1.Jasin

In einem Monat würde meine Ausbildung in Femonia beendet sein. Ich war schon seit geraumer Zeit am Suchen nach einer Anstellung als Küchenchef. Der nächste Lehrling stand schon bereit, um in dem einzigen Gasthof von Femonia meine Nachfolge anzutreten. Es war nicht gerade mein Traum, nur am üblichen Ruhetag Montag zuhause zu sein.

Vermutlich würde sich das aber nicht vermeiden lassen. Der nächste Gasthof mit einer Küche war rund 30 km entfernt und die brauchten jetzt keinen Koch. Im Umkreis gab es nur ein Hotel und weitere Gasthöfe, die waren aber mehr als 50 km entfernt. Das konnte ich mit dem Biped für die Rückfahrt nicht in zwei Stunden bewältigen. Um Mitternacht nach Küchenschluss zurückzufahren, das machte keinen Sinn, wenn man zur Frühstückszeit wieder in der Küche stehen musste.

Besonders ärgerlich war es deshalb, weil meine Gebundene als Nursa ihres Vaters und angehende Hebamme nur am Wochenende frei hatte und nicht am Montag. Deshalb hatte sie ja die Ausbildung begonnen, damit wir uns später eine Existenz aufbauen konnten. Später, dass hieß in wohl drei bis vier Jahren, wenn der jetzige Koch im Gasthof in Femonia den Ruhestand antreten würde und auch seine Frau, die jetzige Hebamme von Femonia ebenfalls ihre Funktion aufgeben würde. Dann könnten wir beide deren Nachfolge antreten. Ich war zuversichtlich, dass sie mich dann als ihren Konsorten und wahrscheinlich sogar als Concubinus wählen würde.

Femonia war kein großer Ort. Neben Landwirtschaft und Handwerk gab es nur die Verwaltung des Feyschaft und die Kultstätte der Weissagerin und Wikka von Femonia. Manche munkelten, dass SIE eine Scharlatanin und eine üble Hexe sei, seit ihr Feygemahl verstorben war. Andere sagten, dass sich ihre Prophezeiungen oft erfüllten und Linderungen bei Gesundheitsbeschwerden eintraten. Weder das eine noch das andere wurde aber laut ausgesprochen, denn die Femina Kratexia war auch gleichzeitig die regierende Fey der Feyschaft Femonia mit den dazugehörigen fünf kleinen Dörfern gewesen.

Fernreisende kamen in Femonia meistens am Freitag oder am Montag in der Station an. Freitags kam der Keramexpress von der Gräfinstadt Belen und fuhr in Richtung auf die Herzoginnenstadt Lonfonia. Montags war es der Express in der umgekehrten Richtung. Für alle Kinder in Femonia war dieser Tag in doppelter Hinsicht ein Spektakel. Das fauchende Dampfross war natürlich eine Attraktion für sie und die mitunter exotisch wirkenden Reisenden waren auch interessant. Reisende in Quadropedias gab es hingegen nur selten, die waren allerdings noch spektakulärer. Der Verkehr mit lokalen Fuhrwerken erregte viel weniger Aufsehen – es sei denn, sie waren mit Silenen bespannt. Aus praktischen Gründen waren es häufiger männliche Sielenhengste, aber auch Silenstuten waren nicht selten.

Was nun danach kommen würde, stand allerdings in den Sternen. Die sechsundfünfzigjährige Kratexia war mit vor zwei Wochen unerwartet früh bei der Herstellung eines Kräutertranks gestorben. Spätestens binnen Jahresfrist müsste ihre Nachfolgerin bestellt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt nahm die älteste von Kratexia diese Funktion übergangsweise wahr. Vermutlich würde eine nahe Verwandte mit Tochter die verstorbene Kratexia als regierende Fey beerben. Kratexias Töchter FemAlta Kura und FemAlta Aylin hatten noch keine Kinder und durften deshalb das Erbe nicht antreten. Aber das war nicht meine Sorge, dachte ich.

Die Gerüchteküche in Femonia war hingegen nicht zu überhören. Jeder, der auch nur irgendetwas über die Verwandtschaft von Kratexia gehört hatte, beteiligte sich wild an der Spekulation.

2.Öya

Es war keine Freude für mich, dass Jasin wegziehen musste. Mein sagte mir immer das es ja nur für 3-4 Jahre sei, aber das war für mich eine sehr lange Zeit. Wer sagte mir außerdem, dass in dem anderen Ort nicht eine andere Maid Jasin attraktiv finden würde und ihm vielleicht das Angebot machte, ihr Konsorte zu werden? Zudem es noch eine blonde, schlanke Maid ohne Sommersprossen sein konnte, die nach landläufigen Maßstäben viel hübscher war als ich.

Mit Jasin in einen anderen Ort zu ziehen, war trotzdem keine gute Idee. Sowohl mein Vater als auch Selina, die Hebamme, sagten übereinstimmend, dass es darauf ankam, sich das Vertrauen der Frauen zu erwerben. Nur dann würde ich für das Amt als bestellte Hebamme der Feyschaft Femonia gewählt werden.

Es war ein Konflikt. So viele junge Männer gab es nicht in Femonia und der junge Jasin war eindeutig der Attraktivste unter ihnen. Natürlich konnten wir beide in die große Stadt gehen, aber meine Ausbildung war noch nicht zu Ende. Wir hatten auch überlegt, dass er in der Stadt anfing und ich in gut einem Jahr nachkommen würde. Aber eigentlich wollte ich lieber in Femonia bleiben, wo mein alleinstehender Vater öfter meine Hilfe brauchte, denn ein männlicher Hilfsarzt wurde beileibe nicht von allen Frauen akzeptiert. Das er überhaupt für einen männlichen Hilfsarzt so gut da stand, war meiner als Ärztin so beliebten verstorbenen zu verdanken.

Die traurige Alternative blieb also eine Art Wochenendbeziehung, wo ich ihn vielleicht am Samstag besuchen konnte und am Sonntag wieder zurückfuhr. Das würde aber auch nur dann funktionieren, wenn er nicht zu weit entfernt Arbeit als Koch fand und wenn der ihn anstellende Gasthof ‚Weiberbesuch‘ diskret duldete. Die meisten Wirtinnen waren da nicht sehr tolerant.

In der Hinsicht kam es wie ein Donnerschlag, als ich am Freitag eine schriftliche Einladung von FemAlta Kura bekam. Sie bat mich darin, meinen Gebundenen mitzubringen. Selbstverständlich kamen wir der Bitte der regierenden Fey nach. Beide Schwestern wollten uns in dem imposanten, jahrhundertealten Backsteinbau auf der Anhöhe gegenüber der kleinen Stadt Femonia empfangen. Es war ein dreiflügeliger Bau, dessen linker Flügel allerdings nur alte Stallungen waren. Wir wurden im Speisesaal des Hauptflügels empfangen.

„Maid Öya und Jungherrlein Jasin, ich werde mich kurz fassen. Wir, Aylin und ich, bieten euch beiden für ein Jahr die entsprechend entlohnten Positionen von Nursa der Fey von Femina und die des Gastronomos von der Fey von Femina an. Natürlich gehören dazu auch die Aufgaben einer Magd und die eines Lakaien von unserem Haus. Wir erwarten dabei, dass Nursa und Koch im Hause leben. Wir beide müssen nach Gebundenen suchen und brauchen nicht mehr unsere geliebte Mutter zu versorgen.“

Das war, gelinde gesagt, eine krachende Überraschung. Jeder hatte bisher angenommen, dass binnen Wochen eine Verwandte von Femina Kratexia die Feyschaft übernehmen würde und die beiden Töchter nach Lonfonia ziehen würden, um ihr Glück anderswo zu suchen. Es war absolut ungewöhnlich, dass die gebotene Frist ausgenutzt wurde, zumal die Regierende Fey während dieser Zeit die Feyschaft nicht verlassen durfte.

Aber es brauchte nur einen kurzen Seitenblick mit Jasin. Das war für uns beide eine viel zu gute Chance, um es abzulehnen. Egal, was diese ungewöhnliche Handlungsweise verursacht hatte. Jeder in Femonia wusste, dass Femina Kratexia ihre Töchter an einer sehr kurzen Leine gehalten hatte. Sie hatten praktisch als Mägde gedient für die Femina.

„Regierende Femina Kura und FemAlta Aylin, wir nehmen dankend Euer Angebot an.“

Wir erhielten einen schriftlichen Vertrag über ein Jahr mit einer Entlohnung, die über unseren Erwartungen lag. Die Probezeit war auch angenehm und unüblich kurz mit nur einem Tag, üblich waren Zeiten von einem bis drei Monaten. Fett unterstrichen waren dabei auch die Paragraphen über Vertraulichkeit und Gehorsam gegenüber den FemAltas. Beides war nicht unerwartet.

3.Jasin

Es war ein widerhallender Paukenschlag. Das Angebot der beiden FemAltas war absolut unerwartet. Ich brauchte nicht bis drei zu zählen, um die Chancen für mich zu erkennen. In Femonia zu bleiben, das war schon ein unerwartet günstiges Angebot. Dazu kam noch das unfassbare Glück mit meiner Öya unter einem Dach zu leben, dass weder das Dach meiner noch das ihres Vaters war. Weder Weiberbesuch und noch nicht einmal Herrleinbesuch wurde von unseren Familien als schicklich angesehen. Ich brauchte die möglichen Konsequenzen ja nicht auszubuchstabieren.

Verblüfft starrte ich die beiden Schwestern an, als sie huldvoll nickend die Annahme ihres Angebotes zur Kenntnis nahmen. Die beiden waren selten in Femonia zu sehen gewesen. Femina Kratexia hatte ihnen nicht oft Ausgangsmöglichkeiten gegeben. Seit dem Tod ihres Feygemahls vor vielen Jahren hatte sie ein strenges Regiment gehalten. Der späte Gemahl hatte für gehobene Augenbrauen in Femonia gesorgt. Es war ein hochgewachsener, dunkelhäutiger Beau mit ausgeprägten Schultern aus Transequestrien gewesen.

FemAlta Aylin hatte ihre mokkafarbene Haut und ihre stattliche Figur wohl seinem Erbe zu verdanken. Ich war nicht gerade klein, aber sie war mit ihren hochhackigen Schuhen eindeutig größer als ich. Ihre dunkelbraunen Augen und das schwarze Haar unterstrichen noch den exotischen Anblick von ihr neben ihrer älteren . Sie trug eine Pumphose und eine traditionell weiße Bluse, was den Kontrast zu ihrer dunklen Haut noch erhöhte.

FemAlta Kura war ein ziemlicher Kontrast in optischer Hinsicht zu ihrer jüngeren . Sie war zwar größer als meine Öya, aber sicherlich einen Kopf kleiner als ihre Schwester. Ihr heller Teint war nicht unüblich in unserer Gegend und auch ihr strohblondes Haar mit Zöpfen fiel nicht aus dem Rahmen. Was aus dem Rahmen fiel, war ihre Figur. Obwohl ihre jüngere Schwester eine stattliche Figur hatte, hatte die viel kürzere Kura viel weiter ausladende Hüften und einen üppigeren Busen. Ihr Gewicht überschritt sicherlich das von ihrer jüngeren Schwester um ein Beträchtliches. Nach allem, was bekannt war, war sie wohl 37 Jahre alt. Auf ihre Art war sie damit auch exotisch. FemAltas in diesem Alter hatten üblicherweise schon zumindest einmal einen Konsorten gehabt oder einen Gemahl. Das war von ihr nicht bekannt und wurde auf das Verhalten von Kratexia zurückgeführt.

Für eine FemAlta war es ungewöhnlich, dass FemAlta Kura zu diesem Anlass als Arbeitgeberin einen Rock oder ein Kleid mit Korsettoberteil trug. Meine Öya trug hingegen einen Hosenanzug, nur war dieser eben lindgrün, wie es für Nursas üblich war.

Ich stand ja auf Weiber mit ausgeprägtem Kurven, sonst hätte ich ja nicht das ehrenvolle Angebot von meiner Öya angenommen. Öya war eine kleine, mollige und temperamentvolle Maid. Ihre verstorbene Mutter war aus einem fremden Land gekommen und hatte sich in Femonia als Ärztin niedergelassen. Sie hatte sich in den Vater von Öya verguckt und ihm angeboten, ihr Konsorte zu werden. Der hatte natürlich nicht gezögert, denn eine ausgebildete Ärztin hatte einen hohen sozialen Status. Das hatte jeder verstanden. Was zunächst Befremden bei seinen Freunden hervorgerufen hatte, war ihr Aussehen. Ein molliges, rothaariges Weib mit Sommersprossen und einer derart blassen Hautfarbe wurde als nicht sehr hübsch betrachtet und Raman wurde indirekt von seinen Kumpanen beschuldigt, sich nur wegen des Geldes mit ihr verbunden zu haben. Aber mit der Zeit hatte sich das gegeben. Öya hatte diese Merkmale von ihr geerbt. Ich fand das attraktiv.

4.Öya

Was mir nicht gefiel, waren die abschätzenden Blicke von FemAlta Kura auf meinen Jasin. Natürlich hatte er sich bei dieser offiziellen Einladung durch die regierende Fey entsprechend herausgeputzt. Er hatte sein bestes, enges Beinkleid in dem seidigen Blau angezogen, das ihm bei seinen dunkelblonden Haaren so gut stand. Er hatte sich auch den hellbeigen Sonntags-Kilt übergezogen. Andererseits war dieser Blick auch ein echtes Kompliment für mich, denn es bestätigte wieder, dass mein Gebundener ein attraktives Jungherrlein war.

„Maid Öya und Jungherrlein Jasin, hiermit nehmen wir Sie und Ihn in Unsere Dienste. Ihr bekommt jeweils ein Zimmer, das wir jetzt zeigen werden.“

FemAlta Aylin bat mich ihr zu folgen, während mein Gebundener ihrer älteren Schwester folgte. Sie erläuterte mir, dass ich als Nursa das Zimmer neben der Drogeria bekommen würde, wo sich die Vorräte an Kräutern und anderen Wirkstoffen befanden. Sie erwähnte halb beiläufig, dass es inzwischen auch die typischen Ingredienzien vorhanden waren, die von Hebammen benutzt wurden. Das fand ich etwas ungewöhnlich, aber es war natürlich im Hinblick auf meine Ausbildung als Hebamme hilfreich.

Das Zimmer war hell und freundlich und besaß einen soliden Kleiderschrank als auch ein relativ breites Einzelbett. Da konnte ich mich nicht beklagen. Höflich und respektvoll erkundigte ich mich, ob denn Jasin ähnlich gut neben der Küche untergebracht sei. Die erhaltene Antwort verblüffte mich leicht.

„Er erhält das Zimmer der Magd im Schlaftrakt, weil wir kein Zimmer für einen Koch oder einen Lakaien haben. Die selige Kratexia hat sich seit 20 Jahren auf meine Schwester Kura und deren Kochkünste verlassen.“

Das war in einer Hinsicht erhellend, weil es einen Einblick in die vorherigen Gegebenheiten gab, aber auch befremdlich. Mein Jasin sollte in das Zimmer einer Magd ganz in der Nähe der beiden FemAltas einziehen? Gut, es war in einer Hinsicht einsehbar, weil es eben kein Zimmer für einen Koch oder Lakaien gab. Andererseits sollte ich auch als Magd dienen. Wäre es da nicht eher mein Zimmer? Aber es machte auch Sinn, als Nursa neben dem Raum für die Drogeria zu wohnen.

Jedenfalls wären Jasin und ich in dem Raum neben der Drogeria ungestört, wenn der Schlaftrakt der FemAltas auf dem anderen Flügel war. Darüber musste ich mit ihm bald sprechen.

„Maid Öya, ich brauche wohl nicht zu betonen, dass alle Vorgänge und Ereignisse in diesem Haus als vertraulich zu betrachten sind. Meine Schwester und ich haben Mittel und Wege, um Vertrauensbrüche zu bestrafen. Ist das klar?“

Das wunderte mich nun überhaupt nicht und ich nickte zustimmend. Das Hohe Weib ergriff wie zur Bestätigung eine Reitpeitsche, die in der Drogeria lag. Vertraulichkeit war nicht ungewöhnlich für Hausangestellte. Das galt auch für das Verhältnis Nursa/Patient und auch für das Verhältnis Hebamme/Schwangere. Das war für mich absolut nichts Neues. Allerdings ahnte ich nicht, welche Ereignisse mich nun doch überraschen würden.

5.Jasin

Es war schon eigenartig. FemAlta Kura war zurzeit die regierende Fey in unserer Feyschaft und quasi die amtierende Regentin für Femonia und die fünf Dörfer. Trotzdem führte das Hohe Weib mich ganz selbstverständlich in das Schlafzimmer ihrer Schwester und dann in ihr eigenes Schlafgemach. Das macht mich irgendwie verlegen, denn es war ja schließlich ein intimer Bereich von hochstehenden Persönlichkeiten. Diese Vertraulichkeit unterstrich sie im nächsten Moment auch noch:

„Jungherrlein Jasin, ich brauche wohl nicht zu betonen, dass alles in diesem Haus als vertraulich zu betrachten ist. Meine Schwester und ich haben gewisse Möglichkeiten, um Indiskretionen hart zu bestrafen. Ist das klar?“

Das brauchte sie nicht zu betonen. Das hatte ich als selbstverständlich angenommen. Sie nickte, als sie meine Zustimmung sah und zeigte mir dann das kleine Zimmer zwischen den beiden Schlafzimmern, das mir als Zimmer dienen sollte. Es würde kein Zimmer in der Nähe der Küche geben. Es gab sonst nur noch die Schlafgemächer der Femina und ihres Konsorten sowie das Dienstbotenzimmer neben der Drogeria, wo meine Öya untergebracht würde. Sie setzte sich vor den Spiegel in ihrem Zimmer und rief mich zu sich heran:

„Jasin, öffne Er mir doch das Korsett eine Wenigkeit. Ich fühle mich beengt und nicht so ganz wohl.“

Das verwunderte mich etwas. Ich gab zu bedenken, dass es doch eher eine Tätigkeit für eine Magd oder Zofe sei und somit für meine Öya sein würde.

„Jasin, Ihm ist das vielleicht noch nicht klar, aber in diesem Hause sind zwei FemAltas und zurzeit dient Nursa Öya meiner Schwester. Da bleibt Er nur übrig für diesen Dienst an FemAlta Kura. Mach Er nur zu.“

Sie setzte sich aufrecht hin und sah erwartungsvoll in den Spiegel. Was blieb mir da anderes übrig? Ich näherte mich und fummelte etwas ungeschickt an den Schnüren im Rückenteil. Aus dieser Position sah ich direkt in das Dekolleté mit den vollen Brüsten hinein. Ich konnte eine gewisse Faszination nicht verbergen. Nun, ich war nicht aus Holz und spürte eine automatische Reaktion. Sie lächelte:

„Mag Er das, wohin Er schaut?“

Ich spürte eine Röte in meinem Gesicht aufsteigen, als sie meinen Blick ertappt hatte. Sofort entschuldigte ich mich.

„Jasin, Er braucht sich nicht zu entschuldigen. Bei anderen Gelegenheiten wird Er als unser persönlicher Diener noch mehr zu sehen bekommen.“

Das verwirrte mich nicht wenig. Ich hatte einen kräftigen Rüffel oder zumindest einen indignierten Tadel erwartet, aber nicht diese nonchalante Ankündigung weiterer Anlässe. Ich fragte mich, ob ich mich nicht verhört hatte. Aber sie war schon beim nächsten Thema.

„Was wird das erste Abendessen sein, Koch? Hat Er schon eine Idee?“

Bevor ich noch antworten konnte, waren schon Schritte auf dem Gang zu hören und dann eine Stimme.

6.Öya

„Schwesterherz, hat Dich Deine Wissbegierde dazu verleitet … mehr zu fragen, bereits am Anfang?“

„Aylin, Du weißt doch, dass ich alles rechtzeitig prüfe — genau wie die Zutaten zum Menü.“

Was ich da sah und hörte, gefiel mir nicht so richtig. Mein Gebundener stand hinter FemAlta Kura und nestelte an den Schnüren ihres Korsetts. Das wäre für einen ungebundenen Lakaien zwar nicht ungewöhnlich, aber FemAlta Kura wusste ganz genau, dass Jasin mein Gebundener war. Selbst wenn sie meine Dienstherrin war, so konnte ich das doch nicht ohne Kommentar hinnehmen.

„Bei allem Respekt, FemAlta Kura, wäre es nicht meine Aufgabe, Ihnen als Zofe zu dienen — und nicht meinen Gebundenen für solche Aufgaben einzusetzen?“

Beide Schwestern sahen sich an — und nickten sich dann zu. Es war bald so, als ob sie so eine Frage erwartet hätten. FemAlta Kura antwortete in einem scharfen Ton:

„Maid Öya, es ist Unsere Entscheidung, wen wir für welche Aufgabe einsetzen. Wenn Ihr das nicht passt, so hat Sie noch den Rest des Tages Zeit, um von dem Vertrag zurückzutreten. Ansonsten weisen Wir ausdrücklich auf die Paragrafen über Gehorsam und Vertraulichkeiten hin.“

Diese prompte und harte Reaktion hatte ich nicht erwartet. In Femonia war es üblich, dass die gebundenen Männer von anderen Maiden respektiert wurden. Es kam selten vor, dass Jungherrleins von anderen Maiden bewusst in verfängliche Situationen gebracht wurden. Noch seltener war es, wenn Weiber mit Konsorten oder gar mit einem Concubinus so etwas taten. Das war nämlich gesellschaftlich total verpönt. Und wenn es bei Maiden vorkam, führte das üblicherweise zu einem heftigen Streit zwischen den beiden Maiden. Selbst eine Maiden mit einem höheren gesellschaftlichen Status befand sich dabei in einer schwierigen Situation, wenn sie die Rechte einer Maiden mit niedrigerem Status auf diese Art angriff. Der Statusunterschied musste schon groß sein, bevor die Rangniedere solch ein Verhalten akzeptierte. Leider konnte der Unterschied zwischen einer Hochstehenden FemAlta und einer bürgerlichen Maid wie mir nicht viel grösser sein. Ich musste schlucken, als mir klar wurde, dass FemAlta Kura durchaus in Betracht zog den Vertrag aufzulösen, noch bevor auch nur zwei Stunden verstrichen waren. Ich ruderte schnell zurück.

„FemAlta Kura, ich möchte meinen Kommentar über meinen Gebundenen nicht als Kritik an ihren Entscheidungen verstanden wissen. Selbstverständlich habe ich den Abschnitt über Gehorsam gelesen. Ich habe keine Absicht, von dem Vertrag zurückzutreten.“

Erneut sahen sich die beiden Schwestern an — und nickten sich befriedigt zu. Dann kam der absolute Donnerschlag:

„Maid Öya, dann kommt jetzt der Test für Sie – und Ihn. Als Bestrafung für die Impertinenz von Ihr wird es vor unseren Augen eine Züchtigung auf dem blanken Arsch geben. Die Maid kann wählen, ob Sie als Maid durch Ihn als Lakaien mit der blanken Hand versohlt wird, bis Ihr nackter Hintern rot glüht und die Tränen strömen, oder ob ihr Gebundener mit der Reitpeitsche an Ihrer Stelle durch FemAlta Aylin hart bestraft wird, bis sein Arsch nur noch Striemen zeigt.“

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