Sarah bog auf den Highway in Richtung Bearfoot ab.

Er schlängelte sich durch die Berge und legte sich auf die Schneelandschaft, wie ein schwarzes Trauerband. Links und rechts der Straße säumten hohe, dichte Tannen und steile Hänge den Weg.

Auf ihnen hatte sich der Neuschnee wie Zuckerguss gelegt. Alles machte den Eindruck einer Weihnachtsdekoration.

Sarah lenkte den Wagen sicher über die mit Schneematsch verklumpte Straße. Sie war nun schon sechs Stunden unterwegs, unterbrochen von ein kurzen Zwischenstopps in den Coffeeshops am Highway, die zu dieser Zeit meist nur von Fernfahrern besucht waren. Es war kurz vor Weihnachten. Die meisten Menschen, die jetzt noch unterwegs waren, fuhren entweder in den Urlaub, oder sie waren auf dem Heimweg zu ihren Familien.

Noch zwölf Stunden, dachte Sarah. Hier in der weiten, abgelegenen Landschaft war es zu dieser Jahreszeit eher öde und langweilig. Die nächst größere Stadt war hundertunddreißig Meilen entfernt.

Die Leute lebten hier im Sommer von der Landwirtschaft und im Winter von den wenigen Stammgästen, die Skilanglauf betrieben oder einfach nur in den Bergen wanderten. Die Gegend war noch nicht für den Tourismus erschlossen und eher was für Insider, die irgendwann einmal hier vorbeigekommen waren, und weil es ihnen gefiel, jedes Jahr vorbeischauten. Wenn man so wollte, dann lebten die Menschen hier hinter den Hügeln ein eher beschauliches und geordnetes Leben. In festen Familienstrukturen und Traditionen. Auf dem Lande eben.

Leise spielte das Autoradio Weihnachtsmusik. Sarah hatte den Tempomat eingeschaltet. Der Highway führte in weiten Bögen um die Hügelketten herum und schien kein Ende zu nehmen. Die Temperaturanzeige des Kühlers war auf den letzten Kilometern stetig, wie ein Minutenzeiger, nach oben ins rote Feld gewandert. Das rote Warnlicht ging an, und ein leise summender Signalton war zu hören.

„Verdammt,“ sagte Sarah und hielt in der nächsten Nothaltebucht an. Sie schaltete den Motor aus und öffnete die Motorhaube. Ein leises zischeln war zu hören. „Ausgerechnet jetzt, fluchte sie, das kann länger dauern.“ Der Kühler musste abkühlen, bevor sie an eine Weiterfahrt denken konnte. Und wie lange würde es dann wieder dauern bis das gleiche Problem erneut auftauchte.

Sarah ließ die Motorhaube hochgeklappt und setzte sich hinter das Steuer, stellte den Sitz in die längste Sitzposition und streckte ihre Beine aus. Das Radio brachte den neuesten Wetterbericht. Es würde bald Neuschnee geben.

Ein paar Scheinwerfer tauchten im Rückspiegel auf. Der Wagen wurde langsamer und hielt schließlich hinter Sarahs Wagen an.

Sarah erkannte im Halbdunkel den Officer aussteigen und auf ihr Auto zukommen. Sarah drehte die Scheibe herunter.

„Kann ich ihnen helfen,“ fragte der Officer freundlich.

„Ja, sagte Sarah, ich weiß nicht was kaputt ist. Entweder hat der Kühler zu wenig Wasser oder es ist etwas anderes. Die Signalleuchte brennt die ganze Zeit. Dabei hatte ich ihn erst vor der Fahrt zur Kontrolle in der Werkstatt.“

Sarah stieg aus, als der Officer zum Motor ging. Schließlich kam er zurück, setzte sich ins Fahrzeug und beobachtete die Leuchtanzeige im Armaturenbrett.

„Tja, meine Dame, sagte er, die Anzeige für das Motormanagement leuchtet. Ich fürchte, etwas stimmt mit der Wasserpumpe nicht. Sie werden nicht sehr weit kommen.“

„Und was soll ich jetzt machen,“ fragte Sarah.

„Wissen sie was, nehmen sie ihre wichtigen Sachen aus dem Auto, ich fahre sie nach Bearfoot. Dort gibt es eine Autowerkstatt, die kann das Auto abholen und es wieder reparieren. Hier können sie jedenfalls nicht bleiben. Es wird kalt und Schnee geben. Kommen sie.“

Sarah holte ihre Sachen aus dem Auto und stieg in den Polizeiwagen.

„Bearfoot ist zwar ein kleines Nest, aber sehr schön. Dort finden sie auch ein Zimmer für die Nacht. Meine Eltern wohnen dort.“

Sie fuhren los. Nach ein paar Meilen, bog er vom Highway in eine kleine Seitenstraße, die durch den Wald in Richtung Bearfoot führte.

„Mein Name ist Richard Miller. Ich bin hier für den Distrikt zuständig. Und wie heißen sie.“

„Mein Name ist Sarah Mitchell.“

„Ich habe an ihrem Nummerschild gesehen, dass sie aus New York State sind. Da haben sie noch einen langen Weg vor sich,“ meinte der Officer.

„Ja, entgegnete Sarah, mein und meine Eltern erwarten mich übermorgen in Buffalo. Ich werde sie wohl vertrösten müssen. Ich habe ihnen versprochen noch vor Weihnachten zu Hause zu sein. Ich habe Urlaub bei einer gemacht. Sie lebt in Portland.“

„Bis zu den Feiertagen werden sie sicher zu Hause sein. In zehn Tagen ist Weihnachten, und in ein oder zwei Tagen ist der Wagen allemal wieder repa-riert,“ sagte der Officer.

Die Straße führte einen Hügel hinauf und dann in steilen Serpentinen in ein Tal. Man konnte den Kirchturm erkennen, der ringsum mit bunten Lichtern geschmückt war und die mit Kettenlichtern hell erleuchteten Fensterrahmen der Häuser. Die Straße schlängelte sich den Berg hinab. Durch die Tannen wurden die Konturen der Häuser mehr und mehr sichtbar. Nach der letzten scharfen Kurve, ging es über eine Brücke in die Stadt. Die Häuser standen links und rechts der Straße wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht. Alle waren in weihnachtlichem Schmuck herausgeputzt. Zwischen Straße und Bürgersteig hatte man den neuen Schnee aufgetürmt und zu jedem Hauseingang eine kleine Schneise fein säuberlich in den Pulverschnee geschaufelt. Aus den Schornsteinen quoll weißer Rauch. Sarah erinnerte sich an die kleinen Häuser der Modelleisenbahn, die sie in dem großen Kaufhaus gesehen hatte, wo sie vor kurzem noch mit Elaine bummeln gewesen war. Man hatte ihnen Watte in die Schornsteine gesteckt und sie mit bunten Lichtern geschmückt. Es hätte Bearfoot sein können.

„Wir sind gleich da, meinte der Officer. Dort drüben ist die Werkstatt.“

Er hielt vor einer kleinen Halle, in der sich einige landwirtschaftliche Arbeitsgeräte befanden, eine kleine Schneefräse und was man für die Reparatur von Fahrzeugen aller Art so brauchte.

„Hallo Greg,“ rief der Officer und betrat die Halle.

Ein älterer Mann mit einer grünen, ölverschmierten Schirmmütze, auf deren Vorderseite der Name eines Landmaschinenherstellers stand, kam auf sie zu. Er hielt einen Lappen in der Hand und wischte sich Öl von seinen Fingern. „´Nabend Richard, murmelte der Alte. Was gibt´s.“

„Die junge Dame hier hat ein Problem mit ihrem Auto. Wahrscheinlich der Kühler oder die Pumpe. Kannst du ihn Abschleppen und reparieren?“

„Blöde Frage, entgegnete der Alte. Abschleppen kann ich ihn heute noch. Aber anschauen werde ich ihn mir Morgen.“

Sarah reichte ihm den Schlüssel zu.

„Ich werde mich darum kümmern,“ sagte der Alte zu Sarah.

„Ja, dann wäre das schon mal erledigt, sagte der Officer. Hat Emily noch ein Zimmer frei,“ fragte er den Alten.

„Nein, gestern sind ein paar Stammgäste eingetroffen, aber frag mal bei Jenny nach, die kann dir vielleicht helfen.“

„Gut, werde ich, antwortete der Officer. Bestell Emily schöne Grüße von mir.“ Der Alte winkte und drehte sich um.

„Danke,“ rief Sarah ihm hinterher und setzte sich ins Auto. Der Alte hielt zum Abschied kurz die Hand an seine Schirmmütze und verschwand in der Halle. „Greg wird ihr Auto schon wieder in Ordnung bringen, was der nicht reparieren kann, ist mit Sicherheit kaputt. Greg ist für die Bauern hier der gute Geist, das Mädchen für alles, oder besser gesagt, die der Kompanie, wie man will. Der repariert vom Rasenmäher bis zur Erntemaschine alles was Räder oder Hufe hat. Wenn sie ein Pferd hätten, könnte er es beschlagen.“

„Er ist ein wenig kauzig,“ entgegnete Sarah und lächelte.

„Das sind die Leute alle hier, aber die meinen das nicht so. Im Grunde sind sie alle herzensgut und ehrlich. Wir fahren jetzt zu Jenny. Sie hat einen Laden hier an der Hauptstraße. Sie kann ihnen vielleicht ein Zimmer besorgen. Es ist eine ältere Dame, aber nicht so kauzig wie Greg,“ sagte der Officer.

Sie lachten beide.

Nach kurzer Fahrt stellte er den Wagen vor einem Laden ab.

„Wir sind da,“ sagte er.

Sie betraten den Laden. Ein kleine Glocke bimmelte, die an der Tür angebracht war. Eine Frau um die sechzig bediente ein paar Kunden an einem langen Tresen. Der Laden war mit allerlei Dingen für den Hausgebrauch voll gestellt, vom Reisigbesen, über Batterien, Tischdecken, Zinkwannen und vielem mehr. Sarah sah sich ein wenig um. Es ist ein typischer Kramladen, wie man ihn oft auf dem Lande vorfindet, dachte Sarah. Die Leute konnten es sich nicht leisten über hundert Meilen mit dem Auto in die nächste Großstadt zu fahren, um sich mit dem nötigsten zu versorgen. Alle hatten hier genug mit sich selbst und ihrer Arbeit zu tun. Besonders während der Maisernte. So hatte Jenny eben die Möglichkeit geschaffen, mit ihrem Laden alle bestens zu versorgen. Sogar einen Fernseher konnte man bekommen. Der Officer unterhielt sich mit der alten Dame und deutete auf Sarah. Sarah ging zu ihnen hinüber.

„Das ist Jenny Robertson,“ sagte er zu Sarah.

„Hallo, ich bin Sarah Mitchell.“ Sie gaben sich die Hand.

„Richard hat mir gerade von ihrem Missgeschick erzählt. Ich kann ihnen ein kleines Zimmer in meiner Wohnung über dem Laden anbieten. Für eine Nacht oder zwei reicht es allemal.“

„Das ist sehr nett von ihnen mir zu helfen. Ich hoffe ich mache ihnen damit keine Umstände,“ entgegnete Sarah.

„Unsinn, sie bleiben,“ sagte die Dame.

„Dann wäre ja alles geklärt,“ sagte der Officer.

„Wie kann ich ihnen danken,“ fragte Sarah.

„Das ist mein Job, antwortete Richard, keine Ursache. Aber sollten sie bis übermorgen bleiben, was ich nicht glaube, dann dürfen sie mich auf der Weihnachtsfeier im Feuerwehrhaus zu einem Punsch einladen,“ lächelte er. „Einverstanden,“ erwiderte Sarah und lachte.

„Ich fahre zurück zur Wache, ist sowieso schon Dienstschluss. Vergessen sie ihre Sachen nicht.“

Sie gingen zum Wagen.

Sarah brachte ihre Sachen in den Laden.

„Schönen Abend die Damen,“ rief Richard in den Laden hinein und winkte. Der Officer verabschiedete sich und ging.

„Na dann kommen sie mal,“ sagte die alte Dame und schnappte sich eine Tasche. Sie verschwand in einer Tür hinter der Ladentheke und ging eine Treppe hinauf. Sarah folgte ihr mit einem Koffer unter dem Arm.

„Sie kommen gerade aus Portland, sagte die alte Dame. Ein weiter Weg.“

„Ja, meinte Sarah und ging die Stufen hinauf. Ich habe dort meine Freundin besucht und bin auf dem Heimweg nach Buffalo zu meiner ,“ sagte sie, als sie oben angekommen war.

„Hier ist es,“ sagte die Dame und öffnete das Zimmer.

Sarah trat ein.

„Es ist schön… und ich mache ihnen auch keine Umstände,“ fragte sie.

„Nein, fühlen sie sich wie zu Hause, entgegnete die Dame, und nennen sie mich Jenny, das machen alle hier.“

„Gut, und ich heiße Sarah.“

„Jetzt machen sie sich erst einmal frisch. Das Bad ist auf dem Flur. Ich schließe den Laden und mache uns etwas zu essen. Ich rufe sie dann.“

„Danke Jenny,“ sagte Sarah und lächelte.

Sarah packte ihre Sachen aus, verstaute sie in der Kommode und ging anschließend ins Bad.

„Ich sehe schlimm aus,“ dachte Sarah, als sie in den Spiegel sah. Sie zog ihre Kleider bis auf die Unterwäsche aus und bürstete ihre langen schwarzen Haare, knotete sie auf dem Kopf zusammen und wusch sich mit kaltem Wasser durchs Gesicht. Sie blickte in den Spiegel.

„Komm schon Sarah, rief Elaine, es hat schon geläutet.“

Sarah steckte ihre Zahnbürste zurück in den Becher, fuhr sich mit dem Handtuch über ihr Gesicht, warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und lief Elaine hinterher. Sie rannten vom Waschraum über den Flur und erreichten ihr Zimmer. Schnell legten sie sich ins Bett, zogen die Decke hoch bis zum Hals und schlossen die Augen.

„Das Licht,“ rief Sarah. Elaine drückte schnell auf den Schalter der Nachttischlampe. Es war dunkel.

Kurz darauf hörten sie Schritte. Türen wurden geöffnet und wieder verschlossen. Die Tür zu ihrem Zimmer wurde geöffnet.

„Alles O.k.,“ fragte die Lehrerin.

„Ja Miss Jackson,“ antworteten beide.

„Morgen gibt es für alle um acht Uhr Frühstück, sagte die Lehrerin, und zwar pünktlich. Stellt den Wecker auf sieben Uhr. Gute Nacht.“

Die Tür wurde geschlossen. Nach ein paar Minuten stand Elaine auf und drehte den Schlüssel in der Tür.

„So, jetzt kann keiner von den Jungs rein,“ sagte sie leise. Sie tastete sich zu Sarahs Bett und schlüpfte unter ihre Decke.

„Hallo mein liebes,“ sagte sie zu Sarah. Sie kuschelten sich an sich und sprachen leise.

„Wir haben echt Glück gehabt, mit dem Zimmer hier im Sommerlager. Das einzige Zweibettzimmer, und wir haben es erwischt. Stell dir vor, du wärest mit der dicken Susan zusammengelost worden,“ kicherte Elaine.

„Das wäre nicht auszuhalten gewesen, erwiderte Sarah. Aber das Glück hat mich mit meiner besten Freundin zusammengebracht.“ Sie drückten sich.

„Hast du gesehen, was Susan für dicke Dinger mit sich rumschleppt, meinte Elaine, das sind ja Melonen. Da sind mir deine aber lieber.“

„Was meinst du,“ fragte Sarah.

„Du hast dagegen süße Brüste. Genau richtig,“ entgegnete Elaine.

„Meinst du, die Jungen fahren darauf ab,“ fragte Sarah.

„Schau mal, sagte Elaine, deine Brüste sind schon wie bei einer erwachsenen Frau, meine dagegen sind noch klein.“

„Unsinn erwiderte Sarah. Deine sind auch ganz süß, und wer weiß, vielleicht werden sie noch größer als meine.“

Elaine zog ihr Shirt aus.

„Fühl mal.“ Sie tastete nach Sarahs Hand und führte sie an ihre Brust.

„Was meinst du.“

„Sie sind schon etwas größer, als beim letzten mal,“ meinte Sarah.

„Bist du sicher, das ist erst zwei Monate her,“ sagte Elaine.

„Ich finde, du hast schöne Brüste Elaine.“

„Tatsächlich,“ erwiderte Elaine ungläubig und tastete über ihre Brust.

„Wenn ich es dir sage, dann kannst du es glauben.“

Elaine kam dicht an Sarah heran und anstatt sie freudschaftlich auf die Wange zu küssen, landete sie im Dunklen auf ihrem Mund.

„Was machst du,“ fragte Sarah.

„Ich wollte mich nur bedanken, gab Elaine etwas verlegen zurück. Aber du schmeckst mir besser als Jason.“

„Du hast mit Jason geknutscht,“ sagte Sarah entgeistert und richtete sich etwas auf.

„Sei leise, sonst kriegen wir Ärger zischelte Elaine. Ja, vor ein paar Wochen nach der Schule. Aber es war eher ekelig. Er hat nach Kaugummi geschmeckt. So süß, wie Zuckerwasser.“

„Und ich schmecke anders,“ fragte Sarah erstaunt.

„Ja, sagte Elaine, du schmeckst anders.“

„Und wonach.“

„Nach Pfefferminze,“ meinte Elaine.

„Das kommt von der Zahnpasta,“ erläuterte Sarah.

„Egal, es schmeckt gut,“ sagte Elaine.

„Willst du noch mal,“ fragte Sarah nach einer Weile mit unsicherer Stimme. „Was,“ fragte Elaine.

„Mich küssen, antwortete Sarah. Wir sind doch echte Freundinnen und das ist doch nur ein freundschaftlicher Kuss. Ist das etwas schlechtes.“

Elaine überlegte.

„Nein, wieso sollte es etwas schlechtes sein jemanden zu küssen, den man gerne mag.“

„Und wenn wir uns schon gegenseitig an die Titten fassen, dann ist es erst recht nichts ungewöhnliches, kicherte Elaine. Und in manchen Ländern gehört es sogar zur Begrüßung dazu.“

„Sich an die Titten zu fassen,“ fragte Sarah erstaunt.

„Nein, du Dummerchen, sich zu küssen.“

„Auch auf den Mund,“ fragte Sarah.

„Weiß nicht, aber wir können ja eine Ausnahme machen,“ sagte Elaine und kam näher.

Das dünne Licht des Mondes fiel durch den Spalt der Fenstervorhänge.

Ihre Augen hatten sich bald an die Dunkelheit gewöhnt.

Sie sahen sich an.

„Magst du mich denn so gern,“ fragte Elaine.

„Ja, sagte Sarah leise, du bist für mich etwas besonderes. Wenn mich eine Freundin küssen darf, dann nur du.“

Elaine beugte sich zu Sarah herab und küsste sie auf den Mund. Sie schlossen ihre Augen.

„Ist es schön so, fragte Elaine, nachdem sie sich eine Weile zärtlich mit ihren Lippen berührt hatten.“

„Hat Jason das auch mit dir so gemacht,“ fragte Sarah.

„Du bist achtzehn und hast noch nie mit einem Jungen geknutscht,“ fragte Elaine verwundert.

„Ja,“ gab Sarah zu.

„Pass auf, ich zeig es dir,“ sagte Elaine kurz. Sie legte ihre Lippen auf Sarahs Mund und begann sie zu küssen. Sarah lag wie versteinert. Elaine öffnete ihre Lippen und ließ ihre Zunge in Sarahs halb geöffneten Mund gleiten. Sie berührten sich vorsichtig mit den Zungen. Sarah begann schwer zu atmen. Elaine legte eine Hand auf Sarahs Brust und streichelte sie. Sarahs Brustwarzen wurden hart. Elaine fühlte es.

„Gefällt dir das,“ fragte Elaine.

„Ja, es ist schön mit dir.“

Elaine küsste sie wieder. Sie fasste Sarahs Hand und legte sie auf ihre Brust. Dann glitt sie mit ihrer Hand unter Sarahs Shirt und begann ihre Brüste wieder zu streicheln. Sarah begann schwerer zu atmen und schaute Elaine in die Augen. Elaine hörte auf. Sie lag halb auf Sarahs Körper. Sie schauten sich an.

„Du bist schön, sagte Elaine zärtlich. Ich habe noch nie ein Mädchen geküsst und etwas schöneres gespürt als jetzt gerade. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir das tun sollten.“

Sarah streichelte Elaine über die Wange.

„Es bleibt unter uns, entgegnete sie. Hier sieht uns ja keiner. Und wenn wir uns ab und zu küssen, ist das nichts schlimmes.“

„Sarah, sind sie da drin,“ fragte Jenny und klopfte leise an die Badezimmertür. „Ja… ja, stotterte Sarah und kam zu sich. Ich bin gleich so weit.“

„Gut, dass Essen ist fertig, kommen sie herunter, und dann immer dem Omelettgeruch nachgehen, lachte Jenny, so finden sie die Küche.“

Sarah lachte.

„Ist gut, ich komme gleich runter,“ rief sie durch die geschlossene Tür.

Das Essen duftete köstlich als Sarah die Küche betrat. Jenny brühte gerade den Kaffee auf.

„Setzen sie sich und greifen sie zu, es ist genug da.“

Jenny füllte die Tassen und setzte sich zu Sarah an den Tisch. Sie faltete die Hände und sprach ein kurzes, leises Gebet. Sarah legte das Brot höflich zurück auf den Teller und schaute sie an.

„Ist schon gut Kleines, sagte Jenny mit einem Lächeln, reine Gewohnheit.

Wenn man so alleine lebt wie ich, dann hat man abends meist keinen anderen mit dem man sprechen kann. So muss der da oben öfters herhalten und sich meine trostlosen Monologe anhören. Haben sie Familie,“ fragte Jenny.

„Ja, meinen Mann Daniel und einen , Tim.“

„Dann sind sie ja eine richtige Familie, sagte Jenny erfreut. Sehen sie, ich war nie verheiratet. Wir hatten zwar die Möglichkeit, haben sie aber nie nutzen können. Es war damals alles nicht so ganz einfach. Es ist lange her.“

Sarah aß ihr Omelett.

„Hier nehmen sie noch. Jenny reichte Sarah den Brotkorb. Selbst gebacken,“ sagte sie mit sichtlichem Stolz.

Ich kann nicht mehr, sagte Sarah und lächelte.

„Sie haben noch einen langen Weg vor sich, da müssen sie Kraft haben,“ meinte Jenny.

„Das ist lieb gemeint, erwiderte Sarah, aber ich kann wirklich nichts mehr essen.“

„Na gut, meinte Jenny, aber ich schaffe noch eine.“

Sie machte sich noch eine Scheibe Brot zurecht und ließ sie sich sichtlich schmecken. Sarah schmunzelte.

„Wenn sie wollen, können sie ihre Familie anrufen und Bescheid geben, dass alles in Ordnung ist, sagte Jenny. Das Telefon ist dort im Flur an der Wand.“

„Danke, ich werde morgen früh anrufen,“ sagte Sarah.

„Wie sie meinen, Sarah. Möchten sie noch etwas für die Nacht,“ fragte Jenny. „Nein danke, ich habe alles, erwiderte sie. Ich gehe jetzt besser schlafen.“

„Ja gut, dann bis morgen, und gute Nacht, erwiderte Jenny. Ich stehe immer früh auf, ab sechs Uhr können sie Frühstücken, wenn sie wollen.“

„Danke, bis morgen,“ sagte Sarah und ging nach oben auf ihr Zimmer.

Sarah setzte sich aufs Bett und ließ sich müde nach hinten fallen. Sie schloss die Augen.

Nachdem sie geduscht hatten, gingen sie zurück in Sarahs Zimmer und schlossen ab.

„Wie gefällt es dir. Sei ehrlich. Elaine schaute sich im großen Spiegel an. Den Slip habe ich gestern gekauft.“

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