Oft war sie an der Türe vorbeigelaufen, ohne sie zu beachten, sehr oft. Schließlich lag nebenan ja das Einkaufszentrum, in dem sie alle wichtigen Dinge des Lebens besorgte. Warum es an diesem Tag anders war, wusste sie nicht. Noch Sekunden zuvor hätte sie keinen Gedanken daran verschwendet, ihre Richtung zu ändern und durch die Türe in den Laden zu treten, von dem sie bis vor kurzem noch nicht einmal Notiz genommen hatte. Doch an diesem Tag war es anders.
Lea dachte nicht nach. Sie sah die undurchsichtige Tür, zögerte einen Moment und stand dann mit einem Mal in dem Shop, von dem sie dachte, dass hier nur alte und eklige Männer verkehrten, um sich durch Zeitschriften dazu zu verhelfen, sich noch ein wenig potent zu fühlen. Und tatsächlich starrten ihr zunächst nackte Frauen von den Titelseiten der Magazine oder den Coverabbildungen der Filme entgegen. Besonders anziehend fand Lea das nicht.
Sie stand mit ihren zwanzig Jahren Sex zwar nicht abgeneigt gegenüber, konnte sich über einen Mangel an Avancen auch nicht beklagen, schließlich waren ihre langen kupferroten Haare auffällig genauso auffällig wie ihre schlanke Figur, für Pornofilme oder Fotos hatte sie aber kaum etwas übrig, das Internet bot da ja eine unerschöpfliche Auswahl, welche sie nach kurzer Betrachtung nicht weiter beachtete. „Was tu ich hier nur?“, fragte sie sich und wollte sich eben wieder umdrehen, als ihr in einer hinteren Ecke des Raumes die leicht bekleideten Schaufensterpuppen ins Auge stachen. Nur leichte Spitze und roter Samt verhüllten die Plastikbrüste der einen, eine schwarze Korsage betonte die Taille der nebenstehenden auf eine schon unnatürliche Weise. Lea hatte sich nie für Dessous interessiert, für solch ausgefallene schon gar nicht, aber wenn sie nun schon mal hier war? Der Verkäufer schien der einzige Mensch im Raum zu sein, ein unscheinbarer Mittvierziger, wie sie schätzte, und der starrte auffallend bewegungslos in die vor ihm aufgeblätterte Zeitung, tat zumindest so, als hätte er sie nicht bemerkt. Was also sprach dagegen?
Schnell und ein wenig nervös — schließlich wollte sie hier ja auf keinen Fall gesehen werden — schritt sie durch den Raum, vorbei an Zeitschriften und anderen Dingen, denen sie — noch — keine Aufmerksamkeit schenkte. Nach kurzem Stöbern und großem Staunen entschied sie sich für ein weißes Minikleid aus Satin, eng geschnitten, mit sehr dünnen Trägern. Sie schnappte es sich und verschwand in der Umkleidekabine, wo sie sich gespannt und nervös des T-Shirts und der Jeans entledigte. Nach kurzer Überlegung fiel auch der BH achtlos zu Boden. Lea streifte das Kleidchen über, der weiche Stoff fühlte sich kalt auf ihrer Haut an. Die Größe hatte sie fast richtig geschätzt, es war ein wenig enger, als sie es erwartet hatte, schmiegte sich aber dadurch an ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Taille und reichte nur knapp über ihren Po. So kurz hatte sie es sich auch nicht vorgestellt.
Bewegungslos blickte sie in den Spiegel. So kannte sie sich nicht. Sie war sportlich, ging ziemlich regelmäßig zu Kursen in ein Studio und legte deshalb eher Wert auf praktische Kleidung. Das hier passte so gar nicht zu ihr — und doch … Sie stellte sich vor, was ein Mann bei ihrem Anblick wohl nun denken mochte. Die langen Haare, die ihr sanft über die Schultern fielen, das hauchzarte Kleid, das mehr betonte als es verdeckte, die langen Beine, von denen man etwas mehr sah als gewöhnlich … Sie sah gut aus, verführerisch, ja, auf jeden Fall, das musste sie sich sogar selbst eingestehen. Vielleicht sollte sie das Kleid mitnehmen? Oder noch andere probieren?
Vorsichtig spähte sie vorbei an dem Vorhang aus der Umkleide, scheinbar war der Laden immer noch leer, selbst der Verkäufer stand nicht mehr hinter dem Tresen. Schnell trat sie aus der Kabine, legte in zwei, drei eiligen Schritten den Weg zu den Ständern zurück.
Erst jetzt spürte sie die Blicke auf sich. Drei Männer standen, bewegungslos wie Salzsäulen, einen Gang weiter und starrten sie an. Außer dem Verkäufer blickten auch zwei Typen Ende Dreißig unverhohlen zu ihr herüber, musterten sie mit offenem Mund. Lea erschrak, wusste nicht, wie sie reagieren sollte. In die Umkleidekabine rennen? Wie albern! Schließlich trug man solche Kleidung ja, um den Männern zu imponieren. Und diese hier sah sie sicherlich eh nie wieder, warum als nicht die Reaktionen testen und — zugegeben — auch ein wenig genießen? Und so schluckte sie ihre Scham hinunter, überspielte sie mit einem süffisanten Lächeln, drehte sich langsam wieder von den Männern weg zu den Kleiderständern und schob dabei dezent den Po ein klein wenig in deren Richtung.
Scheinbar unberührt setzte sie ihre Begutachtung der Strapse, Korsagen und Kleidchen fort, doch in ihr brodelte es. Ihr war heiß und kalt, sie kannte sich nicht wieder. Dass sie gut aussah, das wusste sie auch so, aber noch nie hatte sie Männer gesehen, die sie mit solchen Blicken betrachtet hatten, willenlos, in grenzenlosem Staunen. Mit diesen Männern hätte sie in diesem Moment alles tun können, das wurde ihr auf einmal bewusst. Sie fühlte sich schön, unermesslich schön, und — was ihr noch besser gefiel und neu war — sie war allmächtig. Und das genoss sie.
Als ihr Blick auf ein schwarzes Korsett mit Strapsen fiel, überlegte sie nicht lange. Sie nahm es mit ruhigen Bewegungen, die nicht zu ihrer Erregung passten, schritt zurück zur Kabine und achtete dabei insgeheim auf die Männer, welche sich auch jetzt noch nicht bewegt hatten. Scheinbar hatten sie Angst, Lea könnte sich in Luft auflösen, wenn sie die Situation störten — ungläubig konnten sie ihr Glück wohl kaum fassen. Lea trat in die Umkleidekabine, nicht ohne ihnen einen nur Sekunden andauernden Blick zuzuwerfen, den Hauch eines Lächelns. Dann zog sie den Vorhang halb zu, sodass die Kerle ein wenig, aber nicht zu viel von ihr erkennen konnten.
Sie streifte das Satinkleidchen ab, ließ es zu Boden gleiten und schlüpfte in das enge Dessous-Korsett. Ihre Brüste zeichneten sich rund und voll in den Körbchen ab, die Haut an Bauch und Rücken war durch den durchsichtigen Stoff zu erkennen, dass das Kleidungsstück in einem String auslief, betonte ihre festen Pobacken. Lea nahm die Nylonstrümpfe, die sie ebenfalls mitgenommen hatte, aus der Verpackung, streifte sie langsam über ihre Beine, sodass diese von außen von den Männern zu sehen waren, und befestigte die Strümpfe an den Strapshalterungen. Kurz zögerte sie, dann richtete sie sich auf und schob den Vorhang der Kabine zur Seite.
Draußen hatte sich wenig verändert, außer dass die Männer einige Schritte näher gekommen waren und nun in etwa vier Meter Abstand die Kabine — und damit Lea — fixierten. Und es war ein weiterer, einbeleibter Mann, sie schätzte ihn auf Mitte fünfzig, hinzugekommen. Provokativ stellte sich Lea vor die Kabine, warf ihre Haare in den Nacken und fragte: „Gefällt euch, was ihr seht?“ Sie versuchte, selbstsicher und dominant zu klingen, was ihr auch gelang. „Pech, das …“, sie zeigte mit der Hand auf ihren verführerischen Körper, „… ist nichts für euch.“
In dem Moment, in dem sie das aussprach, bemerkte sie, dass der älteste der Männer, dessen Körper halb von einem Regal verdeckt war, den Arm zurückhaltend, aber in gleichmäßigem Rhythmus bewegte. Innerlich erschrak sie. Dieser alte Kerl holte sich bei ihrem Anblick einen runter! Das war zwar widerlich, sie genoss aber auch, was sie anscheinend bei den Männern auslöste, selbst bei einem so alten Knacker. Sie musste zugeben, dass sie erregt, sehr erregt war. Und jetzt war auch nicht mehr die Zeit, einen Rückzieher zu machen, zum Äußersten wollte sie es sowieso nicht kommen lassen.
„Du glaubst, dass es dir erlaubt ist, mich so anzustarren und dich dabei selbst zu befriedigen? Komm hinter dem Regal heraus, du feiges Schwein!“ Feiges Schwein? Hatte sie das wirklich zu dem Mann gesagt? Lea kannte sich selbst nicht mehr, aber sie genoss es, ohne Frage. Wortlos trat der ältere Typ einen Schritt zur Seite und ein wenig nach vorne. Sein nicht gerade beeindruckender Penis hing zur Hälfte erregiert nach unten, sofort ergriff er ihn wieder und bewegte die Hand nach vorne und zurück. Wieder starrte er sie an. „Ist das alles? Erbärmlich! Habt ihr mehr zu bieten?“
Diese Frage richtete Lea an die anderen drei Männer, welche der Szene nur scheinbar unbeteiligt beigewohnt hatten. Nun traten auch sie bis auf etwa zwei Meter an Lea heran, die ihnen dann durch eine Geste zu verstehen gab, dass sie sie näher nicht dulden würde. Auch diese ließen sich jetzt nicht lange bitten. Sekunden später hörte man das Geräusch sich öffnender Gürtelschnallen, das Rascheln von Jeansstoff. Und da gab es wirklich mehr zu sehen! Der Verkäufer und einer der beiden Dreißiger hatten durchschnittliche Schwänze, der andere jedoch einen enormen, einen Riesen, und alle drei standen in voller Pracht in die Höhe. Als die Männer die stille Aufforderung verstanden, begannen auch sie, sich selbst zu befriedigen, zunächst teilweise ein wenig schüchtern, dann aber auch mit deutlichem Stöhnen. Lea stand zwischen ihnen, präsentierte ihren Körper, strich mit ihren Händen über die nur leicht verpackten Brüste, berührte mit den Finderspitzen die aufgerichteten Brustwarzen, welche sich durch den dünnen Stoff klar abzeichneten. Sie führte ihre Hand langsam über den Bauch nach unten, schob ihre Finger unter den String und den Stoff leicht bei Seite.
Aufregung! Erregung! Der Reiz des Verbotenen! All das erfüllte ihren Körper. Sie merkte, dass sie noch nie so feucht gewesen war! In dem Moment fiel ihr Blick auf das nebenstehende Regal, wo sich keine Kleidungsstücke, sondern verschiedenes Sexspielzeug befand. Ohne zu überlegen griff sie hin, erfasste einen naturfarbenen und beinahe echt wirkenden Penis von erheblicher Größe, drehte sich wieder zu den Männern und führte den Dildo an ihre Lippen. Sie öffnete sie leicht, ließ ihren Blick dabei von Mann zu Mann wandern, schaute ihnen einem nach dem anderen in die Augen, und fuhr dann mit den Lippen über den Gummipenis, schob ihn, so weit sie konnte, in ihren Mund, langsam, ganz langsam, zog ihn hervor, umspielte ihn mit ihrer Zunge, schob ihn erneut zwischen ihre Lippen. Die Männer stöhnten nun unverhohlen.
„Stopp!“, erschallte Leas Stimme, als einer von ihnen einen Schritt in ihre Richtung wagen wollte. Sie hatte eine Grenze aufgebaut, zwei Meter der Sicherheit, eine Mauer der Lust um sich selbst. Als der Kerl gehorchte, wisperte sie: „Brav, so viel Folgsamkeit verdient eine Belohnung.“ Sie nahm den Dildo aus dem Mund, führte ihn über ihren Körper und setzte, nein, legte sich wie in Zeitlupe auf den Boden. Dabei achtete sie genau darauf, dass die Männer jede ihrer Bewegungen registrieren konnten. Ihr nackter Po berührte nun den kalten Linoleumboden, eine Hand hatte sie hinter sich abgestützt, ihr linkes Knie lag auf ihrem rechten. Hatte sie zu Beginn die Beine noch geschlossen gehalten, so wichen nun die Knie auseinander. Mit gespreizten Beinen positionierte sie sich vor den Männern, führte ihnen ihre Scham vor, undenkbar! Einige Sekunden verstrichen, atemlos starrten die Männer zwischen ihre Schenkel. Dann griff sie langsam dorthin und zog mit den Fingern die Schamlippen auseinander. Einer der Männer zuckte und schien näherkommen zu wollen, überlegte es sich dann aber doch anders, um die Szene nicht zu zerstören. Insgeheim atmete Lea durch.
Überhaupt atmete sie schnell, ihr Herz pochte wie wild, als sie den künstlichen Penis an ihren Schamlippen ansetzte und langsam in sich einführte. Dass der erste der Männer seinen Samen vor sich auf den Boden verspritzte, befriedigte sie, auch wenn sie nun mit dem Dildo beschäftigt war, den sie nun immer schneller in ihrer Scheide auf und ab bewegte. Normalerweise wäre er zu groß gewesen, da war sich Lea sicher, doch nun glitt er spielerisch in sie hinein, so feucht war sie. Da war sie nun, zeigte sich nackt wildfremden Männern, masturbierte in einem Sexshop, führte sich ihnen vor — und erlebte die erregendsten Momente ihres bisherigen Lebens! Ihr Körper zuckte nur kurze Zeit später in jeder Faser, sie räkelte sich und genoss das Feuer der Lust. Der zweite Mann spritze um sich, welch eine Menge! Als Leas Orgasmus kam, bemerkte sie nur am Rande, dass sich auch die beiden anderen entleert hatten, sie aber noch immer mit weiten Augen anstarrten und an sich herumspielten. Sie zog den Dildo aus ihrer Scheide, führte ihn noch einmal provokativ zum Mund, schob ihn noch ein letztes Mal zwischen ihre Lippen. Dann warf sie ihn achtlos zur Seite.
Obwohl Lea sich dazu noch gar nicht in der Lage fühlte, erhob sie sich vom Boden, griff nach ihrer Jeans und dem T-Shirt, streifte beides über Dessous und Strapse. Der Verkäufer protestierte nicht. Achtlos ließ sie ihren alten BH und den Slip in der Umkleide liegen, sollten die geilen Böcke damit tun, was sie wollten. Und schon wenige Sekunden später verschwand sie wie ein Gespenst durch die Tür, nach einer Szene, die wie ein Traum erschien. Wortlos ließ Lea die Männer stehen, beachtete sie nicht mehr — wozu auch. Sie hatte eine neue Seite an sich entdeckt.
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