I.

Das Surren der Gangschaltung im Leerlauf vermischt sich mit dem Knirschen der Kiesel unter seinen Reifen. Langsam läßt Arho sich den leichten Hügel hinabrollen, auf das fröhliche Geschrei der Kinder zu. Schräge Sonnenstrahlen brechen durch die Zweige der Birken. Eine angenehme Kühle herrscht unter den Bäumen. Über ihren Kronen weitet sich der sanfte blaue Himmel von weißen Schlieren durchzogen; so hell und weit, wie ihn Arho in noch keinem anderen Land gesehen hat.

Er schaut auf die kleine Staubwolke, die seine Reifen auf der Schotterstraße aufwirbeln. Dunst tanzt in den gelben Sonnenstrahlen.

In diesem Land scheint alles intensiver zu sein; die Luft klarer; der Himmel blauer; und sogar die Sonnenstrahlen, sind so gelb, wie auf Kinderzeichnungen.

Der Weg beschreibt eine Kurve; Frieden ist in der Luft; alles ist sanft und weich.

„Berühre ich überhaupt noch den Boden?“, fragt sich Arho, und spürt das nahe Meer auf seinen Wangen.

Wenige Autos parken am Wegesrand. Vereinzelt gehen Menschen zwischen den Bäumen auf dem Weg zu verwitterten Holzhütten. Der Campingplatz ist nur spärlich besucht.

Auf der anderen Straßenseite machen die Bäume großen Granitfelsen Platz. Rot mit weißen Flecken. Kleine bonsaiartige Pflanzen wachsen an abenteuerlichen Stellen auf ihnen. Als Arho an ihnen entlang rollt, kann er durch Zwischenräume das Meer sehen.

Die Felsmauer kommt zu einem Ende, und gibt den Weg zum Strand frei, gegenüber der Zufahrt zum Campingplatz.

An diesem Zugang zum Meer, wurde auf den Felsen ein kleines Holzhaus errichtet, Kiosk und Aufsicht zugleich. Einige bleiche dicke Kinder drängen sich vor dem Verkaufsfenster um Gummitaler und Eiscreme in Empfang zu nehmen. Ihre kleinen verschwitzten Leiber mit Sand bestäubt, und ungesund hell vor dem dunklen Holz. Holz so lebendig und warm, daß Arho es berühren möchte. Lauschen möchte, was es zu erzählen weiß, von all den Wintern, die es allein und unbeachtet an diesem Strand verbracht hat, und von den Sommern mit den klebrigen Kinderhänden.

Einer der Jungen stellt sich auf seine Zehenspitzen, und streckt gierig seine Arme nach oben, um die nächste Tüte Süßigkeiten entgegenzunehmen. Blaue Anker sind auf seiner weißen Badehose zu sehen.

Eine Gestalt beugt sich aus dem Fenster dem Jungen entgegen, die begehrten Naschereien in einer Papiertüte. Strubbelige flachsblonde Haare fallen in eine sonnengebräunte Stirn.

„Kann man noch nordischer aussehen?“, fragt sich Arho. Bremst, steigt vom Rad, und schließt es an eine der Straßenlaternen, die man an diesem einsamen Übergang im Wald aufgestellt hat. Wieder dieses verwitterte Holz. Dunkel mit grauen spröden Stellen. Leicht streicht Arho über den alten Baumstamm, an dem die Lampe befestigt wurde. Harz bleibt an seinen Fingerkuppen, und er hebt die Hand um an ihnen zu riechen, während er sich dem Zugang zum Strand zuwendet. Süße steigt ihm in die Nase. Als er aufschaut, fällt sein Blick auf die Gestalt im Verkaufsfenster. Blaue, fast weiß erscheinende Augen ruhen auf ihm. Schnell läßt er verschämt die Hand sinken, fühlt sich, als wäre er bei einer unanständigen Tat beobachtet worden.

Aufrecht und still, inmitten der lärmenden Kinder, steht der Verkäufer in seinem auf einem Felsen thronenden Kiosk. Während Arho den Weg zum Strand entlang stolpert, fühlt er dessen Blick in seinem Nacken brennen.

Nach wenigen Schritten hat Arho den kleinen Strand erreicht, spürt nun ungehindert von Bäumen und Felsen die kühle Meeresbrise auf seiner vom Fahren erhitzten Haut. Das T-Shirt klebt ihm am Rücken. Es sind nur zwei Familien und einige Einzelpersonen an diesem entlegenen Strand.

Er sucht sich eine etwas windgeschützte Stelle neben einem Felsen, zieht das Shirt aus, legt es über den Stein, läßt sich in den groben Sand nieder, und lehnt sich mit geschlossenen Augen gegen den warmen Felsen.

„Hhmmm, wie angenehm! Wie kommt es bloß, daß sich im Sommer alles so viel friedlicher anfühlt? Es geschehen doch bestimmt genauso viele Desaster, wie an jedem anderen Tag. Na ja, ist aber eigentlich auch egal. Nicht hier, und nicht jetzt.“

Arho öffnet wieder die Augen, und blinzelt in das Licht, das sich auf der tänzelnden Wasseroberfläche bricht. Kurz fällt ein Schatten auf ihn, als der dicke Junge mit den Ankern gedankenverloren in seiner Tüte wühlend zurück zu seiner trottet.

Arho zieht die alten Timberlands aus, und gräbt seine Zehe in den warmen Sand.

„Es ist nicht nett sowas zu denken, aber gut, das David keinen Urlaub bekommen hat, nicht so schnell. Ich weiß nicht, ob ich das hier genießen könnte mit ihm. Nicht so.“

Er läßt sich wieder gegen den Felsen zurücksinken, und verschränkt die Arme hinter dem Kopf.

„David, ach David, was fange ich bloß mit dir an?! Ich höre doch das Verliebt sein in deiner Stimme! Aber will ich das? Bin ich bereit, mich noch einmal auf sowas einzulassen? Zu investieren? Mich anzupassen und auf dich einzustellen? Und dann doch wieder vernichtend geschlagen zu werden?“

Ein Kinder stürmen schreiend in das kühle Wasser. Arho öffnet die Augen und schaut zu, wie sie fröhlich Wasserfontänen zu allen Seiten verspritzen, während sie dem tieferen Teil entgegenlaufen.

„Schwule können doch einfach nicht durchhalten! Wenn man zum wahren Teil einer Beziehung vordringt, meinen sie, Langeweile sei ausgebrochen, und auf geht es zu neuen Ufern. Ich weiß, so ist die Gesellschaft. Aber Schwule müssen immer noch eines drauf tun. Einen Tick modischer sein, etwas sonnengebräunter und aufgepumpter. Und etwas rücksichtsloser. So many men, so little time! Warum Mühe gegeben? Warum dranbleiben? Warum, verdammte Scheiße, nicht mal auf ihren durchtrainierten Ärschen sitzenbleiben und abwarten, anstatt immer hirnlosen Aktionismus zu verlangen?“

Die Kinder haben das tiefe Wasser erreicht, und stürzen sich mit einem letzten freudigen Aufschrei in das Meer. Hellblau, Grün und Weiß vermischen sich sanft und wild miteinander.

„Grün wie deine Augen, sanft wie deine Stimme. Und ich habe Klischees im Kopf, und wilde Angst.“

Arho kneift die Augen zusammen, bis der helle Himmel und das glitzernde Wasser zu grellen Strahlen verschwimmen, wie auf billigen Heiligenbildern. Es schaut zu dem nun menschenleeren Kiosk hinüber, und steht aus einem plötzlichen Impuls heraus auf.

„Die Frage ist nur, ob ich Angst habe vor dem Schmerz, den du mir zufügen wirst, oder vor der Möglichkeit meiner Liebe zu dir!“

Langsam geht Arho die kurze Strecke zum Felsen, auf dem der Kiosk steht, steigt auf die erste Stufe der Holztreppe, die zum Verkaufsfenster führt, bleibt zögernd stehen, und dreht sich dem Meer zu. Entfernt sind im Wasser die Köpfe der schwimmenden Kinder zu sehen.

„Habe ich Angst vor dir, oder vor mir?“

II.

Die Wärme des Tages hat sich trotz der offenen Fenster in dem kleinen Raum gestaut. Sampo murmelt leise Flüche vor sich her, während er aus einem großen bauchigen Glas Gummitaler in eine Tüte abzählt.

„Sind es die Taler, oder meine Hände die so verdammt kleben?“

Er steckt einen Finger in den Mund, um ihn von den süßen Rückständen zu befreien. Müde weht der Meereswind durch seine zerzausten Haare.

Während er die braune Tüte knisternd zufaltet, sieht er aus dem Augenwinkel einen großen mageren Jungen vorbeigehen, und sich etwas abseits auf dem Vorbau auf eine Bank setzen.

„Ah! Der doofe Topi schleicht vorbei!“

Sampo schaut zwischen den mit Süßigkeiten vollgestellten Regalen durch.

„Oder der liebe Topi! Wie man es nimmt. Heute so, morgen so. Aber nicht mit mir. Ganz bestimmt nicht mit mir!“

Er stellt die Tüte auf die Arbeitsfläche, und wendet sich der Kühltruhe zu. Schaut kurz aus dem Fenster auf das immer gleiche, immer andere Meer. Ein Anblick, der ihm mit 19 Jahren so vertraut ist, und doch neben Heimat, auch immer Sehnsucht für ihn bedeutet. Auch für ihn liegt hinter dem Horizont die verheißungsvolle Zukunft. Liegt auf der anderen Seite des Meeres das gelobte Land. Sampo spürt einen Kloß im Hals, während er an der letzten sichtbaren, dicht mit Tannen bewachsenen Insel vorbei versucht, in der Weite etwas zu sehen. Er weiß nicht, wonach er Ausschau hält, ein Zeichen vielleicht. Ein Zeichen, daß ihm sagt, was er bloß mit Topi anfangen soll. Doch es ist nichts zu sehen außer Wasser, Wellen, und einem Angler in seinem alten Holzboot. Mit einem schweren Seufzer schiebt Sampo den Deckel der Kühltruhe auf, um nach dem gewünschten Eis zu suchen.

„Warum Topi wohl hierher kommt? Er weiß genau, daß ich nicht mit ihm sprechen will! Nicht bis er sich entschieden hat. Basta!“

Angenehm ist die kühle Luft, die aus der Truhe aufsteigt. Sampo hat ein Gefühl, als würden die Härchen auf seinen Armen anfangen zu knistern.

„Topi! Jetzt kennen wir uns schon seit der Grundschule! Jeder weiß, daß wir die besten Freunde sind. Ist es wirklich so schwer zu sagen, daß wir mehr als Freunde sind? Hey Leute, schaut doch mal genau hin! Seht ihr denn nicht, daß ich den Sampo liebe, daß ich mit ihm alt werden will, und jetzt erstmal weg aus diesem Kaff! Sag es Topi, sag es.“

Sampo taucht wieder auf aus der Kühltruhe, schließt den Deckel, und wendet sich dem offenen Verkaufsfenster zu. Jedoch nicht, ohne noch einen schnellen Blick auf Topi zu werfen.

„Hast du denn nicht auch genug davon dich zu verstecken? Wird es dir hier nicht auch zu eng? Sag ihnen, daß du mit mir nach Helsinki gehst, weil du mein bist. Einem neuen Leben entgegen. Mehr verlange ich doch gar nicht. Sei einmal stark! Hab einmal den Mut deinen Eltern entgegenzutreten. Laß mich nicht immer alles alleine machen! Topi, mein schöner Topi!“

Sampo nimmt die Tüte, um sie dem gierig wartenden Jungen runter zureichen. Als er sich aus dem Fenster beugt, fällt sein Blick auf einen Fremden, der vom Fahrrad steigt, um es an der gegenüberliegenden Straßenlaterne anzuschließen. Ein Tourist, Engländer vielleicht. Weißes T-Shirt, kurze Hose, Segelschuhe.

Als Sampo sich wieder aufrichtet, und auf die behaarten Beine des Mannes schaut, wird es ganz still in ihm. Eine unruhige Stille, als würde etwas an ihm ziehen, oder als würde er eine Antwort bekommen, wenn er nur genau genug hinhören würde. Doch Sampo hört nur das Blut in seinen Ohren rauschen.

Der Mann schließt das Rad an die Laterne, und Sampo schaut atemlos und erstaunt zu, wie er mit der Hand über den dreckigen Laternenpfahl streicht.

Sampo ist fasziniert von der Schönheit der Geste, und der Hand des Mannes. Ohne ein Wort dafür zu haben, wünscht er sich, daß diese Hand mit derselben Zärtlichkeit über seinen Körper streichen würde. Sicher und unbeirrt, wie Topi es nie war. Kaum wagt Sampo zu schlucken, so gefangen ist er von diesem Augenblick. Hört weder das Lärmen der Kinder, noch die heran rollenden Wellen, noch den Wind mit seinem ewigen Versprechen von fernen Ländern.

Doch der Mann wendet sich um, um zum Strand zu gehen. Und da treffen seine Augen die von Sampo. Und Sampo wünscht sich nichts sehnlicher, als daß dieser Mann ihn mitnehme. Aus welchem Land auch immer er käme, nur fort von hier. Fort von der Enge, fort von dem Verstecken, und fort… Ja, wovon eigentlich?

Er schaut dem Mann nach, wie dieser den Weg zum Strand entlanggeht, und fühlt auf einmal eine Wut in sich aufsteigen. Eine Wut wie lodernde Flammen, und er muß blinzeln, um die Tränen zu vertreiben. Wut auf die Sehnsucht, die dieser fremde Mann in ihm ausgelöst hat; Wut auf Topi, der Angst vor der Wahrheit und seinen Eltern hat; Wut auf das spießige Finnland, wo Männer heiraten dürfen, aber trotzdem zusammengeschlagen werden, wenn sie es denn tun. Schnell wirft er einen Blick auf Topi, der gelangweilt in der Sonne sitzt, und mit den nackten Beinen schaukelt. Am liebsten würde Sampo schreien. Einfach irgendwas schreien, egal was. Doch er kann sich nicht bewegen.

III.

Eigentlich will Topi gar nicht zum Strand gehen, doch es scheint der natürliche Weg für ihn zu sein. Seit Jahren vertraut, im Sommer täglich gegangen, um mit Sampo im Kiosk zu arbeiten, oder auf dem Campingplatz zu helfen. Erst in den letzten Tagen hat er einen Bogen um die Gegend gemacht, erst seit Sampo so komisch geworden ist, mit seinen Ideen von Freiheit und Wahrheit. Es hat sich seltsam angefühlt, nicht dort zu sein. Dort an seinem vertrauten Platz an Sampos Seite. Fremd und leer, und Topi hatte nichts mit sich anzufangen gewußt. So saß er die Tage düster grübelnd auf der Veranda seiner Eltern, und verstand weder, was da an ihm nagte, noch was Sampo erwartete, von ihm und vom Leben. Was solle er tun?

Und dann hat er sich doch wieder auf dem Weg gemacht, ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein, da er sich nicht mal über die Frage im Klaren war. Es hat ihn verlangt, Sampo zu sehen, wie gewohnt mit ihm rumzualbern, die Sonne zu spüren, und die kleinen versteckten Berührungen des Freundes.

Träge und missmutig trottet Topi den staubigen Weg zum Strand entlang. Lustlos kickt er einen kleinen Stein aus dem Weg, die Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben.

„Ich weiß gar nicht, was er will, mit seinem ewigen ‚Du mußt es deinen Eltern sagen‘. Der spinnt wohl! Die prügeln mich doch windelweich! Wir hatten es doch immer schön! Und das geht niemanden etwas an, was zwischen uns ist. Am allerwenigsten meine Eltern. Na, die würden sich bestimmt nicht freuen!“

Ein Mann auf einem Fahrrad rollt langsam an Topi vorbei,

„Das wäre was, wenn ich nach Hause komme, und sage: ‚Pa, weißt du eigentlich, das Sampo quasi meine ist?‘ Der würde gar nicht begreifen, was ich da sage, wenn ich Glück habe. Und wenn doch, dann gäbe es Schläge mit dem alten Ledergürtel, die ich meinen Lebtag nicht vergessen würde. Ich weiß doch, wie er ist, der Alte! Und wenn er mich dann aus dem Haus schmeißt, was dann? Hm Sampo, was soll ich dann machen?“

Als Topi um die letzte Kurve biegt, und der erhobene Kiosk auf den Felsen in Sicht kommt, wird es ihm doch wieder mulmig zu Mute.

„Und dann immer dieses Gerede von Helsinki! Gefällt ihm unsere Stadt etwa nicht mehr? In Helsinki da gibt es Drogen und Diebe, und man kann abends nicht sicher auf die Straße gehen. Wir haben hier doch alles! Also ich will hier alt werden. Soll er doch nach Helsinki gehen, er wird schon sehen, was er davon hat! Drogensüchtig wird er werden, und arbeitslos unter einer Brücke enden. Dann wird er schon zurückkommen zu mir. Aber ob ich ihn noch will, daß überlege ich mir dann zwei Mal.“

Topi muß schwer schlucken bei dem Gedanken, das Sampo ihn hier wirklich zurücklassen würde, so schön die Heimatstadt auch ist. Und er geht mit gesenkten Kopf weiter, die Hände in seinen Hosentaschen so fest geballt, als könne er durch seine Kraft etwas an den Absichten von Sampo ändern.

Als er den Zugang zum Strand erreicht, hat er auch den Radfahrer wieder eingeholt, der nun gerade sein Rad an der alten Straßenlaterne anschließt. Und er sieht seinen oben im Kiosk, der ihn gar nicht zu beachten scheint, sondern nur Augen für den Fremden hat. Fast folgt er seinem Impuls umzudrehen, weg zu gehen, weit weg, um Sampo nie wieder zu sehen; Sampo, der ihn anscheinend schon vergessen hat; so sehr schmerzt ihn dieser Anblick der Augen des Freundes ruhend auf dem fremden Mann.

Doch schlüpft er anscheinend unbemerkt die Holztreppe hinauf, und setzt sich vor dem Kiosk auf eine Bank, um die Situation zu beobachten.

„Da komme ich wohl zu spät! Sampo hat mich schon vergessen, und schmeißt sich anderen an den Hals. Aber der soll mal hier raufkommen, und seine Hände an Sampo legen! Den schlag ich zusammen! Einfach in fremde Länder reisen, und einem den Freund wegnehmen. Der wird schon sehen was ihm blüht!!“

So sitzt Topi auf der Bank in der grellen Sonne, schaut abwechselnd auf seinen Freund, der im Inneren des Kioskes hantiert, und auf den Fremden, der den Weg zum Strand eingeschlagen hat. Seine Angst vor einem Verlust von Sampo, mischt sich mit der Wut, über den anscheinend schon stattgefundenen. Und seine Gedanken drehen sich oder setzen aus, genau wie sein Herz, und der Schweiß läuft ihm über sein Kreuz.

Und er schaut durch die spiegelnden Scheiben auf seinen Freund, und möchte ihn mit all seiner Kraft an sich drücken. So fest. So fest, daß dieser ihn nie verlassen kann, und nicht fortgeht nach Helsinki, oder wohin auch sonst. Sondern bei ihm bleibt und liebt, wie bisher, und schon immer, und das Immer, daß darf man doch nicht zerstören! Sampo, siehst du das denn nicht auch? Und da taucht das Gesicht seines Vaters vor seinem inneren Auge auf, und sein Magen krampft sich zusammen. Doch er weiß jetzt genau, daß er Sampo liebt, und nicht verlieren darf.

„Dann sollen sie es doch alle wissen! Ist mir auch egal, wenn du mich nur wieder nimmst!“

Soviel ist Topi jetzt klar, doch was soll er tun? Und da sitzt er mit zusammengebissenen Zähnen, und ihm ist, als müsse er jemanden schlagen, egal wen und warum. Nur raus mit der Kraft, so daß er endlich wieder atmen kann, und sich nicht alles dreht. Und die Sonne brennt auf ihn nieder, während er zuschaut, wie der fremde Mann auf den Kiosk zukommt, und die erste Stufe betritt.

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