Kapitel 4 — Juni-Kinder an Weihnachten?

Die Rezeption des Hotels besetzte nun ein jüngerer Mann, der dem ersten Anschein nach nicht annähernd so begeistert wie seine Vorgängerin war, an Weihnachten arbeiten zu müssen. Doch als er die beiden schönen Frauen Arm in Arm hereinkommen sah, rang er sich ein Lächeln ab. Marion nickte ihm grüßend zu und lächelte zurück.

Als die beiden dann die breite Treppe hochgingen, flüstere Roxy: „Süßer Typ, oder was meinst du?“. Da Marion in Gedanken schon bei dem bevorstehenden Gespräch über Roxys ‚Beziehungen‘ war, musste sie sich erst kurz darauf konzentrieren, was ihre hübsche meinte.

„Äh, ja geht so“ war deshalb ihre knappe Antwort. „Ich glaub, der findet uns auch ganz süß. Jede Wette, der glotzt dir jetzt auf deinen Knackarsch“ fuhr Roxy mit gedämpfter Stimme verschwörerisch fort. „Mir? Ich glaub eher dir“ gab Marion amüsiert zurück.

„Wollen wir das gemeinsam rausfinden? Bei drei schauen wir beide gleichzeitig zurück, ok?“ kicherte Roxy. „Okay du verrücktes Huhn“ gluckste Marion und begann zu zählen. Bei drei drehten beide ihre Oberkörper zur Seite und schauten direkt hinter sich.

Der junge Kerl starrte ihnen tatsächlich interessiert hinterher! Als er ihre Blicke bemerkte war er nur für einen Sekundenbruchteil verlegen, lächelte ihnen zu und wandte sich dann den Monitor auf seiner Theke zu. Die beiden Frauen schauten sich grinsend an und prusteten los.

„Wette gewonnen, du schuldest mir was“ sprudelte Roxy. „Gar nicht wahr, ich hab doch gar nicht gegen dich gewettet. Ich hab nur gesagt, er guckt DIR hinterher…“ gab Marion gespielt beleidigt zurück. Roxy schaute Marion an, begann zu grinsen, schaute nochmal zurück und sagte dann lachend: „Auf jeden Fall glotzt er jetzt definitiv dir auf’n Arsch!“

Amüsiert und interessiert schaute auch Marion zurück. Und tatsächlich! Der Kerl schien ihre Figur zu bewundern und war kein bisschen verlegen, als sich ihre Blicke trafen. Mit einem Anflug von Stolz schaute Marion ihre an, die ihr verschwörerisch zuzwinkerte. Sie nahm Roxy enger in den Arm und drückte ihr einen Schmatz auf den Mund. Irgendwie war ihr danach, dem frechen Kerl zu zeigen, zu wem sie gehörte.

Fröhlich setzten die zwei ihren Weg zu Roxys Suite fort.

Nachdem Roxy mit ihrer Transponderkarte die Tür geöffnet hatte, ließ sie Marion den Vortritt und zog dann die Tür wieder hinter sich zu. Das satte Schließgeräusch der schweren Tür hinterließ in Marion einen Anflug von Geborgenheit. Ihr wurde bewusst, dass sie nun völlig unbeobachtet und ungestört mit ihrer jungen Geliebten war.

Mit Wucht überkam sie das Bedürfnis, diese faszinierende jungen Frau an sich zu ziehen und leidenschaftlich zu küssen. Roxy schien es ähnlich zu ergehen, denn sie schlang ihre Arme um Marions Hüfte, leckte sich die Lippen schaute ihrer in verführerischer Erwartung in die Augen.

Sofort nahm Marion das hübsche Gesicht in beide Hände, presste ihren Mund auf die glänzend feuchten Lippen und stieß ihre Zunge in den heißen Mund. Das Mädchen ließ sie bereitwillig gewähren und erkundete ihrerseits Marions Mund mit ihrer neugierigen, gepiercten Zunge. Die beiden Frauen knutschten und saugten sich gegenseitig voller zärtlicher Leidenschaft aneinander fest.

Marion nahm dieses aufregend neue, ungemein intensive Gefühl der Nähe so sehr gefangen, dass sie nicht mehr wirklich mitbekam, wie sie sich beide der Winterjacken entledigten. Trotzdem begann sie nach kurzer Zeit zu schwitzen und musste schwer atmen. Deshalb legte sie eine Pause ein, indem sie ihre Stirn an die ihrer Freundin lehnte und ihren Mund dabei zurücknahm, um wieder kühle, unverbrauchte Luft in ihre Lungen strömen zu lassen. Als sie dabei die Augen öffnete, sah sie direkt in die schönen Augen ihrer jungen .

„Wow!“ sagte Roxy freudestrahlend und streichelte über Marions Wange. Marion erwiderte die zärtliche Geste und sie schauten sich einen langen Moment einfach nur verliebt in die dunklen Augen. Dann ließ Marion ihren Blick auf Roxys Mund wandern, der von den nassen Küssen noch leicht glänzte.

Sie hatte den Mund halb geöffnet, da auch sie etwas nach Atem rang. Dann öffnete sie ihren hocherotischen Mund langsam noch mehr, und ihre nassglänzende, rosa Zunge mit dem silbernen Stecker glitt heraus, um leckend nach Marions Lippen zu suchen.

Wie ein Donnerschlag raube es Marion den Verstand. Unwillkürlich schnellte ihre Zunge heraus, um Roxys bebende Lippen abzulecken — eine breite, nasse Spur hinterlassend. Das Mädchen stöhnte überrascht auf. Ihr heißer Atem raubte Marion alle Sinne und sie schloss ihre Lippen fest um Roxys Zunge, um sie ganz in sich einzusaugen.

Erregt spürte sie, wie sich das Mädchen kurz entzog, um diesen glitschigen, angespannten Muskel noch tiefer in Marions hungrigen Mund zu stoßen. Sie spürte die gierige Zunge in ihrem Mund kreisen und musste nun auch nach Luft ringend aufstöhnen.

Roxy nutzte die Gelegenheit, um wild und nass Marions Lippen abzulecken und sie ganz eng an ihren zierlichen Körper zu ziehen. Ein Blitz zuckte durch ihre Nervenzellen, als sich die junge Frau gegen ihre geschwollenen Brustwarzen drückte.

Unwillkürlich umfasste sie Roxy an ihrer schlanken Taille und zog sie enger gegen ihren Unterkörper. Diese ließ ihre Hüften gegen Marions Becken kreisen und fasste an ihren durchtrainierten Hintern, um sie ganz fest an sich zu ziehen. Marion konnte nicht anders, als ihre Pobacken anzuspannen und ihr ausgehungertes Becken nach vorne zu schieben.

Ein weiterer Blitz durchzuckte ihren Unterleib, als sich Roxys Hüfte gleichzeitig auf Marions Schambein presste. Sie stöhnte auf und ihre Knie gaben nach. Sie taumelte leicht nach hinten, doch Roxy hielt sie immer noch fest an ihrem Hintern und sie kam halb stehend, halb sitzend, an der Kante des Highboards an, das gegenüber der Zimmertür stand.

Leicht erschrocken kam sie wieder zu sich und sah in Roxys erhitztes aber zärtlich blickendes Gesicht. Sie spürte jetzt eine Hand ihrer Freundin auf ihrer nackten Hüfte unter dem Unterhemd. Mit der anderen Hand kraulte sie an Marions Hinterkopf zärtlich im Haar.

Marion wiederum hielt Roxy mit der Linken immer noch an ihrer Taille und ihre rechte Hand lag flach auf der zarten warmen Haut ihres Rückens, tief unter dem weiten Sweatshirt ihrer Freundin begraben. Sie hatten ihre Köpfe wieder Stirn an Stirn aneinandergelegt und rangen lächelnd nach Atem.

Marion hatte das Gefühl, dass der Sauerstoff nur in Zeitlupe ihr Gehirn erreichte, bis sie wieder klare Gedanken fassen konnte. Sie schaute in das hübsche junge Gesicht und schwenkte ungläubig ihren Kopf hin und her. „Du kleine Hexe du. Was machts du bloß mit mir?“

Roxy grinste breit und selbstbewusst. Ihr Mund schnellte vor und knabberte kurz zärtlich an Marions Unterlippe. Angenehm überrascht gluckste Marion auf. Erwartungsvoll schloss sie die Augen und öffneten den Mund. Sie spürte kurz die heiße gepiercte Zunge ihrer Geliebten tief in ihrem Mund bevor das Mädchen zuerst zärtlich, dann leidenschaftlich an ihrer Unterlippe zu saugen begann.

Schwer atmend legte Marion ihren Kopf in den Nacken und genoss die intimen Zärtlichkeiten ihrer jungen Freundin. Diese nutze die Gelegenheit, um die hocherotische Kinnpartie der schönen Enddreißigerin mit ihren heißen Lippen und ihrer gierigen Zunge zu erkunden.

Als die leidenschaftlich nassen Küsse und zärtlichen Bisse die Unterseite von Marions Kinn erreichten, überkam sie plötzlich ein überwältigendes Gefühl, dem Mädchen ihre empfindsame Halspartie anbieten zu müssen. Sie warf ihren Kopf zurück und stöhnte auf, als sie spürte wie Roxy mit weit geöffnetem Mund, tastender Zunge und zart knabbernden Zähnen ihren Hals liebkoste.

Sie war nun mehr als bereit, sich der sinnlichen jungen Frau hinzugeben. Sich von ihr verführen zu lassen. Sich ihr ganz zu öffnen. Mit ihr lesbischen Sex zu haben.

Marions rechte Hand griff in Roxys gelocktes Haar und zog ihren Kopf näher an sich, um ihr zu zeigen, dass sie sich nach noch leidenschaftlicheren und intimeren Küssen ihrer Freundin sehnte. Ihre linke Hand strich unter dem Sweatshirt über Roxys flachen Bauch hinauf in Richtung der jungen, festen Brüste.

Als Roxys leidenschaftliche Küsse und Bisse nun bei ihrem Schlüsselbein ankamen, elektrisierte dies alle Nervenzellen ihres sexuell ausgehungerten Körpers. Roxys Hand strich über Marions seitlichen Oberkörper und berührte die empfindsame Haut ihrer Achselhöhlen. Marion hatte das Gefühl, dass ihre angeschwollenen Brüste ihren engen BH sprengen wollten, und sehnte sich förmlich danach, dass nicht der feste Stoff, sondern Roxys warmen Hände ihre erregten Brustwarzen berührten.

Der lustvolle Druck und die fast schmerzhafte Erregung setzte sich in ihrem Unterleib fort. Zwischen ihren Beinen fühlte es sich unangenehm eng, heiß und feucht an. Linderung schien nur das Öffnen ihrer zitternden Schenkel zu versprechen. Ohne zu zögern drängte sich Roxys Oberschenkel in die Lücke.

Der subtile Druck des angespannten Schenkels auf die empfindsamste Stelle ihres Körpers brachte Marion fast um den Verstand. „Oh Roxy!“ stöhnte sie ungehemmt auf und dirigierte den Kopf ihrer Freundin in Richtung ihrer rechten Brust, auf dass sie ihre hungernde, geschwollene Körperrundung erlösend mit den Lippen berührt.

Im selben Moment wurde sie überwältigt vor Glück, als sich Roxys warme Hand um ihre linke Brust legte und diese behutsam drückte. „Oh ja, mmh“ stöhnte sie erneut auf und lies ihren zum Zerplatzen angespannten Unterleib erregt in Richtung Roxys Schenkel kreisen.

Erneut durchfuhr ein fast schmerzhafter Blitz ihren Bauchraum und ließ sie aufstöhnen. Roxy drängte sich mehr zwischen Marions Beine, die sich ihrer ungestümen Freundin willenlos weiter öffnete. Die junge aber erfahrene Liebhaberin umfasste nun mit beiden Händen den gespannten Stoff auf Marions Brüsten während sie der erregten Frau einen hemmungslosen Zungenkuss schenkte.

Mit jedem Eindringen von Roxys gieriger Zunge, mit jedem Kneten ihrer Brüste, mit jedem Kreisen ihrer hungrigen Hüften verstärkte sich die drückende Spannung in ihrem angeschwollenen Unterleib. Ihre Jeans und ihr Slip klebten nass und störend zwischen ihren Schenkeln. Sie war schon so lange mit niemandem mehr intim und somit völlig ausgehungert. Der Drang, so schnell wie möglich einen Orgasmus zu erleben, wurde unerträglich. Noch nie hatte sie ein so schmerzhaftes Verlangen nach einem erlösenden Höhepunkt.

Krampfhafte, fast wehenartige Schmerzen zogen sich in Wellen von ihrem unteren Rücken zu ihrer Bauchdecke. Marion stöhnte vor Lust und… Schmerzen…? … in Roxys leidenschaftlich küssenden Mund. Ihr wurde bewusst, dass sie jetzt nur noch loslassen musste, und die unerträgliche Anspannung würde mit einem Mal einer atemberaubenden und wohligen Entspannung weichen. Genauso, wie sie es so oft allein in ihrem Badezimmer erlebte.

„Oh Gott Roxy, ich…“ stöhnte sie, als die nächste Lustwelle ihr die Luft abschnürte und sie förmlich spürte, wie die heiße Lustflüssigkeit in ihr eh schon nasses Höschen floss.

Instinktiv hielt Marion die Luft an. Irgendetwas hielt sie davon ab, jetzt loszulassen und einen explosiven Orgasmus zu erleben. Etwas war vollkommen anders als sonst. Sie kam noch nie so schnell einem Höhepunkt nahe und dieser fast schmerzhafte Druck war ziemlich unangenehm.

Die Erkenntnis traf sie wie ein Schwall kaltes Wasser. Dann wurde ihr ganz heiß und ihr Kopf schien platzen zu wollen. Wie zum Zeichen durchfuhr ein krampfhaft stechender Schmerz ihre Bauchdecke. Sie krümmte sich unwillkürlich und hielt still.

Roxy schien es zu bemerken, denn sie löste den Kuss, legte ihre Hand zärtlich auf ihre Wange und schaute sie mitfühlend an, als Marion ihre Augen aufschlug. „Alles gut, Liebling?“ flüsterte sie zärtlich fragend.

„Roxy… das ist mir jetzt peinlich… ich… ich glaub, ich muss dringend mal für kleine Mädchen…“ sagte Marion mit knallrotem Kopf. Ihre junge Freundin strich ihr eine Haarsträhne aus ihrem heißen Gesicht und lächelte sie an. Einen Moment lang war Marion danach, auch Roxys noch erregtes, hübsches Gesicht zu streicheln, doch ein weiterer stechender Schmerz ließ sie nochmals etwas verkrampfen und erinnerte sie an ihr dringendes Bedürfnis.

Roxy lag noch halb auf ihr, schaute ihr tief und ernst in die Augen, als ob sie versuchte, Marions Gedanken zu lesen. Nach einem kurzen Moment lächelte sie wieder, strich mit ihrem Daumen über Marions Wange und löste sich von ihrer Freundin.

„Na dann mal los, wir wollen ja nicht, dass ein Missgeschick passiert.“ Marion meinte, einen leicht ironischen Unterton in Roxys Stimme gehört zu haben, verfolgte den Gedanken aber nicht weiter, denn sie musste wirklich ganz dringend.

„So ein Mist“ grummelte Marion vor sich hin. Breitbeinig im Bad stehend, das Höschen zwischen den Knien gespannt, wischte sie mit Klopapier an dem großflächig dunkel verfärbten Stoff herum. Sie hatte am Morgen ausgerechnet ihre hellgraue Sportunterwäsche angezogen, da sie wenigstens ein bisschen mit Roxys sexy Tanga mithalten wollte, falls es zum Äußersten kommen sollte.

Und jetzt konnte sie sich ihr gar nicht zeigen, weil es schon von weitem so aussah, als ob sie sich in die Hose gemacht hätte. Sie verdrängte verschämt den Gedanken daran, dass das vielleicht sogar ein bisschen so war. Auch die Jeans hatte etwas abbekommen und war im Schritt dunkler.

„Alles in Ordnung, Liebes?“ rief Roxy durch die verschlossene Tür nachdem sie vorsichtig geklopft hatte. „Äh, ja, alles bestens. Ich mach mich nur etwas frisch. Bin gleich soweit.“ Marion zog sich die unangenehm klammen Textilien über den Hintern, knöpfte die Jeans zu und stellte sich ans Waschbecken.

„Welche Teesorte hättest du denn gern?“ kam es durch die Badezimmertür. „Weiß nicht. Hast du Apfel-Zimt?“ „Ähm, kann sein. Warte… Bratapfel?“ „Klingt gut“.

Marion schaute sich im großen Badspiegel an. Ihr Haar war etwas unordentlich und ihre Gesichtshaut leicht gerötet. Ob noch vor Lust oder Ärger konnte sie nicht sagen, aber im Moment ärgerte sich auf jeden Fall über sich selbst. Sie drehte das kalte Wasser auf und klatschte sich einiges davon ins Gesicht. Das war eine Art Ritual für sie, das ihr schon öfter wieder klare Gedanken verschaffte.

Das Haar wieder zu einem geordneten Pferdeschwanz gebunden, das Gesicht schön und ebenmäßig wie immer sowie mit klarem Verstand stand sie vor dem Spiegel und drehte sich, um zu erkunden, ob man den dunklen Fleck in Schritt sehen konnte. Erleichtert stellte sie fest, dass es ginge, solange sie die Beine zusammenließ und beim Sitzen am Besten übereinanderschlug. Das half ihr dann auch, sich auf das Vorhaben zu konzentrieren, weshalb sie eigentlich mit auf Roxys Zimmer kam: Mehr über Ihr Verhältnis zu Lara, Susanne und diesem Markus zu erfahren.

Roxy goss gerade das kochende Wasser aus dem Teekocher in zwei große Tassen, als Marion entschlossen das Badezimmer verließ. „Mach’s dir schon mal bequem, ich bin gleich bei dir“ sagte Roxy fröhlich und schaute zur einladenden Sitzgruppe. Maron überlegte kurz, ob sie sich in den Sessel gegenüber dem Sofa setzen sollte, entschied sich dann aber doch für das äußerste Ende der langen Couch.

Als sie ihrer Freundin von dort aus zuschaute, wie sie den Tee zubereitete, fiel ihr auf, dass sie sich etwas Bequemeres angezogen hatte. Sie trug lange Wollsocken an ihren schlanken Beinen und dazu sehr knappe Shorts. Marion musste schlucken, denn dieses Outfit zwang förmlich dazu, den Blick auf ihre hocherotischen nackten Oberschenkel zu werfen. Als Marion bemerkte, wie Roxy ihre Blicke selbstbewusst lächelnd zur Kenntnis nahm, wurde sie kurz verlegen und versuchte sich abzulenken, indem sie die Einrichtung der Nobelsuite studierte.

„Vorsicht heiß“ sagte Roxy, als sie die Tassen auf den Glastisch stellte und Marion anstrahlte. Ohne zu zögern, kniete sie sich auf das Sofa und kam — verführerisch wie eine Katze — auf allen vieren auf Marion zugekrochen. Sofort suchten Roxys Blick und ihre schönen Lippen wieder Marions Mund. Als sie die heiße Zunge spürte, ließ Marion sie vorbehaltlos eindringen.

Aber diesmal nahm sie sich vor, stark zu bleiben. Sie ließ ihre Beine übereinandergeschlagen und ihre Hände in ihrem Schoß liegen, genoss einfach nur ganz passiv, wie das junge hübsche Ding sie küssen und verführen wollte.

Als sie Roxys Hand erst auf ihrem Knie und dann ihrem Oberschenkel spürte, wurde sie für einen Moment schwach und gab dem Drang nach, ihre Hand auf Roxys nackte Beine zu legen. Ihre Haut fühlte sich wunderbar zart und warm an. Roxy quittierte die Berührung mit einem zufriedenen Seufzer und ließ ihre Hände in Richtung Marions Hüfte wandern.

Marion hasste sich in diesem Moment dafür, die Zärtlichkeiten ihrer geliebten Freundin stoppen zu müssen, als sie ihre Hände festhielt und sich aus ihrem Kuss löste. „Liebling, bitte sei mir nicht böse…“ begann sie vorsichtig. Roxy setzte sich zurück und schaute Marion fragend an.

„Es tut mir schrecklich leid, aber… bitte lass uns erst reden…“ Roxys Blick wurde ernst, aber ihr Finger verschränkten sich Verbundenheit ausdrückend mit Marions. „Worüber möchtest du reden?“ Marion suchte nach den richtigen Worten. „Über uns… Ich meine, ob es richtig ist, was wir da tun…“

„Fühlt es sich für dich denn nicht richtig an?“ kam die etwas besorgte Gegenfrage. Marion schüttelte leicht den Kopf und Roxys Blick wurde traurig. „Nein, so meine ich es nicht…“ fuhr Marion schnell fort und drückte Roxys Hände ganz fest. „Es fühlt sich verdammt richtig an. Aber ich weiß doch nicht, ob…“ Marion suchte wieder nach Worten… „ob du überhaupt frei für mich bist.“

Roxy löste ihre rechte Hand aus Marions Griff und fasste sich unwillkürlich an das Tattoo mit dem Herz auf ihren Unterarm. „Du meinst die Sache mit Lara…“ konstatierte Roxy. Marion führte den Satz fort: „…und Susanne… und…“ sie schaute im Zimmer umher „… deinem Gönner hier…“

Roxy seufzte und ließ etwas den Kopf hängen, um sich zu sammeln. „Du hast ja recht, ich bin dir ein Erklärungen schuldig“. Marions spürte langsam einen Kloß im Magen. Ihrer Freundin schien es ähnlich zu gehen, denn sie fasste nervös zu den Teetassen, um Marion eine zu reichen, und sich an der anderen mit beiden Händen festzuhalten.

Vorsicht begann Roxy: „Also Lara und ich, Susanne und Anja, Markus und Julia — das ist seine Frau…“ Sie machte eine Pause, weil sie nach den passenden Worten suchte „… wir gehören zu einer Art Community, die sich über Diversität in unserer Gesellschaft austauscht, und diese auch lebt.“

Marion erinnerte sich in diesem Moment an einen Artikel, den sie unlängst im Spiegel-Magazin gelesen hatte. „Du meinst ein Dating-Portal für oder so ähnlich?“ „Nein, das würde die Sache falsch beschreiben. Klar knüpfen wir darüber auch Kontakte für reale Treffen, aber hauptsächlich geht es darum, uns über alternative Formen des gesellschaftlichen Lebens, über Partnerschaft, Liebe und Sexualität auszutauschen. Wir nennen uns ‚The Children of June‘ nach der Frau des US-amerikanischen Schriftstellers Henry Miller. Er war der erste Autor, der davon schrieb, dass die sich ändernde gesellschaftliche Rolle der Frau die klassische Form der Ehe aufbricht.“

Roxy machte eine Pause, um ihrer Freundin Zeit zum Nachdenken zu geben.

Marion erinnerte sich an den Skandalroman „Henry und June“, der auch verfilmt wurde. Sie hatte den Film an einem einsamen Samstagabend im Fernsehen angeguckt. Es ging dabei um eine Dreierbeziehung des Ehepaars Miller mit einer jungen Französin im Paris der 3oer Jahre.

„Soweit ich weiß, waren die Millers Hedonisten. Ich verstehe nicht so ganz, was das mit der Emanzipation der Frau zu tun haben soll“. Roxy nickte, als ob sie mit dieser Antwort gerechnet hätte.

„Ja, so reagieren die meisten. Unter dem geänderten Frauenbild versteht man heute leider den verbissenen Kampf einiger lustfeindlicher Emanzen gegen eine im Aussterben begriffene Spezies von Mann – den Chauvinisten. Aber eigentlich geht es darum, zu begreifen, dass durch den rasanten technischen und gesellschaftlichen Fortschritt der letzten eineinhalb Jahrhunderte sich plötzlich unendlich viele alternative Möglichkeiten zur jahrtausendealten Ehe ergeben. Die Frau muss sich nicht mehr ein Leben lang an einen Mann binden, um versorgt und beschützt zu sein!“

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