Das Tagebuch
Es ist Montag kurz nach dem Mittagessen. Die Sonne scheint durchs offene Fenster in Karinas Zimmer. Wohlige Wärme breitet sich aus. Karina lehnt in ihrem Sessel und lässt sich von den Sonnenstrahlen verwöhnen, ein herrlicher Tag. Vor nicht ganz 2 Stunden ist sie erst nach Hause gekommen. Mit ihrer Oma hat sie schon zu Mittag gegessen. Die alte Dame hat ihr ordentlich den Kopf gewaschen, da sie jetzt schon 2 Nächte nicht da war. Sie hat sich Sorgen gemacht. Außer einem kurzen Zettel, dass sie bei Sonja und Steffen ist, hatte sie ja auch nichts hinterlassen. Ihrer Schuld bewusst, hat sich Karina ordentlich entschuldigt. Sie sagte aber nur, dass sie bei Sonja geschlafen hätte. Das warum ließ sie weg, die alte Dame wäre nur noch böser geworden.
Ohne auf die Triaden ihrer Oma zu hören, hatte sie dann ihre Suppe gelöffelt. Sie hatte gar keine Zeit sich darauf zu konzentrieren, innerlich ist sie mit ganz anderen Dingen beschäftigt gewesen. Die letzten beiden Tage haben ihr Leben mächtig durcheinander gewirbelt. Immerfort muss die an Sonja uns Steffen denken. Es vergeht keine Sekunde indem sie sich nicht nach den beiden verzehrt. So prallte alles andere einfach an ihr ab. Nach einer Weile hatte sich dann ihre Oma auch beruhigt. Sonja und Steffen kannte sie ja. Zu beiden hatte sie das Vertrauen, dass sie auf ihre Enkelin aufpassen würden. Wenn sie wüsste, in welcher Art aufgepasst wurde. Doch dann war alles schnell abgehakt.
Kaum hatte Karina aufgegessen, stürmte sie schon in ihr Zimmer. Sie musste allein sein, oder zu dritt. Aber das ging jetzt nicht. Steffen ist bis Freitag auf einer Schulung und Sonja muss arbeiten. Somit bleibt nur das allein sein. Andere Menschen, als die beiden, erträgt sie in ihrem Zustand gerade nicht. Zum ersten Mal spürt sie, wie es ist verliebt zu sein. Wenn man sich nach des Anderen Nähe sehnt. Alles ist so neu für sie. Einzig ihr Tagebuch kann jetzt noch ihr Begleiter sein. Sie muss darüber reden, sonst wird sie noch Wahnsinnig. Eine beste Freundin wäre jetzt gut, mit der man alles teilen könnte. Doch in Ihre beste Freundin hat sie sich dummerweise verliebt.
Also holt sie ihr Tagebuch aus dem Versteck. Kurz danach liegt es aufgeschlagen auf ihrem Schreibtisch, daneben liegt ein Stift. Sie könnte eigentlich beginnen, doch sie weiß nicht wie? Ihre Gedanken sammelnd, hat sie sich in den Sessel gelehnt und lässt sich von den warmen Sonnenstrahlen kitzeln. Noch einmal liest sie ihren letzten Eintrag.
Samstag, …09…..
Ich habe mich gerade fertig gemacht. In einer Stunde muss ich los. Steffen hat mich zu seiner Geburtstagsparty eingeladen. Die Zeit nutze ich, um dir noch ein paar Zeilen zu schreiben. Ich freue mich schon den ganzen Tag auf diesen Abend. Es ist endlich mal eine Abwechslung. Es soll etwas Besonderes werden, hat Steffen gesagt. Und was er sagt trifft meistens ein. Gestern habe ich Sonja schon bei den Vorbereitungen geholfen. Auch heute werde ich einiges zu tun bekommen. Sonja hat mich gebeten, ihr etwas unter die Arme zu greifen, ja und ich mache es gern. Es ist auch mein Geschenk für Steffen.
Heute habe ich das neue Kleid von Sonja an. Sie sagte, so etwas steht mir. Naja ich weiß nicht recht. Doch ihr und Steffen zu gefallen, habe ich es heute mal angezogen. Einen weiteren Rat von Sonja folgend, habe ich mich nur ganz dezent geschminkt. Ich möchte Steffen gefallen und ich weiß, dass er auf sehr natürliches Aussehen steht. Es ist ja sein Ehrentag. Mit einem Blick in meinen großen Spiegel gefalle ich mir dann doch. Es sieht anders aus, aber damit kann ich mich anfreunden.
So ich muss jetzt los, sonst komme ich zu spät. Ich denke, dass ich erst morgen wieder zu ein paar Zeilen kommen werde, zu ein paar netten Zeilen hoffe ich. Steffens Party wird schon gut werden. Ich mag ihn und Sonja. Die sind mein Lichtblick in meinem verpfuschten Leben. Nein ich geh jetzt, sonst verdirbt es mir noch meine Stimmung.
Wie recht sie doch hatte. Ja es wurde ein besonderer Abend, mehr noch ein besonderes Wochenende. Doch so hatte es Steffen sicher nicht gemeint. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, bei diesen Gedanken. Jetzt ist alles anders.
Montag, …09…..
Entschuldige liebes Tagebuch, dass ich dir gestern nichts hinein schreiben konnte. Leider war ich verhindert. Ich musste verliebt sein.
Ja, ich bin verliebt. Zum ersten Mal bin ich richtig verliebt. Ich kann nur noch an Steffen denken, die ganze Zeit. Ich verzehre mich nach ihm. Was ist nur mit mir los? Das Leben erscheint nur noch grau, wenn ich nicht in seiner Nähe bin. Ist das immer so, wenn man verliebt ist?
Seit Sonnabend bin ich zur Frau geworden. Zum allerersten Mal habe ich mit einem Mann geschlafen. Und es war himmlisch. Keine meiner Fantasien kommt an das heran. 2 Tage haben wir gemeinsam verbracht, zusammen mit Sonja. Alle drei sind wir in einen Rausch verfallen, in einen Strudel der Leidenschaften. Nicht nur Steffen hat mich entjungfert, endlich ist es passiert, sondern auch Sonja und ich haben uns geliebt, oder wir alle drei haben uns gemeinsam verwöhnt. Ich habe mit einer Frau geschlafen. Ich hatte keine Ahnung davon, wie sich eine Frau anfühlt. Ihre Brüste, die steifen Nippel und ihre Muschi, alles fühlt sich geil an. Es ist herrlich von beiden angefasst, verwöhnt, geküsst zu werden. Auf meiner Haut spüre ich noch ihre Berührungen.
Und da ist noch Steffens Steifer, der so tief in mir drin war. Er hat mich so ausgefüllt, wie ich noch nie gefühlt hatte. Eigentlich wollte ich solche Dinger nie anfassen, bis vor 2 Tagen empfand ich es als ekelig und pervers. Und jetzt hab ich ihn nicht nur angefasst, sondern ihn in seiner vollen Größe in meinem Mund genommen. Ich habe Steffen einen geblasen, wie man so schön sagt. Eklig, eklig empfand ich es nicht mehr. Eigentlich kann ich gar nicht mehr genug von ihm bekommen.
Das Beste aber ist der Orgasmus, mehrmals bin ich in den letzten 2 Tagen gekommen. Es ist gar nicht vergleichbar mit meinen früheren Versuchen, mich selbst zum Höhepunkt zu streicheln. Im Grunde hatte ich bis gestern keine Ahnung davon, wie anstrengend ein mehrfacher Orgasmus sein kann. Ein klein wenig Muskelkater spüre ich in meinem Bauch. Aber trotzdem ist es das Beste am Sex.
Und nun sitze ich in meinem Zimmer und kann an nichts anderes mehr denken, als an Steffen, an Sonja, als an den unbeschreiblichen Sex. Mit jedem Gedanken beginnen meine Schmetterlinge im Bauch zu fliegen. Was kann ich nur tun? Ach könnten wir nur immer zusammen sein und jeden Tag den besten Sex des ganzen Universums haben. Es war schon eine Qual, als mich Steffen heute noch nach Hause gebracht hat, bevor er weiter zur Schulung gefahren ist. Wie werde ich seine Küsse vermissen. Ich vermisse ihn schon jetzt, obwohl er erst 2 Stunden weg ist.
Und da ist auch noch Sonja. Ich weiß noch nicht, ob ich auch sie liebe. Alles ist so neu für mich. Natürlich ist Steffen der Mann und ich liebe ihn. Doch gefällt mir der Sex mit Sonja auch, er ist genauso gut, wie mit Steffen. Was soll ich nur tun? Bin ich vielleicht Bi? Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich hatte nur von einer Freundin gehört, dass sie eine Freundin kennt, die es mal mit einer Freundin probiert hätte. Doch selbst hatte ich nur Männer im Blick. Und nun das mit Sonja. Sie ist auch noch meine beste Freundin, meine Vertraute. Wird es jetzt aufhören? Werde ich sie verlieren?
Wenn ich jetzt so darüber sinniere, wird eine gute Zukunft immer unwahrscheinlicher. Sonja und Steffen sind ein Paar. Wie soll ich da reinpassen? Ich habe die Ehe meiner besten Freunde zerstört. Sie werden mich hassen. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn es auseinander geht. Oder doch, dann hätte ich Steffen für mich, für mich allein. Das wäre schön.
Karina kann nicht mehr schreiben. Ihre Gedanken sind nicht zu bändigen, einfach nicht zu Papier zu bringen. Nur um irgendetwas zu tun, nur einfach etwas machen, kramt sie in ihrer Handtasche. Darin findet sie die Dessous von Sonja, welche sie am Sonnabend von ihr geschenkt bekommen hat. Und den silbernen Vibrator, den hat sie ihr noch zum Abschied in die Tasche gesteckt mit den Worten, „Der ist doch für dich.“. Danach hat sie sie noch auf die Lippen geküsst. Bei diesen Gedanken kommt ein Nachhall dieses Kusses über ihre Lippen. Gedanken versunken kramt sie weiter in ihrer Tasche.
Wenige Minuten später steht sie vor ihrem großen Spiegel. Ohne darüber nachzudenken, zieht sie sich aus und die Dessous an. Sanft schmiegen sie sich an ihre Haut. Von allen Seiten betrachtet sie sich. Sie sieht geil damit aus, hat Sonja gesagt. Und fast sofort sind die Bilder wieder in ihrem Kopf, wo genau diese eine Hauptrolle gespielt haben. Gedankenverloren fährt sie ihre eigenen Konturen ab. Zum ersten Mal findet sie sich auch schön. Ihre tollen Brüste, ihre Haare, ihr ungeschminktes Gesicht, alles erstrahlt in einem anderen Licht.
Immer wieder blitzen Augenblicke aus den letzten Stunden, letzten Tagen auf. Sie hat ihre Augen geschlossen, um sie länger bei sich zu halten. Wie Steffen ihre Brüste geknetet hat, wie Sonja sie zwischen ihren Schenkeln geleckt hat, die Küsse auf ihrer Haut, die Berührungen. Unbewusst streichelt sie sich selbst. Karina knetet sich ihre Brüste und fährt tiefer zwischen ihre Beine. Mit einem Finger kreist die über ihre empfindliche Stelle. Feuchtigkeit durchnässt ihren Slip.
Sie kann nicht mehr anders. Langsam geht sie zum Bett. Unterwegs schnappt sie sich noch das silberne Geschenk. Langgestreckt auf ihrem Bett setzt sie ihre Berührungen fort. Mit geschlossenen Augen massiert sie ihre Warzen, die schon wieder hart unter dem BH hervorstechen. Mit einem Kniff ist der BH vorne geöffnet. Die freiliegenden Hügel werden gestreichelt und geknetet. Jetzt schaltet die den silbernen Vibrator an. Vibrierend gleitet er tiefer. Sanft schiebt sie ihr Höschen beiseite. Langsam dringt er in sie ein. Es ist wie in den letzten Tagen. Die Bilder in ihrem Kopf tun ihr übriges.
Immer wilder stößt sie in sich selbst vor. Ganz an Steffens Größe kommt er nicht heran, aber besser als nichts. Wenige Augenblicke später überflutet sie eine Welle der Glückseligkeit. Wieder und immer wieder bringt sie sich über diese Schwelle. Erst als alle Kraft aus ihr heraus gefickt war, hält sie inne. Mit ihren Gedanken erreicht sie ein Stadium von Vollkommenheit und Ruhe, welche sie noch nie in sich gekannt hat. Befriedigt schlummert sie ein.
Der Abend allein
Heute ist Dienstag, der erste Schulungstag von Steffen ist endlich vorbei. Gerade ist er aus dem Restaurant nach oben in sein Hotelzimmer gegangen. Das Abendessen war gut und reichlich. Ja, das sind die angenehmen Seiten einer Schulung. Eigentlich mag er das, da ist man mal raus aus seinem Alltag, lernt neue Leute kennen. Und das Leben im Hotel ist auch nicht zu verachten. Es ist doch recht angenehm bei so einer Dienstreise.
Doch diesmal ist es für ihn eine Qual. Eigentlich möchte er nach Hause, einfach bei seinen beiden Liebsten sein. Es fühlt sich gerade so schwer an, nur eine Minute getrennt von Sonja und Karina zu leben. Er ist wieder verliebt, da fallen Trennungen um so schwerer, da will man gern seine Zeit mit seiner Liebe verbringen. Doch die Schulung konnte er nicht mehr verschieben. So muss er noch 3 Tage ohne sie auskommen. Den ganzen Tag konnte er an nichts anderes mehr denken, als an seine Engel. Gestern ging es noch, da hatte er sie ja noch gesehen. Der Abschied von Karina war besonders bitter, als er sie noch nach Hause gebracht hat. Geküsst und umarmt haben sie sich. In ihren Augen konnte er sehen, wie schwer es ihr fiel. Aber es half nichts, die Arbeit rief.
Auf der Fahrt und auch am gestrigen Abend konnte er noch, von den Tagen davor zehren. Er fand es auch gut, mal ein paar Stunden allein über alles nachdenken zu können. Gestern im Bett hat er bestimmt 2 Stunden gegrübelt, analysiert und bewertet. Nur ein einziger Schluss war als Ergebnis übrig gebliebenen. Er hat sich Hals über Kopf in Karina verliebt. Auch ist seine Flamme zu Sonja erneut entfacht worden. Zurzeit ist er in Beide verliebt über beide Ohren. In den letzten Tagen, besonders in den Nächsten, wurden viele seiner Träume war. Der Sex mit Sonja und Karina war atemberaubend. Solche Orgien hatte er bis dahin noch nie erlebt, geschweige denn mitgemacht. Noch immer kann er es nicht glauben, dass Sonja bei all dem freiwillig mitgespielt hat. Sie hat sogar eine führende Rolle übernommen. Ja das wollte er immer, hat gehofft, meist vergeblich, aber recht dran glauben konnte er daran nicht mehr.
Nun liegt er wieder da und seine Gedanken beschäftigen ihn. Den ganzen Tag schon konnte er sich nicht richtig konzentrieren. Die beiden Damen gehen ihm nicht aus dem Kopf. Je länger das Wochenende weg liegt, umso kritischer werden seine Betrachtungen. Immer wieder kreisen seine Gedanken darum, wie es weiter gehen soll. Irgendwie hat er Angst davor mit Sonja darüber zu reden. Am Wochenende war sie sicherlich im Sog der Gefühle und in der Situation gefangen. Aber auch ihr wird es so gehen, wie ihm. Mit der Entfernung zum Wochenende werden auch bei ihr die kritischen Fragen mehr werden. Und er weiß zu gut, wie sie zu einer Beziehung steht, da gibt es klare Grenzen von ihr. Genau diese Grenzen haben wir beide mehr als nur überschritten, wir haben sie vernichtet. Ob das auf Dauer gut gehen kann, oder ob es nur diese kurze Episode sein wird, kann er nicht sagen. Das ist alles so vollkommen neu für ihn, für Sonja, für Karina. Er erhofft es zwar, er wünscht es, aber sicher ist er sich nicht.
Die schöne Sicherheit der letzten Jahre ist dahin. Alles ist in Fluss geraten. Er ahnt, dass es nicht mehr zurück geht. Man kann nicht mehr einfach zum Alltag zurück kommen, wie sonst. Die Grenze wurde nun einmal verschoben, aber warum sollte das nicht nochmals geschehen, wieder zurück. Sonjas einstudierte Regeln helfen hier nicht weiter, ihr nicht und Steffen auch nicht. Ihre Beziehung wird eine andere werden müssen, das ist Steffen klar. Wie diese aussehen kann, er hat keine Ahnung. Alles wird auch von Sonja abhängen, ob man sich findet, oder es letztendlich daran zerbricht. Unsicherheit spiegelt sich in seiner Seele. Zwiespältig blickt er in die Zukunft.
Eigentlich wünschte er sich genau das, es gibt auch halt die Kehrseite der Medaille. Man kann nicht Sicherheit und geregeltes Leben auf der einen Seite haben und dann doch noch ausbrechen und neue Dinge ausprobieren. Ein Ausbruch von den Regeln birgt per se eine Unsicherheit in sich. Und die spürt Steffen jetzt. Auf der einen Seite findet er es faszinierend und aufregend. Doch die schöne Hängematte von Sicherheit und Regeln ist beruhigend. Man kann halt gerade doch nicht beides zusammen haben, oder doch?
Um nicht noch weiter in diesen Gedanken abzutauchen, muss er etwas finden, an dem er sich herausziehen kann. Das einzige, was Steffen in sich fühlt, ist im Grunde nur die Liebe und erneute Verliebtheit zu seiner Frau Sonja und genauso seine neue Liebe zu Karina. Genau das fühlt sich richtig an. Das, so scheint es, ist es nach dem er gesucht hat. Alles andere ist mehr oder weniger in Bewegung. Sein Leben ist in Aufruhr. Doch was soll er nun mit dieser Erkenntnis anfangen? Das unbestimmte Gefühl mit einer von beiden Damen heute noch sprechen zu müssen, ihre Stimme zu hören, oder nur von ihr zu lesen, wird von Sekunde zu Sekunde größer. Leider traut er sich noch nicht mit Sonja darüber zu reden. Er schwankt innerlich zu sehr zwischen Angst und Euphorie hin und her, als dass er es jetzt mit Sonja aufnehmen könnte. Diesen Kampf möchte er erst am Freitag austragen, vielleicht liegt in der Zeit die Kraft.
Somit bleibt nur noch Karina übrig. Soll er sie einfach anrufen? Schläft sie vielleicht schon? Mittlerweile ist es schon nach 22:00 Uhr. Aber so wie er Karina kennt, wird sie einfach nicht abheben. Verständlich nach dem letzten Wochenende. Auch weiß er nicht, ob Karina ähnlich empfindet, es wäre nur peinlichst für ihn, wenn sie ihn zurückweisen würde. Bei solchen Problemen hilft oft die moderne Technik weiter. WhatsApp ist schon eine tolle Erfindung. Also schnappt er sich sein Handy und beginnt zu tippen.
Karina fläzt in ihrem Sessel und versucht sich mit einem Buch abzulenken. Was weniger leidlich funktioniert. Immer wieder schweifen ihre Gedanken ab, zu Sonja und hauptsächlich zu Steffen. Seit dem Wochenende kann sie an nichts anderes mehr denken. Seit gestern hat sie von beiden nichts gehört. Das macht sie innerlich fertig. Warum melden sie sich nicht? Geht es ihnen nicht genauso wie ihr? Fragen über Fragen ohne passende Antworten. Es ist nicht zum Aushalten. Sie selber traut sich noch nicht, selbst die Initiative zu ergreifen.
Während sie so vor sich hin grübelt, klingelt kurz ihr Handy. Am Ton erkennt sie, dass es eine WhatsApp ist. Wer schreibt ihr noch so spät? Neugierig, wie alle jungen Mädchen sind, angelt sie sich ihr Handy vom Tisch und schaut nach, wer geschrieben hat. Mit einem Blick erkennt sie, von wem diese ist. Ihr Herz macht einen Sprung, da sie von Steffen kommt. Leicht beginnen ihre Finger zu zittern, während sie liest.
Hallo Kleines, schläfst du schon?
Nein noch nicht, ich kann gerade nicht einschlafen.
, tippt sie mit zittrigen Fingern. So richtig die Tasten kann sie gar nicht treffen, so sehr zittern sie.
Was machst du gerade?
Ich versuche ein Buch zu lesen, aber es klappt nicht. Und du?
Ich liege im Bett und muss andauernd an dich denken.
Bei diesen Worten beginnen die Schmetterlinge in Karinas Bauch wieder an zu schlagen. Er denkt immerfort an mich, klingt es in ihrem Kopf. Es war eigentlich das, was sie seit gestern hören wollte, doch jetzt überwältigt es sie. Gedanken überschlagen sich. Sie drückt ihr Handy an ihr Herz, so als ob er es spüren würde am anderen Ende.
Mehrere Minuten vergehen, als bei Steffen die Antwort eintrifft.
Ich muss auch immer an dich denken.
Auch bei ihm gibt sie die gewünschte Reaktion. Verliebt ließt er immer wieder diese 7 Worte. Es ist offenbar, das Karina und er gerade von den selben Gefühlen heimgesucht werden.
Ich habe von meiner Schulung heute nichts mitbekommen, meine Gedanken waren immer bei dir. Das Wochenende war schön.
Ja, es war schön und mir geht es seitdem genauso. Heute konnte ich nichts wirklich machen, nicht mal lesen bekomme ich hin.
Was hast du denn da heute alles gemacht?
Ach nichts weiter, ich wollte mich mit shoppen ablenken, aber auch da …
Karina stockt, kann sie Steffen sagen, was sie sich heute gekauft hat. Eigentlich wollte sie sich durch das Shoppen beruhigen. Aber auch da kam nur ein Kauf heraus, welcher ihre innere Unruhe noch verstärkte.
Was ist mit, aber auch da …?
Ach nichts, gar nichts.
Na sag schon, was hast du dir gekauft?
Nichts … nichts von Belang.
Ach komm schon, was hast du dir gekauft. Erst mich neugierig machen und dann nichts. Das ist unfair.
So richtig möchte sie nicht, über ihren Kauf reden. Es ist ihr doch vor Steffen etwas peinlich. Obwohl er sie mit so etwas ja schon gesehen hatte. Und trotzdem zögert sie. Erst nach einigen Minuten schreibt die zurück.
Oh, das ist peinlich.
Nichts ist peinlich, komm sags schon.
Ich habe mir heute Dessous gekauft. So richtig schicke in Rot und mit Spitze.
Als Steffen das ließt, muss er ein wenig grinsen. Das ist doch nicht peinlich. Er findet es sogar super gut. Das erste, was sich Karina kauft sind schicke Dessous, das zeigt doch, wie das Wochenende gewirkt hat. Einen kleinen schnippigen Kommentar konnte er sich dann doch nicht verkneifen.
Das ist natürlich peinlich 😂 Und wie sehen sie aus?
Das ist typisch Steffen, er kann es sich nicht verkneifen. Und jetzt fragt er auch noch, wie sie aussehen? Karina ist vollkommen in dieser Unterhaltung angekommen. Auch sie lächelt leicht in sich hinein. Bei ihr fallen langsam die Hemmungen. Hibbelig kramt die ihre neuen Dessous heraus. Diese liegen noch in der Tüte verpackt auf dem kleinen Tisch. Danach werden sie auf dem Bett trappiert und ein Foto von gemacht. Mit dem Kommentar
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