Eric sah zu wie das Licht von dem 34.Stock zügig zu den jeweils kleineren Nummern sprang. Es gab keine Fenster, also musste er sich mit dem Anblick der nackten Arylia begnügen.

„Zu deiner Beruhigung, dein Penis ist nicht so übertrieben groß, wie du vermutest. Ja, die Dicke ist schon beeindruckend, aber der Durchschnitt ist hier um einiges größer als auf der Erde.“ Sie wichste ihn mit zärtlichen Griff.

Er sah nach unten. Ihm kam der Schwanz noch immer viel zu groß vor. „Ich hab ihn nicht mal ganz in deinen Hintern bekommen.“, sagte er und schob sanft ihre Hand weg. Er wollte zumindest nicht mit einem ausgewachsenen Ständer seinen Auftritt haben.

Sie lachte: „Dann hast du dich nicht richtig angestrengt.“, und griff erneut auf seinen Penis.

„Ok, dann merke ich mir das fürs nächste Mal. Was kommt jetzt auf mich zu?“, fragte er amüsiert und begann sein Schicksal zu akzeptieren. Er war hart.

„Ich möchte das du ein Dinge lernst, die mir sehr wichtig sind. Als Erstes, nur weil wir gefickt haben, heißt das nicht, dass ich in irgendeiner Weise dir gehöre. Ich entscheide noch immer selbst wer mich nackt sehen und wer mich ficken darf.“ Sie tupfte ihn verspielt mit dem Finger auf die Nase.

Er hörte eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher des Aufzugs: „Willkommen in G-City. 34.636 Einwohner. Bekannt für den weißen Sandstrand, die angesagten Boutiquen und schnellen Sex mit Neuankömmlingen. Schnappen Sie sich auch einen, bevor alle vergeben sind!“

Das Licht sprang auf G und mit einer kurzen Melodie öffnete sich die goldene Aufzugstür. Er starrte in eine Art Luxus-Hotellobby. Eine sehr belebte Hotellobby.

„So verhält es sich für alle Frauen und Männer. Monogamie ist eine Ausnahme und sollte auf jeden Fall abgesprochen sein.“, sagte sie.

Erstarrt wie er war, wurde er am Penis gepackt und nach draußen gezogen. Ein dunkelhäutiger durchtrainierter Mann zwängte sich an ihnen vorbei und blickte kurz an Eric hinab bevor sich die Lifttüren hinter ihm schlossen.

Ohne Ausweg war er den Blicken ausgeliefert. Er bemühte sich leise zu atmen, um die Aufmerksamkeit nicht anzuziehen. Als würde das helfen. Die Ethnizitäten und Kleidungsstile der Anwesenden waren bunt gemischt. Doch außer ihnen beiden war niemand vollkommen nackt.

Trotzdem waren deutliche Unterschiede zu gewöhnlichen, lebenden Menschen zu erkennen. Allgemein gesehen waren die Kleider freizügiger, mutiger in der Kombination und an manchen Stellen transparenter. Auch Lederaccessoires die man normalerweise nur in ausgewählten Schlafzimmern oder Pornos sah, dürften wohl alltäglich sein. Er sah auch ein entblößte Nippel oder Ärsche. Doch war alles gut überlegt und nicht zu entblößend.

Auch wenn Arylia gesagt hatte, dass das Perfekte hier wenig Reiz hat, so war doch jeder den er sah ausgesprochen gutaussehend, so wie auch einzigartig. Er sah Haare in verschiedensten Farben, Proportionen zum niederknien und auch Ungewöhnliches wie spitze Ohren oder ungewöhnlich große Augen. Er war nie sehr wählerisch gewesen, was Körperformen betraf. Als Fotograf hatte er es sogar etwas langweilig gefunden, wie sich alle Models, die ihm zugewiesen wurden, ähnelten. In seinen freien Arbeiten hatte er immer das Außergewöhnliche gesucht, was er hier nun in jedem Zweiten sah.

Zwei Frauen liebkosten sich in der Lounge. Die Finger der kurvigen Latina spielten mit dem transparenten Dessoushöschen der schlanken Blondine. Die restlichen Leute in den Couches und Polsterstühlen sahen genussvoll dabei zu, tranken und plauderten währenddessen.

Eric strich sich durch die Haare und riss dabei einige, die noch vom Sperma zusammenklebten, auseinander. Arylia entließ ihn wieder aus ihrem Griff und er ging leicht versetzt hinter ihr her.

Den Stolz und die Selbstsicherheit, mit dem sie durch die Halle schritt, konnte er nicht aufbringen. Doch er versuchte es vorzuspielen und dabei niemanden in die Augen zu schauen. Er fühlte sich steif und unbeholfen in seinen Schritten. Aber er mochte auch das Gefühl nackt zu sein und für seinen Körper schämen musste er sich auf keinen Fall. Vielleicht aber wegen des Spermas, das noch an seinem Körper klebte und des leichten Ständers der bei jedem Schritt von einer Seite auf die andere schwang.

„Zweitens,“, sagte sie. „Es macht sich niemand wegen irgendwelcher sexuellen Handlungen oder Vorlieben lustig. Auch Spott und jegliche Form von Aggression deswegen ist verachtenswert und strafbar.“

Er sah sich um und checkte, wie ernst es die Leute mit dieser Regel nahmen. Es wurde mehrmals auf ihn gezeigt, doch lächelten die Leute, nickten ihm zu oder blickten ihn erstaunt an. Negativität blieb, soweit er es beurteilen konnte, aus. Und die Leute, die lachten schienen einfach nur positiv überrascht, wegen des Anblicks, zu sein. Das stellte er sich zumindest so vor. Einige wandten sich auch desinteressiert wieder ab und gingen weiter ihren Tätigkeiten nach.

Er begann die Architektur zu bewundern und spürte dabei weiter die Blicke der Anwesenden. Seine Füße gingen über kalten hellen Marmor. Auf der Decke waren die typischen Malereien im italienischen Stil und reiche Goldverzierungen, die auch auf den Säulen zu finden waren. Große Kronleuchter machten Licht, das vom Sonnenlicht aus riesigen Fenstern überstrahlt wurde.

Eine dunkelhaarige, asiatische Frau die ein hellrosa Ledergeschirr über einem anliegenden hautfarbenen Body trug, durch den ihre Nippel sichtbar waren, ging an Eric vorbei und strich dabei mit dem Zeigefinger an seinem Hüftknochen entlang.

-heterosexuell, weiblich, ja- ,sagten ihm seine Gedanken und er erinnerte sich an die Fragen von Arylia.

Er drehte sich nach ihr um und sah einen großen Hintern, der den Body quasi einsog. Sie ging schnurstracks weiter zu den Aufzügen.

Arylia nahm ihm am Arm. „Komm ich habe leider nicht den ganzen Tag Zeit. Hör auf zu sabbern.“

„Ist das kein Spott?“, witzelte er.

Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen schief an und lächelte. Dann klatschte sie ihn flink gegen seine Hoden.

Erschrocken sprang er etwas zurück und schaute sich um, wie die Leute reagierten. Fuck, irgendwie war das schon alles sehr eigenartig. Arylia war gleich weiter gegangen und er folgte ihr mit schnellen Schritten.

Sie betraten die Drehtür nach draußen. „Langsam hätte ich schon gerne was zum anziehen.“

„Ihr Menschen seid so darauf fokussiert, was andere von euch denken. Ist das nicht anstrengend?“, fragte sie.

Er sagte nichts darauf und folgte ihr auf die Straße hinaus. Es war eine Stadt. Keine Wolkenlandschaft. Der Wind bließ ihm um den nackten Körper, war aber angenehm warm. Es fuhren einige wenige Autos, einige flogen und eine Bahn auf Schienen fuhr über ihren Köpfen hinweg.

„Es gibt 33 Orte zu denen man durch den Aufzug reisen kann. Wir befinden uns in G-City, eine Hafenstadt mit 34.636 Einwohnern. Vor allem beliebt wegen dem Meer. Etliche kommen auch her, um sich Neuankömmlinge zu angeln. Alle Neuen wohnen erstmal hier und entscheiden später wo sie ihr fixes Zuhause haben wollen.“

„Was meinst du mit durch den Aufzug?“, fragte Eric.

„Der Aufzug ist ein Portal zu den Orten. In deiner Wohnung liegt eine Broschüre zu welchen du reisen kannst, mit passenden Nummern. Und es gibt auch die Lautsprecher-Dame, die dir im Aufzug, vor der Ankunft, einen kurzen Überblick gibt.“

„Ok wow. Wie kann ich mir das vorstellen? Ist die Welt in Schichten aufgeteilt?“

„Nein, der Himmel ist genauso eine Kugel wie die Erde. Etwa halb so groß. Im Prinzip kannst du auch alle Strecken mit verschiedensten Verkehrsmittel zurücklegen. Der Aufzug macht das Ganze nur wesentlich schneller.“

Er drehte sich um und blickte nach oben. Ein dunkler Wolkenkratzer erhob sich vor ihm.

„Komm weiter gehts.“

Er folgte ihr. Langsam fiel ihm auf, wie sauber die Straße war. Er ging Barfuß auf dem warmen Asphalt und hatte nicht die geringste Sorge in irgendetwas Grausiges hineinzutreten. Es roch nach Meeresluft.

„Wo gehen wir hin?“, fragte er.

„Zu Xiu Tan’s. Das ist eine befreundete Schneiderin. Es ist gleich um die nächste Ecke.“, sagte sie.

Die Straße war nicht sehr geschäftig und so schaffe er es sich wieder zu entspannen und die Brise zu genießen, die seinen nackten Körper streichelte. Trotzdem beobachtete er die Fenster und versuchte anhand der Blicke der wenigen Fußgeher auszumachen, was sie dachten.

Er war beeindruckt von der Schönheit der Menschen. Obwohl sich die Formen stark unterschieden, schien fast jeder aus einem Kunstwerk zu stammen.

Nach seinen Erfahrungen im Spiegelzimmer war das nicht sehr überraschend. Immer wieder wanderte sein Blick auch auf Arylia’s Po und die Grübchen darüber und er stellte sich vor, wie erst vor kurzem sein Penis davon umschlossen war.

„Da sind wir.“ Sie weckte ihn aus seinen Tagträumen und öffnete die Tür. Ein Klingeln erklang.

Eine zierliche braunhaarige Asiatin kam aus der Hintertür des modern industriell eingerichteten Kleidungsgeschäft. Sie trug eine dunkelbraune Vintage-Lederjacke und helle Jeans. Der tiefe Ausschnitt der weißen Bluse verhüllte nur leicht die kleinen Brüste. Goldener Schmuck und „Smokey Eyes“ vollendeten den Look.

„Hallo Xiu.“, sagte Arylia.

-bisexuell, genderfluid, nein-

„Oh hi, schön dass du mal wieder hereinschneist. Ich mag den neuen Look, sehr minimalistisch. Wer ist dein ?“, fragte sie und schaute Eric schief an, während sie sich an den Tresen lehnte.

„Frisch eingetroffen. Eric, das ist Xiu. Eine unserer besten Modedesignerinnen und Schneiderinnen, seit 41 Jahren hier und kam aus Japan.“

„Die beste!“, korrigierte Xiu.

„Hi.“, er streckte ihr die Hand entgegen. „Ich bin seit vielleicht einer Stunde hier. Bin aus Österreich.“

„Und schon so schmutzig.“ Sie machte keine Anstalten seine Hand anzugreifen, also ließ er sie wieder hängen.

„Ok, blöde Frage. Wieso spricht sie deutsch?“, fragte er Arylia.

„Weil du einen kleinen Übersetzer in deinem spermaverschmierten Kopf hast.“, sagte Xiu und klopfte gegen seine Stirn.

„Alles was ihr in euren Muttersprachen sagt, wird für den Gesprächspartner in deren Sprache umgewandelt. Als würdet ihr sie akzentfrei sprechen.“, fügte Arylia hinzu.

Xiu wandte sich an Arylia. „Was kann ich für dich tun?“

„Kleide ihn bitte sorgfältig ein. Eric, ich schicke dir deine jetzige Adresse. Wenn du dich entschieden hast wo du langfristig wohnen willst, schicke uns eine Nachricht.“ Sie strich mit zwei Fingern über die ganze Länge seines Penis. „Hoffentlich sehen wir uns mal wieder.“, sagte sie mit einem Schmunzeln und ging sie zu einer Wand. „Darf ich mir die mitnehmen?“, fragte sie und nahm eine Bomberjacke mit einer Stickerei eines Tigers im japanischen Tattoo-Stil von einem Haken.

„Bedien dich ruhig.“, sagte Xiu.

„Danke. Die ist echt schön. Und Xiu, sei bitte nett.“ Arylia zog die Jacke an. Ein interessanter Look mit ihrer entblößten Vagina. Dann löste sie sich in Rauch auf, bevor Xiu eine schnippische Antwort einfiel. Eric war verblüfft, aber nicht sonderlich überrascht.

„So und du gehst erst mal duschen. So lasse ich dich nichts anprobieren. Komm mit!“ Sie ging durch die Tür hinter dem Tresen und Eric folgte ihr. „Das ist eine Ausnahme. Nur, dass das klar ist. Normalerweise lasse ich keine Fremden in meinen Shop und schon gar niemanden in meine Werkstatt.“ Der Raum war mit einem großen Tisch in der Mitte und etlichen Schneiderpuppen, die sehr realistische Details hatten, ausgestattet. Überall waren Stoffe, Papier, Fäden, Scheren und verschiedenste Maschinen. „Da rein!“, sie zeigte auf eine Tür.

Eric folgte ihrem schwarz lackierten Fingernagel und fand sich in einem luxuriösen voll ausgestatteten Badezimmer wieder. Die Wand bei der Dusche war ein einziges großes Fenster, durch das man auf die Straße sehen konnte. Etwas Exhibitionistisch, doch das war ihm jetzt auch schon egal.

Er drehte an dem kleinen verzierten Rad an der Wand. Wie ein starker Sommerregen strömte Wasser aus der Decke. Er prüfte die Temperatur. Sie war perfekt.

„Arylia, hm? Weißt du, ich hatte auch mal was mit ihr.“, hörte er Xiu sagen. „Dachte nicht, dass du ihr Typ bist, wenn sie überhaupt einen hat.“

„Hat man hier denn gar keine Privatsphäre?“, fragte Eric leicht genervt, doch gleichzeitig war er von der Idee nicht abgeneigt von der hübschen Asiatin beobachtet zu werden.

„Du bist in meiner privaten Zone, also sollte ich das eher dich fragen.“

Als sie sich an den Rand ihres Jacuzzis lehnte und keine Anstalten machte zu gehen stieg er unter die Dusche. Es war unglaublich angenehm und längst nötig. Zwei Fußgänger gingen an ihm vorbei. Ihre Köpfe waren auf Höhe seines Penis, doch schienen sie ihn nicht zu bemerken.

„Von außen sieht man nicht rein.“, sagte Xiu. „Ich lass mich hier von den Fußgängern inspirieren.“

„Ah, ok. Ja, ich weiß auch nicht, es ging ziemlich schnell. Also mit Arylia. Dachte sie ist vielleicht bei jedem so.“ Das Sperma löste sich überraschend schnell von seiner Haut, die sich nun nach der Verwandlung, über definierte Muskeln gespannt, ungewohnt gut anfühlte.

„Oh nein. Obwohl sie ein Faible für Frischlinge zu haben scheint. Obwohl, sie hat ja hauptsächlich mit Frischlingen zu tun. Sex mit Engel ist nichts alltägliches. Es macht dich auch etwas unsympathisch, dass du so schnell dazu gekommen bist. Hat sie irgendwas Außergewöhnliches gemacht?“

„Sie hat mich mit dem Spiegel am Boden gefesselt. Hast du irgendwo Seife?“

„Brauchst du hier keine. Mit dem Spiegel?“

Er wusch seinen Penis und bemerkte wie Xiu ihn dabei beobachtete. Also ließ er sich Zeit damit und begann ihn leicht zu wichsen während er sie in den Augen behielt.

Sie schaute ihn genervt an. „Schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf.“

Er zuckte mit den Schultern, drehte die Dusche ab und fing ein Handtuch, dass ihm nachlässig zugeworfen wurde.

„Ja. In dem Spiegelraum. Aja, sie hat gesagt er ist neu und sie wollte schon die ganze Zeit mal Sex darin haben.“

„Und du stehst auf Fesselspiele und Körperflüssigkeiten?“

„Würde ich jetzt nicht so sagen, aber Ich wurde nicht wirklich gefragt.“ Er roch an sich. Seife war wirklich nicht von Nöten.

„Komm.“, sagte sie.

Er trocknete sich grob ab und band sich, mit Freuden, das Handtuch um die Hüften. Gemeinsam gingen sie zurück in ihren Shop.

„Irgendwelche Wünsche oder Vorstellungen?“, fragte sie, drehte sich zu ihm und musterte ihn beiläufig.

„Das überlasse ich gerne dir. Hab mich noch nicht mit den Modetrends auseinandergesetzt.“

Sie schritt an den minimalistischen Kleiderständer vorbei während sie mit dem Finger an den Einzelstücken streifte. „Ja es gibt schon Trends, aber im Prinzip kannst du tragen was du willst.“

Sie warf ihn ein leichtes kurzärmliges Hemd und eine helle Jeans entgegen. „Unterhosen und Socken hast du da vorne.“

Er betrachtete sich im Spiegel, erneut überrascht wie gut er jetzt aussah. Das dunkle Hemd mit ausgewaschenen Blumendruck sah hervorragend aus und fühlte sich noch besser an. Die Hose war viel zu groß.

Xiu machte eine Handbewegung und die Jeans begann sich an seinen Körper anzupassen, einige Nähte wanderten umher und auch die Farbe veränderte sich leicht.

„Wie machst du das?“, fragte er.

„Alles was du selbst herstellst, kannst du mit deinem Willen anpassen.“, sagte sie kühl. „Toll für Schneider, perfekt für Dildoproduzenten.“ Sie lächelte, verwuschelte seine Haare, machte einen Knopf seines Hemdes wieder auf und zwei Schritte zurück, um ihn zu betrachten.

Wie sie ihn so kritisch mit ihren dunklen Augen ansah, beschloss er, dass er sie ficken will. Nicht jetzt und nicht hier, aber irgendwann. Dies würde eine Herausforderung werden, so wie sie mit ihm umging, aber er mochte Herausforderungen. Und er sehnte sich zu sehen was sich unter ihrem Outfit versteckte. Ein paar Mal hatte er schon fast geglaubt einen Nippel zu sehen, aber die Bluse hielt sich wacker an ihnen fest.

Sie nickte selbstzufrieden. „Schuhe nimm dir von dort. Ich würde dir die weißen empfehlen. Habe ich aber nicht gemacht, also schau, dass sie passen. Den Rest besorgst du dir woanders. Das bekommst du nur wegen Arylia. Ich gebe keine Kleidung an .“

Als er sich die Schuhe band fragte er: „Wie schaut es mit Bezahlung aus? Oder Geld im allgemeinen?“

„Gibt es nicht. Du musst dir die Sachen anders verdienen. Tausch, Gefallen und so. Und jetzt kannst du dich gerne aus meinem Laden verpissen.“

„Dann bin ich dir was schuldig. Bis bald.“, zwinkerte er ihr zu.

Sie beachtete ihn nicht weiter und ging nach hinten Richtung Werkstatt.

Gerade als er die Tür öffnete rief sie: „Oh, warte! Brauchst du noch ein Outfit für die Feier?“

„Feier?“

„Morgen beginnt das neue Jahr. Hat Arylia dir nichts gesagt?“

„Nein.“, sagte er und stand weiter in der Tür.

„Fuck …“, sie seufzte und ließ ihn für ein paar Sekunden warten. „Fuck! Ok, das ist jetzt echt eine Ausnahme. Ich werde dich mitnehmen. Das wird dich erst so richtig unsympathisch machen.“

„Was redest du, wieso schon wieder? Du musst mich nicht mitnehmen.“

„Sag das nicht nochmal, sonst überleg ichs mir nochmal. Sagen wirs so, ich bin ziemlich bekannt auf dem Himmel. Ein Celebrity, wenn du so willst. Das heißt auch, dass ich zu den begehrtesten Partys eingeladen werde.“

„Ok. Überredet.“, lachte er. „Und was zieht man da an?“

„Etwas Ausgefallenes, Aufreizendes. Meine Spezialität. Ich überleg mir was. Komm in eineinhalb Stunden zurück, also um 18 Uhr. Bist du zu spät, bin ich weg.“

„Bis dann, Xiu. Und Danke.“

Ihrem Blick nach war sie nicht besonders froh über ihre Entscheidung, also schloss er die Tür schnell hinter sich, bevor sie es sich anders überlegen konnte.

Dann war er allein und atmete tief durch. Er war im Himmel, im nächsten Leben. Er konnte es noch immer nicht fassen. Um einiges selbstbewusster ging er mit seinem neuen Outfit an der Straße entlang, die, wie er glaubte, zum Meer führte.

Lächelnd sah er sich um, nahm die Umgebung und die Sonnenstrahlen in sich auf, war aufgeregt und zugleich tiefenentspannt. Der Stress war weg, die Sorgen waren weg, die schleichende Angst vorm Tod war weg. Er war so wach und voller Energie, wie an nur sehr wenigen Tagen seines vorherigen Lebens.

Die Architektur war etwas durchgewürfelt, doch hatten alle Gebäude etwas mediterranes an sich. Auf Balkongeländer wuchsen große Kletterpflanzen, die mitten in der Blühe standen. Über die alt wirkenden Gebäude flog eine Schar Möwen hinweg.

Ein entzückendes Fräulein in buntem Sommerkleid ging an ihm vorbei und er schaute ihr in einer tänzelnden Drehung nach, nur um sich wieder Richtung Meer zu wenden. Ein Mann kniete unter dem Tisch eines kleinen Cafes und versteckte sich hinter dem Rock einer rothaarigen Schönheit, die zugleich ihren Rotwein auf die Hose ihrer Gesprächspartnerin verschüttete. Ein dunkler nackter Rücken wurde im ersten Stock gegen eine Fensterscheibe gedrückt, nur um im nächsten Moment wieder zu verschwinden. Er grinste durchgehend.

Als er den Strand erreichte zog er die Schuhe aus und spazierte Barfuß über den Sand. Er war trotz der starken Nachmittagssonne nicht zu heiß.

Er kam zu einer Strandbar mit rundem Strohdach und nur zwei Gästen, die etwas entfernt an einem Stehtisch standen und bestellte einen Cuba Libre bei der Barkeeperin, einer sonnengebräunten Brünette im Surferlook. Etwas näher beim Wasser spielten zwei Pärchen Beachvolleyball und nicht nur die Herren waren oberkörperfrei.

„Na, noch gar nicht im Vorbereitungsstress?“, fragte sie ihn und ließ das Glas über den Tresen gleiten.

-heterosexuell, weiblich, nein-

Er fing es auf und sagte: „Sollte ich? Also im Moment stresst mich gerade wenig.“ Er nahm einen Schluck. Sie hatte nicht mit dem Rum gespart. Sogleich fragte er sich, ob es wohl einen Kater im Himmel gab. Wahrscheinlich nicht. Da nahm er gleich den zweiten.

„Da ist wer gut drauf. Seit wann bist du da?“ Sie stellte sich ihm gegenüber. Eine Jade Kette baumelte vor ihrem exquisiten Busen.

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