Das nackte Mädchen räkelt sich genüßlich am Spieltisch. Die eleganten Herren im Frack verfolgen angespannt den Lauf der Roulettekugel. Alles oder Nichts! Wer gewinnt?
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Der Juristenball am Faschingssamstag in der Wiener Hofburg ist zweifellos der prächtige Höhepunkt der offiziellen Tanzsaison. Wichtige Gäste aus Politik, Diplomatie, Justiz und Gesellschaft geben sich ein Stelldichein bei Walzer und Champagner. Nicht zufällig sind jedes Jahr gleichzeitig die Tagungen der European Bar Association und der Union des lateinischen Notariats in der österreichischen Hauptstadt angesetzt.
Schon der Einzug der Damen in prächtigen langen Abendkleidern und der Herren in Frack mit Ordensschmuck über die blumengeschmückte Feststiege vorbei an der Büste des Kaisers Franz Joseph I. ist ein Schauspiel für sich. Vor dem Großen Saal hat das Jungdamen- und Jungherrenkomité für die feierliche Eröffnung Aufstellung genommen. Die aufgeregten Damen in weiß mit Krönchen und ihre schlanken Tanzpartner im Frack ergeben einen perfekten farblichen Kontrast auf dem Tanzparkett.
Die Posaunen des Ballorchesters lassen eine Fanfare erschallen. Der Ball beginnt. Nach den Debütantinnen und Debütanten, viele von ihnen aus angesehenen Anwaltsfamilien, ziehen die Ehrengäste unter den Klängen der Polonaise ein. Minister, Staatssekretäre, Botschafter, Rektoren, Professoren, Gerichtspräsidenten, Staatsanwälte und andere prominente Vertreter von Staat und Recht.
Ich habe wunderbare Plätze in der Loge des Juristenverbands ergattert, deren Vorstandsmitglieder ebenfalls einziehen. Meine charmante Begleiterin Patrizia beobachtet aufgeregt das ihr neue Spektakel. Sie sieht hinreißend aus mit ihrem schulterfreien bodenlangen Kleid aus blauer Seide, das an beiden Seiten transparent ist und vorteilhaft ihre schlanke Taille betont. Einschmeichelnde Musik, goldene Dekorationen, blinkender Schmuck und funkelnde Kristallluster verwandeln den Saal in ein Zauberreich.
Der Minister eröffnet mit einer kurzen Ansprache, das Komité tanzt Walzer und die Ehrengäste stürzen sich ins Getümmel der Tanzfläche. Der Gastgeber unserer Loge bemüht sich gerade sehr, die Tochter des Justizministers unbeschadet durch das Gedränge zu geleiten.
„Wie wirst Du mich denn vorstellen?“, fragt mich Patrizia. „Als meine Ballprinzessin!“, erwidere ich schmunzelnd. „Wie nett!“, lächelt sie schelmisch zurück.
Unsere Loge füllt sich mit prominenten Juristen. Der Staatssekretär mit rotweißroter Ordensschärpe und Halsdekoration führt eine hagere, faltige Dame mit teurem Brillantschmuck heran, der korpulente Gerichtspräsident mit der spiegelnden Glatze reicht seiner ebenso rundlichen Ehefrau und einer weiteren älteren Dame den Arm. Der Oberstaatsanwalt ohne Begleitung schaut spitz über seine goldenen Brillen. Und der bärtige Staatsrechtsprofessor klemmt sein Monokel fest vors rechte Auge, um ja alles genau zu sehen, während seine mausgraue Tochter gelangtweilt im Programmheft blättert.
Bereits beim Anstoßen mit der ersten Runde Champagner fällt auf, daß alle Herren ihre Aufmerksamkeit auf die attraktive Patrizia konzentrieren. Zum großen Mißfallen der anderen Damen scheinen sie die seriösen Herren förmlich mit den Augen auszuziehen. Patrizia zupft kokett an ihrem Ausschnitt und prostet mir mit funkelnden Augen zu. Wie sie es genießt, derart im Mittelpunkt zu stehen! „Es sind alles mächtige Männer! Aber im Moment wollen sie alle nur das eine: mich!“, flüstert sie mir zu. Ich schließe die Augen und denke: „So wie ich auch!“
Der Staatssekretär lenkt das Gespräch auf die verschärften Jugendschutzbestimmungen. Ein dankbares Thema. Ich erzähle, daß Patrizia sich bereits in der Schule immer für älter ausgegeben hat. Wie soll ein Mann im Alter ihres Vaters nun wirklich beurteilen können, ob sie knapp unter 18 ist oder darüber? „Ich bin aber schon 24!“, protestiert Patrizia empört. Der Oberstaatsanwalt verfärbt sich rot: „Auf die subjektive Beurteilung kommt es ja nicht an!“ Der Gerichtspräsident überlegt, auf wie alt er Patrizia schätzen würde.
Die Damen haben endgültig eine eigene Gesprächsrunde gebildet und beschließen, ohne uns in die Redoutensäle zu gehen, wo eine Rotary-Charity-Tombola stattfinden soll.
Wir nehmen Patrizia in die Mitte und gehen in den Wintergarten. „Wie gerne würde ich sie jetzt unter einen Stiegenaufgang oder hinter eine dichte große Palme zerren und ihr das Kleid vom Leib reißen!“, denke ich. Das Gespräch von vorhin hat mich offensichtlich heiß gemacht! Im Hintergrund höre ich „Rosen aus dem Süden“.
Der Staatsrechtsprofessor bringt Champagner und unterbricht damit meine erotischen Träumereien. „Auf das Glück und die Liebe!“ „Glück im Spiel und in der Liebe?“, fragt der Oberstaatsanwalt zwinkernd. „Wir könnten das ja gleich heute hier ausprobieren“, schlägt der Staatssekretär vor. „Ihr wißt doch sicher, daß in der Geheimen Ratsstube Roulette gespielt wird!“ „Ist das nicht ein wenig schade um die schöne Ballnacht?“, meint der Gerichtspräsident. „Ich denke, wir könnten die weiblichen Reize eines Balles und das Lächeln von Göttin Fortuna verbinden!“, schlage ich vor und biete Patrizia den Arm. „Folgen Sie mir bitte, meine Herren!“
Unter den Klängen des Triumphmarsches aus Aida ziehen wir in die Geheime Ratsstube ein. Der Raum liegt am Ende einer Zimmerflucht. Gegen ein großzügiges Trinkgeld schließt der Oberkellner die Türe und hängt ein Schild „Geschlossene Gesellschaft“ davor. Nur gedämpft klingt der Walzer „G’schichten aus dem Wienerwald“ von draußen herein. Bewundernd betrachte ich Patrizia und lasse meine Fantasie spielen. In den Augen der anderen Herren funkelt es ebenfalls.
Es wird still in der Geheimen Ratsstube. Alle blicken erwartungsvoll auf mich, während ich in Gedanken völlig von den Reizen meiner Ballprinzessin gefangen bin. Ich stehe langsam auf und erkläre den Herren die besonderen Regeln des heutigen Spiels. Jeder setzt Jetons zu € 500 ausschließlich auf Zahlen. Der erste, der gewinnt, erhält unsere Ballprinzessin für die Nacht als Preis. Die anderen Jetons sind die Belohnung für Patrizia.
Die Herren beeilen sich, beim Croupier Geldscheine in Jetons zu wechseln. Der Professor taxiert Patrizia noch einmal von oben bis unten. „Wie sollen wir wissen, wie schön der Preis ist, verpackt wie die Dame da steht?“ Auf meinen Wink legen die Musiker des Kammerorchesters in der Ecke blickdichte Masken an, der Croupier dämpft das Licht im Raum, der nur mehr durch einen hellen Spot über dem Spieltisch erleuchtet ist, und verläßt diskret die Ratsstube.
Zu den Klängen von Ravels Boléro sehe ich Patrizia auf den Spieltisch steigen. Langsam öffnet sie den Verschluß ihres Kleides. Sie wiegt sich zu der erotischen Musik während sie langsam aus dem Kleid steigt. Nackt bis auf einen schwarzen Stringtanga, selbsthaltende schwarze Seidenstrümpfe mit Spitzen und aufregende High Heels bewegt sie sich auf dem grünen Filz. Der Staatssekretär schluckt und lockert sich den Halsorden während er gebannt auf die kleinen festen Brüste des Mädchens starrt.
„Messieurs, faites vos jeux!“, rufe ich in die Runde. Der Staatssekretär legt seinen goldenen Jeton auf 6, der Gerichtspräsident auf 36. Der Oberstaatsanwalt zögert noch, während der Professor auf die 12 setzt. „Spielst Du auch mit?“, fragt Patrizia mich leise während sie ganz langsam ihren Tanga über die Beine hinab schiebt. Der Staatsanwalt gafft auf ihre glatte Spalte und scheint nachzudenken, ob sie nun auch wirklich ganz sicher über 18 ist.
Der Gerichtspräsident hat eine Magnumflasche Champagner geordert. „Sie gestatten doch!“, fragt er rhetorisch und läßt den Oberkellner den Schaumwein mit dem Schwert öffnen. Dabei spritzt einiges von der perlenden Flüssigkeit auf Patrizias Brüste, deren Nippel sofort steif werden. Das hat der Ober bestimmt mit Absicht gemacht, so schmutzig wie er jetzt grinst.
Patrizia legt sich auf den Spieltisch und läßt den Gerichtspräsidenten den Champagner von ihren Brüsten lecken. Das Spiel gefällt ihr immer besser. Ich genieße es, ihr zwischen die Beine zu greifen und sie leicht mit dem Daumen zu massieren, was sie leise stöhnen läßt. Der Gerichtspräsident übergießt Patrizias Körper mit Champagner und schlürft ihn von ihrer Haut. Immer mehr nähert er sich ihrem Lustzentrum. Das Orchester spielt die „Pizzicato Polka“.
Der Staatsanwalt entscheidet sich schließlich für die 7, ich lege meinen Jeton auf 0. Zero!
„Rien ne va plus!“, ruft Patrizia, legt sich auf den Bauch, bewegt das Glücksrad und wirft die Kugel ein. Dann dreht sie sich wieder um und räkelt sich auf dem Tisch. Die Herren wissen nicht, wohin sie schauen sollen, auf das nackte Mädchen in High Heels oder auf die Roulettekugel. Lange läuft die Kugel im präzise eingestellten Glücksrad. „Glücklich ist, wer vergißt …“, summe ich leise.
Ich überlege, was die Spitzenjuristen wohl für den Rest der Nacht mit der schönen Patrizia anstellen werden. Der strenge Oberstaatsanwalt, wird er sich zuerst einmal einen amtlichen Lichtbildausweis zeigen lassen? Was sagt der Gerichtspräsident seiner Frau? Und der Staatssekretär, hat er keine Angst, daß ihn ein Journalist beobachten könnte? Der Professor traut sich doch nicht einmal, seinen jungen Studentinnen nachzuschauen.
„Zero! Herzlichen Glückwunsch! Glück im Spiel und in der Liebe!“, ruft plötzlich der Staatssekretär. Ich schaue verdutzt, während mir Patrizia begeistert den Ellbogen in die Rippen stößt: „Du hast gewonnen!“, schreit sie begeistert, umarmt mich und küßt mich auf die Lippen. Dabei muß sie sich trotz der High Heels auf die Zehenspitzen stellen. Ich umfasse ihren schlanken Körper in dem blauen Hauch von Kleid.
War sie nicht eben noch nackt? Und die Kapelle maskiert, das Licht gedimmt?“ Illusion oder Faschingsscherz? Die Herren prosten mir mit Champagner aus der Magnum zu. Ich bin verwirrt und sinniere, was nun wahr ist und was geträumt.
Draußen erklingt soeben der Donauwalzer.
Wie wird das Spiel dieser Faschingsnacht noch enden?