2. Kapitel

Die Bedienung servierte ihr Essen. Haruto griff sich seine Terrine Nudelsuppe, Stäbchen und begann zu essen. »Gefällt dir die Idee mit dem Lagerhaus nicht?« »Doch, Warum?« »Schaust so skeptisch drein?« »Ich schaue skeptisch? Nein. War nur in Gedanken?« Haruto schlürfte einen Happen Nudeln. »Hast viele Follower, müssen halt regelmäßig was Interessantes anbieten. Nicht nur Fotos. Was zu dir passt. Zwei mal im Monat ist doch Okay?« »Ja.« »Was ist los?« »Geht auch viermal im Monat.« Haruto sah Sakura wissbegierig an. »Du willst aufhören«, meinte er mutmaßlich. Sie nickte. »Mache das auch von heute abhängig.« »Ein kleinere Auftritte zwischendurch, als Spritze sozusagen.« »Ja.« »Macht’s dir etwa keinen Spaß?« Sie nahm einen Bissen Tofu und sah ihn genüsslich kauend an. »Alles gut. Bleib locker.« Haruto schlürfte wieder einen Strang Nudeln. »Was macht die andere Geschichte.« »Hab interessante Kontakte geknüpft. Nicht hier, Haruto. Lass uns Essen.«

Sakura legte sich den Sicherheitsgurt um, klappte die Sonnenblende herab und sah kurz in den Spiegel. »Wir könnten das Mal draußen machen. Ist ja schönes Wetter.« »Ja, ginge sicher auch.« »Ich bin im Einsatz, auf dem Weg zum Rapport in die Zentrale, um sie insgeheim zu unterrichten, womit ich zur Zeit arbeite. Habe den Wunsch, mich von ihnen stärken zu lassen.« »Sie zeitnah einzubinden in die Geschichte.« »Ja. Für zwischendurch. Eine Belohnung für die engagiertesten Anhänger im Forum. Das wäre dann sozusagen ein gemeinschaftliches Projekt für alle Beteiligten. Das könnte doch die Sache vorantreiben? Die Regie behalten natürlich wir beide.« »Das ist eine verdammt gute Idee. Gäbe schon spannende Orte, wo das ablaufen könnte«, wog Haruto ab, indes er Richtung Industriegebiet abbog.

»Hättest interessante Kontakte geknüpft, sagtest du beim Essen.« Sakura zupfte sich eine Fluse vom Jackenaufschlag. »Ja. Männer, meist sind es ja Männer. Frauen sind auch dabei. Aufschlussreich, geht recht schnell nicht mehr nur um Sex in den Gesprächen. Jedenfalls bei denen, die kapieren, dass ich keine Professionelle, oder sonst was in der Richtung bin, die es nur darauf anlegt. Mit einigen texte ich lediglich, auch nur solange sie im Land sind. Manche sind wegen ihres Jobs dauerhaft hier. Das Ganze gefällt mir, gibt mir etwas, Haruto.« »Nur Ausländer. Wie du es wolltest.« »Ja. Das Foto mit der Wichse auf meinen Titten kannst du das rausnehmen?« »Sicher. Ein Anderes stattdessen?« »Hab mir gedacht, ein Neues, am Fischereihafen aufgenommen, an der Mole mit Blick hinaus aufs Meer. Den genauen Text hab ich noch nicht dazu. Ein Hinweis auf Sperma wird jedenfalls darin auftauchen«, setzte Sakura verschmitzt hinzu. Haruto machte eine vergnügliche Miene, warf ihr einen Blick zu und bog in eine der schnurgeraden Straßen ab, die wie ein Netz das Industriegebiet durchzogen.

»Willst du es heute in den Mund, es schlucken?« »Dachte ich. Hab Lust darauf. Dort ist es hoffentlich abgelegen genug.« »Wir sind gleich da. Eine Lagerhalle. Irgendwas mit ausgedienten Maschinenteilen. Da ist nichts los.« »Wie bist du eigentlich da rangekommen?« »Ein treuer Verehrer. Er hatte mich angeschrieben. Den Vorschlag gemacht. Er hat mir Bilder von dem Objekt geschickt. Schon ein passender Ort.« »Du vertraust ihm?« »Der währe schön blöde. Dann könnte er sich eine andere ‚Anayama Yuki‘ suchen, die so hübsch ist wie du. Das kluge, geheimnisvolle Mädchen, das insgeheim von ihren Abenteuern berichtet.« »’Geile‘, hast du vergessen.« Haruto lachte, lenkte auf ein weitläufiges Parkplatzgelände. »Manchmal habe ich den Eindruck, ich sei zu hübsch dafür.« »Du hast sie wohl nicht mehr alle.« Sakura lachte. Er hielt direkt vor einem der großen Hallenbauten an, vor dem einige Autos, darunter fantasievoll gepimpte Karossen geparkt standen. Einige schienen eine lange Anfahrt auf sich genommen zu haben, wie Sakura an den Nummernschildern bemerkte.

Haruto nahm die Tasche vom Rücksitz, verschloss den Wagen. »Die Seitentür, dort drüben, neben dem letzten Rolltor.« Sie gingen an einem Pulk abgestellter Motorräder vorbei auf die Stahltür zu. Haruto schlug mit der Hand dreimal dagegen.

»Hey. Schön, dass ihr da seit. Kommt rein. Sind schon alle hier.« Sie betraten die Halle, in der deckenhohe Regale standen, mit schweren Maschinenteilen beladen. »Du kannst hier Fotos machen, achte aber darauf, dass keine Firmenschilder darauf sind«, meinte jener Follower fleißig bemüht, der sich ihnen unter seinem Pseudonym vorgestellt hatte. Er schien recht aufgeregt zu sein. »Ich verpixeln so was eh. Wird aber nicht sein müssen. Ich werde darauf acht geben.« Die geladenen Teilnehmer traten aus einem abseitigen Anmeldetrakt in die Halle. Sie zählte 15 Männer. Zwei Frauen waren zugegen.

Sie begrüßten die beiden freundlich, mit respektvoller Distanz, zumal vorwitzig, anzüglich.

»Du kannst dich nachher dort drinnen waschen,« zeigte er auf den Bürotrakt in der Halle. »Da ist eine Toilette.« Sie nahm sich in ihre Rolle, nickte nur aufmerksam.

Haruto holte die Kamera hervor, die Männer ihren Schwanz. »Wir gehen am besten erst ins Büro?« »Ja, ist sinnvoll. Gehen danach durch die Halle«, erwiderte Haruto ihm, »ich mache auch Nahaufnahmen, wenn einer an sie herantritt, sollten die anderen sich im Hintergrund aufhalten. Es geht in der Story weiter, wo sie ihren Häschern aus dem Verhörraum entkommt, nicht ohne nach weiteren Informationen zu suchen. Sie wird verfolgt, versteckt sich, wird beschossen. Wird sicher eine schöne Fortsetzung. Vorschläge, wie es weitergeht, sind willkommen. Das diskutieren wir dann im Forum aus. Denkt dran, nur die spektakulärsten Treffer werden im exklusiven Mitgliederbereich erscheinen, also gebt euch Mühe.« »Die Magazine sind voll«, meinte einer der Männer. Sie lachten. »Können wir dir zwischendurch Fragen stellen?« »Ja.«

»Okay. Gehen wir zuerst ins Büro. In der Halle könnt ihr dann nacheinander loslegen.«

Sakura betrat das Büro, begab sich in die gewünschte Situation. Haruto machte Fotos. ‚Anayama Yuki‘ beantwortete Fragen zu ihrem privaten Leben, zu ihrem Beruf, jenen Mann, in den sie verliebt war, ihr weiteres Vorgehen in jenem Spionagefall. In der Halle versteckte sie sich bei den Regalen, hinter Maschinen, großen Motoren, die auf dem Boden eingelagert standen, hielt still, sobald Haruto eine neue Szene einfing. Mit dem Geräusch eines Schnellauslösers seiner neuen Digitalkamera, sobald es einem aus voller Kehle kam, sie überraschend ungestüm anschoss, so dass sie zuckte. Im Anschluss lutschte sie einem jeden das Sperma von der Eichel, welches sich bei ihrem heftigen Kampf ihr einen heißen Schuss zu versetzen, dort verfangen hatte. Was Haruto nutzte, um die letztgemachten Fotos auf dem Kamerabildschirm zu überprüfen.

Sie unterhielten sich einander noch einen Augenblick, nachdem ‚Anayama Yuki‘ sich das Gesicht gewaschen, ein frisches Oberteil und Jackett übergezogen hatte. Am Ende bedankte sie sich bei jedem für die Unterstützung, versprach, auch zukünftig ihr Möglichstes für die gemeinsame Sache zu geben.

Sakura und Haruto machten sich auf den Rückweg.

*

»War doch okay.« »Ja, war es«, setzte sie die Mineralwasserflasche an, nahm einen kräftigen Schluck und stellte sie zurück in den Fußraum. »Waren alles in allem nette Typen«, setzte sie salopp hinzu und gab sich Pfefferminzbonbons in die Hand. Sie reichte davon Haruto herüber, der den Wagen auf der Landstraße beschleunigte. »Stimmt.« »Gute Aufnahmen dabei?« »Denke schon. Hab ja viele geschossen«, meinte er lutschend. »Sollen wir uns für unterwegs etwas zum Essen besorgen, Sakura? Einen Burger. Da kommt gleich das Schnellrestaurant, das wir auf dem Hinweg gesehen hatten.« »Können wir machen. Hast du schon in den Umschlag gesehen?« »Nein. Ist in der Tasche. An der Seite.« Sie lehnte sich nach hinten, angelte ihn sich in die Finger und zählte das Geld.

»Und?« »Ja, ich denke, ich schmeiße den Job im Hotel. Nächste Woche.« Er warf ihr einen neckischen Blick zu, sagte aber nichts. »Wird zwar nicht immer so weitergehen, aber das habe ich ja auch nicht vor.« »Das sind allein nur die Mitgliederbeiträge.« »Mehr als das, Haruto.«

Haruto bog in die Zufahrt des Fast-Food-Restaurants.

Eine Weile schwiegen sie sich aus, zumal sie unterwegs aßen, hingen dabei ihren Gedanken nach. Sakura putzte sich die Finger mit einer Serviette, indes sie den Vorort erreichten, in dem Haruto wohnte. »Du willst gleich los?« »Ja.« »Ich schicke sie dir sofort. Hast sie dann schon in deinem Postfach, wenn du zu Hause bist«, meinte Haruto, der sich noch ein Pommes frites aus der Tüte nahm, die er sich zwischen die Schenkel gestellt hatte. »Gehst du heut noch raus, Sakura?« »Nein. Bin morgen mit einigen Mädels verabredet. Ich muss noch lernen. Schaue mir aber heute noch die Bilder an.« »Stell die zusammen, von denen du meinst, dass wir sie hochladen sollten«, reichte er ihr seine leere Tüte und bog in die Seitenstraße ein. »Ja, mache ich. Wann machen wir das Foto am Fischereihafen?« Er parkte den Wagen vor dem Haus und stellte den Motor aus. »Wann du willst.« »Ginge es schon Morgen früh?« »Ja, ab 10 Uhr hätte ich Zeit.« »Dann bis morgen. Danke Haruto.« »Wofür?« »Vergiss dein Geld nicht«, meinte sie und reicht ihm seinen fest ausgemachten, prozentualen Anteil. »Bin ich eine Hure, Haruto?« »Bin ich ein Zuhälter? Wenn es so wäre, bekäme ich jetzt den fetteren Anteil, Sakura. Wir wollen nur unseren Spaß. Davon hast du ja wohl auch reichlich mehr als ich.« Sie schmunzelte. »Denke ich nicht, mein lieber .« »Ich werde mich jetzt an den Computer setzen, dir die Bilder schicken und mir wegen der geilen Grafikauflösung meiner neuen Kamera einen runterholen.« Sie lachte, gab ihm einen Kuss an die Wange und stieg aus.

*

Sakura sah auf die Zeitangabe in der Symbolleiste. Samstag 20 Uhr. Sie beendete ihre Hausarbeit, mit der sie beschäftigt war, schloss das Textverarbeitungsprogramm, räumte den Schreibtisch auf, stand auf und stellte die Lexika aufs Hängeregal.

Es ist 7 Uhr bei ihr, sinnierte sie, während sie in die Küche ging. Sie goss sich Cola in ein Glas, richtete einen Moment lang ihren Blick dem Fenster zu, hinauf in den nächtlichen Himmel, erfasste die blinkenden Lichter eines Flugzeuges in der Ferne. Noch eine Stunde Zeit, konstatierte sie. Ich scheibe ihr. Sie wird nachdenken, sich entscheiden. Vielleicht nur kurz. Wenn nicht heute, dann später. Vielleicht. Ihre Entscheidung. Zweieinhalb Monate. Ja. Sie wendete sich entschlossen der Skyline ab und begab sich an den Schreibtisch zurück.

Sie öffnete das Mailprogramm, warf zunächst einen Blick auf die eingegangen Nachrichten, machte sich schließlich daran, ihr eine Nachricht zu schreiben. Die Erste. Aussagekräftig. Nur keine Wehmut. Sie wird das schon richtig einordnen, sinniert sie, konzentrierte sich und begann: ‚Hallo Megan. Es ist spät. Sternklare Nacht. Blinke Lichter davon schwebender Flugzeuge. Was du mir vor deinem Rückflug während unseres Telefonates sagtest, es sei ein erhabenes Gefühl, verbindet uns über Zeit und Raum hinweg. Ich sehe dich oft an deinem Tisch sitzen, Momente, in denen du nachdenklich hinaus auf die Skyline schaust. Ich sehe es, wie du. Zuversichtlich. Mir ist einiges klar geworden. Nächste Woche werde ich meine Kündigung einreichen. Liebe Grüße. Sakura.‘

Sie hielt kurz inne, schickte schließlich die Mail ab, beschloss, es sich wie immer auf dem Bett bequem zu machen, einen kurzen Blick auf die Aufnahmen zu werfen, die Haruto mit seiner neuen Kamera geschossen hatte, sich danach in ihr Profil einzuloggen.

Sakura schloss den Laptop ans Stromnetz an, rückte ans Kopfende und nahm ihn auf ihren Schoß. Sie scrollte langsam, mal schneller durch die Sequenzen der unzähligen Schnellschüsse, klickte Thumbnails an, um sich ein Bild genauer anzuschauen, vergrößerte Details. Hin und wieder sah sie auf die Zeit und öffnete schließlich den Browser. Sie loggte sich ein, warf einen Blick auf die Liste der eingegangen Nachrichten, vorzüglich jener Pseudonyme, mit denen sie sich regelmäßig austauschte. Nachrichten trafen nun zeitnah ein, schoben die vorausgehenden schnell nach unten. Man grüße mit einem ‚Hallo‘, schmeichelnden oder anzüglichen Anmerkungen, lud sie zum Chatten ein. Sie wollte noch abwarten, sich zunächst wieder den Aufnahmen zuwenden, lehnte die Anfragen ab. Doch eine augenblickliche Nachricht, die so unverhofft eintraf, ‚Sternenklar. Es ist nie zu spät, Liebes. Magst du mich einladen? Mir ist danach, dich wiederzusehen. M.‘, ließ sie gebannt innehalten. Die Chat-Anfrage klappte auf. Sakura atmete zittrig aus. »Oh verdammt.« Sie lehnte sich dem Nachttischchen zu, fingerte sich hastig das Headset in die Hand, legte es sich flugs an und lud Megan mit einem Mausklick ein.

»Guten Abend, Sakura. Wie ist unsere Verbindung?«, fragte Megan ambig. Sakura sah sie vergnügt an. »Trotz der Entfernung wohl stabil, ‚Süße‘.« Megan lachte herzlich. »Ja, so scheint es mir auch, Liebes.« »Ich habe mir viel Zeit gegeben, Megan«, gab sie ihr behutsam zu verstehen. »Mir damit auch, und das war gut so. Ich war zuversichtlich, du würdest dich melden. Ich denke auch oft an dich, nicht allein wegen jener Nacht«, setzte sie in sanftem Tonfall hinzu. Sakura rekelte sich bequem ans Kopfende ihres Bettes und sah Megan gerührt an. »Ich schon.« Megan lachte. »Kleines Biest« raunte sie ihr schließlich zu. »Ja, es war unglaublich mit uns«, wurde sie besinnlich, »hast mich berührt, wie ich es noch nie erlebt habe, sowohl als auch, Liebes. Dennoch werden wir uns nicht ineinander verlieben. Das ist uns beiden klar.« Sakura schmunzelte. »Mit so einer Situation können wir beide pragmatisch umgehen.« Megan grinste. »Ist eine heikle Sache. Aber wir beide sind vernünftig genug.« »Dann können wir unsere Verbindung aufrechterhalten, uns weiter austauschen?« »Ja, mir liegt sehr daran, Sakura«, antwortete sie sanft. Einen Moment schwiegen sie sich aus. »Mir ist nach kuscheln mit dir, Megan.« »Wenn es nicht so weit wäre, würde ich mich jetzt in mein Auto setzen, um zu dir zu fahren, Liebes.« »Vielleicht, in ein paar Jahren.« »Du willst von dort weg?«, fragte sie interessiert. »Ja. Ich liebe mein Land, aber mich zieht es in Staaten. Das war schon immer mein Traum. Möchte dort leben, arbeiten. Das ist ein so großes, wunderschönes Land. Kanada nicht weniger im Vergleich zu Japan. Ich mag die Kultur, die Menschen.« »Ja, hier gibt es viele Möglichkeiten. Besonders für eine so kluge und fleißige Frau wie dich, Sakura.« »Ich spare dafür«, gab sie ihr nachsinnend zu verstehen, »ich habe heute mehr Geld bekommen, als ich mit meiner Arbeit im Hotel in einer Woche verdienen kann. Freiwillig, Megan.« »Ich will’s gar nicht wissen, Liebes.« »Die Summe des Geldes? Oder die Anzahl der Schwänze, die ich nach dem Anspritzen abgelutscht habe?«, neckte sie lasziv. Megan lächelte, rückte tiefer in die Couch hinein und blickte anheimelnd in die Kamera. »Dir schmeckt das.« »In gewissem Sinne, ja. Halt was anderes. Jedenfalls, ist es nicht honigsüß«, tuschelte sie verführerisch. Megan schmunzelte. »Du kommst so schneller an dein Ziel.« »So gesehen, spricht es doch dafür? Macht ja auch Spaß.« »Wenn du das Geld zusammen hast, hörst du damit auf.« »Ja. Ich denke, dies ergibt nur hier seinen Sinn. Ich mag es, ist aufregend, aber ich gebe mich ihnen nicht hin, Megan. Reine Fantasie. Wir beide gehören sicher nicht zu den Frauen, die es nötig haben, sich, in welchen Job auch immer, hochficken zu müssen.« Megan grinste. »Das denke ich auch, Sakura.« »Es gibt so viele unterschiedliche Sprachen, aber sie drücken alle das Gleiche aus. Allein für das Wort ‚Geschlechtsverkehr‘, gibt es tausende Synonyme. Mehr, als für das Wort ‚Geld‘. Woran das wohl liegt? Das eine muss aber nicht zwangsläufig mit dem anderen etwas zu tun haben.« »Schon klar. Beruht auf Freiwilligkeit.« »Ich studiere nebenbei, daher dauert es noch eine Weile, bis ich damit fertig bin. Ich liebe das, was ich tue. Eines Tages, werde ich eine feste Stelle haben, genügend verdienen. Eine Frau kennenlernen, oder vielleicht einen Mann, mit dem ich zusammenlebe. Das ist es, Megan, wofür ich mich hingebe. Ja, ich könnte dich lieben. Sehr sogar. In Kanada gibt es jede Menge süße Mäuschen, die einen Arsch in der Hose haben.« Megan giggelte amüsiert auf. »Ja, Liebes, die gibt es.« »Greif dir die Richtige heraus, Megan, eine, die so ist wie du, eine wunderschöne, elegante, geschmackvolle Frau, die sich behaupten kann.« »Ja. Zudem sollte sie zart sein, Sakura.« »Jemand, der in seinem Wesen unverfälscht ist, meinst du.« »So wie du.« »Meist sind wir nicht, was wir zeigen.« »Man kann nicht alles verbergen. Deswegen sei nicht enttäuscht, wenn du irgendwann auf diesen Kontinent kommst.« »Wir beide suchen dasselbe. Hier sind alle nicht weniger westlich, wollen es zumindest sein. Dass wir dabei besonders gaga sein können, weiß inzwischen die ganze Welt.« Megan lachte. »Ja, aber das zeichnet euch nun mal aus. Das muss nichts Schlechtes sein.« »Das sehe ich auch so. Ist mir nur zu klein hier. Wo hältst du dich gerade auf?« »In meinem Wohnzimmer auf der Couch.« »Das scheint riesig zu sein mit der Fensterfront im Hintergrund. Ich habe keine hohen Ansprüche, Megan. Aber ich hätte schon gerne eine große Couch in einem entsprechenden Wohnzimmer, eine entsprechende Wohnung oder gar ein Haus. Mit einem Garten drumherum. Auf dem Lande am besten. Muss wirklich nichts Großes sein, aber größer als dieses teure Schwalbennest. Zehnmal so groß würde mir schon reichen« setzte sie spaßig hinzu. Megan lachte zunächst herzhaft auf, wurde dann besinnlich. »Ja, es ist wunderschön hier, besonders im Herbst. Ich liebe die Jahreszeiten, deren Wechsel. Die Bäume blühen zu sehen. Ich nutzte dann jede freie Zeit, um mich in den Garten zu setzen.« »Irgendwann werde ich dich besuchen, Megan.« »Ja. Ich kann auch recht gut kochen«, meinte sie koket. Sakura schmunzelte. »Ein zartes Steak, gut gewürzt, mit Backkartoffeln, knackigem Gemüse, dazu ein großes, kühles Bier.« Sie lachte. »Bekommst du. Auf einem großen Teller serviert.« Einen Moment schauten sie sich an. »Bist du noch nicht müde, Schatz.« »Ein wenig. Ich habe noch ein paar Mails zu beantworten.« »Wir sollten einen Tag und eine Zeit ausmachen, Sakura. Sonntags am besten, ich stehe auch früh auf, Liebes.« »Ich werde bald ausschlafen können, Megan.« »Ja. Sehen wir uns nächstes Wochenende?« »Ja. Ich werde den Laptop eingeschaltet haben. Sehen dann, wenn du wach bist.« »Ich hab dich lieb, Sakura.« »Ich dich auch, Megan.« Sie machten einander einen Kussmund und nahmen sich aus dem Chat.

»Oh Mann«, seufzte Sakura aus, stellte den Laptop aufs Bett und stand auf. Sie ging in die Küche, gab sich Cola in ein Glas, trank genüsslich einen Schluck und atmete tief durch. »Alles gut, Schätzchen.« Das ist einfach schön, sinniert sie, die Welt ist klein. Sie goss sich nach, nahm das Glas mit ins Schlafzimmer und begab sich wieder aufs Bett, um ihre Kontakte zu pflegen.

*

»Hey, komm rein. Alles gut?« »Ja.« »Hast du schon welche ausgesucht?« »Wir machen das besser zusammen. Das sind so viele und alle gut getroffen.« »Die Wichse.« Sakura sah ihn amüsiert an. »Ja. War geil, Haruto. Die Bilder verlieren nicht an Qualität, selbst, wenn man sehr nahe heranzoomt.« »Manche haben lang abgespritzt. Ich meine, vom Spermastrahl her. Ist nichts verzerrt oder unklar. Wir sehen sie uns nachher an.« »Ja. Lass uns losfahren. Ist ein längerer Weg.« Haruto nahm die Kamera vom Tisch, seinen Autoschlüssel in die Hand. »Dann auf zum Fischereihafen, Sakura.«

Eine milde Brise wehte vom Meer hinauf aufs Land. Sie schlenderten über den Fischmarkt, sahen Fischern zu, die ihren in Eis gebetteten Fang auf der Mole stapelten, um ihn zum Verkauf in die Markthalle zu karren.

Haruto machte Fotos. »Ist echt schön hier. Geht eher idyllischer zu, im Vergleich zu den großen Anlegestellen.« »Ist lange her, dass ich hier war.« »Ein paar Fotos an der Mole?« »Ja. Wir sollten uns nachher irgendwo eine schöne, einsame Stelle am Ufer suchen, wo ich mich ausziehen kann.« »Nacktfotos.« »Natürliche, Sinnliche, Haruto.« »Dann lass uns jetzt auf die Mole gehen.«

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