5 Selina und ich
Noch nie hatte ich solch eine Erregung verspürt wie bei der Vereinigung mit Selina. Weder mit Geraldine noch an dem einen besonderen Nachmittag mit Britta hatte ich so total jeden Kontakt mit meiner Umwelt und jede Beherrschung verloren. Ich glaube es hätten sich zehn Leute um uns herumstellen können, und ich hätte es nicht gemerkt. Selina ging es offenbar genau so, denn sie hatte auch nach ihrem Orgasmus keinerlei Bedürfnis sich wieder anzuziehen oder gar umzusehen, ob jemand etwas bemerkt hätte.
Sie als Frau hatte ohnehin keinerlei Probleme gehabt, gleich weiter zu machen, und ich war derart auf Touren, dass sich mein Glied gar nicht beruhigen wollte. Pochend stand es immer noch steif und hart von meiner Bauchdecke ab. Sie stand auf und wischte mit einem Papiertaschentuch das an ihren Pobacken entlang laufende Sperma ab. Ich konnte meinen Blick nicht von ihren schlanken Beinen und den dazwischen aufquellenden Schamlippen wenden. „Komm, knie dich mal neben mich!“ forderte ich sie auf. Ich drehte mich zu ihr, so dass sich mein Kopf direkt neben ihren Oberschenkeln befand. Meine Hände glitten zu ihren Pobacken und kneteten sie ein wenig, dann drängte ich meine Finger zwischen ihre Beine, und sie öffnete die Schenkel bereitwillig. Zärtlich begann ich ihre Schamlippen zu streicheln, ließ den Finger gelegentlich in ihre Scheide gleiten und bearbeitete vorsichtig ihren G-Punkt. Sie stöhnte leise auf, nahm aber dann meine Hand beiseite.
„Ich will nochmal sehen, wie du es dir selber machst. Ich mach’s dann auch bei mir, ja?“ Solche Vorschläge von einem hübschen Mädel kann man als Mann ja gar nicht abschlagen. Normalerweise hätte ich viel zu viel Hemmungen gehabt, mich in so einer Art und Weise anderen zu zeigen, aber bei ihr war auch das wieder ein so geiler Gedanke, dass ich keine Sekunde zögerte. Also griff ich nach meinem Glied und begann die Vorhaut auf und ab zu bewegen. Meine Augen verfolgten dabei, wie ihr Zeigefinger zwischen die Schamlippen glitt und erst langsam, dann immer schneller über ihre Klitoris glitten. Mit der anderen Hand knetete sie dabei ihre linke Brust. Es dauerte nicht lange, und wir hatten uns so gegenseitig aufgegeilt, dass wir fast gleichzeitig zum Höhepunkt kamen. Es war einfach irre. Zu sehen, wie ihre Oberschenkel zuckten, ihre Bauchdecke sich vor lauter Erregung hob und senkte, und ihr Kopf mit geschlossenen Augen nach hinten sank, war ein so intensiver Reiz, dass mein Sperma schon bald wieder warm hervorsprudelte und über meine Finger auf den Hodensack rann. Sie beobachtete den Vorgang so genau, als ob sie im Biologieunterricht einen Film über spielende Bärenbabys sehen würde.
Schließlich machte sie mich sauber und legte sie sich wieder neben mich. „Der Tag hat so richtig nach meinem Geschmack angefangen. Was machen wir jetzt?“
„Ich schlage vor, wir streicheln uns noch ein paar Minuten und gehen dann erst mal schwimmen, ok?“
Sie nickte und ließ ihre Hand über meinen Arm gleiten. Meine Hand kraulte ihren Oberschenkel. Schließlich standen wir aber auf und zogen unsere Badekleidung wieder an.
Das Meer war herrlich erfrischend. wir badeten in den Wellen, jagten uns lachend durch das flache Wasser, bespritzten uns gegenseitig und schwammen eine kleine Strecke hinaus. Fast eine Stunde hatten wir zwei auf diese Weise einen Riesenspaß.
„Lass uns dahinten an der Bude was zu trinken und knabbern holen, ok?“
So wurde es langsam Nachmittag und wir wurden beide etwas müde. Dicht aneinander gelegt schmusten wir noch eine Weile und dösten dann ein.
Irgendwann wachte ich auf. Spielende Kinder hatten mich wohl durch ihr Geschrei aus dem Schlaf geholt. Mein Blick wanderte zur Seite. Selina lag noch tief in Schlaf versunken da. Ihr Körper war wirklich einmalig schön. Die Beine machten mich sowieso schon seit langem immer wieder an, aber ihr flacher Bauch, die nicht zu großen Brüste, die schönen ebenmäßigen Gesichtszüge und das lange blonde Haar, das sie meist zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, fesselten mich jede Minute, die ich sie sah.
‚Du bist so superhübsch. Wie kann ein Mann das nur aushalten?‘ ‚Ich könnte dich ununterbrochen küssen und liebhalten.‘
Sie schlug die Augen auf, schloss sie aber gleich wieder und tastete mit ihrer Hand nach mir. Ich strich ihr über die Haare. Sie schnurrte wieder leise. „Gerade habe ich geträumt, du hättest etwas zu mir gesagt. Das war so lieb.“
„Wieder die Stimme?“ fragte ich etwas beunruhigt. Wieder war ich mit meinen Gedanken unvorsichtig gewesen.
„Nein, diesmal warst du es. Du hast gesagt, dass du mich ununterbrochen küssen und liebhalten könntest. Also los!“
Ich lachte. Uff! Nochmal gut gegangen. „Nichts lieber als das!“ Wir umarmten uns und knutschten nach Herzenslust.
Inzwischen war es halb fünf und wir machten uns auf den Weg zum Hotel. Sie fasste mich am Arm und hielt mich fest. „Lass uns noch einen Drink an der Poolbar nehmen, bevor wir nach oben gehen, ja?“ „Gute Idee. Dann können wir nachher noch ein paar Züge im Pool machen und das Meersalz abspülen.“
Wir bestellten uns einen Cocktail und beobachteten das Treiben. Nach und nach verfielen wir wieder auf unsere gewohnte Lästerei und hatten unseren Spaß daran, manche Mitmenschen heimlich durch den Kakao zu ziehen.
Trotzdem war es irgendwie anders als gestern noch. Wenn ich sie anschaute, durchfuhr mich jedes mal ein Glücksgefühl. Es war so schön, mit ihr nicht mehr nur als Schwester, sondern auch als Geliebter zusammen zu sein. Jetzt waren wir so eng miteinander verbunden, wie es zwei Menschen überhaupt nur sein konnten.
Sie merkte, dass ich sie in Gedanken versunken anschaute. „Was denkst du?“
„Wie schön es ist, dass wir zwei so eng zusammen sind.“
„So geht es mir auch. Daran hatte ich im Traum nicht gedacht, als ich eine gemeinsame Reise vorgeschlagen hatte.“
„Erzähl mir nix. Das hast du doch alles von langer Hand geplant! Erst mit einer Reise zu locken und dann den kleinen unschuldigen Bruder zu verführen!“
„Waaaas?“ Sie schien eine Sekunde empört zu sein, schaltete dann aber sofort um. „Klar! den kleinen unschuldigen Bruder!“ Die letzten drei Wörter sprach sie langsam und betont. „Der noch nie eine nackte Frau gesehen hat, geschweige denn schon mal gevögelt hat.“
„Na, na, was sind das denn für Ausdrücke, junge Frau! Das lässt doch darauf schließen, dass du auch sonst nicht unerfahren bist.“
Sie lachte spöttisch. „Ja, ja. Ich bin nun wirklich unschuldig. Aber ich möchte nicht wissen, was du mit Geraldine alles getrieben hast!“
„Ach Gott, das ist doch schon so lange her. Das hatte ich schon alles wieder vergessen. Da musste erst mein Schwester-Vampir kommen und mir wieder alles von neuem zeigen.“
„Schwester-Vampir? Warte du Schuft!“ Sie funkelte mich mit einem scheinbar drohenden Blick an. „So spricht man nicht über seine unschuldige kleine Schwester!“
Ich beugte mich zu ihr hinüber. „Jetzt mal im Ernst. Wirklich unschuldig?“
Sie nickte.
„Ich glaub’s nicht! Ehrlich?“
Sie nickte wieder und wurde ein bisschen rot.
„Dann war das heute morgen…?“ Ich sprach den Satz nicht zu Ende, denn ich war tatsächlich ein klein wenig geschockt.
„Ja.“ meinte sie leise. „Du hast mich zur Frau gemacht.“
„Meine Zeit! Ich wollte dir nicht weh tun. Das tut mir jetzt leid.“
„Quatsch! Erstens hab ich es fast noch mehr als du gewollt, zweitens hab ICH dich ja erst so richtig feste in mich rein gedrückt und drittens war ich so was von scharf, das ich eh nix gemerkt habe.“
Ich ließ mich wieder zurück in den Sessel sinken. Meine eigene Schwester entjungfert! Das setzte dem Ganzen ja noch mal eine zweite Krone auf. Ich musste wohl ziemlich bedeppert drein geguckt haben, denn sie meinte jetzt: „Nun schau mal nicht so. Du solltest wissen, dass mir keiner dafür lieber gewesen ist als du!“
Das wiederum war nun eine Liebeserklärung der ganz besonderen Art. Ich stand auf, ging zu ihr und drückte meinen Kopf feste an den ihren. „Ich hab dich sehr lieb, Selina.“
„Ich dich auch, Paul. Komm, drehen wir eine Runde.“
Wir stiegen in den Pool und erfrischten uns nochmal, bevor wie nach oben aufs Zimmer gingen. Zwar war noch etwas Zeit bis zum Abendessen, aber wir wollten nach dem Duschen vielleicht noch etwas lesen oder Karten spielen.
Sie ließ dann auch gleich, als wir oben angekommen waren, alle Hüllen fallen und stiefelte ins Bad. Ich schaute wieder einmal hinter ihr her und sog mich geradezu an ihrer Traumfigur fest.
Auf dem Handy gab’s nicht viel neues. Unsere Eltern erkundigten sich, ob es uns gut ginge und wir wohlauf wären. Ich schrieb ihnen zurück, wie wir den Tag verbracht hatten, musste aber dabei verständlicherweise jede Menge Details auslassen. Wenn sie gewusst hätten, was hier ablief, hätten sie wohl alles andere getan als uns eine gemeinsame Reise zu spendieren. Stattdessen hätten sie wahrscheinlich mich nach Italien und Selina nach Australien verfrachtet. Aber es war schon klar, dass sie sich um uns sorgten – wie alle Eltern. Ich fand’s jedenfalls super nett, dass sie uns die Reise ermöglicht hatten. Nach dem heutigen Tag noch mehr als ohnehin schon.
Selina kam aus dem Bad zurück. Splitterfasernackt. Ihre Brüste wippten leicht bei jedem Schritt. „Kannst du mich noch mit Aftersun einreiben?“
„Ok.“ Sie legte sich im Bett auf den Bauch. Ich verteilte die milchige Flüssigkeit auf ihrem Rücken, dem Po und den Beinen.
Schließlich drehte sie sich um. „Jetzt von dieser Seite.“ Das war natürlich noch spannender. Sanft und vorsichtig verrieb ich die Lotion auf ihren Brüsten und ihrem Bauch. Eine Extraportion träufelte ich noch auf ihren Schamhügel und begann sie einzumassieren.
„Meinst du wirklich, dass ich da auch Sonnenbrand haben könnte?“
„Ein wenig gerötet ist die Region schon. Kann natürlich auch an was anderem liegen.“
Sie lächelte. Bei mir hatte die ganze Prozedur allmählich den Effekt, den man in unzähligen Sexstories immer wieder zu lesen bekommt – klein Paul wurde steif.
Selina erfasste dies sofort. Sie richtete sich auf, drehte sich mit dem ganzen Körper und sank mit ihrer Muschi über meinen Kopf. Im selben Moment nahm sie meine Eichel in ihren Mund. Ich verlor wieder fast den Verstand. Diese wunderschönen Oberschenkel direkt vor meinen Augen, die Vulva und die leicht geöffneten inneren Schamlippen mit dem prall und rot herausragenden Kitzler, die leicht geöffnete Scheide, aus der wieder neue klare Tropfen herausliefen – es war einfach himmlisch. Offenbar hatte meine Einreibung sie auch wieder angeheizt. Dazu leckte sie meinen Schwanz wie ein Eis am Stiel, so zärtlich und mit immer neuen Reizen durch ihre Lippen, ihren Gaumen und ihre Zunge, dass ich schnell wieder das verräterische Zucken meiner Prostata verspürte.
Ich nahm ihren Kitzler zwischen meine Lippen, presste ihn ein wenig zusammen und bearbeitete die Spitze mit meiner Zunge. Sie fing gleich wieder an zu stöhnen und ihr Becken hin und her zu bewegen. Da ich ihren Saft so gerne schmeckte, musste ich immer wieder die herauslaufende Flüssigkeit aufnehmen, in meinem Mund verteilen und schlucken. Auf und ab glitt meine Zunge von ihrem Damm über die Scheidenöffnung und dem Lustknoten bis hin zum harten Schaft ihrer Klitoris. Sie wurde regelrecht wild vor Geilheit, denn schließlich ließ sie von meinem Glied ab, stützte sich auf die Arme neben meinem Oberkörper und gab zuckend ein tiefes brünstiges Röhren von sich, so laut, dass ich Bedenken hatte, wie unsere Zimmernachbarn darauf reagieren würden. Dabei presste sie ihre Vulva so fest auf meinen Mund, dass ich kaum noch Luft bekam.
Erst nach einer geschätzt halben Minute ließ ihr Orgasmus nach und sie nahm ihre Blas-Tätigkeit wieder auf. Jetzt aber wollte sie sich wohl für den Super-Orgasmus revanchieren. Sie umkreiste meine Eichel mit der Zungenspitze, ließ einen Finger über die empfindliche Stelle an der Unterseite gleiten, um dann wieder den ganzen Schaft in den Mund zu nehmen und daran zu saugen. Beim Anblick ihres jungen Mädchenkörpers, der mich schon fast ohne jede Berührung zum Abspritzen bringen konnte, brauchte sie nur noch kurze Zeit. „Ich komme,“ konnte ich sie noch kurz warnen, aber sie ließ nicht von mir ab und nahm das ganze warme Ejakulat mit dem Mund auf. Dass ich beim dritten Erguss innerhalb dieses Tages noch so viel produzieren konnte, überraschte mich selbst. Und dieser Orgasmus kam mir fast genauso intensiv vor wie die ersten beiden. Als ich offenbar leergesaugt war, richtete sie sich auf, holte ein neues Papiertuch aus ihrer Tasche und ließ das Sperma aus ihrem Mund hineingleiten.
„Oh Gott, das ist ja Wahnsinn!“ Sie ließ sich neben mich auf das Bett gleiten. „Das hab ich ja noch nie erlebt. Da wird man ja total süchtig nach!“
„Also, wenn du damit andeuten willst, dass es sofort weitergehen soll, dann passe ich. Ich komme mir vor wie nach einem Marathonlauf. Gib mir wenigstens ein bisschen Zeit zur Erholung!“ Ich lag da mit geschlossenen Augen, immer noch ein wenig schwer atmend.
Voller Mitgefühl streichelte sie meine Brust und meinen Bauch. „Du Armer! Hast dich aber auch ganz schön verausgabt, um mich zu verwöhnen! Aber wirklich gekonnt! Hast du einen Lehrgang dafür besucht?“ meinte sie lachend.
„Nee, wenn ich dich und deinen Astralkörper sehe, brauche ich keinen Lehrgang mehr. Du hast mich so angetörnt, dass ich fast zum Tier geworden bin.“
„Ein prächtiges Exemplar von Tier-Mensch.“ meinte sie lächelnd. „Eine Mischung zwischen Mensch, Tiger und Lamm.“
Die Zeit zum Kartenspielen oder Lesen war nun etwas kurz geworden, und schon bald wurde es Zeit zum Abendessen. Händchenhaltend schlenderten wir in den Speisesaal und wieder sah ich, dass unzählige Augenpaare – nicht nur männliche – ihrem kurzen Röckchen und den schlanken Beinen folgten.
Ich war wohl der glücklichste Lover im ganzen Saal.
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6 Das Leben geht weiter
Die zwei Wochen in Salou vergingen unter diesen Umständen wie im Flug. Wir kosteten jede Minute aus, um unsere überschäumenden Triebe abzureagieren. Fast jeder Tag verging so wie der beschriebene und ob wir uns am Ende wirklich erholt hatten oder unsere Eltern wegen der tiefen Ringe unter unseren Augen Verdacht schöpfen würden, war dabei noch unklar.
Je näher das Urlaubsende rückte, desto klarer wurde uns beiden, dass es so nicht weitergehen könnte. Allein die Tatsache, dass ich schon bald wieder an meinen Studienort zurückkehren musste, und jede Menge schwerer Zwischenprüfungen bevorstanden, ließ kaum noch Raum für irgendwelche gemeinsamen Zukunftspläne. Für Selina stand im kommenden Schuljahr das Abitur vor der Tür, und was sie danach machen wollte, war noch ungewiss. Ganz sicher aber würde sie an meinem Studienort keine Ausbildungsmöglichkeit finden.
Das waren nun harte und schreckliche Einsichten, die uns beiden sehr weh taten. Wir litten beide wie die Hunde. Am schlimmsten war der Tag meiner Abreise. Wir hätten uns so gerne lange in den Armen gelegen, mussten aber höllisch aufpassen, dass unsere Eltern nichts mitbekamen. Allzu leicht hätten sie gemerkt, dass unser Trennungsschmerz weit über das bei Geschwistern gewohnte Maß hinausging. Ich konnte im Zug und später auf meiner Bude im Wohnheim wenigstens ein paar Tränen unbemerkt vergießen. Sie musste sich aber unter dem Vorwand zu arbeiten stundenlang auf ihr Zimmer verkriechen und hatte alle Mühe, ihre rotgeweinten Augen mit Schminke zu tarnen.
Wir hatten vereinbart, uns nicht noch zusätzlich durch Telefonate, WhatsApp-Nachrichten oder ähnliches zu quälen. Das war zwar durchaus mit einer Art kaltem Drogenentzug zu vergleichen, wirkte aber mit der Zeit. Ich hatte sowieso nicht mehr viel Zeit an etwas anderes als meine Prüfungen zu denken. Die Zwischenprüfungen entschieden über die Zulassung zur Fortsetzung des ganzen Studiums, da konnte ich mir keinen Patzer erlauben.
Das ganze Semester über hieß es nur Pauken, Pauken, Pauken – alleine oder in Arbeitsgruppen. Es blieb jedenfalls keine Zeit zum Nachdenken über Sex oder Mädels. Anfangs hatte ich ohnehin keinerlei Bedürfnis, mich selbst zu befriedigen. Zu sehr war die schmerzvolle Erinnerung an unsere schönen Tage in Spanien damit verbunden. Später mussten halt ein paar Bildchen und Filmchen auf meinem Laptop herhalten.
Erst nachdem ich meine Prüfungen erfolgreich hinter mich gebracht hatte, blieb wieder Zeit für anderes, und ich merkte allmählich, dass es außer meinen Studienkollegen noch andere Menschen gab, besonders solche mit schönen Beinen und blonden Haaren. So kam mir auch die Sache mit der Gedankenübertragung wieder mehr in den Sinn. Aber ich hatte mir ja vorgenommen, sie nur bei den Mädels, die mir wirklich für eine dauerhafte Beziehung geeignet erschienen, einzusetzen. Und solche zu finden dauerte. Ich begann, mit meinen Kumpels alle möglichen Events aufzusuchen, denn vom Stubenhocken lernt man niemanden kennen. Aber entweder waren die Damen bereits vergeben oder entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Es ergab sich auch längst nicht an jedem Abend, überhaupt mal mit einer in ein längeres Gespräch zu kommen. So langsam stellte sich wieder der aus dem vorigen Semester hinlänglich bekannte Frust ein.
Es kam dann wieder einmal anders als ich mir vorgestellt hatte. Für die Semesterferien hatte ich mir einen Job bei einer Landesbehörde verschafft, um etwas Geld zu verdienen. Es war eine langweilige Tätigkeit, ich hatte tagein tagaus nur Akten zu sortieren und abzuheften. Kurzweilig wurde die Arbeit nur dadurch, dass ich mit drei anderen Leutchen, zwei Studentinnen, Saskia und Astrid, und einem Studenten, Roman, zusammen im Raum saß. Wir hatten natürlich jede Menge Spaß, weil der Job keine wirkliche Konzentration erforderte. Und ganz entgegen meinen Erwartungen, dass ich auf Feten, Events oder sonstigen Veranstaltungen vielleicht mal ein nettes Mädchen kennenlernen könnte, schien mir das hier in diesem öden Büro zu gelingen, denn Astrid entsprach meinem Ideal ziemlich genau. Sie trug einen blonden Pferdeschwanz und hatte eine hübsche schlanke Figur. Über ihre Beine konnte ich nicht viel sagen, denn sie trug regelmäßig Jeans, aber erahnen konnte man schon, dass sie schlanke Oberschenkel und einen knackigen Po haben musste. Ihr Humor war wirklich herzerfrischend. Die blauen Augen leuchteten jedesmal, wenn sie etwas lustig fand, und wurden dann von vielen Lachfältchen eingerahmt. Saskia war auch nicht unsympathisch. Sie trug ihr langes dunkelbraunes Haar offen, war nur ganz wenig kräftiger als Astrid gebaut, verhüllte aber zu meinem Leidwesen ihre Beine mit langen Röcken und Stiefeln.
Roman war ganz klar vom Typ „Protz“. Stets bestens mit teuren Klamotten bekleidet erzählte er gerne von seinen offenbar wohlhabenden Eltern und den exklusiven Reisen, die er mit ihnen machte. Ich hatte den Eindruck, dass er selbst nicht viel auf der Pfanne hatte und seine Leistungen wohl nur darin bestanden von Mamis und Papis Portemonnaie zu leben. Ich fragte mich, wieso er es überhaupt nötig hatte, hier zu jobben. Aber im Grunde war er mir auch völlig egal, denn ich merkte, dass Saskia und Astrid ähnlich darüber dachten wie ich. Besonders Astrid warf mir bei seinem angeberischen Gelaber hin und wieder einen kurzen Blick zu und verdrehte die Augen dabei. Ich musste mir dann jedes Mal das Lachen verkneifen, denn sie sah lustig dabei aus.
‚Himmel, geht einem der Typ auf den Nerv!‘ ‚Da kommt ja keiner mehr zu Wort.‘
Sie schaute erstaunt auf und richtete ihren Blick zuerst auf mich, dann auf Saskia. Aber dann schüttelte sie leicht den Kopf und sortierte gleichmütig weiter ihre Papiere.
‚Eigentlich interessiert mich mehr, was Paul zu sagen hat.‘
Sie schaute mich zunächst verdutzt an und lächelte dann ein bisschen. „Wann hast du eigentlich letztes Mal Urlaub gemacht?“ nutzte sie eine Sprechpause von Roman aus.
Hmmm. Heißes Eisen. Von meiner Reise mit Selina erzählte ich wohl besser nichts. Aber irgendwas musste ich ja jetzt sagen. Mein Gehirn arbeitete fieberhaft.
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