Es war Freitag, 21:00 Uhr. Ich zog meine Maske über Mund und Nase und betrat den Supermarkt. Ich wollte die letzten Dinge für mein Wochenende kaufen. Es waren zum Glück nicht mehr viele Leute da, ich musste mich nicht draußen anstellen und warten. Ich bog in den Gang mit den Trockenkonserven ein. Eine Frau kramte in ihrer Tasche – und es fielen etliche Münzen zu Boden.

Hilfsbereit bückte ich mich und hob einige Münzen auf. Ich blickte dabei auf in hübsches Gesicht – zumindest auf jenen Teil, der nicht von ihrer Maske verhüllt war. Und auf Ihre knallig roten, schulterlangen Haare, die einen Kontrast zu ihren smaragdgrünen Augen waren.

„Vielen Dank, ein echter Ritter wie ich sehen kann, aber ich bin nicht die hilflose Maid in Nöten.“

Flirtete sie etwa mit mir? Durch die Maske konnte ich nicht sehen, ob sie mir zulächelte oder die Zunge rausstreckte. Doch Moment – was sah ich da auf ihrer Maske? Ich starrte sie wohl einen kleinen Moment zu lang an.

„Was ist?“, fragte sie

„Sind das kleine Penisse da auf Ihrer Maske?“, fragte ich sie leicht irritiert.

„Wenn Du kleine Penisse da drauf erkennst, dann vermutlich nur weil Du den Abstand nicht eingehalten hast!“

„Sorry“, stammelte ich und wäre wohl am liebsten im Erdboden versunken. Ich gab ihr die Münzen. Sie bedankte sich. Und ich zog schnell weiter in den nächsten Gang. Das lief ja super. Ich hatte mich zum Obertrottel gemacht. Oder?

Natürlich sah ich sie auch im nächsten Gang wieder. Und musterte nun, aus sicherer Distanz, ihren sehr schlanken Körper. Sie trug ein rotes Shirt und Jeans-Shorts, die ihren knackigen Hintern gut zur Geltung brachte.

„Sorry nochmal, ich wollte dich wirklich nicht bedrängen“, brachte ich mich erneut ins Gespräch.

„Ist schon gut“, waren ihre Worte, danach ignorierte sie mich gänzlich.

Ich kam zu Hause an und verstaute die Einkäufe. Danach legte ich mich ins Bett und schloss meine Augen. In meiner Fantasie stellte ich mir ihr komplettes Gesicht vor, ihre roten Haare, ihren schlanken Körper und natürlich auch diesen knackigen Arsch. Ich war ja alleine mit mir, ich holte mir einen herunter.

Wir sahen uns einige Tage später wieder in diesem Supermarkt. Ich erkannte sie. Sie erkannte mich. Sie hatte wieder ihre besondere Maske auf. Wir grüßten uns. So wie ferne Bekannte. Mein Herz schlug schneller. Und so auch in der Woche darauf. Offensichtlich war sie neu in dieses Gebiet gezogen und ist durch ihren Maskenstil sehr auffallend.

Es war wieder ein Freitag. Ich zahlte meine Einkäufe an der einen Kasse, sie an der anderen. Ich winkte zu ihr herüber. Sie erwiderte es.

„Du hast scheinbar gerne Penisse an deinem Mund“, begann ich zu scherzen.

„Wer weiß, vielleicht drücke ich ja damit meine inneren Vorlieben aus. Nicht nur eine. Viele. In Zeiten, wo man nur einen Knuffelkontakt haben darf.“

„So eine bist du also?“, fragte ich.

„Und wenn du schon so akribisch den Mindestabstand unterschreitest, um meine Maskenwahl zu analysieren und zu kritisieren, sollte deinem geschärften Blick nicht entgangen sein, dass die Penisse heute unterschiedlich groß sind. Vielleicht drücke ich da auch meine Vorlieben aus. Wer weiß?“

„Und die spritzen gerade fleißig ab…“

„Ja, genau. Aber nicht alle! Nur die großen.“

Ich blickte zu ihr hinüber – und in der Tat: es war eine andere Maske. Nicht nur Penisse, es waren Penisse, die spritzten. Wir haben das Gebäude verlassen und liefen über den Parkplatz zum Ausgang. Offenbar trugen wir beide die Einkäufe nach Hause. Und so legten wir auch die Masken ab und ich sah nun ihr Gesicht in Gänze. Die Lippen waren mit einem knallig roten, leicht verrucht wirkenden Lippenstift auffallend nachgezogen.

„Warum machst du das?“

„Weil ich es kann. Und weil du verdammt noch mal den Abstand halten sollst. Aber die viel spannendere Frage ist doch: Warum nutzt du nicht die Gelegenheit, deine Vorlieben zu zeigen? Wenn du zum Beispiel dicke, fette Titten auf deiner Maske präsentieren würdest, wüsste ich als eher zierliche Frau sofort, dass ich dir nicht dienen kann. Also wenn ich ebenso rüpelhaft wie du den Mindestabstand unterschreite.“

Und in der Tat: auffallend große Brüste zeichneten sich nicht unter ihrem Shirt ab. Im Gegenteil.

„Du redest von Titten?“, stammelte ich herum. Doch kaum sprach ich diesen Gedanken aus, wusste ich: Es war ein Fehler!

„Ja, und du blickst mir gerade drauf, mein . Darf ich als Frau nicht auch den Jargon verwenden, den ihr Kerle verwendet, wenn ihr über Frauen redet?“

Sollte ich es nun leugnen, dass ich den Begriff nie sagen würde? Es wäre unglaubwürdig. Wir standen auf einer Kreuzung. Unsere Wege würden sich nun trennen. Zumindest wenn wir beide jeweils zu unseren Wohnungen laufen sollten. Und ich glaubte, darauf wird es heute hinauslaufen.

„Doch, doch. Ich muss jetzt hier lang.“

„Verstehe. Du willst dich nun drücken. Ist es dir unangenehm?“

„Nein, nein“, stammelte ich zurück.

„Fein. Dann lass uns doch morgen einfach hier wieder treffen. Samstag, 20 Uhr. Aber nur, wenn du bis dahin dir keinen heruntergeholt hast. Also ich will mit meiner Maskenwahl in keiner schmutzigen Fantasie von dir vorkommen.“

„Was denkst du von mir?“

„Ich habe schon genug Kerle kennengelernt“, sie zog mit einem Finger ihr linkes Augenlid herunter, „Und ich mag starke Kerle. Charakterstarke Kerle. Ich bin übrigens Alicia.“

„Schön, ich bin Paul“

„Dann bis morgen. Vielleicht. Es hängt an dir.“

Sie kehrte mir den Rücken zu. Aus ca. 10 Metern Entfernung drehte sie sich noch einmal um – und warf mir einen Luftkuss zu. Ich warf einen zurück. Mein Herz schlug schneller, pumpte sehr schnell. Und mein Schwanz war knochenhart. Hart wie Kruppstahl. Ihre Worte waren wie festgebrannt in meinem Speicher: ‚Aber nur, wenn du bis dahin dir keinen heruntergeholt hast‘. Ich trabte nach Hause. Und lief am Hauseingang vorbei. Ich lief noch eine ganze Weile. Und wieder und wieder wiederholten sich ihre Worte in meinem Kopf. Ich fühlte mich geil und würde sie am liebsten poppen. Mir gefiel ihre direkte Art und Weise. Auch diese Direktheit, Dinge auszusprechen, bei der wohl die meisten Frauen nur herumdrucksen. Keine meiner alten Flammen hätte jemals das Wort „Titten“ über die Lippen gebracht. Doch was bezweckte sie mit ihrer Forderung? Sollte ich ihr dieses bringen? Ich meinte, es ist ja nur eine läppische Nacht. Ein läppischer Freitagabend. Ich kann ja auch irgend einen Quatsch im Fernsehen anschauen, oder zocken.

Ich holte Luft – und war schon gut fünfzehn Minuten weiter gelaufen. In einem Gebiet, wo ich zuvor noch nie gelaufen war. Ich schmunzelte. Die Dialoge mit der Charakterstärke hatten etwas von einem schlechten Porno, dass mein Kopf den perfekten Streifen mit ihr und mir in den Hauptrollen schneidet – und ich in Form von Masturbation die deutsche Synchronstimme verpasse. So live. Aber vermutlich hatte ich Recht: ich war der charakterschwache Kerl.

Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen, die Straßenbeleuchtung angeschaltet. Ich lief zur U-Bahn und fuhr zurück. Hunger hatte ich keinen mehr. Ich schaltete den Fernseher an, es lief Comedy. Doch irgendwie konnte ich mich in die Gags nicht so richtig hineinversetzen. Ich schaute die neue Star-Wars-Folge an, doch brach nach 15 Minuten ab. Ich zockte und verlor jedes Spiel. Es war drei Uhr nachts. Ich war total aufgewühlt. Die Frau mit der Maske war in meinem Kopf. Verdammt, wie hieß sie noch einmal? Es war etwas mit A.

Ich blickte auf meine Maske. Ich erinnerte mich, dass sie mich meinte, ich könne ja auch meine Vorlieben ausdrücken. Geschlechtsverkehr malen? Eine Frau mit kleinen Brüsten? Einen spritzenden Penis? Verdammt mir fiel nichts Originelles ein. Ich griff zu meinem harten Schwanz – doch hielt mich zurück. Ich zockte noch mal, schaute fünf weitere Minuten Star Wars. Und eine Episode eines Comedians. Und zockte noch einmal. Und irgendwann schlief ich doch ein.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. In meinem Schlafanzug war es feucht. Ohne jeden Zweifel: es war ein feuchter Traum. Würde er zählen? Sollte ich beichten, wenn sie danach fragen würde? Das wirklich blöde daran ist: so im Unterbewusstsein habe ich ja gar nichts davon. Außer fleckige Bettwäsche. Verdammt, diese Frau machte mich mit nur diesen einen Satz fertig. Wie hieß sie noch mal? Alicia. So wie diese eine Sängerin. Der Name klang spanisch. Was war eigentlich ihr Ziel? Ich könnte auch das Date abblasen und mir jeden Abend einen herunterholen. So oft ich will. Es wäre völlig egal. Doch wie würde ich vor ihr stehen, wenn ich ihr wieder begegnen würde? Sie wohnte ja nur um die Ecke. Ich bereute für einen Moment, dass ich mich auf das Gespräch mit ihr eingelassen hatte.

Mein innerer Schweinehund sagte mir: Triff sie! Was hast du zu verlieren? Im schlimmsten Fall hast du noch viel geilere Fantasien für dein Kopfkino. Ich sortierte Briefe und lenkte mich ab. Und verdammt: Was sollte ich auf die Maske malen? Eine schlanke Frau mit markanten, smaragdgrünen Augen? Einfach ihren Namen? Vermutlich das beste. Ich holte den Edding und schrieb ihren Namen.

Fünf verdammte Stunden bis zum Treffen.

Ich erreichte die Kreuzung gut 30 Minuten vor dem Treffen. Sie war noch nicht da. Ich lief die Straße zurück. Und wieder zum Treffpunkt. 20 Minuten noch. Und wieder zurück. Und wieder hin. 5 Minuten.

„Hey, ich hatte schon befürchtet, du kommst nicht.“, sagte sie durch ihre Maske.

Verdammt, ich kramte meine aus der Tasche und setzte sie auf.

„Du magst also Alicia?“, kommentierte sie meine Maske. Ich sah ihre. Eine große Frau, ein kleiner Mann daneben. Die Frau zeigte mit einem Finger zu dem Mann von oben herab.

„Und du magst… einen kleinen Mann?“

„Na ja, fast.“

Sie nahm die Maske ab. Ich auch. Wir liefen die Straße entlang zum Stadtpark.

„Du bist neu hier in der Stadt?“, fragte ich sie.

„Ja, seit drei Wochen“, antwortete sie, „Und du?“

„Ich lebe hier schon vier Jahre. Soll ich dir meinen Lieblingsplatz zeigen?“

„Ja, gerne.“

Wir schlenderten durch die Straßen, betraten den Park. Es ging ein Schritte einen Berg hinauf.

„Ich hatte verdammtes Glück mit der Wohnung.“, sagte sie, „Die sind ja mittlerweile Mangelware.“

Wir kamen an meiner Lieblingsstelle an. Zum Glück war gerade nicht so viel los in der Dämmerung. Wir blickten auf die Dämmerung der Stadt und deren Lichter.

„Wirklich schön hier“, sagte sie, „Was machst du eigentlich beruflich?“

„Ich bin Programmierer.“

„Also ein Nachtschattengewächs“, scherzte sie, „Das passt ja, ich auch.“

„Wie, du machst auch was technisches?“

„Hör mal zu, was traust du Frauen eigentlich zu? Wir können sowohl Titten und Fotzen sagen, als auch GetStringFromObject programmieren.“ (Anmerkung Programmiersprachenscherz: im eigentlichen Sinne eine Zeichenkette erhalten)

„Ist das nicht so ein frauenverachtender Spruch? Meine Ex beschwerte sich damals ungemein, als ich ihn mal brachte.“

„Zu Recht. Nur Frauen dürfen ihn machen. Und wenn ihn Frauen machen, haben ihn Männer auszuführen. Natürlich heißt die Referenz vor dem Befehl dabei $self!“ (Anmerkung: d.h. sich selbst ausziehen)

„Du bist ganz schön nerdig“, kommentierte ich sie lächelnd.

„Ich weiß. Aber fordernd.“

„Null Pointer Exception. Ich habe keinen String an.“, kommentierte ich mit einen freiten Lächeln. (Anmerkung: Eine Fehlermeldung, wenn diese Referenz, also der String, nicht vorhanden ist)

„Nice try. Aber der Fehler ist abgefangen: GetEverythingFromObject.“ (Anmerkung: im übertragenen Sinne soll er alles ausziehen)

„Diese Methode gibt es doch gar nicht.“

„Doch, doch. Schon unzählige Male ausprobiert. Diese Methode ist serienreif.“

„Was, wie häufig hast du die denn ausprobiert?“

„Ich bin kein Kind von Traurigkeit. Außerdem kaufe ich ungern die Katze im Sack. Du verstehst?“

„Du hast leider keine Rechte auf diese Methode“, versuchte ich zu kontern.

„Zeige mir noch mal deine Maske! Was steht da drauf? Mein Name. Da erbe ich sehr wohl die Rechte auf diese Methode!“

Ich schaute verlegen umher. Sollte ich mich hier wirklich nackt zeigen? In diesem Park? Es waren zum Glück keine Leute in Sichtweite. Wo mein Schwanz knochenhart war?

„Was ist, wenn das ganze eine Falle ist und du dann ein Foto mit deinem Handy von mir machst und mich dann bei der Polizei als anzeigst? Als Mann ist man dann schnell am Arsch.“

„Verdammt, du hast meinen Plan durchschaut, du Fuchs. Ich wollte dich damit für Sex erpressen. Aber so klappt das nun nicht. Verdammt!“ Sie hielt mir ihr Handy hin: „Dann nimm es halt zur Sicherheit!“

Ich griff zu und nahm es in die Hand.

„Warte, bevor du es machst“, auch mit diesen Worten drückt sie implizit das aus, was sie erwartete.

„Schau in meine Augen, Pablo, schau hinein. Mit diesen Augen erblicke ich nicht nur die Welt und wickle dich nur zu gerne um meine Finger, sie sind auch ein hervorragender Lügendetektor. Sie blicken quasi durch deinen Kopf hindurch.“

Mir war nicht klar, was sie mir damit sagen wollte. Ich blickte in ihre Augen. In ihr erwartungsvolles Gesicht!

In dem Moment spürte ich zwei Hände an meiner Hose. Sie streiften über mein hartes Glied. Dann öffneten sie den Hosenknopf.

„Verdammt, dann habe ich ja sogar mitgewirkt“, verkündete sie gespielt empört.

Ich zog die Hose nach unten. Wir blickten uns direkt an. Dann griff ich zum Slip und zog ihn ebenso herunter. Mein Penis war nun frei. Doch sie blickte nicht auf ihn. Nicht so direkt. Wir blickten uns viel mehr noch in die Augen. Etwas erniedrigend empfand ich diese einseitige Nacktheit.

„Gefällt dir was du siehst?“, fragte ich sie.

„Du suchst Bestätigung?“, fragte sie zurück und blickte an mir herunter, „aber weißt du, welche Frage mich viel mehr interessiert?“

„Nein?“

„Schau noch mal auf meine Lügendetektoren! Hast du seit unserem letzten Treffen gespritzt?“

„Nein, äh, ja, äh, also das war, als ganz anders, wie du denkst.“

„Das heißt“, ihre Stimme wurde plötzlich ernst, „Du hast die Bedingung für unser Date nicht erfüllt. Und bist trotzdem zum Date gekommen. Und hast noch nicht einmal fertig gebracht, es mir zu beichten?“

„Das war ein unbewusster Höhepunkt. Das war während ich schlief. Sozusagen, also ein …“, ich stotterte in einer Tour. „Wie nennt man das noch mal? Feuchter Traum. Ich bin unschuldig!“

Ich spürte eine Hand an meinem Glied. Sie drehte es weg. Im gleichen Moment spürte ich, wie ich kam. Mein Saft schoss heraus. In die Landschaft. Ich biss mir auf die Lippen. Es war für eine Sekunde wunderbar.

„Ich sagte, ich mag starke Männer.“, wiederholte sie im strengen Ton ihre Wort, „Charakterstarke Männer. Aber ich muss einsehen, dass du keiner bist“, und ließ mein Glied los.

Die Freude meines Orgasmus war mit einem Schlag dahin. Ich zitterte. Ich sank in mich zusammen. Ich kniff mir in die Wange. Einfach nur in der Hoffnung, dass das gerade nicht real war. Dass es gar mein feuchter Traum war. Doch Fehlanzeige.

„Sorry!“, stammelte ich daher.

„Du hast mich eben voll enttäuscht. Ich wollte dir gerade offenbaren, dass ich extra für dich heute keinen Slip angezogen habe. Und wollte dir einen Einblick auf meine rasierte Fotze geben.“

Diese Worte irritierten mich ungemein. Wollte sie mich nur provozieren? Oder warum sagte sie mir diese Details mit diesen derben Worten? Und vor allem, wie sollte ich reagieren? Ihr vorschlagen, dass sie mir den Einblick trotzdem geben kann. Ich war ja nun entschärft?

„Kann ich das wieder gut machen?“, fragte ich wehmütig. Ich war mich nicht sicher, ob sie mich genau in dieser Position haben wollte.

„Hier“, reichte sie mir ein Taschentuch, „Mach dich erst mal sauber. Nicht, dass du noch deine Hose besudelst und alle sehen können, was für ein schlimmer Finger du bist. Und zieh dich wieder an! Ich will mein Handy wieder!“

„Danke.“, erwiderte ich. Ich wischte zwei, drei Mal drüber. Das meiste verteilte ich doch auf dieser kleinen Lichtung. Ich schlüpfte in die Hose und gab ihr Telefon zurück. Die Stimmung war getrübt. Sie blickte auf ihr Telefon. Inzwischen war es dunkel. Die Zeit verging wie im Flug.

„Wie fühlt es sich eigentlich an, so ungefragt und plötzlich vor den Augen einer Frau zu orgasmieren?“ Sie sagte nicht spritzen. Oder Kommen. Jetzt wechselte sie in eine eher formellere Sprache. Und wollte mich wohl demütigen. Das gehörte wohl zum Spiel. Die Frage würde sie wohl nicht stellen, wenn ihr ihre Rolle nicht klar gewesen wäre und sie nun völlig zornig weggerannt wäre.

„Ich fühle mich schuldig.“

„Das solltest du auch. Ich könnte zur Polizei gehen. Die Beweise brauche ich doch nicht als Bild auf meinem Handy. Ich meine: Deine DNA liegt da unten im Gras. Und in diesem Taschentuch.“

„Was willst du?“

Sie holte ihre Maske wieder heraus.

„Erkennst du uns beide wieder? Eine starke Frau. Und ein schwacher Mann. Ich spiele gerne die starke Frau. Du offensichtlich den schwachen Mann. Diese kleine Hand ist eine bestimmende Hand. Die Hand, die sagt, wo es lang geht. Und da passt doch deine Maske wunderbar dazu: Da steht mein Name drauf. Denke daran, die Augen sind Lügendetektoren: Möchtest du dich mir unterordnen? Beantworte diese Frage mit Ja oder Nein. Gehe nach Hause oder küsse meine Pussy! Das mit dem Unten-Ohne war übrigens kein Scherz. Ich liebe Zungenküsse!“

Ich fühlte mich wie in einer Achterbahnfahrt. Irgendwie unfähig einen klaren Gedanken zu bilden. Also einen eigenen. Was sie sagte, klang für mich schlüssig. Doch warum sollte ich, als Mann, der Schwache sein, wo ich doch das starke Geschlecht vertrete? Doch diese Frage konnte ich da doch nicht stellen, ich würde mich entblößen. Verdammt, die Frau sah total geil aus, doch ihre Vorliebe schien durchgeknallt zu sein. Allein, dass sie mich durch Befehle dazu brachte, abzuspritzen, erweiterte meinen Horizont. Was hätte ich also zu verlieren?

„Ich fühle mich gerade wie in einer Achterbahn…“ stotterte ich in einzelnen Silben daher.

Sie lächelte. „Das kann ich durchaus verstehen. Ich bin auch noch total hin und her mit mir. So ein Typ, den ich vor ein paar Tagen noch nicht kannte, der mir unangenehm auffiel, weil er auf meine Maske glotzte, spritzt mir hier seine Liebeserklärung ins Gras. Und ich bin überrumpelt, das ist auch eine Achterbahn für mich. Doch was habe ich denn zu verlieren?“, dabei sprach sie meinen Gedanken aus. Verdammt.

„Dein Ansehen?“

„Mich kennt doch hier noch niemand, Pablo. Und ob du es glaubst oder nicht: ich bin so was von feucht!“, sie blickte an mir herunter und wieder hoch und grinste mich an: „Vielleicht solltest du auf deinen kleinen Freund hören. Ich glaube, ihm gefällt das. Wirklich. Leugnen gilt nicht.“

Sie sah wohl die Beule in meiner Hose – und hatte dabei Recht.

„Ja, aber was bedeutet es für mich? Ich habe nämlich noch nie…“

„Du bist noch ?“

„Nein, noch nie so eine Situation. Und was sie für mich bedeutet.“

„Was es bedeutet, dir zu erlauben, meine Pussy zu küssen? Das ist schon ein vertrauensvolles Privileg, das nicht jeder Kerl bei mir bekommt. Dazu muss man schon ein scharfer Typ sein.“

„Nein, nein, das meine ich nicht. Das mit der starken Frau.“

„Ich glaube, das kann ich nicht für dich in Worte fassen. Für mich ist es wichtig, dass ich mich auf einen Kerl verlassen kann. Bei dem, was ich sage. Die Bewährungsprobe hast du ja in der Nacht gerissen, aber ich gebe dir da noch eine Chance. Aber wie du möchtest, wenn der feine Herr noch Bedenkzeit braucht, dann ziehe ich mir wieder ein Höschen an und gehe nach Hause und schlafe allein ein. Was nun? SetStringOnObject – oder du probierst es aus…“

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