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Vorwort allgemein _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt.

Alle Personen in dieser Story sind über 18 Jahre alt

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Vorwort speziell _ Die Teile 1 bis 16 dieser Serie, damals noch unter dem Titel “ Muskeln, Mösen, Modepüppchen“, erschienen zwischen 2005 und 2008. Das unveröffentlichte Material zu dieser Serie umfaßt weitere 16 Folgen, die allerdings noch überarbeitet werden müssen (Korrekturlesen usw.).

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Egon hielt das Lenkrad des schweren Wagens fest in seinen Händen und konzentriert hielt er den Verkehr im Auge. Sie waren auf dem Heimweg und hatten sich, wie schon so oft, für die Fahrt die frühen Abendstunden ausgesucht. Um diese Zeit lichtete sich langsam der Verkehr und mit Stau vor dem Elbtunnel war in der Regel nicht mehr zu rechnen.

Daniela hatte die Schuhe ausgezogen und ihre Füße auf das Armaturenbrett gelegt. Ihr Rock war ein wenig hoch gerutscht und Egon, wie auch etliche Brummifahrer, konnte den Übergang sehen, an dem das feine Gespinst ihrer Strumpfhose in das dichtere Material des Höschenteils überging. Daniela sah Egons kurzen Blick und lächelnd zog sie den Saum ihres Rockes noch ein klein wenig höher.

„Was die Trucker wohl denken, wenn sie dich so sehen?“, sagte Egon lächelnd und streichelte ihr kurz über das bestrumpfte Bein.

Daniela aber war mit ihren Gedanken ganz woanders. Sie dachte an Chloe, die sich nach einem gemeinsamen Frühstück von ihnen verabschiedet hatte. Auf dem Gehweg, das Taxi wartete schon am Straßenrand, nahmen sie sich alle noch einmal herzlich in den Arm. Dann stieg Chloe ein und winkte ihnen ein letztes Mal zu. Daniela hatte nach Egons Hand gegriffen und händchenhaltend waren sie ins Haus zurückgegangen. Seit diesem Zeitpunkt hatten sie über das Vorgefallene kein Wort verloren. Daß es in ihnen aber rumorte, war offensichtlich.

Daniela schaute zu Egon hinüber und sah ein Lächeln über sein Gesicht huschen. Auch er denkt an Chloe, dachte Daniela und wendete ihren Blick ab. Und dann wurde ihr mit einem Schlag bewußt, daß nicht Eifersucht das Gefühl war, welches ihr auf den Magen drückte. Es war die nackte Angst Egon zu verlieren. Verstohlen wischte sie sich schnell die Träne ab, die über ihre Wange kullerte.

„Es war schön, mal eine Möse zu ficken!“, sprach sie Egon an. Sie hatte die derbe Sprache mit voller Absicht gewählt und lauerte nun auf seine Antwort.

„Ja, ganz nett“, sagte Egon und blickte sie kurz an. „Aber weiß du was …?“

„Was?“

Egon schaute wieder für einen Sekundenbruchteil zu Daniela hinüber. „Möse hin, Möse her. Am liebsten ficke ich dich in deinen süßen, kleinen Zuckerarsch!“ Er ließ eine kurze Pause bevor er weiter sprach. „Und weißt du auch warum?“

Daniela war über seine Antwort mehr als überrascht und verunsichert fragte sie: „Warum?“

„Weil ich DICH liebe. Und nicht so irgendeine dahergelaufene Möse.“

Es war, als ob man die Überlaufventile an einem Staudamm geöffnet hätte. Daniela schlug laut schluchzend beide Hände vors Gesicht und heulte wie auf Kommando Rotz und Wasser.

„Was habe ich denn jetzt schon wieder gesagt?“, fragte Egon, sichtlich erschrocken über ihren Gefühlsausbruch.

„Das Schönste, Liebste und Wichtigste, was du überhaupt nur sagen konntest“, schluchzte Daniela und zog geräuschvoll die Nase hoch.

Egon schüttelte den Kopf. „Und deswegen müßt ihr Mädels immer sofort heulen?“

„Blödmann“, schimpfte sie lachend und boxte ihm vorsichtig in die Seite.

„Hey!“, rief Egon. „Auch wenn es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Ich versuche uns heil nach Hause zu bringen.“

„OK“, sagte Daniela schniefend und suchte gleichzeitig nach den Tempos im Handschuhfach. „Du fährst, ich heule!“

Nach zirka 50 Kilometern sah Egon eine Raststätte. Er reihte sich rechts ein und setzte den Blinker.

„Tanken?“, fragte Daniela.

„Nein. Rauchen!“, antwortete Egon und fuhr auf den weiter hinten gelegenen Parkplatz. Dann stellte er den Motor ab, griff nach dem Päckchen in der Seitentasche der Fahrertür und stieg aus.

Die Luft war deutlich abgekühlt und Daniela schmiegte sich an Egon. Sie nahm ihm seine Zigarette aus der Hand und lächelte ihn frech an. Egon verdrehte die Augen und nahm sich eine neue aus der Packung.

„Darf ich dich etwas fragen“, sagte Daniela und schaute Egon liebevoll an. „Aber du mußt mir die Wahrheit sagen!“

„Ja. OK. Frag ruhig.“

„Wenn es eine Frau gibt, mit der du gerne schlafen würdest, eine richtige Frau meine ich … Wer wäre das?“

„Tamara“, sagte Egon ohne zu überlegen.

Daniela war nicht überrascht. Hätte sie wetten sollen, sie hätte auf Tamara getippt.

„Warum fragst du?“

„Ach, nur so“, antwortete Daniela.

Egon schaute Daniela eine Weile an. „Und du? Mit wem würdest du gerne schlafen? Außer mit mir natürlich?“, grinste Egon.

Daniela überlegte einen kurzen Moment, dann sagte sie: „Die Antwort würde dir sicherlich nicht gefallen … „

„Ich denke, wir spielen das Wahrheitsspiel? Also sag schon“, drängte Egon.

Daniela brachte ihre Lippen nahe an Egons Ohr und flüsterte ihm ihr Geheimnis zu. Egon sah ihr erstaunt ins Gesicht. „Das willst du wirklich?“

„Ich weiß nicht“, gab Daniela kleinlaut zu. „Aber jetzt laß uns wieder einsteigen. Mir wird kalt.“

Daniela hatte die Heizung aufgedreht und ihre Arme eng um den Oberkörper gelegt. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment und sofort lachten sie. Der Bann war gebrochen und sowohl Egon als auch Daniela fühlten sich auf seltsame Art und Weise befreit. Den Rest der Fahrt unterhielten sie sich über die Arbeit, die vor ihnen lag und was sie sonst noch in den nächsten Tagen tun könnten.

*

Ein Tage waren vergangen, als Egon am frühen Nachmittag aus dem Aufzug trat. Er hatte mit einem neuen Mitglied ein Probetraining absolviert und wollte sich jetzt duschen und umziehen. Neugierig spitzte er die Ohren und hörte leises Keuchen aus der Trimmecke.

Daniela hatte sich diesen Raum ausgesucht und mit ein Blumenkübel eine etwas heimelige Atmosphäre geschaffen.

Als Egon den Raum betrat, sah er Daniela auf ihrem neuen Rad strampeln. Sie hatte es sich so hinstellen lassen, daß sie nach draußen schauen konnte, während sie kräftig in die Pedalen trat. Egon setzte sich leise auf eine Bank und schaute Daniela von der Seite zu. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt und schimpfte und moserte leise vor sich hin. Sie ist nicht wirklich der Typ, der sich gerne quält, lächelte Egon vor sich hin. Jedenfalls nicht auf diese Art und Weise, dachte er. Dabei machte Daniela ihre Sache gar nicht mal schlecht. Sie hielt ein gleichmäßiges Tempo ein und ihre Atemfrequenz war nur leicht erhöht. Von ihrer Nasenspitze tropften Schweißperlen. Sie hatte sich ein Muskelshirt von Egon übergezogen und im weiten Achselausschnitt sah Egon ihren feucht schimmernden Busen. Er konnte nicht sehen was sie darunter trug, aber er wettete, daß sie mit nacktem Hintern auf dem Sattel hin und her rutschte.

Mit einem Schlag war Egon geil und er strich durch die Hose hindurch seinen erwachenden Schwanz. Er räusperte sich bis Daniela über die Schulter schaute und ihn sah. Sie lächelte ohne ihr Tempo zu verlangsamen. Egon stand auf und küßte ihre feuchten Lippen. Als er seine Hand unter das Shirt schon, erregte ihn ihre schweißige Haut noch mehr. Er schob seine Hand in ihren Schoß und bekam ihren nackten Schwanz zu fassen.

„Ich will dich!“, keuchte er und zog Daniela vom Rad.

Ohne Vorspiel drückte er sie auf die Gymnastikmatte und schob ihr das Shirt in den Rücken. Ihr Hintern war durch das Scheuern auf dem harten Sattel gerötet und als sie ihre Schenkel öffnete sah Egon, daß sie bereit war ihn zu empfangen.

Daniela stöhnte auf, als Egon in sie eindrang. Gleichzeitig warf sie sich mit dem Po Egon entgegen. Es war ein kurzer, animalischer Akt, der nur dazu diente, seine Lust zu befriedigen. Und die entlud sich unter lautem Stöhnen. Mit kräftigen Stößen pumpte Egon sein Sperma in seine Liebste hinein.

Als sie wenige Minuten später unter der Dusche standen und sich gegenseitig einseiften, sah Daniela Egon liebevoll an.

„Ich muß dich was fragen“, sagte sie. „Dann frag doch.“

„Du hast doch heute deinen Pokerabend?“

Egon nickte. „Ja klar. Du weißt doch, daß ich mich mit den Jungs regelmäßig treffe. Warum? Hast du ein Problem damit?“

„Natürlich nicht!“, antwortete Daniela. „Ich wollte dich nur fragen, ob es dir Recht ist, wenn ich heute Abend auch ausgehe?“

Egon schüttelte verwundert den Kopf. „Warum fragst du? Natürlich habe ich nichts dagegen. Gleiches Recht für alle, oder?“

Daniela strahlte ihn an, obwohl sie nichts anderes erwartet hatte. „Du bist lieb!“, sagte sie und schlang ihre glitschigen Arme um Egons Hals.

„Verrätst du mir auch was du vorhast?“

„Amelie hat doch heute frei. Und sie hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte mit ihr ins Kino zu gehen.“

„Prima Idee!“, sagte Egon. Insgeheim war er sogar erleichtert, daß Daniela ebenfalls ausging, denn seine wöchentlichen Kartenspielabende fingen an ihm ein schlechtes Gewissen zu machen.

„Du bist ein Schatz!“, sagte Daniela und griff nach dem Naßrasierer, der zusammen mit einer Dose Gel auf der Ablage lag. „Sofort an die Wand“, sagte sie laut. „Sie sind verhaftet! Ich werde sie jetzt von Kopf bis Fuß absuchen müssen!“

Lachend drehte sich Egon um und stützte sich mit weit gespreizten Armen an der Wand ab. Seine Beine hatte er auseinander gestellt, aber Daniela stupste ihn mit dem Fuß an.

„Jetzt mal nicht so schüchtern junger Mann! Sie genieren sich doch wohl nicht vor einer Lady in Uniform, oder etwa doch?“

Egon grinste die Wand an und spreizte die Beine noch ein Stück mehr.

„Na geht doch!“, grinste Daniela laut und gab Egon einen festen Klaps auf den Po. Dann kniete sie sich gackernd auf den Boden und verteilte eine nicht gerade kleine Menge des Gels rund um seinen Anus. Mit ruhiger Hand rasierte Daniela die Härchen weg, die Egon bei der morgendlichen Rasur schlecht, oder gar nicht erreichte. Als sie fertig war, zog sie lachend an seinem Schwanz und seine Glocken hüpften in ihrem faltigen Säckchen auf und ab.

„Nun du“, sagte Egon und nahm ihr das Gel ab. Sie tauschte Egons Rasierer gegen ihren rosafarbenen und reichte ihn Egon. Daniela stand inzwischen wie vor ihr Egon an der Wand und quiekte laut auf, als er ihr frech den Daumen in das dunkelrote Loch schob.

„Dann wollen wir mal“, sagte er schmunzelnd und setzte die Klinge an. Erst als er nahe an ihrem Löchelchen war, zog er mit einem Schmatzer seinen Daumen heraus. Daniela stöhnte lustvoll auf, hielt aber still um Egon die Arbeit nicht zu erschweren.

*

Die beiden Frauen hatten sich im Foyer des Kinos verabredet, und als Daniela suchend in die Runde schaute, sah sie in einiger Entfernung eine Hand über den Köpfen der herumstehenden Menschen, die ihr zuwinkte.

„Schön, daß du gekommen bist“, sagte Amelie und drückte Daniela.

„Ich freue mich schon“, entgegnete Daniela. „Hast du schon die Karten?“

Amelie wedelte mit den zwei Eintrittskarten und sagte: „Klar doch! Laß uns da hinten hingehen. Für eine Zigarette reicht es noch.“

Als Daniela und Amelie auf ihren Plätzen saßen, sahen sie sich für einen Moment tief in die Augen.

„Du bist mir vielleicht eine … „, kicherte Daniela ihre an und rempelte sie vorsichtig mit der Schulter an.

„Was ist denn … „, grinste Amelie unschuldig. „Ich habe doch gar nichts gemacht … „

„Du weißt genau, was ich meine … „

Amelie wich aus und deutete mit dem Kopf auf die Reihe vor ihnen, wo zwei junge Männer eng aneinandergekuschelt saßen. Sie beugte sich zu Daniela hinüber und flüsterte: „Würde mich nicht wundern, wenn die Beiden gleich mehr heulen als wir … „

Daniela grinste Amelie an und nickte zustimmend.

Nach einer halben Stunde von Jenseits von Afrika hielten sich Amelie und Daniela an der Hand und nach einer weiteren halben Stunde heulten sie mit dem Pärchen vor ihnen um die Wette. Es war aber auch ein schöner Film!

Während der Abspann lief versuchten sich die beiden Frauen so gut es eben ging wieder herzurichten. Amelie schneuzte sich noch einmal herzhaft, dann sah sie Daniela an.

„Wollen wir noch etwas trinken gehen?“

„Aber erst muß ich mich ein wenig herrichten“, antwortete Daniela.

„Die haben hier oben eine nette kleine Bar. Wir könnten noch einen Kaffee trinken?“

Daniela nickte zustimmend. „Aber nicht so lange. Ich möchte zu Hause sein, wenn Egon kommt.“

Amelie verdrehte die Augen. „Hach … Muß Liebe schön sein …!“

„Doofe Nuß!“, grinste Daniela.

Der erste Weg führte sie auf die Damentoilette, wo sie zwei nebeneinander liegende Kabinen erwischten.

„Hast du gesehen? Unsere zwei Schnuckelchen haben schon im Cafe gesessen?“, fragte Amelie, als sie anschließend mit ihren Puderdöschen vor den großen, hell beleuchteten Spiegeln standen.

„Ja“, kicherte Daniela. „Weiß du was voll ungerecht ist?“

„Was denn?“

„Die Kerle können heulen, wischen sich mit der Hand durchs Gesicht und gut ist. Wir müssen uns immer erst aufwendig restaurieren!“

Amelie setzte ihren Lippenstift ab. „Hat aber auch sein Gutes! Oder meinst du nicht?“

Im Cafe fanden sie einen freien Tisch und als sie sich gesetzt hatten, kam eine junge Frau mit Servierschürzchen und fragte sie nach ihrer Bestellung.

Daniela gab erst Amelie, dann sich selbst Feuer. Ihr Kaffee kam, sie unterhielten sich über den Film und grinsten sich an, als sie sahen, wie sich das schwule Pärchen unter dem Tisch streichelte. Amelie schlug ein Bein über das andere, bis der Rand ihrer Halterlosen hervorblitzte. Beleidigt schauten die beiden Männer demonstrativ in eine andere Richtung.

„Soll ich dich zu Hause absetzen?“, fragte Daniela, nachdem sie einen Geldschein unter ihre Kaffeetasse geschoben hatte.

„Ich wohne doch nur zwei Straßen weiter“, antwortete Amelie. „Die schaffe ich noch alleine“, lächelte sie.

„Aber ich könnte dich noch zum Auto bringen?“

„DAS, meine Liebe … „, lachte Daniela, “ … schaffe ICH noch alleine!“

*

Tiefgaragen waren nicht so Danielas Ding, und obwohl die, in der sie geparkt hatte, nicht nur hell erleuchtet war, sondern auch überall sichtbar Kameras installiert waren, hatte sie ihren Autoschlüssel schon griffbereit in der Hand, als sie die Reihen abging. Sie drückte auf den Schlüssel, ein kurzes tüdelüt ertönte und die Blinker leuchteten kurz auf, als sie einen Schrei hörte. Und noch einen! Ohne nachzudenken lief sie los. Um die Ecke herum, hinter der sie die Person vermutete, die ganz offensichtlich in Not war.

Und dann sah sie die Drei. Zwei Halbstarke hatten eine junge Frau zwischen zwei Wagen getrieben und zerrten an ihrer Kleidung. Daniela verharrte kurz, streifte die Schuhe ab und lief dann so schnell sie konnte auf die Gruppe zu. Sie sah, wie die Bluse der Frau zerriß und ihr Büstenhalter verrutschte. Die Frau schrie hysterisch auf und preßte ihre Hände vor die Brust.

Daniela schrie aus Leibeskräften, holte im Laufen aus und traf den jungen Mann, der sich gerade nach ihr umdrehte, mit dem Blockabsatz voll ins Gesicht. Hätte ich doch nur meine Pumps angezogen, dachte sie.

Während der Mann sich die blutende Nase hielt, drehte sich der zweite um. Daniela wußte nur zu gut, wie man einen breitbeinig stehenden Mann ausschaltete. Mit einem vor Überraschung und Entsetzen entstellten Gesicht fiel er denn auch auf die Knie und preßte die Hände in den Schoß.

Dann sah Daniela die Tür des Aufzuges auffahren und zwei Frauen traten heraus.

„Überfall!“, schrie Daniela sofort. „Holen Sie die Polizei!“

Eine der Frauen nahm aus ihrer Handtasche ein Handy und klappte es auf. Daniela sah, wie sich die beiden jungen Männer anschauten und losliefen. Sie ging sofort auf die inzwischen auf den Boden gesunkene Frau zu und sprach beruhigend auf sie ein. Daniela zog ihr Jäckchen aus und legte es der Armen schützend über die Brust.

„Die Polizei ist unterwegs“, sagte die Frau mit dem Handy.

Direkt hinter dem Polizeiauto fuhr ein Notarztwagen die Rampe herunter. Und während die beiden Polizisten auf die Gruppe der drei Frauen zugingen, kümmerten sich die Sanitäter um die auf dem Boden liegende Frau.

Von den beiden zuletzt gekommenen Frauen wurden nur die Personalien aufgenommen. Daniela, inzwischen am ganzen Körper zitternd, wurde erst einmal auf die Rückbank des Polizeiwagens gesetzt. Die Polizistin, die neben der Überfallenen gekniet hatte, kam auf sie zu.

„Die Arme ist völlig mit den Nerven am Ende“, sagte sie zu ihrem Kollegen, der inzwischen Danielas Aussage notierte.

Sie beugte sich zu Daniela vor und sagte: „Und Ihnen geht es gut?“

Daniela nickte schwach. „Es geht so.“ Sie sah, wie der Rettungswagen mit der jungen Frau losfuhr. „Wie geht es ihr?“

„Sie hatte einen guten Schutzengel!“, lächelte die Polizistin und hielt Danielas Hand. Dann wendete sie sich an ihren Kollegen.

„Kümmerst du dich um die Spurensicherung?“

Der Polizist nickte.

„Und vergiß die Bänder der Überwachungskamera nicht! Ich bring die Zeugin aufs Revier.“ Sie schaute Daniela an. „Oder wollen Sie nicht doch lieber ins Krankenhaus? Nur so zur Sicherheit?“

Daniela schüttelte den Kopf. „Mir ist ja nichts passiert.“ Sie blickte verstört auf ihre Bluse, die voller Blutspritzer war.

„Die werden wir brauchen“, sagte die Polizistin. Dann setzte sie sich hinters Steuer und sprach in ihr Walkie-Talkie.

*

Zur gleichen Zeit saß Egon mit seinen Kumpels rund um den Pokertisch. Wie immer stand auf einem kleinen Beistelltisch ein Bierfäßchen. Biertrinken war Pflicht, genau wie die gewonnenen Summen in eine Gemeinschaftskasse eingezahlt werden mußten. Hatte sich genug angesammelt, wurde davon ein Wochenendtrip nur für die Jungs finanziert.

Als Egons Handy klingelte, schaute er es böse an, denn er hatte gerade ein Bombenblatt auf der Hand. Aber es war Danielas Klingelton und so hielt er sich das Gerät ans Ohr. Seine Kollegen sahen erstaunt, wie Egon alle Farbe im Gesicht verlor, sein Blatt offen auf den Tisch fallen ließ und aufstand. Dann klappte er das Handy zu und starrte in die Runde.

„Ich muß weg! Das war Daniela! Sie ist auf dem Polizeirevier! Sie war Zeugin eines Überfalls … oder so … “ Er griff nach seiner Jacke, als ihn Paul festhielt.

„Du fährst nicht! Ich fahre!“

Paul hatte an diesem Abend Rufbereitschaft im Krankenhaus und als Einziger den ganzen Abend nur Wasser getrunken.

„Und wir kommen mit“, sagte Sven und deutete auf sich und Oliver.

*

Dem Polizisten hinter dem Tresen klappte der Unterkiefer herunter, als die vier Bodybuilder im XXL-Format in die Wache gestürmt kamen.

Egon drängte sich sofort vor und sagte: „ hat mich angerufen! Ist sie hier? Ist sie in Ordnung?“

Der Polizist entspannte sich sofort wieder und grinste Egon an. „Jetzt verstehe ich … “ Dann wurde er wieder dienstlich und kam hinter seinem Tresen hervor. „Ich bringe sie zu ihrer Frau. Kommen Sie Bitte.“ Er schaute Egon von unten her ehrfurchtsvoll an. „Eine tolle Frau haben Sie, wenn ich das so sagen darf!“

Daniela saß im Büro. Ihr gegenüber die Polizistin am Computer. Man hatte Daniela die Bluse abnehmen müssen — für die Spurensicherung – dafür trug sie jetzt einen viel zu großen Pullover mit einem Polizei-Aufdruck quer über der Brust. Als sie Egon sah sprang sie auf und ließ sich in seine Arme fallen.

Die Polizistin stand ebenfalls auf und betrachtete Egon von oben bis unten. Sie lächelte, denn jetzt war ihr einiges klarer geworden.

„Darf ich mitnehmen?“, fragte Egon.

„Selbstverständlich“, antworte die Polizistin. „Wir werden sie aber später sicherlich noch einmal befragen müssen.“

Egon legte seinen Arm um Daniela und schob sie die Tür hinaus. Im Flur wurden sie mit lautem Hallo von Egons Kumpels in Empfang genommen. Die hatten inzwischen erfahren was genau passiert war.

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