Dies ist das zweite Kapitel einer längeren Geschichte, die sich vorrangig im Bereich Mind Control bewegt. Natürlich empfehle ich, zunächst das erste Kapitel zu lesen. Für die, die dies nicht tun wollen, hier eine kurze Zusammenfassung des bisherigen Geschehens zur Orientierung:
Das neue Schuljahr beginnt schlecht für die achtzehnjährige Laura: Erst macht sie unerwartet Schluss mit ihrem Freund David, dann stirbt der Mathematiklehrer Herr Seger, und schließlich beginnt das Mädchen, unter seltsamen Gedächtnisverlusten zu leiden. Irgendwann ist klar, dass jemand Lauras Handeln und Denken kontrolliert: Ihr Mitschüler Martin, der sich dafür eines geheimnisvollen Medaillons bedient. Doch Laura lernt es, sich zur Wehr zu setzen. Doch erst als das Schuljahr bereits zu Ende ist, schafft sie es, Martin endgültig zu besiegen. Laura glaubt sich frei, nur das Medaillon muss noch zerstört werden. Doch da taucht auf einmal der totgeglaubte Herr Seger wieder auf, und wie sich nun herausstellt, ist er der eigentliche Besitzer des Medaillons – Laura steht noch viel bevor.
Ich hoffe, dass euch meine Geschichte gefällt. Für Kommentare bin ich immer dankbar.
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Schwarz liegt der Leskower See inmitten des Waldes. Der nächtliche Himmel ist bedeckt, kein Mond scheint. Nur die Straßenlaternen der kleinen Stadt Leskow, am westlichen Ufer des Sees, geben ein wenig Licht, das sich im Wasser reflektiert.
Die Bäume wiegen sich im Wind. Ein Unwetter scheint sich zusammenzuziehen. Auf dem dunklen See tanzen kleine Wellen. Dann fällt erster Regen. Mit jedem Tropfen spritzt wie bei einer winzigen Explosion ein wenig Wasser hoch. Die Tropfen sind schwer, erst sind es nur wenige, dann immer mehr. Ein Rauschen von fallendem Wasser erfüllt die Luft. Doch niemand hört es, denn es ist Nacht. Die Stadt Leskow schläft. Kein Mensch ist im Wald um diese Zeit.
Dann jedoch regt sich etwas am Rande einer kleinen, versteckten Bucht am südöstlichen Ufer des Sees. Ein Vogel flieht aus dem Gebüsch, fliegt hoch in den Himmel, als ob ihn etwas aufgeschreckt habe. Zu hören ist nichts, der Regen überdeckt alle Geräusche.
Eine Gestalt erscheint, ein Mann, im Schatten der Bäume ist er kaum zu erkennen. Er steht still am Ufer und starrt hinaus auf dem See, als denke er über etwas nach. Eine Hand hält er zu einer Faust geschlossen. Langsam öffnet er die Finger, und für einen Moment blinkt etwas zwischen ihnen – ein glänzendes Stück Metall, ein wertvolles Schmuckstück, das er zwischen den Fingern hält.
Dann ist seine Stimme zu hören, zerreißt für einen Moment das Rauschen des Regens. Nur ein einziges Wort sagt er, ruft es hinaus auf das Wasser des Leskower Sees:
„Laura!“
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Laura starrte auf den Bildschirm ihres Computers.
„Das war echt geil mit dir. Bis nächste Woche. Thomas.“
Sie konnte nichts mit der Email anfangen, die sie da erhalten hatte. Welcher Thomas? Es gab vier Jungen mit diesem Namen allein in ihrer Klassenstufe, mehr noch in der gesamten Schule. Und was war geil gewesen? War sie vielleicht mit diesem Thomas zusammen?
Laura massierte sich die Schläfen. Es war bereits fünf Uhr am Morgen, und sie war noch nicht einen Schritt weiter gekommen. Sie wusste nicht, was in ihrem Leben vor sich ging. Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, waren die Ereignisse einer warmen Augustnacht. Jetzt war es Ende Oktober.
Vor drei Stunden war sie in ihrem Bett aufgewacht, in dem Zimmer, in dem sie seit ihrer Kindheit schlief. Regelrecht aus dem Schlaf geschreckt war sie. In ihrem Kopf hallte noch immer das Echo der Worte, die ihr ehemaliger Mathematiklehrer Herr Seger zu ihr gesagt hatte in jener Augustnacht, die ihr wie gerade eben erst vergangen erschien: „Gegen mich kannst du dich nicht wehren.“
Ihr Zimmer sah so aus wie eh und je. Das Fenster war geschlossen, doch dahinter konnte Laura trotz der Dunkelheit die Silhouetten kahler Bäume ausmachen. Herbst. Nachdem sie verstanden hatte, dass seit ihrer Begegnung mit Herrn Seger mehrere Monate vergangen sein mussten, war sie aus dem Bett gestiegen und hatte ihren Computer angemacht, entschlossen, auf der Seite der Lokalzeitung, in ihrer Email, überall nach Spuren der Zeit, die sie verloren hatte, zu suchen – doch ohne Erfolg. Einige seltsame Einbrüche, das ja, unter anderem ein weiterer Einbruch im Heimatkundemuseum, wie schon einer im vergangenen Jahr geschehen war, doch das war alles. Irgendwo war noch ein kleiner Artikel über das Leskower Schlossfest Ende September gewesen – eine Erinnerung an die grausame Begebenheit des Vorjahres, als beim Tauchwettbewerb ein Teilnehmer ertrunken war. Und ein Foto des diesjährigen Siegers, der gerade seinen Siegerkuss erhielt – von Laura. Sie hatte keine Ahnung, warum gerade sie zur „Prinzessin“ ausgewählt worden war. Wahrscheinlich hatte Herr Seger auch da seine Finger mit drin. Warum wohl? Die Gründe waren wahrscheinlich genauso wenig nachvollziehbar, wie Martins Motivation im vergangenen Jahr, das Wetttauchen zu gewinnen, und dafür sogar zu morden.
Die Zeitungen gaben ansonsten nicht viel her. Aber da war eben noch diese Email, von irgendeinem Thomas. Doch auch das brachte sie nicht weiter.
Sie beschloss, nicht mehr das Internet zu durchsuchen, und wandte sich dem Rucksack zu, in dem sie ihre Schulsachen aufbewahrte. Auch dort fand sie nichts Neues. Ihre Mitschriften aus dem Unterricht schienen in Ordnung zu sein. Ein Mathematiktest aus der vorigen Woche – sie hatte eine Eins erhalten. Der Unterschrift nach war ihre Lehrerin nach wie vor jene alte Dame, die man nach Herrn Segers vermeintlichen Tod aus dem Ruhestand geholt hatte.
Wo hatte sie ihr altes Diktiergerät? Laura fand es in einem Regal, zwischen Büchern und Papieren. Hoffentlich reichten die Batterien. Sie schaltete es an und legte es in die vordere Tasche ihres Rucksacks.
Es war bald Zeit, sich für die Schule fertig zu machen. Herr Seger schlief wahrscheinlich, und das hatte ihr eigenes Erwachen erleichtert. Doch wenn er aufwachte, würde er sie sicherlich wieder der Kontrolle unterwerfen, die er aufgrund eines geheimnisvollen Medaillons über Lauras Willen und Bewusstsein hatte. Ob er wohl wusste, dass sie ihm ein paar Stunden entkommen war? Vielleicht war es besser, wenn sie noch einmal einschlief. Dann würde er es vielleicht nicht merken. Laura legte sich ins Bett. Der Schlaf übermannte sie schnell, doch bevor sie einschlief, spürte sie noch entfernt dieses bekannte Flimmern in der Luft, das ihre Gedanken auslöschte und sie in seinen dunklen Abgrund hineinzog.
***
Thomas sah Laura schon von weitem. Er stand am Tor zum Schulhof, und betrachtete das zierliche, rothaarige Mädchen, das immer näher kam. Gleich würde er sie anlächeln, und ihr „Hallo!“ sagen. Doch Laura schien wie immer mit ihren Gedanken woanders und sah ihn gar nicht.
Thomas seufzte und folgte ihr ins Schulhaus. Seinen Blick heftete er dabei auf ihren Hintern, dessen Form sich durch die engen Jeans, die sie trug, deutlich abzeichnete. Ihm fiel auf, dass sie vor Beginn dieses Schuljahres nie solch aufreizende Kleidung getragen hätte. Laura war eigentlich immer eine von den konservativen, stillen Mädchen gewesen. Hübsch, mit ihren dichten, langen Haaren und großen, blauen Augen, aber doch unauffällig. Außerdem war sie früher sowieso off limits gewesen, sie war ja immer mit diesem David zusammen. Na, der war inzwischen fertig mit der Schule.
Aber die beiden, Laura und David, hatten schon vor einem Jahr Schluss gemacht, und zur Überraschung aller war Laura dann plötzlich mit Martin zusammen, einem unsympathischen Langweiler. Und wenn er, Thomas, mit seinen andauernden Akneproblemen, seinem Mangel an Coolness, seiner übertriebenen Schlaksigkeit, schon für sich selbst wenige Chancen bei einem Mädchen wie Laura sah, so erschien ihm Martin als ganz absurder Partner für das hübsche Mädchen. Was sie wohl mit dem gewollt hatte?
Aber Martin hatte ja dann diesen Unfall gehabt und lag jetzt, fast drei Monate später, noch immer im Koma – die Ärzte waren ratlos. Das Ganze musste Laura doch ganz schön mitgenommen haben, jedenfalls hatte sie sich seitdem vollkommen verändert. Sie zog sich plötzlich ganz provokativ an, hielt sich an Leute mit schlechtem Ruf – und irgendwann begann das Gerücht umzugehen, dass sie für Geld ziemlich viel täte. Ihre Schulleistungen waren seltsamerweise dennoch viel besser geworden, besonders in Mathematik, eigentlich eines ihrer schwächsten Fächer.
Thomas saß inzwischen auf seinem Platz im Klassenzimmer, es klingelte. Die Lehrerin begann, irgendetwas zu erzählen, aber er hörte nicht zu. Seine Gedanken schweiften zum gestrigen Tag:
Endlich hatte er einen „Termin“ mit Laura ausgemacht. Sie würde ihn im Mädchenklo erwarten, hatte sie gesagt. Nervös hatte er gewartet, bis keiner im Gang war – am späten Nachmittag, nach Unterrichtsschluss. Dann war er ins Mädchenklo geschlichen. Er sah sich um. Er hatte die Mädchentoiletten nie zuvor betreten, und sie schienen ihm eine geheimnisvolle Welt, ein Wunderland, zu dem ihm sonst der Eintritt versperrt blieb. Zwischen den üblichen, eher unangenehmen Gerüchen nach Urin glaubte er den Duft weiblicher Sekrete zu erahnen. Vor seinem inneren Auge sah er Hunderte Mädchen die Toilette bevölkern, in den kleinen Toilettenkabinen ihre Hosen herunterziehen, er glaubte die Geräusche zu hören…
Doch der Raum war leer, niemand war zu sehen gewesen. Die meisten Türen zu den Kabinen standen offen, ein paar waren geschlossen – eine davon sogar abgeschlossen, das kleine rote Feld leuchtete unter der Türklinke. Unschlüssig hatte Thomas sich vor diese Tür gestellt, gewartet, er wagte es nicht, anzuklopfen.
Plötzlich hatte er das Klacken des Schlosses gehört, in dem kleinen Feld unter der Klinke wechselte die Farbe von rot zu grün. Dann wurde die Tür von innen aufgestoßen. In der kleinen Kabine, vor der Toilette, stand Laura. Über der engen Jeans trug sie nur ein ärmelloses Shirt, ihr Pullover lag über ihrem Rucksack. Das Haar hing ihr halb ins Gesicht. Laura strich es ein wenig beiseite, und lächelte Thomas herausfordernd an.
„Komm rein!“
Thomas betrat die Toilettenkabine. Die Kabine war klein, für zwei Leute war es eng, Thomas berührte Laura fast. Er konnte ihren Atem hören. Ihm fiel ein, dass er wohl noch nie einem Mädchen so nahe gewesen war.
Lauras Brüste zeichneten sich deutlich unter dem winzigen Shirt ab, er konnte trotz des schwachen Lichtes ihre Brustwarzen ausmachen, einen BH trug sie wohl nicht. Thomas spürte, wie sich schon bei dem Anblick sein Schwanz regte.
Langsam hob er seine Hand, seine Finger berührten vorsichtig ihre linke Brust. Selbst durch den Stoff des Shirts fühlten sie sich besser als alles an, was er kannte.
Laura ließ ihn einige Momente gewähren, dann griff sie seine Hand, und schob sie unter ihr Shirt. Thomas fügte noch seine andere Hand hinzu, und einige Minuten lang konzentrierte er sich nur auf das Gefühl von Lauras Brüsten unter seinen Händen – den ersten Brüsten, die er in seinem Leben berührte, seit er der Mutterbrust entwachsen war.
Laura stand einfach nur still da, während er mit ihrem Brüsten spielte. Schließlich jedoch nahm sie seine Hände in die ihre, drückte sie noch einmal gegen ihren Körper, und schob sie dann zur Seite.
Thomas hätte gerne noch eine Weile weitergemacht, aber er war gespannt darauf, was nun geschehen würde. Er wurde nicht enttäuscht: Laura zog ihr kleines Shirt über den Kopf, und der Blick auf ihre nicht zu großen, aber wunderbar geformten Brüste war nun frei. Ihre helle Haut schimmerte leicht, sie sah genau so samtig aus, wie sie sich auch angefühlt hatte. Ihre Brustwarzen waren hart und schienen auf Thomas zu zeigen.
Laura kniete sich vor ihn auf die Fliesen, ihr Gesicht war nun auf der Höhe seines Gliedes, das heftig gegen die Hose drückte. Sie erschien Thomas auf einmal viel zu eng, wie ein Gefängnis, doch schon zog Laura seinen Reißverschluss herunter, und befreite seine Männlichkeit.
Sobald er Lauras Finger an seinem Schwanz spürte, musste Thomas sich zusammennehmen, um nicht sofort zu kommen. Geschickt bewegte sie ihre Hand ein paar Mal an dem Glied auf und ab, und Thomas stöhnte erregt. Er sah auf sie hinunter, und ihm selben Augenblick schaute Laura provozierend zu ihm hinauf. Ihr Mund näherte sich dabei immer mehr seinem Glied. Der Anblick des zierlichen und früher so braven Mädchens, das sich jetzt vorbeugte, kurz davor war, ihn mit ihrer Zunge zu berühren, das erregte ihn am meisten.
Im nächsten Moment ließ Laura ihre Zunge einmal an der Unterseite seines Schaftes entlangfahren, und leckte dann die kleinen Tropfen, die in Vorfreude aus ihm heraus quollen, von der Eichel. Thomas stöhnte wieder, und schloss seine Augen, um sich jetzt nur auf die Berührung dieser weichen, feuchten Zunge zu konzentrieren.
Ein paar mal noch berührte Laura ihn nur leicht, wie um ihn zu necken, ihn herauszufordern. Dann nahm sie die Spitze seines Schwanzes in ihren Mund, warm und feucht umgab er Thomas‘ Eichel. Thomas sah zu, wie sie ihren Kopf langsam auf und ab bewegte, um ihn immer tiefer in sich aufzunehmen. Zugleich stand ihre Zunge nie still, tanzte einmal auf der Spitze, fuhr immer wieder an seinem Schaft entlang, um so tiefer sie ihn in ihren Mund eindringen ließ. Schließlich spürte Thomas, wie er an das Ende ihrer Kehle zu stoßen schien, wie Lauras Nase zugleich in sein Schamhaar hinein atmete. Sie hielt einen Moment still so, irgendein Schluckreflex schien sie nicht zu stören. Dann zog sie sich wieder ein wenig zurück, entließ ihn ein Stück aus der feuchten Höhle ihres Mundes, nur um ihn danach sofort wieder tiefer aufzunehmen. Beinahe unwillentlich begann Thomas seine Hüften zu bewegen, um ihre Bewegungen zu treffen.
Er spürte etwas an seinen Hoden – Lauras Hand. Sie spielte mit ihnen, drückte sie sanft, streichelte sie. Thomas stöhnte wieder, lange würde er sich nicht zurückhalten können. Nach wenigen Minuten fühlte er seinen Orgasmus herankommen, stärker als alle, die er beim Masturbieren gehabt hatte. Als würde er explodieren, so fühlte sich sein Schwanz an, und Thomas war leicht schwindlig während er mehrere Ladungen seines Samens in Lauras Mund spritzte, seine Hände im Haar des Mädchens pressten ihren Kopf an seinen Unterleib …
Erst die Klingel schreckte Thomas aus seinen Erinnerungen. Und selbst die Tatsache, dass er in seinem Klassenzimmer saß, und dass die Ereignisse im Mädchenklo bereits zwanzig Stunden zurücklagen, konnte das zufriedene Lächeln nicht aus seinem Gesicht vertreiben. Sein erstes sexuelles Erlebnis war vielleicht mit Geld erkauft worden, aber es war unglaublich gewesen, und mit einem Mädchen, von dem er nie zu träumen gewagt hätte. Und das Beste war, dass er bereits einen neuen Termin mit Laura ausgemacht hatte, für die nächste Woche.
Wenn er die ganze Woche weniger rauchte, und also mehr Geld zusammensparen könnte, vielleicht würde Laura ja sogar noch weiter gehen? Thomas nahm sich vor, sie bald zu fragen.
***
Nervös schaute Herr Seger auf seine Uhr. Gleich drei, endlich, die Schule war bereits aus, Laura musste bald da sein.
Er hatte sie schon drei Tage nicht gesehen, ihre Mutter war krank und zu Hause gewesen, da wäre es zu auffällig, wenn sie nach der Schule in den Wald ginge. Jetzt aber arbeitete die Mutter wieder, und er lenkte Lauras Schritte zu der kleinen Hütte, die er sich im vorigen Jahr mit Martins Hilfe versteckt zwischen den Bäumen des Leskower Waldes renoviert hatte.
Ja, es machte ihn nervös, Laura ein paar Tage nicht zu sehen. Seine Kontrolle über sie war stark, er konnte ihr allgemeines Verhalten lenken, auch ohne dass er ihr direkte Befehle gab, oder auch nur wusste, was genau sie gerade tat. Sie verhielt sich entsprechend seinen Vorstellungen. Aber er zog es vor, sich seiner Macht über sie immer wieder zu vergewissern. Die Tatsache, dass sie sich im vorigen Jahr gegen Martins Befehle zur Wehr gesetzt hatte, ging ihm nicht aus dem Kopf.
Seine Willenskraft war stärker als die des Jungen, das stimmte, aber er musste sich dennoch in Acht nehmen vor dem Mädchen. Immerhin hatte sie sich nicht nur von Martins Kontrolle befreit, sondern ihn darüber hinaus noch ins Koma gesandt. Und bis heute war er nicht erwacht. So etwas durfte ihm, Frank Seger, keinesfalls passieren.
Es schien jedoch alles in Ordnung: Schon spürte er Lauras Nähe, und einige Momente später tauchte sie zwischen den Bäumen auf, stand auf der Lichtung, auf der seine Hütte stand – dass er dieses verfallene Häuschen ganz in der Nähe der versteckten Bucht entdeckt hatte, war wirklich ein Glück gewesen. Dank seiner Kraft fand niemand sein Versteck, und es lebte sich recht gemütlich hier.
Herr Seger leckte sich leicht die Lippen, als er Laura sah. Sie kleidete sich jetzt ganz nach seinem Geschmack – er mochte es, wenn Schülerinnen viel zeigten, und auch im Herbst konnte man da noch einiges machen. Selbst wenn es für Miniröcke und bauchfrei schon zu kalt war, gab es genug enge Kleidungsstücke, und eine Figur wie sie Laura hatte, musste einfach betont werden.
Laura überquerte die Lichtung und ging auf ihn zu. Dabei schwang sie aufreizend mit den Hüften, genau wie er es von ihr wollte. Einen Moment tauchte in Herrn Segers Kopf die Frage auf, was wohl Lauras Mutter von der Wandlung ihrer Tochter hielt, und er musste grinsen.
Ja, Lauras Mutter… Marion… Sie war eine Klassenkameradin von Frank Seger gewesen. Eine von diesen hübschen, nach außen hin braven und strebsamen Mädchen, die es aber doch in sich hatten. Und sie gehörte zu den Mädchen, die in Abwesenheit der Lehrer hässliche Jungen mit Brille und Zahnspange verspotteten, wenn sie ihre Existenz überhaupt einmal bemerkten. Und Frank Seger war so verliebt gewesen, die ganze Oberstufe hindurch konnte er an nichts anderes denken als an sie – aber natürlich hatte sie immer nur Augen für die älteren, gut aussehenden Jungen. Und einen von denen hatte sie dann einige Jahre später geheiratet.
Aber Laura sah genau so aus wie ihre Mutter. Und immer war sie genauso strebsam und nach außen hin brav gewesen, bloß die Bösartigkeit gegenüber den wenig beliebten Schülern fehlte ihr wohl. Dennoch, Frank Seger hatte sofort seine alte Jugendliebe in ihr wieder erkannt, als sie vor etwas über sechs Jahren zum ersten Mal sein Klassenzimmer betreten hatte. Und jedes Mal, wenn er sie sah, schossen alle möglichen Phantasien über die stille kleine Schönheit durch seinen Kopf, Phantasien, die ein Lächeln in sein Gesicht zauberten. Laura, unschuldig wie sie war, hatte dieses Lächeln stets erwidert und sich dann auf ihren Platz gesetzt, ekelhaft strebsam ihre ordentlich geführten Hefte und Bücher auf den Tisch gelegt und war noch einmal die Notizen der vorigen Woche durchgegangen – und das obwohl sie Mathematik weder mochte noch besonders gut darin war.
Je älter und hübscher Laura geworden war, umso häufiger hatte er sich vorgestellt, ihr biederes Auftreten zu durchbrechen. Er hatte sich vorgestellt, wie sie ihren Mitschülern auf der Toilette einen blasen würde, hatte sich vorgestellt, dass sie sich irgendwann zu einer kleinen Schlampe entwickeln würde – und wie weh das ihrer Mutter täte. Und als er dann erfuhr, wie verliebt Martin in sie war, hatte er nicht lange gezögert – Martin hatte sich seiner Macht fast freiwillig unterworfen, und Herr Seger wollte ihn dafür belohnen. Abgesehen davon kamen die nächtlichen Besuche Lauras, durch Martin veranlasst, auch ihm zugute.
Herr Seger hatte gerne bei all den Dingen zugesehen, die Martin mit der willenlosen Laura getan hatte – und ebenso mochte er die Vorstellung, dass sie sich nun auf seinen Wunsch hin prostituierte. Zusehen konnte er leider nicht dabei, denn er wollte ja, dass die Jungen, denen Laura ihren Körper anbot, bei vollem Bewusstsein waren.
Laura stand jetzt vor Herrn Seger, schweigend, ihr Blick schien in irgendeine unerkennbare Ferne gerichtet, aber das war er ja immer, wenn sie unter seiner Kontrolle war. Sie streckte ihm einige Geldscheine entgegen, wie zum Beweis, dass sie auch in den letzten Tagen seinen Befehlen gefolgt war.