Manchmal träume ich…
Manchmal träume ich, dass ich, einen Tag nach der komischsten Nacht meines bisherigen Lebens, nachts an meinem Schreibtisch sitze und dem guten, alten Dr. Sommer-Team einen Brief schreibe…
Liebes Dr. Sommer-Team,
ich habe momentan leider keine Ahnung, an wem ich mich wenden soll.
Mein Name ist Laura, ich bin neunzehn Jahre alt und möchte gern anonym bleiben.
Mir ist gestern Nacht etwas passiert, was ich zwar gern in mein Tagebuch schreiben wollen würde, dort jedoch keine Antwort von irgendwem bekommen kann. Und ich hätte gern eine Antwort. Irgendeinen Hinweis darauf, wie ich mich jetzt verhalten soll.
Der gestrige Abend verlief nicht anders als andere.
Meine Mutter hatte Nachtschicht und mein Vater, mein Bruder und ich verbrachten den Abend vor dem Fernseher. Beide tranken sie ein paar Bierchen, beide kommentierten sie den schlechten Film mit dreckigen Witzen. Matthias, dreiundzwanzig, auf dem Sessel, mein Vater und ich auf der Couch. Ein ganz normaler Wochenendtag.
Nicht das erste Mal sind wir alle irgendwann eingeschlafen. Matthias ist meist der erste, der irgendwann aufsteht und ins Bett geht. Und mein Vater und ich sind eben meist diejenigen, die übrig blieben. Im Wohnzimmer, bei ausgeschaltetem Licht und eingeschaltetem Fernseher. Nicht zum ersten Mal. Und, liebes Dr. Sommer-Team, natürlich nahm dieser Abend dieses Mal eine Wendung, mit der niemand gerechnet hat. Aber allerwenigsten ich. Eine Wendung, die ihr euch mit großer Wahrscheinlichkeit schon denken könnt.
Ich erwachte im Sitzen, mit gespreizten Beinen. So ziemlich genau in der Position, in der ich auch eingeschlafen war. Der Unterschied war, dass mich eine große Hand flach anliegend zwischen den Beinen streichelte. Schwung- und kraftvoll, hinauf- und hinuntergleitend. Immer wieder strich sie dabei auch über meinen Bauch und hin und wieder weiter hinauf zu meinen Brüsten. Ein Körper lehnte an meiner rechten Seite.
Es war dunkel, der Fernseher auf Schlafmodus — das einzige Licht stammte vom kleinen Aquarium, in dem mein Bruder Schnecken hielt.
Die Hand gehörte natürlich meinem Vater, aber da ich schon immer einen sehr festen Schlaf hatte, brauchte ich einige Zeit, um das zu realisieren. Zu dem Zeitpunkt, als es so weit war, hatte sich die Hand schon auf meinen Unterleib konzentriert und war in meine Schlafanzughose geschlüpft. Begann, nur von meinem Slip getrennt, meinen Kitzler zu massieren. Ich riss die Augen auf und bemerkte, dass mein Vater zwar an mir lehnte, aber irgendwie noch im Halbschlaf zu sein schien. Seine Augen waren geschlossen, seine Hand bewegte sich wie von allein.
Ich schluckte. War mir nicht sicher, ob ich nicht eigentlich noch träumte. Immerhin war ich auf der Couch neben meinem Vater eingeschlafen und konnte doch jetzt unmöglich davon wach werden, dass er…
Die Situation war mir unbekannt. Ein bisschen erschreckend und auch — komisch. Nie hätte mein Vater auch nur daran gedacht, mich unsittlich zu berühren. Nie auch nur einen schrägen Blick auf mich geworfen.
Ich schluckte erneut und versuchte, seine Hand vorsichtig aus meiner Schlafanzughose zu ziehen. Nahm mir vor, einfach aufzustehen, zu gehen und so zu tun, als wäre nichts passiert. Immerhin schlief er und vielleicht schlafwandelte er sogar? Schlafwandler soll man nicht wecken, hatte ich mal gelesen. Doch die Hand blieb beharrlich. Schlüpfte auch bei dem dritten und vierten Versuch wieder in meine Hose zurück und als ich es ein fünftes Mal versuchte, wurde die Hand gröber. Stemmte sich gegen meinen Widerstand, den ich nun mit beiden Händen durchführte, und schnellte erneut zurück in meine Hose. Fand, aus Zufall, die Lücke zwischen Slip und Haut und rutschte in meine Unterwäsche hinein.
Ich zuckte elektrisierend zusammen — war es doch die Hand meines Vaters, die mich da an einer Stelle berührte, wo sie nie hätte sein sollen. Öffnete den Mund und wollte etwas Zusammenhängendes sagen. Wollte aufklären, was hier schief lief.
Doch ich stöhnte nur unkontrolliert und auch ein wenig schockiert auf, als einer seiner Finger ohne Stoff dazwischen mein Geschlechtsteil berührte, brachte ein viel zu leise verklingendes „Nein, halt…“ zustande und zuckte zusammen, griff erneut mit beiden Händen nach seinem Unterarm und versuchte, ihn hinauszuziehen. Doch mein Widerstand und mein Aufstöhnen spornten ihn lediglich an, meine Worte verwanden ungehört im Raum. Sein freier Arm umgriff mich über meinen Rücken hinweg an der Taille, sein Körper presste sich fester an mich und seine Finger grapschten hart an meinem Kitzler vorbei und wühlten sich zwischen meine Schamlippen. Mein Unterleib zuckte ohne mein Zutun und ein ungeahnt heißes Brennen entstand zwischen meinen Beinen. Ich wusste, was kommen würde, und zog noch kräftiger an seinem Arm. Doch während ich zog und mich mit den Füßen auf den Boden stemmte, rammte er einen seiner Finger in mich hinein, quetschte einen weiteren hinterher und, wenn ich mich nicht irrte, ließ einen dritten folgen, ehe er kräftig begann, zuzustoßen. In mich hineinzustoßen.
Ich schluckte und stöhnte erneut auf. Beides gleichzeitig. Mein Unterleib verkrampfte sich und vor meinen Augen sah ich die rechte Hand eines Vaters, die unbeabsichtigt in das Geschlechtsteil seiner eigenen Tochter hineinstieß. Nur das, liebes Dr. Sommer-Team, verstehen sie? Ich sah nicht, dass all das hier im Halbschlaf im Wohnzimmer stattfand, nachdem alle eingeschlafen waren. Ich sah auch nicht, dass mit großer Wahrscheinlichkeit ein paar Biere zu viel geflossen sind. Ich sah nur eines: Ein Vater, der an seiner Tochter lehnte, welche breitbeinig auf dem Sofa saß, sie mit einem Arm festhielt und mit dem anderen Arm nicht nur Widerstand gegen ihre Hände leisteten, die ihn zurückhalten wollten, sondern mit eben jenem Arm auch in sie eindrang. In ihre Körpermitte drosch. So heftig, dass ihr ganzer Körper sich bewegte und wohl weggerutscht wäre, wenn der andere Arm sie nicht festgehalten hätte. So heftig, dass ihr Körper bei jedem Eindringen mitzuckte und ihr Mund Geräusche von sich gab, bei denen nicht ganz sicher war, ob es aus Lust oder Schmerz oder Scham oder Überraschung geschah.
Ich wusste es selbst nicht.
Ich wusste nur, dass es brannte. Höllisch brannte, weil da ein Körper in mir war, der dort nicht sein sollte.
Ich wusste nur, dass er das hier nie getan hätte, wenn er gewusst hätte, wem er da vor sich liegen hat.
Und ich wusste nur, dass meine Hände ihn aufhalten wollten. Dass mein Unterleib Hitzewellen aussendete. Dass es feucht zwischen meinen Beinen war. Und das es sich falsch anfühlte. Falsch und zu viel. Falsch und zu kräftig. Falsch und zu hart. Zu hart für eine Hand, die einem Vater gehörte, der damit in die intimste Stelle des Körpers seiner Tochter drang.
Seine Bewegungen änderten sich, als ich fühlte, dass er einen weiteren Finger in mich hineinschieben wollte, jedoch nicht konnte, weil noch immer der enge Slip und die Schlafanzughose seine Bewegungen dämpften. Also zog er sich kurzerhand aus mir hinaus — meinen Stimmbändern entfuhr ein lautes Stöhnen –, tastete hektisch und grob nach mir, zerrte an meiner Hose, meinem Slip und auch meinem Schlafoberteil und war nur Sekunden, nachdem er mir Alles vom Körper gerissen hatte, wieder in mir. Lehnte sich an mich und nahm die harten Bewegungen wieder auf, als würde er sich für die gesamte Nacht nichts anderes vorgenommen haben.
Kurz kam mir der Gedanke, ihm einfach zu sagen, wer ich bin. Ein fragendes „Papi?“ in den Raum zu stellen, denn mehr wäre nicht nötig gewesen, um alles aufzuklären…
Aber das, was ich sagen wollte, ging unter in einer neuen Bewegung, die mich irritierte — einem Pressen, welches er jetzt seinen Stößen hinzufügte. Ein Pressen, sobald ein simples Stoßen zu keinem Vorankommen mehr führte.
Ich wusste auch hier, was kommen würde. Und begann erneut, mit beiden Händen an seinem Arm zu ziehen.
„Ich…“, brachte ich hervor, doch er war stark. Viel zu stark. Schob einen weiteren Finger in mich hinein, den vierten!, ließ seinen Daumen folgen und ließ mich aufstöhnen, presste und drückte und ich wusste, dass das einzige Hindernis nur noch das Daumengelenk war… dass er nur noch Zentimeter davon entfernt war, seine gesamte Hand in mir zu haben.
Mein Stöhnen wurde lauter. Seine Stöße kräftiger, da er nun, mit noch mehr Fingern in mir, nicht sofort so tief hineinkam, wie er wollte.
Und das schien doch das zu sein, was er wollte, oder?
Ob mich schon mal jemand gefistet hat, fragen Sie sich, liebes Dr. Sommer-Team? Nein. Noch nie.
Natürlich nicht.
Und ob ich nicht schon längst hätte sagen müssen, was er da bei wem tat? Wer ich bin? An wem er hier im Halbschlaf lehnte und wem genau er hier…
Ja. Natürlich.
Aber wissen Sie was, liebes Dr. Sommer-Team?
Die Vorstellung davon, dass er nur schlafwandelte, machte die Situation irgendwie besser. Ein wenig zumindest. Was auch immer er hier tat, tat er nicht, weil er es seiner Tochter antun oder gar mit ihr tun wollte. Seine Hand in mir zu haben, war das krasseste, was mir je passiert ist, klar, aber es wäre eben auch das krasseste gewesen, was er in seiner Rolle als Vater jemals getan hätte. Und zu wissen, dass er es nicht wusste — das war okay. Denn wissen sie was? Mein Vater war einer von diesen Vätern, die ihrer Tochter, wie ich oben schon erwähnt hatte, etwas in dieser Art nicht einmal im Traum antun würden. Und solange nur ich wusste, was hier passierte, würde das für ihn keine Konsequenzen haben. Er würde niemals erfahren, was er da unabsichtlich getan hatte. Und er würde sich niemals Vorwürfe dafür machen müssen.
Meinem Körper entfuhr ein gequältes Stöhnen, als es einen Ruck gab und auch sein Daumengelenk in mich hineinfuhr. Mein gesamter Körper atmete aus, als würde er versuchen, die Hand in mir mit hinaus lassender Luft irgendwie wieder wett zu machen. Mein gesamter Körper verkrampfte, zuckte und wehrte sich.
Er verharrte kurz. Kostete den Moment aus.
Dann zog er die Hand wieder zurück.
Ich hoffte, er würde sein Ziel erreicht haben. Aufhören. Beenden, was er… im Halbschlaf begonnen hatte…
Ich spürte, wie das Daumengelenk sich einen Weg nach draußen bahnte, schmerzhaft wieder aus mir hinausglitschte und wie er erneut presste. Wie er das Gelenk erneut durch meine Öffnung schob — ich atmete laut auf und verzog das Gesicht — und es den gleichen Ruck gab wie gerade eben. Er stöhnte, als ich es auch erneut tat. Doch sein Stöhnen klang, als würde es ihm gefallen. Während Meines — und ich hörte es ganz definitiv! – klang, als würde man einen riesigen Fremdkörper ungewollt in eine viel zu kleine Öffnung schieben.
Wieder zog er die Hand zurück. Und wieder presste er sie erneut in mich hinein.
Meine Hände, beide an seinem Arm, verloren ständig ihren Halt und hatten schon länger aufgegeben, ihn an der Bewegung zu hindern. Ich atmete laut und schwer, stöhnte dabei.
Sein Daumengelenk, das hart in mir rumorte.
Er wurde schneller. Härter. Und tiefer. Ich zuckte und stöhnte dunkel. Meine Beine verloren den Halt, während mein Körper in die Couchlehne gepresst wurde und seine Stöße nicht aufhörten. Nur sein Körper bewegte sich. Stand auf, während seine Hand in mir blieb, hockte oder stellte sich vor mich. So genau sah ich das nicht. Doch ich spürte die Veränderung — spürte, wie der Winkel seiner Hand in mir sich veränderte und die Stoßkraft sich vergrößerte, nachdem er seine Position gewechselt hatte.
Meine Hände krallten sich in seinen Unterarm, als sich seine Hand wie ein Luftdruckhammer in mir bewegte. Es war verrückt, einen Körperteil mit beiden Händen zu umfassen, der sich fast zur Gänze vaginal in deinem Körper befand. Als wäre es ein Teil von dir, den man dir auf Zwang durch die bestmögliche Öffnung in den Körper schob, damit er wieder ein Teil davon wird.
Mein Unterkörper wurde durch seine Stöße angehoben und mit jedem Anheben rutschte ich ein Stück weiter auf seine Hand hinab. Je tiefer er zustieß, desto höher hob er mich hoch, desto fester rutschte ich wieder hinunter. Ich hielt es vier, fünf harte Stöße aus, ehe ich schrie.
Vier, fünf weitere Stöße, ehe er so fest zugestoßen hatte, dass ich hockte, während meine Schreie lauter wurden.
Vier, fünf weitere Stöße, in welcher er seine Position leicht verändert und laut den Geräuschen der Couch näher in meine Richtung gekommen war.
Vor mir stand. Selbst auf der Couch hockte?
Bis mein Po die Lehne berührte und ich nur wenige Sekunden später stand. Schreiend. Auf der Couch. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, mich dort abstützend. Mit dem Arm meines Vaters in mir, der… ich weiß nicht, wie tief… in mir steckte. Und noch tiefer hineinwollte. Mich von unten nach oben hinauf aufspießte, während meine Füße immer wieder den Kontakt zur Couch verloren. Und ich weiß nicht, wie viel noch gefehlt hätte, ehe er mich vollends hochgehoben und mein Körper nur noch von seinem Arm in mir und der Wand im Rücken gehalten hätte…
…als plötzlich das Licht anging.
Und Matthias im Raum stand.
Aufgeschreckt durch meine Schreie. In das Licht blinzelnd.
Und sehend:
Sein Vater, hockend auf dem Sofa, angezogen, zwischen den Beinen seiner nackten Schwester, die auf der Couch stand, mit unsicheren, wackeligen Beinen. Seine Schwester fistend.
Auch sehend:
Ein Vater, hockend auf dem Sofa, angezogen, zwischen den Beinen seiner nackten Tochter, die auf der Couch stand, mit unsicheren, wackeligen Beinen. Seine Tochter fistend.
Ich weiß nicht, was genau er davon tatsächlich sah. Und wahrnahm.
Ich weiß nur, dass wir alle ins Licht blinzelten, weil es von jetzt auf nachher so blenden hell war.
Dass Matthias erschrak, vor dem, WAS er sah — und er MUSS es einfach gesehen haben.
Und dass mein Vater die Augen zukniff und mit der freien Hand — mit der, die nicht in mir steckte! – abwehrende Handbewegungen machte, die meinen Bruder verscheuchen sollten und ihn tatsächlich dazu brachten, das Licht nur Sekunden später wieder auszumachen. Und die Tür hinter sich zuzuknallen.
Und zwar noch bevor ich etwas sagen konnte. Bevor ich Matthias mit einem Blick irgendetwas mitteilen oder mein Vater gar zu mir schauen konnte. Genauso plötzlich, wie das Licht aufgeblitzt war, war es auch wieder aus.
Dunkelheit durchflutete den Raum. Ebenso Stille.
Zurück blieb das Gefühl, dass Matthias mich allein gelassen hatte, mit einer Situation, vor der ER anscheinend erschrocken ist — in der ICH mich allerdings befand. Dass er geflüchtet ist, weil mein Vater ihm das so angedeutet hat. Und dass Matthias selbst wahrscheinlich noch weniger mit dieser Situation umzugehen weiß, als ich.
Zurück blieb auch das Bild, welches ich in der letzten Sekunde gesehen habe, bevor Matthias den Lichtschalter erneut betätigte: Mein Vater, vor mir hockend, sein Arm bis mindestens zur Hälfte, umschlossen von meinen Händen, in meinem Körper.
Ich schluckte.
Spürte, wie mein Vater sich mir wieder zuwandte. Mein Herz raste — wusste ich doch nicht, wie mein Vater reagieren würde. Sekunden vergingen, ich denen ich überlegte, was jetzt zu sagen war…
Und als seine Hand sich aus mir hinaus bewegte, glaubte ich so stark, dass jetzt alles ein Ende hätte, dass ich mich aufatmend entspannte und beinahe zu Tode erschrak, als er erneut zustieß, sein Daumengelenk fast explosionsartig nach oben in mich schoss und sein vorheriges Tempo wieder aufnahm. Ich…
Ich wusste nicht, was ich…
…was hier…
Warum das hier…
„Das war peinlich, Simone!“ schnaufte er nach den ersten Stößen und ich verschluckte mich, während ich hustete und um Atem rang. Beinahe hätte ich laut gelacht.
Simone war meine Mutter! Er hielt mich tatsächlich für meine Mutter! Hatte mich in dem Licht gar nicht gesehen! Und vor allem: schlafwandelte nicht, sondern glaubte lediglich, dass ich Simone wäre…
Als meine Füße den Halt auf der Couch verloren und in der Luft zuckten, als mein Körper nach oben gepresst und gleichzeitig an die Wand gedrückt wurde, als meine Hände den Unterarm meines Vaters krampfhaft umschlossen und mein Körper nur noch von der Faust in mir aufrecht gehalten wurde, der Arm in mir mir Luft und Zeit und Raum nahm, als ich den Mund öffnete und alle Schreie aus mir hinausließ, die kommen wollten, glaubte ich kurz, ich würde tatsächlich doch noch träumen. Weil all das hier schlimmer war, als es in der Realität tatsächlich passieren würde, nicht war? Ich meine, welcher reale Geschichtenerzähler käme schon auf die Idee, einen liebenden Vater betrunken glauben zu lassen, seine Tochter wäre seine Frau? Welcher reale Geschichtenerzähler käme auf die Idee, einen liebenden Vater seine Tochter auf das härteste fisten zu lassen?
Und dann, glaube ich, fiel ich in Ohnmacht. Ich bin mir nicht sicher. Ich hörte mich lediglich schreien und dumpf stöhnen und plötzlich befand sich keine Wand mehr in meinem Rücken. Die Stöße hörten auf. Der Arm bildete eine harte Faust und zog sich quälend langsam aus mir hinaus, während meine Füße wieder Halt auf der Couch fanden, meine Knie jedoch zu weich und zittrig waren, um mein Gewicht selbst zu halten. Bevor ich einfach umfallen konnte, wurde ich wurde vom Sofa gehoben und durch das Wohnzimmer getragen. Ich könnte erneut das Bewusstsein verloren haben — so genau war ich mir da nicht sicher — als sich plötzlich der Geruch des Zimmers veränderte und ich das Schlafzimmer meiner Eltern erriet. Auch hier war es stockdunkel. Auch hier, rumorte es in mir, würde er seine Tochter nicht von seiner Frau unterscheiden können. Mein Körper fühlte sich erschöpft und ungerecht behandelt, sehnte sich nach einem Bett. Nach Schlaf. Nach Ruhe. Hoffte immer noch, dass das hier alles nur ein Traum war.
Dann wurde ich wieder auf die Füße gestellt, wo ich zumindest kurz mein Gleichgewicht fand, ehe mein Vater einen Schritt zurückging und mein Gehirn anhand der Geräusche die Vorstellung davon kreierte, wie er sich auszog.
„Ich… du…“, stammelte ich und meine Stimme klang schwach, aber klar. Nicht wie in einem Traum. Nicht, als würde ein Geschichtenerzähler mir irgendwelche Dinge erzählen.
Mehr fiel mir nicht ein. ‚Ich bin es: Laura.‘ erschien mir zu profan nach all dem, was passiert war. Zu zerstörend. Zu nichtig. ‚Du bist betrunken und im Halbschlaf und es ist dunkel… und hey, du hast mich härter gefistet, als es je wieder jemand tun wird, und Matthias hat es gesehen, aber jetzt solltest du vielleicht aufhören?‘
Es erschien mir grotesk. Und: Ich hoffte immer noch, dass es jetzt vielleicht ein Ende haben würde.
Doch dann wurde ich erneut hochgehoben. Allerdings nicht einfach so. Mein Vater ging anscheinend vor mir in die Hocke, steckte seine Arme zwischen meine Beine, packte aus dieser Position meine Hüften und stand wieder auf. Kurz glaubte ich, zu fallen, doch mein Vater fing mich auf: meine Beine, gehalten von ihm, gespreizt vor seinem Unterleib, meine Kniekehlen in seinen Ellenbogen. Ich hielt mich hektisch an seinen Schultern und seinem Hals fest, um den Halt nicht zu verlieren, und die Berührung kam mir unnormal vor. So sollte eine Tochter seinen Vater nicht festhalten. Schon gar nicht, wenn beide nackt sind; ein Umstand, der mir entsetzt einfiel, als er mein Gewicht verlagerte, mit seinen Händen meine Pobacken ergriff und mich somit festhielt und ich plötzlich seinen Penis spürte. Zwischen meinen Beinen. Erigiert.
Hatte ich vorher also geglaubt, dass es nicht schlimmer kommen konnte als unabsichtliches, hartes Fisten durch den eigenen Vater, wurde mir jetzt bewusst: Der Penis, aus dem ich selbst entstanden war, IN mir, war viel schlimmer, als ein bloßer Arm.
Wieder wollte ich etwas sagen. Aber erneut fand ich keine Worte.
Also begann ich aus Angst vor seinem Penis zu zappeln. Wollte runter von ihm. Wollte, dass er mich loslässt. Wollte alles mögliche tun, nur zwei Dinge auf keinen Fall: Seinen Schwanz in mir. Und ihm jetzt, währenddessen oder danach sagen, wem er da seinen Penis in den Körper stecken wollte.