Erst das Losrattern der elektrisch betriebenen Rollläden schreckte Marion wieder aus ihrem Powernapping. Die Automatik war auf 17.00 Uhr eingestellt. Sie hatte also nicht allzu lange gedöst. Aber lange genug, dass ihr Körper ausgekühlt war, und die Nässe, in der sie lag, ziemlich unangenehm wurde.

Und Roxy lag ja noch wesentlich mehr im nasskalt durchtränkten Bettlaken. Oje die Arme!

Als sich der Rollladen lautstark in Bewegung setzte, meine Marion ein gestörtes Brummeln von ihr wahrgenommen zu haben. Sie war also sicher auch am Aufwachen. Zärtlich streichelte sie ihren Fuß und ihre Wade. Wieder ein schläfriges Brummeln. Diesmal aber mit einem genießerischen Unterton.

„Roxy, Süße. Bist du wach?“

„Mhmm“

„Ich nehm das mal als ‚ja‘?“

„Mhmm“

Die Kleine ist wohl ganz schön geschafft, dachte sich Marion schmunzelnd. Sie dachte an die ganzen Ausschweifungen zurück, die hinter den beiden lagen. Oh Gott, sie hatte sich das alles ganz anders vorgestellt! Viel… langweiliger. Obwohl das was sie sich vorgestellt hatte schon wahnsinnig schön gewesen wäre.

War es denn normal, dass Frauen untereinander schon beim ersten Mal so intensiven Sex hatten? Egal. Was war schon normal? Das interessierte jetzt nicht mehr. Es interessierten nur sie und Roxy. Und für sie fühlte es sich vollkommen normal an.

Aber was wäre dann für die beiden unnormal? Was sollte denn noch alles kommen? Ein angespannt wohliges Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit. Sie war so glücklich mit ihrer kleinen, verrückten Roxy. Und sie freute sich auf alles, was da eventuell noch kommen sollte!

Das Laken wurde jetzt wirklich unangenehm kalt. Und auch die Reste ihrer Lustorgie auf ihrem Körper.

„Roxy, ich glaube, wir sollten langsam mal unter die Dusche. Und das Bett hier trockenlegen. Ich denke, die Matratze kann ich auch gleich entsorgen…“

„Dusche wäre gut“ kam es jetzt aus der völligen Dunkelheit von einer sich offensichtlich räkelnden Roxy. Marion tastete nach dem Lichtschalter. Dazu musste sie sich ganz von Roxys warmen Körper lösen. Obwohl das Licht gedämpft war, mussten beide blinzeln, bis sich ihre Augen daran gewöhnt hatten.

Jetzt erschrak Marion. Roxy lag mitten in einem riesigen, kreisrunden, nassen Fleck. „Oje, Süße! Du liegst komplett in der Nässe! Komm, raus aus den Federn, du holst dir ja noch eine Erkältung!“

„Ja “ maulte die Kleine leicht sarkastisch zurück und rollte sich geschickt auf den Bauch. Frech grinste sie Marion an.

„Ich mach mir halt Sorgen um dich! Wär’s dir lieber, mir ging’s nur um mein armes Bett?“

„Schon gut, Mari-Schatz. Ich lieb dich auch! Und die Matratze wird schon wieder. Komm hilf mir mal.“

Voller Energie sprang die Kleine auf, lief um das Bett und zerrte am Laken. Marion kletterte geschwind von der Matratze und zog an der anderen Seite. Schnell war das nasse Ding zu einem Knäul zusammengewickelt und lag am Boden.

„Oje, der Matratzenschoner ist auf jeden Fall auch durch…“ jammerte Marion.

„Nö, das geht. Wir sollten ihn nur etwas zum Trocknen aufhängen. Komm, da über die beiden Stühle.“

Roxy rückte den Schminktisch-Stuhl in die Zimmermitte, Marion nahm den Stuhl, der neben der Tür zur Ankleide stand, und stellte ihn einen guten Meter daneben. Mit vereinten Kräften war auch der dicke Schoner abgezogen und über die Stuhllehnen gehängt.

„Gott sei Dank hat die Matratze jetzt doch nicht ganz so viel abgekriegt“ stellte Marion erleichtert fest, und wischte mich der Handfläche über die beiden kleinen Kreise, die sich etwas dunkler abfärbten.

„Ja, sag ich doch. Moderne Betten halten heutzutage auch jede Bettnässerin aus!“ erwiderte Roxy und grinste Marion provokant an.

„Bettnässerin! Na warte, du Luder du!“ Marion wollte die Kleine ordentlich durchkitzeln aber die wendige Hexe war schneller und schon bei der Tür. Mit einem versöhnenden Lächeln auf den Lippen streckte sie ihre Hand nach Marion aus und sagte: „Komm, lass uns unter die Dusche springen!“

„Moment noch“ antwortete Marion, die schnell zum Fenster ging, um es zu kippen, damit die doch ziemlich verbrauchte Schlafzimmerluft ausgetauscht werden konnte. Dann lief sie zu ihrer jungen Geliebten, nahm ihre Hand und löschte das Schlafzimmerlicht, während sie sich an ihr vorbei in den Flur drängte.

Instinktiv schaute sie nach rechts zum bodentiefen Fenster, das tagsüber den Flur erhellte. Direkt gegenüber lag das Dachfenster des Nachbarhauses. Und es brannte Licht. Mist! Sie mussten jetzt im Dunkeln bis zum Bad gehen, um nicht im Rampenlicht zu stehen — so nackt wie sie waren.

Kaum hatte sie das zu Ende gedacht, sah sie auch schon schemenhaft, wie Roxy neben der Schlafzimmertür nach dem Lichtschalter tastete.

„Roxy halt! Nicht das Licht…“ Es machte „klack“ und schon flutete die moderne LED-Deckenleuchte den ganzen Flur. „…anschalten“ vollendete Marion den Satz resigniert.

Roxy schaute sie mit schräg gelegtem Kopf und fragend verkniffener Stirn an.

„Na ja, der …“ murmelte Marion und nickte mit dem Kopf nach schräg hinten, um Roxy auf das Dachfenster aufmerksam zu machen.

Amüsiert grinste Roxy: „Ach so, hast wohl n Spannerproblem!“

„Nee, so ist es nun auch wieder nicht…“ gab Marion etwas verschämt zurück. „… aber was, wenn der gerade jetzt ans Fenster kommt, um eine zu rauchen…“.

„Na und?“ grinste Roxy, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, an der peinlichen Situation etwas zu ändern. „Was ist dann?“

Marion zuckte nur unsicher mit den Schultern.

Roxy machte einen Schritt von Marion weg, ohne ihre Hand loszulassen. Dabei drehte sie sich Marion zu, und ließ ihren Blick an ihrem nackten Körper herabwandern. „Also ich finde, du brauchst dich überhaupt nicht zu verstecken!“ fuhr Roxy fort und schaute ihrer verlegenen bewundernd aber auch auffordernd in die Augen.

Diese wurde noch verlegener, als sie merkte, dass Roxy ihr quasi den Weg versperrte und sie so förmlich zwang, im Rampenlicht stehen zu bleiben. Jetzt wurde ihr heiß und sie stotterte:

„Na ja…. Was soll er denken, wenn er uns jetzt beide so sieht…?“

„Ja, was denkt ein Mann wohl, wenn er zwei nackte Frauen Hand in Hand aus dem Schlafzimmer kommen sieht?“

Marion musste schlucken. Roxy beantwortete ihre Frage selbst:

„Der stellt sich vor, dass die beiden es hemmungslos versaut miteinander getrieben haben, und kriegt nen Mords Ständer!“

„Roxy!“ rief Marion empört aus und bemerkte in derselben Sekunde, dass diese böse kleine Hexe es wieder einmal geschafft hatte, sie wie eine alte Spießerin dastehen zu lassen.

„Warum? Stimmt doch, dass wir’s hemmungslos versaut getrieben haben, oder?“ legte die unerzogene von Bibi Blocksberg amüsiert nach. Dann wich ihr freches Grinsen einem bewundernden, liebvollen Lächeln. Sie machte einen Schritt auf Marion zu, legte ihre Arme um deren nackte Taille, schaute ihr direkt ins Gesicht und flüsterte: „Und das war hammermäßig schön!“

„Ja!“ flüsterte Marion überglücklich zurück und schlang jetzt auch ihre Arme um den jungen, perfekten Körper. Roxy legte ihr hübsches Köpfchen auf Marions Schulter und die zwei wiegten sich versunken hin und her.

Marion störte der Gedanke, der junge Mann gegenüber könnte sie nun so nackt sehen, überhaupt nicht mehr. Roxy hatte recht. Was war so schlimm daran, nackt durch die eigene Wohnung zu gehen? Und mit einer wunderschönen Frau zu schlafen? Das war IHR zuhause, hier konnte sie tun und lassen, was SIE wollte. Und wenn der Typ gegenüber meinte, er müsse sie dabei beobachten, dann soll er doch! Aber wenn dann jemand unanständig ist, dann ja wohl er. Also bliebe das sowieso sein Geheimnis…

Die Erkenntnis versetzte Marion in eine Art Euphorie. Sie war irgendwie stolz. Stolz darauf, auf einmal so selbstbewusst mit ihrem Körper umzugehen. Und stolz darauf, mit Roxy zusammen zu sein. Mit ihr zu schlafen. Sie könnte es im Moment in die ganze Welt hinausbrüllen. Seht her, das ist meine Roxy. Die schönste, heißeste Frau der Welt. Und ob ihr wollt, oder nicht: ich mach’s mit ihr. Hemmungslos und versaut. Was dagegen?!

Der Energieschub ließ sie wie beim Tango-Tanzen eine halbe Umdrehung um ihre zierliche Geliebte machen, so dass nun diese mit ihrem entzückenden Rücken und blankem Hintern dem bodentiefen Fenster zugewandt war. Ihre atemberaubende Figur spiegelte sich darin. Zum ersten Mal sah sie sich selbst nackt in Roxys Armen. Und es war so stimmig. Sie waren beide wunderschön. Echte Hingucker!

Ob ihr Nachbar auch hinguckte, wusste sie nicht, denn das Licht im Dachfenster war jetzt aus und die Dunkelheit hinter dem Spiegelbild undurchdringlich. Sie würde wohl nie erfahren, ob er jetzt dort stand und guckte. Mit einem Mords Ständer in der Hand…

Grinsend über ihr eigenes Kopfkino löste sie sich von ihrer kleinen Hexe, nahm sie bei der Hand und zog sie hinter sich her bis zur Badezimmertür. Dort ließ sie sie los, öffnete die Tür, schaltete das Licht an und ging gleich in den großen offenen Duschbereich, um schon mal das Wasser aufzudrehen. Trotz der modernen Einrichtung dauerte es immer ein Sekunden, bis es angenehm warm kam.

Prüfend schwenkte sie den Brausekopf ein paarmal gegen ihre trainierten Unterschenkel, bis sie mit der Temperatur zufrieden war. Das dampfende Wasser prasselte und rauschte einladend. Jetzt drehte sie sich nach ihrer jungen Geliebten um, die auch unter die wohltuende, warme Dusche kommen sollte. Doch Roxy war nicht da. Irritiert stellte Marion das Wasser ab und hängte die Brause in die Wandhalterung.

Suchend schaute sie um die geflieste Trennwand herum zur Badezimmertür. Diese war geschlossen. War Roxy etwa nochmal zurück ins Schlafzimmer gegangen, um das Bettlaken zu holen und in die Waschmaschine zu stopfen? Das hätte doch noch Zeit gehabt…

Eine Bewegung in ihrem Augenwinkel riss sie aus ihrem Gedanken. Direkt hinter der Trennwand war die Toilette. Da saß Roxy drauf. Und grinste sie an. Als Marion die Situation realisierte, begann es auch schon zu plätschern…

„Oh, entschuldige!“ stieß Marion überrascht und verlegen hervor, um sich augenblicklich wieder hinter die Trennwand zu verkriechen. Schnell drehte sie die Brause wieder an und stellte sich drunter. So konnte sie sich am ehesten von dem Gedanken ablenken, dass direkt neben ihr jemand ein dringendes Bedürfnis erledigte. Ganz ohne blickdichte, abgeschlossene Tür! Zum Glück überdeckte das Prasseln der Dusche die charakteristischen Geräusche dieser intimen Verrichtung.

Das Rauschen der Toilettenspülung und das Klappern des Klodeckels drangen dann aber dann doch zu Marions Ohren vor. Erleichtert nahm sie so wahr, dass die peinliche Situation endlich vorüber war. Fröhlich lachend, als wäre nichts gewesen, kam Roxy um die Ecke und trällerte:

„Sorry für die Verspätung. Der restliche Glühwein musste dringend noch raus…“

„Mensch Roxy, warum hast du nichts gesagt? Ich hätte doch solange noch draußen warten können.“

„Wieso denn?“ machte Roxy ein fragendes Gesicht und stellte sich zu Marion unter die Dusche, einen Arm um deren aufregende Taille gelegt. „Ist dir das etwa peinlich, wenn ich pullern muss?“ kam die entwaffnende, leicht amüsierte Frage von ihr.

„Äh, nee… aber ich dachte, dir vielleicht?“ gab Marion unsicher zurück.

„Quatsch!“ Roxy machte eine Grimasse, die eine verwunderte, leicht herablassende Haltung auszudrücken schien. „Sag mal, warst du noch nie mit deiner besten auf Toilette?“

Marion zuckte nur hilflos mit den Schultern. Roxy schaute weiter fragend. „Na ja, ich hatte nie eine beste Freundin…“ flüsterte Marion verlegen.

Roxys überraschte Mine wandelte sich schnell in einen warmen, mitfühlenden Blick. „Och, mein Liebling. Das wusste ich nicht. Tut mir leid.“ Sie nahm Marions Gesicht liebevoll zwischen ihre Hände und schaute sie ernst an.

„Du hast jetzt mich als beste Freundin, ja?“ Ihr Mund bekam ein leichtes Grinsen: „…und von mir aus können wir jetzt immer zusammen pullern gehen.“

Marion grinste etwas irritiert zurück.

Roxys Mundwinkel zuckten kurz zu einem noch breiteren Grinsen bevor sie fortfuhr: „… und dabei Händchen halten…“

Jetzt prustete Marion los. Roxy lachte jedoch nicht mit und schaute Marion nur fröhlich entspannt in die Augen. Meinte sie das etwa ernst? Marion versuchte einmal mehr, die verrückten Gedanken in diesem wunderhübschen Köpfchen zu entschlüsseln. Es war unmöglich.

Jetzt ließ Roxy von Marion ab und konzentrierte sich auf die überfällige Dusche. Sie nahm die Brause aus der Wandhalterung, die auf Schulterhöhe hing, so dass das Haar der beiden Frauen noch nicht nass wurde. Marion musste ja erst noch ihre Zöpfchen lösen.

Roxy deutete mit einem Blick wortlos auf den Brausekopf, ob sie Marion abduschen solle, oder erst schnell sich selbst. Marion hob kurz beide Hände und schüttelte den Kopf, um sich dann am Gummiband des linken Zöpfchens schaffen zu machen.

Ihre Freundin brauste derweil ihren Luxuskörper ab, bevor sie den hübschen Kopf etwas in den Nacken legte, die Augen schloss und sich das sprudelnde Wasser über ihr Haar und ihr Gesicht laufen ließ. Marion hielt unbewusst in ihrem Tun inne und saugte den wunderschönen Anblick regungslos fasziniert in sich auf.

Die Art, wie die junge Schönheit mit ihrer freien Hand das nasse Haar nach hinten strich, wie das Wasser über ihr hübsches Gesicht lief, und sie damit sogar noch schöner zu machen schien, all das könnte auch einem kunstvollen Erotikfilm entspringen. Jetzt hatte Marion eine klare Vorstellung davon, wie Roxy gutes Geld als Erotikmodell verdienen konnte, ohne dass sie dabei unseriöse Angebote annehmen musste.

Während Marion immer noch voller aufregender Gedanken ihre Freundin beobachtete, hängte diese nun die Brause wieder in den Halter und wischte sich mit beiden Händen das Wasser aus dem hübschen Gesicht und den blinzelnden Augen. Ihren Mund hatte sie dabei unbewusst zu einem süßen großen O geformt, wohl weil sich so die Augenpartie besser entspannen ließ.

Als sie erkannte, dass Marion sie fasziniert anblickte, lachte Roxy vor Freude und Selbstsicherheit zurück. Sie gab ihrer Freundin einen dicken Kuss auf den Mund und begann dann, deren anderen Zopfgummi zu lösen. Gemeinsam entflochten die beiden Marions Haar. Sie kam sich daraufhin ziemlich zerzaust und in Gegenwart dieser perfekten Erotikgöttin ziemlich deplatziert vor.

Schnell langte sie nach dem Brausekopf, um ihr wirres Haar glatt zu spülen, doch Roxy reagierte schneller.

„Darf ich das machen? Bitte, bitte?“ flehte sie spielerisch-kindlich. Als Marion nur nickte nahm Roxy die freie Hand hoch und bedeutete ihrer Geliebten mit nach unten ausgestrecktem, kreiselndem Zeigefinger, dass sie sich umdrehen sollte. Sie verstand sofort und wandte ihrer Geliebten ihre aufregende Rückseite zu. Gleichzeitig neigte sie den Kopf nach hinten und deckte sich mit beiden Händen Augen und Nase ab.

Roxy duschte ihr Haar so liebevoll und fürsorglich ab, dass ihr fast nichts von dem Wasser ins Gesicht lief oder gar in die Augen dringen konnte. Schnell war ihr Haar durchtränkt und hing glatt und geordnet nach unten, wo es sich an ihren trainierten Rücken schmiegte.

„Bevorzugst du ein bestimmtes Shampoo, oder kann ich mir eines aussuchen?“ fragte die fürsorgliche Venus fast flüsternd nahe an ihrem Ohr.

„Nein, such dir ruhig eins aus. Ich mag sie alle“ antwortete Marion und zeigte auf das Edelstahl-Gittergestell, das in der geräumigen Dusche an die Wand geschraubt war, und neben verschiedensten Pflegeutensilien auch mehrere Flaschen Shampoo und Duschgel beherbergte. Neugierig schlich die nackte Fee hinüber und nahm eine Flasche nach der anderen, um die Kappe aufzuklappen und mit ihrem süßen Näschen daran zu schnuppern.

Beim dritten Kandidaten nickte sie zufrieden und hielt die Flasche hoch, um sie freudestrahlend Marion zu zeigen. „Das ist der Duft, den du bei unserem ersten Treffen im Haar hattest, und der mir seither nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist.“ Marions Herz machte einen Sprung. Gleichzeitig fühlte sie sich aber auch schuldig, weil sie so lange so ignorant war, und von den Gefühlen ihrer lieben Freundin überhaupt nichts mitbekommen hatte.

Es war unbeschreiblich schön, wie Roxy ihr das Haar shampoonierte und gefühlvoll zart ihre Kopfhaut massierte. Es war ohnehin Marions Lieblings-Wellness-Behandlung, wenn sie entspannt beim Friseur lag. Sie würde fortan an die nackte Roxy denken müssen, wenn eine der jungen Friseurinnen das machte. Oje, hoffentlich würde sie dann nicht allzu offensichtlich Lust bekommen…

Nachdem – wie früher in der Fernsehwerbung – alles Shampoo „ohne Tränen“ gründlich ausgespült war, durfte Marion das Wellnessgefühl an ihre junge Geliebte zurückgeben. Nicht minder fürsorglich und liebevoll genoss sie es, die prächtige Lockenmähne intensiv einzuschäumen und dann gründlich auszuspülen. Sie bewunderte Roxy für ihr festes, langes Haar.

Als Marion die Brause wieder in die Halterung steckte, strich sich Roxy das Haar über die linke Schulter nach vorn und schaute über ihre rechte zu ihrer Freundin. „Und jetzt ist mein Rücken dran“ sagte sie auffordern und voller Vorfreude. Nun war es an Marion, ein Duschgel auszusuchen. Sie entschied sich für Honig-Cocos. Das war dem süßen Ding auf jeden Fall angemessen.

Sie hielt den Duschgelspender mit der Öffnung schräg nach unten, drückte leicht und führte ihn schlangenförmig am entzückenden Rücken entlang, um die duftende, weiße Creme aufzutragen. Dann stellte sie den Spender in die Wandschale und machte sich daran, die lange Spur auf Roxys junger Haut zu verteilen. Die Duschcreme begann sofort zu schäumen. Und fühlte sich unheimlich schön auf dem zarten Körper an.

Da die Deckenleuchte im Badezimmer sehr hell war, konnte Marion trotz des Schäumens die Tattoos gut erkennen. Sie nahm sich vor, die Gelegenheit zu nutzen, und sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Ohne ihre Hände vom seifig-schäumenden Rücken ihrer Geliebten zu nehmen, machte sie einen Schritt zurück.

Von Schulter zu Schulter hatte ein Adler seine Schwingen gespannt. Es war ein besonderes Exemplar: ein Weißkopf-Seeadler. Das US-amerikanische Wappentier. War das Zufall, oder hatte es tatsächlich eine Bedeutung?

Das wunderhübsche Dornröschen mit den blonden Zöpfen darunter erinnerte auch ein bisschen an das Mädchen, das mit seinen dünnen Hemdchen die Sterntaler einsammelte. Wohl auch, weil es ja in einem Berg aus Gold und Edelsteinen saß. Wobei es sich bei einem zweiten Blick aber auch um Berge handeln konnte. Oder eine Inselgruppe mit schneebedeckten Bergen?

Da war dann noch der lauernde Bär. Ein Eisbär? Oder der russische Bär? Könnte sein. Amerika, Russland, vorne der chinesische Drache. Wofür standen dann das Mädchen und die nordische Kriegerin?

Sie kam nicht mehr weiter, denn Roxys Stimme riss sie aus ihren Gedanken:

„Gefällts dir?“ lachte sie die nasse, schäumende Fee über die Schulter an.

„Ja, sehr! Das ist der absolute Wahnsinn. Das war sicher nicht einfach für dich und den Künstler…“ sprudelte Marion begeistert zurück.

„Na dann wasch mir es bloß nicht ab…“ fuhr Roxy leicht spöttisch grinsend fort.

Sofort erinnerte sich Marion an ihr ursprüngliches Vorhaben und stellte ihre Kunstbetrachtung wieder ein. Aber Roxys Rätsel hatte nun einen prominenten Platz in Marions Gedanken gefunden.

Sie konzentrierte sich jetzt wieder ganz auf das schaumig-seifige Gefühl auf Roxys zarter, nasser Haut. Genussvoll strich sie mit beiden Händen großflächig über den unteren Rücken, dort wo sich rechts und links der Wirbelsäule je ein kleines Grübchen abzeichnete, bevor er in die runden, süßen Pobacken überging.

Marion atmete tief durch, als ihre Hände den zarten, festen Pfirsichpo ertasteten. Kleine Ketten schillernder Seifenblasen sammelten sich am Steiß, wo die beiden atemberaubenden Pobacken zusammentrafen. Von dort glitten sie in der Kerbe hinab und luden dabei förmlich dazu ein, sie zwischen dem jungen, festen Fleisch einzuarbeiten. Aber Marion traute sich noch nicht, ihre Roxy so intim anzufassen.

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