Heute ist es eine Woche her seit wir uns gesehen haben. Eine Woche, die wieder viel verändert hat. Ich habe viel nachgedacht…
Dieses Treffen hat viele Erinnerungen aus gut verschlossenen Schubladen geholt. Wie jedes Mal! Ich weiß nicht ob ich das noch einmal alles schaffe! Ich habe sehr gelitten. Nach unserem letzten Treffen unter der Dusche habe ich abgeschlossen… Der Sex,den wir dort hatten, war nicht wie früher. Die Leidenschaft fehlte. Das Verlangen von dir, mich zu spüren, fehlte. Unser Sex hatte irgendwie immer etwas animalisches, doch diesmal war es eine Standard 0/8/15 Nummer. Du sagtest, das hat sie nicht verdient! Ich habe das auch nicht verdient! Das hatten wir alle nicht verdient und somit beschloss ich, mich nicht weiter zu quälen.
Heute quält es mich wieder sehr. Es fehlt mir in manchen Momenten unwahrscheinlich! Ich habe gedacht, dass ich darüber hinweg bin. Ich bin es aber nicht! Im Moment denke ich darüber nach wie hoch das Risiko eines Rückfalls ist, kann es aber nicht einschätzen. Ich will nicht wieder verletzt werden und wenn wir beide ehrlich sind, waren wir beide nicht fair! Wir haben einander verletzt.
Beinahe stündlich schaue ich im meine E-Mails und hoffe auf eine Nachricht von dir.. Ich liege wach und kann schlecht schlafen. Was wir hatten war so viel… Die Betonung liegt auf „hatten“. Mir scheint das ganze als irreparabel, aber das wird die Zeit zeigen. Es gibt da ein Lied, welches meine Gefühle sehr gut beschreiben kann. „*Somebody say when the fight is over, my heart is all burned and nothing can ease the pain! I’m falling into something I’m scared!*“
Gerne erzähle ich dir unsere Geschichte von Anfang an…
Ich weiß nicht ob du dich erinnerst? Unser erstes Zusammentreffen…
Du standest vor mir und hast bestellt. Auf jeden Fall war ein Kaffee dabei und du sagtest mir, du bekommst Personalrabatt. Ich antwortete, dass das ja jeder sagen kann. Es war dein grimmiger Blick, mit dem du den Laden betreten hast, der mich faszinierte. Ich lächelte dich an und deine Mine gab auch ein leichtes Lächeln preis. Es war schön, wunderschön!
Du kamst von diesem Tag an öfter, immer wenn ich gearbeitet habe. Wir tauschten recht bald unsere Nummern aus. Danach trafen wir uns jeden Tag. Anfangs im Café, dann verbrachten wir unzählige Stunden am See. Zuerst mit Kaffee und irgendwann fingen wir an unsere Feierabend Biere gemeinsam am See zu trinken. Wir zusammen gegen den Rest der Welt! Ich liebte dein Lächeln wenn du mir in die Augen gesehen hast. Es strahlte so viel Glück aus. Meine Augen funkelten wenn ich dich sah und meine Freunde wussten sofort was Sache war. Sie sagten, ich solle die Finger von dir lassen! Du würdest mir weh tun und mich verändern. Aber sowas sagen Freunde immer, wenn sie denken dass jemand nicht gut genug für einen Menschen ist, den sie lieben! Ich denke ja genauso.
Wir lagen wieder auf unserer Decke, die Biere geöffnet. Die Wettervorhersage für den nächsten Tag war schlecht, also fiel der See raus aus unserem Plan. Wir verlegten unser Treffen zu dir und deinem Vater. Das war von da an unser Platz für die Wintermonate. Deinen Vater schloss ich sofort ins Herz, er war so lieb. Nun wusste ich von wem du deine charmante Art hast. Es vergingen weitere Wochen, auch unsere Kollegen konnten unsere Zuneigung nicht mehr übersehen. Das mochte daran liegen dass du völlig betrunken vor meinen Kolleginnen und mir in der Diskothek gestanden hast, mir tief in die Augen gesehen hast, und lauthals „Verdammt ich lieb dich“ gesungen hast. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich das alles noch nicht abschätzen. Klar, ich mochte dich mehr als ich sollte aber was solltest du schon von mir wollen? Ich bin fünf Jahre älter als du… Wir waren so eng befreundet dass nichts zwischen uns beide passte und heute darf ich dir nicht mal schreiben.
So saßen wir wie immer in eurer Küche, der erste Träger war bereits leer und du hast den Sekt aus dem Kühlschrank geholt. Den haben wir aus Whiskey Gläsern getrunken. Erinnerst du dich? Du wolltest mir meinen verspannten Rücken massieren und ich konnte bei diesem Angebot nicht nein sagen!
Ehe ich mich versah lag ich in Unterwäsche auf deinem Bett. Voller Hingabe glitten deine öligen Hände über meinen Oberkörper, sie waren kräftig was mich im ersten Moment sehr verwundert hat. Einen Moment später aber nicht mehr, denn du bist Bäcker. Ich genoß es wirklich sehr! Es war eine angenehme Stimmung und es war so entspannt. Deine Hände kneteten sanft meinen Rücken und anschließend meine Beine. Ich spürte wie mein Atem schwerer wurde und auch dein Atem war deutlich zu hören. Der Versuch das ganze zu unterdrücken schlug fehl, denn als du merktest, dass es mich erregte, spürte ich auch schon deine Lippen auf meinem Rücken. Deine Küsse erreichten recht schnell meinen Nacken und ich drehte mich um, um deinen Kuss zu erwidern. Wir küssten uns sehr innig und unsere Erregung stieg. Deine Hand wanderte von meiner Brust über meinen Bauch zwischen meine Beine. Du hast kurz inne gehalten um dich zu vergewissern das ich keinen Protest einlege. Aber wie hätte ich da protestieren können? Ich war bereits so heiß auf dich, dass ich dachte ich verliere meinen Verstand. So wanderte deine Hand zwischen meine Schenkel und begann mich zu liebkosen. Mir wurde ganz heiß und ich wusste nicht mehr was mit mir geschah. Plötzlich spürte ich deinen Finger in mir, da konnte ich mich kaum noch halten. Als jedoch noch ein zweiter Finger dazu kam stöhnte ich laut auf. Innerhalb weniger Minuten brachtest du mich zwei Male zum Höhepunkt. Du hast mir eine kurze Verschnaufpause gegönnt,lagst neben mir und küsstest mich sanft, denn so erschöpft war ich nach noch keinem Vorspiel. Ich war nicht mehr bei Sinnen und wollte unbedingt mehr davon. Während du mich küsstest, hast du dich auf mich gelegt. Ganz sanft hast du mit deinem Knien meine Beine auseinander geschoben und bist vorsichtig in mich eingedrungen. Deine Bewegungen waren ganz behutsam, so als hättest du Angst ich würde zerbrechen wenn du kräftiger zustoßen würdest. Ich kann dir nicht sagen wie viele Male ich an diesem Tag kam, aber jedes Mal war unbeschreiblich! Alles in allem verbrachten wir viele Stunden an diesem Tag in deinem Bett und sie waren wunderschön! Danke dafür!
Auf dem Weg nach Hause war es als wäre ich high. Völlig außer Kontrolle und ich konnte nicht glauben, dass das wirklich passiert war.
Von diesem Tag an haben wir viele Stunden in deinem Bett verbracht!
Das war der Anfang von unserer Geschichte. Eine Geschichte, die ich aller Wahrscheinlichkeit nach mit ins Grab nehmen werde! An manchen Tagen vermisse ich die Stunden in deinem Bett! An manchen Tagen hasse ich dich!
Du hast mich oft zum Lachen gebracht! Es gab so viele Situationen, wo es nicht besser hätte passen können. Erinnerst du dich? Wir lagen nackt im Bett, ich hatte gerade wieder unzählige Höhenflüge hinter mir und du sagtest ganz trocken: „Ich bin Handwerker, ich kann das!“
Jedesmal wenn ich eine handwerkliche Tätigkeit übernommen habe und diesen Satz sage, fühle ich mich in diese Situation zurück versetzt.
Das ist unsere Geschichte!
Es ist Frühling. Ich bin auf dem Weg zu meinem Lieblingssee, zu dieser Zeit herrscht hier die Stille nach der ich mich so sehne. Ich hasse den Lärm um mich drum herum! Meine Decken habe ich immer im Auto. Sie waren das Erste was ich hineinlegte als ich es kaufte. Diese Decken begleiten mich seit meiner Jugend. So nehme ich sie aus dem Auto und laufe zu der Stelle, wo wir vor Jahren immer gelegen haben. Aber heute bin ich allein. Ich stelle das Bier ins Wasser, so wie wir es immer getan haben. Schlage die Decke auf und setze mich, so wie wir es immer taten. Ich öffne ein Bier, und denke an die Zeit die wir hier verbracht haben. Ein Teil von mir lacht, der andere weint. Was diese Decke schon alles gesehen hat. Ich nippe an meinem Bier und denke an unser letztes Treffen hier zurück. Das was du mir gegeben hast war einfach etwas besonderes und nun musste ich darauf verzichten? Nach all den Jahren wurden meine Augen wieder nass und ich spülte die Tränen mit einem großen Schluck Bier hinunter. Bloß nicht weinen!
Warum ich hier sitze weiß ich nicht. Der Verlust war zu groß und der Schmerz zu tief. Immer wieder reißen diese Narben auf und bluten auf ein Neues.
Wir waren jung und naiv, dachten uns gehörte die Welt. Niemand konnte das verstehen. Aber ich verstand dich und du hast mich verstanden, das war das einzige was zählte. Wieder gehen mir unsere Gespräche durch den Kopf. Über Gott und die Welt, denn Sinn des Lebens und was uns die Zukunft bringen sollte. Alles was du mir sagtest, jeder Streit, jedes winzige Detail ist so fest verankert. Damals als wir noch so frei und naiv waren…
Ich weiß immer noch nicht warum du mir das immer wieder antust! Immer wieder den Weg zu mir findest, um mich zu verletzen, bloß zu stellen, zu benutzen. Ja, so fühle ich mich!
Du kommst hier her, redest mit mir und nimmst mich in den Arm. Du weckst alle Gefühle wieder auf nur um mich erneut zu verletzen? Was ist dir nur passiert, womit rechtfertigst du es mir erneut weh zu tun?
Ich gönne dir dein Glück so von Herzen und bin mit mir im Reinen! Meine Gefühle für dich werden sich wohl nie ändern, aber ich werde nichts zerstören was dich glücklich macht. Denn ich kann es augenscheinlich nicht.
Anders ist es bei mir. Du kommst immer wieder zu mir zurück um mir zu zeigen, wie verletzlich ich bin. Ich versuche stark zu sein, doch wenn du gehst breche ich zusammen.
Ich will das nicht mehr! Ich will nicht mehr deine Marionette sein, nicht mehr zulassen dass du mir mit Anlauf ins Herz trittst, mich bloß stellst, mich erniedrigst um dann wieder aus meinem Leben zu verschwinden! Ich will dass du gehst und all die Erinnerungen mitnimmst. Alles was wir jemals hatten! Ich hatte nie vor so viel für dich zu empfinden, doch du hast mich und meinen Stolz gebrochen. Mit jeder Umarmung, jedem Kuss, jeder Berührung hast du mir ein Stück meiner Seele genommen und es war ok, bis zu dem Tag an dem du mit ihr geschlafen hast! Selbst das habe ich dir verziehen. Ich war dir gegenüber immer ehrlich, doch du hast es nicht für nötig gehalten ehrlich zu mir zu sein!
War es ehrlich als du nach dem Kino, als wir miteinander geschlafen haben, und du mir während du mit mir schliefst, gesagt hast dass du mich liebst? Du wirst „ja“ sagen, jedoch weiß ich nicht mehr, ob ich es glauben kann. An manchen Tagen ja, an manchen Nein. Wie soll ich es auch nach so vielen Lügen!? Du hast mich kaputt gemacht, nach besten Kräften und Wissen. Ob ich jemals wieder vertrauen oder fühlen kann weiß ich nicht, wobei ich dir diese Macht über mein Leben nicht geben will! Und doch erinnern mich so viele Dinge an diese Zeit. Ich versuche dem etwas positives abzugewinnen, also nur die schöne Zeit zu sehen. An manchen Tagen klappt das, an anderen wiederum nicht.
Diese Nacht, wo wir gemeinsam unter der Dusche waren, sollte die letzte Nacht sein in der wir uns sehen. Ich wollte ein für alle Mal die Wahrheit wissen. Warum du mir nichts gesagt hast, warum du mich wie einen Fußabtreter behandelt hast, warum du mir so viel versprochen und nicht gehalten hast?
Du stehst da und lächelst mich an, so wie früher. Ich habe mich irgendwann mal in dieses Lächeln verliebt und mein Herz machte einen riesigen Sprung als du auf mich zu kamst. Du hast mich in den Arm genommen und ich kämpfte mit den Tränen. Ich war damals bereit alles für dich aufzugeben! Und alles war für mich eine ganze Menge!
Vor über einer Woche erreichten mich deine E-Mails, ich war wie vor den Kopf gestoßen. Es war bereits wieder knapp ein Jahr Funkstille. Ich wusste nicht ob ich dir antworten soll oder besser nicht. Seit wir uns das letzte Mal gesehen haben ist viel passiert. Mein Leben hat sich geändert…
Du hast geschrieben dass du dich entschuldigen möchtest, dass es dir leid tut,ich dir die beste Zeit deines Lebens beschert habe und du mir noch so viel sagen willst. Das irritiert mich…
Ich wollte dir auch so viel sagen und ich habe lange überlegt, ob und wie ich es tue! Über all die Jahre habe ich mir immer wieder Notizen über meine Gefühle gemacht um sie bei Bedarf abrufen zu können. An manchen Tagen ist das super, an manchen Tagen ist es scheiße!
Ich habe dich wirklich geliebt! Ich habe dir so viel Macht gegeben, so viel Vertrauen und ich war so enttäuscht. Ich habe damals nur etwas mehr Zeit gebraucht und immer gesagt, dass alles was ich dir versprechen kann, mit einem vielleicht anfängt und einem irgendwann aufhört. *“Mein Leben für ihres*“ habe ich dir immer gesagt.
Wusstest du eigentlich wie unglücklich ich bei jedem Abschied war? Die Tage mit dir waren wunderschön!
Mit dir zu schlafen war eine geheimnisvolle Reise. Du hast mich geführt , du hast mich mitgerissen, du hast mich an Orte geleitet, die ich nicht kenne und nie besucht habe!
Ich liege gerade auf dem Bauch in meinem Bett und denke darüber nach, wie schön es jetzt wäre deinen Atem in meinem Nacken und deine Schenkel zwischen meinen zu spüren, deine Erregung zu hören und zu fühlen die mit jedem deiner festen Stöße lauter werden… Deine Hände an meinen Hüften die mich bei jedem Stoß halten.Unsere Körper komplett mit kleinen Schweißperlen benetzt. So waren unsere gemeinsamen Tage. Auch das ist unsere Geschichte!
Du siehst, wir hatten viele schöne Momente! Ich glaube mehr schöne als schlechte! Das Schöne überwiegt in unserer Geschichte und das Schlechte tut mir auch nur so weh weil das Schöne einfach unbeschreiblich war!
Ich hätte es getan… Ich hätte ihn verlassen, alles was ich brauchte war Zeit! Etwas mehr als die, die du mir gegeben hast. Dann kam *“sie“*! Ich kann dich verstehen! Sie sieht gut aus, hat eine tolle Figur und konnte dir all das geben was ich nicht konnte! Nach vielem hin und her endete hier der schöne Teil unserer Geschichte und der hässliche Teil begann.
Ein Teil meines Herzens liebt dich auch heute noch, aber der andere Teil ist so tief verletzt, dass ich mich frage, ob er jemals wieder etwas fühlen kann! Sowohl physisch als auch psychisch. Ich weiß es nicht…
S? Du fehlst mir!
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