(3)

Als ich erwachte, fühlte ich mich so entspannt und ausgeruht, wie schon lange nicht mehr. Immer noch lag ich auf dem Sofa des Vermieters, immer noch war ich nackt. Meine Blase drückte. Die Toilette durfte ich nicht benutzen, aber ihm aufs Sofa pinkeln? Da wollte ich ihn doch vorher fragen. Kaum war er mir in den Sinn gekommen, hörte ich die Türklinke.

»Na, ausgeschlafen?«

»Ja, danke. Ich müsste mal dringend auf die Toilette. Wo darf ich…«

»Du darfst die Toilette benutzen. Du darfst dich auch wieder waschen und baden. Geh schon, ich erklär dir gleich alles.«

Ich war fast ein wenig enttäuscht darüber, nicht darüber nachdenken zu müssen, wohin ich pinkeln gehen sollte. Ich wollte, dass er mir sagte, was ich zu tun und zu lassen hätte. Aber er hatte mir noch nicht erlaubt, Toilettenpapier zu verwenden. Wenigstens das Gefühl, einen letzten Spritzer über die Schenkel laufen zu spüren, genoss ich.

Statt mir etwas zu erklären, packte mich der wieder am Arm. Er zog mich aus seiner Wohnung und über die Treppen nach unten zu meiner. Wie selbstverständlich sperrte er die Tür auf und führte mich zu meinem Küchentisch. Mit einer Handbewegung zog er einen Stuhl unter meinen Hintern und drückte mich drauf. Dann fasste er nach meinem rechten Bein drehte sich um. Er klemmte sich den Fuß unter seine Achseln. Nachdem er mir jetzt den Rücken zugewandt hatte, konnte ich nicht mehr sehen, was er vor hatte. Ich sah nur, dass er in seiner Tasche herumkramte. Dann spürte ich etwas Kaltes an meinen Knöcheln. Ich erkannte ein etwa einen halben Zentimeter dickes Metallband, das meinen Fuß umschloss. Er lag eng an meine Haut an. An der Vorderseite war ein Ring angeschweißt — die Schweißnaht glänzte im Mittagslicht, das durch das Küchenfenster fiel. Der ging nach draußen und wenig später hörte ich Rasseln. Es hörte sich an, wie das einer Kette. Und tatsächlich hielt er eine dünne Kette in der Hand, als er wieder zu mir in die Küche kam.

»So…«, meinte er kurz angebunden. Er fasste wieder nach meinem Bein und hob es zu sich auf Hüfthöhe. Wieder kramte er in seiner Tasche und zog ein Vorhangschloss hervor. Es war seltsam groß geraten. Unten steckte ein Schlüssel dran, groß, wie der einer Eingangstür. Er fummelte das Schloss durch ein Kettenglied und durch den Ring, der an den Metallreifen angeschweißt war. Ein Schnappen verriet mir, dass das Schloss eingerastet war.

»Gehöre ich jetzt auch jemanden?«, fragte ich ruhig – obwohl mein Herz vor Aufregung pochte.

Er wandte sich mir zu.

»Also die Sache ist die…«

Das Gebiss zuckte hin und her. Keine Ahnung, warum er so nervös war.

»Ich habe einen Käufer für dich gefunden. Du bist echt eine Hammerbraut. So viel wie für dich habe ich noch nie für Fickfleisch bekommen.«

Ich nickte, während ich versuchte seine Worte richtig einzuordnen.

»Und wie viel bin ich wert?«

Er schüttelte den Kopf .

»Ich hab fast 300 Riesen für dich bekommen. Davon kauf ich mir die obere Wohnung auch noch dazu.«

Die Vorstellung, von ihm an irgend jemanden verkauft worden zu sein, verursachte ein Kribbeln in meinem Bauch. Kribbeln, das mich sofort Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen fühlen ließ.

»Bis morgen muss ich dich angehängt lassen. Morgen kommt der Arzt und wird dich untersuchen. Außerdem sollst du dich sauber halten. Dein neuer Eigentümer mag es nicht, wenn du nach Schweiß oder Urin stinkst. Am besten, du gehst gleich in die Badewanne. Benutze auch wieder die Toilette. Sieh zu, dass du deine Haut pflegst. Eigentlich brauchst du nichts. Lebensmittel werden dir vorbeigebracht. Du isst, was in dem Paket jeden Tag drin ist — nichts mehr, nichts weniger. Die haben deinen täglichen Kalorienbedarf genau ausgerechnet.«

Ich nickte. Das Kribbeln in meinem Bauch ließ nicht nach.

»Morgen wirst du erfahren, wies weiter geht…« Er hielt kurz inne. »Weißt du, du darfst nicht schlecht von mir denken. Ich war gestern nicht dabei, als sie alle ihre Schwänze in die Box gesteckt haben. Ich habe noch nie mit einer Frau gegen ihren Willen geschlafen. Ich bin kein schlechter Mensch. Das mit dir ist rein geschäftlich, das ist nicht persönlich.«

Ich fand es unnötig, dass er mir etwas erklärte. Ich gehörte jetzt jemanden, auch wenn ich noch nicht wusste wem. Er musste sich nicht rechtfertigen. Jemandem zu gehören, das war ein seltsam befreiender Gedanke. Ein Gefühl wie bei Eltern zu Hause, als man noch ein Kind war. Man musste nur gehorsam tun, was man befohlen bekommt, muss sich aber nicht mehr um Miete, Wohnung, Einrichtung, Beruf oder sonst was kümmern. Einfach loslassen, an nichts denken und warten, was man zu tun hatte. Wenn es das war, was ich oben in der Wohnung des Vermieters gemacht hatte, soll es mir nur recht sein. An nichts denken und nur das zu tun haben, was mir ohnehin Spaß macht, hat etwas Erlösendes.

»Wem gehöre ich denn jetzt?«

Er guckte etwas erstaunt. Diese Frage hatte er wohl nicht erwartet. Vermutlich haben seine bisherigen Frauen alle versucht, aus dieser Situation zu fliehen und interessierten sich zu allerletzt dafür, wem sie nun gehörten.

»Nun…«, stotterte er. »Ich habe dich an so eine Art Makler verkauft.«

»Makler?« Jetzt war ich baff.

»Du kannst dir das so vorstellen, dass es überall auf der ganzen Welt zahlungskräftige Kunden für junge, hübsche Dinger wie dich gibt. Die zahlen jeden Preis. Und da gibt es Leute, die haben sich drauf spezialisiert, diesen Markt zu bedienen. Und dich hat jemand übernommen, bei dem ich sicher bin, dass es seinen Mädchen gut geht.«

Er blickte auf den Boden, nickte kurz und wandte sich ab. Kurz später hörte ich die Tür ins Schloss fallen und den Schlüssel darin umdrehen. Ich sah an mir herunter. Ich war nackt, dreckig und hatte einen Ring um meinen Fuß, an dem eine Kette hing. Der Ring verursachte wieder kribbeln zwischen meinen Beinen. Mein neuer Besitzer will mich also sauber haben? Dann werde ich mich waschen gehen.

Jeder Schritt verursachte ein metallisches Schleifen auf dem Boden. Noch schlimmer war es in der Badewanne. Dort wurde jeder Stoß des Metallrings an die Wannenrand mit einem lauten Krachen bedacht. Schließlich entschloss ich mich, den einen Fuß einfach aus der Wanne hängen zu lassen. Eine Stunde später war ich wieder sauber — aber war ich auch wieder ich selbst?

*

Um 8 Uhr morgens hörte ich laute Stimmen. Ich dachte zuerst, die kommen aus dem Stiegenhaus, bis die Tür zu meinem Schlafzimmer aufging und der Vermieter mit einem weiteren Herren im Cordanzug mitten im Zimmer stand. Ich hatte mir ein Nachthemd angezogen, Hosen konnte ich ja wegen der Kette nicht mehr tragen.

»Das ist das Prachtstück, Doc.« Der Vermieter präsentierte mich wie einen neuen Kleinwagen.

Doc schwieg. Er betrachtete mich aufmerksam. Dann wandte er sich an den Vermieter.

»Danke, ich melde mich wenn ich fertig bin.«, worauf sich der Vermieter wieder entfernte.

Wieder starrte mich der Typ im Cordanzug regungslos an, dass ich fast verlegen wurde.

»Na los, zieh dich aus, wir wollen heute auch noch mal fertig werden.«, fuhr er mich harsch an.

Sofort zog ich mir das Nachthemd über den Kopf, unter dem ich nackt war.

Mit einem Finger deutete er mir, ich solle an den Bettrand rutschen, was ich sofort tat. Er öffnete seinen kleinen Lederkoffer und zog ein Ampullen, Fläschchen und Plastikbehälter heraus.

»Öffne deine Beine.« Seine Stimme duldete keinen Widerstand. Einen Moment später lag ich vor ihm, wie auf dem Behandlungsstuhl eines Frauenarztes.

Er öffnete eines der Plastikgefäße und zog eine Art überdimensionales Wattestäbchen heraus, spreizte mit einer Hand meine Schamlippen und steckte es mir fingertief in meine Scheide. Nach einem Moment zog er es wieder ruckartig heraus und führte es wieder in den Plastikbehälter zurück. Dann nahm er einen Entenschnabel — jedenfalls nannte ich das bei meinen Frauenarztbesuchen immer so — und führte ihn mir in mein Geschlechtsteil. Aber anders als mein Frauenarzt, war er sehr unvorsichtig und grob. Es schmerzte nicht, das Teil von ihm eingeführt zu bekommen, meine Scheide war feucht. Ich genoss nicht, was jemand mit mir machte, ich genoss vielmehr die Dominanz über mich. Eine Sache, die ich näher ergründen würde, wenn ich erst mit meinem Studium fertig sein würde.

Ich spürte, wie sich seine Hand an der Schraube zu schaffen machte und meine Scheide immer weiter auseinandergespannt wurde. Irgendwann wurde es schmerzhaft. Mir kam ein leichtes »ahhh…« aus. Er reagierte nicht darauf und drehte noch weiter, bis die Spannung sehr unangenehm wurde. Dann nahm er eine Taschenlampe und leuchtete mir mit stoischer Miene in den Unterleib, bevor er wieder ruckartig an der Schraube drehte um mir das Schnabelteil wieder aus dem Unterleib zu ziehen. Dann setzte er sich neben mich, kramte einen Gummischlauch aus seiner Tasche und wickelte ihn um meinen Oberarm. Dann packte er meine Hand, und klatschte gegen die Armbeuge. Wenig später spürte ich, wie sich eine dicke Nadel in meinen Arm bohrte.

»Mach eine Faust und spann die Muskeln an.« Ich gehorchte.

»Und wieder loslassen. Gut. Und jetzt weiterpumpen.« Ich befolgte jedes seiner Kommandos aufs Wort. Der kleine Plastikbeutel, den er sich auf den Schoß gelegt hatte, färbet sich blutrot und füllte sich. Als er prall gefüllt war, packte er meinen Arm erneut, zog die Nadel aus der Vene und strich mit einem kleinen weißen nach Alkohol stinkenden Mullstück drüber.

»Halt das eine Weile drauf.«

Während er das zu mir sagte, löste er den Gummischlauch von meinem Arm.

Gleich drauf rutschte er wieder ein Stück höher an das Kopfende meines Betts. Mit einer Hand fasste er an meinen Nacken und zog mich hoch.

»Mach den Mund auf.«, herrschte er mich an.

Ich konnte seinen Atem riechen. In meinem Blickwinkel erschien die Taschenlampe, mit der er mir in den Mund leuchtete. Ich bemühte mich, den Atem anzuhalten, damit sie nicht beschlug. Schließlich ließ er mich los und ich kippte zurück auf mein Kissen. Er kramte seine Sachen zusammen und steckte sie in die Tasche zurück. Ohne ein weiteres Wort verließ er mein Zimmer. Einen Moment später schlug die Wohnungstür zu. Ich bemühte mich, mich zu entspannen, ich fühlte nur meinen Atem, der schneller ging. Meine Brustwarzen waren steif, aber an der Kälte konnte es nicht liegen. Zwischen meinen Beinen spürte ich Feuchtigkeit. Wie von selbst wanderte meine Hand zwischen meine Beine. Vor meinen Augen erschien wieder der Typ im Cordanzug. Ich spürte seinen festen Griff an meinem Nacken. Mein Zeigefinger fand mein Lustzentrum zwischen meinen Beinen und rieb über den harten Knubbel. Nach wenigen Minuten explodierte ich regelrecht. Zwischen meinen Beinen schoss eine Fontäne über die untere Bettseite, die das Bettlaken augenblicklich dunkel färbte. Mein Atem ebbte langsam ab. An meinen Fingern spürte ich feuchten Glibber, den ich am Laken neben mir abwischte.

*

Den Tag verbrachte ich damit, auf dem Sofa fernzusehen. Wäre da nicht der Eisenring um meinen Fuß gewesen, der langsam wunde Stellen an meinem Knöchel hinterließ, hätte ich es genossen. Gegen Mittag versuchte ich es mit einer Socke, aber die verschlimmerte das Scheuern noch. Hatte es vorher nur gebrannt, wenn der Metallring direkt an meinen Knöcheln auflag, brannte es mit der Socke ununterbrochen. Am besten gings, als ich mir die wunden Stellen mit Desinfektionscreme einschmierte und ein dickeres Tuch drumwickelte. Es war ein warmer Tag — auf Kleidung verzichtete ich. Schließlich war ich ja in meiner Wohnung, auch wenn mein Vermieter offenbar keine Hemmungen hatte, einfach zur Tür hereinzuspazieren. Es war ungewöhnlich warm. Ich schwitzte, obwohl ich nackt war. Nachmittags lief nichts im Fernsehen. Ich zappte die Kanäle rauf und runter, blieb aber nirgendwo hängen. Gegen Abend hörte ich wieder den Schlüssel der Haustüre. Mein Vermieter — wer sonst. Er hatte eine Schachtel unter dem Arm. Ohne ein Wort der Begrüßung kam er sofort auf den Grund seines Besuchs:

»Hier ist dein Essen für heute und morgen. Iss es verteilt über den Tag — die nächste Portion kommt morgen um die gleiche Zeit.« Er hielt sich offenbar nicht mit langem Smalltalk auf.

»Die Testergebnisse werden übermorgen kommen — dann werden wir sehen, wies weiter geht. Der Arzt meinte aber, bei dir sei alles soweit ok. Er hätte jedenfalls ein gutes Gefühl.«

»Gut.«, antwortete ich. Keine Ahnung, was ich sonst hätte sagen sollen. Ein wenig merkwürdig schien mir die Situation schon. Ich hatte keine Hemmungen, mich nackt vor ihm zu präsentieren. Das hatte ich ja gestern auch schon. Aber er war eigentlich sowas wie mein Entführer. Er hatte ich an irgendjemanden verkauft. Auch wenn ich diese Situation komischerweise nicht als bedrohlich empfand und sexuell irgendwas bei mir stimuliert wurde, was sicher noch Thema einer Studie an mir selbst werden wird, war er doch eigentlich alles andere als mein väterlicher . Genaugenommen war er sogar sowas wie mein Feind? Ich wollte nicht darüber nachdenken. Ich genoss den Augenblick der Dominanz über mich — mein Fetisch, der mich stimulierte. Vielleicht war das meine Art, damit umzugehen oder sogar meine Art, ihnen eine Art Widerstand zu leisten. Ich benutzte sie um mich selbst zu befriedigen? Eine seltsame Art. Und seltsam, dass mir das genau jetzt durch den Kopf ging. Der Vermieter sah mich noch einen Moment lang an und wandte sich dann ab. Er stellte die Kiste auf meinen Couchtisch und trottete zur Haustüre.

In der Kiste waren Paprikas, Äpfel, Birnen, Zwetschken, Brot und ein wenig magerer Beinschinken. Dazu gab es 3 Packungen Multivitaminsaft. Ich sollte wohl vor allem Rohkost essen. Langeweile machte sich breit. Einfach nur dasitzen und Hartz-IV TV anzusehen, war nicht gerade ein erfüllendes Tagesprogramm.

Aber mir kam auch schon eine Idee, wie ich mir die Zeit vertreiben konnte. Meinen Fäkalfetisch war ich noch nicht losgeworden. Ich setzte mich aufrecht auf meine Couch und zog die Beine an. Dabei spreizte ich sie so weit ich konnte. Dennoch musste ich mit der Hand nachhelfen um den hinteren Teil meiner Schamlippen zu sehen. Meine Rosette konnte ich trotz größter Anstrengungen nicht sehen. Aber fühlen wollte ich ihn. Mit der Kuppe meines Mittelfingers strich ich über die zarte Haut — fühlte die Berührung nicht nur am Finger, sondern auch am Arschloch. Im Fernsehen liefen grade Nachrichten. Irgendwas von einer Überschwemmung in Asien — weiß der Teufel wo. Ich beobachtete ein umgestürztes Auto in reißenden Wassermassen, während ich mir den Finger in meine Vagina steckte um ihn feucht zu machen. Dann fuhr ich wieder nach hinten zu meiner Rosette. Diesmal erhöhte ich den Druck und bemühte mich, den Schließmuskel zu entspannen, was mir nach kurzer Zeit gelang. Mein Finger drang in meinen Enddarm ein. Ich spürte die zarte Haut an dieser Stelle meines Körpers und erhöhte den Druck nach vorne zu meiner Vagina. Es war fast, als drücke ich gegen meinen G-Punkt — nur abgeschwächter und geiler. Von meiner Vagina floss Feuchtigkeit zu meinem Anus. Ich bemühte mich, mit jedem Stoß in meinem Darm etwas davon mit nach innen zu nehmen. Meine Brustwarzen wurden hart. Den Mittelfinger stieß ich in meinen Anus, während ich mit dem Daumen meinen Kitzler massierte. Im Fernsehen spülten Flutwellen ganze Häuser mit sich, mir nahm eine Welle der Erregung jede Wahrnehmung. Immer schneller stieß ich in meine Mokkastube, immer stärker hörte ich die Schmatzgeräusche, die sich durch die unnatürliche Penetration in meinen Hintereingang bildeten. Es war, als sitze ich auf der Toilette beim Kacken und Wichsen gleichzeitig. Meine unglaubliche Geilheit saß wie ein Nebel um meine Bauchregion. Sie war die Triebkraft dafür, den Finger mit immer größerer Gewalt in mein hinteres Loch zu stoßen und wieder herauszuziehen. Sie nahm mir fast den Atem, ließ meine Bauchmuskeln zusammenziehen, bis es vor meinen Augen flimmerte und schließlich um schließlich in einer extremen Krampf- und Orgasmuswelle zu münden. Mein Finger steckte im Arschloch und spürte das krampfhafte Zusammenzucken des Schließmuskels, das mir stoßweise das Blut im Finger absperrte. Mit dem Abebben der Orgasmuswelle kamen meine Sinne zurück. Erst jetzt hörte ich wieder den Nachrichtensprecher, der inzwischen von irgend einem Terroranschlag in Indonesien berichtete. Mein Finger steckte immer noch in meinem After. Ich zog langsam an ihm, was wieder einen enormen Reiz auslöste. Als meine Rosette meinen Finger entlassen hatte, bemühte ich mich, mich nicht zu verkrampfen. Ich wollte noch etwas in der Vorstellung verharren, ich sei noch geöffnet. Meinen Finger führte ich an meine Nase. Ich wollte den Geruch wahrnehmen und war enttäuscht, dass er nicht wie erwartet roch. Ich hatte nichts auf Lager, daher roch mein Darm auch nicht nach Fäkalien. Es war ein ganz eigener Geruch — den ich auch schmecken wollte. Ich schloss meine Augen, lehnte mich auf der Couch zurück und genoss die Vorstellung, mir meinen schmutzigen Finger in den Mund zu stecken. Es dauerte einen Moment, bevor ich etwas schmeckte. Ich nahm keine Fäkalien wahr. Es war eher ein säuerlicher Geschmack, vielleicht etwas muffig. Jedenfalls spürte ich zwischen meinen Beinen wieder Feuchtigkeit, obwohl ich gerade in einer Orgasmuswelle ertrunken war. Aber ich spürte auch ein leichtes Brennen an meinem Anus. Vielleicht war ich zu trocken, als ich mir den Finger hineingestoßen habe.

*

Die nächsten drei Tage verliefen gleich. Bett, zum Frühstück Rohkost aus der Kiste des Vermieters, Couch, Fernsehen und zur Abwechslung Selbstbefriedigung. Am meisten vermisste ich meinen Computer. Nicht zum Arbeiten. Ich hatte eine Leidenschaft — ich war eine Simmerin. Ich liebte den Flugsimulator. Bei meinen Pflegeeltern hatte ich sogar einen kleines Cockpit einer 737 mit Original Throttles und sogar einem Overhead-Panel mit den ACL und Engine-Switches. Es machte riesen Spaß sich über Vatsim in ein virtuelles ATC System einzuloggen und Jets durch die Welt zu fliegen. Das einzige PC-Spiel, wenn man das so nennen konnte, das ich je gespielt habe und das mir Spaß gemacht hatte. Das vermisste ich wirklich.

Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht, abends in die Badewanne zu steigen — immerhin mochte mein jetziger Besitzer meinen Körpergeruch nicht. Was er wohl dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass ich mir meinen Finger in den Mund nahm, nachdem ich ihn im Anus stecken hatte?

Nach vier Tagen hörte ich die Schlüssel im Türschloss schon zu Mittag. Stimmen gingen durcheinander. Es waren mehrere — vielleicht zwei oder drei?

Gleich darauf ging die Tür zu meinem Wohnzimmer auf. Vier Typen kamen nacheinander herein, im Gänsemarsch. Allen voran der Vermieter, gefolgt von einem Typ in einer Lederjacke, die ihm viel zu klein war. Auf seiner Nase saß eine dunkle Sonnenbrille. Der Typ dahinter hatte ein komisches Teiggesicht.

»Steh auf.«, kam es vom Vermieter. Ich gehorchte. Der Typ mit der zu kleinen Lederjacke packte mich im Genick und drückte mich mit dem Oberkörper nach vorne. Meine Hände wurden nach oben auf meinen Rücken gezogen. Irgendjemand klapperte mit etwas. Ich spürte etwas Kaltes an meinem Handgelenk und gleich drauf auch an meinem anderen. Klicken. Jetzt ließ der Druck auf meinen Hals nach. Ich konnte mich wieder aufrichten. Aber meine Hände waren auf den Rücken gefesselt. Dem Klang und dem Gefühl nach waren es Handschellen. Einen Moment lang sah ich in die Gesichter der Typen. Dem einen vor mir fielen fast die Augen raus. Er hatte seinen Blick auf meine Brüste gerichtet. Irgendjemand fummelte an der Kette an meinem Fuß herum. Der Vermieter durchbrach schließlich das Schweigen. Er packte mich am Oberarm und drückte mich Richtung Tür.

»Na los, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«

Einen Moment lang überlegte ich mir, ob ich sie nach etwas zum Anziehen fragen sollte. Aber ich ließ es bleiben. Wenn sie das so für mich vorgesehen hätten, wär ich schon längst bekleidet gewesen. Nicht mal Schuhe hatte ich an.

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