Er würde sich nicht an sie erinnern, aber seine Träume in dieser Nacht waren sehr angenehm. Trotzdem hatte sein Körper unterbewusst registriert, dass es nicht sein Bett war, in dem er lag. Sein Bewusstsein löste den Schlaf ab und förderte sofort Fragen zu Tage.
**Wo bin ich?** **Warum bin ich hier?** **Was ist passiert?**
Zu seiner Beruhigung sprudelten die Antworten auf diese Fragen sofort an die Oberfläche. Vor seinem geistigen Auge sah er die erregenden Erlebnisse der letzten Nacht. Es ist kein Traum gewesen. Die Frau, die ihm diese heissen Momente beschert hatte, lag immer noch zu seiner Linken.
Er drehte sich zur Seite und nahm etwas von der Entspannung auf, die ihr friedlicher Gesichtsausdruck ausstrahlte. Dann ließ er seinen Blick nach unten gleiten. Sein Herzschlag wurde etwas schneller, ebenso wie seine Atmung. Verlangen begann sich langsam in seinen Lenden auszubreiten.
Die Dame, die neben ihm lag, hatte Kurven in Hülle und Fülle. Jeder Liebhaber der taktilen Freuden hätte hier mehr als genug zum Anfassen. Manche Männer würden hier einige Pfunde als zu viel erachten. Doch seine Wahrnehmung konzentrierte sich lieber auf die kräftigen Schenkel, ausladenden Hüften und auf ihre Oberweite.
Passend zu ihrer körperlichen Fülle, waren ihre Brüste wirklich enorm und übten eine unglaubliche Anziehung auf ihn aus. In der Seitenlage pressten sich die zwei sinnlichen Fleischberge aneinander und drohten aus dem zarten Nachthemd zu fallen. Der dünne Stoff ließ ihre prominenten Warzenhöfe durchscheinen und die Kontur ihrer dicken Brustwarzen zeichnete sich ab.
Durch die Objekte seiner Begierde hypnotisiert, entzogen sich seine Gedanken jeglicher Vernunft. Langsam streckte er seinen Arm aus, öffnete seine Hand so weit er konnte und legte sie sanft auf einen der weichen Hügel. Den Gedanken, dass er sie wecken könnte, hatte er nicht im geringsten auf dem Schirm. Er war gefangen in den Eindrücken seiner Sinne. Dass seine Hand die Fülle ihrer weiblichen Vorzüge nicht mal annährend umschließen konnte, faszinierte ihn. Mit jeder vergehenden Sekunde verfiel er tiefer in eine Trance. Das weiche Fleisch knetend versank er in der Erinnerung an seine erste Begegnung mit dieser außergewöhnlichen Frau.
*** *** *** *** *** *** *** *** ***
An diesem Tag war die Kantine, an der Uhrzeit gemessen, besonders stark besucht gewesen. Er saß an einem der vielen langen Tische, umgeben von Menschen die er erst seit Kurzem kannte. Der Linseneintopf vor ihm war kein kulinarischer Hochgenuss und passte dadurch perfekt in seine Umgebung. An der Ausgabe sind ihm davon zwei Kellen in eine Metallschüssel gegossen worden. Diese hatte er dann auf einem Plastiktablet zu dem Tisch mitgenommen, an dem er gerade saß. Das kalte, künstliche Licht war nicht unbedingt gemütlich. Dafür erhellte es den Raum jedoch ganz gut.
Über den langweiligen Geschmack seines Essens konnte er hinwegsehen – wortwörtlich. Die Neugier, möglicherweise seine stärkste Triebkraft, verlangte von ihm, dass er den Raum um sich herum in Augenschein nimmt. Zunächst ist ihm bewusst geworden, dass die Einrichtung noch ziemlich neu sein musste, wenn auch nicht besonders hochwertig. Doch es war ihm klar, dass die Abnutzung sich langsam breit machen würde. Die Wertigkeit wiederum war ein Aspekt, den er damals bewusst in Kauf nehmen musste. Im Grunde konnte er sich also nicht beschweren.
Dann widmete er seine Aufmerksamkeit den Menschen, die ihn umgaben. Er sah eine bunte Mischung aus verschiedenen Hautfarben, Männer und Frauen etwa zu gleichen Teilen vertreten. Seine Ohren vernahmen verschiedene Akzente. Dazu unterstrichen die immer wieder eingeworfenen Fremdworte unterschiedlichster Sprachen die kulturelle Vielfalt. Die Stimmung war entspannt, friedlich und lebendig, obwohl die meisten einander noch gar nicht kannten.
Während er versuchte sich mit den Gesichtern seiner Mitmenschen etwas vertraut zu machen, fiel ihm diese eine Person auf. Sie saß am Ende von einem der Tische, löffelte langsam ihren Eintopf und hatte einen Blick von absoluter Zufriedenheit. Es war eine Frau, die anscheinend etwas in Gedanken versunkunen war und diese waren wohl recht angenehm. Aber ihre Tranquilität war nicht das Einzige, was seinen Blick festhielt. Die Dame war von der gewichtigeren Sorte und oberflächlich gesehen von etwa durchschnittlicher Attraktivität. Doch hatte sie eine besondere Ausstrahlung. Bei genauerem Hinsehen hob sie sich durch ihre Körperhaltung und ihre Bewegungen von der Menschenmenge ab. Würde und Anmut sprachen durch sie. Es schien ihm, als ob diese Frau nicht hierhergehörte, sondern eher zu den anderen, zu denen die nicht aus Metalschüsseln aßen.
Plötzlich traf es ihn, wie ein Schlag ins Gesicht. Er wusste nicht, ob er sich einbilden sollte so tiefgründig zu sein oder ob er einfach nur blind gewesen ist. Der ordinäre Teil seines Gehirns riss dem Schöngeist das Mikro aus der Hand und machte eine lautstarke Durchsage:
**Alter Schwede! Diese Frau hat echt ’ne Menge Holz vor der Hütte!**
Jetzt war es vorbei mit der kritischen Begutachtung der Verhaltensweisen verschiedener Gesellschaftsschichten. Jetzt war sein Gehirn ausgeschaltet. In diesem Moment starrte er nur noch und konnte sich gerade noch dazu bewegen den Mund geschlossen zu halten. Es war jedoch nicht so, dass es irgendjemand um ihn herum mitbekommen hätte. Alle schienen irgendwie damit beschäftigt zu sein sich gegenseitig kennenzulernen und über belanglose Dinge zu diskutieren. Irgendwo in seinem Hinterstübchen war er sich dessen bewusst und sehr froh darüber, dass ihn keiner ertappt hatte.
Dann geschah es trotzdem und zwar so, wie er es am wenigsten erwartet hatte. Als er das Gesicht der Besitzerin dieses bezaubernden Busens noch einmal sehen wollte, passierte es. Er merkte schlagartig, dass sie ihm direkt in die Augen sieht. Aber dann richtete sie ihren Blick auch wieder gleich in eine andere Richtung. Hat sie gemerkt, dass er sie angestarrt hatte? War das ein leichtes Grinsen, dass sie da kurz auf den Lippen hatte? Er war geliefert! Dieses Gefühl hatte er zumindest, obwohl sie nichts gemerkt zu haben schien. Wie lange hatte sie ihn dabei beobachtet, wie er ihr in den Ausschnitt glotzte? Was denkt sie sich jetzt über ihn?
Auch ohne vor einem Spiegel zu stehen, wusste er ganz genau, dass er rot anlief, gefühlt dunkelrot. Der Raum schien sich auf einmal um ihn herum ein wenig zu drehen und er wusste, dass er aus dieser Situation herausmusste. Er starrte kurz in seine Schüssel und überlegte, wie er das jetzt am besten anstellt. Die einfachsten Dinge waren jetzt auf einmal so kompliziert. Deshalb nahm er einfach sein Tablet, stand auf und begann Richtung Kantinenausgang zu gehen. Dabei merkte er sehr schnell, dass die bipedale Fortbewegung schon mal leichter war und fragte sich warum seine Knie auf einmal aus Watte zu sein schienen.
Die torkelnde Figur mit dem Tablet und der roten Birne erreichte nach einer geschätzten Ewigkeit den Ausgang der Kantine. Dann schritt er, um Geschwindigkeit bemüht, Richtung eigenes Zimmer. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es nicht normal war, dass er immer noch sein Tablet in der Hand hatte. Das Tablet wird normalerweise nach dem Essen natürlich zur Abgabestelle in der Kantine gebracht. Dass jemand sein Essen auf sein Zimer trägt, war ausdrücklich nicht erwünscht und deshalb auch ein ungewöhnlicher Anblick.
Schließlich war er an seinem Zimmer angekommen, aber nicht ohne vorher ein paar neugierige Blicke auf dem Weg geernet zu haben. In gewohnter Manier drückte er die Türklinke herunter, während sein Daumen auf dem integrierten Fingerabdrucksensor lag. In seinem Raum legte er das Tablet auf eine Kommode, während die Tür hinter ihm zufiel. Immer noch in einem leichten Schockzustand warf er sich auf sein Bett und begann die Decke anzustarren. Es war Zeit seine Gedanken etwas zu ordnen.
„Hat sie mich jetzt gesehen oder nicht? Was kann ich dafür, dass sie so geile Titten hat? Ich bin doch auch nur ein Mann! Warum mache ich mir denn eigentlich so viele Gedanken um diese Sache? Sie hat ja nicht mal verärgert ausgesehen. Vielleicht hat sie mich doch nicht erwischt. Aber wenn sie mich gesehen hat, dann wäre es echt peinlich ihr morgen wieder zu begegnen. Naja, ok, die Kantine ist schon ziemlich groß. Wahrscheinlich ist die Chance gering, dass ich sie nochmal sehen werde. Aber eigentlich… will ich sie nochmal sehen. Aber was denkt sie dann von mir? Hmmm, ich sollte einfach zu anderen Uhrzeiten essen gehen. Ja, das wird die beste Lösung sein. Hoffen wir mal, dass sie nicht ebenfalls ihre Esszeiten ändert.“
Ab dem nächsten Tag begann er früher zum Essen zu erscheinen. Auch wenn es von außen nicht so aussah, hatte er das Gefühl sich geradezu in die Kantine zu schleichen. Jedes mal versuchte er gleich beim Betreten des großen Raumes einen prüfenden Blick durch den Raum zu werfen. Wahrscheinlich war die Dame bei ihrer alten Essenszeit geblieben und er war eigentlich übervorsichtig. Seine Suche nach ihr, während er sich in die Reihe für die Essensausgabe stellte, hatte wohl mehr einen Placeboeffekt als alles andere. Ausserdem waren in diesem Raum so viele Leute, dass es eher Zufall war, wenn man die Person fand, die man gesucht hatte.
Von Tag zu Tag begann er sich in der Kantine etwas mehr zu entspannen. Zwischendurch fragte er sich immer wieder, warum er sich überhaupt so einen Stress mit dieser Situation machte. Jeden Tag, während er in der Schlange stand, dachte er an diese Frau. Natürlich dachte er an diese herrliche Oberweite und musste ab und zu hoffen, dass niemand die Beule in seiner Hose wahrnimmt. Aber an dieser Frau war etwas Besonderes. Er hatte es damals gespürt und es hatte einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. Unterbewusst war ihm klar, dass das der Grund ist, warum er so aufgeregt war beim Gedanken sie wieder zu treffen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das passieren würde, erschien ihm immer geringer. Er wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder traurig sein sollte. Mit den Tagen wurde diese Frage immer unerheblicher und sein Bewusstsein beschäftigte sich immer weniger mit ihr.
*** *** *** *** *** *** *** *** ***
Seit dem Zwischenfall mit der Frau sind ein paar Wochen ins Land gegangen und er dachte nicht mehr so oft an sie. Wenn er es doch tat, dann nicht mehr in der Kantine, sondern meistens, wenn er im Bett lag. An diesem Tag war Kartoffeleintopf auf dem Speiseplan und er hätte sich gewünscht wenigstens die Auswahl zwischen zwei Gerichten zu haben. Ja, er wusste von Anfang an, dass es so laufen würde, weil es im Einführungsbuch stand. Als er damals seine Bewerbungsunterlagen einreichte, war er allerdings mit den Gedanken bereits am Ziel seiner Träume. Die Unannehmlichkeiten des Weges dahin, schienen damals nicht ins Gewicht zu fallen. Jammern hatte keinen Sinn. Er würde sich mit dem Kartoffeleintopf an diesem Tag anfreunden müssen. Im Teller von Personen, die bereits ihre Portion zum Tisch trugen, hat er sogar kleine Stückchen gesehen, die nach Fleisch aussahen. Also war alles nur halb so schlimm.
Als er noch über die Qualität des Essens nachdachte, wurde er plötzlich von der Seite angerempelt. Es war wohl eine Person, die hastig von einer Seite der Schlange zur anderen wollte und nicht aufgepasst hatte. Beim Zusammenstoß, noch in Gedanken beim Kartoffelauflauf, fiel ihm seine Metallschüssel zu Boden. Er fragte sich, ob er Glück hatte, dass es hier keine Porzellanteller gab. Bevor in der Menge noch jemand über die Schüssel stolpern konnte, bückte er sich schnell. Er richtete sich wieder auf und inspizierte dabei die Schüssel bezüglich ihrer momentanen hygienischen Unbedenklichkeit. Während er seinen Körper wieder in die aufrechte Position brachte, stieß sein Ellenbogen gegen etwas Weiches und sank ein ganzes Stück ein. Es war wie ein Polster und fühlte sich ganz gut und bequem an. Er war etwas verwirrt, wie auf einmal so ein Polster hinter ihm auftauchen konnte und drehte sich neugierig um. Seine Frage war mit einem Blick beantwortet. Sein Ellenbogen hatte sich in die linke Brust einer Frau gegraben. Er fragte sich, woher diese Frau auf einmal herkam. Dann sah er, dass es eine beachtlich große Brust war. Dann sah er, dass es die Brust dieser einen Frau war. Dann überkam ihn der Schock.
„Oh mein Gott! Das tut mir Leid! Ich… ich wollte wirklich nicht…“, begann er zu stottern. Er fühlte, dass die Farbe aus seinem Gesicht wich. Wahrscheinlich war er kreidebleich geworden und der Ausdruck des Entsetzens war ihm klar ins Gesicht geschrieben. Seine Gedanken überschlugen sich und suchten nach weiteren Worten, die er in dieser Situation noch aussprechen konnte.
„Ach, das macht nichts. Keine Sorge, mir geht es gut.“, sagte sie in einem Ton der Selbstverständlichkeit. Dabei lächelte sie ihn freundlich an und strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Dann ging ihr Gesichtsausdruck jedoch ein bisschen in Sorge über und sie fragte ihn: „Ist alles in Ordnung? Sie sehen blass aus.“
Seine Antwort kam wie aus der Kanone geschossen. „Nein, nein… ich meine… JA! Es ist alles in Ordnung.“ Während er sprach, hielt er das Tablet in der einen Hand und wedelte ihr ein paar beschwichtigende Gesten mit der anderen zu. „Es tut mir Leid. Ich werde besser aufpassen“, versicherte er ihr. Dabei machte er unbewusst ein paar kurze angedeutete Verneigungen und drehte sich langsam wieder um.
Als sein Blick wieder auf dem Rücken der Person lag, die vor ihm in der Schlange wartete, begann der Schock nachzulassen. Dafür sprang der Fragengenerator an und schaltete sofort in den höchsten Gang.
„Hat sie das absichtlich gemacht? Woher wusste sie, wann ich essen gehe? War das ein Zufall mit dem Typen, der mich angerempelt hat? Oder drehe ich jetzt durch und mache aus einer Maus einen Elefanten? Vielleicht ist es ja echt nur ein Zufall. Ein echt krasser Zufall. Sie hat ja nicht mal wirklich so ausgesehen, als ob sie mich erkannt hätte. Es sind ja schließlich einige Tage vergangen, seit dem letzten Mal. … Es schien ihr wirklich nichts ausgemacht zu haben. Kann es sein,… dass sie es genossen hat? … Oh man, es ist echt leicht hier ins Wunschdenken hineinzukommen.“
Je weiter er in der Schlange vorrückte, desto mehr erholte er sich von seinem Schock und vergas fast, dass die herzliche Dame immer noch hinter ihm stand. Davon konnte er zumindest ausgehen, dachte er. Überprüfen konnte er es ja nicht, beziehungsweise, er wollte es nicht. Womöglich hatte sie ihn bis jetzt noch nicht erkannt und hätte das auf den zweiten Blick getan. Dann würde sie vielleicht auch die Wölbung in seiner Hose sehen. Dass sein Gesicht mittlerweile statt kreidebleich jetzt eher rot war, hatte sie hoffentlich nicht schon bemerkt. Er konnte nicht glauben, dass er dabei gewesen ist sie zu vergessen und sie auf einmal wieder in sein Leben getreten ist.
Schließlich kam er irgendwann zum Essensausgabeschalter, bekam seine gelbliche Pampe und aß gedankenverloren seine Mahlzeit. Bewusst nicht nach der Frau suchend, begab er sich nach dem Essen sofort in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. Es war für ihn der übliche Ort der Kontemplation. Die Decke war wie ein großer Bildschirm, auf dem nur er die Bilder sehen konnte. Er ließ die Szene des Tages vor seinem geistigen Auge nochmal Revue passieren. Episode Zwei taufte er sie.
„Das ist schon eine wirklich unwahrscheinliche Sache. Natürlich kann es sein, dass ich mir die Dinge in meinem Kopf so zurechtrücke, wie sie mir in den Kram passen. Aber wenn ich ehrlich bin und das ganze mal etwas aus der Distanz betrachte, dann glaube ich eher nicht das es ein Zufall war. Sie wollte, dass es passiert. Ich würde wirklich zu gern wissen, wie sie das angestellt hat… und ob sie sowas nochmal vorhat. Wenn sie das nochmal machen will, was mache ich dann? Was passiert morgen, wenn ich zur gleichen Zeit in der Schlange auf mein Essen warte? Eigentlich macht mich das alles wirklich neugierig. Wer weiß? Vielleicht hat sie mir die Episode Eins übel genommen und versucht mich jetzt in unangenehme Situationen zu bringen. …aber so unangenehm war das jetzt auch nicht. Ich will wissen, was sie vorhat. Ich will es drauf ankommen lassen. Ich werde einfach die nächsten Tage weiterhin um die gleiche Uhrzeit essen gehen und hoffe, dass sie auch da sein wird.“
Er lag eine ganze Zeit im Bett. Aus den Gedanken zur Episode Zwei wurden Phantasien. Aus Logik wurde Lust und er stellte sich alternative Universen vor, in denen die Dinge etwas anders abgelaufen sind. Er zog sein T-Shirt aus und seine Hose herunter, während er sich ausmalte, wie er die Situation gerne erlebt hätte. In dieser Traumwelt hatte sie ein besonders enges Oberteil an, welches vor allem durch einen äußerst tiefen Ausschnitt auffiel. In den verschiedenen Versionen, die er im Geiste sah, passierte jedes mal etwas anderes, als er sich zu ihr drehte. Einmal stieß er so fest mit dem Ellenbogen an ihre Brust, dass diese aus dem Oberteil herausfiel. Natürlich hatte sie in seiner Phantasie nichts dagegen und nahm noch zusätzlich seine Hand und legt sie auf die offene Brust. In einer anderen Version der Phantasie drehte er sich zu ihr um und landete mit dem Gesicht direkt zwischen ihren Möpsen. Sie stieß ein „Oh!“ aus, welches ganz offensichtlich gespielt war und drückte sein Gesicht noch weiter in ihr Dekolettee. Irgendwie gingen alle seine Phantasien irgendwann darin über, dass er begann diese großen Euter zu kneten. Zungenspiele und das Saugen an ihren Nippeln durften natürlich auch nicht fehlen. Der Rest der Kantinenbesucher war in seinen Phantasien manchmal verschwunden und manchmal schauten sie zu. Es war ihm nicht bewusst, aber er hatte all diese verschiedenen Versionen seiner Phantasien zeitgleich vor sich. Ehe er sich versah, konnte er die Ankunft seines Höhepunktes spüren. Er begann in Stößen zu atmen, zu stöhnen und seinen Schwanz schneller zu wichsen, bis es ihm dann schließlich kam. So stark war er schon lange nicht mehr gekommen. Der erste Schuß kam mit so einer Geschwindigkeit, dass er teilweise auf seiner Wange landete. Die Erleichterung und die Überraschung nahmen ihn ein und er musste laut lachen. Er fragte sich, was er mit dieser Frau noch erleben wird und war gespannt auf die Essenszeiten der nächsten Tage.
*** *** *** *** *** *** *** *** ***
Seinem Beschluss folgend, ging er die nächsten Tage immer wieder um die gleiche Uhrzeit in die Kantine zum Essen. Wie bereits früher, hielt er immer nach ihr Ausschau, sobald er durch das Tor des Speisesaals ging. Doch jetzt war es kein Schleichen mehr. Diesmal war es eine Antizipation der Freude. Jeden Tag stellte er sich in die Schlange und das Warten kam ihm plötzlich so kurz vor. Wahrscheinlich konnten die Menschen um ihn herum an seinem Gesichtsausdruck ablesen, dass er sich auf etwas freute. Aber es vergingen einige Tag und er hatte sie nicht gesehen. Niemand hatte ihn angerempelt. Vorfreude schlug langsam in Enttäuschung um. So aß er einfach jeden Tag um die gleiche Zeit seine Pampe und hoffte immer, dass er diese Frau wieder sehen würde.
An dem Tag, an dem es Frikadellen und Nudeln gab, hatte er die Dame auch nicht entdeckt, obwohl er sich immer wieder umschaute. Er stellte fest, dass die Nudeln so schmeckten, wie er es von früher kannte. Aber die Frikadelle schien irgendwie anders sein. Er stocherte in dem Stück vor ihm herum und versuchte herauszufinden, was ihn an diesem angeblichen Stück Fleisch störte.
„Ist dieser Platz noch frei?“, hörte er plötzlich von gegenüber. Er schaute auf und erkannte sie sofort. Aus seinen Lippen drang ganz leise und unbewusst das Wort „endlich“. Als sie nachfragte, weil sie seine Antwort nicht verstanden hatte, sagte er nur kurz: „Ja, natürlich. Bitte setzen Sie sich.“ Diese Worte kamen ihm ruhiger und kontrollierter über die Lippen als er es erwartet hätte. Möglicherweise lag es daran, dass er sich diese Situation auch schon oft vorgestellt hatte.
Sie bedankte sich, stellte ihr Tablet auf den Tisch und setzte sich gemütlich. Wie in den ersten beiden Episoden, hatte sie wieder ein Lächeln auf den Lippen. Sie drehte die Frikadelle ein wenig mit ihrer Gabel, betrachtete sie kurz und richtete ihren Blick dann in seine Richtung.
Weitere Geschichten zum Thema