Freitagnachmittag und es klingelt. Wer nervt? Ich wollte mich in Ruhe auf das Wochenende vorbereiten. Verabredet bin ich nicht. Im Moment ist kein Schneckchen in Sicht. Vielleicht der olle Nachbar von drüben, der wieder irgendein Werkzeug braucht? Egal, mach ich halt mal auf.
„Hi Constanze, mit Dir hätte ich ja so überhaupt nicht gerechnet. Willst Du reinkommen?
„Ach ne, Micha. Ich wollte einfach nur mal klingeln und Dich dann hier stehen lassen. Quatschopf.“
Constanze ist eine frühere Schulfreundin. Sie wollte damals was von mir. Aus uns ist aber nichts geworden, ich war, in der neunten Klasse, einfach noch nicht reif für eine Frau. Als ich dann sitzengeblieben bin, haben wir uns aus den Augen verloren. Letztes Jahr haben wir uns auf einem Klassentreffen wieder getroffen. Seither sind wir lose im Kontakt.
„Na dann komm mal rein in die gute Stube. Kaffee oder Bier? Schön, daß Du da bist.“
Ich nehme ihr den Mantel ab und führe sie ins Wohnzimmer, wo sie es sich direkt in meinem Lieblingssessel gemütlich macht. Bevor ich mich setze, frage ich noch Mal, was sie trinken möchte.
„Für ein Bier ist es mir zu früh. Am liebsten ein Wasser. Vielleicht nehme ich ja später noch einen Wein.“
„Gute Idee. Also das mit dem Wein später. Jetzt hole ich Dir erst mal das Wasser.“
Mit Wasser und Keksen bewaffnet mache ich mich zurück, auf den Weg von der Küche zum Wohnzimmer. Bevor ich mich auf die Couch setze und uns das Wasser einschenke, lege ich noch ein Scheit Holz im Kaminofen nach.
„Na, was führt Dich zu mir? Ist Wochen her, daß wir uns getroffen haben. Was ist eigentlich mit Thorsten? Wolltest Du deinen Mann nicht mitbringen?“
„Es sind sicher sogar schon über drei Monate her. Das war doch auf der Fete bei Uschi im Kleingarten. Was ist eigentlich aus der Rothaarigen geworden, die Du da dabeihattest?“
„Bist etwa eifersüchtig. Ach ne. Das mit der Karin war nix. Ich hab das beendet, bevor es richtig losgegangen ist.“
„So so. Du willst doch nicht etwa behaupten, immer noch so schüchtern wie damals in der Schule zu sein. Das glaub ich Dir nicht. Dafür hast Du zu sehr mit ihr geflirtet.“
„Ich bin nicht schüchtern. Ich bin eher sensibel und empfindlich.“
So wie ich den Kopf dabei in den Nacken lege und mit den Augen rolle, müßen wir beide herzhaft lachen. Constanze nickt dabei mit dem Kopf, um meiner Aussage noch mehr an Ernsthaftigkeit zu nehmen.
„So, und wie ist das jetzt mit Deinem Mann?“
Constanze schenkt sich ein zweites Glas Wasser ein und nimmt sich einen Keks. Eine typische Reaktion, um Zeit zu schinden. Irgendetwas ist da im Busch, daß erkenne ich gleich.
„Ne, mit Thorsten ist alles in Butter. Wir lieben uns immer noch wie bolle.“
Noch ein Keks. Da muß ich nachbohren.
„Soso. Alles in Butter und Du sitzt hier Freitagnachmittag bei deiner unerreichten Jungendliebe rum. Hmmmmm.“
„Also eigentlich ist alles in Butter. Er hat halt, seit Mai, diesen neuen Job. Der macht ihm auch total Spaß und das Geld ist wirklich nicht zu verachten. Leider ist er aber deswegen öfter bei Kunden in Projekten und ich gammele dann hier alleine rum.“
„Na ja, mal so den ein oder anderen Tag seine Ruhe zu haben ist doch auch mal OK. Ich genieße es im Moment ja auch, wieder mal Single zu sein.“
„Das ist es ja. Mal zwei Tage ist kein Problem. Es sind nur immer öfters auch mal paar Wochen. Jetzt ist er für fünf Wochen in Brasilien. So kurz vor Weihnachten ist das echt frustrierend. Er ist zwar an Weihnachten wieder da, nur bis dahin muß ich mich mit gelegentlichen Videocalls zufriedengeben.“
Constanze sieht echt gefrustet aus. Das scheint sie ganz schön zu nerven. Sei heult sich noch fast eine halbe Stunde über den Zustand bei mir aus. So gut ich kann, versuche ich sie zu trösten und ihr die Vorteile aufzuzeigen. Richtig gut bekomme ich das nicht hin.
„So, jetzt hab ich mich genug ausgekotzt. Danke für Dein offenes Ohr und für die Versuche mich zu beruhigen. Wird schon. Jetzt aber mal Butter bei die Fische. Wenn das mit der roten Zora schon nix geworden ist. Was tut sich denn dann so im Leben meines unerreichten Schulfreundes?“
Ich versuche, mit Schilderungen von ein paar gescheiterten Affären, Constanzes Laune zu verbessern. Schließlich ist sie nicht die einzige mit Beziehungsstreß. So richtig gelingt es mir aber nicht. Trotzdem vergeht die Zeit dabei wie im Flug. Den Ein oder anderen Lacher kann ich ihr sogar entlocken.
„Sag mal, wie wäre es, wenn ich uns eine Pizza bestelle? Wir könnten dann ein wenig über die Schulzeit reden und über alte Bekannte lästern.“
„Gute Idee, allerdings hätte ich gerne einen Salt dazu und es stellt sich auch die Frage, wie es mit dem Rotwein aussieht. Schließlich hab ich ja Ausgang.“
Wieder lachen wir beide. Constanze scheint über das Tief hinweg zu sein. Kommentarlos stehe ich auf und hole die Speisekarte aus der Küche.
„Ich hab nachgezählt. Es sind noch acht Flaschen Rotwein da. Langt das? Ich nehme die Zehn in leicht scharf. Der gemischte große Salat ist gut. Der mit dem Thunfisch aber auch. Darfst Du entscheiden.“
Während meine Schulfreundin die Karte studiert, lege ich noch etwas Holz, im Ofen, nach. In 25 Minuten soll die Pizza kommen. Na das läuft doch gut. Ich hole noch eine Flasche Wasser und den Wein mit Gläsern. Wir entscheiden uns dazu, die Pizza im Wohnzimmer zu essen. Vor dem Ofen ist es so schön gemütlich.
Wir knien am Couchtisch und genießen den Wein zur Pizza. Constanze hat den Salat mit Thunfisch gewählt. Wie zu Studentenzeiten essen wir die Pizza mit den Fingern und teilen uns den Salat aus der großen Schüssel einfach so. Auch Constanze ist von Giuseppes Pizza begeistert.
Wir haben schon eine Flasche Wein getrunken, als Constanze von der Toilette zurückkommt und sich neben mich auf die Couch setzt.
„Das ist echt lustig, mal wieder ungezwungen über die alten Tage zu lästern. Wenn ich hier irgendwo pennen kann, könntest Du noch eine Flasche aufmachen. Ich würde gerne noch bleiben.“
„Ja klar. Es sind ja noch sieben Flaschen da. In meinem Arbeitszimmer steht ein Gästebett, das müßten wir später nur schnell beziehen. Gerne!“
Gesagt, getan. Wir gönnen uns noch anderthalb Flaschen Rotwein. Die alten Geschichten sind lustig, auch wenn wir bestimmt manchmal kreativ etwas einflechten. Wir haben auf jeden Fall viel Spaß.
Mittlerweile hat Constanze ihre Schuhe ausgezogen und die Füße auf die Couch hoch neben sich gelegt. Dabei lehnt sie sich ein wenig an meiner Schulter an. Bei der Menge an Alkohol auch kein Wunder. Auch wenn es mir immer schwerer fällt, so lasse ich meine Finger doch bei mir.
„Oh je. Ist schon ganz schön spät und ich bin auch ein wenig tütellig. Wir sollten mir jetzt besser mein Bett beziehen. Sonssssst…. Sonst schlafe ich Dir hier noch ein.“
Zusammen machen wir das Bett. Ich gebe Constanze ein T-Shirt von mir als Nachthemd und krame aus dem Vorratsschrank noch eine Ersatzzahnbürste raus. Alles ganz gesittet und ohne zweideutige Berührungen. Es ist kurz nach Mitternacht, als Constanze vor mir ins Bad geht. Ich stelle ihr noch eine Flasche Wasser ans Bett und lege ihr, für den Brummschädel, eine Kopfschmerztablette auf den Nachttisch.
Zusammen haben wir fast drei Flaschen Rotwein niedergekämpft. Von daher bin auch ich recht müde. Normalerweise schlafe ich nackt, wegen Constanze im Nebenzimmer lasse ich meine Boxer Shorts an und nehme mir auch ein frisches T-Shirt.
Obwohl ich ziemlich müde bin und der Wein mir auch zu schaffen macht, so denke ich trotzdem noch ein wenig über den Abend nach. Constanze ist eine hübsche Frau. Was wäre wohl aus uns geworden, wenn ich damals nicht so schüchtern gewesen wäre. Jetzt ist sie glücklich verheiratet und ich bin schon lange nicht mehr so verklemmt.
Es scheint Morgen zu sein. Die Sonne scheint in mein Schlafzimmer. Mein Körper will aber noch nicht so richtig. Ich halte meine Augen fest verschlossen und sortiere erst mal meine Gedanken. Stimmt, Constanze ist da. Wir hatten einen schönen Abend und der Wein hat uns ein wenig betäubt. Dann muß ich jetzt wohl vielleicht doch aufstehen. Es wäre unhöflich von mir, länger als mein Gast zu schlafen.
Ein wenig zögere ich es noch raus, bevor ich die Augen vorsichtig aufmache. Halb Neun, zeigt der Wecker an. Geht ja. Irgendwas ist hier aber trotzdem komisch. Ich drehe meinen Kopf langsam in die andere Richtung und erschrecke mich ein bisschen. Hatte ich einen Filmriss? Ne, ich kann mich doch an alles erinnern. Fuck, was ist das jetzt?
Neben mir liegt Constanze in meinem Bett. Sie schläft seelenruhig. Sie ist mit der Decke zugedeckt, die wir ihr gestern bezogen haben. Auch das Kopfkissen ist aus dem Gästebett. Ich hebe meine Decke etwas an. Puuuuh. Ich hab meine Schlafklamotten noch an. Da kann nichts gewesen sein. Da DARF nichts gewesen sein. Oder vielleicht doch?
Constanzes Atmung ist ganz ruhig. Sie schläft wirklich tief und fest. Ihr hübsches Gesicht strahlt Zufriedenheit aus. Die kurzen blonden Haare liegen wuschelig auf dem Kissen. Kleine Fältchen an den Augen zeugen von ihrem Alter. Andere Frauen würden dafür morden, mit über 50 noch so faltenfrei zu sein.
Ich bin kurz in der Versuchung, ihr zart über den Kopf zu streicheln. In letzter Sekunde ziehe ich meine Hand aber doch zurück. Vorsichtig schäle ich mich aus dem Bett und mache mich auf, in Richtung Küche. Auf dem Weg runter, leere ich meine Blase und mache eine Katzenwäsche im Gesicht. Das Wasser bringt etwas Klarheit zurück in meinen Kopf.
Zum ersten Kaffee lese ich die Nachrichten, auf meinem Smartphone. Auch das Wetter checke ich kurz, in der App. Trocken, aber kalt, soll es die nächsten Tage sein. Ein komisches Gefühl, hier so zu sitzen und nicht zu wissen, wie es gleich weitergeht. Zeit für den zweiten Kaffee.
Ich stehe noch am Kaffeeautomaten, als ich hinter mir Geräusche höre. Ich drehe den Kopf zur Seite und sehe Constanze im T-Shirt um die Ecke kommen.
„Oh hab ich gut geschlafen. Bekomme ich bitte auch einen Kaffee. Den brauch ich jetzt. Du bist mir hoffentlich nicht böse. Ich wollte nicht alleine schlafen. Da Du schon fest geschnarcht hast, konnte ich dich nicht fragen. Also hab ich mich einfach dazugelegt. Böse?“
„Uiiiiihh. Du kannst aber schon viel reden, am frühen Morgen. Nein, nicht böse. Ich war nur nicht sicher ob da was war, was nicht hätte sein dürfen. Milch oder Zucker?
„Schwarz, wie meine Seele bitte. Du hast fest geschlafen und ich wollte auch wirklich nur einfach nicht alleine sein. Ich hab nichts gemacht und Du warst auch ganz brav. Schüchtern wie damals.“
„Hier bitte, Dein Kaffee. Du irrst Dich. Das mit dem Schüchtern hab ich abgelegt. Allerdings habe ich ja Anstand und kann mich benehmen. Manchmal zumindest.“
Constanze nimmt mit einem Lachen den Kaffee entgegen und wärmt sich erst einmal an der Tasse.
„Magst Du zum Frühstück bleiben? Ich hüpf dann schnell unter die Dusche und besorg uns frische Brötchen. Oder bist Du etwa eine Süße und magst lieber Croissants? Während ich weg bin, kannst Du ja auch schnell duschen.“
„Natürlich bin ich eine Süße, das siehst Du doch. Ein Brötchen nehme ich trotzdem auch. Was ich auch sehr mag, sind weichgekochte Eier. Die sind so schön glibbrig. Nur das mit dem schnell duschen kannst Du vergessen. Ich bin eine Frau und die sind nie schnell im Bad fertig.“
Die kleinen Spitzen, am frühen Morgen, gefallen mir gut. Constanze ist einfach wundervoll. Wie sie jetzt hier so steht, ist sie eine Augenweide. Das sind bestimmt 175 Zentimeter krasse Frau, die da vor mir stehen. Sie ist immer noch schön schlank und unter dem Shirt zeichnet sich ein kleiner fester Busen ab. Die Nippel sind schön zu erkennen. Auch der Po scheint fest und zierlich zu sein. Lecker ist sie auf jeden Fall.
„Na gut. Dann übe ich mich später in Geduld. Ich geh dann mal hoch unter die Dusche. Kannst Dir ja gerne noch einen Kaffee machen.“
So ganz läßt mich die leicht frivole Unterhaltung eben nicht kalt. Ich muß aufpassen, keinen Mist zu machen. Nach dem Zähneputzen stelle ich mich unter die Dusche und streichle kurz über meinen kleinen Freund. Normalerweise hätte ich mir den Abend gestern mit netten Filmchen von fickenden Gören versüßt. So blieb mein Schwanz zwar unbefriedigt, schön war der Abend aber trotzdem.
Gerade als ich mir zum Abschluß, das Shampoo aus den Haaren wasche höre ich ein Geräusch. Komisch. Egal, kurz abtrocknen und dann auf zum Bäcker. Bin gespannt, wie der Tag wird.
„Ich mußte dringend strullern. Ich dachte mir, daß ich dann gleich unter die Dusche hüpfen könnte, deswegen bin ich hier einfach mal so reingeplatzt. Ist doch OK? Oder? Ich darf doch jetzt duschen.“
„Ja klar. Ähhhmmmm. OK. Also gut. Warum solltest Du nicht nackt auf der Toilette sitzen, wenn ich aus der Dusche komme. Oh Mann Constanze.“
Die macht mich fertig. Erst in meinem Bett und jetzt nackt vor mir auf der Schüssel. Mein Schwanz baumelt, keinen Meter entfernt, vor ihrer Nase und sie bleibt cool und betreibt philosophischen Smaltalk. Während ich mir mein Handtuch nehme, steht sie einfach auf und verschwindet in der Duschkabine.
„Ich leg Dir gleich ein Handtuch aufs Waschbecken. Lass Dir Zeit. Ich zieh mich schnell an und bin dann weg zum Bäcker.“
Während ich mir die Haare föhne, beobachte ich Constanze, durch die beschlagenen Scheiben, unter der Dusche. Schemenhaft kann ich ihre Figur betrachten und sehe ihr dabei zu, wie sie ihre kurzen Haare einseift. Ich muß hier weg, sonst zuckt mein Schwengel noch mehr und ich kann mich nicht beherrschen.
Der Anblick geht mir, auf dem Weg zum Bäcker nicht aus dem Kopf. Was will sie damit bezwecken. Sie hat mir gestern eindeutig gesagt, daß sie glücklich verheiratet ist. Ist das ihre offene Art einem vertrauten Menschen gegenüber oder ist da doch mehr dahinter. Bei den Gedanken zuckt es immer wieder verdächtig in meiner Hose.
„Na, Du hast ja doch nicht so lange gebraucht. Hübsch. Ich hab Eier mitgebracht. Sollst schließlich was zum schlabbern haben, wie Du es gewünscht hast.“
„Danke! Du bist so aufmerksam und verwöhnst mich so. Vorsicht, ich könnte mich daran gewöhnen.“
Constanze hilft mir dabei, den Frühstückstisch zu decken. Immer wieder berühren sich unsere Körper dabei. Auch wenn die Berührungen nur ganz zart und wie zufällig sind, ich habe das Gefühl, daß wir beide es genießen.
„Die Eier sind perfekt. Schön Kernweich. So mag ich das. Es ist überhaupt schön, mit Dir hier zu Frühstücken. Das war gestern ein schöner Abend mit Dir. Sei mir bitte nicht böse, daß ich mich einfach so zu dir ins Bett gelegt hab.“
„Ach Quatsch. Zum Glück hatte ich mir was angezogen. Sonst schlafe ich immer nackt. Das wäre ansonsten heute Früh etwas komisch gewesen.“
„Im Sommer schlafe ich auch gerne nackt. Jetzt im Winter hab ich es aber gerne warm und kuschelig. Sag mal, hast Du heute schon was vor oder wollen wir heute zusammen noch etwas unternehmen?“
Offensichtlich fühlt sie sich in meiner Nähe wohl. Das im Bad vorhin war schon komisch. Wollte sie mich testen? Was führt sie im Schilde? Ich werde es herausfinden.
„Gerne. Ich muß nur etwas an Lebensmitteln einkaufen und im Baumarkt etwas für einen Kollegen besorgen. Wir wollen nächste Woche in seinem Keller etwas umbauen. Ansonsten würde ich mich freuen, die Zeit mit Dir zu verbringen.“
„Ja sehr schön. Einkaufen ist meine Paradedisziplin.“
Constanze bringt mich wieder mal zum Lachen. Da mir ihr Körper vorhin schon recht gut gefallen hat, schlage ich ihr vor ins Schwimmbad zu gehen.
„Schwimmbad ist gut. Nur das mit der Sauna wird nix. Ich mag es nicht, wenn die ganzen sabbernden Kerle mich anglotzen. Da bin ich einfach doch etwas prüde.“
Prüde? Soll ich das, nach der Aktion im Bad vorhin, glauben? Egal. Ich gewöhne mich an den Gedanken, meine Zeit mit Constanze zu verbringen.
Auch wenn wir schon längst mit den Brötchen fertig sind, bleiben wir noch fast zwei Stunden am Frühstückstisch sitzen. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir finden immer wieder neue Themen, über die wir reden. Es ist angenehm mit Constanze. Ihre erfrischend lockere Art gefällt mir. Warum war ich, als Jugendlicher, nur so schüchtern?
Wir fahren zuerst in den Baumarkt und besorgen dort die Sachen für meinen Kollegen. Im Supermarkt legt Constanze, ganz selbstbewusst, auch einige Sachen in meinen Einkaufswagen. Weißwein, Salzstangen, Nachos und Himbeermarmelade. Ob sie für eine weitere Nacht plant? Egal, ich lasse sie machen. Wenn ich sie noch einen Abend genießen darf, dann darf sie auch gerne Himbeere frühstücken. Vorsichtshalber kaufe ich auch gleich noch ein Sixpack Eier und etwas Speck.
Wir laden die vollen Taschen in den Kofferraum und fahren zu ihrer Wohnung. Es ist ein hübsches Mehrfamilienhaus in einem Vorort unserer Stadt. Warum auch immer, sie bittet mich darum, im Auto zu warten, während sie ihre Schwimmtasche holt. Versteh einer die Frauen.
„Ziemlich groß, Deine Schwimmtasche. Hast Du Schwimmflügel dabei oder ziehst Du um?“
„Ach ihr Männer. Wir Frauen brauchen halt immer was zur Auswahl. Bringen wir jetzt die Einkäufe heim und starten dann durch?“
Einkäufe heim. Klingt fast schon so, als ob sie bei mir wohnt. Forsch, das Mädel. Ich bin gespannt.
Auf dem Weg kommt mir eine Idee. Nachdem wir alles zuhause verstaut haben, frage ich Constanze, ob wir nicht lieber auf den Weihnachtsmarkt gehen sollten.
„Au ja. Können wir nach Wiesbaden auf den Sternschnuppenmarkt? Das ist so schön dort. Ich lade Dich auch zu einer Portion Reibekuchen ein. Da ist ein Stand, der hat die besten Reibekuchen überhaupt. Weihnachtsmarkt ist ein guter Plan.“
Bereitwillig stimme ich zu. Ich kenne den Weihnachtsmarkt dort auch und es hat mir immer Spaß gemacht hinzugehen. Mit dieser tollen Frau im Schlepp kann es nur schön werden.
Wie zu erwarten, muß ich ein wenig suchen, bis wir einen Parkplatz haben. Nach knapp zehn Minuten Fußmarsch, kommen wir auf dem Weihnachtsmarkt an. Da es schon ein wenig dämmert, ist die Stimmung angenehm. Constanze hakt sich bei mir unter und wir bleiben gefühlt an jedem zweiten Stand stehen.
„Wie findest Du die Ohrringe? Stehen die mir? Ich find die Klasse. Wenn Du das OK gibst, dann kauf ich sie mir. Das wäre dann eine Erinnerung an den schönen Tag heute. Soll ich?“
„Na wenn Dein Mann deswegen keinen Ärger macht. Er ist am Schuften und Du vergnügst dich hier mit deiner Jugendliebe. Nein, ganz ehrlich, ich finde sie passen super zu Dir. Sie sind echt schön. Wenn Du sie gekauft hast, würde ich dann mal zu den Reibekuchen wollen. Ich bekomme langsam Hunger.“
„Ja ja, so sind die Kerle. Kaum wollen wir Mädels Geschmeide kaufen, wollt ihr uns wegziehen. Ein bißchen mußt Du dich noch gedulden. Sei froh, wenn ich nicht noch einen Stand mit Parfüm finde.“
Ich gebe mich geschlagen und gelobe brav zu bleiben. Zum Glück gehen wir aber nach den Ohrringen gleich zu den Reibekuchen. Constanze hatte Recht, das sind wirklich die besten Reibekuchen, die ich in den letzten Jahren hatte. Ich nehme meine mit Lachs und meine Begleitung wählt Apfelkompott als Beilage. Natürlich zahle ich.
Nach dem Glühwein schlage ich vor, noch einen süßen Nachtisch zu essen. Das kommt natürlich gut an. Wir finden, um die Ecke, auch direkt einen Stand mit Crêpes. Wie sollte es anders sein, bei meinem Crêpes quillt die Schokocreme raus und verschmiert mir den Mundwinkel. Constanze wischt mir die Creme zart mit dem Finger weg und leckt sich dann den Finger lasziv sauber.
„Normalerweise hätte ich die Creme viel lieber direkt weg geleckt. Aber hier, mit den vielen Leuten drum, lasse ich es lieber mal sein.“
„Gut so. Wenn Du sie abgeleckt hättest, würde ich mir, bei jedem Bissen, zufällig wieder etwas davon ins Gesicht schmieren. Das würde dann vermutlich für Aufsehen sorgen.“
Constanze grinst mich nur an. Ihr Lächeln ist dabei aber vielsagend.
Ohne weitere Zwischenfälle genießen wir unseren süßen Nachtisch. Um ehrlich zu sein, hätte es mir nichts ausgemacht, wenn sie mir den Mund sauber geküsst hätte. So bleibt es beim Necken. Sehr eng aneinander, treiben wir uns noch über eine Stunde auf dem Weihnachtsmarkt rum.