1) An der Angel

„Für Geld mach ich Alles“, erzählte Marion gerade ihrer im Vertrauen. Sie saßen in einer dieser neuen Cocktailbars, die genauso schnell wieder zumachten, wie sie aus dem Boden schossen.

„Alles?“, fragte Ilona nicht wirklich interessiert zurück. Sie war mit ihren Gedanken noch bei diesem Top im Laden gegenüber. Schade, dass es nicht in ihrer Größe auf Lager war.

„Ja“, sah Marion verträumt in ihr Cocktailglas.

„So so“, zählte Ilona die Sektperlen.

„Du glaubst mir nicht?“

„Nein.“

„Und wenn ich’s Dir erzähle?“

„Beweise.“

„Hab ich nicht. Du musst mir halt so glauben.“

Ilona sah ihre Freundin ernst an.

„Ich soll Diiiehr glauben?“ Das Dir war ein wenig lang geraten. „Wo Du mir Werner ausgespannt hast?“

„Das war ein Versehen!“

„Du bumst also meinen Geliebten aus Versehen?“

„Ich wusste nicht, dass er Dein Geliebter ist, verdammt noch mal. Solange ward Ihr ja auch nicht zusammen.“

„Dank Dir!“

„Ich meine vorher!“

„Und wie viel hat er Dir gegeben?“, wollte Ilona jetzt wissen.

„Wofür?“, fragte Marion ratlos zurück.

„Für den Fick.“

„Nichts. Der war umsonst.“

„Aber Du hast doch gesagt, für Geld machst Du alles.“

„Ja. Das war aber während des Studiums.“

Jetzt wurde Ilona doch hellhörig. Sie hatte schon öfter von Studentinnen gehört, die sich ihr Studium als freiberufliche Prostituierte finanzierten. Sollte Marion auch so eine sein?

„Du hast die Beine breitgemacht für Dein Studium?“, fragte sie daher direkt.

„Na ja, nicht gleich die Beine. Ich hab meinem Prof einen geblasen. Mir fehlte noch ein Schein und ich hätte sonst ein ganzes Semester verloren.“

„Und warum erzählst Du mir das jetzt?“

Eigentlich bestand kein Grund zu einer Lebensbeichte. Oder hatte Marion ihre Depriphase?

„Ich wollte wissen, ob Du mitmachst.“

„Wobei?“

„Gruppensex. Partnertausch. Für Geld.“

„Sag mal, spinnst Du?“

Marion sah ihrer Freundin direkt in die ungläubig schauenden Augen.

„Nein. Aber wir suchen noch ein Pärchen für ein irres Partyspiel.“

„Wer ist wir?“, wollte Ilona wissen.

„Walter …“

„Den Du mir ausgespannt hast?“

„Ja, er ist jetzt mit Gabi zusammen. Ich und Benedikt.“

„Gabi kenne ich nicht. Hat Walter schon wieder ’ne Neue? Was habt ihr denn vor?“

Die Neugierde siegte. Ablehnen konnte Ilona ja immer noch. Walter war offensichtlich weitergereicht worden. Ilona war Marion nicht böse, dass sie ihr den ausgespannt hatte, denn Walter war eh nicht lange zu ertragen. Er fickte gut, aber sein Machogehabe hing einem schnell zum Hals heraus. Gabi kannte sie nicht. Benedikt, Marions derzeitiger , war ganz nett. Ilona konnte sich gut vorstellen, ihn mal drüber zu lassen. Allein schon um Marion …

„Partner erraten“, wurden ihre Gedanken unterbrochen.

„Sexpartner, nehme ich an.“

„Ja.“

Jetzt war es an Ilona, in ihr Glas zu starren.

„Meinst Du nicht, dass wir für so einen Blödsinn schon zu alt sind?“, fragte sie dann.

„Wieso? Wir sind in den besten Jahren! Schau uns doch mal an!“

Der Anblick lohnte sich wirklich. Auch wenn beide Mitte 30 waren, so hatten sie sich doch gut gehalten, wie der Volksmund so respektlos sagt. Beide knapp über 1m70, schulterlange blonde Haare, schlank, ordentlicher Vorbau, so langsam der Schwerkraft folgend. Die Taille wurde durch kleine Speckrollen gepolstert, aber die Falten am Arsch waren noch weit in der Zukunft.

„Oh, danke. Aber sind das nicht eher Partyspiele für pubertierende Kleinkinder? So zweite Phase Doktorspiele?“

„Finde ich nicht. Auch für pubertierende Erwachsene. Machst Du mit?“

Die Frauen führten zwar beide eine offene Ehe und sie gingen fremd, wenn es sich so ergab. Geplant hatte Ilona so etwas noch nie und sie wunderte sich, wie ihre Freundin auf so eine absurde Idee kommen konnte. Daher antwortete sie:

„Nein, warum sollte ich?“

„Für Spaß.“

„Also jetzt nur noch aus Spaß. Eben ging es noch um Geld.“

Marion lachte still in sich hinein. Sie wusste, dass sie Ilonas Interesse geweckt hatte.

„Ja, wenn Du nicht aus Spaß mitmachen willst, dann halt für Money. Ich dachte, Du vögelst gerne!“

„Tu ich auch“, gab Ilona entrüstet zurück. Ihr zu unterstellen, nicht allzeit bereit zu sein. Ausgerechnet Ihr!

„Aber Du sagtest Partner erraten. Das heißt, ich bring Manfred mit?“, hakte sie nach.

„Ja, ohne geht es schlecht. Wir wollen keinen Männer- oder Frauenüberschuss.“

Komisch kam es Ilona dennoch vor. Bisher waren ihre Ehemänner und Dauerfreunde immer für die Andere tabu gewesen. Es hatte zwar nie eine Vereinbarung gegeben, aber …

„Was grübelst Du?“, fragte Marion dazwischen.

„Ich wundere mich nur. Wir sind ja nie Kinder von Traurigkeit gewesen …“

Marion nickte zustimmend.

„… aber haben auch noch nie irgendwas miteinander angefangen. Jedenfalls, soweit ich weiß.“

„Ich kann Dich beruhigen“, antwortete Marion, „ich hatte auch noch nie was mit Deinem Mann.“

„Also wie kommt Ihr jetzt darauf? Warum lädst Du uns zum Gruppensex ein?“

„Die Idee hatte Benedikt“, gab Marion zu. „Wir hatten uns über Walter unterhalten, dass er was mit uns beiden hatte, und dabei kam dann die Bemerkung, dass Walter ihm etwas voraushätte. Ich hab gefragt, ob er neidisch wäre, er hat’s natürlich abgestritten, aber so kam eins zum anderen. Irgendwann fiel dann der Satz, ob wir es nicht mal zu viert treiben sollten.“

„Das hättet Ihr auch einfacher haben können. Lad uns ein und fragt.“

„Ja, aber genau das haben wir uns nicht getraut. Wir kamen dann auf die Idee mit dem Partyspiel.“

„Aber wie seid Ihr denn darauf gekommen, ausgerechnet Walter mit einzubeziehen?“

„Mehr oder weniger zufällig. Ich hatte mit Gaby gesprochen und die hat mir gebeichtet, dass sie sich gerade von Walter besteigen lässt. Ganz nebenbei: Gaby ist Bi.“

„Du machst mich neugierig. Ich hatte noch nie was mit Frauen.“

„Ich auch nicht und das brachte mich auf die Idee, Gabi einzuladen. Dass sie Walter mitbringen würde, hatte ich erst gar nicht bedacht.“

„Dumm gelaufen, ja? Was sagt Benedikt denn dazu?“

„Das Gleiche, dumm gelaufen. Aber da ich eh schon was mit Walter hatte, konnte es ihm letztendlich egal sein und die Aussicht auf Gabis Möse hat schließlich den Ausschlag gegeben.“

„Na toll. Bin ich so unattraktiv, dass er gleich Ersatz braucht?“, fluchte Ilona.

„Du kennst doch die Männer. Da kannst Du noch so attraktiv sein, wenn sie die Möglichkeit hätten, würden sie gleich ’nen ganzen Bus durchvögeln.“

„Wie sieht Gabi denn aus?“, wollte Ilona zur Sicherheit aber noch wissen. Hoffentlich stellte sie keine allzu große Konkurrenz dar.

„Ganz anders als wir. Kleiner, molliger, schwarzhaarig.“

„Und?“, hakte Ilona nach, die spürte, dass Marion ihr nicht die ganze Wahrheit sagte.

„Zehn Jahre jünger und verdammt hübsch.“

„Scheiße!“

„Komm trotzdem. Ich weiß, dass Benedikt heiß auf Dich ist.“

„Wie soll ich Zusagen, ohne mit Manfred darüber gesprochen zu haben?“

„Meinst Du, der wäre einem Partnertausch abgeneigt? Das glaubst Du doch selber nicht!“

Da hatte Marion recht. Das glaubte Ilona jetzt auch nicht. Marion würde der sicher nicht unterm Bett verstecken. Ob er auch Gabi bespringen würde, konnte sie nicht beurteilen, die kannte sie wie gesagt noch nicht. Umgekehrt hörte es sich so an, als würde Marion auch mal ganz gerne mit Manfred durch die Betten hüpfen. Oder anders ausgedrückt: Ilona stellte sich gerade einen gelungenen Abend vor.

„Wie viel würde denn raus springen?“, fragte sie der Ordnung halber nach, als ihr wieder einfiel, dass es ja nicht nur um Sex ging, sondern so nebenbei die Chance bestand, die Haushaltskasse aufzufüllen.

„Schwer zu sagen. Ich denke, für das Siegerpaar könnten bis zu 1000 Euro drin sein.“ Das stimmte zwar nicht, aber warum sollte Marion das jetzt schon verraten? Im Grunde würde der Einsatz nur neu verteilt werden. Benedikt hatte versprochen, die Regeln so zu gestalten, dass niemand pleite nach Hause ging.

„1000 Ocken? Seid ihr wahnsinnig? Wo soll das Geld denn herkommen?“

„Die Regeln denkt sich Benedikt gerade aus. Aber wenn ich ihn richtig verstanden habe, zahlt jeder bei jeder Runde einen kleinen Betrag ein und am Ende bekommt der Sieger alles“, log Marion sich spontan zusammen.

Ilona überlegte und rechnete. 1000 Ocken durch drei waren so 330 – 340 Silberlinge Einsatz. Da musste ’ne alte Frau lange für stricken. Selbst wenn Manfred die Hälfte dazugab, ihr neues Kleid von Biba konnte sie sich abschminken. Andererseits waren drei Kleider mit den passenden Schuhen drin. Und das alles für ’nen lustigen Abend. Ilona zückte ihr Smartphone.

„Hallo Manfred, hier Ilona. Hast Du Lust mit Marion zu ficken?“

Marion hustete den letzten Schluck ‚Sex on the beach‘ zurück in ihr Glas. Mit der Ansage hatte sie jetzt nicht gerechnet.

„Wie viel habt ihr getrunken?“, fragte Manfred zurück.

„Noch nicht genug. Sag schon, ja oder nein?“

„Ja, aber …“

Ilona legte auf. „Wir kommen“, entschied sie.

2) Regelwerk

Benedikt hatte die Regeln ausgearbeitet, wollte aber, dass seine Frau noch mal drüberschaute. So setzten sie sich zusammen und er erläuterte ihr, was er sich ausgedacht hatte.

„Zuerst machen wir ein Ratespiel. Jeder schreibt ein Geheimnis von sich auf einen Zettel. Den werfen wir dann in einen Topf und dann wird gezogen. Das Geheimnis wird vorgelesen und alle müssen raten, wen es betrifft. Wer zuerst richtig liegt, kriegt das Geld aus dem Topf.“

„Welches Geld?“

„Ach so, ja. Jeder legt pro Zettel ’nen Zehner rein.“

„Aber dann wird doch nur ein Geheimnis erraten und 5 gehen unter“, wandte Marion scharfsinnig ein.

„Nein, dafür habe ich was ausgedacht. Der Erratene wirft einen neuen Zettel rein und das Spiel geht von vorne los.“

„Und wie lang soll das gehen?“

„So drei- bis viermal. Das Spiel soll nur der Auflockerung dienen. Wenn wir das zu Ende spielen würden, wäre der Abend rum.“

„Ok, und dann?“

„Dann kommt das erste Partnerspiel. Immer zwei Partner müssen gegenseitig ihre Vorlieben richtig erraten. Alles darf gefragt werden, Essen, Trinken, Sex, Musik. Der Befragte schreibt die richtige Antwort auf einen Zettel und der oder die Partnerin muss raten, was draufsteht.“

„Das ist ja noch harmlos“, muckte Marion. Sie hatte sich das schärfer vorgestellt. Mehr Aktion zwischen den großen Zehen.

„Hängt davon ab, was gefragt wird. Als Drittes wird dann gevögelt. Ich hatte mir gedacht, dass jeweils eine Person mit verbundenen Augen auf einer Matratze liegt. Die anderen spielen dann Reise nach Jerusalem und laufen um sie herum. Die Person sagt ‚Stopp‘ und wer am Kopf ist, wird geleckt, wer am Fuß ist, darf bumsen.“

Die beiden hatten kein Problem damit, ihre Partner mit anderen zu teilen. Wie Ilona und Manfred hatten sie eine offene Beziehung ohne Kinder oder andere Verpflichtungen. Doch eines fiel Marion sofort auf: Wenn Benedikt derjenige auf der Matratze wäre und beim Stopp würden Walter und Manfred das große Los ziehen …

„Versteh ich nicht“, sagte sie daher diplomatisch, da sie wusste, dass ihr Mann eine ausgeprägte Homophobie hatte. „Was machst Du denn, wenn Du da liegst und Manfred ist am Fußende? Lässt Du Dir dann die Kimme versilbern oder von ihm einen blasen?“

„Nein, ich hatte gedacht, nur die Mädels liegen auf der Matratze. Dann stellt sich das Problem nicht.“

Aha. Ganz schlau, der Feigling.

„Gut, aber was ist jetzt mit der blinden Kuh auf der Matratze? Was soll die machen?“

„Die soll raten, wer sie gerade vögelt. Oder wen sie leckt.“

„Das ist doof. Wieso ratet ihr Männer nicht auch?“

„Du hast recht“, gab Benedikt zu. „Da muss ich mir noch was einfallen lassen.“

„Was hältst Du von Bauchnabelraten?“

„Bauchnabelraten? Wir machen hier doch keine Kinderspiele!“, antwortete Benedikt entrüstet.

„Hast Du ’ne Ahnung, wie wenige Männer den Nabel ihrer Frau kennen? Beschreib doch mal meinen!“, forderte Marion listig.

„Äh, rund, nicht so tief, mittelgroß, äh …“

„Siehst Du, Du kommst auch ganz schön ins Stottern. Von meinem Nabelbruch hast Du also noch gar nichts bemerkt, ja?“

„Welcher Nabelbruch?“

„Da haben wir’s mal wieder. Ihr Kerle seid nur auf Titten und Mösen fixiert!“

„Ist ja schon gut! Ich nimm’s mit auf!“

„Wie sieht es mit Beinen aus?“

„Hör mal, ich dachte wirklich mehr an Titten und Mösen, so Grifftests und Mösen am Geschmack erkennen und so was.“

„Siehst Du, dafür hast Du mich ja. Damit wir auch was für die Frauen dabei haben. Oder glaubst Du wirklich, dass wir nur aus Titten und Arsch bestehen?“

„Scheiß Feministinnen!“, schimpfte Benedikt. „Ohne Euch würde das nach unseren Spielregeln laufen.“

„Eben!“, setzte Marion schnippisch entgegen und behielt mal wieder das letzte Wort.

3) Die Party

Marion hatte ihre Wohnung dem Anlass entsprechend umdekoriert. Da sie nicht mit den Gästen ins Schlafzimmer wollte, andererseits aber schlecht drei Pärchen auf der Couch unterbringen konnte, hatten sie ihr Wohnzimmer in ein Beduinenzelt verwandelt. Benedikt nannte es ‚unseren Harem‘.

Die Wände waren mit Bettlaken abgehängt, der Fußboden mit Matratzen ausgelegt, IKEA sei Dank hielten sich die Unkosten in Grenzen. An den Wänden standen Vasen mit frischen Blumen und etliche Räucherstäbchen brannten. Das Licht war hell und sollte es weitgehend auch bleiben. Männer waren halt Sehleute, betonte Benedikt, der die Hoheit über den Dimmer anstrebte.

Walter und Gabi trafen zuerst ein, wobei Gabi direkt mit der Tür ins Haus fiel: „Schnell, wo habt Ihr das Klo? Ich muss pullern!“

Ihren knielangen Rock hatte sie schon halb hoch gerafft. Marion rannte vor und hielt Gabi die Klotür auf.

„Machst Du zu?“, konnte Gabi noch fragen, dann saß sie schon und ließ laufen. Marion sah ihr kopfschüttelnd zu und schloss die Tür von außen.

Benedikt drückte Walter unterdessen seine Digitalkamera in die Hand. Mit den Worten: „Macht mal ein oben und unten ohne Bilder von Euch“ schickte er ihn hinterher ins Bad. Jedes Pärchen sollte seine Fotos dann in eine Software einspielen, dass ein Puzzle daraus bastelte.

Bald darauf trafen Ilona und Manfred ein. Beide verströmten eine Parfümwolke, dass Marion fast schlecht wurde. Die wollten sich wohl am Geruch erkennen, vermutete sie. Gut, das sie an die Räucherstäbchen gedacht hatte. Die würden sich wundern.

Marion übernahm die Vorstellung. Walter hatte den Vorteil mit allen anwesenden Frauen schon gevögelt zu haben, was auch kritisch angemerkt wurde. Er war der hochgewachsene drahtige Typ, Solariumbraun und immer lächelnd. Er kam bei den Frauen gut an, bis sie merkten, dass er ein durchtriebener Macho war. Männer konnten ihn in der Regel von vornherein nicht leiden. Benedikt fragte Marion mal, wie sie und Ilona auf so eine aufgeblasene Nusche hatten reinfallen können. Die Antwort „Walter fickt gut“ hatte ihm gar nicht gefallen.

Gabi dafür kannte sonst niemanden und allgemein einigte man sich darauf, dass damit wieder Chancengleichheit hergestellt war. Gabi war kleiner als die beiden Blondinen und mehr so der Wonneproppen. Sie hatte keine ‚Ich bin die Schönste im ganzen Land‘-Allüren, mit denen Marion und Ilona schon mal sich und anderen das Leben schwer machten. Sie nannte ein gebärfreudiges Becken ihr Eigen und hatte nach ihrer Meinung zu kleine Tittchen mit zu großen Nippeln. Was oben fehlte, war unten zu viel, erklärte sie jedem, der es nicht wissen wollte. Sie war sich überhaupt nicht bewusst, wie attraktiv sie auf Männer wirkte, und hatte außerdem den Vorteil, 10 Jahre jünger zu sein als Marion und Ilona.

Marion verteilte die Getränke, man unterhielt sich zwanglos über alles Mögliche. Noch vollständig bekleidet eröffnete Benedikt schließlich die erste Runde:

„Also jeder von Euch schreibt ein Geheimnis auf, das er oder sie noch niemandem erzählt hat. Es kann mit Sex zu tun haben, muss aber nicht. Und nehmt etwas, was nur Euch betrifft. ‚Mein Arsch ist noch ‘ könnte etwas zu allgemein sein.“

Einige sahen sich ratlos an. Schließlich hatten alle einen Stift zur Hand genommen, einen Zettel ausgefüllt und in eine Glasschale geworfen aus der Gabi als erste Frau im Alphabet den ersten Zettel ziehen durfte.

„Ich hatte Sex in der Straßenbahn“, stand darauf.

Das konnte nun jeden betreffen. Wilde Spekulationen, wer mit wem und wann in welcher Linie führten zwar zu einigen Lacherfolgen, aber nicht zum ‚Täter‘. Schließlich outete sich Benedikt, der in einer Münchner Bahn schon mal ’ne weibliche Hand in seiner Hose hatte. Immerhin war er schon sieben gewesen und ein Mädel drei Klassen über ihm hatte eine Mutprobe einlösen müssen.

„Mit sieben?“, fragte Marion ungläubig nach.

„Ja, ich hätte mir vor Schreck bald in die Hose gemacht. Ich hörte nur ein ‚Seht Ihr? Ich hab’s getan!‘ dann war auch alles schon wieder vorbei.“

Das hatte mit Sex in der Straßenbahn jetzt ausgesprochen wenig zu tun, aber man war großzügig und ließ es durchgehen.

Ilona durfte den nächsten Zettel ziehen, nachdem Benedikt sein Problem, ein zweites Geheimnis zu offenbaren, gelöst hatte.

„Ich wurde erst mit 22 entjungfert“, stand darauf.

Wer muss denn jetzt seine Komplexe aufarbeiten? Zugetraut wurde es am ehesten Manfred, der als Spätzünder bekannt war, aber es stellte sich heraus, das es ausgerechnet Walter war, der sonst alles vögelte, was ’nen Rock anhatte nicht bei drei auf dem Baum war. Walter stand in dem Ruf, in Schottland Einreiseverbot zu haben, gerüchteweise soll es da auch Kerle in Röcken geben.

„Ich hatte zwar schon von einigen Mitschülerinnen und auch mal von einer Lehrerin einen geblasen bekommen oder per Handbetrieb die holde Weiblichkeit kennengelernt, aber mein erster Bums war wirklich erst mit 22“, erläuterte er dem staunenden Publikum. Danach hätte er dann schnell aufgeholt, merkte Gabi eifersüchtig an.

Sie wusste, dass er schon mit Marion und Ilona in der Kiste gelegen hatte, und hatte sich schon gefragt, wieso er überhaupt zu dieser Party zugesagt gesagt hatte. Schließlich gab es für ihn nichts Neues zu erobern, aber als sie Marion und Ilona in Natura sah, war es ihr klar. Wenn die so gut vögelten, wie sie aussahen, dann wollte Walter sich schlicht und einfach einen Nachschlag holen. Auf einer normalen Fete hätte sie sich gegen die Blondinen keine Chance ausgerechnet, trotz des Altersunterschiedes, aber das hier war ja kein Schönheitswettbewerb. Da kam jede mal dran, rechnete sie sich aus, auch die kleinen Dicken mit den zu kurzen Beinen. Ob eine von beiden Bi war, wusste sie nicht. Das beide Bi waren, wagte sie gar nicht erst zu hoffen. Drei Kerle und zwei Weiber an einem Abend! Das würde alles bisher da gewesene in den Schatten stellen.

Zu Beginn der dritten Runde waren schon 180 Euro im Topf, da die ersten beiden Runden nicht erraten und daher auch nicht ausgezahlt wurden.

„Ich bin mit dem Kopf vor einen Briefkasten gelaufen.“

Diese Offenbarung brachte Ilona das Geld ein, die frech Marion andichtete, dass man ihr das immer noch anmerke.

„Können wir jetzt mal anderes machen?“, quengelte schließlich Ilona.

Unter einer Sexparty hatte sie sich was anderes vorgestellt, auch wenn sie finanziell gerade vorne lag. Im nächsten Spiel ging es dann darum, Vorlieben einer Person zuzuordnen. Einstimmig wurde beschlossen, das Spiel auf sexuelle Vorlieben zu beschränken.

„Sollen wir uns nicht vorher endlich ausziehen?“, fragte Manfred, der es nicht erwarten konnte, Gabis Titten zu sehen. Da schien sich ’ne Menge Holz vor der Hütte angesammelt zu haben und er hätte gerne seinen Scheit dazugelegt. Er konnte nicht ahnen, dass Gabi mit einem Push Up nachgeholfen hatte.

Benedikt schaute ratlos Marion an. Er hätte nicht gedacht, dass seine Gäste es so eilig hatten.

„Das musst Du wissen“, antwortete die. „Wie soll es denn weiter gehen?“

Benedikt wollte kein Spielverderber sein. „Oben ohne ist hiermit freigegeben!“ bestimmte er. „Jeder zieht dem rechts von ihm sitzenden die Oberteile aus!“

‚Das hatte er sich ja fein ausgedacht‘, schmunzelte seine Frau in sich hinein. So wie die Paare da saßen, mussten die Frauen ihren Männern die Hemden ausziehen, während die Kerle Oberkörper freilegen konnten! Benedikt kämpfte mit dem BH-Verschluss von Gabi und Manfred brauchte Marion nur die Bluse auszuziehen, einen BH hatte sie gar nicht erst angezogen. Wozu Kaffee mit nach Starbucks mitnehmen, war ihre Devise.

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