Die folgende Geschichte ist reine Fiktion. Sie beinhaltet die zum Teil sehr graphische Darstellung von homosexuellen Akten, die allgemein als abartig oder pervers bezeichnet werden. Erniedrigung, Schmutz, Gewalt und Fäkalien sind Bestandteile der Erlebnisse eines Mannes, der unfreiwillig in eine bestimmte Situation geraten ist. Wer damit nichts anfangen kann, oder wem das zu wider ist, sollte das Folgende NICHT lesen! Auch wer eine Geschichte um Liebe oder prickelnde Erotik sucht, ist hier fehl am Platz. Allen anderen wünsche ich viel Spaß und freue mich über eure Kommentare.
Im Männerwohnheim
Mit zittrigen Beinen stand Uwe vor der Eingangstür zu seinem neuen Arbeitsplatz. Seit einiger Zeit hatte er auf diesen Tag hingearbeitet, aber jetzt da es soweit war, hatte er ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Der 45-Jährige hatte es nicht immer leicht gehabt. Besonders die Scheidung seiner Frau vor 5 Jahren hatte ihn schwer mitgenommen. Sie hatte ihn verlassen, weil er angeblich kein richtiger Mann sei, sondern ein Weichei und Versarger. Das die Trennung ihn nahezu mittellos dastehen gelassen hatte, hatte es noch schlimmer gemacht. Aber die Zeit heilt alle Wunden und mittlerweile vermisste er sie auch kaum noch.
Als der gelernte Versicherungskaufmann ein halbes Jahr nach seiner Scheidung auch noch arbeitslos wurde, war er in ein tiefes Loch aus Selbstmitleid und Einsamkeit gefallen.
Die folgenden Jahre verbrachte er in einer Einzimmerwohnung mit seinem Kummer alleine. Seine Freunde stellten sich dann doch mehr als die Freunde seiner Frau heraus und verschwanden aus seinem Leben.
Doch als vor einem Jahr das Arbeitsamt den sonst kaum vermittelbaren Mann das Angebot einer Umschulung gemacht hatte, war ein Hoffnungsschimmer in ihm entstanden.
Aus der Hoffnung war die Perspektive auf eine neue Zukunft gewachsen, als er tatsächlich das Umschulungsprogramm zu einem Sozialarbeiter absolvieren konnte. Mit dieser neuen Qualifikation hatte es auch nicht lange gedauert, bis ihm eine Stelle in einem Männerwohnheim ganz in der Nähe seiner Wohnung zugewiesen wurde. Dass gebotene Gehalt war nicht überragend, aber es reichte zumindest, dass er nicht mehr abhängig vom Sozialamt wäre. Und damit sein Selbstbewusstsein wieder etwas wachsen könnte.
Die Umschulung war oberflächlich und langweilig gewesen und er war sich am Ende auch nicht sicher, ob er in dem Jahr überhaupt etwas Sinnvolles gelernt hatte. Aber es hatte dafür gesorgt, dass er nun diese neue Stelle antreten konnte und das war es wert.
Was von ihm hier erwarten würde und ob er dazu überhaupt in der Lage wäre, war ihm nicht klar. Und genau dieses Wissen bereitete ihm Bauchschmerzen, als er das ungepflegte Gebäude betrat und damit einen neuen Abschnitt seines Lebens.
Als erstes schlug ihm ein leichter, aber unangenehmer Geruch entgegen, als er die Eingangshalle betrat. Eine Mischung aus ungewaschenen Menschen, Alkohol und Urin. Er schluckte und versuchte den Geruch zu verdrängen, während er sich hilflos umschaute. Kein Hinweis auf die Lage des Büros, in dem er sich melden sollte.
„Bist du Uwe?“ ertönte eine knarzige Stimme durch einen Lautsprecher an der Decke.
„Ja, hallo, ich bin Uwe. Ich soll mich…“ rief er erschrocken, unsicher in welche Richtung er sich wenden soll.
„Rechts den Flur entlang!“ unterbrach ihn die Stimme rüde.
Uwe ging durch die einzige ihm zur Verfügung stehende Tür, außer der Ausgangstür, und stand plötzlich in einem langen Flur. Der Geruch hier war der gleiche, nur intensiver. Der Flur war nicht besonders breit, erstreckte sich aber über die volle Länge des Gebäudes. Der Boden war schmutzig und die Wände mit Schmierereien und unbestimmbaren Flecken verunstaltet. Das einzige Licht kam von den trüben Deckenlampen und tauchten diesen Ort in eine ungemütliche Atmosphäre. In einiger Entfernung schlurften ein paar Gestalten über den Flur, die aber von ihm keine Kenntnis zu nehmen schienen.
Er richtete sich nach rechts und bereits die erste Tür auf der rechten Seite war unsauber mit einem Filzstift als „Büro“ beschriftet. Er klopfte vorsichtig an.
„Komm rein“ rief jemand und er betrat den Raum.
Das Zimmer war eine Mischung aus Büro und Wohnraum. Ein unordentlicher Schreibtisch mit einem PC und Berge von Papieren. Überquellende Aktenschränke und auf dem Boden liegende Ordner erzeugten einen chaotischen Anblick. Auf der anderen Seite des Raumes stand ein zum Bett ausgezogenes Sofa, ein Fernseher und eine spartanische Küchenzeile mit Kühlschrank. Hinter dem Schreibtisch saß ein großer, bärtiger Mann und war in irgendetwas auf dem Bildschirm vertieft.
„Warte, bin gleich fertig.“ grummelte der Bärtige und starrte weiter konzentriert auf den Bildschirm.
Dann stellte er sich vor. Sein Name war Jochen. Er war einer von 5 Sozialarbeitern, die dieses Männerwohnheim betreuen. Obwohl er deutlich älter als Uwe war, war er aber auch viel größer und muskulöser als der völlig Untrainierte mit Bauchansatz. Eine imposante Erscheinung, wenn auch etwas ungepflegt.
Der ehemalige Streetworker machte nicht viel Aufwand um Smalltalk oder Höflichkeiten, sondern begann fast sofort den neuen Kollegen in die Arbeit hier einzuweisen.
„Wurde auch Zeit, dass das Amt langsam mal Unterstützung schickt. Wir gehen hier langsam am Stock.“ brummte er schlecht gelaunt.
Uwe erfuhr, dass seine Stelle bereits seit einem Jahr unbesetzt war und sich seitdem keine Bewerber gemeldet hatten.
Kein Wunder, bei der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen. Rund um die Uhr musste ein Betreuer vor Ort sein. In der Woche wird jeweils morgens und abends um 8 gewechselt, am Wochenende wird von Freitag morgens bis Montag morgens durchgearbeitet. Eine lange Zeit, aber die Betreuer hatten sich für dieses Zeitmodell entschieden, damit man wenigstens die meisten Wochenenden frei hat, da man ja so nur jedes sechste Dienst hat.
Uwe wurde ganz blass, als er das erfuhr, aber Jochen beruhigte ihn sofort etwas.
„Keine Bange, ist halb so schlimm. Du musst nicht viel machen am Wochenende. Es geht nur darum, dass jemand hier ist falls es Probleme gibt. Wenn es ruhig ist, kannst du die ganze Zeit hier drinbleiben und Fernsehen oder pennen.“
Dabei zeigte er auf das ungepflegte Schlafsofa in der Ecke.
Dann zeigte ihm Jochen kurz die anfallenden Verwaltungsaufgaben im Schnelldurchgang und Uwe verstand nicht einmal die Hälfte davon. Aber es war ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, beruhigte er sich selbst, um nicht gleich vor Panik davon zu laufen.
Danach führte ihn Jochen in dem Wohnheim herum, um ihm alles zu zeigen. Die Räume der Bewohner, wie Jochen sie neutral bezeichnete, die Sanitär und Gemeinschaftsräume und auch die wichtigen Teile der Sicherheitstechnik, die für ihn von Interesse sein könnten.
Beim Vorbeigehen konnte Uwe gelegentlich einen Blick in den einen oder anderen Wohnraum der Bewohner werfen und war erschrocken über die Zustände und den Schmutz, der in einigen davon herrschte.
Am Ende des Flurs entstand plötzlich Krawall, als zwei Bewohner eine Schlägerei anfingen. Jochen stürmte brüllend los und ging sofort zwischen die beiden.
Die Männer schlugen ungeschickt aufeinander ein, da sie offenbar betrunken waren und Jochen fiel es leicht sie brutal gegen eine Wand zu drücken. Jochen brüllte und beleidigte die beiden Streithähne vulgär durch und Uwe merkte sofort, dass sie sich nicht trauten sich gegen Jochen zur Wehr zu setzen. Kein Wunder, der bärtige Koloss war ihnen körperlich auch deutlich überlegen.
Uwe war deutlich schockiert von der gewalttätigen Situation und ihm zitterten die Knie, als er daran dachte, dass er auch vielleicht eines Tages in so eine Situation geraten könnte.
Nachdem sich alle beruhigt hatten gingen sie wieder ihrer Wege. Jochen führte Uwe weiter unbeeindruckt durch den Bau.
„Das kommt schon mal vor, da musst du einfach dazwischen gehen. Du musst dir ihren Respekt verdienen, dann sind sie gut zu führen.“
Uwe hoffte inständig, dass ihm dies gelingen würde.
Jochen riss ihn aus seinen Gedanken:
„Die nächsten zwei Wochen läufst du einfach mit einem von uns mit, dann lernst du alles. Also keine Angst…“
Drei Monate später war genau Angst das Gefühl, das Uwe dauerhaft beherrschte.
Nachdem er auf sich allein gestellt war bei seinen Diensten, hatte sich schnell herausgestellt, dass ihn die meisten Bewohner überhaupt nicht respektierten. Und er jeden Tag bei der Arbeit und sogar die Zeit dazwischen geradezu Angst vor ihnen hatte.
Die meisten der Bewohner wohnten dauerhaft im Heim und beanspruchten es mittlerweile als ihr Eigentum. Jeder von ihnen hatte eine eigene Geschichte, wie es dazu gekommen war, dass er in diesem schrecklichen Gebäude leben musste, aber Alkohol und anderen Drogen zogen sich durch jede dieser Geschichten wie ein roter Faden. Die wenigen Männer, die nicht zu dieser Gruppe gehörten, blieben meist nur kurze Zeit und Uwe wünschte sich dann meist, sie blieben länger.
Das Durchschnittsalter lag bei 55 Jahren, auch wenn fast alle deutlich älter aussahen als das. Ihr Lebenswandel und der Drogenkonsum hatte sie alle gezeichnet. Und jeder von ihnen war auf seine eigene Art abstoßend selbst für den auch nur mäßig gepflegten Uwe. Es gab sie von regelrecht dürr bis übermäßig fett, aber das Wort Hygiene schien ihnen allen fremd zu sein. Ungewaschene Leiber und fettige Haare waren da schon eher die kleineren Probleme. Die Hautkrankheiten oder fauligen Zähne der Bewohner, denen Uwe manchmal zu nah kam, ekelten ihn noch viel mehr. Besonders weil die meisten von ihnen es nicht mehr für nötig hielten sich ordentlich zu kleiden. Einen Trainingsanzug oder ähnliches sah man selten. Viele liefen meist mit freiem Oberkörper oder gar nur in einer vollurinierten Unterhose durch den Bau.
Uwe musste sich tagtäglich mit diesen schrecklichen Gestalten auseinandersetzen, vor denen er immer mehr Angst bekommen hatte. Egal welchen Alters, fast alle waren grob und teilweise brutal, besonders wenn sie betrunken waren. Es schien eine Rangordnung unter ihnen zu geben, die Uwe nicht kannte. Obwohl Alkohol laut Hausordnung verboten war, gelang es Uwe nicht diese Regel durchzusetzen. Niemand wollte auf ihn hören und es schien, dass die Bewohner sich sogar darauf freuten, wenn er Dienst hatte, weil sie dann machen konnten, was sie wollten.
Nachdem ihm mehrmals bereits Schläge angedroht wurde, als er sich durchzusetzen versuchte, hatte Uwe aufgegeben, die Bewohner zu ermahnen, oder auch nur anzusprechen.
Und so entwickelten sich manche seiner Dienste zu regelrechten Exzessen bei denen freimütig Alkohol und andere Drogen konsumiert wurden und es regelmäßig brutale Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern gab, während sich Uwe vor Angst in seinem Büro eingeschlossen hatte.
Aber es war nicht nur die Angst vor den Bewohnern, die ihn den Großteil seiner Dienste im Büro blieben ließ.
Es war auch der Ekel vor den Männern. Duschen schien für die meisten ein Fremdwort zu sein. Manch einer von ihnen verströmte einen Gestank, das Uwe übel wurde, wenn er ihnen zu nah kam. Er ekelte sich vor ihnen und vor den widerlichen Räumen, die sie bewohnten. Auch die Duschen und Toiletten konnte er nur mit Überwindung betreten, da sie bei seinen Diensten regelmäßig mit Fäkalien oder anderen Unrat verschmutzt waren. Normalerweise sollten die Bewohner diese Räume selber nach einem festgelegten Plan reinigen, aber Uwe putzte sie mittlerweile lieber selbst, aus Angst davor die Bewohner daran zu erinnern.
Und aus Angst davor erneut einen Faustschlag in die Magenkuhle zu bekommen, überwand er lieber seinen Ekel und putzte den Dreck selbst weg. Meist unter dem Gelächter einiger Bewohner.
In letzter Zeit schloss er sich, wenn es ging, zu Dienstbeginn in dem Büro ein und verließ es erst bei Schichtwechsel wieder. Nur wenn es gar nicht anders ging, traute sich heraus.
Das erzeugte natürlich den Unmut seiner Kollegen, die die Bewohner und das Wohnheim oft in einem schrecklichen Zustand vorfanden, wenn Uwe Dienst hatte. Und schon bald fand sich Uwe nicht nur den Anfeindungen der Bewohner ausgesetzt, sondern auch den seiner Kollegen.
Und so wurde jeder Arbeitstag für Uwe zur Hölle und er kämpfte sich jedes Mal dorthin, konnte aber noch nicht den Mut aufbringen zu kündigen, aus Angst wieder in sein altes Leben zurück zu fallen.
Das Einzige, was ihm half die Tage zu überstehen, war sein Laptop, den er mit zur Arbeit nahm.
So konnte er die Zeit vertreiben und seine Angst vor den Männern außerhalb des Büros ausblenden. Meistens verbrachte er seine Dienste wichsend in seinem Büro eingeschlossen, während jenseits der Tür diese Wiederlinge brüllten und randalierten. Das Surfen auf meist schmutzigen Sexseiten half ihm sich von allem abzulenken. So wie damals, als er noch alleine zuhause war.
Bis zu diesem einem Tag, an dem alles nur noch schlimmer wurde.
Es war Freitagabend und vor Uwe stand noch das ganze Wochenende in diesem schrecklichen Heim. Obwohl er bereits seit morgens da war, hatte er das Büro erst einmal verlassen, um die Toiletten zu putzen. Nun war es abends und es wurde von ihm verlangt, dass er die Außentüren verschließen musste. Eine der vielen Regeln, die hier herrschten. Das Heim hatte nachts abgeschlossen zu sein, damit die Bewohner nicht frei ein und ausgingen.
Resigniert seufzte er, als er den Pornofilm auf seinem Laptop stoppte und sich die Hose nach oben zog. Es brauchte etwas Geschick sein steifes Glied in der Hose zu verstauen, während er einen letzten sehnsüchtigen Blick auf den Monitor warf. Das Standbild eines ejakulierenden Schwanzes erzeugte ein geiles Kribbeln in seiner Eichel.
Uwe war nicht schwul, wie er sich immer wieder ermahnte. Aber der Gedanke einen anderen Penis in den Mund zu nehmen, hatte ihn schon immer erregt. Und noch vieles mehr, was mit Männern zu tun hatte. Aber einen Mann zu lieben, wie er seine Frau geliebt hatte, war für ihn unmöglich.
Die sexuellen Gelüste nach männlichen Genitalien waren immer stärker geworden, seit er wieder Single war. Als unansehnlicher Loser, für den er sich selbst hielt, war es fast unmöglich das Herz einer attraktiven Frau zu gewinnen. Da machte er sich nichts vor.
Aber die Möglichkeit auf schnellen, anonymen Sex mit fremden Kerlen, war ihm schnell bewusst geworden. Und so hatte er bald nach seiner Scheidung angefangen sich an einschlägigen Plätzen herumzutreiben, um Erleichterung durch die Hand oder den Mund eines anderen Mannes zu bekommen. Es kam nicht oft vor, aber wenn die Lust zu groß war, fasste er allen Mut zusammen und begab sich zu bekannten Cruising Plätzen und bot sich anderen an.
Schnell hatte er gelernt, dass er nicht nur Befriedigung dort empfangen konnte, sondern auch geben musste. Und schon bald empfand er sogar Gefallen daran. Mittlerweile war es für ihn sogar genauso geil, einen fremden Schwanz zu lutschen, der durch ein Loch in einer Toilettenkabinenwand geschoben wurde, wie das geile Gefühl, wenn sein Pimmel von einem Unbekannten geblasen wurde.
Seine im Laufe der Zeit und mit Hilfe des Internets entwickelten Wichsfantasien, gingen aber noch viel weiter. Weiter, als er sich jemals trauen würde, sie zu erfüllen.
Auf zahllosen Kontaktseiten hatte er diese Fantasien als Wünsche geäußert, war aber den Angeboten der Kontaktwilligen nie nachgegangen.
Und so fasste Uwe wieder allen Mut zusammen, schloss die Bürotür auf und trat in den Flur hinaus.
Lärm erfüllte den langen Gang. Aus einigen Räumen kam laute Musik oder das Gebrüll betrunkener Männer. Ein paar Gestalten schlurften oder torkelten durch den Gang. Uwe huschte um die Ecke und schloss als erstes die Haupteingangstür ab. Durch die Scheiben der Tür konnte er sehen, dass die Sonne bereits untergegangen war.
Dann ging er zurück in den Flur und in Richtung des einen Endes, an dem sich eine Nebenausgangstür befand. Dabei versuchte er den zwei Kerlen, die Bier trinkend im Flur standen, soweit wie möglich auszuweichen. Was aber kaum möglich war, weil der Flur recht schmal war.
Hastig schloss er auch diese Tür von innen ab und drehte sich um. Jetzt musste er noch den ganzen Flur in voller Länge überwinden, was immer das Schlimmste war, weil er so lang war. Vorsichtig ging er in Richtung der letzten Tür und umkreiste wieder so weit es ging die beiden Biertrinker, um nicht ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Die beiden stanken bestialisch nach Alkohol und Zigarettenrauch. Sonst war der Flur soweit leer.
Beim Vorbeigehen vermied er es in die zum Teil geöffneten Türen zu den Wohnräumen zu schauen, aus Angst dort etwas zu sehen, was ihn verstören könnte.
Kurz bevor er die letzte Tür am anderen Ende des Ganges erreichte, kam plötzlich ein verwahrloster, dünner Mann aus einer der Türen und rempelte ihn grob an. Er war nur in Unterhose bekleidet und stank nach Schweiß.
Uwe entschuldigte sich schnell und ging hastig weiter. Der Kerl pöbelte hinter ihm her.
Als Uwe die Tür erreichte und den Schlüssel hineinsteckte, um abzuschließen, sah er plötzlich Feuerschein flackern.
„Oh nein“ stöhnte er und lief zügig hinaus.
Jemand hatte wieder etwas angezündet. Wäre nicht das erste Mal, dass die Feuerwehr in seiner Schicht kommen müsste. Er lief um die Ecke und sah sofort den kleinen Haufen Papier und Pappe an der Hauswand, der brannte. Zum Glück war es nicht viel und er begann sofort die Flammen auszutreten. Einigen machte es offensichtlich Spaß Müll oder ähnliches in der Grünanlage um das Wohnheim herum zu verbrennen.
Das Feuer war schnell aus und Uwe war etwas stolz auf sein mutiges Handeln. Und froh größeren Schaden vermieden zu haben.
Er wollte wieder zurück ins Haus, aber… die Tür war verschlossen!
Er ruckelte heftig an der Tür, aber sie ging nicht auf. Er schaute durch die kleine Scheibe im oberen Bereich und sah nur einen der alten Bewohner, der ihn zahnlos angrinste und ihm den Mittelfinger zeigte. Dabei hielt er demonstrativ Uwes Schlüsselbund hoch.
„Hey, nein, bitte, lass mich rein!“ rief Uwe verzweifelt.
Aber zwecklos, der Mann, dessen ungewaschenen Haare speckig von ihm abstanden, ging nur lachend den Flur entlang in Richtung des Büros.
Uwe bekam Panik.
Das war selbst ihm noch nie passiert. Als Verantwortlicher ausgeschlossen! Und das Wochenende hatte gerade erst angefangen. Das durfte niemand mitbekommen, sonst wäre er endgültig der Schadenfreude der Bewohner und seiner Kollegen ausgeliefert.
Ängstlich lief er um das Gebäude herum, in der Hoffnung, dass jemand sein Fenster offen hätte, durch das er einsteigen könnte. Doch die einzigen Fenster, die offen standen, wurden vor seiner Nase geschlossen, als die Bewohner der jeweiligen Zimmer Uwes missliche Lage erkannten und den Spaß mitmachen wollten. Er hatte hier wirklich keine Freunde.
Und so kam es, dass Uwe eine Stunde lang um das Haus lief, um hinein zu kommen. Er klopfte an zahllosen Fenstern, er flehte und bettelte, dass ihn jemand hinein ließ, erntete aber nur schadenfrohes Gelächter. So oft sich die Bewohner auch stritten, in dieser Sache waren sie sich einig.
Uwe konnte ja nicht einmal einen seiner Kollegen anrufen, da sein Handy in dem Büro lag.
Als er irgendwann die Hoffnung gerade aufgeben wollte, ließ ihn ein dickbäuchiger Glatzkopf dann schließlich doch durch sein Fenster hinein.
Uwe bedankte sich überschwänglich, während er sich durch die Wäsche und Müllhaufen in diesem Zimmer kämpfte und lief dann so schnell es ging zurück in sein Büro.
Die Tür war nicht abgeschlossen und er versuchte sich fieberhaft daran zu erinnern, ob er sie vorhin beim Verlassen abgeschlossen hatte. Ängstlich schaute er sich um, aber er konnte nicht sehen, ob hier etwas fehlte, oder verändert war. Scheinbar hatte er noch Glück gehabt und der gemeine Kerl hatte seinen Schlüssel nicht benutzt, um sein Büro zu durchwühlen. Und Uwe hatte die Tür einfach nur nicht abgeschlossen.
Sogar das Standbild auf seinem Laptop war unverändert und Uwe atmete erleichtert auf. Aber den Schlüssel konnte er beim besten Willen nicht finden. Und so konnte er sich auch nicht wieder einschließen.