Ein heißer Juni 09 — In München

© Helios53, XII/2008

Marika

Es ist schon dunkel, als Stephan das Cabrio vor dem Haus mit der Nummer 14 in der Hans-Krauss-Straße einparkt. Wieder einmal gab es Stau auf der Autobahn wegen eines umgestürzten LKWs. Stephan ist ein wenig genervt, ungeduldig. Auch Martin und die zwei Mädchen fühlen sich wie gerädert. Daher fällt die Verabschiedung von Susi eher kurz aus , trotzdem herzlich, besonders Martin wird noch einmal extra geküsst. Sabine will mit hinauf kommen, wegen der Adresse von Max, ihrem .

„Beeil dich, Sabine! Fang gar nicht erst an mit Smalltalk, wir warten hier und wollen auch bald ins Bett.“

Sabine winkt zustimmend und läuft schnell zu Susi, die schon am Eingang klingelt. Jemand meldet sich über die Sprechanlage, Susi gibt sich zu erkennen und mit lautem Schnarren entriegelt sich die Haustüre. Sie müssen in den zweiten Stock. Oben wartet Marika im Bademantel schon an der geöffneten Tür, bittet die beiden herein und will Kaffee oder Tee aufwarten. Sabine lehnt ab, sie hat ja keine Zeit.

Susi erklärt, dass ihre Begleiterin nur schnell eine Adresse im Telefonbuch nachschlagen will. Marika meint, Buch habe sie zwar keines, aber Internet. Sie zeigt Sabine, wo der Computer steht und ist zuversichtlich, dass diese damit alleine zurechtkommt. „Passwort brauchst du keines, das Telefonbuch ist unter Favoriten, viel Glück!“

Damit lässt sie Sabine allein und zieht sich mit Susi in die Küche zurück, setzt Kaffee auf, kramt Kekse aus den hintersten Schubladenecken und lässt sich von Susi erzählen, was sie so auf der Reise erlebt hat. Das ist allerdings eine ganze Menge. Susi wird kaum ein Detail auslassen, denn beide kennen sich schon länger und hatten sich auch gleich angefreundet. Verwandte Seelen eben, wenn Marika auch gut drei Jahre älter ist, gleich alt wie Bruno, Susis Bruder. „Ich hatte beschlossen, mit einer Freundin, die auch nach München musste, wegen einer Hochzeit …“ Susi holt ganz weit aus, die Nacht ist ja noch lang.

Sabine hat in der Zwischenzeit das Internet geladen und das Telefonbuch gefunden, tippt jetzt ein: W i e c h e r t und M a x und M ü n c h e n. Tatsächlich, ein Treffer! Das muss er sein. Wiechert, Max, Mutzlingerstraße 11/5. Sabine notiert das auf einem Notizblock, reißt das Blatt ab, sieht sich noch schnell die Wettervorhersagen an, beendet ihre Internetrecherchen, ruft ein „Tschüss, bis Montag!“ in den Raum und verschwindet aus der Wohnung.

Sie läuft schnell hinunter, springt ins Auto, reicht Stephan den Zettel mit der Adresse. Der gibt das in sein Navi ein. „Shit!“, ruft er, „das ist ja mitten im Zentrum, dort krieg ich sicher keinen Parkplatz.“ Aber er fährt gleich los und hält sich an die Anweisungen. Jetzt in der Nacht ist der Verkehr abgeflaut, daher kommen sie flott voran und auch bald ans Ziel, einem vierstöckigen Altbau, zentrumsnah, aber doch in einer ruhigen Wohnstraße. Wie Stephan vorausgesagt hat, ist weit und breit nicht die geringste Parklücke zu entdecken, also hält er mit laufendem Motor in zweiter Spur. Sabine wird noch umarmt und geküsst, dann warten sie nur noch, ob sie ins Haus kommt oder nicht.

Wo wohnt Max?

Gerade, als Sabine klingeln will, öffnet sich die Türe und eine junge Frau kommt mit ihrem kleinen Hund heraus. Sabine fragt nach ihrem Bruder, aber die weiß auch nichts Genaues, nur dass sie ihn heute schon gesehen hat und er ihres Wissens nicht verreist ist. Das genügt Sabine, zur Not will sie sich ein Weilchen vor seine Tür setzen und warten. Anscheinend bewohnt ihr Bruder eine Wohnung im obersten Stock. Sabine winkt Stephan und Martin einen letzten Gruß, der BMW verschwindet gleich um die nächste Ecke. So schleppt sie ihren Rucksack zum Lift. Seltsam! Da steht sogar Wiechert auf einem Messingschild neben dem obersten Knopf. Ist ihr Bruder ein Snob geworden oder ist das Zufall und er wohnt bei jemandem, der den gleichen Namen trägt? Eventuell verschollene Verwandte? Wie ist Max denn auf diese gestoßen?

Sabine drückt auf den Knopf, aber nichts rührt sich. Sie drückt noch einmal und dann, aus Wut, auf alle Knöpfe gleichzeitig. Auf einmal setzt sich der Lift doch in Bewegung, hält aber in allen Stockwerken. Im vierten Stock ist Endstation. Eine Weiterfahrt ist offenbar nur mit einem Schlüssel möglich.

Also geht Sabine zu Fuß weiter. Am Ende einer Treppe ist Schluss. Eine Stahltür versperrt den Weg. Max wohnt im ausgebauten Dachboden, konstatiert Sabine. Keine Klingel, sie klopft, es dröhnt, aber niemand macht auf. Keiner zu Hause. Sabine stellt ihren Rucksack ab und öffnet das oberste Gangfenster. Warme Abendluft strömt herein. Als sie sich etwas hinaus lehnt, entdeckt sie, dass es da eine Dachterrasse gibt. Ob sie da beim Fenster hinaus auf diese klettern kann? Weit ist es nicht, eigentlich in Griffnähe. Wenn es nicht rund 15 Meter über der Straße wäre, …

Sabine gibt ihrem Herzen einen Stoß. Aus dem Rucksack kramt sie eine längere Schnur, bindet damit den Rucksack fest. Sie will ihn dann nachziehen, wenn sie oben ist. Das andere Ende der Schnur um das Handgelenk gewickelt, klettert sie vorsichtig auf die Fensterbank. Unter ihr ist ein Sims, breit genug, darauf sicher zu stehen. Sie tritt mit einem Fuß kräftig drauf, er scheint stabil. Also lässt sie sich mit dem Gesicht zum Fenster auf den Sims hinunter und tastet sich zur Seite. Es ist viel einfacher als befürchtet. Nach wenigen Schrittchen, kann sie das Terrassengeländer an der unteren Querverstrebung packen. Der Rest ist für sie ein Kinderspiel. Nur den Rucksack kann sie nicht nachziehen, er hat sich am Fensterflügel verhakt. Aber auch das ist kein Problem, denn die Treppentür führt gar nicht in den Dachboden, sondern auf die Terrasse. Und sie ist von oben leicht zu öffnen. Also holt Sabine ihr Gepäck, schließt auch wieder das Fenster und beginnt, die Terrasse zu erforschen. Auf dieser, der straßenabgewandten Seite des Hauses sieht es viel eher nach Penthouse als nach Dachboden aus. Große Glasschiebetüren führen in den Innenraum. Leider kann man nichts erkennen, weil alles dunkel ist. Drinnen schrillt ein Telefon.

Bruneum – Aufstieg und Fall

Als die Tür nach Sabines hastigem ‚Tschüss‘ ins Schloss fällt, fährt Susi in der ausführlichen Schilderung ihrer Reiseabenteuer fort. Marika hört sehr aufmerksam zu. Die beiden kennen und verstehen sich prächtig schon seit vorletztem Herbst, als Bruno seine zur Eröffnungsfeier eines Schickeria-Lokals in Schwabing eingeladen hatte. Das war aber nicht nur der erste, sondern auch der letzte Grund zum Feiern. Nach knapp einem Jahr war Bruno pleite und das Bruneum Vergangenheit. War ja auch ein bescheuerter Name für ein In-Lokal.

Von all den Freunden, die sich bei dieser legendären Eröffnungsfeier auf Brunos Kosten betrunken hatten, war nur Marika geblieben. Die hielt dafür felsenfest zu ihrem und ihn auch finanziell über Wasser. Glücklicherweise können sie mietfrei in der Wohnung von Marikas Ferenc wohnen, denn dieser benutzt sie nur während des Oktoberfestes, den Rest des Jahres genießt er seinen Wohlstand auf Mallorca. 1956 war er nach dem missglückten Aufstand aus Ungarn gekommen, hatte anfangs als Kellner, später als Geschäftsführer gearbeitet und zuletzt als selbständiger Gastronom Karriere und Millionen auf der Münchner Wies’n gemacht.

Die Treue seiner zu dem gescheiterten Promi-Wirt Bruno hatte ihn aber doch so beeindruckt, dass er ein paar alte Kontakte hatte spielen lassen, weshalb Bruno die Chance bekam, schon im Winter nach der Pleite die Brummerhütte günstig zu pachten. Der alte Pächter hatte es durch katastrophale Küchenleistungen trotz herrlichster Lage, Rodelbahn im Winter und Klettersteig im Sommer geschafft, die Hütte völlig abzuwirtschaften. Bruno hingegen brachte als gelernter Koch, trotz seines für die Einheimischen komischen Dialekts, Küche und Hütte bald wieder auf Vordermann.

Eigentlich hätte Marika in der Sommersaison auf der Hütte aushelfen sollen, aber sie ist an der Uni mit einer bezahlten Projektarbeit noch bis August voll ausgelastet und kann nur am Wochenende zu Bruno fahren. Daher darf Susi ran und gutes Geld, vor allem Trinkgeld scheffeln. Sabine auch, wenn sie es auf die Hütte schafft.

Susi erzählt gerade, wie sie Martin auf dem Steg verführt und dann den jungen Felix gerettet hat. Beide sitzen mit einer Tasse Kaffee auf dem gemütlichen Sofa, Marika lehnt in der Kuschelecke und hat die langen, nackten Beine untergeschlagen. Sie ist eine rassige Schwarzhaarige, die Susi als eine Art Große Schwester empfindet, eine Schwester, der man alles anvertrauen kann. Jetzt werden ihr aber Geschehnisse anvertraut, die ihr die Röte ins Gesicht treibt. Schamesröte ist es allerdings nicht, denn die heißblütige Pusztablume ist auch kein Kind von Traurigkeit. Ihre Hand wandert in den Schritt und sie beginnt versonnen, mit ihrem Kitzler zu spielen. Susi bemerkt das grinsend und gestaltet die Erzählung besonders detailgetreu und saftig. Als sie dabei anlangt, wie sie Felix eine Thai-Massage verpasste — nur um ihn aufzuwärmen, wie Susi nachdrücklich betont — stöhnt Marika wollüstig auf und jappst: „Hör auf, hör auf, sonst vernasch ich dich auf der Stelle!“ Doch nach einem Blick auf Susi und in deren Augen fügt sie hinzu: „Nein, hör nicht auf, bloß nicht aufhören!“

Was für ein Max?

Aber Susi hält inne und meint: „Eigentlich wäre das eine gute Gelegenheit, eine Pause zu machen. Erstens hab ich jetzt Hunger und zweitens würde ich gerne duschen, wenn das möglich ist, denn ich bin ganz verschwitzt und verstaubt. Hm! Eigentlich eher umgekehrt, erst duschen, dann essen.“ Marika hört auf, sich selbst Genüsse zu verschaffen und kommt wieder zu sich.

„Das ist allerdings ein kleines Problem, denn unser alter Boiler ist so verkalkt, dass er nur heißes Wasser für zweimal Duschen hat. Aufgeheizt wird er erst wieder zwischen drei und fünf in der Nacht. Es gibt also drei Möglichkeiten: Kalt duschen, mit mir duschen oder mit Max duschen.“ Marika zuckt bedauernd die Achseln. „Und zu essen haben wir auch nichts im Kühlschrank, aber wir können noch zum Italiener um die Ecke. Der hat bis Mitternacht Pizzen und Pasta. Die all‘ arrabbiata ist ein Gedicht …. was schaust du so belämmert?“

„Was für ein Max!“, fragt Susi ahnungsvoll.

„Na, der Max Wiechert. Den müsstest du doch kennen, weil der kommt ja auch von dort … He! Lass mich los!“ Susi ist aufgesprungen und hat Marika gepackt. Sie schüttelt sie, damit sie aufhört, zu quasseln.

„Wo ist er?“ schreit Susi und rennt durch die Wohnung, reißt Türen auf und knallt sie wieder zu. Da fliegt ganz hinten die letzte auf und Max erscheint wütend im Türrahmen.

„Marika! Was, zur Hölle, ist denn los?“ Er stutzt und erkennt in dem tobenden Derwisch, der jetzt mit weit aufgerissenen Augen im Gang steht, die Busenfreundin seiner Schwester. „Susi?? Wo, zur Hölle, kommst du denn jetzt her? Wir haben dich erst morgen erwartet. Und ebenso Sabine. Es sollte eine Überraschung werden, dass meine neue Bleibe hier bei Marika und Bruno ist. Ist Sabine etwa auch schon da?“

Susi fällt ihm um den Hals und beginnt zu schimpfen: „Du Oberkamel, du Idiot, du hast ja keine Ahnung, was du angerichtet hast! Sabine war eben noch da, na gut, vor knapp einer Stunde und hat im Telefonbuch nachgesehen und jetzt ist sie auf dem Weg … “ Susis stockt. Ihre Gedanken rasen, „… auf dem Weg zu dir“, stammelt sie kleinlaut. „Verdammt noch mal!“, bricht es dann aus ihr heraus, „was macht sie jetzt bloß? Sie wird doch hoffentlich wieder hierher kommen.“

Alle reden und fragen durcheinander. „Was? Das vorhin war Sabine? Du bist mit Sabine getrampt? Warum hast du das nicht gesagt? Nicht einmal den Namen hast du vorhin erwähnt. Eine Freundin! Ha!“ Marika ist empört.

„Wohin ist meine Schwester auf dem Weg? Zu mir??? Was, zur Hölle, ist denn überhaupt los?“ Max ist völlig konsterniert. Die Fragen prasseln auf Susi ein und die versucht, das Schlamassel aufzuklären. „Wir müssen sie sofort anrufen!“, fordert Max, aber Susi erklärt ihm, dass Sabine ihr Handy daheim gelassen hat und warum. „Dann rufen wir eben die beiden Typen an, mit denen ihr unterwegs wart“, schlägt Marika vor, aber Susi weiß keine Nummer.

Sie überlegen eine Weile hin und her. Max und Susi beruhigen sich nur langsam, aber Marika sitzt schon vor dem Bildschirm und holt die letzte Seite, die Sabine aufgerufen hatte zurück. Wetterbericht. Dann die vorletzte. Da ist es! Wiechert, Max, Mutzlingerstraße 11/5. Offenbar ein Namensvetter. „Es gibt in München noch einen Max Wiechert. In der Mutzlingerstraße. Ruf sofort dort an, Max! Drei, fünf, sechs, null, …“ Max wählt, er lässt es lange läuten, aber niemand hebt ab.

Marika gibt nicht auf. „Also nun, wie heißen die zwei Vergewaltiger mit dem Cabrio?“ Susi protestiert schwach gegen die Unterstellung, Marika grinst bloß. Oh, wie peinlich. Ausgerechnet von Martin, ihrem Martin, weiß sie außer dem Vornamen nichts, was jetzt weiterhelfen könnte. Über bestimmte körperliche Vorzüge und Merkmale könnte sie zwar länger referieren, aber darüber steht natürlich nichts im Telefonbuch. Immerhin erinnert sie sich, dass Stephan Arzt ist und Moll heißt. Dr. Stephan Moll, Arzt, laut Sabine Gynäkologe, daheim irgendwo in Hamburg oder weiter Richtung Dänemark, sonst hätten sie die beiden Freundinnen nicht dort aufgegabelt, wo sie sich trafen.

Marika tippt die Angaben ein. Siehe da, es gibt Dutzende Moll oder Mol, Stephan oder Stefan in ganz Deutschland, davon etliche auch ganz im Norden, aber nur zwei Ärzte, ein Zahnarzt in Hovenstett und ein Gynäkologe in Plotzefeld. Das muss er sein! Es ist sogar eine Mobilnummer angegeben. Max wählt hastig. Das Signal verklingt ungehört im Handschuhfach. Umso mehr, als der BMW in der Tiefgarage des Hotels Castello steht.

Jetzt ist guter Rat teuer. „Wir könnten höchstens hinfahren und schauen, was dort los ist, bei diesem anderen Max Wiechert“, sinniert Susi. „Aber das ist wohl sinnlos. Wir haben schon angerufen, es hat niemand abgehoben. Es ist also niemand zu Hause, daher kann Sabine auch nicht dort sein. Sie wird wohl entweder mit Stephan und Martin oder alleine auf dem Weg zurück nach hier sein. Wir würden sie verfehlen. Es wird am besten sein, wir warten hier, bis sie kommt.“

Marika stimmt dem zu. „Inzwischen kannst Du weiter erzählen, Susi. Du, Max, verziehst dich am besten.“ Und zu Susi: „Was ist nun? Willst du mit mir oder mit Max duschen? Oder kriegt Max heute nur kaltes Wasser? Als Kavalier muss er ja uns den Vorzug lassen.“ Susi hat bei mir genickt und bei Max den Kopf geschüttelt. Also ist das mal klar.

„Warte mit dem Duschen noch, Max, bis deine Schwester kommt. Heute müssen wir das gut einteilen. Und jetzt ab mit dir, mein Lieber, du hast heute mit deiner Geheimniskrämerei genug Unheil gestiftet.“ Max will aufbegehren, aber Marika weist ihn in sein Zimmer. „Frauengespräche“, erläutert sie. Max trollt sich brummend. „Was, zur Hölle, kann ich denn dafür, wenn meine blöde Schwester den blöden Zettel verschlampt?“

Über den Dächern von München

Die blöde Schwester Sabine genießt inzwischen den herrlichen Blick von der Dachterrasse über das Münchner Lichtermeer. Diese Dachterrasse ist sehr großzügig angelegt. In mehreren riesigen Blumentrögen wuchern Bäume, Sträucher und sogar Kakteen. Dazwischen ein Goldfischteich, rundherum Sonnenliegen und kleine Tischchen. Sabine sieht vor ihrem geistigen Auge Bikini-Girls, knackige junge Männer in knappen Shorts, eiskalte Drinks und emsige Dienstboten. Wie in einem Film. In Wirklichkeit ist alles finster, die Türen sind versperrt und kein Mensch weit und breit. Auf einem durch dichtes Buschwerk abgetrennten Bereich der Terrasse findet Sabine eine Hängematte, die in einem Stahlrohrgerüst aufgehängt ist, legt sich hinein, wickelt sich in ihr großes Badetuch und beobachtet die Sterne. Sie findet mühelos den Polarstern, identifiziert den Großen Wagen und … schläft ein.

Eine Dusche wäre jetzt ganz recht

Susi ist es inzwischen durch ihre Erzählungen gelungen, Marika so heiß zu machen, dass diese völlig ungeniert masturbiert. Ihre Drohung, Susi auf der Stelle zu vernaschen, hat sie nicht wahr gemacht, dafür aber ihren Slip über die Lehne geworfen und aus der Schublade einen kleinen goldfarbenen Dildo geholt. Susi hat dankend einen anderen abgelehnt.

Marika musste sich ein zusammengelegtes Handtuch unter den Po schieben, sonst hätte sie die Ledercouch versaut, so reichlich fließen ihre Säfte. Genau das aber stachelt Susi an und mittlerweile schmückt sie die Geschichte auch noch schamlos aus. In ihrer Schilderung ist der Sexvortrag zu einer wüsten Orgie zwischen sämtlichen Beteiligten eskaliert und sie freut sich diebisch, wenn Marika wieder einmal die Augen verdreht und stöhnt und hechelt und spitze Schreie — „a-a-a-a-a-a-aaah!“ ausstößt.

Im Laufe des Erzählens wird aber auch Susi einerseits durch die Erinnerung, andererseits durch die Show, die Marika abzieht, ziemlich spitz. Bald wird sie auch ein Handtuch brauchen, ihr Höschen hat sie ja schon auf der Autobahn verloren. Ihre Schuhe hat sie langst ausgezogen und nun tastet sich ihr Fuß vorsichtig vor, sie berührt Marika mit der Großen Zehe an ihrer empfindsamsten Stelle, versenkt anschließend diese dicke Zehe in Marikas feuchter Tiefe. Marika stöhnt wild und windet sich, Susi aber stellt fest, dass da noch mehr Platz ist, nicht nur für die Große Zehe und so schiebt sie etwas nach. Schon sind weitere Zehen und der halbe Zehenballen in Marika verschwunden. Glücklicherweise hat Susi einen schlanken Fuß, mit dem sie nun Marika gewandt fickt, obwohl sie das auch zum ersten Mal macht. Marika stöhnt und keucht und wimmert und windet sich ekstatisch.

Max‘ Tür fliegt wieder auf. „Was, zur Hölle, ist denn mit euch los?“, fragt Max teils verärgert, teils gierig, denn er hat sehr wohl erraten, was da abläuft. Aber bei sogenannten Frauengesprächen sind Männer unerwünscht, das weiß er, und da Susi gepresst herausbringt: „Alles in Ordnung, Max, keine Sorge, wir kommen klar, bleib auf deinem Zimmer“, traut er sich nicht ins Wohnzimmer, obwohl er ziemlich geile und nicht ganz falsche Vorstellungen davon hat, was dort vor sich geht.

Endlich ist Susi am Ende ihrer Erzählung und Marika am Ende ihres letzten Orgasmus angelangt. „Wow!“, meint sie, „das ist ja ein Hammer! Du lieber Himmel, es ist schon nach Mitternacht und Sabine ist noch immer nicht aufgetaucht. Was machen wir bloß? Schau uns doch mal an!“, sagt sie mit einem scheelen Blick auf Susi, der der Mini bis zum Bauchnabel und das Shirt über die Brüste hinauf gerutscht ist, während sie selber mit weit aufklaffendem Bademantel mehr oder weniger nackt auch dem Sofa fläzt.

„Ich gehe davon aus, dass Sabine mit Martin und Stephan in ein Hotel gezogen ist. Morgen erfahren wir sicher mehr. Aber jetzt sollten wir doch duschen gehen, mein Fuß hat etwas viel von dir abbekommen und auch sonst bedarf ich dringendst einer Abkühlung.“ Susi rappelt sich auf und zieht auch Marika in die Senkrechte. „Wo ist das Bad?“

Marika schlüpft aus dem Bademantel und legt ihn sich über den Arm. Susi zieht sich auch gleich aus und wirft ihre Kleidungsstücke auf ihren Rucksack. „Komm mit“, sagt Marika, „die Dusche ist gleich neben der Küche. Du kannst auch einen Bademantel haben, auch wenn dir der von Bruno wohl etwas zu groß sein wird.“ Gleich darauf stehen die zwei Nackedeis im Duschraum. Es dampft und da ist Max, der sich unter dem heißen Strahl aalt und dazu grölend und Freddy Quinn parodierend singt: „Susi, fick bald wieder, bald wieder mit mir, Susi, fick mich immer, immer wieder, wie ein Tier, ich hab ’nen Steifen, ’nen Steifen, wegen dir …“

Susi reißt den Duschvorhang zur Seite. „A-hemm!“ sagt sie nachdrücklich, Max verstummt, läuft puterrot an und versucht, sich krümmend, seinen strammen Minimax mit den Händen zu verbergen.

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