Dichter Dschungel, voller seltsamer Pflanzen. Jede von ihnen birgt ein Geheimnis, manches sollte man besser nie ergründen. Neugierig schleicht sie durch das Unterholz, der Boden wird immer weicher — gummiartiger. Sehnsüchtig nähert sie sich der großen Blüte. Ihr schwarzer Körper schimmert in den wenigen Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach dringen. Nur noch wenige Meter bis sie ihr Ziel erreicht.

Plötzlich schlingen sich kräftige Tentakel um ihre Hand- und Fußgelenke und werfen sie zu Boden. Sie liegt auf dem Rücken, ihre Arme und Beine weit auseinander gezogen. Weitere Tentakel kommen auf sie zugeschlängelt, betasten ihren Körper, streicheln ihn. Sie spürt einen sanften Druck auf ihrer feuchten Spalte und ein Tentakel dringt geschmeidig in sie ein. Ein weiterer findet seinen Weg in ihren Po. Vor Lust und Freude will sie schreien, doch auch ihr Mund wird von einem wendigen Pflanzenstrang ausgefüllt.

Ein Blütenkelch schließt sich eng um ihren Kopf und verhindert jede Atmung. Der Strang in ihrem Mund versorgt sie nun mit allem, was sie benötigt, um ihre Lebensfunktionen aufrecht zu erhalten.

Instinktiv zieht sie Arme und Beine eng an ihren Körper, nimmt eine Embryostellung ein. Große, klebrige Blätter wickeln sich jetzt um ihren Körper und ziehen sich eng zusammen. Eingewickelt wie in einem Kokon, verharrt sie in dieser Zwangshaltung, voller Freude auf die bevorstehende Weiterentwicklung.

Die Pflanze gibt ihr Kraft und Erfüllung, langsam wird der vor Lust zuckende Körper angehoben. Sie schwebt über dem Blütenkelch, dessen großer Stempel glitschig und feucht glänzt. Langsam senkt sich ihr Körper dem Stiel entgegen. Die Tentakel ziehen sich aus ihren Körperöffnungen zurück. Noch wenige Zentimeter und sie wird die Gnade der königlichen Blüte empfangen.

… ein Summton verhindert die Weihe — der Wecker klingelt!

***

Verschlafen schlug Miriam die Augen auf und ließ ihren Blick frustriert durch den Raum wandern. Es war der gleiche triste Anblick wie immer. Seit Monaten musste sie schon in dieser fensterlosen Zelle ausharren, unter ständiger wissenschaftlicher Beobachtung.

Durch den Deckenlautsprecher hörte sie die Stimme von Doktor Frank.

»Guten Morgen Miriam, wie geht es dir?«

Sie blickte resigniert und verschlafen zu dem halbdurchlässigen Spiegel, der die komplette gegenüberliegende Wand einnahm.

»Mir geht es blendend, ich fühle mich wie im Paradies.«

Doktor Frank schwieg einen Moment. Er konnte ihr den Zynismus nicht übel nehmen. Dieses unscheinbare Mädchen in der Sicherheitszelle wirkte so normal wie jede andere junge Frau. In ihrem hellgrünen Nachthemd und den wuscheligen Haaren wirkte sie so natürlich und irgendwie auch süß, dass er sie am liebsten zum Trost in den Arm genommen hätte.

Leider war der Schein trügerisch.

»Deine M-Hormone sind heute Nacht unter den Schwellenwert gefallen.«

Die Bezeichnung „M-Hormone“ war eine Erfindung des Forschungsteams um Doktor Frank. Es waren diese messbaren Substanzen in Miriams Blut, durch die man sie vom Rest der Menschheit unterscheiden konnte. Genauere Untersuchungen förderten zu Tage, dass jede Zelle ihres Körpers anders war als alles was die Biologie kannte.

Diese mysteriöse Mutation versetzte das Mädchen unter anderem in die Lage, ihren Körper auf bizarre Weise zu verändern. Doch diese Veränderungen forderten auch ihren Tribut. Sie war auf Sperma angewiesen wie andere Menschen auf Vitamine. Wenn sie nicht regelmäßig mit dieser ungewöhnlichen Nahrungsergänzung versorgt wurde, bekam sie Mangelerscheinungen, die langfristig zum Tod führen konnten.

Miriam strich sich frustriert ihre Haare in den Nacken und zog die Beine eng an ihren Körper. Nachdenklich stützte sie ihren Kopf auf die Knie und schloss die Augen.

»Willst du mir wieder eine Spritze geben?«

Die Antwort kam durch den Lautsprecher.

»Ja, du weißt doch, dass es die sicherste Variante ist.«

»Ich will endlich mal wieder die Sonne sehen! Du weißt ja gar nicht, wie das ist! Ihr haltet mich wie ein Tier. Das verstößt gegen die Menschenrechte.«

Doktor Frank strich sich verzweifelt durch die Haare. Er saß in dem Nachbarzimmer und kämpfte mit sich selbst — sie tat ihm Leid.

»Ich weiß Miriam, aber wir können das nicht verantworten. Du bist ein deiner Triebe und eine Gefahr für die Menschheit. Wir versuchen, es dir so angenehm wie möglich zu machen, aber du musst vor dir selbst geschützt werden.«

***

Miriam liefen Tränen über die Wangen, sie sehnte sich danach, die Stimme der Königin zu hören. Die Gewissheit, zum Kollektiv zu gehören, war das Schönste, was sie sich vorstellen konnte. Aber als das Kollektiv damals bereit war, die große Reise anzutreten, musste eine hier bleiben. Die Wahl war auf Miriam gefallen. Während die anderen diese Erde verließen, musste sie zurückbleiben und dafür sorgen, dass die Abreise nicht gestört wurde.

Doktor Frank sprach so tröstend, wie es durch den Lautsprecher möglich war, auf Miriam ein.

»Bitte, lege das Halsband um, wenn deine M-Hormone wieder OK sind, geht es dir bestimmt auch wieder besser.«

Miriam schlang ihre Arme um den Kopf, niemand sollte sehen, wie traurig sie war. Diese Scheiß-Wissenschaftler beobachteten sie Tag und Nacht, wussten jede Kleinigkeit von ihr, aber ihre Gefühle gehörten verdammt noch mal nur ihr alleine.

Der Doktor war, auf der anderen Seite des halbdurchlässigen Spiegels, ebenfalls den Tränen nahe. Diese junge intelligente Frau war zur lebenslänglichen Einzelhaft verurteilt. So manchem Massenmörder stand mehr Auslauf zu.

Aber sie besaß das Potenzial, ihre Mutation an andere Menschen weiterzugeben. Dies barg, nach Ansicht der Wissenschaftler, die Gefahr, dass sich die ganze Menschheit in eine spermageile Latexzivilisation verwandelte.

Diese Vorstellung hätte einer kleinen Randgruppe von Fetischisten sicher die Säfte in so mancher Körperöffnung zusammenlaufen lassen. Dennoch stand es außer Frage, dass die meisten Menschen nicht von einer fremden, biologischen Macht kontrolliert werden wollten.

Außerdem widersprach es dem menschlichen Selbstverständnis, sich die Erde untertan zu machen — wenn hier jemand herrscht, dann die Menschen — basta.

»Miriam, lege bitte das Halsband an, damit ich dir das Sperma geben kann.«

»Leck mich am Arsch! Dann verhungere ich eben — ist doch egal — dann könnt ihr mich endlich aufschneiden.«

»Miriam, bitte! Spätestens wenn du die Kontrolle über deinen Körper verlierst, müssen wir dich zwangsernähren, das willst du doch nicht schon wieder durchmachen, oder?«

»Ich will vor allem kein scheiß Elektroschockhalsband anziehen. Gib mir einfach das Zeug, was soll denn schon passieren? Hast du immer noch Angst vor mir?«

Doktor Frank ließ seine „Patientin“ in Ruhe, sie hatte ein Recht auf ihre Gefühle. Er ging aus dem Beobachtungsraum und zog sich einen Automatenkaffee.

Das blöde Ding funktionierte wie immer nicht richtig. Der Automat hatte die perverse Neigung, gelegentlich einfach keinen Becher bereitzustellen. Verärgert musste der Doktor mit ansehen, wie der Strahl aus frischem Kaffee durch das Ablaufgitter rann.

Also warf er erneut eine Münze ein und diesmal landete der Kaffee in einem Becher. Vorsichtig trug er das heiße Getränk in den Beobachtungsraum.

Ein flüchtiger Blick in Miriam Zelle ließ ihn jedoch erstarren. Abwesend stellte er den Kaffee auf die Arbeitsplatte und öffnete einen kleinen Schrank in der Ecke. Dort lagerten die Spermarationen für Miriam, steril abgepackt in kleinen Beuteln. Hastig zog er den Inhalt in eine frische Spritze.

Miriam hatte sich, während Doktor Franks Ausflug zum Kaffeeautomaten, verwandelt.

Ihre Arme und Beine waren angewinkelt, die ehemaligen Handgelenke berührten die jeweilige Schulter und ihre Fersen lagen an den Oberschenkeln an. Die angewinkelten Gliedmaßen waren geradezu miteinander verschmolzen. Die Ellenbogen und Knie bildeten jetzt die Enden ihrer Extremitäten. Auf diesen bizarr veränderten Gliedmaßen stützte sich ihr Körper von dem Bett ab. Miriams Haut schimmerte tiefschwarz, ihre Brüste waren um das Mehrfache gewachsen. Ihr Gesicht glänzte ebenfalls schwarz, jedoch hatte sie keine Augen mehr, dafür aber eine süße Stupsnase und einen fast o-förmigen Mund mit fleischigen, feucht glänzenden Lippen. Ihre Wespentaille stand in einem begehrlichen Kontrast zu dem kräftig runden Hinterteil.

Diese Variante wurde von dem Team „Lutschkrabbe“ genannt. Miriam konnte auf den Stummelbeinen so gut wie nicht laufen. Der Mund war als einzige Körperöffnung für die Spermaaufnahme vorgesehen. Alle ihre optischen Veränderungen appellierten an die Urinstinkte, diesem hilflosen Geschöpf zu geben, was es wollte.

Doktor Frank zog sich hastig eine Atemschutzmaske mit dem Biofilter über, um nicht zu einem willenlosen der Pheromone zu werden.

Er schob seine Sicherheitskarte durch das Lesegerät und die Tür zu Miriams Zimmer öffnete sich. Langsam ging er in den Raum und schaute sich das faszinierende Wesen aus der Nähe an.

Sicher hatte er sie schon öfter so gesehen, es war ja nicht seine erste „Raubtierfütterung“, aber die bizarre Ästhetik der verwandelten Miriam begeisterte ihn immer wieder.

Der Doktor näherte sich dem Wesen vorsichtig und hielt die Spritze bereit. Es war keine Nadel aufgesteckt, er benötigte den Kolben nur, um den begehrten Samen in den Schlund der bettelnden Krabbe zu spritzen. Aufmerksam führte er die Spritze zu dem sehnsüchtig geöffneten Mund.

Als die Öffnung der Spritze zwischen den feuchten Lippen steckte, spritzte Doktor Frank das Sperma in ihren Schlund. Gierig schluckte das Latexwesen den heiß ersehnten Saft.

Aufgeregt schnappte der gierige Fickmund nach mehr, wie ein Fisch an Land öffnete und schloss sie ihre wulstigen Lippen.

Doktor Frank strich ihr besänftigend über den Kopf. Es war ein Streich der Ironie, dass ihn die Latexhandschuhe vor einem Wesen aus Latex schützten.

Dass sein Schwanz gerade heftig pochend gegen die Stoffhose drückte, war bei dieser Annäherung normal. Er erinnerte sich an die Zeugenberichte, nach deren Aussagen war solch ein Mund das Geilste, was einem Schwanz passieren konnte. Und diesmal zeigte der Doktor Schwäche, sein Verstand verlor gegen die männliche Neugier.

Während er seine Hose öffnete, redete er sich noch ein, es nur zu tun, um Miriam eine kleine Freude zu bereiten. Kaum war sein harter Schaft aus dem Hosenschlitz gesprungen, schon schnappte der gierige Blasmund instinktiv nach dem Schwanz. Und noch bevor der Doktor reagieren konnte, war sein praller Stängel vollständig in der bizarren Körperöffnung verschwunden. Ein heftiger Schauer der Lust schwappte durch seinen Kopf. Kehliges Stöhnen, gedämpft durch die Atemmaske erfüllte den kleinen Raum.

Es war wirklich unvorstellbar geil, nie hätte er sich solch eine Stimulierung vorstellen können. Der umfunktionierte Mund war einzig und allein für das Melken von Schwänzen vorgesehen. Der Kanal nahm seinen Prügel mühelos mit der gesamten Länge auf. Mehrere Ringmuskeln legten sich eng um den Schaft und massierten jeden Millimeter individuell. Über seine Eichel legte sich eine spezielle „Saugglocke“, welche diese besonders empfindliche Stelle außergewöhnlich stark reizte.

Das Latexwesen saugte rhythmisch an seinem Lümmel, nur mit dem Ziel, so viel Sperma wie möglich zu erhalten. Dass er vor Geilheit fast den Verstand verlor, war lediglich eine Art Belohnung für den Spender.

Erschrocken und zugleich begeistert wurde ihm bewusst, dass er seinen Prügel nicht mehr aus dem Fickmund herausbekommen würde.

Erste Kontraktionen seiner Beckenbodenmuskulatur kündigten einen heftigen Samenerguss an und trotz seines vernebelten Verstandes wurde Doktor Frank bewusst, dass er die Situation nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Weil eine Katastrophe aber meist eine Verkettung von mehreren Fehlern ist, stellte der peinlich entblößte Doktor mit panischem Entsetzen fest, dass Miriam ihr Halsband nicht trug.

Er hatte schlicht vergessen, darauf zu achten, bevor er in ihr Zimmer ging. Mithilfe einer Fernbedienung könnte er Elektroschocks über das Halsband auslösen, die eine triebgesteuerte Miriam wieder zur Ruhe gezwungen hätten. Außerdem enthielt das Halsband einen Sender, der das Auffinden der „Patientin“ in dem — unwahrscheinlichen — Falle einer Flucht auffindbar machte.

Doktor Frank kam sich vor wie ein Fallschirmspringer, der selbstsicher aus dem Flugzeug gesprungen war, um dann zu merken, dass er gar keinen Fallschirm trug.

Sicher, das Gefühl der Freiheit war grenzenlos, aber der harte Aufprall war nur noch eine Frage der Zeit.

Zu Doktor Franks Erleichterung musste er nicht dem Tod ins Auge blicken, zumindest hatten die Latexwesen bis jetzt noch keinem das Leben genommen. Aber er würde sicher nicht ungeschoren aus dem Raum kommen.

„Kommen“ war ein gutes Stichwort. Nach den ersten größeren Lusttropfen, schossen nun kräftige Schübe seines Spermas in den lockenden Mund der Lutschkrabbe. Es kam ihm vor, als würde er schweben, sein Gleichgewichtssinn arbeitete tadellos, ohne dass er auch nur die geringste Kontrolle über seinen Körper hatte.

Aus den anfänglichen Schüben wurde nun ein konstanter Strom aus Samenflüssigkeit und so wie dieser Saft aus ihm herausschoss, so wurde sein Gehirn mit Lustreizen überflutet.

Allmählich versiegte die Quelle seiner Lenden und gleichzeitig steigerte sich die Lust in seinem Kopf auf ein unerträgliches Maß, bis all die Gefühle explodierten und ihn für einige Momente in eine ungeahnte Ekstase versetzten.

Als er die Augen wieder öffnete, ragte sein Schwanz immer noch prall und tief in den bizarren Fickmund der schwarz glänzenden Drohne. Zum Dank wippte Miriam mit ihrem prallen Po und reizte den Doktor erneut auf einer sehr tief liegenden Triebebene.

Die Angst vor den Konsequenzen ließ ihn den nächsten — größten — Fehler machen. Er nahm seine Atemschutzmaske ab, um auf Miriam einreden zu können.

»Lutsch mir so viel Saft aus den Eiern wie du willst, aber mach nichts, was uns schaden könnte, sonst kann ich für deine Sicherheit nicht garantieren.«

Miriam antwortete nicht, wie auch, wenn der Mund nur noch zum Auslutschen von Schwänzen geeignet ist?

Nach dem zweiten Atemzug machte sich der Doktor auch nicht mehr so viele Sorgen. Beim dritten Atemzug beschränkte sich sein Gehirn lediglich auf die Lebenserhaltung. Er gab sich dem Wesen gänzlich hin und war bestrebt, so viel Samen wie möglich bereitzustellen. Nun hörte er die Stimme von Miriam in seinem Kopf.

»Du musst keine Angst haben, ich nehme mir nur, soviel wie ich benötige, um fliehen zu können. Du würdest in meiner Situation nicht anders handeln.«

Wieder begann sein Penis heftig zu pumpen, er spürte, dass seine gereizten Samenleiter dem erneuten Druck kaum standhalten konnten. In einigen Schüben schoss der frische Saft in Miriam hinein, um sogleich von den entsprechenden Organen verarbeitet zu werden.

Erneut und noch heftiger wurde Doktor Frank von Lust und Gier beherrscht. Er machte sich keine Gedanken mehr um sich und die Konsequenzen.

Benommen von der hohen Pheromonkonzentration beobachtete er Miriam, die ihre Gliedmaße wieder in die ursprüngliche, humanoide Form änderte.

Das schwarz glänzende Latexwesen stand vom Bett auf und wickelte den Arzt fest in das Bettlaken ein. Er konnte sich aus dieser Fesselung wieder hinauswinden, aber es würde wertvolle Zeit kosten.

Als er mumiengleich von Stoff umschlossen war, strich ihm Miriam noch einmal liebevoll über die schweißnasse Stirn. Ihr Mund war zwar immer noch mit unnatürlich wulstigen Lippen versehen, entsprach aber ansonsten wieder der menschlichen Variante. Sie sah ihm tief in die Augen und er hörte ihre Stimme ohne dass sich Miriams Lippen bewegten.

»War das jetzt so schlimm?«

Zur Reglosigkeit verdammt und vor Anspannung stumm, schüttelte Doktor Frank kaum sichtbar mit dem Kopf.

Zum Dank gab ihm Miriam einen sinnlichen Zungenkuss, der den Gefangenen ins Reich der Träume schubste.

Während sie hastig den bescheidenen Kleiderschrank durchwühlte, wurde sie wieder das junge, hübsche Mädchen von nebenan.

Lediglich mit einem Sommerkleid am Leib schlich sie sich aus ihrem Zimmer — dem Gefängnis der letzten Monate.

***

Im Kellergeschoss der Klinik war es allgemein sehr ruhig. Die Räume der unteren Ebene dienten überwiegend als Lager für all das, was ein großes Krankenhaus benötigte. Aus Platzgründen wurde das Beobachtungslabor für Miriam hier unten provisorisch errichtet.

Unscheinbar huschte die durch den breiten Flur auf das Treppenhaus zu. Sie wich den wenigen Mensch, denen sie begegnete, aus und wurde in ihrer unscheinbaren Erscheinung als junge Frau nicht weiter beachtet.

Im Erdgeschoss ging sie möglichst unauffällig, aber zielstrebig, auf den Hauptausgang zu. Mit gesenktem Kopf vermied sie jeglichen Blickkontakt.

Professor Beierle hätte sicher auch keine Notiz von der jungen Dame genommen, wenn sie nicht barfuss durch das Foyer gelaufen wäre.

Neugierig musterte er die Frau und riss die Augen auf.

Miriam erkannte ihn und er kannte sie, wusste um ihre Besonderheit.

Für einen unendlich langen Moment standen sie sich mit weit aufgerissenen Augen und angespannter Haltung gegenüber, dann rannte Miriam so schnell sie konnte auf den Ausgang zu.

Die monatelange Unterversorgung mit Sperma hatte ihren Körper zur Sparsamkeit erzogen. Durch die doppelte Ration heute Morgen, entwickelte sie Kräfte, welche sie selbst überraschten.

Dummerweise war Professor Beierle ein begnadeter Marathonläufer und nahm sofort die Verfolgung auf. Instinktiv vermied Miriam die bewachte Haupteinfahrt des Geländes und rannte hinter das Gebäude. Dort war ein schäbiger Hinterhof, in dem die Müllcontainer der Klinik standen.

Um diesen Schandfleck bestmöglich zu verbergen, umgab ihn eine hohe Betonmauer.

Professor Beierle war hocherfreut, die Ausreißerin schon nach einem kurzen Spurt in dieser Sackgasse stellen zu können.

Umso überraschter war er, als die „Patientin“ ohne abzubremsen auf die Mauer zulief. Mit einem Satz sprang sie an der Wand hoch und rannte den letzten Meter senkrecht empor. Auf dem Abschlusssims ging sie kurz in die Hocke und winkte dem verwirrten Mediziner zum Abschied — dann verschwand sie auf der anderen Seite.

***_***

Dieser Tag war ihr Glückstag. Die Sonne stand hoch an einem hellblauen Himmel und schickte ihre wärmenden Strahlen auf ihre empfindsame Haut, wärmte ihren Körper wie sie es schon lange nicht mehr machte — endlich frei.

Dennoch kam sie sich in dem eleganten Ledersitz etwas verloren vor. Welche abartige Fantasie bringt Menschen dazu, Autositze mit Tierhäuten zu überziehen?

Trotz einer hervorragenden Klimaanlage war ein schweißnasser Rücken nicht zu vermeiden. Außerdem klebten ihre Arme ständig an dem Material fest. Aber sie wollte sich nicht beschweren, das Auto war mindestens eine 5er E-Klasse oder so etwas Ähnliches. Außerdem war der Geschäftsmann, der sie freundlicherweise mitgenommen hatte, sehr höflich.

Ihr Chauffeur war ca. Ende dreißig, trug eine schwarze Anzughose, weißes Hemd und Sonnenbrille. Das Sakko lag auf der Rückbank und er konzentrierte sich auf den Straßenverkehr, was in anbetracht der Geschwindigkeit von fast 200 Km/h auch sehr verantwortungsbewusst war.

‚Ein Manager Standartmodell‘, dachte Miriam, musste darüber lächeln und blickte verlegen nach unten um ihn nicht zu versichern.

Er bemerkte ihr Verhalten dennoch.

»Was ist, fahre ich dir zu schnell?«

»Nö, kein Problem«, presste sie hervor und musterte seine Oberschenkel. Gut trainierte Muskeln zeichneten sich unter der Stoffhose ab. Auch sein gebügeltes Hemd lag straff an dem flachen Bauch an.

Um vom Thema abzulenken fragte Miriam.

»Du machst bestimm viel Sport?«

Er zuckte mit den Schultern reckte das Kinn selbstbewusst vor und antwortete lässig.

»Naja, nicht viel, nur um halt fit zu bleiben — ist gut gegen den Stress.«

Nach einem kurzen Moment des Schweigens kam eine neue Frage von ihm.

Weitere Geschichten zum Thema

Gerne gelesene Kategorien

Wähle eine Erotik-Kategorie aus, die dich interessiert.