Hem war das, was man als einen Nerd bezeichnete. Mit fünfzehn konnte er sein erstes Programm, das er geschrieben hatte, an einer Firma verkaufen, die damals so viel Geld zahlten, dass Hem, als er zur Uni kam, nicht arbeiten musste.
Seine Familie hatte selber nicht sehr viel Geld, so dass bis zu dem Zeitpunkt, zu dem Hem das Programm verkaufen konnte, alle wussten, dass Hem nicht studieren können würde. Doch mit dem Geld war alles Möglich.
Das Fach, das Hem studieren wollte, gab es in der von ihm, und auch seinen Eltern gewünschten ‚Qualität‘ nur in einem anderen Ort, so dass er dorthin umziehen musste. Obwohl er Geld hatte, suchte er sich einen Mitbewohner. Dieser Anteil an der Miete wurde dann für die regelmäßige Reinigung der Wohnung ausgegeben.
Lira war so anders. Schon als Mädchen interessierte sie keine Puppen. Sie spielte lieber mit Technik. Zum Schrecken ihrer Mutter und Oma sah sie dann immer aus, als wenn sie in ein Ölfass gefallen wäre. Die Familie hatte beschlossen, dass Lira studieren müsse, denn ihre Talente, die sie an den Fahrrädern der Geschwister und Nachbarn sowie der Autos in der Straße und den Waschmaschinen der Mütter gezeigt hatte, ließen keine andere Möglichkeiten zu. Dass Lira eine günstige Möglichkeit gefunden hatte, bei einem anderen Studenten zu wohnen, verschlimmerte die Situation nicht wirklich.
Morgens war Hem immer etwas früher auf als seine Mitbewohnerin Lira. Obwohl beide Nerds waren, aßen sie regelmäßig und schliefen auch nicht bis in den frühen Nachmittag.
Wer zuerst aufstand, machte für beide das Frühstück. Dafür machte der andere an diesem Tag das Abendessen.
Diese Regelung hatte sich während des Studiums der beiden eingeschliffen, so dass keiner etwas ändern wollte.
Auch nach dem Studium, sie kamen zu ihrem eigenen erstaunen beide bei der gleichen Firma unter, Lira bei den Hardware-, Hem bei den Software-Entwicklern, lebten sie so in einer Wohnung.
Wenn einer der beiden mal seine Familie besuchte, erzählte er von den großen und kleinen Katastrophen, so dass beide die andere Familie gut kannte.
Was keinen der beiden störte oder auch nur irritierte, war der Umstand, das Hem ein junger Mann, Lira eine junge Frau war. Sie waren einfach nur Kommilitonen, Freunde und nun Kollegen.
Während ihrer Studienzeit kam Lira einmal vollkommen verdreckt nach Hause, so dass Hemm ihr helfen musste, das Öl und besonders den Teer von ihrem Körper und ihrer Kleidung abzubekommen.
Damals standen beide nackt unter der Dusche und Hem wusch Lira den Rücken und später die Haare. Dass er seine Hände über ihren Körper gleiten ließ, und Lira ihn ebenfalls sah, störte beide nicht.
(Hem wurde einmal von einem Kommilitonen leise gefragt, wie Lira im Bett wäre. ‚Ihr wohnt doch zusammen. Da hast du sie doch sicher schon genagelt und an ihren super Titten gesaugt, oder?‘ Dass Lira von einer ihrer Kommilitoninnen gefragt worden war, wie Hem im Bett sei ‚er ist doch so süß, und hat ein Schwanz, wenn der wirklich so groß ist, wie es aussieht, oh mein Gott …‘) Für beide war der andere nur ein Freund. So hatte auch keiner der beiden die Fragen und Anspielungen der anderen wirklich verstanden. Ja, Lira war eine Frau, doch das störte Hem nicht. Und dass Hem einen Schwanz hatte, war Lira egal.
Hem und Lira waren einfach nur gute Freunde. Jeder nahm den anderen als Teil seines normalen Lebens, aber nicht als irgend ein Teil, mit dem man mehr hatte, als dass man zusammen in einer Wohnung wohnte.
Wobei auch keiner sonst einen intimeren Kontakt zum anderen Geschlecht hatte. Es gab für sie nur ihre wenigen Freunde und ihre Arbeit. Ihren Urlaub, den sie bei ihrer Familie verbrachten und freie Zeit, die sie teilweise mit Arbeit verbrachten.
Beide waren eben Nerds.
Einmal hatte Hem einen Freund zu Hause, den er bei einem der wenigen Computerspiele, die er spielte, kennengelernt hatte.
Die beiden waren nicht zusammen, weil sie sich über das Spiel austauschen wollten, sondern weil sie ein gemeinsames Interesse an Krypto-Algorithmen hatten. Der andere hatten einen Artikel gelesen und Hem vorgeschlagen die dort beschriebenen Angaben zu überprüfen. Denn sowohl der Gast als auch Hem hatten beim ersten durchlesen der Beschreibung das Gefühl, das der Algorithmus nicht so sicher war, wie ihn der Erfinder beschrieb.
Die beiden saßen also nebeneinander an Hems Computer, als Lira in sein Zimmer kam. „Du, Hem, hast du meine dunkelblauen Höschen gesehen?“
Lira stand nur in einem knappen BH, untenrum nackt, im Zimmer und sah den Gast. „Hallo, ich bin Lira.
Hem, hast du?“
Hem drehte sich um und sagte „Ja, die hat die Putzfrau bei mir zu den Unterhosen gelegt. Keine Ahnung, was das sollte.“
Lira ging an den Schrank, holte ihre Höschen heraus und zog es ohne Scheu vor dem Gast an. „Bis dann, Hem.“
„Sag mir Bescheid, was du morgen zum Frühstück willst.“
„Klar, bis dann.“
Der Gast hatte Lira angestarrt und, nachdem sie gegangen war, Hem gefragt „Wer ist den diese scharfe Braut?“
„Das ist Lira, meine Mitbewohnerin.“
„Wie ist die im Bett?“
„Warum?“
„Hem, das Weib ist scharf, da ist ein japanisches Messer stumpf gegen. Die würde ich nicht ungefickt aus meinem Bett lassen.“
Hem sah zu seinem Gast. „Wollen wir uns nun diesen Rechenschritt ansehen, oder nicht?“
Der Gast sah Hem an und schüttelte den Kopf. Das hatte er noch nicht gesehen. Er hatte ja nicht viele Frauen in seinem Bett gehabt (wenn er ehrlich war, nur einmal, die 60-jährige Nachbarin), aber diese Lira? Da würde er nicht mehr alleine schlafen.
Hem und sein Gast diskutieren noch einige Zeit, doch der Gast wurde immer wieder durch den Gedanken an Lira abgelenkt, so dass Hem ihn bald rauswarf. Er hatte sich auf ein fruchtbares Gespräch gefreut, doch der Kerl war mit seinen Gedanken ganz woanders.
Hem und Lira waren keine Nerd in dem Sinne, dass sie sich nicht um ihren Körper kümmerten, beide waren schlank, nicht dünn, aber schlank.
Hem lief jeden Tag einen halbe bis eine Stunde durch den Park. Dabei hörte er über Kopfhörer eine Stimme, die ihm verschiedene ihn interessierende Schriftstücke vorlas.
Das System hatte er selber programmiert und optimiert, so dass die Stimme, die er hörte, alle Sätze in einer verständlichen Betonung aussprach.
Er hatte einmal Lira gebeten, ihm Silben vorzulesen. Sie war nach einiger Zeit etwas genervt, doch dafür hatte sie die Software von Hem bekommen und verwendete ihre eigene Stimme für die Geschichten, die sie sich vorlesen ließ.
Lira hatte verschiedene Disziplinen, mit denen sie sich, abhängig von der Jahreszeit, fit hielt. Wenn es möglich war, schwamm sie, doch als das folgende passierte, hatte sie eine Yoga-Phase.
Dabei hatte sie eine Bekannte, die ihr einige neue Übungen erklären sollte.
Lira saß beim Ausprobieren einer neuen Übung in ihrem Zimmer auf dem Boden, als Hem ins Zimmer kam. „Hey“, sagte er zu Liras Bekannten, und dann „Lira, wir müssen neue Badehandtücher kaufen. Das hier fällt schon auseinander.“ Dabei hier er ein Handtuch hoch.
Dass er nackt war, störte weder Lira noch ihn. Sie hatten sich schon öfter nackt gesehen, und der Körper des anderen war ihnen bekannt.
Doch die Bekannte fand es schon ungewöhnlich, wie Hem nackt, ohne klopfen, in das Zimmer von Lira kam.
Lira hatte sich da Handtuch angesehen und Hem zugestimmt. „Hem, kannst du das machen?“
„Klar, Lira“, dann drehte er sich zu der zweiten Frau und sagte noch „Tschüss, vielleicht sieht man sich“, und verschwand aus dem Zimmer.
Die war vollkommen durcheinander.
„Lira, wer war das? Dein Freund?“
„Der? Nein, das ist Hem, wir wohnen zusammen. Er hat recht, die Handtücher müssen mal ausgetauscht werden.“
Die Bekannte bekam das Bild von Hem nicht aus dem Kopf. Diesen schnuckligen Mann holte sich Lira nicht in ihr Bett? Sie selber würde den Mann nachts nicht alleine lassen, denn sie würde Angst haben, dass er ihr weggenommen würde.
So lief das Leben von Hem und Lira nebeneinander und zusammen ab. Jahr für Jahr.
Keiner hatte Interesse an dem Mitbewohner oder gar dem anderen Geschlecht. Auch das eigene war für beide uninteressant.
Eigentlich waren die Geschlechter für beide uninteressant.
Mit den Jahren kannten die beiden auch die Bekannten, Freunde konnte man es bei keinem von beiden nennen, näher kennen. Sie gingen auch mal mit auf die Party, auf die der andere eingeladen worden war. Aber immer ohne irgendwelche sexuellen Hintergedanken.
Einmal, sie arbeiteten ja bei der gleichen Firma, wurden sie beide zu dem selben Kunden geschickt. Als Hem davon beim Abendessen berichtete, fragte Lira „Wollen wir uns kein Zimmer teilen?“, und Hem stimmte zu.
Das die beiden seit diesem Zeitpunkt bei der Firma erst Recht als Paar gehandelt wurden, wussten sie nicht.
Hem störte es damals, das jemand neben ihm lag. Immer wenn er sich umdrehte, stieß er gegen einen anderen Körper.
Lira störte es, dass dieser andere Körper so ‚klebte‘. Sie mochte es nicht, wenn sie auch nur etwas Schweiß beim Schlafen spürte, der nicht ihr eigener war.
Einmal hatte sie mit einer Bekannten in einem Bett geschlafen, in der folgenden Nacht war Lira auf das Sofa ausgewichen.
Sie hatte sich damals schon gefragt, wie nackte Menschen nebeneinander schlafen konnten.
Denn sowohl Lira als auch Hem schliefen nackt. Doch das der andere Nackt war, war ja nicht das Problem.
Mit der Zeit kamen auch immer wieder Familienmitglieder von Hem oder Lira zu Besuch. Doch da die beiden kein Gästezimmer hatten, mussten die im Hotel schlafen.
Einmal waren die Mütter von Hem und Lira zusammen zu Besuch. Die beiden sahen sich an und verstanden sich sofort, so dass sie sich zusammen ein Hotelzimmer nahmen und die Wochen, die sie ihre Kinder besuchen wollten, gemeinsam verbrachten.
Jeder erzähle der andere von Lira oder Hem, und wie sie und ihr Ehemann mit den Eigenheiten ihrer Kinder umgingen.
„Sue, wusstest du, da die beiden noch nie Sex hatten?“, fragte Hems Mutter.
„Ja, Lira hat mir mal in einem Gespräch erzählt, dass andere Menschen ganz interessant wären, aber als Partner im Bett für sie ungeeignet. Sie hat sogar mal mit Hem eine Woche in einem Bett geschlafen.“
„Du meinst die Geschichte beim Kunden?
Ich war vollkommen von den Socken, als Hem mir erzählte, dass er eine Woche mit einer Frau wie Lira nackt in einem Bett geschlafen hatte, und die beiden nichts miteinander angefangen hatten.“
„Ja, genau diese Geschichte meine ich. Die beiden sind nicht normal. Dein Hem ist doch ein stattlicher junger Mann.“
„Und deine Lira sollte Verehrer an jedem Finger haben.“
Die beiden Mütter sahen sich an und schüttelten ihre Köpfe.
„Wollen wir was machen?“, fragte Betty, Hems Mutter.
Sue überlegte. „Zu Weihnachten einladen?“
Betty schüttelte den Kopf. „Wir müssen etwas finden, wo wir die beiden zusammen in ein Bett stecken können, und sie vorher irgendwie sexuell erregen können.“
„Du meinst Viagra?“
„Ja, genau.
Nur wie viel?“
„Keine Ahnung. Wollen wir uns mal erkundigen?“
„Au ja. Wir können dann ja mal telefonieren. Es wäre doch ein Wunder, wenn wir die beiden nicht ändern können.“ Sue lächelte und sagte „Ob die Kinder von den beiden auch so werden?“
Betty lachte. „Das wollen wir doch nicht hoffen.
Wir telefonieren?“
„Sicher.“
Von den Plänen ihrer Mütter bekamen die beiden nichts mit, auch weil die beiden ihre Pläne in ihrem Hotelzimmer schmiedeten.
Das Leben von Hem und Lira ging, wie sie dachten, normal weiter. Dass ihre Mütter sie verkuppeln wollten, und die anderen, die sie kannten, die beiden entweder für Pervers oder schon lange für ein Paar hielten, bekamen sie nicht mit.
Die andere Person in der Wohnung war einfach da. Ob angezogen oder nackt.
Einmal musste Hem für Lira den Reißverschluss beim Kleid schließen. Er stand in ihrem Zimmer, während sie Nackt auf dem Bett saß und sich die Strümpfe anzog. Er war etwas ungeduldig, da er zu Freunden wollte, um ein neues Spiel auszuprobieren. Dass Lira nackt vor ihm saß, war für ihn fast normal. Eben kein Grund, sich irgendwie zu erregen.
Ein anderes Mal bat Hem Lira, ihm die Krawatte zu binden. Er hatte schon das Hemd an, doch noch keine Hose oder gar Unterhose an. Die Hose wollte er noch bügeln, die Unterhose war noch im Trockner.
Dass Hem halbnackt vor ihr Stand, und sie mit einem Bein immer wieder gegen seinen Schwanz stieß, störte keinen von beiden. Sie waren Freunde, mehr nicht. Und der andere war eben nackt.
Die Mütter hatten dann einen Termin gefunden, zu dem sie beide einladen konnten. Weder Hem noch Lira wussten, dass sie zum gleichen Ziel unterwegs waren. Hem war eine halbe Stunde vor Lira mit dem Zug losgefahren.
Erst am letzten Umsteigepunkt standen sie nebeneinander vor dem Zug, der sie zum Ziel bringen sollte. „Wo willst du denn hin?“, fragte Hem. Als Lira ihm das Ziel nannte, sah er sie an. „Da muss ich auch hin. Meine Mutter hat mich eingeladen. Und wer dich?“
„Meine Mutter. Irgend ein Familienfest. Das machen wir regelmäßig und ist eigentlich ganz lustig. Wenn die nur nicht alle so normal wären.“
Hem musste über Liras ’so normal‘ lachen. Auch, weil er seien Familie ebenso empfand.
Sie waren Lustig, doch hatten an seinen Interessen kein Interesse.
„Und, wie ist es bei dir?“
„Ebenso.“ Die beiden sahen sich an und stiegen ein. Da sie das gleiche Ziel hatten, saßen sie nebeneinander und waren das erste Mal wirklich vollkommen außerhalb ihrer normalen Umgebung.
Keine Arbeit, nichts, was sie normalerweise fesselte, nur die Person, mit der sie seit Jahren in der gleichen Wohnung wohnten.
Sie fanden dann doch etwas, über das sie reden konnten.
Nach ungefähr der halben Strecke schlief Lira ein und legte ihren Kopf an Hems Schulter.
Der fragte sich, was los war. Seit Äonen war er das erste Mal vollkommen ohne eine Ablenkung. Selbst bei den vorherigen Urlauben gab es immer etwas, was ihn ablenkte. Und nun saß er hier, neben Lira, und sie hatte ihren Kopf an seine Schulter gelegt.
Hem störte der Kontakt mit anderen Menschen, der nicht nur temporär war. Doch bei Lira hatte er nicht dagegen.
Er legte seinen Kopf gegen ihren und träumte von nichts.
Er fühlte sich einfach nur wohl, ruhig, ausgeglichen.
Der Zug bremste, um am Ziel von Hem und Lira zu halten. Beide trennten sich und gingen zur Tür. Dass Lira etwas langsamer war, merkte Hem nicht. Dass sie sich wunderte, dass sie so ausgeglichen war, ebenfalls nicht. Lira war sonst, wen sie zu dich an anderen Menschen war, immer unruhig, doch in der Nähe von Hem fühlte sie sich anders. Irgendwie Zufrieden.
Die beiden wurden am Bahnhof von ihren Müttern abgeholt. Beide Mütter waren mit nur einem Auto da und luden die beiden in den Font des Wagens.
Die Blicke, die sich die beiden Mütter zuwarfen, bekamen beide nicht mit.
Hem saß links und hatte seine rechte Hand neben sich liegen. Dass Lira ihre linke Hand auf diese legte, gefiel ihm. Er drehte seine Hand leicht, um nach ihren Fingern zu greifen.
Auf dem Weg zum Ziel spielten die beiden mit der Hand und den Fingern des anderen, ohne dabei auf diese zu sehen, ohne es wirklich zu merken.
Am Ziel stiegen beide aus und sahen an dem Haus, vor dem sie standen, hoch. Hem sah zu seiner Mutter, die sagte „Es sind alle da. Die aus unserer und die aus Sues Familie. Deshalb habt ihr ein Zimmer. Wir dachten uns“, sie sah zu Sue, welche nickte, „dass ihr damit keine Probleme haben werdet, oder?“ Hem sah zu Lira, sie ihren Kopf schüttelte und sagte „Nein, welches Zimmer haben wir?“
„Oben, im dritten, das letzte am Ende des Ganges. Der Schlüssel liegt auf dem Tisch im Eingang.“
Die beiden gingen in das Haus, im Eingangsbereich suchte Lira den Schlüssel, den sie nur identifizieren konnte, weil Hem einen Zettel mit der Raumnummer fand. „309“, sagte er zu Lira. Sie nahm den Schlüssel und Hem ihre Tasche, dann stiegen die beiden die Treppe hinauf.
Lira schloss die Tür auf und sah in das Zimmer. Sie ging hinein und sagte „Hem, das ist ein sehr ‚gemütliches‘ Bett.“ Er kam hinter ihr her und sah auf das Bett, das für zwei etwas sehr ‚gemütlich‘ werden würde. Doch da es keine Möglichkeit gab, damit einer auf dem Boden oder einem Sofa schlafen konnte, da das Zimmer dafür einfach zu klein war, mussten sie damit leben.
Hem packte beide Koffer aus, Lira griff nach den Sachen für das Badezimmer und stellte sie dort ab. „Beim Duschen wird alles nass“, murmelte Lira. Hem kam zu ihr und fragte „Warum?“
„Es gibt keinen Duschvorhang. Sieh dir mal das Badezimmer an.“ Sie sah sich um und fand an der Stelle, an der man die Handtücher erwartete, einen Aufkleber ‚Handtücher bitte außerhalb des Bades aufhängen.
Nach Benutzung bitte Tür offen lassen.‘
Die beiden gingen zurück zur Familie, Hem konnte über dieses Zimmer nur den Kopf schütteln, das war doch nur für einen geeignet. Aber mit Lira würde er sich schon zusammenraufen.
Das erste gemeinsame Zusammentreffen der Familien zu einem Essen war das Abendessen. Zum Kaffee am Nachmittag waren erst wenige anwesend. Lira wollte sich einen Kuchen holen und bekam von ihrer Mutter einen an den Tisch gebracht.
Später, die Familien hatten sich vermischt und redeten wild durcheinander, bekam Lira, wen sie sich etwas zu Essen holen wollte, dieses von ihrer oder Hems Mutter gereicht.
Sie dachte sich nicht dabei, war sogar froh darüber, da sie sich dadurch nicht an der Schlange anstellen musste.
Später, sie war vor Hem ins Bett gegangen, da sie sich etwas komisch fühlte, lag sie im Bett und fragte sich, was mit ihr los war. Ihre Brüste, die sie ihres bisheriges Leben ignoriert hatte (die waren einfach da), kribbelten an ihren Spitzen.
Lira strich über ihre rechte Brustwarze und fragte sich, warum die so empfindlich und auch so hart war.
Immer, wenn die Bettdecke sich über ihre Brüste bewegte, kribbelte nicht nur die betreffende Brust stärker, auch zwischen ihren Beinen spürte sie etwas, was sie noch nie so gespürt hatte.
Lira strich sich mit ieiner Hand zwischen ihre Beine und spürte eine Feuchte, die neu war.
Dann drehte sie sich zur Seite und hoffte, dass sie, wenn sie am folgenden Morgen aufwachte, wieder ’normal‘ wäre.
Hem kam leise in das gemeinsame Schlafzimmer mit Lira. Er sah ihren Rücken, da die Bettdecke nach unten gerutscht war, und wunderte sich, warum ihn das so gefiel. Der Rücken sah als, als wenn er ihn berühren sollte. Die Schultern, die Knochen des Rückrades, und der Bogen, der in ihrem ‚verlängerten Rücken‘ endete.
Hem gefiel das Bild, das er sah.
Doch er schloss die Tür zum Gang, dessen Licht ihn Lira hatte bewundern lassen, und zog sich vorsichtig aus. Lira schien zu schlafen, und er wollte sie nicht stören.
Nachdem er noch einmal auf der Toilette war und sich schnell gewaschen hatte, legte er sich hinter Lira.
Hem legte seine eine Hand auf die Seite von Lira und sich direkt hinter sie. Sein fester Schwanz, Hem hatte sich schon den ganzen Tag gewundert, weshalb der so fest war, drückte gegen Liras Rücken.
Lira wachte auf und spürte eine Hand, die sich um ihre eine Brust gelegt hatte. Außerdem spürte sie den Körper, der hinter ihr lag. Sie nahm die Hand, um sie so zu legen, dass diese eher auf ihrem Bauch lag, da die Hand um ihre Brust dieses Kribbeln auslöste.
Hem wachte auf und fuhr mit seinen Hand, die auf Liras Bauch lag, kleine Kreise. Er rückte etwas näher an sie heran, um das Gefühl, das sie bei ihm auslöste und ihren Geruch besser zu spüren.
Lira wurde wieder wach. Was war da zwischen ihren Beinen?
Oh, eine Hand. Das fühlte sich schön an, Der Daumen drückte gegen die Stelle, die so kribbelte, der eine Finger lag leicht gebogen und drückte himmlisch gegen ihre Haut.
Hem bewegte seine Hand, als er aufwachte. Das war nass und warm. Etwas Weiches drückte leicht gegen die Finger, die er in etwas hatte.
Er schlief wieder ein.
Lira drehte sich auf ihren Rücken und öffnete ihre Augen. Was war mit ihr los? Sie fühlte sich so erfüllt.