Zeichnen für Anfänger

Bianca stöhnte, sie war KO, musste aber noch einmal rann. Es waren noch zehn Minuten zu arbeiten, und die Kunden drücken an die Kasse, dass es ihr fast Platzangst bescherte.

Endlich, es war vorbei und Bianca sank in der Straßenbahn in den Sitz. Wieder war ein Tag geschafft.

Auf dem Weg nach Hause überlegte sie, was sie noch alles einkaufen musste. Es war Freitag, und am folgenden Sonnabend hatte sie, ausnahmsweise mal, frei. Sie wollte zum Abendessen etwas besonders Kochen, denn ihre Kinder kamen mal wieder zu Besuch. Doro, die Zeit hatte, weil sie ein Babysitterin bekommen hatte, und Ludger, der Zeit hatte, weil er noch studierte.

Er jammerte zwar immer, wie viel Zeit er doch in die Arbeit stecken musste, aber sie wusste, dass ihr lieber Sohn mehrere Jobs hatte, die ihm ein ausreichendes Einkommen einbrachten.

Nach dem Abendessen am Freitag überlegte Bianca, was sie machen sollte. Einen Partner hatte sie nicht, das Fernsehprogramm brachte nur Schrott, und schon wieder die wilden Tiere des Okavango-Deltas wollte sie nicht sehen.

So rief sie verschiedene Seiten im Internet auf, die sie mit den Jahren gefunden hatte. Einige waren für die geistige, andere für die Körperliche Erbauung.

Auf einer für die geistige Erbauung gab es ein Forum, das sie gelegentlich besuchte. Als sie die Frage einer anderen Foristin sah, musste sie lächeln, die hatte das gleiche Problem wie sie.

‚Was kann man als fünfzigjährige Frau machen, ohne mit anderen ins Bett zu steigen?‘

Nicht alle Antworteten gingen wirklich auf die Frage ein. Denn sonst wären die, die Callboys und Ähnliches vorschlugen, nicht gekommen.

Wobei die mit dem Callboy eventuell auch eine Werbeanzeige war. Die ‚Schreiberin‘ hatte nur wenige Beiträge, die aber alle fast das gleiche enthielten.

Bianca überlegte, ob sie diesen Account melden sollte, doch sie war zu Faul.

Ein Vorschlag schien aber einer längeren Überlegung wert zu sein. Die Foristin schrieb, dass sie gute Erfahrungen mit der Volkshochschule gemacht hatte. Die hatten einige Kurse, die den Geist auf eine angenehme Art forderten, aber nicht zu viel körperliche Kraft kosteten.

Am Sonnabend genoss sie von Vormittag und den frühen Nachmittag, bis sie sich an das Bereiten des Essens machte, das sie sich für ihre Kinder ausgedacht hatte.

Bezüglich Doros hatte sie sich erkundigt, und eine passende Auswahl vorbereitet.

Ludger traf etwas früher ein, was Bianca auch erwartet hatte, er hatte sich angewöhnt, ihr bei ihren Veranstaltungen zum Schluss immer noch unter die Arme zu greifen. Auch, um ihr die Nervosität zu nehmen. Sie konnte sich, wenn Ludger ihr half, immer schon etwas früher zurückziehen und noch eine halbe Stunde ins Bett legen.

Bianca wurde geweckt, als es an ihrer Zimmertür klopfte. „Aufwachen, schöne Frau, die Gäste scharren mit den Hufen.“

„Hör nicht auf den Quatschkopf.“

Bianca zog sich schnell das Kleid an, das sie für diesen Abend vorgesehen hatte, sah in den Spiegel und fand, das sie zu dick wäre. Aber was sollte es? Ohne Mann, den sie begeistern könnte, machte Training keinen Spaß.

Die , wie sie eingeladen war, saß am Tisch, Ludger hatte sie letzten Sachen aus der Küche geholt und alle warteten auf das Startzeichen.

Bianca sah auf ihre beiden Kinder, bei Doro musste sie schmunzeln, und sagte dann „Schön dass ihr da seid.“

„Stürzt euch aufs Essen“ murmelte Ludger, laut genug für alle.

Bianca lachte, ohne diesen Spruch von Ludger würde etwas fehlen.

Die drei schwelgten in den von Bianca kreierten Speisen. Doro dankte ihrer für die Getränke und Ludger stichelte das erste Mal an diesem Abend.

, müssen wir dem medizinischen Personal erzählen, wie man das mit den Kindern in den Griff bekommt?“

„Du bist Doof. Ich bin gerne Mutter“ sagte Doro, die Krankenschwester war.

„Das wievielte?“

Doro sah auf ihren mehr als dicken Bauch und sagte „vier und fünf“

, jetzt übertreibt sie es. Gleich zwei.“

Bianca sah zu ihrer Tochter „Zwillinge?“

„Ja, geplant war es aber nicht.“

„Wo sind die drei?“

„Ich habe einen Babysitter.“

„Wie sind sie, so mit deinem Bauch?“

„Es geht, die Große will immer lauschen, die beiden anderen haben noch nicht so ganz mitbekommen, was auf sie zukommt. Sie sind ja auch erst zwei und drei.“

Bianca wusste immer noch nicht, wer der Vater ihrer Enkel war. Sowie Doro aussah, war es der gleiche wie bei den ersten dreien.

„Ludger, wann heiratest du?“

„Ich habe keine Zeit zum Heiraten, ich muss arbeiten, um der ein gutes Auskommen zu garantieren.“

„Welcher Familie?“ fragte seine Mutter.

„Mir, wem denn sonst?“ Die beiden Frauen lachten.

„Und du, Mama, wie geht es dir?“

Sie sah die beiden an, und wusste, dass sie denen nicht viel vorspielen konnte. „Ich langweile mich, so alleine.

In einem Forum im Internet hat eine Vorgeschlagen, es mal mit der Volkshochschule zu versuchen.“

Ludger und Doro sahen sich an. Keiner der beiden hatte eine Idee, wie er seiner Mutter wirklich ein interessantes Leben bieten konnte. Sie wussten zwar, dass ein Partner das biete konnte, doch beide wussten, dass ihre Mutter darauf, nach ihren schlechten Erfahrungen, nicht drauf eingehen würde.

Doro sagte „Mama, du hast doch früher gemalt, probier das doch mal.“

„Oder Bildhauerei. Wenn du auf etwas sauer bist, kann du deine Plastik massakrieren.“

Sie dachte eher an den ersten Vorschlag. Der zweite war typisch Ludger.

Bianca hatte den Abend mit ihren Kindern genossen. Das Doro schon wieder schwanger war, verstand sie zwar nicht, aber es war Doros Entscheidung.

Sie erkundigte sich dann bei der Volkshochschule nach verschiedenen Kursen, und hatte die Auswahl zwischen Landschaftsmalerei, Zeichnen und Bildhauerei. Hier war aktuell das Erstellen von Figuren aus Ton im Angebot.

Bianca wollte sich nicht sie Hände schmutzig machen und entschied sich deshalb für das Zeichnen. Da würde man ja sicher weder mit Ton noch mit Ölfarben arbeiten.

Wobei Bianca wirklich keine Ahnung hatte, was in den von ihr abgelehnten Kursen geboten wurde.

Also Zeichnen.

Sie erschien am ersten Tag und war sofort von dem, was die Dozentin ihr bot, gefangen.

Zuerst mussten wie verschiedene Gegenstände zeichnen.

Der Kurs hatte fünf weitere Schüler, einen Mann, um die sechzig, drei Frauen in ihrem Alter, und eine ‚gelangweilte Hausfrau‘ um die vierzig.

Wobei die anderen drei sagten, sie seien eigentlich auch nur gelangweilte Hausfrauen.

Der Mann lachte und sagte, dass er zwar keine Frau sei, aber auch gelangweilt zu Hause rumsaß.

Nach dem gegenständlichen Zeichnen sollten sie sich einen Raum vorstellen, und diesen zeichnen. Sie dürften sich zuerst Gedanken und auch eine grobe Skizze machen, doch nach drei Wochen, sie sollten auch zu Hause an diesem Bild arbeiten, solle etwas zu erkennen sein.

Bianca war von dieser Aufgabe gefesselt. Abends saß sie zu Hause am Tisch und versuchte, den Raum, den sie sich ausgesucht hatte, möglichst realistisch erscheinen zu lassen.

Sie zeichnete die verschiedenen Einrichtungsgegenstände auf eigenen Blättern und komponierte das Ganze, bis dieser Raum ihr auf diesen Blättern perfekt erschien.

Sie war am letzten Tag der Frist damit beschäftigt, das Bild, das die Dozentin haben wollte, zu vervollständigen.

Alle sechs stellen zum Abschluss dieses Tages ihre Arbeiten vor.

Jeder gab ihr Bild der Dozentin, die es auf eine Staffelei stellte, die noch keine sehen konnte.

Als es dann zur Vorstellung der Bilder kam, fing zuerst der Mann an zu lachen.

Den ein Bild zeigte eine Küche, ein zweites ein Sofa, und die weiteren ein Bett in einem Schlafzimmer. Und in allen Bildern erahnte man, dass es kurz vorher in diesem Zimmer zu einer sexuellen Vereinigung zweier Menschen gekommen war.

In den Schlafzimmern, war die Decke mehr oder minder zusammengeschoben, bei zweiten sah man etwas wie Fußabdrücke und zwischen diesen das feuchte Laken. Beim dritten Bild lag Unterwäsche vor dem zerwühlten Bett, die einem so vorkam, als wenn sie abgelegt worden war, weil diese Person mit ihrem Partner ins Bett wollte.

Ähnlich war es im Wohnzimmer, hier lag die Unterwäsche ebenfalls auf dem Boden, nur lag über der Lehne des Sofas ein Laken, und es sah so aus, als wenn die Person, die auf dem Laken gelegen hatte, von ihrem Partner von hinten genommen worden war.

Am unscheinbarsten war es in der Küche. Hier sah alles ganz normal aus. Nur das es bei der Küchenplatte an einer Stelle ein Fleck auf der Platte und einen größeren Fleck auf dem Boden davor gab. War das Sperma, das aus jemand nach der Vereinigung gelaufen war?

Es war der Phantasie des Betrachters überlassen, was das sein sollte.

Die Dozentin sah sich die Bilder an und sagte „Kinder“ (sie war Anfang dreißig und nannte alle nur ‚Kinder‘), „wie es aussieht, habt ihr alle ein Problem mit euren Liebesleben …

Ich, als Künstlerin, würde sagen, es ist nicht erfüllt. Würde man die Bilder einem Psychologen vorlegen, wäre das sicher noch interessanter.

Aber um eure Phantasie weiter zu beschäftigen, habe ich für die folgenden Sitzungen ein Akt-Modell bestellt. Das werdet ihr zeichnen.

Um euch das Leben etwas einfacher zu machen, trägt das Modell eine Kappe über dem Kopf, so dass ihr sein, und es eure Gesichter nicht sehen kann.

Hören kann das Model euch aber. Deshalb werdet ihr beim ersten Tag die Position, die das Modell darstelle soll, ausdenken. Dabei gibt es nur eine Vorgabe: Diese Position muss das Modell längere Zeit halten können, also darf diese Stellung nicht zu sportlich sein.

Wenn ihr die Stellung gefunden habt, machen wir Fotos, nach den sich das Modell bei den folgenden Sitzungen setzten wird.

Einverstanden?“

Alle redeten wild durcheinander, am Ende waren aber alle Einverstanden.

Nur der Mann hatte noch eine Frage „Wird verraten, wer welches Bild gemalt hat?“

Die Dozenten sah von einer zum anderen und schüttelte dann den Kopf. „Aber ihr bekommt euer Bild nachher zurück.“

Als Bianca zu Hause war, überlegte sie, ob sie ihr Bild an die Wand hängen sollte. Würden die anderen die Botschaft in dem Bild sehen?

Bei der nächsten Sitzung war das Modell da. Zur Überraschung aller war es keine Frau, sondern ein Mann. Bianca schätzte, dass er Mitte zwanzig war.

Er saß auf einer gepolsterten Tischplatte, leicht auf den linken Arm gestützt, das linke Bein unter ihm angewinkelt, das Rechte aufgestellt.

Und, wie die Dozentin versprochen hatte, eine Haube über dem Kopf. Vom Kopf sah man, außer diese Haube, nichts.

Die Schüler diskutierten zuerst, wie sie ihr Modell stellen sollten. Einige wollten, dass es Stand, andere, das es saß. So wie jetzt, auf der Tischkante, die Beine leiht auseinander, so dass man, wenn man ihn von vorne ansah, voll auf den Penis und die Hoden sehen konnte.

Der Mann der Gruppe ging zuerst immer um das Modell herum, und sagte dann „Er soll am Tisch stehen, sich auf die Armen zurücklehnend, und seinen Schwanz in die Welt zeigen.““

Die Frauen diskutierten und dann fragte die Dozentin das Modell, und es nahm diese Position ein.

Als eine der Frauen sagte „Wenn der Schwanz jetzt noch steif wäre …“

„.. liefe ich aus“ sagte die nächste, und alle lachten.

Das Modell griff nach seinen Penis und wichste sich hoch.

Die Frauen standen stumm daneben, der Mann sagte „Wenn ich das zu Hause meinem Mann erzähle, lässt der mich nie wieder hier her.“

Damit war für Bianca ihre Vermutung bestätigt.

Sie war, wie die anderen Frauen, feucht, und so wurde beschlossen, dass das die Position sein würde, die gezeichnet würde.

Die Dozentin ging um das Modell und machte einige Fotos, und dann durften ihre Schüler anfangen, zu zeichnen.

Als sie Stunde zu Ende war, stellte sich Bianca eine Frage, die von einer anderen Schülerin, im Treppenhaus laut gestellt wurde „Scheiße, wie soll man das bis zur nächsten Stunde überstehen?“

„Hast du keinen kleinen Helfer?“

„Der würde es nur schlimmer machen. Ich will keine kleinen Helfer, sondern diesen großen Helfer“

Die Frauen lachten.

Bianca fand die Zeit bis zur nächsten Stunde genauso schlimm, wie es die im Treppenhaus gesagt hatte. Sie stellte sich immer wieder vor, was sie machen würde.

Wie sie den Mann, mit ihrem Körper verwöhnen würde. Und die Gedanken wurden so unerträglich, dass sie sich einen größeren kleinen Helfer besorgen musste.

Bei der folgenden Stunde saß der Unbekannte so, wie es sie Schüler beschlossen hatten. Gelegentlich griff er sich nach dem Penis, um ihn wieder hart zu bekommen. Einmal rief eine „Lasst mich mal, ich bekomm‘ den garantiert mit meinem patentierten Verfahren wieder hart.“

Wenn sie eine Pause machten, mussten sie immer aus dem Raum. Jede stellte sich vor, was der Unbekannt mit der Dozentin machen würde. Doch nie sahen die beiden anders aus als vorher.

Der Mann der Truppe hatte nach zwei Wochen aufgegeben. Er kam am Anfang der dritten Stunde und sagte, dass er sich nicht konzentrieren könne. Er hatte eine Frau als Modell erwartet, mit ‚dem da‘, wurde er zu sehr abgelenkt.

Die Dozentin gab ihm einen Gutschein, damit er bei ihrem darauf folgenden Kurs, der mit einer Frau als Modell ein ähnliches Thema umsetzen würde.

Wenn der Kurs für den jeweiligen Tag zu Ende war, scherzten die Frauen im Treppenhaus, was sie sich vorgestellt hatten, was sie mit dem Mann alles anstellen würden.

Bianca hatte die ersten Wochen, ähnliche Ideen, doch dann wurden ihre Ideen realistischer.

Sie wollte diesen Mann, oder irgendeinen Mann, nur zum Lieben.

Sex, das würde kommen oder auch nicht, aber Liebe zu einem Menschen war anders.

Bianca hatte gemerkt, dass sie in letzter Zeit, wenn sie aufwachte, neben sich im Bett nach einer Person suchte.

Sie wollte nicht mehr alleine aufwachen, einschlafen, leben.

Bianca hatte neben ihren Zeichenstunden natürlich noch ein normales Leben. Mit normalen Menschen, denen sie im Kaufhaus an der Kasse das Geld abnahm.

Kontakt konnte man das, was sie mit diesen Menschen hatte, nicht bezeichnen.

Die Kollegen waren wir immer, angenehmen, schwierig, abhängig von den Befindlichkeiten der Kollegen, und natürlich auch den eigenen.

Die Familie sah sie alle drei, vier Wochen. Als Doros Schwangerschaft fortschritt, hatte sie ihre Enkel an den Wochenenden häufiger, auch ging sie häufiger zu Doro und den Kindern. Immer, wenn sie keine Zeichenstunden hatte.

Das Zusammensein mit Doro, ihrer Familie, den drei Enkelkindern, war immer wieder eine gute Ablenkung, um Biancas Sehnsucht nach einer eigenen neuen Liebe zu kaschieren.

Einmal fragte sie Ludger, was er so neben dem Studium machen würde. Er sagte „Ich helfe einer Freundin. Die hat ein paar schwierige Kunden, und bei denen helfe ich ihr.“

„Kenn‘ ich die Freundin?“

„Glaub ich nicht, die habe ich bei einem Kurs kennen gelernt, den ich zum Beginn meines Studiums belegt hatte.“

„Eine Freundin?“

„Nein, eine Freundin, sie steht mehr auf Frauen. Aber sie, und ihre Frau, ist immer eine gute Methode, wieder mit beiden Beinen auf den Boden der Wirklichkeit zurückzukommen.“

Bianca hatte den Körper des Modells, wie sie fand, recht gut wiedergegeben. Doch nun kam mit das schwierigste. Die Dozentin sagte, dass ihre Schülerinnen sich jetzt ein Gesicht für diesen Torso ausdenken müssten.

Bianca hatte so etwas erwartet und gefürchtet. Wessen Gesicht konnte sie so verfremden, dass es nicht mehr erkannt werden konnte.

An wessen Gesicht wollte sie, wenn sie sich ihr Bild ansah, erinnert werden, wenn sie das verfremdete Gesicht sah?

Bisher hatte sie den Mann so gezeichnet, dass er sein Gesicht etwa erhoben hatte.

Doch kurz nach der einen Stunde kam ihr eine Idee, die veränderte ihre Zeichnung so, dass das Gesicht nach hinten hing. So musste sie nur einige leichte Striche verwenden, um das Gesicht anzudeuten. Nur das Kinn und ein Ohr musste genauer gezeichnet werden.

Der Rest wurde der Phantasie des Betrachters überlassen.

An einige Stellen hatte sie zu knabbern, weil sie die genauen Proportionen nicht hinbekam. Doch nachdem sich die Dozentin für fast eine Stunde extra für sie so hingesetzt hatte, wie sie, Bianca sich das gedacht hatte, fand sie den Kniff.

Es war zu Beginn der letzten Stunde, als die Dozentin sagte, dass das Modell nach der Pause nicht mehr zur Verfügung stehen würde. „Er muss zu seiner Schwester. Vorhin kam ein Anruf. Er wird schon wieder Onkel, und er muss auf seine drei bisherigen Nichten und Neffen aufpassen.“

Bianca fand noch einige Stellen, an denen sie etwas verbessern wollte.

Nach der Pause sah sie auf die leere Stelle.

Er fehlte ihr, der unbekannte junge Mann.

Sie sah auf die leere Stelle, und dann auf ihre Leinwand.

Dann schrieb sie an eine freie Stelle am Rand „Unbekannte Liebe“

Den Rest der Stunde saß sie an ihrer Staffelei und sah auf ihr Bild.

Die Frauen packten ihre Bilder nach der Stunde ein, die Dozentin sagte zu Bianca, dass sie Talent habe und überlegen solle, weiter zu zeichnen.

Als die Frauen an diesem Tag auseinander gingen, die anderen wollten noch den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant beschließen, ging Bianca gedankenverloren nach Hause.

Sie wollte alleine sein.

Zu Hause sah sie den AB blinken.

„Hallo Mama, wo bist du? Ist dein Handy ausgeschaltet?

Doro hat geworfen, du bist schon wieder Großmutter geworden. Ich pass‘ auf die drei Rangen auf.

Man sieht sich im Krankenhaus.“

Bianca starrte auf die abgelaufene Nachricht.

Das war Ludger gewesen?

Sie hatte seit Wochen ihren nackten Sohn angestarrt und geträumt, mit ihm zu schlafen?

Sie schüttelte den Kopf und wollte an die Nachricht über Doro denken.

Doro hatte ihre Kinder bekommen. Das war schön.

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