„Jetzt, Jan!“ flehte Nikolai Naidanov. „Nimm´ mich einfach. Bitte!“

„Kolja“, warnte Jan Regnet seinen langjährigen, russischen Geliebten leise, „ich bin nicht in der Stimmung für Zärtlichkeiten…….“

„Habe ich Zärtlichkeiten verlangt?“ gab Nikolai zurück. „Du sollst mich einfach nur nehmen und Dich dabei entspannen.“

Jan ahnte, dass Nikolai lediglich versuchte, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, seinem homophoben endlich ordentlich die Meinung zu sagen, doch er kam nicht umhin, diesen Versuch liebenswürdig zu finden.

Obendrein fühlte er sich in gewisser Weise machtlos. Nikolai bot sich ihm als Ventil für seine üblicherweise schwer zu kontrollierenden Emotionen an, und Jan hätte es nie fertiggebracht, dieses Angebot des Menschen, den er mehr liebte als sein Leben, abzulehnen.

„Lieber nicht, Kolja“, versuchte er trotzdem noch einmal, seinen Partner abzubringen. „Ich habe Angst, Dir weh zu tun.“

„Du tust mir schon nicht weh!“ Nikolai nahm all seinen Mut zusammen. Jan war immer rücksichtsvoll und vorsichtig mit ihm, und wenn er es ausnahmsweise einmal hart brauchte, dann wollte Nikolai nicht kneifen.

Jan zögerte noch immer. Nikolai legte die Hand an seine Wange und streichelte ihn nachdrücklich. „Ich liebe Dich, Jan. Ich habe Vertrauen zu Dir.“

Ungeachtet seiner Worte signalisierte der Blick des sanften Russen Unsicherheit. Nikolai wusste, wie schwer es dem temperamentvollen Jan fiel, sich zu kontrollieren, besonders wenn er zornig war, so wie jetzt, da er sich über seinen starrköpfigen ärgerte.

Nikolais Unsicherheit wiederum war es, die Jan antörnte und schließlich doch die Lust auf eine erotische Begegnung über seine Bedenken siegen ließ.

Achtlos warf Jan seine Jacke, die er an sich genommen hatte, um das Haus zu verlassen und seinen Vater aufzusuchen, in eine Ecke des Flures, in der nächsten Sekunde hatte er Nikolai an den Armen gepackt und zu sich herangerissen. Er küsste ihn fordernd, ließ dann ab und musterte ihn besitzergreifend. Er wühlte seine Hand in Nikolais tiefbraunes, glattes Haar und packte gerade so fest zu, dass es Nikolai nicht weh tat.

„Also gut, mein süsser, geliebter Russe“, flüsterte er dabei heiser in Erwartung dessen, was folgen würde, „jetzt gehörst Du mir! Mir allein…….“

Er fixierte das aparte Gesicht seines Partners und merkte, wie die Wut in ihm zuerst zu purem Verlangen und dann zu animalischer Gier wurde, bis sein Bewusstsein von dem einzigen Wunsch erfüllt war, Nikolai auf der Stelle zu nehmen, und zwar nicht so wie bisher. Nicht liebevoll und romantisch, sondern hart und heftig und mit dem geringsten nötigen Aufwand.

Noch ein fordernder Kuss, dann streifte Jan seinem Geliebten das Jackett über die Schultern ab und begann unmittelbar damit, Nikolais Hemd aufzuknöpfen. Als es auf dem Boden lag, wurden Jans Bewegungen immer ungeduldiger, und die übrigen Kleidungsstücke, die Nikolai trug, seine Stoffhose, die Strümpfe und die schwarzweiße Boxershort, folgten eines nach dem anderen.

Jan atmete schneller, während er jeden Zentimeter von Nikolais nacktem, perfekt gebautem und völlig makellosem Körper mit seinen Blicken verschlang. Er öffnete seinen Hosenschlitz, befreite seine beginnende Erektion und massierte sich selbst. Ausziehen würde er sich diesmal nicht. Es betonte seine Dominanz, wenn er bekleidet blieb, während Nikolai splitternackt war.

Jan genoss es, dass Nikolai ihm bei seiner Selbstmassage zusah. Er bedeutete Nikolai schließlich, sich umzudrehen, und drückte ihn ungeduldig zu Boden, auf das saubere, aber nicht gerade bequeme Parkett. Nikolai kehrte ihm den Rücken zu und ließ sich auf Hände und Knie hinab.

Dieses Mal wollte Jan keine Liebkosungen, kein ausgiebiges Küssen, kein ausgedehntes Penis-Worshipping und keinen Blowjob, jene Dinge, die sonst zu ihrem Liebesspiel gehörten.

Nikolais entblößtes Hinterteil war alles, was Jan interessierte. Erfüllt von sexueller Gier fokussierte er sich darauf, kniete sich zwischen Nikolais leicht geöffneten Unterschenkeln nieder und ließ seine Hände in genießerischer Vorfreude über Nikolais Gesäß gleiten, das sich ihm in dieser Stellung herrlich einladend darbot.

Jan konnte der Versuchung nicht widerstehen und schlug klatschend mit der flachen Hand darauf. Einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Nikolai stöhnte in einer bestimmten Tonlage und Lautstärke, so, wie Jan es anmachte.

Tatsächlich wurde Jan durch Nikolais Stöhnen von einem regelrechten Hunger nach rauem Sex zum Abreagieren befallen, und er fuhr fort, Nikolais nackte, ihm schutzlos ausgelieferte Kehrseite mit gezielten Schlägen zu bearbeiten, bis sich die Haut leicht rötete. Zwar gefiel es Jan gar nicht, Nikolais hübsches Gesicht dabei nicht zu sehen, aber diesmal wollte er ihn unbedingt kniend vor sich haben. Er wollte ihn in einer Stellung, die Nikolai zwang, ihm sein Gesäß zu präsentieren. Jan wollte sich immer so dominant wie möglich fühlen, und so wie Nikolai sich ihm bislang darbot, gefiel es ihm sehr.

„He, Russe!“ forderte Jan seinen Partner jetzt noch zusätzlich verbal auf. „Bitte mich in Deiner Muttersprache darum, Dir nicht weh zu tun!“

So zu tun, als würde er Nikolai nicht kennen und ihn irgendwo auf der Straße zum Sex zwingen, war eines von Jans liebsten Rollenspielen, und er initiierte es manchmal während ihrer intimen Begegnungen, wenn er Lust darauf hatte.

Nikolai begann, etwas auf Russisch zu murmeln. Jan gab ihm einen kräftigen Klaps. „Sprich´ lauter, ich kann Dich nicht hören!“

Fügsam wiederholte Nikolai die Worte, akustisch verständlich für Jan, nicht aber inhaltlich. Durch seine langjährige Beziehung mit Nikolai verstand Jan zwar ein bisschen Russisch, aber längst nicht alles. Jan tat, als ärgere ihn das.

„Sprich´ gefälligst Deutsch mit mir!“ verlangte er, während er damit fortfuhr, Nikolais nacktes Gesäß mit groben Händen zu bearbeiten. Er fuhr in weit ausladenden Bewegungen darüber und teilte mit den Daumen die Spalte.

„Nicht wehtun, bitte!“ flehte Nikolai. „Ich mache alles, was Du willst.“

Die Worte und insbesondere Nikolais Akzent verhalfen Jan zu einer stabilen Erektion. Der Akzent war ein Fetisch für Jan, erinnerte er ihn doch daran, dass sein Partner kein Deutscher war, sondern aus einem anderen Kulturkreis kam. Die Vorstellung, mit einem Menschen aus einer anderen Nation zu schlafen, hatte Jan von jeher erregt, und er wusste, Nikolais Akzent war neben seinem attraktiven Aussehen der Auslöser für ihn gewesen, sich ziemlich schnell in den sympathischen, devoten Russen zu verlieben.

Jan konzentrierte sich nun voll auf das Spiel. „Dein Gejammer nützt Dir nichts. Ich werde Dich so lange bearbeiten, bis Du nicht mehr sitzen kannst. Ich werde Dich vergewaltigen. Wie gefällt Dir das, Russe?“

Während er mit einer Hand fortfuhr, Nikolais Hinterteil zu kneten, fasste Jan mit der anderen in die Schublade des Sideboards, das im Flur stand, und förderte eine Tube mit Gleitgel zutage.

Weil sie gern an den unterschiedlichsten Plätzen in ihrem Apartment Sex hatten, war Jan beizeiten auf die Idee gekommen, überall erreichbar die wichtigsten Accessoires aufzubewahren: Gleitgeltuben, Dildos und Gästetücher für die notdürftige Säuberungsaktion, nachdem der Spaß vorüber war. Auf Kondome verzichteten Jan und Nikolai mittlerweile. Sie waren seit über zehn Jahren ein , machten aus Wertschätzung füreinander regelmäßig einen HIV-Test und waren einander treu.

Mit fliegenden Fingern ließ Jan die Tube aufschnappen und drückte sich etwas Gleitgel in die Hand. Er verrieb es auf seinem Penis und neckte dann mit seinem kühlen Teil Nikolais Spalte. Er war mittlerweile auf Hundertachtzig und wollte endlich zur Sache kommen, deshalb nahm er sich keine Zeit, Nikolai vorzubereiten. Die leisen Schmerzenslaute seines Partners während seines Eindringens nahm Jan als lustvolles Stöhnen wahr. Unerbittlich drängte er vorwärts.

Leise keuchend begann Jan mit kraftvollen Stoßbewegungen, zuerst langsam, dann immer schneller, wobei er Nikolais Hüften umklammert hielt. Er fasste unter Nikolais Bauch, um den Zustand von Nikolais Erektion zu überprüfen. Kühl und hart lag der schlanke Penis in seiner Hand. Jan umfasste ihn fest und pumpte ihn während des Stoßens.

Nikolai stöhnte teils vor Schmerz, teils vor Lust. Dass Jan seine Öffnung nicht wie sonst wenigstens ein bisschen auf das Eindringen vorbereitet hatte, bereitete ihm großes Unwohlsein. Er vermochte den Schmerz nur deshalb zu ertragen, weil es Jan war und kein .

Die zuvor empfundenen Aggressionen gegen seinen Vater lebten wieder auf in Jan, während er immer wieder zustieß und sich an Nikolais Stöhnen labte, das diesmal vertraut und neu zugleich für ihn klang.

Nikolai versuchte tapfer, den Schmerz auszuhalten und nicht lauter zu stöhnen. Lautes Stöhnen mochte Jan nicht. Es musste eine ganz bestimmte Lautstärke haben, um ihn anzutörnen.

Jan begann zu schwitzen. Der Schweiß schien gleichzeitig aus allen Poren zu strömen.

„Komm´ für mich!“ forderte er heiser. „Hast Du gehört, Russe!? Du kommst für mich!“

Nikolai bemühte sich, sich auf Spiel und Empfindungen zu konzentrieren, doch der Schmerz überwog jetzt die Lust und er gelangte nicht in die Nähe des Höhepunktes. Jan war wirklich grob diesmal, aber schließlich hatte Nikolai ihn selbst dazu aufgefordert.

„Nenn´ mich nicht Russe…….“, brachte Nikolai gepresst heraus, um Jans Spiel am Leben zu halten. „Ich heiße Nikolai.“

„Du bist ein verflixter Russe“, ging Jan sofort darauf ein. Sein Gesicht war jetzt schweißbedeckt. „Russen haben keine Namen. Es sei denn, Du schenkst mir Deinen russischen Honig. Dann werde ich mir das überlegen.“

Jan stieß weiter kraftvoll und bearbeitete zwischendurch Nikolais Penis. Auf diese Weise blieb Nikolai steif, der Orgasmus allerdings wegen der unschönen Schmerzgefühle in weiter Ferne.

Dann kam Jan. Er keuchte laut dabei. Schweiß tropfte von seiner Stirn auf Nikolais Rücken, während er sich heiß in ihn ergoss. Nach dem Höhepunkt ruhte Jan einen Augenblick aus, dann zog er seinen Penis langsam und vorsichtig heraus. Er küsste Nikolai ein paarmal betont zärtlich auf eine Gesäßbacke.

Nikolai atmete gleichfalls schwer. Der Schmerz ließ nur langsam nach. Nach einer Weile fühlte er Jans Hände wieder auf seinem Gesäß, diesmal streichelten sie ihn zärtlich. Jan war befriedigt, seine Aggressionen hatten ihr Ventil gefunden.

Eine Zeitlang sprachen beide kein Wort. Jan verdaute die Nachwirkungen des Orgasmus´, Nikolai die während der Penetration empfundenen Schmerzen.

Dann wandte sich Jan seinem Partner zu, und sein Verhalten war so liebevoll wie ehedem. Er umfasste Nikolais Körper und zog ihn nach oben.

Jetzt knieten sie beide mit aufgerichtetem Oberkörper, ihre Gesichter einander zugewandt.

„Kolja, bist Du okay?“ erkundigte sich Jan fürsorglich.

Nikolai nickte und legte seine Arme um Jan, und er kam Jan vor wie ein Kind auf der Suche nach Schutz und Wärme. Jan umfing ihn und streichelte ihm über das kurze, dunkle Haar im Nacken.

„Bist Du wirklich okay?“ fragte er noch einmal. „Habe ich Dir weh getan?“

Noch bevor Nikolai reagieren konnte, hatte Jan sich von ihm gelöst und schaute ihm prüfend ins Gesicht. „Ich habe Dir tatsächlich weh getan, nicht wahr?“

„Es war nicht schlimm“, sagte Nikolai leise, worauf Jan ihn wieder an sich drückte.

„Tut mir leid“, murmelte Jan betroffen. „Ich mag es zwar, wenn Du Dich empfindsam gibst und mir etwas vorjammerst, aber ich würde Dir niemals wirklich weh tun wollen.“

„Das weiß ich“, flüsterte Nikolai und küsste Jan auf die Wange. „Das weiß ich doch.“

„Aber ich habe Dir weh getan! Du willst es nur nicht zugeben.“

„Es ist okay, Jan. Ich wollte es doch selbst.“

Jan nickte mit zusammengepressten Lippen, drückte Nikolai fest und hauchte: „Okay.“

Dann löste Jan sich ein wenig, um auf Nikolais noch immer erigierten Penis hinabzuschauen. Zärtlich umfasste er ihn, rieb mit dem Daumen sanft über die heiße, purpurfarbene Eichel und mit dem Zeigefinger über ihre sensitive Unterseite, und weil da kein Schmerz mehr war, der die angenehmen Empfindungen überlagern konnte, stöhnte Nikolai alsbald vor Lust. Er hielt sich an Jan fest, während sich sein Partner auf gewohnt liebevolle Weise um ihn kümmerte.

„Komm´ für mich!“, wisperte Jan, als er merkte, wie Nikolai dem Höhepunkt entgegentrieb. „Komm´ für mich, Kolja!“

Er drückte den schwer atmenden Nikolai mit einem Arm fest an sich. Nikolai barg sein Gesicht an Jans Hals und schloss die Augen. Jan genoss es, für die Wellen der Erregung verantwortlich zu sein, die seinen russischen Geliebten erfassten, für das erwartungsvolle Vibrieren, das durch Nikolais schlanke Gestalt lief.

Jan intensivierte seine Massage noch einmal, und als er merkte, dass Nikolai die Grenze überschritten hatte, stülpte er die Handfläche über Nikolais Penisspitze, damit er den köstlichen Samen seines Partners fühlen konnte, wie er beim Erguss warm gegen seine Haut gedrückt wurde.

Sekunden später, als das Herausquellen der Liebesflüssigkeit versiegte und Nikolais Atem sich beruhigte, beugte Jan den Kopf hinunter und küsste Nikolais Eichel sauber.

Die Hand wischte sich Jan nur flüchtig an einem kleinen Handtuch ab. Er wollte jetzt ausruhen.

Verschwitzt und erschöpft sank Jan auf das Parkett hinunter und setzte sich dort nieder. Den nackten Nikolai zog er mit sich, hinab in seine zufriedenen, ihn schützenden Arme, um ihn fest umschlungen zu halten, sachte auf die Stirn zu küssen und dem wunderbaren, angenehmen Gefühl tiefer Zuneigung für diesen liebenswerten Menschen nachzuspüren, das die erotische Begegnung in ihm hinterlassen hatte.

© Suzie Danmark 2008

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