09 Training
Mittwoch
„Okay“, sagte Bob am nächsten Morgen, nachdem er mich umarmt hatte. „Du hast eine Menge Fragen zu beantworten.“
Seine Gefühle strömten auf mich ein wie ein gewaltiger Fluss. Verwirrung, Gewissheit, Lust, und etwas, mit dem ich momentan nun wirklich nichts zu tun haben wollte.
Ich setzte mich, und ließ meinen Rocksaum bewusst noch ein wenig höher wandern. Bob hatte schließlich gestern noch viel mehr von mir gesehen.
Es war ihm nicht entgangen. „Punkt — äh — drei: Das da —“ er zeigte auf meinen Rocksaum „— wie machst du das?“
„Was denn, Herr Kommissar?“ Ich grinste ihn frech an, ließ meinen Rocksaum hinunter bis unter meine Knie wandern, und dann wieder hoch bis an die Grenze der Unanständigkeit. Noch einen Zentimeter, noch einen. Sein Blick hing gebannt in meinem Schritt. „Das? Keine Ahnung.“
Er riss sich los, und holte tief Luft. „Angie!“, sagte er sehr vorwurfsvoll.
„Das hat mir der Mann Nummer eins von letztem Wochenende geschenkt“, erklärte ich ernsthaft. „Es kann auch Hosen.“ Was ich dann sofort demonstrierte. „Und nein. Ich habe keine Ahnung wie es funktioniert. Hightech, Gedankensensor, Magie? Sag du’s mir.“
Inzwischen wusste ich, dass Engel und Dämonen Realität waren. Ein magisches Kleidungsstück lag da nicht zu fern.
Er grinste mich etwas verlegen an. „Solange du damit nicht im Büro den Trick von gestern Abend wiederholst —“ Er zuckte zusammen, als ich ihm für einen Sekundenbruchteil meinen ganzen Körper präsentierte. „Ja, das meine ich. Lass das, bitte.“
Ich schmollte.
Er seufzte auf. „Zumindest im Büro. Bei uns zu Hause darfst du das so oft machen, wie du willst.“
Ich setzte mich auf. „Ist das eine Einladung?“
Er nickte lachend. „Vicky hat gesagt, du könntest so oft und lange bei uns hereinschneien wie du willst. Sie hat sich am meisten darüber gewundert, warum du so schnell gegangen bist.“
„Um euch Zeit zu zweit zu gönnen?“, sagte ich. „Nein, ich war total fertig.“
„Wovon?“, schoss er zurück. „Punkt vier: Was genau hast du mit Vicky gemacht? Dieses helle Licht, von dem sie nichts mitbekommen hat, genau in dem Moment, wo …“
„… wo du den hoffentlich besten Orgasmus deines Lebens hattest?“ Ich grinste ihm voll ins Gesicht.
Er starrte mich an. Holte Luft. Dann zuckte er die Schultern.
Ich wurde ernst. „Ich kann nicht versprechen, dass das funktioniert hat, was ich versucht habe. Aber wenn, und danach sah es für mich aus, dann solltest du schon mal für in neun Monaten deinen Vaterschaftsurlaub einreichen.“
Einundzwanzig — zweiundzwanzig — Es dauerte geschlagene zehn Sekunden, bevor sein Mund wieder zufiel. „Du meinst …“
„Setz dich hin; ich erzähle dir alles.“
*
„Engel und Dämonen und magische Klamotten“, murmelte Bob immer wieder vor sich hin. Die „magischen Klamotten“ schienen es ihm am meisten angetan zu haben.
„Du hast die Indizien selbst gesehen. Heilkräfte von meiner Engel-Mutter und Orgasmus-Magie von meinem Dämonenvater.“
„Und magische Klamotten zum Geschenk.“ Er blickte mich an. „Denkst du, du könntest für Vicky zum Geburtstag …“
Ein Lachanfall überwältigte mich. Männer!
„Ach übrigens“, sagte Bob, als ich mich endlich wieder beruhigt hatte. „Dein Tattoo ist richtig toll. Alle Achtung. Vicky sagt das auch.“
Ich runzelte die Stirn. „Welches Tattoo?“ Ich hatte weder Tattoos noch Piercings.
„Das auf deinem Rücken … ich dachte, das wäre der Grund, warum du privat immer diese Neckholder-Kleider trägst.“
Ich stand auf, ließ das Kleid meinen Rücken hinunterrutschen, und verrenkte mir den Kopf. Keine Chance. Welches Tattoo?
„Bleib mal stehen“, sagte Bob und zückte sein Handy. Er machte ein paar Fotos, und dann hielt er es mir hin.
Flügel! O Gott, ein Paar Flügel, die meinen ganzen Rücken bedeckten. Ich zoomte. Lauter einzelne Federn, nicht nur irgendwelche Linien. Bei der Sitte kriegt man immer wieder Tattoos zu sehen. Von den Kreuzen und Totenköpfen aus dem Knast bis zu den ausgefeilten der Gangmitglieder, wo sich die Logos und Rangabzeichen hinter mehreren Farben verstecken.
Aber so etwas wie das auf meinem Rücken? Ich hielt das Handy hinter mich und machte noch einmal ein Foto ganz aus der Nähe. Jede einzelne Verzweigung jeder einzelnen Feder war zu sehen. Absolut fehlerlos ausgeführt. Das hätte Jahre gedauert, so etwas zu stechen. Täglich mehrere Stunden Schmerzen. Daran hätte ich mich sicher erinnert. Ich schüttelte verwirrt den Kopf.
„Du wusstest nichts davon?“
„Nein“, sagte ich. Ich blätterte noch einmal durch die Fotos. Die Federn waren teils schwarz und teils weiß. Größtenteils weiß. Weiße Farbe, nicht nur freie Felder, und auch die perfekt aufgetragen. „Nimm es in deine Punkteliste auf. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie das auf meinen Rücken gekommen ist.“
*
Ich versuchte, mich nicht von Lilas hypnotischem Hintern ablenken zu lassen, während ich hinter ihr her in Richtung Wohnzimmer lief.
Die Szene, die sich mir dort bot, war aber noch weniger geeignet, meine Gedanken bei mir zu lassen. Eine Frau in einem blauen Kostüm, die schwarzen, blauschimmernden Haare zu einem strengen Dutt geformt, kniete vor Lutz, der mal wieder nackt auf dem Sofa lümmelte. Sie trug eine Hornbrille, und wirkte auf den ersten Blick wie eine Lehrerin. Die Tatsache, dass sie Lutz‘ riesigen Penis tief in ihrer Kehle stecken hatte, und den Dämon mit einem geradezu flehenden Blick ansah, störte allerdings den Eindruck deutlich.
„Ganz ruhig“, sagte Lutz gerade zu ihr. „Keine Panik. Du kannst das. Noch zehn Sekunden … fünf … null.“
Ganz langsam ließ sie das riesige Gerät aus ihrem Mund gleiten; dann holte sie tief Luft. „Ich hab’s geschafft!“, keuchte sie. „Eine ganze Minute.“
„Siehst du, Blue. Ich wusste es. Also keine Panik. Geh auf dein Zimmer und lass dich von Rosa dafür belohnen. Ich muss mit Angela reden.“
„Ja. Herr. Danke, Herr.“ Sie stand auf ohne die Hände zu benutzen, verbeugte sich, warf mir ein kurzes „Guten Tag, Herrin“ zu und verschwand.
„Was war das jetzt schon wieder?“, fragte ich.
„Training. Blue will die beste Schwanzlutscherin der Welt werden.“ Er grinste mich an. „Da fehlt aber noch einiges. Wenn ich an Liliths Künste denke …“
Noch ein Name aus dem Buch. Die legendäre erste Frau Adams, die für Gott angeblich zu selbstständig war, und die er deshalb abservierte und gegen die unterwürfige Eva ersetzte. Nach anderer Quelle der erste Sukkubus überhaupt.
„Wenn du schon Lilith erwähnst“, sagte ich und ließ mich in den Sessel ihm gegenüber fallen. „Du bist ein Dämon, ein Inkubus.“
Er nickte. Das war das erste Mal, dass ich von ihm eine klare, wenn auch nonverbale Antwort erhalten hatte.
„Ich bin die Tochter eines Engels und eines Inkubus. Bist du dieser Inkubus?“
Er nickte wieder. Ich holte tief Luft. Ich hatte tatsächlich mit meinem Vater …
„Ich bin allerdings nicht“, sagte er langsam, „dein genetischer Vater.“
„Ach was? Du hast nur als Sukkubus Sperma gesammelt und damit einen Engel geschwängert? Und woher habe ich meine Fähigkeiten?“
Sein Gesicht hatte sich schon gleich angeekelt verzogen, und er vermied es auf die erste Hälfte meiner Frage einzugehen. „Ich glaube, das nennt man Mytho-Genetik“, gab er zurück. „Magisch selektive Mutation.“ Jetzt grinste er wieder wie ein Lausbub. „Nur das Beste für meine Lieblingstochter.“
„Scheiße. Kannst du nicht einmal ernst bleiben?“
Sein Grinsen fiel in sich zusammen. Oha! Hatte ich da einen Nerv getroffen? „Sehe ich das richtig? Du hast dich fünfundzwanzig Jahre lang nicht für mich interessiert, und dann kommst du und fickst mich einfach?“
„Ich habe mich sehr für dich interessiert. Aber ich war nicht in dieser Welt. Es gibt Regeln und Gesetze …“
Was sein Auftauchen aus dem Nichts vor sechs Jahren erklärte. Eine andere Welt?
Ich wartete, aber außer einem Schulterzucken kam nichts. „Wie war meine Mutter?“
„Uriel? Sie ist ein Engel.“
Ich schnaubte. „Warum höre ich nur immer wieder denselben dummen Satz?“
„Sie ist wie Engel nun mal sind. Eigentlich körperlos, geschlechtslos und humorlos. Ihr — hm — Boss hatte sie überredet, als Mensch zu leben. Das muss für sie mindestens so schlimm gewesen sein, als würdest du den ganzen Tag in einem kratzenden Pullover herumlaufen. Sie hatte einen Körper, den sie nicht mochte, und musste sich mit ihrer Sexualität herumärgern. Ihre erste Periode muss grauenhaft für sie gewesen sein.“
Ich prustete los. So absurd die ganze Situation war, und so ernsthaft wie er das vorgetragen hatte — ein Engel mit Monatsblutung hörte sich so verrückt an …
„Die Schwangerschaft war noch viel schlimmer. Dann bekam sie dich, und endlich durfte sie wieder zurück. Ich glaube nicht, dass sie — oder besser ‚es‘ — sich die nächsten tausend Jahre wieder hier blicken lässt.“
Lutz war noch nie so gesprächig gewesen. Und so wenig ich normalerweise von seinen Gefühlen spürte, jetzt kam etwas durch.
„Du mochtest sie. Hast du sie etwa geliebt?“
„Ich?“ Er lachte humorlos auf. „Du hast dich doch wohl schlau gemacht. Dämonen haben keine Seele und können nicht lieben. Es war ein Job für mich, sonst nichts.“
Jetzt hatte er mich zum ersten Mal offensichtlich belogen.
„Und ich? Deine ‚Lieblingstochter‘?“
Er blickte mich an. So wie ich mir den liebevollen Blick eines Vaters vorstellte. O doch, Lutz Iffer — oder wie immer dein wahrer Name lautet — du kannst lieben.
„Ich muss dafür sorgen, dass du dein Erwachsenwerden akzeptierst. Dich trainieren, deine Gaben kontrollieren zu können.“
Trainieren? Gern. Aber sicher nicht so wie letzten Samstag. „Ich werde nicht noch einmal mit dir Sex haben.“
„O diese menschliche Moral“, seufzte er auf. „Aber, wenn du willst …“ Seine Augen nahmen einen abwesenden Blick an. Dann blickte er mich an und stand auf. „Komm mit.“
Während ich noch mit meinen Gedanken beschäftigt war, lief ich ihm hinterher.
Die Treppe, die wir in das Untergeschoß hinunterstiegen, war ja noch normal. Auch die schwere Stahltür, die mit dumpfem Klang hinter uns zufiel. Der Gang dahinter schon nicht mehr. Die Wände bestanden aus grob behauenem Fels, die Decke war ein Gewölbe, und er wurde von Fackeln beleuchtet.
„Fackeln?“, fragte ich. „Ist das hier ein Dungeon oder was?“
Er antwortete nicht, sondern ließ eine weitere Tür aufschwingen. Wieder aus Metall, mindestens zehn Zentimeter dick, schwarz und kalt. Der Raum dahinter war riesig. Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an das wenige Licht.
Felswände, eine hohe Decke, die im Dunkel verschwand, ein Fußboden aus geglättetem Stein, und in der Mitte eine seltsame Szenerie.
In den Boden eingelassen war ein Kreis, wohl zehn Meter im Durchmesser. Darin ein fünfzackiger Stern, dessen Rand leicht glühte und damit die einzige Beleuchtung darstellte. Wenn dieser Raum dazu gedacht war, mir Angst zu machen, hatte er seine Aufgabe erfüllt.
Zuerst konnte ich nicht erkennen, was es genau diese Wirkung ausübte, doch dann merkte ich, dass mehrere meiner Sinne gleichzeitig widersprüchliche Eindrücke bekamen. Es roch nach blau, ich fühlte ein Wimmern auf meiner Haut, und ich hörte Zimt.
„Was??“, keuchte ich auf. „Was ist das?“
„In wissenschaftlichen Begriffen ist das ein interdimensionales Portal in eine Parallelwelt. Früher nannte man so etwas einen Beschwörungskreis. Gut, um Dämonen zu beschwören, sie aber eingeschlossen zu lassen.“
„Eine Parallelwelt?“ In der Dämonen leben und Engel.
Wieder einmal bekam ich keine Antwort. Ich warf einen Seitenblick auf ihn. Er stand neben mir mit ausgebreiteten Armen, die Augen geschlossen und schien vor sich hin zu murmeln.
Echt jetzt? Das war doch eine Show, oder?
Doch was auch immer er tat. Ob er eine Fernbedienung in seinen Händen versteckte oder tatsächlich Magie im Spiel war, etwas geschah vor uns. Das Pentagramm leuchtete dunkel auf — anders kann ich das nicht beschreiben — und dann standen plötzlich menschenähnliche Gestalten in seinen Zacken.
Und ein übergroßes, rundes, schwarz bezogenes Bett in der Mitte. Na klar. Amazon hatte geliefert.
Ich zitterte und schloss meine Augen. Mir war klar, dass ich immer noch versuchte, jeden Gedanken an Magie ins Lächerliche zu ziehen, um der ganzen furchteinflößenden Situation etwas von ihrer Schrecklichkeit zu nehmen.
Ruhig, Mädchen, ruhig. Dass ich in dem Moment nicht entscheiden konnte, ob die meine eigenen Gedanken waren oder die des Dämons neben mir, half wirklich nicht sehr.
Doch langsames Atmen half. Denk wie ein Polizist. Es besteht keine Gefahr. Wenn Lutz mich umbringen wollte, hätte er das schon längst tun können.
Ich öffnete die Augen wieder. Die Gestalten hatten sich nicht bewegt. Ich schwöre, wenn die nähergekommen wären, trotz allen sachlichen Denkens, in diesem Moment wäre ich schreiend davongelaufen.
Doch sie bewegten sich nicht. Gar nicht. Es waren Männer. Nackte Männer. Hochgewachsen, dunkelhäutig, vollständig haarlos und überaus muskulös. Die Gesichter sahen sich so ähnlich, als ob es sich um Fünflinge handelte. Ihre Penisse — o mein Gott, sie waren sogar noch größer als der von Lutz.
„Das sind niedrige Dämonen“, kam seine Stimme aus dem Dunkel. „Sie besitzen nur wenig Intelligenz und keinerlei Initiative. Sie sind absolut harmlos. Deine Aufgabe ist es, sie alle gleichzeitig zum Orgasmus zu bringen. Du kannst ihnen Befehle geben, und sie werden sie kommentarlos befolgen.“
„Wandelnde Dildos?“ Die Glieder sahen schon irgendwie aus, als bestünden sie aus Gleitgel-bedecktem Gummi.
Er lachte. „Sozusagen. Aber ich glaube nicht, dass du alle fünf auf einmal in dich kriegst. Doch du hast mich schon öfters überrascht. Fang an.“
Hmmm.
Das war doch einfach, oder? Ich schaltete meine Aura ein, und ließ sie wachsen und stärker werden, bis sie alle fünf einschloss.
Ihre Penisse schossen nach oben und versteiften sich. Noch ein bisschen mehr, und der erste von ihnen kam. Kurz darauf der zweite, aber da war mir schon klar, dass die Aufgabe nicht ganz so simpel zu lösen war. Ich schaltete ab.
Lutz grinste mich nur herablassend an.
O Gott, musste ich wirklich? Aber ich sah keine andere Möglichkeit. Fünf Männer gleichzeitig. Angst kroch in mir hoch, und gleichzeitig wurde ich ganz geil. Ich war kurz davor zu hyperventilieren.
„Scheiße!“, sagte ich und blickte Lutz an. „Hast du Kondome da?“
„Das brauchst du nicht. Die Kerle sind alle steril und sauber.“ Er grinste extrem teuflisch. „Wenn dich einer schwängert, dann bin ich das.“
Ich zuckte zusammen. Dann sah ich die Besorgnis in seinem Gesicht. Nein, er würde es nicht ohne meine Zustimmung machen. Das redete ich mir zumindest ein.
Ich zuckte die Schultern und ließ meine Kleidung verschwinden. „Du da …“ Damit deutete ich auf den ersten der Dämonen. „Auf das Bett. Auf den Rücken legen.“ Er setzte sich in Bewegung; ich hinter ihm her. Ich setzte mich auf ihn und ließ seinen Monsterschwanz langsam, ganz langsam in mir versinken. Dann legte ich seine Hände auf meine Brüste um die Hände frei zu haben. Eins hin, vier im Sinn.
Natürlich hatte ich schon solche Szenen gesehen. Im Sittendezernat hat man es oft genug mit Pornos zu tun. Frauen, die unter Drogeneinfluss von mehreren Männern gleichzeitig gefickt wurden. Angeblich machten es manche auch ohne Drogen. Angeblich — ich hatte es nicht wirklich geglaubt — hatten manche sogar Spaß daran.
Nie im Leben hatte ich das ausprobieren wollen. Naja, ich hatte auch nie im Leben mit einer Frau oder gar mit einem Ehepaar schlafen wollen. Turaluralu! Fünf Dämonen sind doch gar nichts, die erledigen wir doch mit Links.
„Du da …“ Den zweiten Dämon, den mit dem relativ am wenigsten monströsen Geschlechtsteil, beorderte ich hinter mich. Ich wollte den schlimmsten Teil gleich über mich ergehen lassen.
„Komm näher. Langsam. Noch ein bisschen. Langsam weiter.“
Meine bisherigen Erfahrungen mit Analverkehr waren nicht wirklich positiv gewesen. Schon erregend, und weniger schmerzhaft, als manche Geschichten einen glauben machen wollen. Aber irgendwie nicht wirklich befriedigend. Und sehr glitschig, klebrig und schmutzig.
Wobei mir abrupt einfiel, dass ich seit dem Frühstück mit Lutz am Sonntag so gut wie nichts mehr gegessen hatte. Selbst beim Abendessen gestern hatte ich fast nur geredet. Ein oder zwei Stückchen Gemüse war alles. Ich brauchte nicht mehr. Ich fühlte mich gut, satt und zufrieden. Lebte ich etwa nur noch von der sexuellen Energie, die ich anderen entzog? Auch Flüssigkeit hatte ich nur sehr wenig zu mir genommen.
Was mich allerdings am meisten störte, war die Tatsache, dass mir das bisher nicht aufgefallen war.
Mit einem Mal fühlte ich mich ausgefüllt. „Stopp!“
Total abgelenkt hatte ich gar nicht mitbekommen, dass mir der Dämon hinter mir tatsächlich seinen gesamten überlangen und viel zu dicken Schwanz in den Hintern gebohrt hatte. Ich hatte es nicht für möglich gehalten, dabei keine Schmerzen zu fühlen. Wie sehr hatte ich mich in so kurzer Zeit verändert.
Nummer Drei und Vier ließ ich rechts und links von mir niederknien, nah genug um ihre Schwänze mit je einer Hand greifen zu können.
Zuletzt kam Nummer Fünf, der mit dem zweitkleinsten Schwanz, vor mich. Die Spitze seines Geräts war nur wenige Zentimeter vor meiner Nase. Okay, sagte ich mir. Du kannst das. Es ist in deinen Mytho-Genen.
„Komm näher“, war das letzte, was ich noch sagen konnte, bevor seine Schwanzspitze in meinen Mund fuhr, gefolgt von einem unglaublich dicken Rohr. Ich konnte ihm nicht mehr befehlen anzuhalten, er schob seinen Schwanz immer weiter hinein.
Aber das konnte nicht funktionieren! Der Schwanz war viel größer als meine Mundöffnung. Und dennoch schob er sich tiefer und tiefer. Vorbei an meiner Rachenöffnung, in meinen Schlund.
Panik ergriff mich. Das konnte nicht gut gehen.
„Ruhig“, kam Lutz‘ Stimme. „Dein Körper ist dafür gemacht. Nichts kann dich beim Sex verletzen.“
Der riesige Schwanz in meinem Mund müsste eigentlich meine Kiefer zerreißen und meine Speiseröhre, müsste meine Luftröhre plattdrücken. Ich müsste eigentlich kurz vor dem Ersticken stehen.
Aber nichts von alldem war zu spüren. Ich atmete nicht, hatte aber auch nicht das Bedürfnis danach. Ich schluckte, und der Schwanz versteifte sich noch mehr.
Gut. Aber was nun? Ich begann mich zu bewegen. Vorwärts und rückwärts. Ganz langsam, ganz vorsichtig. Die Schwänze in meinem Unterkörper rutschten zusammen ein paar Zentimeter hinaus und wieder hinein. Im Gegenzug bewegte sich der in meinem Mund tiefer hinein und wieder hinaus.
Ich versuchte, die Erregungszustände der fünf Dämonen auseinanderzuhalten. Bei welchem von ihnen musste ich etwas nachhelfen?
Doch viel zu früh entlud sich der in meinem Hintern. Ich genoss das Gefühl, des heißen Strahls in mir, gönnte mir auch noch ein bisschen Energie. Doch meine Aufgabe hatte ich wieder nicht gelöst.
Das Gute an diesen Dämonen war allerdings, dass derjenige, der gerade seinen Orgasmus gehabt hatte, nicht weich wurde und herausrutschte. Nein, er blieb in mir wie eine Stahlstange, und mit einem leichten Schubs meiner Aura holte er wieder auf.
Doch ich hatte mich zu sehr auf ihn konzentriert. Der in meiner rechten Hand entlud sich nun. Ich hätte ja gerne gesehen, was das überhaupt für eine Flüssigkeit war, die sie von sich gaben, aber mein Kopf war komplett fixiert.
Nur vor und zurück, vor und zurück. Ich biss gedanklich die Zähne zusammen. Ich musste das schaffen. Ich konnte das schaffen.
Wieder und wieder kamen sie. Einzeln, zu zweit, einmal auch alle drei, die in mir steckten. Doch niemals alle fünf. Ich fing an zu verzweifeln.
Hätte nicht Lutz immer wieder beruhigend auf mich eingeredet, hätte ich sicher schon längst aufgehört. Ich musste doch langsam triefen. Und meine Knie … Wie lange kniete ich eigentlich schon hier? Wie lange hatte ich drei Schwänze in mir stecken? Wieso hatte ich überhaupt keine Schmerzen?
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