jeder automatisch akzeptierte, selbst LEO, unser selbsternannter Betriebscasanova.

Flirts heben angeblich das Betriebsklima. Julia schien davon entweder noch nie etwas gehört zu haben oder sie glaubte nicht daran.

Nach dem Job noch mit Kollegen und Kolleginnen in eine Kneipe-nicht mit Julia.

Sie erschien pünktlich, erledigte effizient und zuverlässig ihren Job und machte dann Feierabend.

Auch bei Betriebsfesten war sie selten dabei; nur die Weihnachtsfeier ließ sie nie ausfallen.

Nachfragen nach ihren privaten Verhältnissen beantwortete sie immer gleich kurz und wortkarg: „Nicht verheiratet.“ Dabei hob sie kurz ihre Händer, um nonverbal zu unterstreichen: „Sieht man doch daran, dass ich keinen Ring trage.“

Mehr war darüber nicht zu erfahren.

Sie wurde in den knapp anderthalb Jahren in denen sie inzwischen bei uns arbeitete nie von jemandem im Auto zu Arbeit gefahren oder nach Feierabend von jemandem abgeholt. Es rief während der Arbeitszeit auch nie ein Kerl an, der sie mal kurz privat hätte sprechen wollen, was bei Andrea und Sylvia, den beiden anderen Frauen in unserem Betrieb, die Regel war.

Nichts, was bei Julia auch nur im entferntestens auf einen festen Stecher hinwies.

Diese Aura des Geheimnisvollen entfachte natürlich vor allem die Fantasie der Männer und führte zu den wildesten Spekulationen über ihr Privatleben.

Bei typisch männlichen „Plauderrunden“ nach Feierabend war Julia; genauer: ihr Sexualleben, sehr oft DAS Thema.

Was glauben Männer, wenn sie über eine Frau in dieser Hinsicht nichts genaues wissen?

Genau: die Schlampe ist bestimmt lesbisch!

„Lesbisch? Ach, das läßt sich leicht beheben. So eine braucht nur mal nen ordentlichen Schwanz in der Möse, dann tickt die gleich wieder richtig.“

LEO, unser Betriebscasanova und Frauenkenner.

„Also, Leo, so einfach kann man das nicht…“

„Ach, fuck! Ihr seid alle Warmduscher und wißt die Weiber nicht richtig zu nehmen. Die gehören an den Herd und vor allem in die Kiste. Die haben die Beine breit zu machen, wann immer uns danach ist. Eine widerspenstige Tussi gehört ordentlich durchgevögelt, dann weiß die gleich wieder, wo der Hammer hängt und ist zahm. Aber von Softies wie euch kann man das natürlich nicht erwarten.“

Bei diesen beachtlich modernen Statements ließ Leo sein dämliches aufgesetztes Jack-Nicholson-Grinsen sehen.

Seltsamerweise korrelierte Leos grosse Klappe hinsichtlich Frauen mit seiner beachtlichen Erfolglosigkeit auf diesem Gebiet.

Versuchte er, in der Kneipe eine anzubaggern holte er sich immer sehr schnell eine Abfuhr.

„Ach, das ist ne verklemmte prüde Zicke. Hat Leo nicht nötig. Ich schau mal kurz in mein Notizbuch und ruf eine meiner Verehrerinnen an. Die blasen mir jederzeit Zucker in den Hintern.“, so kommentierte er in der Regel seine Niederlagen.

Klar, Leo.

„Na, dann zeig doch mal, was du drauf hast und leg den Eisberg Julia flach.“

“ Die Kleine ist nicht mein Typ, aber wenn ich wollte bräuchte ich höchstens 2 Nächte, um die süchtig nach meinem grossen Schwanz zu machen. Ach, was red ich da? 2 Nächte? Nach der ersten grandiosen Nummer mit mir wollte die keinen andern Schwanz mehr!“

„Vielleicht ist Julia aber auch devot?“

Gerd. Auch nur mit der Klappe groß, aber linkisch und verlegen sobald ihn eine Frau auch nur um Feuer bat.

„Ich mein, das solls ja geben. Grade die Korrekten und Reservierten sollen oft so gepolt sein und lassen sich in S/M-Clubs auspeitschen.

Bei Julia könnt ich mir das gut vorstellen.“

Einen schüchterneren Kerl als Gerd hatte ich noch nie erlebt. Aber sich selbst den Spitznamen „Flirtlover“ verleihen. Gerd hatte vom flirten so viel Ahnung wie ein katholischer Würdenträger vom bumsen.

Alle Wochen schlug sein Samenstau in religiöse Wahnvorstellungen um und er sublimierte damit sein unbefriedigendes Geschlechtsleben.

Auf diesem Trip beschloss er immer, demnächst allen weltlichen Vergnügungen für den Rest seines Lebens zu entsagen und in ein Kloster zu gehen oder auf Missionstätigkeit nach Lateinamerika. Unglücklicherweise hatte er diese Versprechen bis heute nicht gehalten, sondern ging vor allem mir immer noch auf den Wecker.

„Oder umgekehrt: Julia macht in ihrer Freizeit auf Domina. Ich glaub, die hat eher ne dominante Ader, so selbstsicher, wie die sich in der Firma immer gibt. Ich könnt mir vorstellen, die arbeitet abends und am Wochenende als Teilzeit-Domina in irgendeinem Club. Oder bietet das Zuhause an. Schaut doch nur mal auf ihre exquisite Garderobe. Der Fummel ist nicht billig.

Okay, sie verdient bei uns nicht schlecht, aber soviel nun auch wieder nicht. Also, Jungs, ich sag euch, mit Julia stimmt gewaltig was nicht in sexueller Hinsicht. Damit hat Leo sicher recht.“

Lars, Spitzname „Literos“, weil er oft Bücher erwähnte, die er nicht wirklich verstanden hatte, was bei etwas differenzierterer Nachfrage immer sehr schnell deutlich wurde. Lars alias „Literos“, war der typische Klappentext-Leser.

2 Scheidungen, 2 Kinder, für die er so gut wie keinen Unterhalt zahlte, was kürzlich zu Lohnpfändungen geführt hatte.

Die Halbwertzeit seiner „Beziehungen“ betrug 2-6 Monate. Höchstens.

Er hängte sich an Leo, der ihm angeblich die Weiber überließ, die ihn nicht so interessierten.

Auch jezt gabs wieder ein anerkennendes Schulterklopfen von Leo für Lars.

„Prima, Junge. Auch möglich. Wenigstens einer-ausser mir natürlich-der hier noch durchblickt.“

Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln bei solchen Männergesprächen.

Ging es um Frauen wurden auch Sozialpädagogen oft schnell wieder zu Neandertalern.

„Hey, was is denn los, Mike? Dir ist die Unterhaltung wohl nicht intellektuell genug, was? Na, wer die Weiber ernst nimmt, so wie du…Kein Wunder. Junge, ich nehm dich mal mit auf Tour und geb dir einen Schnellkurs im Umgang mit den Weibern.“

„Ich fühle mich geehrt, Leo.“

„Na, das will ich auch schwer hoffen, Junge.“

Der sarkastische Ton in meiner Bemerkung war Leo wie immer entgangen.

Nicht nur Julias spröde Reserviertheit sondern vor allem ihr appetitliches äusseres machte uns Kerle neugierig und scharf.

Sie war überdurchschnittlich groß für eine Frau.

Lange hellblonde Haare, die sie entweder hochgesteckt trug oder zu einem Pferdeschwanz gebunden. Selten trug sie ihr Haar offen, was nicht nur ich sehr bedauerte. Sie hatte eine blonde Mähne von Kim-Basinger-Format.

Egal, was sie trug, sie machte darin immer eine gute Figur.

Meistens trug sie Kostüme. Grau oder schwarz. Business-Dress eben.

Dabei ließ sie durchaus etwas von ihren langen schlanken Beinen sehen, aber nie so viel, das man auf falsche Gedanken hätte kommen können. Oder besser: grade deshalb kam man erst recht darauf.

Netzstrümpfe. Auch das fachte unsere Fantasie an.

Was für slips trug sie?

Auch in Jeans und Sweatshirt, was sie selten trug, war sie eine Augenweide.

Schlanke Taille. Große Titten. Schöner Hintern. Etwas schmal im Verhältnis zu ihren grossen Brüsten, aber fest.

Grade ihre Korrektheit und Reserviertheit brachte die Männer zu dem unbestechlichen Schluß: bei Julia musste es sich um ein ganz scharfes Luder handeln! Sille Wasser sind tief. Die nach außen korrekten Weiber sind hinter der Maske ihrer Wohlanständigkeit die Schlimmmsten!

Julia stand ganz sich auf die perversesten Sachen!

Auch ihr Gesicht strahlte permanent subtile Lüsternheit aus.

Schlankes Profil, hohe Wangenknochen, volle Lippen, blaue Augen, süsse Stupsnase, die ihr etwas mädchenhaftes verlieh, wunderschöne schmale Augenbrauen.

In Wirklichkeit war ihr Gesichttsausdruck wohl völlig normal und ohne sexuelle Assoziationen.

Diese stellte ich wohl selbst her. Es war eine reine Projektion meiner Lüsternheit.

Ich las in diesem Gesicht was ich lesen wollte.

Genauso verhielt es sich mit anderen Dingen.

Hob sie eine Akte auf, die sie fallen gelassen hatte , bückte sie sich extra tief, wenn ich in der Nähe war um mir einen Eindruck von ihrem strammen Hintern zu geben.

Dieses versaute Miststück!

Machte mich scharf nur um kurz darauf wieder die korrekte Buchhalterin zu mimen.

Der würde ich es richtig besorgen bei nächster Gelegenheit, die sie mir bestimmt bald geben würde.

Sie konnte es bestimmt selbst kaum noch erwarten, von mir endlich ordentlich genagelt zu werden.

Wunschträume.

Hatte ich mich beruhigt und dachte rational über die Sache nach, war klar: Julia hatte wohl ihre Prinzipien und würde auch mir keine Gelegenheit zu einem Genreralangriff auf ihr heißes Fahrgestell geben.

Dennoch: die sexuellen Assoziationen, die ich zu fast all ihren Handlungen herstellte, wurden immer zahlreicher.

Sie streckte sich extra wenn sie, auf der Leiter stehend, eine Akte aus den oberen Regalfächern zog. Sie wußte genau, ich stehe unten uns schaue auf ihre Beine. Sie ließ zuviel davon sehen, aber leider nie soviel, dass ich einen Blick unter ihren Rockwerfen konnte, um ihren slip zu sehen.

Diese scharfe Schlampe machte mich andauernd absichtlich geil!

Das alles war natürlich nicht in Julias Verhalten begründet, es waren reine Projektionen von mir.

Bezüglich Julia packte mich eine sexuelle Obsession, die immer schwerer zu kontrollieren war.

In meinen feuchten nächtlichen Träumen fickte ich ihr den Verstand raus.

Grade die Tatsache, dass über ihr Privatleben überhaupt nichts bekannt war, fachte meine Phantasie an immer stärker an.

War sie vielleicht asexuell, also an Sex wenig oder gar nicht interessiert? Das soll es ja geben.

Nein, nicht Julia! Eine Frau mit so einem Fahrgestell mußte einfach für ihr Leben gern ficken.

Im Grunde dachte ich schon wie Leo, wenn mir Julia in den Sinn kam.

Alles würde jedoch ungefährlich bleiben und sich ausschließlich in meinen feuchten Träumen abspielen, da Julia weder anderen noch mir jemals die Gelegenheit geben würde ihr näher zu kommen.

Das dachte ich zumindest. Bis zu jenem Freitag, der beruflich für mich so unerfreulich verlaufen war, und der privat noch sehr viel desaströser enden sollte.

Das konnte ich dem Moment, als ich mir mein fünftes Frustbier hinter die Binde kippte allerdings noch nicht ahnen.

Meine Stammkneipe hatte ich vermieden. Dort kannten mich auch die Damen zu gut, merkten, wann ich schlechte Laune hatte und nur auf eine schnelle Nummer aus war.

Stattdessen hatte ich mich für einen Laden entschieden, in dem mein Ruf noch nicht völlig ruiniert war und der etwas ausserhalb meiner üblichen Route lag. Die Gefahr, jemandem zu begegenen, den ich kannte, war hier recht gering.

Eine Kneipe, in der ich eigentlich noch gar keinen Ruf hatte. Wo die dralle Rothaarige hinter dem Tresen, von der ich bisher noch nicht einmal den Namen kannte, noch wohlwollend neugierig auf mich war, da sie mich noch nicht richtig einschätzen konnte.

Das heißt; ihren Namen kannte ich inzwischen, allerdings hatte ich ihn nicht von ihr erfahren. Ein Gast hatte sie kürzlich „Moni“ gerufen, was ich nebenbei aufgeschnappt hatte.

Hier war ich bisher ausschließlich seriös aufgetreten.

Ein netter Flirt mit der roothaarigen „Titten-Moni“; diesen Spitznamen hatte ich ihr aufgrund ihres enormen Vorbaus im Geiste verpasst; einige Augenflirts mit verschiedenen Damen an der Theke, kurze, belanglose Plaudereien.

Hier konnte ich mich ruhig mal daneben benehmen, wenn es sich ergeben sollte. Dann würde ich den Laden zukünftig halt nicht mehr frequentieren.

Ja, auch die Wahl des Jagdreviers will gelernt sein. Einfach so in eine Kneipe reinmarschieren zum baggern; das machen nur hormongesteuerte Idioten.

Je nach Stimmung und Interessenlage will die Wahl der richtigen Kneipe sorgfältig überlegt sein.

Das ist eine Wissenschaft für sich.

Heute vernebelte jedoch der Ärger über meine missglückte Performance in der Firma meinen kühlen Blick für die Lage.

Dazu Leos dämliches Grinsen, das sagte: „Aha, unser Überflieger kocht auch nur mit Wasser.“

Das war noch das Harmloseste an der Sache.

Julias geringschätziger Blick und ihr süffisantes Lächeln über meinen Ausrutscher-beides hatte ich mir wohl nur eingebildet-trafen mich viel härter.

Na warte, du Miststück! Dir werd ichs noch zeigen!

Irgendeine leicht zu habende Schlampe musste heut nacht für meinen Frust grade stehen. Es würde sich problemlos eine zum Abschleppen finden lassen, die scharf auf eine schnelle Nummer war.

Einfach nur vögeln ohne ernste Absichten und Verpflichtungserklärungen. Ohne Liebesschwüre und Komplimente. Alles Dinge, die uns Kerle zu lange von unserem eigentlichen Ziel fern halten: vom ficken.

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