Willkommen zum 5. Kapitel meiner Geschichte. Man kann die Geschichte auch allein lesen, ich empfehle aber, die vorangegangen Kapitel (in den Rubriken Mind Control, NonConsent und Erotic Horror) auch zu lesen. Für alle, die dies nicht wollen, hier eine kurze Zusammenfassung: Schon drei Jahre muss Laura leiden, und Schuld daran ist ein geheimnisvolles Medaillon, das plötzlich in der kleinen Stadt Leskow aufgetaucht ist. Erst unterwirft ihr Mitschüler Martin sie damit seiner Kontrolle, später der ehemalige Mathematiklehrer Herr Seger, dann ist Martin wieder zurück. Doch Laura schafft es immer wieder, sich zu befreien, und letztlich erlangt sie selbst das Medaillon. War ihr Plan vorerst noch, es zu zerstören, so beschließt sie nun, seine Macht zu nutzen.
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Die Wellen des Leskower Sees schlagen sanft an die Ufer der kleinen Insel, Schilf wiegt sich sanft im Wind. Das prachtvolle Schloss auf der Insel mitten im See krönt ein idyllisches Bild von Wald, Wasser und untergehender Sonne. Unweit vom Schloss, am Ufer, scheint die ganze Stadt Leskow mit atemloser Bewunderung auf diese Szene zu blicken.
Was für eine glückliche Stadt muss dies sein, das sie solch einen Anblick vor Augen hat? Wie beneidenswert die Menschen, die in diesem sauberen, ruhigen Städtchen wohnen. Kein Streit ist zu hören, alle Menschen scheinen zufrieden. Sie lieben das Leben in ihrer Stadt. Und noch mehr lieben sie ihre Königin.
Und die Königin liebt ihre Stadt. Jeden Abend steht sie vor ihrem Schloss, am Ufer der kleinen Insel, und schaut auf die Stadt, die ihr gegenüber liegt, im Abendlicht gebadet. Um sie herum stehen ihre treuesten Diener, weichen nie von ihrer Seite. Und zu ihren Füßen liegt still der See – der See, aus dem sie selbst stammt.
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Von dem Moment an, da Laura mit dem Medaillon um den Hals aus dem Wasser trat, wusste sie, was zu tun war. Sie musste den Umgang mit dem Schmuckstück nicht erst lernen, es schien, als ob all die Kenntnisse, die sich Martin und Herr Seger in den letzten drei Jahren erworben hatten, direkt auf sie übergingen. Sie und das Medaillon schienen zu einer Einheit zu verschmelzen. Ihre eigene Zukunft, die Zukunft der Welt und ihre eigene Rolle darin lagen klar vor ihr. Es gab keine Fragen mehr.
Sie allein hatte jetzt die Macht, und diejenigen, die sie Jahre lang hatten leiden lassen, würden ihre Rache spüren. Allerdings, ihre eigentlichen Gegner, Martin und Herr Seger, waren beide tot. Aber all die anderen, derer sich diese beiden bedient hatten, um Laura immer und immer wieder zu erniedrigen, waren noch da. Die Jungen aus ihrer Schule und alle anderen, die auf Martins Befehl Besuche im Wald abgestattet hatten, würden jetzt leiden müssen. Für den Rest der Stadt dagegen würde sie eine strenge aber gerechte Herrscherin sein.
Noch immer nackt schritt Laura durch den Wald, auf die Stadt zu. Die Menschen, die ihr begegneten, verbeugten sich tief vor ihr, und folgten ihr dann in angemessenem Abstand, in Erwartung ihrer Befehle.
Schließlich stand sie erneut am Ufer des Sees, diesmal jedoch nicht im Wald, sondern in der Stadt. Um sie herum waren nun alle Einwohner von Leskow versammelt. Eine junge Frau trat heran, verbeugte sich, und legte ein langes, teures Kleid vor Laura nieder – aus einem dieser Läden, in denen sie sich früher nicht mal ein T-shirt hätte leisten können. Doch eine Königin braucht angemessene Kleider, und einen Hofstaat. Eine Königin kann sich nicht nackt vor ihren Untertanen zeigen.
Laura ergriff das Kleid, ließ es elegant über ihren Körper gleiten. Die Menge jubelte über ihre wunderschöne Königin, die nun majestätisch gekleidet vor ihnen stand.
Laura wandte sich dem See zu. Sie erhob beide Hände, wies auf das Wasser, das nun zu brodeln begann. Wie ein riesiges, unbewegliches Tier, oder vielleicht wie ein Unterseeboot, tauchte etwas auf dem Wasser auf. Statt überrascht zu sein, jubelte die Menge, als schließlich ein wunderschönes Schloss auf einer kleinen Insel auftauchte, und sich das Wasser wieder beruhigte, die Wellen sanft gegen das Ufer der Insel plätscherten, als habe sie schon immer in der Mitte des Sees gelegen.
Noch jedoch konnte Laura ihr Schloss nicht erreichen. Doch unter den Anwohnern Leskows waren auch die Mitglieder des lokalen Ruder- und Segelclubs anwesend. Diese ließ sie nun hervortreten, schickte sie, ihre Boote zu holen. Das schönste dieser Boote würde vorerst für ihren Transport genügen. Für das Rudern waren zwei ehemalige Mitschüler verantwortlich, an die sie sich vage als Nutznießer von Herrn Segers Schaffen vor zwei Jahren erinnerte.
Sie ließ sich zu ihrem Schloss bringen, ihre Untertanen konnten nun zunächst erneut ihren täglichen Geschäften nachgehen – bis auf diejenigen jungen Frauen und Männer, die mit Laura zusammen in die oberen Jahrgänge des Gymnasiums gegangen waren. Auch sie wurden auf die Insel gerudert – einige erwählte sie dazu aus, von nun an als königliche Dienstboten zu arbeiten, andere dagegen begaben sich auf Befehl der Königin freiwillig in die Verliese des Schlosses – sie wussten, dass ihre Strafe nur gerecht war.
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„Auf die Plätze… Fertig… Los!“
Auf das Kommando der Königin hin sprangen die jungen Männer gleichzeitig in das kühle Wasser des Leskower Sees. Beim Anblick ihrer maskulinen, muskulösen Körper, musste sich Laura unwillkürlich die Lippen lecken. Vielleicht sollte sie einen von ihnen für heute Abend zu sich bestellen? Doch welchen? Sie beschloss, dass es für den Sieger des Tauchwettbewerbs beim diesjährigen Leskower Schlossfest mehr als nur einen Siegerkuss geben solle.
Hin und wieder tauchte einer der Köpfe der jungen Männer aus dem Wasser auf, um Luft zu holen, ansonsten tauchten sie, suchten den Grund des Sees nach dem kleinen Kästchen ab, das Laura hatte versenken lassen. Die Menschen am Strand jubelten. Den Unfall vor drei Jahren, der dazu geführt hatte, dass die Tradition des Festes unterbrochen worden war, hatten sie vergessen. Auch Laura dachte nicht weiter daran. Was war schon ein Toter, der vor so langer Zeit gestorben war, dagegen, dass man heute feierte? Und endlich war auch der Titel „Schlossfest“ realistischer geworden – stolz blickte sie hinüber zu ihrer kleinen Insel und den Türmchen und Erkern ihres Palastes.
Sie fragte sich nicht wirklich, warum das Schloss plötzlich aus dem Wasser aufgetaucht war, sie wusste nur, dass es ihres war. Und irgendwie hatte auch das Schlossfest damit zu tun. Als ob die Taucher seit Jahrhunderten jedes Jahr nach ihrem Schloss gesucht hätten.
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Ja!
Laura war noch nie so stark gekommen wie heute. Für einige Sekunden sah sie nichts als Licht vor ihren Augen, obwohl sie diese geschlossen hielt, und ihre lustvollen Schreie füllten den Raum.
Dann verharrte sie einige Momente still, um sich wieder zu fangen, wieder zu Atem zu kommen, und öffnete die Augen. Über ihr schwebte das Gesicht des jungen Mannes, der den Wettbewerb am heutigen Nachmittag gewonnen hatte. Lächelnd, doch mit abwesendem Blick.
Er war noch immer hart in ihr, doch Laura hatte nun bekommen, was sie wollte. Er brauchte nicht zu kommen, wozu auch. Im selben Augenblick, da sie dies dachte, zog er seinen Schwanz aus ihr heraus – für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie, so etwas wie Enttäuschung in seinen Augen zu entdecken, doch sie wusste, dass er in Wirklichkeit gar nicht mitbekam, was geschah.
Sie war zufrieden mit ihrer Entscheidung – zum ersten Mal war nicht sie das Spielzeug von Martins oder Herrn Segers Fantasien, zum ersten Mal hatte nicht ihr Körper der Befriedigung anderer zur Verfügung gestanden. Nein, diesmal hatte sie die Macht des Medaillons zu ihrem eigenen Vergnügen genutzt. Sie hatte Sex gehabt so wie sie es wollte. Oder war es eher Masturbation, wenn der andere gar nicht wirklich bei Bewusstsein war, sondern nur ihren Befehlen gehorchte? Sie schob diese Frage beiseite.
Das würde sie nun weiter so tun, jede Nacht. Leskow hatte viele gutaussehende junge Männer, und sie würde sie alle durchprobieren. So viel war ihr die Stadt schuldig, immerhin war sie ja die Königin, und diejenige, die das Städtchen vor Martin gerettet hatte.
Zufrieden drehte sie sich zur Seite, rollte sich unter ihrer Bettdecke zusammen und schlief ein.
***
Es war bereits Mitte November, doch die Sonne schien noch immer so warm wie im August, und am strahlend blauen Himmel war kein Wölkchen zu sehen. So schön wie der Himmel über ihnen, so glücklich waren auch die Menschen von Leskow. Laura wanderte durch die Stadt, begleitet von ihrer treuen Dienerschaft. Ringsum lächelten die Menschen.
„Danke!“
Ein kleines Mädchen fiel vor Laura auf die Knie. Laura betrachtete den bewundernden Ausdruck, mit dem das Kind ihr in die Augen sah.
„Steh auf,“ sagte sie freundlich, und das Kind stand auf, verneigte sich jedoch mehrfach vor ihr.
„Wofür dankst du mir, mein Kind?“ fragte Laura. Sie kannte die Antwort, doch sie konnte sie nicht oft genug hören.
„Dafür, dass du unsere Königin geworden bist. Dass wir dich jeden Tag sehen dürfen und dass wir deine Untertanen sein dürfen.“
Laura lächelte und streichelte dem Mädchen über den Kopf. Dann führte sie ohne ein weiteres Wort ihren Weg durch die Stadt fort.
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Sein Mund schmeckte wunderbar, er küsste gut. Laura war mit ihrer Wahl zufrieden. Sie würde die heutige Nacht mit ihm verbringen, und es versprach eine aufregende Nacht zu werden. Er war nur ein paar Jahre älter als sie, dunkelhaarig und muskelbepackt, ohne dass es übertrieben wirkte. Genau ihr Typ.
Für einen Moment dachte sie daran, ihre Kontrolle über den Mann loszulassen. Wahrscheinlich würde er die nächsten Stunden genauso genießen wie sie selbst, wenn er dabei nur bei vollem Bewusstsein wäre. Aber freier Wille war nicht gut für die Menschen, das hatte Laura in dem Moment, da sie sich die Kette mit dem Medaillon überstreifte, begriffen. Und wenn ihr Partner für die heutige Nacht in ihrer Kontrolle war, konnte sich Laura wenigstens sicher sein, dass es für sie ein befriedigendes Erlebnis wurde.
Sie unterbrach den Kuss und machte es sich auf ihrem Bett bequem, lehnte sich zurück und öffnete ihren seidenen Mantel. Sie war nicht mehr ganz so schlank und mädchenhaft wie damals, als das Medaillon begonnen hatte, ihr Leben zu verändern. Sie war älter geworden, weiblicher, und ihre Kurven zeigten auch die Verbesserung, die ihr Leben in den letzten Monaten erfahren hatten. Dennoch war sie weiterhin schlank, und wäre der Mann bei Bewusstsein gewesen, hätte er wohl ihre weiche, glatte Haut und ihre perfekten Brüste bewundert. Laura wusste auch so, dass sie schön war.
Sie nahm ein kleines Kissen und platzierte es unter ihrem Hinterteil, so dass sich ihre Hüfte ein wenig anhob – auf diese Weise war ihr Geschlecht besser erreichbar, und das konnte auch für sie nur gut sein. Sofort hockte er sich zwischen ihre Beine und berührte zunächst Lauras Labia mit seinen Fingern, öffnete sie ein wenig, und presste seine Zunge zunächst in ihr Geschlecht, bevor er sie nach oben, zu dem Zentrum ihrer Lust wandern ließ. Langsam bewegte er sie zunächst über die kleine Perle, dann schloss er seine Lippen um sie, sog daran.
Laura schloss die Augen, um vollständig genießen zu können. Er ließ nun seine Zunge mit schnellen Bewegungen über ihre Perle gleiten, und sie verlor sich in dem Gefühl, vergaß, dass sie es war, die ihn lenkte. Bald wurde ihr Atem schneller, und hin und wieder entfloh ein Seufzer ihrem halbgeöffneten Mund.
Endlich fühlte sie, wie sich ihre Erregung wie in einer Explosion löste, von Wellen in ihren ganzen Körper getragen wurde, und sie presste ihren Unterkörper hoch, ihm näher entgegen, bis er schließlich aufhörte, sie zu lecken, und Laura schwer atmend die Augen aufschlug.
Einige Momente noch brauchte sie, um zu Atem zu kommen, dann beugte er sich über sie, und begann sie wieder zu küssen. Laura schmeckte ihre eigenen Säfte in seinem Mund. Der Geschmack weckte eine gewisse Neugier in ihr – wie sie wohl im Vergleich mit anderen Frauen schmeckte? Vielleicht sollte sie morgen oder übermorgen eine Frau ihr Bett teilen lassen, es gab ohnehin nicht mehr viele Männer in Leskow, die ihr gefielen und mit denen sie nicht schon eine Nacht verbracht hatte.
Sie schob diese Gedanken beiseite, jetzt erst einmal wollte sie diesen hier genießen. Auf ihr Kommando drang sein Schwanz langsam, aber auch nicht zu langsam in sie ein, füllte sie. Er begann sich in ihr zu bewegen, erst sanft, dann immer schneller – genau so wie Laura es wollte, und immer im genau richtigen Winkel.
Nach einiger Zeit wollte sie die Position wechseln, und sofort war er dazu bereit. Ohne ihre Verbindung zu unterbrechen drehten sie sich zunächst auf die Seite, dann wandte Laura sich von ihm ab, richtete sich auf allen Vieren auf. Er kniete nun hinter ihr, und fuhr fort langsam, aber kräftig tief in sie zu stoßen. Gleichzeitig reichte er mit einer Hand um sie herum, und begann, sie auch mit den Fingern zu stimulieren.
Es dauerte nicht mehr lange, bis Laura erneut spürte, dass die Lust in ihr kurz vor der Explosion stand. Sie ließ ihn gleichzeitig mit ihr kommen, genoss das Gefühl, dass er fast noch härter wurde in ihr, und sich dann in sie ergoss, während sie ihre eigene Lust herausschrie.
Danach rollte sie sich auf dem Bett zusammen, und ließ ihn sich neben sie legen, seine Arme schützend um sie gelegt. So schlief sie ein, und im letzten Moment, bevor sie in Träumen versank, tauchte noch eine vage Erinnerung in ihr auf, an andere Arme, die sie einst gehalten hatten, an eine Zeit, in der sie trotz allem irgendwie glücklicher gewesen war… doch daran würde sie sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern.
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Pünktlich zum ersten Dezember schlug das Wetter um.
Bis dahin war es warm und sonnig gewesen, auch der November hatte kaum Regen gebracht. Aber Dezember war nun einmal der Weihnachts-Monat, und zu Weihnachten gehörte Schnee, fand Laura. Und so wurde es ab Anfang Dezember kühler, es zeigten sich auch häufiger Wolken am Himmel, und die Blätter, die bisher zwar schon bunt gewesen waren, aber länger als üblich an den Bäumen festgehalten hatten, fielen nun herunter.
Am ersten Advent bedeckte Raureif das Gras in den Parks, im Wald, und auf Lauras kleiner Insel, pünktlich zum zweiten Advent fielen die ersten Schneeflocken. Auch der See fror zu, bald schon würde das Eis dick genug zum Schlittschuhlaufen sein, und die Boote, die sich ihren Weg momentan noch durch eine Rinne im Eis zwischen Insel und Stadt hin und her bahnten, wären nicht mehr nötig.
Laura ließ in der ganzen Stadt dekorierte Weihnachtsbäume aufstellen – dieses Fest sollte das Schönste seit Jahren werden. Der Gedanke, dass die Menschen diese Schönheit im Grunde nicht wertschätzen konnten, dass die aufgeregten Gesichter der Kinder von verschleierten Augen geziert wurden, dass auch das geheimnisvolle Tuscheln der Eltern allein ihr eigenes Machwerk war, versetzte Laura einen kleinen Stich im Herzen. Doch wie um dies zu vergessen, stürzte sie sich, und damit die Einwohner Leskows, nur noch tiefer in die Weihnachtsvorbereitungen.
Hin und wieder sehnte sie sich nach einem Gespräch. Natürlich konnte sie sich mit den Menschen in Leskow unterhalten, sie alle sagten interessante Dinge, wenn Laura dies wollte. Doch irgendwie sehnte sie sich nach Streit, nach jemandem, der ihr Widerstand leiste.
Natürlich konnte und durfte sie diesem Impuls nicht nachgeben. Streit brachte Unglück, und sie wollte, dass alle Menschen auf der Welt glücklich seien. Und die Menschen in Leskow waren dies auch. Wenn sie erst einmal in Leskow alles in Ordnung gebracht hatte, würde sie auch den Menschen auf dem Rest der Welt helfen. Sie müssten über nichts mehr nachdenken, würden nie wieder unglücklich aufgrund schlechter Entscheidungen oder ungewünschter Ereignisse sein. Laura stellte fest, dass sie die Menschen beneidete. Dabei hatte sie selbst doch so sehr gekämpft, um sich vom Einfluss des Medaillons zu befreien? Aber das war etwas anderes gewesen… Martin und Herr Seger hatten egoistisch gehandelt, hatten sie und die anderen unterdrückt. Sie selbst, Laura, dagegen hatte nur das Beste der Menschheit im Sinne.
Plötzlich hielt Laura inne, sah auf, aus ihren Gedanken gerissen. Irgendetwas stimmte nicht. Was war es nur? Gerade eben, in ihren Augenwinkeln, hatte sie etwas Seltsames gesehen. Ihr Gehirn hatte es kaum registriert, sie konnte sich nicht mehr erinnern, was es war, das sie da gesehen hatte. Unruhig sah sie sich um. Alles war wie immer. Oder?
Gerade wollte sie weitergehen, sagte sich, dass sie sich geirrt habe, da entdeckte sie es: An die Mauer eines Hauses an der Festwiese, halb versteckt hinter dem Weihnachtsbaum, hatte jemand ein Grafitti gesprüht. Hatte sie nicht alle Sprühereien entfernen lassen? Sie trat näher. Der Schriftzug sah frisch aus. Und es handelte sich nicht um einen dieser kunstvollen, fast abstrakten Namenszüge, von denen es bis zum Sommer so viele in der Stadt gegeben hatte. Nein, hier hatte jemand einen ganzen Satz hinterlassen. Eine Botschaft.
Keine Macht für Niemand!
Der Spruch berührte irgendetwas in ihr, eine Erinnerung, eine Sehnsucht die sie jedoch nicht konkretisieren konnte.
Im nächsten Moment wurde die Königin wütend. Wer wagte, hier die von ihr geschaffene Ordnung zu stören? Wer wagte es, ihr zu drohen – und dass dieser Spruch eine Drohung war, dessen war sie sich sicher. Noch beängstigender war die Frage, wer überhaupt dazu fähig sei. Sie hielt den Atem an. Sie konnte ihre Verbindung zu ganz Leskow spüren, die Kontrolle, der sie alle Menschen unterwarf. War da irgendwo ein kleines bisschen Leere? Ein Widerstand? Nein. Ganz Leskow gehörte ihr. Wo aber kam dann dieser Spruch her?
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Das Mädchen war 18, vielleicht 19. Laura war sie vor ein paar Tagen das erste Mal aufgefallen: Ob ihrer langen, dunklen Haare; ihres weichen, jugendlichen Gesichts; und auch, weil sie irgendwie an sich selbst erinnert wurde – an eine längst vergangene Zeit, in der sie von der Zukunft, die ihr bevorstand, noch nichts ahnte. Unwillkürlich musste sie an ihren 18. Geburtstag denken, an die Aufregung, mit der sie zu ihrem Treffen mit Daniel gegangen war.
Daniel – seltsam, dass der ihr plötzlich wieder einfiel. Sie hatte lange nicht mehr an ihn gedacht. Und das war wohl auch ein Aspekt: das Mädchen erinnerte sie nicht nur an sich selbst, sondern auch an Daniel. Sie hatte so dunkle Augen wie er. Und irgendwie sah sie ihm ähnlich. Sie fragte sich, ob sie vielleicht auf eine seiner Cousinen getroffen sei, sie wusste, dass er viele davon hatte, doch die letzten Jahre hatten sie deren Namen vergessen lassen.
Laura saß ihr fast ein wenig schüchtern gegenüber. Das war neu, auch für sie. Sie hatte zwar schon länger vorgehabt, mal ein Mädchen mit auf ihr Schloss zu nehmen, statt einem Jungen, aber erst jetzt hatte sie dies wahrgemacht.
Wie das Mädchen wohl nackt aussah? Kaum hatte Laura dies gedacht, begann sie auch schon, sich mit verführerischen Bewegungen auszuziehen. Fasziniert schaute Laura zu. Natürlich hatte sie schon viele nackte Frauen gesehen – im Umkleideraum in der Turnhalle, am FKK-Strand… Aber das hier war etwas anderes. Hier war eine Frau nur für sie nackt.
Langsam streckte Laura die Hand in Richtung der Brust des Mädchens aus. Ob sie sich wohl ähnlich anfühlte wie ihre eigene? Sie sah anders aus, etwas spitzer, die Nippel waren größer und die Haut um die Nippel herum dunkler. Aber die Brust war weich und warm unter Lauras Fingern. Voller Faszination erforschte sie die Konturen, erst mit den Händen, dann auch mit ihrem Mund.
In Laura wuchs der Wunsch, genauso berührt zu werden, und sofort half das Mädchen ihr aus ihrem königlichen Gewand und streichelte dann sanft ihre Brüste. Laura schloss die Augen, lehnte sich in ihrem Bett zurück, um nur die Berührungen zu genießen.
Das Mädchen begann nun, ihre Brüste zu küssen, an ihnen zu saugen, während ihre Finger zu Lauras Geschlecht vordrangen, es zunächst sanft streichelten, und dann vorsichtig in die feuchte Höhle eindrangen…