Wie jedes Mal hatte Sie sich auch dieses Mal lange vorbereitet. Auch dieser Kick sollte nicht der letzte sein.
So hatte sie sich für zwei Tage ein Hotelzimmer in einer kleinen Kreis-Stadt gemietet. Erst am dritten wollte sie ihren Plan in die Tat umsetzen. Die Stadt hieß Sieburg, war klein, aber doch größer als die Dörfer, die darum herumstanden. Daher gab es hier auch all das an dem es den Dörfern mangelte. Eine Bank, einen Bahnhof, eine Polizeiwache, ein kleines Hotel, ein Freibad, ein Café.
Und ein Kaufhaus.
Bis auf das Freibad und den Bahnhof lagen alle diese Gebäude und Geschäfte direkt um den Dorfplatz herum.
Der Tag, an dem Sie schließlich in Sieburg ankam, war sonnig und warm. Sie stieg aus dem Zug und setzte eine Sonnenbrille auf.
Sie zog ihr Zugticket aus der hinteren Tasche ihrer abgetragene Jeans und ließ es in einem Mülleimer verschwinden. Alles was sie jetzt noch bei sich trug war die Jeans, ein T-Shirt, alte Schuhe, einen Slip und einige hundert Euro in Bar.
Mehr hatte sie nicht mitgenommen, mehr benötigte sie nicht.
Sie schlenderte über den Dorfplatz und nahm alles ein was Sie konnte. Sie ging zu dem Café hinüber, kaufte sich eine Zeitung und suchte sich ein schattiges Plätzchen, von dem aus sie den gesamten Platz überblicken konnte.
Nach sechs Stunden war sie immer noch nicht über die fünfte Seite der Zeitung hinweggekommen, aber dafür hatte Sie jetzt ein ziemlich gutes Bild des Platzes.
Sie beobachtete einzelne Menschen und kleinere Gruppen wie sie die verschiedenen Stationen ihrer Besorgungen durchliefen.
Erst kamen sie am Bahnhof an. Direkt am Bahnhof lag auch ein Parkplatz. Anschließend gingen sie zur Bank für Geld und betraten schließlich das eigentliche Ziel ihres Ausfluges, das Kaufhaus. Einige wenige mussten auch etwas bei der Polizei erledigen, aber die meisten kamen nur dafür. Das Kaufhaus.
Viele Menschen kamen. Hunderte strömten vor Ihren Augen über den Platz und einige Zeit später mit etwas mehr Plastik und etwas weniger Papier wieder zurück.
Doch nicht nur die meisten normalen Menschen besuchten das Sieburg für eben dieses Kaufhaus, auch Sie war nur dafür gekommen. Nur Ihr Interesse war vermutlich etwas anderer Natur.
Nach den sechs Stunden, in denen sie heute Leute beobachtet hatte, war heute bereits zu spät noch das Kaufhaus von innen zu begutachten.
So ging sie als das Café schloss die wenigen Meter zurück in ihr Hotel.
Sie kannte es aus ihrer Kindheit. Tatsächlich hatte sie nur eine Nacht darin verbracht, aber es war ihr aus einem Grund immer in Erinnerung geblieben.
Und es hatte sich in den Jahren nichts verändert. Die Rezeption war immer noch sporadisch besetzt, Kameras gab es keine, Gäste waren immer noch selten. Als Sie im Internet nach dem Hotel gesucht hatte, war Sie positiv überrascht gewesen, dass das Hotel noch nicht geschlossen hatte. Auch die Zimmer sahen noch genauso aus. Ein großes Bett, ein großer Spiegel, ein kleiner Fernseher, ein Fenster, kein Badezimmer. Das war es. Und das war es auch was Sie das Hotel über all die Jahre nicht vergessen ließ. Nostalgisch ging sie zu den Sammelduschen. Es gab nicht einmal eine Trennung zwischen Männern und Frauen. Die Duschen waren aktuell leer und so entschied Sie sich erst am nächsten Tag zu duschen.
Am nächsten Nachmittag ging Sie ausgeschlafen in das Kaufhaus. Es war überproportional groß für eine so kleine Stadt. Es besaß ganze drei Verkaufsebenen. Eine im Keller, eine im Erdgeschoß und eine im Obergeschoss bzw. ersten Stock.
Im Keller war Spielzeug und Elektronik.
Im Erdgeschoss war ein visuell abgetrennter Supermarkt, sowie Bürobedarf, Schmuck, Uhren, Küchenzubehör und Allgemein allerlei Krimskrams.
Sie stöberte herum, aber letztlich interessierte Sie sich für das Obergeschoss. Dort wurden Klamotten, Bettwäsche und Sportbekleidung verkauft.
Aufmerksam sah Sie sich um. Insgesamt konnte Sie sieben Kameras ausmachen. Sie behielten den Eingang zu den Umkleiden, Fahrstuhl, Rolltreppe und Kasse genau im Blick. Die Auslagen mit der Kleidung jedoch waren nicht überwacht.
Sie suchte sich einige Kleidungsstücke und ging zur Kasse.
Mitarbeiter händigten Ihr, für einige Scheine ihres Bargeldes, zusammen mit einem kleinen Fetzen Papier, das wieder aus was sie Sekunden vorher über den Tisch geschoben hatte.
Dankend ging Sie zurück in Ihr Hotel. Sie breitete das erstandene auf dem Bett aus.
Bandeau Bikini. 26€. Rote Flip-Flops. 9€. Knielanger Rock. 29€. Weißes Spaghetti Top. 16€.
80€ waren viel für den Nutzen, den die Teile haben sollten, aber Sie war dennoch weit unter ihrem eingeplanten Budget geblieben.
Sie stellte sich vor den großen Spiegel und zog ihr T-Shirt über den Kopf. Im Spiegel sah sie ihre Brüste an und fragte sich unwillkürlich ob es Lesbisch war seinen eigenen Körper anziehend zu finden. Im Geiste und unbewusst auch in der Realität zuckte Sie mit den Schultern und streifte die Schuhe ab. Mit einer kleinen Bewegung ihres Fingers öffnete Sie den Knopf ihrer Jeans und diese glitt zu Boden. Ihrem Slip musste etwas mehr helfen, damit dieser auf ihrer Jeans landete. Zufrieden sah Sie sich im Spiegel an. Sie mochte ihren Körper. Mit einer Hand fuhr sie über ihren frisch rasierten Venushügel, wobei ein Finger einen kleinen Abstecher machte. Wenn es nur nach ihr ginge, würde Sie die Haare wachsen lassen. Aber Sie musste zugeben das es so besser aussah.
Sie zog an was Sie erst vor Minuten gekauft hatte. Nur den Bikini ließ Sie erstmal liegen. Daher konnte man durch das Top ihre Nippel erahnen. Im Spiegel sah auch Sie das, was ihre Nippel beinahe augenblicklich noch etwas härter und damit sichtbarer werden ließ. Noch wollte Sie keine Aufmerksamkeit, aber die kleinen Hügel auf den großen Hügeln ließen sich auf dem weißen Stoff ohnehin nur bei genauerem Hinsehen erkennen.
Auch der Rock ließ Blicke auf ihre Intimste Region zu. Doch dafür müsste man schon genau unter ihr sein.
Die Flip-Flops ließen nur Blicke auf ihre Füße zu.
Sie ließ die Preis-Schilder der neuen Kleidung dran und steckte sie weg, sodass man sie nicht sehen konnte.
Mit ihren alten Klamotten in den Armen ging sie zum Bahnhof. Dort gab es einen Container zur Kleiderspende, wo ihre Klamotten entsorgte.
Zurück im Hotel ging Sie zu den Duschen, zwar war noch immer niemand anderes auch unter den Duschen, aber trotz dessen zog Sie sich jetzt aus. Säuberlich und unnötig langsam legte Sie ihre Klamotten zusammen und stellte sich unter die Dusche. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur. Minutenlang genoss Sie das warme Nass das literweise auf Sie herabprasselte.
Doch niemand kam.
Handtücher lagen bereit, Sie trocknete ihren Körper und legte es zurück. Nach nur einer Benutzung musste es noch nicht gewaschen werden befand Sie.
Zurück in ihrem Zimmer legte Sie sich auf das Bett und sah wie letzten Abend bis spät in die Nacht Fernsehen. Morgen Nacht wollte Sie hellwach sein.
Spät wachte Sie am nächsten Tag auf, es war bereits früher Nachmittag. Beinahe hätte Sie ihre Ceck-Out Zeit verpasst. Doch als Sie schließlich unten an der Rezeption stand, war niemand da. Sie wartete eine ganze Weile, doch niemand kam. Schließlich legte Sie ihren Zimmerschlüssel einfach auf den Tresen. Bezahlt hatte Sie ohnehin bereits und beschweren würde sich das Hotel bei Ihr auch nicht können. Kontaktdaten hatte Sie nämlich nicht rausgegeben.
Entspannt verließ Sie das Hotel und trat auf den Platz. Wie bereits die vergangenen Tage war auch heute viel los. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf und ging an der Polizeiwache vorbei, denn ein Schild signalisierte, das es hier zum Freibad ging.
Es log nicht, aber der Weg war doch über einen Kilometer lang. Je näher Sie kam desto mehr Menschen in Badekleidung begegnete Sie. Viele pilgerten zum Teil weite Strecken zu diesem Freibad. Es war das einzige im Umkreis von fast vierzig Kilometern und an einem heißen Tag wie heute versprach es Abkühlung.
Dementsprechend gut gefüllt war es dann auch.
Sie gab der jungen Frau, Anna wie auf Ihrem Namensschild zu lesen war, im Kassen-Häuschen einen fünf Euro schein und winkte mit einem freundlichen Lächeln ab, als die junge Frau ihr Wechselgeld geben wollte.
Das Freibad hatte alles was man sich von einem Freibad wünschen konnte. Ein Planschbecken, ein Schwimmbecken, ein Sprungturm, eine Wiese.
Auf einer letzten freien Bank fand Sie noch einen Platz, auf dem Sie ihre Klamotten für eine Weile lassen konnte. Sie zog Top, Rock und Flops aus und legte sie auf ihre Bank. Ihrem Bikini zurechtzupfend ging Sie zum Schwimmbecken, sprang hinein und schwamm.
Das Becken wurde immer voller. Sie hatte genug und kaufte sich ein Eis, bevor Sie zu ihrer Bank zurückkehrte.
Ihre Sachen waren noch da.
Auf der Bank aß Sie ihr Eis und sah den vielen Menschen zu, die sich im Planschbecken tummelten. Ein Mädchen sollte einem anderen einen Ball zuzuwerfen und traf einen Jungen am Kopf. Vermutlich mit voller Absicht.
Ihr Blick schweifte ab und landete auf dem Sprungturm. Es war ein großer. Die höchste Absprunghöhe war zehn Meter. Noch nie war Sie vom zehn Meter Brett gesprungen.
Es dauerte fast eine Stunde, bis sich der einzige Bademeister dem Betteln der Jungen und des einen Mädchens ergab und den Zehner eröffnete. Das Interesse am Zehn-Meter Brett war im ganzen Schwimmbad geweckt. Eine ganze Grillgesellschaft zog auf der Wiese um, um eine bessere Sicht zu haben. Nur die Jungen und das eine Mädchen hatten plötzlich das Interesse verloren. Einige junge Leute aus der Grillgesellschaft sprangen stattdessen.
Ruhig stand Sie auf und ging zu dem Turm. Als Kind hatte Sie immense Höhenangst gehabt, davon genesen war Sie bis heute nicht.
Kontrolliert stieg Sie die Leiter hoch. Stufe um Stufe erklomm Sie, ohne nach unten zu schauen. Als Sie schließlich oben angekommen war und warten musste bis die anderen gesprungen waren, zwang Sie sich nach unten zu gucken. Es sah tiefer aus als es war. Sie atmete durch und sah stattdessen die Leute an, die von unten guckten. Nach und nach wandten sich immer mehr Leute ihr zu. Bevor Sie sich fragen konnte, warum, legte der Bademeister ihr nahe das Sie jetzt langsam an der Reihe war zu springen und lieferte damit eine Erklärung.
Sie trat an den Rand und sah nach unten. Zögern war in so einer Situation die falsche Wahl.
Der Schritt war leicht. Der Fall kurz. Der Aufprall nicht schmerzhaft.
Sie öffnete Unterwasser die Augen, orientierte sich und schwamm nach oben. Als Sie aus dem Wasser stieg merkte Sie wie sich ein Grinsen über ihr Gesicht ausgebreitet hatte.
Eine Frau starrte Sie seltsam an. Starrte Ihre Brüste seltsam an. Erschrocken sah Sie an sich herunter. Ihr Bikini saß noch.
Mit dem Sprung hatte Sie bereits genug Aufmerksamkeit auf sich gezogen, nackt aus dem Pool wieder herauszusteigen wäre zu viel. Sie hatte sich vorgenommen nicht aufzufallen, für den Fall, dass später etwas schiefging.
Ein Blick auf die große Uhr am Sprungturm verriet ihr das Sie sich langsam auf den Weg machen sollte. Das Kaufhaus würde bereits bald schließen.
Mit ihren Sachen ging Sie auf eine der Spiralförmigen Umkleide-„Kabinen“ zu die auf der Wiese des Freibades verteilt standen. Sie mochte diese Spiralen. Stets gab es die Möglichkeit das jemand Unaufmerksames oder jemand sehr Aufmerksames die Spirale durchlief und sie überraschte. Doch während Sie ihre Bikini-Teile herunterzog, auf dem Boden liegen ließ und sich stattdessen Rock und Top überzog kam niemand herein. Wie immer.
Ohne ihren Bikini, oder sonstige Unterwäsche, trat Sie wieder aus der Spirale heraus und verließ das Freibad.
Beim Gehen legte Sie ihre Sonnenbrille auf einen höheren Stein am Wegesrand und zählte das Einzige was Sie, abgesehen von ihren Gestern erstandenen drei Teilen Kleidung, noch bei sich trug.
Geld.
150€.
Etwas brauchte Sie noch für ihre Rückfahrkarte am nächsten Tag. Mitnehmen wollte Sie es allerdings nicht. Sie sah sich um, ob Sie jemand beobachtete und grub schnell ein kleines Loch an einem Baum am Wegesrand. Rasch legte Sie die Scheine hinein, schob die Erde zurück und legte noch einige Äste darüber. Bis Morgen sollte es sicher genug sein.
Sie trat zurück auf den Weg und legte die verbliebenen hundert Meter, an der Polizeistation vorbei, zum Kaufhaus zurück.
Wie Gestern, wie jeden Tag war es auch so kurz vor Ladenschluss noch voll. Doch sehr bald sollte sich das ändern. Sie betrat die Rolltreppe und ließ sich in das erste und oberste Stockwerk tragen.
Sie wanderte etwas umher und blieb schließlich neben einem nicht besonders hohen, aber breitem Auslagentisch stehen. Nach dem langen Tag lagen die vielen ausgelegten T-Shirts und Boxershorts für Männer nicht mehr säuberlich da. Sie bückte sich als würde Sie sich die Flip-Flops zu machen und sah sich um. Niemand war ihr zugewandt, keine Kamera hatte ihren Bereich im Blick. Blitzschnell ließ Sie sich fallen, streckte sich lang aus und rollte ihren Körper dreimal. Schon lag Sie mitten unter dem Tisch. Unter dem Tisch war es dunkler und staubiger als zwei Meter weiter rechts oder links.
Ihr Herz schlug. Hatte Sie jemand gesehen? Was würde jemand tun?
Sie schloss die Augen, atmete und merkte, wie ihr Mund sich zu einem breiten Lächeln verzogen hatte. Eine ihrer Hände wanderte zu ihrer Brust.
Noch nicht bestimmte Sie. Stattdessen streifte Sie, vorsichtig um kein Geräusch zu machen, ihre Flip-Flops ab. Mit einer Hand zog Sie ihren Rock hoch und entblößte damit der Unterseite des Tisches ihren Schambereich. Mit der anderen Hand zog Sie die Spagetti-Träger ihres Tops von ihrer Schulter und schließlich das Top nach unten. Rock und Top berührten sich an ihrem Bauch und bedeckten nun nur noch diesen, anstatt Po, Brüste, Vulva und Bauch.
Plötzlich hörte Sie ein Geräusch und wandte erschrocken ihren Kopf. Ein Mann stand an dem Auslagentisch und sah sich nach neuen Unterhosen um. Sie sah von ihm lediglich die Schuhe.
Hätte er sich gebückt und unter den Tisch geschaut hätte er wohl die Überraschung seines Lebens erlebt. Eine nackte Frau war das letzte was er unter dem Tisch mit den Bekleidungsstücken für Männer erwartete.
Fasziniert und immer erregter beobachtete Sie jedes Schuhpaar, das an dem Tisch vorbeilief. Jedes Mal, wenn eines stehen blieb machte ihr Herz einen kleinen Sprung. Jedes Mal erwartete Sie halb als nächstes in die ertappenden Augen eines anderen Menschen zu gucken.
Doch natürlich sah niemand unter den Tisch.
Nach einer ganzen Weile, Sie musste sich mit den Öffnungszeiten getäuscht haben oder Zeit verlief etwas anders unter diesem Tisch, ertönte eine Lautsprecher Durchsage. Alle Kunden hätten zu bezahlen und den Laden alsbald möglich zu verlassen.
Sie bewegte sich keinen Zentimeter.
Keine halbe Stunde später rief ein Mitarbeiter das jemand in den Anprobe Kabinen nachgucken sollte ob dort noch jemand sei. Sekunden später wurde das verneint. Ein Mitarbeiter begann bald über ihr die Unterhosen und T-Shirt wieder geradezurücken.
Eine Putzkolone zog durch die Geschosse. Mehr als zwei Stunden brauchten sie. Wie Sie bereits aufgrund des Staubes vermutet hatte, verschmähte die Putzkolone jedoch sämtliche Stellen, die von den Kunden nicht angesehen wurden. Als sie fertig waren, hörte Sie für eine Weile nichts mehr. Doch aus ihrem Versteck hervorzukommen wagte Sie auch noch nicht.
Dann ging plötzlich das Licht aus.
Vorsichtig robbte Sie aus ihrem Versteck. Sie richtete sich auf und streckte ihre Glieder. Ihre zweite Handlung, jetzt hoffentlich allein, nachts in einem Kaufhaus, war sich endlich auszuziehen. Genüsslich zog Sie das Top über ihren Kopf und den Rock zu Boden.
Prüfend berührte Sie mit ihren Fingern ihre Spalte. Wie Sie erwartet hatte. Feucht. Sie leckte ihre Finger ab, nahm eine Boxershorts vom Tisch und wischte sich durch ihre Schamlippen. Ihre Scheide würde heute noch genug Feuchtigkeit produzieren. Achtlos warf Sie die so besudelte Boxershorts zurück auf ihren Tisch.
Mit einem Abstecher über die Sportabteilung, in der Sie die Flip-Flops zurücklegte, ging Sie in die Frauenabteilung. Rock und Top legte Sie ordentlich unter die anderen Tops und Röcke. Sollte jemand in den nächsten Tagen versuchen eines dieser Teile zu kaufen, würden sich die Kassierer wundern warum der Computer ihnen mitteilte das es bereits verkauft war. Sie musste grinsen.
Beschwingt ging Sie zur Rolltreppe. Die Kamera die diese überwachte machte ihr keine Sorgen. Zwar war damit zu rechnen das die Kameras auch nachts eingeschaltet waren, aber sie waren alt. Solange das Licht nicht an war, würden sie lediglich eine dunkle Silhouette zeigen. Wenn jemand sich das Material überhaupt ansah.
Das geritzte Metall der Rolltreppe fühlte sich komisch an unter ihren nackten Füßen. Es war eindeutig dazu gedacht mit Schuhen betreten zu werden. Vermutlich war Sie auch die Erste die sie ohne betrat.
Auch funktionierte die Rolltreppe nachts nicht.
Im Erdgeschoss angekommen ging Sie zuallererst in den kleinen, nur visuell abgetrennten Supermarkt. Ein Schauder lief ihr über den Rücken als Sie durch die Warensicherungsscanner lief. Obwohl es Nacht war, die Scanner nicht mit Strom versorgt wurden und Sie nichts gestohlen hatte, Sie nicht einmal etwas anhatte. Trotz all dem hatte Sie dennoch eine unbestimmte Angst das der Scanner auslösen würde.
Angst die Sie genoss.
Tiefenentspannt ging Sie zu der Auslage der Äpfel und nahm sich einen. Nach nur einem Bissen verzog Sie das Gesicht und legte den Apfel mit der Biss Spur nach unten wieder hin. Apfel hatte ihr noch nie geschmeckt.
Sie nahm sich eine der kleineren Gurken und schob sich diese vorsichtig tief in die Vagina. Ihre Scheide hatte bereits genügend Flüssigkeit produziert, sodass die Gurke problemlos hinein flutschte. Sie drückte die Gurke komplett hinein und drückte mit dem Finger sogar noch nach. Ausgefüllt und erfüllt stand Sie da. Nackt. Im Dunkeln. In einem großen Kaufhaus.
Als Sie einige Schritte tat flutschte die Gurke so selbstverständlich wieder heraus, wie sie vorher eingedrungen war.
Sie seufzte und hob die Gurke auf.
Sie sah sich um. Mittlerweile hatten sich Ihre Augen angepasst und sie konnte mit dem wenigen Licht, das durch die Schaufenster hereinschimmerte, gut sehen.
Abwesend biss Sie von der Gurke ab. Neben dem eher langweiligen Geschmack der Gurke konnte Sie auch sich selbst schmecken. Definitiv ein interessanterer, besserer und Ihr bekannterer Geschmack als der Geschmack der Gurke allein.
Sie aß die komplette Gurke mitsamt den bitteren Enden. Keinerlei Spuren.
Sie latschte weiter in dem Supermarkt herum, setzte sich Probehalber in den Kassierer Stuhl.
Sie nahm eine der Süßigkeiten die, die Mitarbeiter quengelnden Kindern geben konnten. Sie erinnerte sich das, als sie noch klein war, Ihr einmal eine solche Süßigkeit angeboten worden war, aber Ihre Mutter sie stellvertretend abgelehnt hatte. Nun konnte es Ihr niemand verwehren.
Rücklings legte Sie sich auf das Warentransportband. Es transportierte leider nicht.
Sie ging zu dem Zeitschriftenregal und suchte nach zwei dieser Gender-„Health“ Magazinen. Erkennbar immer daran das ein/e sehr sportliche/r Frau/Mann auf dem Cover war. Meist nur wenig mehr bekleidet als Sie es gerade war. Seltsamerweise war auch dem für Männer ein halbnackter Mann, und auf dem für Frauen eine halbnackte Frau. Entweder waren die Magazine weit ihrer Zeit voraus für Lesben oder Schwule entwickelt worden oder aber jemand hatte nicht so lange darüber nachgedacht.
Schließlich fand sie eine Ausgabe je für die Geschlechter und nahm sie mit in die Fleisch-Abteilung wo Sie, sie zum Fleisch legte.
Plötzlich fiel Ihr auf wie sehr ihre Blase drückte. Eine Hand wanderte hinunter zu Ihrem Bauch und streichelte ihn. Einem Impuls folgend drückte die Hand plötzlich auf ihren Bauch. Beinahe hätte einige Tropfen herausgelassen, der Druck blieb stärker als zuvor. Wohl keine gute Idee. Kein guter Impuls.
Mit neuer Dringlichkeit sah Sie sich nach der Toilette um. Das Schild war schnell gefunden, die Tür zur Herrentoilette auch. Verschlossen. Ein bei dem geringen Licht schwer zu entzifferndes Schild wies darauf hin das man sich den Schlüssel von der Kasse holen müssen. Bei einem Kaufhaus dieser Größe unüblich. Die Tür zur eigentlich für Sie gedachten Frauentoilette war ebenso verschlossen.