Geliebter Dämon
Einleitung
Dieser Roman gehört in das Genre „Urban Fantasy“, es wird also die Existenz von Magie in unserer modernen Welt postuliert.
Das Genre existiert nicht erst seit der „Biss“-Serie von Stephenie Meyer, hat aber durch den Medienhype einen enormen Aufschwung genommen. Jeder Möchtegern-Autor hat in seinem Kielwasser von Vampiren und Werwölfen geschrieben. Genauso oft inzwischen tauchen Dämonen und Engel in diesen Welten auf.
„Dämonen“ kommen in vielen unterschiedlichen Varianten in der Literatur vor. Die beliebtesten sind aktuell natürlich die Sex-Dämonen, wobei diese nach alter Tradition „Succubus“ und „Incubus“ genannt werden.
„Succubus“ — vom lateinischen „succubare“ = darunterliegen — ist die weibliche Form, übernatürlich schön, begehrenswert und unwiderstehlich. In dieser Form sammelt der Dämon männliches Sperma ein, um es danach in der männlichen Form „Incubus“ — natürlich auch übernatürlich schön, begehrenswert und unwiderstehlich — an nichtsahnende Frauen weiterzugeben und sich dadurch selbst zu vermehren. Wer hier an „Rosemary’s Baby“ denkt, liegt ziemlich richtig.
Wie immer in meinen Geschichten, stellt mein Roman dieses Klischee in Frage und versucht, eine etwas andere Herangehensweise.
01 Der fremde Mann
Freitag
Ich hatte ihn vorher schon ein paarmal hier im Dark Nights gesehen. Im Club verkehrten hauptsächlich Stammgäste, und so wurde jeder Neuankömmling mit Interesse gemustert. Es könnte ja schließlich einer sein, mit dem man eine Nacht verbringen konnte.
Ja, das Dark Nights ist eine Single-Bar und ich war Single. Wider Willen. Meinen letzten festen Freund hatte ich im Jahr davor aufs Abstellgleis geschoben, weil ich mit seinen sexuellen Vorlieben überhaupt nicht zurechtkam.
Naja, er konnte auch nicht wirklich etwas damit anfangen, dass ich als die einzige Hauptkommissarin im Sittendezernat gelernt hatte, mich gegen meine männlichen Kollegen durchzusetzen, was sich irgendwie auch auf meine Bettgewohnheiten auswirkte.
Also warf ich dem Neuen ab und zu Blicke hinüber, während ich mit meinen Freundinnen plauderte. Ein mittelgroßer Mann, kurze — aber nicht zu kurze — schwarze Haare und gut gebaut. Er zeigte keine offensichtlichen übertriebenen Muskelpakete, bewegte sich aber mit einer kraftvollen Eleganz, die darauf hindeutete, dass er sicher kein Bürohocker war.
Er trug immer Jeans und weiße Hemden, was ihm eine Lässigkeit gab, die andere Kerle hier nur gezwungen zur Schau stellen konnten.
Am ersten Abend, an dem er aufgetaucht war, hatten wir natürlich Mutmaßungen ausgetauscht, wer er wohl sein könnte, aber keine von uns wusste etwas Genaueres. Eine Woche später wusste Antonia zu erzählen, dass er offenbar in einem ziemlich großen Haus am Waldrand — beste Lage — wohnte. Das brachte ihn in die interessante Gruppe der Besserverdienenden. Und natürlich Singles, sonst wäre er kein zweites Mal hier aufgetaucht.
Lutz hieß er angeblich. Dr. Lutz Iffer, wo auch immer dieser Nachname herkommen mochte. Er war Psychotherapeut, was ihn in den Augen der Mädchen umso interessanter machte.
Janine war die erste, die versuchte, ihn anzubaggern. Und während dieser Aktion sah ich auch zum ersten Mal sein Lächeln. Für mich schien es, als sei die Sonne hinter den Wolken hervorgebrochen. Vor allem, als Janine kurz darauf schulterzuckend zurück an unseren Tisch kam. „Nicht interessiert, meint er.“
Stirnrunzelnd versuchte ich abzuschätzen, wie wohl meine Chancen standen. Janine war nicht unbedingt ein Supermodel, aber sie sah gut aus. Besser als ich auf jeden Fall. Sie hatte auch keine Probleme damit, ihre Oberweite — auch ohne Pushups beeindruckend — zur Schau zu stellen. Ein Mann, der sie in einer Singlebar abblitzen ließ, musste schon eine ziemlich hoch liegende Qualitätslatte haben. Eine Durchschnittsfrau wie ich konnte och nicht einmal davon träumen, sie zu erreichen.
Im Laufe der letzten paar Wochen versuchten es alle meine Freundinnen irgendwann einmal bei ihm. Nur ich nicht. Warum eigentlich? Er war gutaussehend, ohne zu übertreiben, er hatte dieses wirklich echt wirkende gewinnende Lächeln. Wartete ich darauf, dass er mich ansprach? Das würde wohl in hundert Jahren nicht passieren.
Vielleicht — so versuchte ich meine Gefühle zu objektivieren — war es genau das. Ich hatte keine Minderwertigkeitskomplexe, aber er suchte sicher jemanden, der weit oberhalb meiner Liga spielte.
Samstag
Doch dann kam der Abend, den ich nie vergessen werde. Es war der Samstag, an dem diese alternde Boyband im Stadtpark ein Open-Air-Konzert gab. Alle meine Freundinnen waren dorthin gezogen. Doch ich hatte aus irgendeinem Grund keine Lust gehabt und eine Erkältung vorgeschützt. Eigentlich hatte ich zu Hause bleiben und mir eine Wiederholung von Pretty Woman oder Titanic reinziehen wollen.
Doch dann fand ich mich im Dark Nights wieder, an unserem Stammtisch, ganz allein, und sah ihn am Tresen stehen. Plötzlich wandte er den Kopf und blickte mich an. Nein, ich hatte das Gefühl, als blickte er in mich hinein, riss all meine Verteidigungslinien nieder und erkannte mein Wesen, meine mühsam überpinselte Einsamkeit. Er lächelte mich an und ich stand auf.
Ob die zwei Cocktails verantwortlich waren, die ich schon intus hatte, weiß ich nicht, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde ich neben mir stehen, und mich selbst beobachten, während ich lächelnd auf ihn zu ging— schwebte, schritt, schlenderte, was auch immer.
Ferngesteuert, irgendwie.
„Hallo“, sagte — flüsterte, schnurrte — ich.
„Hallo, Angela“, antwortete er. Irgendwie wunderte ich mich in dem Moment überhaupt nicht, dass er meinen Namen kannte. „Möchtest du etwas trinken?“, fuhr er fort. „Einen Sex on the Beach für die Dame“, sagte er zu dem Barkeeper, ohne auf meine Antwort zu warten.
„Was?“, platzte ich heraus. Meinen Namen zu kennen, traute ich ihm zu. Aber meinen Lieblingsdrink?
Er grinste verschmitzt wie ein kleiner Junge. „Deine Freundinnen sind schon gewaltige Plappermäuler.“
Wie? Er hatte doch nur ein paar Worte mit jeder gewechselt. Hatte er sich etwa mit ihnen über mich unterhalten?
Er lächelte wieder dieses Lächeln. O. Mein. Gott. So aus der Nähe sah es noch viel besser aus als von weitem. Hitze stieg in mir auf.
Wieder dieses Gefühl, als würde ich mich von außerhalb beobachten. Die weit aufgerissenen Augen, die geröteten Wangen. Diese Frau war geil, brauchte ganz dringend einen Mann. Diesen Mann.
Meine Hand legte sich wie von selbst auf seine Brust. Seine Körperwärme drang durch sein Hemd direkt in mich. „Was?“, brachte ich wieder heraus. Was machte er mit mir? Das war doch nicht normal.
Er streichelt mit dem Rücken seiner Hand über meine Wange. Nein, seine Hand berührte meine Wange überhaupt nicht, und dennoch stieg die Erregung in mir immer weiter an. Hitze wallte auf, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Unsichtbare Hände schienen über meinen Körper zu streicheln, über meine Nippel, die Innenseiten meiner Oberschenkel, und endlich — ich konnte es nicht mehr erwarten — spürte ich sie an meiner Muschi. Sie drangen in mich ein und ich kam. Ein Orgasmus überrollte mich, wie ich ihn noch nicht erlebt hatte.
Und das alles geschah, während ich vollständig angezogen unbeweglich vor ihm stand, meine zitternde Hand immer noch auf seiner Brust, sein Lächeln warm und freundlich. Ich zuckte zurück, schnappte nach Luft, und sah mich verstohlen um. Niemand schien bemerkt zu haben, was gerade mit mir geschehen war.
„Was … war das?“, japste ich.
„Ein Vorgeschmack“, sagte er, jetzt wieder mit diesem verschmitzten Grinsen.
„Worauf denn?“
„Auf das, was noch kommt. Trink erstmal einen Schluck.“
Ja, das brauchte ich jetzt. Die ganze Situation war so absurd, dass ich mich nach etwas Vertrautem sehnte. Der Geschmack des Cocktails auf meiner Zunge brachte mich wieder herunter, ließ Ruhe in mir einkehren. Oder so …
Was war hier nur los? Ich versuchte zu denken wie die Kriminalkommissarin, die ich nun einmal war. Der Kerl vor mir konnte mir nichts in den Drink getan haben. Hatte er irgendwelche Pheromone versprüht? Aber müsste ich dann nicht immer noch etwas davon merken? Momentan fühlte ich mich völlig klar.
„Na“, fragte er in meine Gedankenkette hinein. „Bist du zu einer Entscheidung gekommen?“
„Entscheidung worüber?“
„Ob du mit mir schlafen willst oder nicht.“
Bumm! Der Kerl machte wirklich keine halben Sachen. Und? Wollte ich? Klar. Jemand der so etwas mit einer Frau machen konnte, ohne sie überhaupt zu berühren war jemand, den man sich fangen und in ein Einmachglas stecken musste, um ihn nur fürs Bett herauszuholen.
Aber war das sicher? Was, wenn das hier der Serien-Vergewaltiger war, den wir schon seit Wochen suchten? Was, wenn das eben die Masche war, mit der er seine Opfer einfing?
Irgendein Chemiecocktail in der Luft um ihn herum? Aber ich passte nun überhaupt nicht in das Beuteschema, das unsere Profiler aufgestellt hatten. Der Vergewaltiger bevorzugte jüngere Frauen mit hellen Haaren. Die meisten Opfer waren blond. Außerdem hatte ich überhaupt kein Problem, mich an jede einzelne Sekunde in seiner Gegenwart zu erinnern, während den Opfern mehrere Stunden fehlten.
Hmmm!
„Gut“, sagte er. Hatte ich das ‚Hmmm‘ etwa laut gesagt? „Aber du musst mir noch einen Gefallen tun, bevor wir gehen.“
Argwöhnisch geworden, runzelte ich die Stirn. „Was für eine Art von Gefallen?“
„Beweis mir, dass du abenteuerlustig bist.“ Er bückte sich, und hob eine Einkaufstüte vom Boden auf. Eine von der Art, wie sie teure Boutiquen benutzen. „Zieh das hier an. Nur das, was in der Tüte ist. Sonst nichts.“
Da konnte nicht viel drin sein. Ich versuchte hineinzulinsen.
„Nicht hier. Such dir eine stille Ecke dafür.“
Nun war das hier ja ein Nachtclub. Eine stille Ecke zu finden war da schon eine Herausforderung. Schließlich landete ich in der Damentoilette. Ich warf einen Blick in den Spiegel. Die Frau, die mir da entgegensah sollte sich in ein Abenteuer mit einem wildfremden Mann stürzen?
Auf den ersten Blick sah ich aus wie immer. Meine langen, schwarzen Haare sorgfältig zu einem Pferdeschwanz gebunden. Eine graue Bluse, zwei Knöpfe offen, aber ganz sicher kein Stück Busen zu sehen. Schwarze, enganliegende Jeans und flache Schuhe. Gähn! Aber dann fiel mein Blick in mein Gesicht. Mein eigentlich durchschnittliches Gesicht. Meine Augen strahlten, und meine Wangen waren noch vom besten Orgasmus gerötet, den ich je erlebt hatte.
Ich wollte mit diesem Mann Sex haben. Und wenn die Bedingung dafür war … Ich schüttete den Inhalt der Tüte auf den Tisch neben dem Waschbecken. Das war ja nicht viel. Farblose, fast durchsichtige Ballerinas und ein … war das ein Kleid oder ein Schal? Es schien aus sehr wenig Stoff zu bestehen. Äh übrigens — ich durchsuchte noch einmal die leere Tüte —keine Unterwäsche. O-kay.
Ich suchte mir die größte Kabine aus und begann, mich umzuziehen. Natürlich wollte ich zuerst meine Unterwäsche anbehalten, doch das Kleid — eigentlich nur ein knapp meterlanger Schlauch — hatte das Bestreben, auf meinem BH Falten zu schlagen und ständig herunterzurutschen. Zähneknirschend zog ich ihn aus.
Der Stoff — scheinbar irgendein Hightech-Produkt — so dünn er auch aussah, war doch steif genug, meine Brustwarzen abzudecken. Trotz deren derzeitiger Erregtheit.
Ich packte meine Sachen in die Tüte, verließ die Kabine und stellte mich vor den großen Spiegel. Jepp, oben herum sah es wirklich nicht schlecht aus. Der Stoff hatte sich so zusammengezogen, dass er meinen B-Körbchen-Brüsten tatsächlich genug Halt und Form gab.
Auch um meine Körpermitte herum gab es nichts zu mäkeln. Das Kleid schmiegte sich an meinen Bauch und meine Hüften, und ließ mich schlanker erscheinen als ich war, ohne mich einzuschnüren.
Doch dann fiel mein Blick weiter nach unten. Mist! Wenn ich geahnt hätte, was auf mich zukommt, dann hätte ich einen Tanga unter meine Jeans gezogen. So aber hatte das Kleid jede Gelegenheit über meinem Slip hässliche Falten zu schlagen. Dieser schreckliche Mann hatte das wohl geahnt. Der Slip konnte nicht bleiben. Und ich hatte keinen Ersatz dafür. Ich holte tief Luft. Sollte ich? Sollte ich nicht?
Es war als ob auf meiner linken Schulter ein Teufelchen saß, und mir zuflüsterte „Tu’s, tu’s, Du willst es doch.“
Und Engelchen auf der rechten Schulter zischte: „Eine ordentliche Frau läuft nicht ohne Höschen herum. No way!“
„Das bleibt sowieso nicht lange an“, gab Teufelchen zurück. „Ein Drink, dann zu ihm nach Hause. Spätestens dann …“
„Du solltest wirklich nachdenken, ob dir das wert ist. Willst du zu einer Schlampe werden?“
„Nein“, sagte der Teufel. „Du ‚wirst‘ keine Schlampe. Das ist deine Natur. Du bist so geboren.“
Was zur …?
„Halt den Mund“, meinte der Engel. „Sie ist noch nicht so weit.“
Huh??? Wie bitte? Diskutierten die beiden Konstrukte meiner Phantasie plötzlich über mich? Gott, ich musste doch zu viel Alkohol intus haben.
Mit einem tiefen Atemzug traf ich eine Entscheidung. Ich wollte diesen Mann. Also zog ich den Slip aus.
Gut. Das Kleid umschmeichelte meine Hüften und endete gottseidank unterhalb meiner Scham. Wenn auch nur knapp. Ich musste nur vorsichtig laufen, und vermeiden mich da hinzusetzen, wo mich jemand von vorne sehen konnte. Ich drehte mich um und blickte über meine Schulter in den Spiegel. Ach du große Scheiße! Gefühlt die Hälfte meiner Arschbacken war zu sehen. Ich war ja stolz auf meinen Hintern, aber so luftig wollte ich ihn nun wirklich nicht präsentieren.
Mit zwei Händen strich ich über meine Backen nach unten. Das musste doch … Wenigstens ein kleines Bisschen … Bitte!
Und plötzlich folgte der Stoff meinen Bitten. Er dehnte sich, nein er wuchs nach unten, bis mein Hintern ganz bedeckt war.
Was um Himmels Willen war das schon wieder? Reagierte das Zeug auf meine Körperwärme oder die Berührung? Auf jeden Fall war ich nun etwas besser bedeckt.
Ich blickte mich im Spiegel an. Der Stoff war farblos, fast durchsichtig. Nett, aaaber … so schlicht. In Rot oder Blau würde ich auf jeden Fall besser aussehen. Ein Farbverlauf von ganz blassblau über meinen Brüsten bis dunkelblau am Rocksaum.
Kaum hatte ich zu Ende gedacht, folgte das Kleid meinen Wünschen, färbte sich genauso, wie ich gedacht hatte.
Huh? Das war nun mit Körperwärme oder Handbewegungen nicht mehr zu erklären. Ein Kleid, das Gedanken lesen konnte? Hightech oder Magie? Naja, es gibt ja den alten Spruch, dass die beiden sich manchmal nicht unterscheiden lassen. Aber jetzt mal ernsthaft: Magie? Wirklich? Im einundzwanzigsten Jahrhundert? Also blieb ich vorerst einmal bei der ersten Möglichkeit; bioelektrische Sensoren vielleicht. Lutz hatte wohl Verbindungen zu einem Unternehmen, das ganz vorne bei der Forschung war. Aber das sollte mir egal sein. Jetzt waren die Schuhe dran.
Ich zog sie an. Konnten die das auch? Mal sehen, was würde am besten zu mir und dem Kleid passen? Gaston, eine Portion Highheels, bitte. Sandalen, zehn Zentimeter Absatz, weiß.
Ich hatte kaum zu Ende gedacht, und schon hoben sich meine Fersen an. Und obwohl der Stoff um meine Knöchel zu verschwinden schien, standen meine Füße bombenfest in den Schuhen. Wow!
Noch eine kurze Prüfung: Der Rocksaum hinten könnte noch ein kleines bisschen höher sitzen. Ja, genauso. Vorne ging nichts mehr mit höher.
Gott! Auf die Straße hätte ich mich so nicht getraut, aber hier im Club … Ich gönnte mir noch ein, zwei Zentimeter Dekolletee. Ja, besser. Und jetzt … Auf in den Kampf.
*
Es war nicht so, dass allen Männern bei meinem Anblick die Augen herausfielen. Da waren sicher ein paar Schwule darunter. Lutz konnte sich auch im Zaum halten — gerade noch so. Aber die anderen … Ich badete geradezu in der Welle von Bewunderung, die sich über mich ergoss.
Schnurstracks lief — oder besser gesagt: stolzierte — ich auf Lutz zu, der immer noch am Tresen stand. Ich war stolz wie Bolle, dass ich mich getraut hatte, das zu tun, worum er mich gebeten hatte.
Ich war mir meines Körpers bewusst wie noch nie. Der leichte Druck, der meine Brüste zusammenpresste, der glatte kühle Stoff, der meine Hüften umschmeichelte, die frische Luft auf meiner Muschi, die Highheels, auf denen ich lief, als wären sie angewachsen.
Ich ließ die Tüte fallen und streckte meine Hände in seine Richtung aus; er ergriff sie und zog mich an seinen Körper. Die erste Berührung; und ich stand schon wieder kurz vor meinem nächsten Höhepunkt. „Angela“, hauchte er mir ins Ohr. „Ich bin so stolz auf dich.“
„Lutz“, hauchte ich zurück, „ich bin so geil auf dich.“ Ich weiß nicht, was mich dazu trieb.
Er lachte auf. „Dann wollen wir keine Zeit verschwenden.“
Immer noch umschlungen verließen wir den Club mit den brennenden, gierigen und eifersüchtigen Blicken aller anderen auf meinem Rücken.
*
Dass er ein Ferrari Cabrio fuhr, war nach alldem nicht wirklich überraschend. Ich schnallte mich an, und wir fuhren los. Von vorne unten wehte mir warme Luft die nackten Beine hoch. Unwillkürlich öffnete ich die Oberschenkel etwas weiter. Mein Rocksaum war etwas hochgerutscht, und meine Muschi deutlich zu sehen. Nackt, erregt, feucht. Gott, ich war doch eine Schlampe geworden.
Ich fühlte, wie Schamröte mir ins Gesicht stieg. Oder war es einfach nur Erregung? Wahrscheinlich letzteres, denn ich würde jetzt am liebsten …
„Tu es“, mischte sich Lutz in meine Gedanken. „Streichle dich. Du hast dir noch einen Orgasmus verdient.“
Ich zuckte zusammen. Doch dann merkte ich, dass meine rechte Hand schon auf meiner Muschi lag, meine Finger meine Schamlippen teilten und in die heiße, feuchte Höhle eindrangen.
„Schließ die Augen“, sagte Lutz. „Gib dich ganz hin. Deine Lust ist jetzt das Wichtigste auf der Welt.“
Zwei Finger glitten tief in meine Vagina, und mein Daumen kam auf meinem Kitzler zu liegen.
„Ja“, sagte Lutz. „Tiefer und fester. Stoß in dich hinein. Härter, härter.“
Es fühlte sich nicht an, als würde er mir Anweisungen geben. Nein, es schien, als würde er nur meine eigenen Gedanken laut aussprechen.
Ich stöhnte auf; fühlte den Orgasmus kommen. Zu schnell. Ich wollte, dass es dauerte, wollte das Gefühl so lange festhalten wie möglich.
„Stopp“, sagte er. „Nicht bewegen. Fühl die Vibrationen des Motors, der Straße.“
Ich erstarrte, aber meine Muschi pulsierte. Mehr und mehr, stärker und stärker. Ich hielt den Atem an … Und dann schrie ich meinen Höhepunkt in die Welt hinaus.
*
Als ich wieder zu mir kam, hatten wir angehalten. Ich zog meine Finger aus mir heraus, suchte nach etwas, um sie abzuwischen. Doch Lutz kam mir zuvor, schnappte sich meine Hand und steckte sich meine Finger in den Mund.
„Mhmhm“, machte er, als würde er einen guten Wein probieren. „Das ist das Süßeste, das ich je gekostet habe.“
Ich runzelte die Stirn. Ich kannte den Geschmack meiner Muschi. Er war nicht unangenehm, aber auch nicht „süß“.
„Hier“, sagte er und hielt mir meine Hand vor den Mund. „Probier‘ es selbst, wenn du mir nicht glaubst.“
Ich streckte ihm die Zunge heraus, und er strich mit meinen Fingern darüber.
„Mhmhm“, machte ich ihn nach, und leckte demonstrativ über meine Lippen. Aber der Geschmack war tatsächlich besser, als ich ihn in Erinnerung hatte.
Plötzlich waren seine Lippen auf meinen. Mir blieb das Herz stehen, und ich schloss meine Augen. Ich schmeckte ihn und mich, und seine Zunge suchte nach meiner. O Gott, war das guuuuut.
Ich hörte, wie er die Sicherheitsgurte löste, dann waren seine Hände an meinem Körper und er hob mich aus dem Auto.
Ich ließ es geschehen, ließ mich mit geschlossenen Augen von ihm über eine Schwelle tragen, einen langen Flur entlang, und dann durch eine Tür.
Ich bereitete mich darauf vor, dass er mich auf sein Bett warf, doch darin hatte ich mich getäuscht. Er stellte mich auf die Füße. Meine Schuhe hatte ich schon im Auto zu Fußkettchen werden lassen, und jetzt stand ich barfuß auf einem dicken Teppich.
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