Laura hatte die Schnauze gestrichen voll. Verdammte Hitze, verdammter Sand, verfluchte Kamele… sie sehnte sich nach einer Dusche. Dieser Trip durch die Sahara dauerte jetzt bereits 4 Wochen. Erst mit Jeeps und genügend Ausrüstung. Nachdem beide Fahrzeuge nach 2 Wochen den Geist aufgegeben hatten schließlich Kamele und nur noch das Nötigste. Und zum Nötigsten gehörte nun mal ein Wasservorrat, der nur zum trinken gedacht war. Nicht zum Duschen. Nicht mal zur Katzenwäsche. Noch schlimmer war, dass sie bisher nicht gefunden hatten, wonach sie suchten. Aber vielleicht erzähle ich erst, wie alles begann:
Laura Kraft ist 28 Jahre alt, hat lange, dunkelblonde Haare und ist von Beruf – naja, sagen wir mal „Abenteurerin“. Deutlicher wird es, wenn man weiß, das Laura die Cousine von Lara ist. Ihr kennt Lara nicht? Lara Croft? Der Nachname „Kraft“ wurde für die Amerikaner so geändert, dass sie ihn aussprechen können, ohne die Zunge zu verschlucken – in „Croft“ eben. Im Gegensatz zu Lara ist Laura in Deutschland aufgewachsen. Ihr Interesse gilt, ähnlich ihrer Cousine, der Suche nach sagenumwobenen Schätzen, mystischen Dingen aus der Vergangenheit. Sie treibt sich hauptsächlich bei Ausgrabungen herum, lässt sich dabei sogar anheuern, um gewissen Dingen ungestört nachgehen zu können. Jede Suche nach Vergangenem enthält Geheimnisse und Rätsel. Diesen auf die Spur zu kommen, hat sich Laura verschrieben. Natürlich geht so etwas nicht ohne gewisse Sponsoren. Laura arbeitet für Museen und auch für einige private Leute, die ein Interesse an bestimmten historischen Dingen haben.
In der Vergangenheit arbeitete Laura meist alleine. Der Hauptgrund ist ihr Dickkopf. Sie weiß alles besser, da hat kein Partner eine Chance. Manchmal ist sie leichtsinnig, was ihren Begleitern schon oft fast Kopf und Kragen gekostet hat. Sie ist fest von sich überzeugt und, nicht zu vergessen, sie ist verflucht kräftig! Sie geht keiner Auseinandersetzung aus dem Weg. Es gibt genügend Leute, die das am eigenen Leib zu spüren bekamen. Männer wie Frauen. Manche halten sie für eine Angeberin und würden ihr nur zu gerne das Maul stopfen. Geschafft hat es bisher niemand – getraut haben sich nur Wenige.
Seit Neuestem hat Laura Konkurrenz bekommen. Li Zhanhua, eine 27 jährige Chinesin. Sie wird immer öfter von Privatleuten beauftragt, Dinge zu beschaffen, hinter denen auch Laura her ist. Bei der Wahl ihrer Auftraggeber ist die Chinesin nicht sehr wählerisch. Hauptsache, die Bezahlung stimmt. Vor 2 Monaten hatte die Asiatin Laura bei einem Auftrag in Irland ein kostbares Schwert vor der Nase weggeschnappt. Laura war vor Wut fast geplatzt, als sie erfolglos zurückkehrte. Sie war von der Chinesin förmlich ausgetrickst worden.
Laura hatte sich näher über ihre Gegenspielerin erkundigt und herausgefunden, dass Li einen Mitarbeiter namens Malcolm hatte. Der war wohl so etwas wie ihr Bodyguard. Jedenfalls war der Typ doof wie Knoblauch-Baguette, dafür aber mit Muskeln bepackt wie ein Caterpillar-Bagger. Er sicherte Li den Rücken, wenn sie einen Auftrag hatte.
Okay, wer hat Laura nun in die Wüste geschickt? Genauer gesagt in die algerische Wüste, in der Grenzregion zum Niger? In der dortigen Region befindet sich unter anderem das Tassili du Hoggar Gebirge, ein Massiv vulkanischen Ursprungs. Hier sollen Höhlen existieren, in der Schmuggler seit vielen tausend Jahren ihre Beute versteckt haben. Ein älterer Gelehrter aus Göttingen, Professor Müller, hat jahrelang Literatur gewälzt bis er auf diese Informationen stieß. Genauer gesagt auf Informationen über den möglichen Inhalt einer der Schmugglerhöhlen. Da er zu alt war, um selbst eine Reise in die Sahara zu unternehmen, hatte er Laura beauftragt. Er hatte ihr jedoch verschwiegen, wonach er genau suchte. Aber dazu später mehr. Laura sollte also diese spezielle Höhle finden und deren Inhalt zu Professor Müller nach Göttingen schaffen. Tausend Jahre altes Schmugglergut.
Und jetzt saß Laura auf einem Kamel und schaukelte seit 2 Wochen durch dieses Gebirge. Auf der Suche nach einer Höhle. DER Höhle! Sie hatte schon 5 durchsucht, doch sie waren nie zuvor von Menschen betreten worden. Nichts als Sand, Staub und Gestein. Verdammt, Laura zweifelte langsam daran, dass es überhaupt eine Schmugglerhöhle in dieser Gegend gab. Sie hatte sich zuvor genau über die Wege informiert, die Schmuggler gemeinhin nahmen oder in der Vorzeit genommen hatten. Sie hatten sogar Banditen getroffen, sie jedoch mit ihren Waffen abschrecken können. Dann waren ihre Jeeps verreckt und sie mussten einigen Beduinen die Kamele abkaufen.
Es wurde langsam Zeit, die Zelte für die Nacht aufzuschlagen. Laura´s Team bestand nur aus 7 Personen, mit ihr selbst also 8. Alles Männer, alle nur dazu da, ihr bei der Suche zu helfen und zu tun, was sie befahl. Es waren ausnahmslos Algerier, die keinesfalls glücklich waren, einer Frau dienen zu müssen. Sie verrichteten ihre Arbeit nur widerwillig, waren für Laura eher eine Behinderung als eine Hilfe. Durch die widrigen Umstände war auch Laura´s Laune nicht die Beste. Das bekamen die Männer zu spüren. So wurde die Atmosphäre immer angespannter. Als die Zelte aufgebaut und ein Feuer angezündet war, saßen sie diskutierend da. Als Laura hinzutrat, verstummten ihre Stimmen sofort.
„Was ist?“, fragte Laura auf französisch. „Störe ich?“
„Hmm, ja“, antwortete schließlich einer der Algerier. „Das hier ist ein Männergespräch. Da haben Frauen nichts zu suchen“.
Laura schien dies nicht zu stören. Sie stellte sich breitbeinig vor diesen Typen, stemmte ihre Hände in die Hüften und holte tief Luft.
„Ich bin hier der Boss. Was hier ein Männergespräch ist oder nicht, bestimme ich“.
Der Algerier erhob sich. Gefährlich nahe standen sie sich jetzt gegenüber. Laura ist nicht gerade klein, sie überragte mit ihren 1,73m den Mann um ca. 6 Zentimeter. Doch der Algerier war stolz.
„Es wird Zeit, dass die Frau mal in ihre Schranken verwiesen wird!“, zischte er, verletzt in seiner Ehre.
„Und das willst Du Würstchen jetzt mit mir tun?“, lächelte Laura überheblich.
„Ja, bei Allah…“, rief der Algerier und griff an.
Er stürzte sich auf Laura und warf sie um. Beide landeten im Sand und rangen am Boden miteinander. Laura gewann allmählich die Oberhand. Sie war ohne Zweifel die Stärkere. Es dauerte nicht lange, und sie saß auf ihm, drückte mit den Knien seine Handgelenke in den Wüstensand. Der Algerier wurde von einer Frau gepinnt! Wie erniedrigend!
„Was ist?“, Laura schaute sich auffordernd um. „Noch jemand da, der seine Kräfte mit mir messen will?“
Allgemeines verneinendes Gemurmel. Keiner der anderen Männer wollte das Schicksal ihres Freundes erleiden. Von einer Frau besiegt zu werden – da konnten sie sich gleich einen Kugel in den Kopf jagen. Ihr Stolz würde eine solche Niederlage nicht verkraften.
Nach diesem kleinen Zwischenfall begaben sich alle in ihre Zelte, nachdem die Kamele versorgt waren. Auch Laura beruhigte sich und schlief schließlich ein. Als sie am nächsten Morgen erwachte, war es ungewöhnlich ruhig. Sie hörte kein Gemurmel ihrer Begleiter, keine Geräusche der Kamele. Als sie aus ihrem Zelt kletterte, wusste sie, warum das so war. Da waren keine Begleiter mehr. Und noch schlimmer – auch keine Kamele. Diese miesen Feiglinge hatten sich in der Nacht einfach aus dem Staub gemacht. Laura saß nun alleine in der Wüste. Ihre Ausrüstung bestand nur noch aus einem winzigen Zelt, einem Koffer mit den nötigsten Dingen, einem Kompass und einer Wasserflasche, halbvoll. Nicht gerade die Voraussetzung für einen guten Tag.
„Scheiße!“, entfuhr es Laura.
Sie packte zusammen, was sie tragen konnte. Das Zelt musste sie zurücklassen, es war zu schwer und zu sperrig. Welch ein Abstieg, vom Landrover über das Kamel zum Fußmarsch. Der nächste Fleck, an dem es Wasser gab, war laut ihrer Karte noch 10 Kilometer Luftlinie entfernt. Wenn es dort tatsächlich Wasser gab, was in dieser Gegend nicht immer gesichert war. 10 Kilometer Luftlinie bedeuteten in dieser felsigen Gegend 30 km Fußmarsch! Wenn man den richtigen Weg auf Anhieb fand! Laura fasste den Vorsatz, sich jeden Einzelnen ihrer Ex-Begleiter nach ihrer Rückkehr vorzuknöpfen um ihnen der Reihe nach die Eier zu zerquetschen.
Langsam setzte sich Laura in Bewegung. Gigantische Felsformationen, Basaltschlote und Steintore in einer ihr bislang nicht bekannten Häufung säumen den Weg durch das Felsenlabyrinth. Mühevoll schleppte sie ihre Schritte über Sand, Geröll und Steine. Die Sonne brannte erbarmungslos.
Laura war auf der Suche nach dem Brunnen von In Ebeggi, nahezu auf jeder Afrikakarte verzeichnet. Doch sie findet zunächst keinen Anhaltspunkt, der den Weg dorthin erkennen lässt. An der mit dem Kompass angepeilten Stelle jedoch bündeln sich wie von Geisterhand Fahrzeugspuren aus allen Richtungen und bilden eine kleine Trasse, welche nach Süden dem breiten Oued Tagrera folgt. Schon bald fallen Laura Felsformationen auf, die wie Steinpilze aussehen, welche entlang des sandigen Oueds aus dem Boden schießen. Von Mannshoch bis zur Größe eines mehrstöckigen Hauses, manchmal sogar mit schirmförmigen Deckel wie ein Champignon, säumen diese von der Erosion geformten Gebilde Ufer und Hinterland. Eine Sackgasse führt Laura in eine steinige Schlucht, in welcher sie Giraffengravuren und steinzeitliche Felsmalereien an den glatt geschliffenen Wänden erblickt. Am Talausgang steht ein überdimensionaler Elefant aus Stein.
„Komisch“, denkt Laura.
Nach genau diesen Hinweisen hatte sie gesucht. Weder mit den Jeeps, noch mit den Kamelen hatten sie diese Stelle gefunden. Und jetzt war sie, ganz alleine und zu Fuß unterwegs, zufällig darauf gestoßen. Eine Felsformation zu früh abgebogen, eigentlich auf der Suche nach Wasser war sie in diese Sackgasse geraten. Laura schwankte zwischen Freude über ihre Entdeckung und der Angst, nicht früh genug ihren fast aufgebrauchten Wasservorrat auffüllen zu können.
Ihre Neugier ließ sie jedoch den Wasservorrat vergessen. Sie suchte in den zerklüfteten Feldwänden nach einem Eingang. Hier musste die beschriebene Höhle der Schmuggler sein. Irgendwo hier. Alle Hinweise stimmten mit dem überein, was ihr der alte Professor aus Göttingen an Material zur Verfügung gestellt hatte. Laura schleppte sich am Rand der Felsen entlang und spähte in jede Spalte, die sich auftat. Doch kein Höhleneingang. Vorbei an der nächsten Felskante…
Da plötzlich tat sich eine tiefe Nische auf. Spuren eines Fahrzeugs führten hinein, vermutlich eines Jeeps. Vorsichtig, an den Fels gedrückt, schlich sie in diese Nische hinein. Fast rechtwinklig bog der immer schmaler werdende Pfad ab. Laura spähte um die Ecke und erblickte ein abgestelltes Fahrzeug. Einen Nissan Patrol Jeep, der nicht weiter in die enge Felsnische passte, aber durch den rechtwinkligen Knick vor den Blicken zufälliger Besucher dieses abgelegenen Ortes geschützt war. Er schien verlassen zu sein. Laura schlich heran legte sich hinter dem Heck auf den Boden. Unter dem Fahrzeug spähte sie hindurch. Keine Füße zu erkennen. Laura wagte einen Blick ins Innere des Fahrzeugs. Niemand da! Erleichtert stand sie auf und öffnete vorsichtig die Hecktür des Jeeps. Sie war unverschlossen. Drinnen stand zu Lauras großer Freude ein großer Wassertank, noch dreiviertel voll. Laura bediente sich. Das Wasser rann erfrischend ihre trockene Kehle hinab. Dann füllte sie noch ihre Flasche auf, für alle Fälle.
Laura begann, den Wagen nach Hinweisen zu durchsuchen. Wem gehörte er und was wollte derjenige gerade hier? An diesem Punkt? Dem Eingang zu genau der Höhle, die auch sie selbst suchte. Und die Hinweise hatte doch nur sie erhalten. Von dem Professor aus Göttingen. Oder?
Was sie fand, war nicht gerade dazu angetan, ihre Laune zu heben. Das Kartenmaterial war mit ihrem fast identisch. Nein, es stimmte sogar genau überein mit ihren Karten. Nur waren andere Notizen drauf. In asiatischen Schriftzeichen!
„Li Zhanhua!“, entfuhr es Laura.
Verdammt, schon wieder dieses Schlitzauge! Erneut wurde Laura damit konfrontiert, dass eine Konkurrentin dasselbe Ziel verfolgte, wie sie selbst. Und die Asiatin schien Laura erneut einen Schritt voraus zu sein. Wer weiß, wie lange die schon hier war. Jedenfalls musste Li bereits die Höhle erkunden, während sie hier draußen nach Wasser lechzte. Li hatte zudem ein Fahrzeug, Laura war zu Fuß unterwegs. Naja, dass zumindest würde sich jetzt ändern.
Laura musste die Asiatin außer Gefecht setzen. Sie würde sie in der Höhle überraschen, ausschalten und sich dann mit der Beute und dem Jeep aus dem Wüstenstaub machen. Wiedergutmachung für die Schmach mit dem Schwert in Irland. Laura kletterte aus dem Jeep, legte ihre Ausrüstung ab und versteckte alles in einer Felsspalte nahe dem Eingang zur Höhle. Nur ihr Messer steckte im Schaft, der an ihrem rechten Schienbein befestigt war. Laura drang vorsichtig in die Höhle ein. Ihre Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Hier drinnen war es etwas kühler als unter der Wüstensonne.
Laura schlich vorsichtig weiter. Der Gang war schmal und spitze Felsen hingen von der Decke herab. Sie musste höllisch Acht geben, sich nicht die Stirn aufzuschlagen.
„Malcolm“, schoss ihr plötzlich warnend durch den Kopf.
Dieser Typ mit dem IQ einer aufgeweichten Semmel war bestimmt als Begleiter, Wasserträger und was Li, das Schlitzauge sonst noch von ihm brauchte, mit von der Partie.
„Ob das Schlitzauge sich von diesem Michelin-Mann fi…“
Lauras Aufmerksamkeit wurde von einem Geräusch geweckt. Etwas, dass sich wie ein Schritt anhörte. Jetzt war es wieder still. Laura hielt den Atem an. Knirsch! Da, wieder das Geräusch. Vorsichtig streckte Laura ihren Kopf um eine Biegung des engen Höhlengangs. Dahinter wurde es breiter. Der Gang mündete in eine Felsen-Kathedrale. Die Decke hob sich, es war fast so, als stünde sie in einer Kirche oder einem Dom. In der Mitte des Platzes befand sich eine einzelne Holzkiste. Aus der Entfernung wirkte sie wie ein Altar im Felsendom. Am Rand der Kathedrale standen weitere Kisten herum. Ziemlich vergammelt, aus Holz. Der Höhlenraum wurde durch das Licht zweier Fackeln diffus erleuchtet. Und tatsächlich, dort hinten kroch eine Frau mit langen schwarzen Haaren zwischen den Kisten herum.
„Li“, schoss es Laura durch den Kopf.
Aber wo war Malcolm?
Die Antwort bekam Laura schneller als erwartet. Eine Hand legte sich von hinten auf ihren Mund. Dann wurde Lauras Körper zurück gerissen. Sie strauchelte, bekam ein Knie in den Steiß und verlor den Boden unter den Füßen. Laura wurde auf den steinigen Boden geworfen. Ehe sie sich zur Seite rollen konnte, saß ihr schwergewichtiger Gegner auf ihr und pinnte sie. Ihr Mund wurde immer noch von einer Hand zugehalten. Trotzdem war die ganze Sachen nicht völlig geräuschlos abgegangen.
„Mal…?“, hörte Laura die Stimme er Asiatin. „Mach nicht so einen Krach!“
„Jaja!“, erwiderte Malcolm.
Warum sagte er nicht, dass er einen Eindringling überrascht hatte? Was hatte der Typ vor? Die Asiatin schien weiter in den Kisten zu kramen und schöpfte scheinbar keinen Verdacht. Laura konnte es Recht sein, ein Gegner reichte ihr völlig. Gegen beide gleichzeitig konnte es schwierig werden. Jetzt musste sie sich erstmal von diesem Klotz befreien. Sie spannte ihre Muskeln, schwang ihre Beine nach oben wie bei einer Kerze beim Bodenturnen. Mit den Füßen traf sie Malcolms Nacken. Er verlor die Balance und machte einen Purzelbaum. Laura kam frei und stand blitzschnell auf. Auch Malcolm war wieder auf den Beinen. Sie packten sich bei den Händen und rangen miteinander. Laura war stark, doch gegen diesen Muskelmann reichten die Kräfte ihrer Oberarme nicht ganz aus. Er zwang sie vor sich auf die Knie. Laura ließ sich schließlich ganz fallen. Dabei schoss ihr rechter Fuß nach oben. Er schlug mitten im Glockengeläut des Mannes ein. Jeder normale Typ hätte nach diesem Treffer statt Eiern nur noch Mousse au Chocolate gehabt. Malcolms ersticktes Stöhnen ging im Gepolter unter, das Li verursachte, als sie eine der Kisten aufbrach.
Laura war schnell aufgestanden, als Malcolm vor ihr auf die Knie sank und sich mit verzerrtem Gesicht beide Hände auf die heiligste Stelle seiner Manneskraft presste. Doch sein Leiden sollte noch nicht zu Ende sein. Laura zog ihn am Hemdkragen hoch, drückte ihn mit dem Rücken gegen die Höhlenwand und ließ ihre linke Faust in seinen Unterleib krachen.
„Uff“, machte Malcolm ein ersticktes Geräusch, während Li geräuschvoll in einer der Kisten kramte.
Laura setzte nach und verpasste Malcolm eine Serie von Boxhieben. Sein Oberkörper sank plötzlich nach vorne. Er klammerte sich an Lauras Hüften, um nicht auf den Boden zu sacken. Laura machte einen überraschten Schritt zurück, als sie merkte, wie der verzweifelte Griff des schweren Gegners an ihrer Hose zerrte. Zu Lauras Pech hielt ihr Gürtel die Belastung nicht aus. Malcolms reflexartiger Versuch, sich an irgendwas festzuklammern gipfelte darin, dass er ihr mit einem Ruck die Hose vom Po zog. Mehr aus Versehen also, nicht geplant. Immerhin war der rund 100 Kilo schwere Klotz von Lauras Prügel so angeschlagen, dass er zu Boden musste. Laura selbst strauchelte, weil bei dem Schritt rückwärts ihre Hose bereits bis auf die Knie herab gerutscht war, was ihre Bewegungsfreiheit stark beeinträchtigte.
Sie musste reagieren. Zum Glück war sie in der Lage, die Hose über ihre Stiefel abzustreifen. Sie hochzuziehen wäre sinnlos gewesen, immerhin krallte sich die Hand ihres Gegners noch darin fest. Zu Laura´s Pech verging soviel Zeit, dass Malcolm sich wieder aufrappeln konnte. Er schaffte es, Laura an den Haaren zu packen, gerade als sie aufstehen wollte. Er riss ruckartig daran, Lauras Körper flog praktisch an ihm vorbei. Malcolm erwischte Lauras rechten Arm, verdrehte ihn auf den Rücken und presste sie gegen die Höhlenwand. Nun hatte er wieder die Oberhand. Laura wand sich im „Polizeigriff“, doch Malcolm hielt sie eisern fest.
„Mist, verdammter!“, dachte Laura.
Das nächste Mal würde sie sich einen Gürtel um die Hüften schnallen, der mehr aushält. Durch solch einen Scheiß wollte sie nie wieder in Bedrängnis geraten. Schließlich war sie die bessere Kämpferin. Laura spürte den Körper des Mannes hinter sich ganz nah, er drängte sich förmlich gegen sie. Auch das Teil ihrer vorherigen Attacke hatte sich scheinbar erholt. Etwas Hartes presste sich zwischen ihre Pobacken.
„Jetzt habe ich dich, Pussy!“, flüsterte Malcolm leise in ihr Ohr.
Laura spürte, wie die freie Hand des Mannes ihren Körper abtastete. Sie fuhr unter ihr Shirt, packte ihre festen Brüste und kneteten sie ein wenig durch. In Laura stieg Wut hoch. Er hatte „Pussy“ zu ihr gesagt. Sie hasste ihren Spitznamen. „Pussy Raider“ wurde sie heimlich genannt. Einige von denen, die es getan hatten, hatte sie erwischt und ihnen das Maul gestopft. Das wollte sie bei diesem Malcolm jetzt auch tun, bloß wie? Er hatte sie im Griff und wurde immer unverschämter. Als seine Hand in ihrem Tanga verschwand und einer seiner Finger zwischen ihren Schamlippen hin und her glitt, wusste Laura, warum der Typ sich bemühte, so leise zu sein. Wenn Li das mitbekäme, würde sie ihn vermutlich einen Kopf kürzer machen. Laura überlegte, ob sie schreien und die Asiatin damit auf den Plan rufen sollte. Doch Malcolm würde genug Zeit haben, seine Pfoten aus der verbotenen Zone zu entfernen und dann als ganz züchtiger Bezwinger der großen Laura Kraft dazustehen. Li würde ihm vermutlich einen Orden für besondere Dienste verleihen.
„Scheiße, was mach ich jetzt bloß?“, überlegte Laura verzweifelt.
Malcolm genoss seine Überlegenheit. Offenbar wollte er Laura einen „runterholen“, denn sein Mittelfinger glitt stetig und mit leichtem Druck zwischen ihren Schamlippen hin und her. Dann schien ihn ihr Tanga zu stören. Er zerrte daran, das winzige Stück Stoff wanderte abwärts bis zu ihren Knien. Dann legte Malcolm einen Arm um Laura´s Brustkorb und hielt sie fest, wie in einem Schraubstock und presste erneut sein Becken gegen sie. Laura kam zu der Erkenntnis, das Malcolm einen Pferdeschwanz trug – nur eben nicht auf dem Kopf. Sein Bestes Stück war deutlich zu spüren. Als sie wieder seinen Finger zwischen ihren Schamlippen spürte, bemerkte sie zu ihrer Überraschung, dass sie inzwischen feucht war. Natürlich merkte er es auch und begann, ihre Klitoris zu stimulieren.
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