(Fast) zu viel des Guten
…Marco hat ein Problem
Marco war ein ganz normaler Junge gewesen. Ein Rabauke, immer für Streiche zu haben, mehr auf dem Fußballplatz als woanders zu finden, dennoch ganz gute Schulnoten. Gute Freundschaften mit einigen Jungen aus seiner Klasse. Sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern. Alles stand zum Besten.
Dann kam Marco in die Pubertät. Die brachte alle durcheinander und viele Jungs hatten mit den Auswirkungen der Veränderungen zu kämpfen. Zunächst ging es Marco nicht anders als seinen Klassenkameraden. Er wuchs in die Höhe. Entdeckte erste Barthaare. Wusste manchmal nicht so recht, wo hin mit sich. Fand Mädchen auf ein Mal gar nicht mehr so doof, zumindest nicht alle. Wer wollte schon in der vierten neben einem Mädchen sitzen? Nun vermischten sich die Geschlechter in der Sitzordnung ganz unauffällig auffällig. Auch beim Fernsehen gab es Veränderungen. Bisher waren Fußball und Actionfilme seine klare Präferenz. Hatte er bisher immer vor Genervtheit aufgestöhnt, wenn in einem spannenden Film die Hauptdarsteller sich in eine Liebesgeschichte verstrickten, fieberte er nun heimlich diesen Geschichten entgegen und hoffte, vielleicht auch eine Liebesszene mit viel nackter Haut sehen zu können. Einige Freunde konnten schon den neuen Musikkanal MTV empfangen. Wenn deren Eltern nicht zugegen waren, schauten sie Videoclips. Mit Vorliebe solche, mit Tänzerinnen oder Sängerinnen. Viel hatten die nie an.
Dann fingen die Probleme an. Marco wachte mitten in der Nacht auf und verspürte einen deutlichen Druck auf seiner Blase. Halb schlaftrunken wankte er ins Bad, um sich zu leeren. Doch es kam einfach nichts. Also legte er sich wieder ins Bett. Doch der Druck blieb, wurde stärker und unangenehmer, so dass er nicht mehr schlafen konnte. Als er zum Frühstück aufstand, dachte er, dass es schon gehen würde. Zunächst vergaß er das Ganze auch, weil der einsetzende Trubel ihn ablenkte. Aber im Bus zur Schule ruhig auf dem Platz sitzend, war der Druck noch stärker. In der Schule rannte Marco gleich auf die Toilette, doch wieder kam nichts. Irgendwie war ihm das Ganze unheimlich, aber auch peinlich. Dennoch sprach er vor dem Klassenraum seinen besten Kumpel Christian darauf an, möglichst beiläufig natürlich. Der lachte kurz auf, wurde leise und meinte „ja, ja, gestern Abend hatte ich da unten auch Schmerzen, nachdem ich das neue Madonna Video gesehen habe. Da half nur eins, rauf aufs Zimmer, Tür zu und mir einen geschrubbt. Dann ging’s mir besser.“
Einen geschrubbt. Sie hatten in diesem Schuljahr schon häufig über dieses Thema gesprochen. Christian hatte angefangen, andere Jungs dann auch von ihren Erlebnissen berichtet. Marco war unsicher gewesen, ob er das abschreckend oder aufregend finden sollte. Zweimal hatte er es abends heimlich unter der Decke probiert. Doch sein Ding war nicht so steif geworden, wie die anderen beschrieben hatten. Und so toll hatte es sich auch nicht angefühlt. Als dann beim zweiten Mal seine Mutter rein gekommen war, um ihn noch etwas zu fragen, war er vor der Angst, dabei einmal erwischt zu werden, so zurückgeschrocken, dass er das Thema für sich erstmal auf Eis gelegt hatte. Er ließ lieber die Finger von sich. Aber sollten die Schmerzen nun damit zu tun haben? Quatsch mit Soße, dachte Marco und ging in den Unterricht.
Es wurde nicht besser. In Mathe konnte er sich kaum konzentrieren, zum Ende der Stunde verzog er das Gesicht vor Anspannung. „Hast Du was, Marco“, fragte ihn sein Lehrer. Auf die Antwort, ihm ginge es nicht so gut, schickte ihn der Lehrer erstmal an die frische Luft. „Wenn es dann nicht besser wird, solltest Du vielleicht heimgehen“. Vor der Tür fasste Marco einen Entschluss. Er suchte die Toilette auf und sperrte sich in eine Zelle. Da noch keine Pause war, war er ganz allein. Er ließ die Hose runter und betrachtete seinen Penis. Komm kleiner Freund, lass uns mal probieren, ob das hilft, dachte er. Er griff mit der rechten Hand nach dem lasch hängenden Körperteil und begann, dieses zu massieren und die Handbewegung zu imitieren, die Christian ihm mehrfach vorgemacht hatte.
Es tat sich nichts. Was ist mit mir verkehrt, dachte Marco. Die anderen Jungs würden bestimmt über mich lachen. Und die Mädchen erst. Bei dem Gedanken an die Mädchen wurde ihm wärmer. Vor allem bei dem Gedanken an Bettina, Bettina Gerstner. Sie saß in der ersten Reihe, so dass er im Unterricht nur ihren Rücken und ihr wunderschönes langes Haar betrachten konnte. In der Pause stellte er sich aber häufig so auf, dass er ihr Gesicht sah. Und, na, den Rest von ihr. Zum Beispiel ihren deutlich ausgebeulten Pullover. Bei der Vorstellung, was unter diesem Pullover steckte, spürte er, wie sich etwas reckte. Mit Erstaunen und Erleichterung beobachtete Marco, wie sich sein Glied versteifte. Nicht aufhören, nicht aufhören, feuerte er sich an.
Er stelle sich vor, Bettina würde ihn besuchen, in seinem Zimmer. Und sich ausziehen. Ganz langsam. Stück für Stück. Ganz. Nur für ihn. Sein Penis war nun ganz hart. Und viel, viel größer als zuvor. Und es fühlte sich gut an, ihn zu streicheln und zu reiben. Marco lehnte sich zurück. Er schloss die Augen. Er bemühte sich, sich eine nackte Bettina auszumalen. Bilder aus Zeitschriften und Werbungen schoben sich geistig über das bekannte Bild von Bettina. Immer schneller wurde seine Hand. Er keuchte leicht. Gerade als er sich vorstellte, wie er seine Hand ausstreckte, um ihre Brust zu berühren, verspürte er ganz seltsame Gefühle. Im wurde heiß und kalt. Sein ganzer Körper fing an zu zittern und sein Glied wurde größer und größer. Mit schnellen Bewegungen rieb seine Hand den Penis. Das nennt man also schrubben, ging es ihm noch durch den Kopf. Dann sah er auf einmal Blitze, er spürte, wie etwas in ihm explodierte und sein Schwanz wie wild zuckte.
Genau in diesem Moment ertönte die Pausenklingel. Erschrocken riss Marco die noch geschlossenen Augen auf. Gleich würde es hier vor Schülern wimmeln. Dann sah er die Bescherung. Seine Hand, seine Hose, sein Pullover, der Boden vor der Toilette und die Tür waren über und über mit schleimigen, weißem Zeug verklebt. Scheiße, dachte er. Das muss weg. Er riss die halbe Klopapierrolle ab und putzte seine Hände, die Klamotten, den Boden und die Tür. Das musste Sperma sein. Endlich hatte er auch welches. Es hatte geklappt. Er war ein ganzer Junge! Nun musste er sich nicht mehr verstecken. Jetzt konnte er auch mitreden! Als er den Eindruck hatte, einigermaßen sauber zu sein, stürmte er aus der Toilette, um zu seinem Klassenzimmer zurück zu laufen.
Erst nachdem die nächste Unterrichtsstunde schon angelaufen war, fiel Marco auf, dass das Druckgefühl und die Schmerzen weg waren. Hatte Christian wohl doch recht gehabt.
Nach den Lichtverhältnissen war es frühester Morgen, als Marco aufwachte. Da war es wieder, dieses Druckgefühl. Vielleicht doch die Blase, dachte er schläfrig und ging ins Bad. Wieder nichts. Er schaute auf die Uhr. 5.30. Viel zu früh zum Aufstehen. Aber wenn er versuchte, einzuschlafen, konzentrierte sich sein Körper auf diesen zunehmenden Druck. Was soll’s, dachte Marco und zog sich unter der Bettdecke die Schlafanzugshose aus. Wieder dachte er an Bettina. Erfreut stellte er fest, dass die körperlichen Funktionen sofort einsetzten. Wenige Minuten später biss er in die Bettdecke, um nicht laut aufzustöhnen und ergoss sich in ein Tempo. Dennoch quoll an seiner Hand entlang Flüssigkeit. Er putzte sein Bettlaken. Dann legte er sich wieder hin und schlief tatsächlich noch einmal ein.
Die nächsten Tage erging es Marco nicht anders. Auch wenn er das „Geschrubbe“ nicht unangenehm fand, fehlte ihm bald der Schlaf. Sein Freund Christian schüttelte amüsiert den Kopf. „In Dir tobt der wilde Trieb. Aufgewacht bin ich davon noch nie. Warum schüttelst Du nicht am Abend vor dem Einschlafen die Palme? Mach ich jetzt immer, danach schlafe ich wunderbar“.
Christian ist immer so direkt, dachte Marco. Aber auch pragmatisch. Am Abend probierte er es aus. Im Kopf noch die Bilder von der hübschen Frau aus der Fernsehserie, in der linken Hand drei Tempos, machte sich die rechte Hand an die Arbeit. Diese Nacht schlief er wirklich durch. Nun gut, wenn das die Lösung war, das konnte er einrichten. Nur sein hoher Tempoverbrauch und der überquellende Papierkorb waren ihm peinlich. Zum Glück hatte er nicht mitbekommen, wie seine Mutter beim Bettenmachen angesichts der vielen Flecke grinsen musste und nun einfach häufiger die Wäsche wechselte.
Marco war sich nicht sicher. Waren es drei oder vier Wochen gewesen? Dann wachte er doch am frühen Morgen auf, auch wenn er sich am Vorabend erleichtert hatte. Es blieb ihm nichts, als es am Morgen noch mal zu tun. Einmal war er nach einer Geburtstagsfeier so spät nach Hause gekommen, dass er vor Müdigkeit einfach eingeschlafen war. Gegen 4.30 Uhr wachte er auf und diesmal war das Druckgefühl deutlich an der Schmerzgrenze. Als er 10 Minuten später kam, schien ihn die Samenmenge deutlich größer, die sich in seine Taschentücher ergossen hatte.
Kaum hatte er sich an den Rhythmus gewöhnt, sich am Abend vor dem Schlafen und in den frühen Morgenstunden Erleichterung zu verschaffen, quälte ihn am frühen Nachmittag der vertraute Druck. Der einfach halber zog er sich in eine Toilette zurück und gab dem Druck nach. Darauf angesprochen, hatte er das Gefühl, Christian würde ihm die Story so langsam nicht mehr abnehmen. „Du hast es aber ganz schön nötig. Ich muss zwischendurch auch mal Pause machen. Leg Dir doch noch ein anderes Hobby zu“.
Doch ein Hobby war es nicht. Dreimal am Tag brauchte Marco diese Erleichterung, sonst verspürte er einen schmerzhaften Druck. Als dreimal nicht genügte, und er sich in der Situation sah, in seinen Tag noch eine weitere Pause einzubauen, überwand Marco seine Verlegenheit und ging zu einem Arzt. Nicht zu ihrem Familienarzt, das war ihm zu peinlich. Den Arzt hatte er aus dem Telefonbuch, Hauptsache, er war schön weit weg. Er schilderte dem Arzt sein Problem, musste sich ausziehen und seinen Unterleib untersuchen lassen. Der Arzt konnte ihm auch nicht viel sagen, bemerkte, dass sei in seinem Alter doch üblich, verwies ihn aber an einen Spezialisten. Der glaubte Marco als erster, dass er ein wirkliches Problem hatte. Er entnahm ihm Blut, maß alle möglichen Körperfunktionen und bat ihn, daheim einmal Sperma in ein Gläschen zu füllen und zur Untersuchung vorbeizubringen. Dem folgten weitere Untersuchungen. Noch ein Spezialist wurde hinzugezogen. Marco hatte seine Eltern informieren müssen. Erst hatte er um den heißen Brei herumgeredet. Dann es einfach geschildert, wie es war. Es war allen peinlich gewesen, aber seine Eltern boten ihm jegliche Unterstützung an.
Wieder waren einige Wochen vergangen. Inzwischen „entlud“ sich Marco fünfmal am Tag. Er musste Tagebuch führen und die Menge des Ejakulats messen und notieren. Er kam sich vor wie eine Laborratte. Und die Notizen waren beunruhigend. Die Menge des Ejakulats stieg an. In einer Ferienwoche wurde Marco für einige Tage in eine Spezialklinik überwiesen. Er fragte sich, wie viele Ärzte ihn noch untersuchen wollten. Aber so konnte es nicht weitergehen. Dann hatten sich die Experten geeinigt. Der Oberarzt der Klinik saß ihnen gegenüber, Marco und seine Eltern vor seinem großen Schreibtisch. Er erläuterte ihnen mit vielen Fachbegriffen und Fremdwörtern, dass Marcos Samenproduktion anormal aktiv sei. Sie produziere sowohl sehr hohe Menge an Samen als auch übergroße Anteile an Samenflüssigkeit. Diese Mengen stauten sich auf und verursachten das Druckgefühl. Eine solche Anormalität sei sehr selten und werde in der Fachpresse alle Jahre nur berichtet. Nein, Behandlungsmöglichkeiten seien keine bekannt. Die Ärzte rieten auch von einer Sterilisation ab. Da man die genaue Ursache der Überproduktion nicht kenne, ließe sich nicht vorhersagen, wie sich dieser Eingriff auswirke. Es gebe nur die Möglichkeit, durch regelmäßige Onanie den Druck zu reduzieren. Und Marco müsse sich vierteljährlich untersuchen lassen, um die weitere Entwicklung zu beobachten.
Na Klasse, dachte Marco beim Verlassen der Klinik. Ich bin ein Freak, der voll Samen anquillt. Und wenn ich nicht aufpasse, platze ich eines Tages. Christian meinte später nur lapidar „ist doch super, Du hast ärztlich attestiert das Recht darauf, Dir rund um die Uhr einen zu wichsen. Kann Dir keiner verbieten. Ist doch Spitze“.
So richtete sich Marco mit seiner „seltenen Anormalität“ ein. Eigentlich wäre es nicht so schlimm gewesen. Andere Jungs befriedigten sich ja auch täglich selbst. Christian meinte zu seinem Trost „an manchen Tagen bin ich bis zu 5 mal dabei. Nur ich muss aufpassen, dass meine Mutter nichts mitbekommt, sonst bekomme ich bestimmt eine katholische Moralpredigt“.
Nun, um seine Mutter musste er sich keine Sorgen machen. Seine Eltern waren nach dem Klinikbesuch sehr besorgt um ihn gewesen. Seine Mutter hatte sich mit ihm zusammengesetzt und alle Peinlichkeit aus dem Thema genommen. Ihn getröstet, ihm ihre Unterstützung zugesagt. Seine Eltern hatten sogar den Playboy abonniert. „Du musst ihn ja nicht lesen, Marco. Aber falls Du mal ein paar Anregungen brauchst, weißt Du, wo das Magazin liegt“.
Die Zeitungen stapelten sich bald in einer Schublade des Wohnzimmerschrankes. Zunächst wäre es Marco völlig unangenehm gewesen, sich dieser Zeitung zu bedienen. Mit dem Wissen seiner Eltern. Aber dann gewann die Neugier. Er fand die Fotos sehr schön und aufregend. So freute er sich bald auf den Monatsanfang. Schon fast unbefangen nahm er seiner Mutter das Magazin aus der Hand und zog sich auf sein Zimmer zurück.
Was wirklich bedrückend war, waren das Gefühl, nicht normal zu sein und die Angst. Die Angst, es könnte rauskommen und er zum Gespött der Mitschüler werden. Außer Christian wusste es in der Schule niemand. Und der hielt dicht. Dafür lieh ihn Marco mal ab und zu den neuesten Playboy. Und da war die Angst, es würde alles schlimmer und schlimmer werden. Bis es sein Leben völlig einschränkte. Und eine Angst, die sich Marco kaum eingestand. Wie sollte er ein Mädchen finden, dass seine Situation verstehen würde?
Nach einem Jahr hatte sich die Produktion seiner Samen und Flüssigkeit so erhöht, dass Marco sich im Schnitt sechsmal am Tag erleichtern musste. Dabei kamen ihn jeweils Mengen, die nach statistischen Werten alle Grenzen sprengte. Sobald er seinen Rhythmus einmal verließ, meldete sich nach wenigen Stunden ein starkes Druckgefühl. Wenn er sich dann befriedigte, war die Spermenmenge kaum mehr mit Tüchern oder ähnlichem aufzufangen. Auf Anraten der Ärzte hatte Marco mit Ausdauersport und Krafttraining begonnen. „Bei Deiner täglichen Belastung brauchst Du ein gutes Herz, vor allem im hohen Alter“, war der Kommentar gewesen.
Bis Marcos 18. Geburtstag hatte sich seine Samenproduktion auf ein festes Niveau eingepegelt. Über ein Jahr wurde kein Anstieg mehr festgestellt. Die Ärzte gingen davon aus, dass es seinen Peak erreicht hatte. Marco war inzwischen 1,84 m groß, durchtrainiert und muskulös. Er fiel den Mädchen auf. Sie tuschelten, wenn er an ihnen vorbei lief. Kicherten hinter seinem Rücken. Doch er hielt sich lieber von allen fern. Zu groß war die Angst vor Problemen, die seine Besonderheit in dem Kontakt zu einem Mädchen schaffen könnten.
Dann kam in der Schule ein Soziologieprojekt. In Zweier-Teams sollten sie ein Referat zu Themen wie „Konflikte und ihre Ursachen“, „Friedensinitiativen“, „Mann und Frau“ und so weiter erstellen. Damit sie bei der Arbeit auch gleich erfahren konnten, wie man mit unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen umgeht, wurden die Arbeitsgruppen ausgelost. Und Marco wurde Bettina zugeordnet. Dieselbe Bettina, die er schon seit der 5. Klasse bewunderte. Die ihn in unzähligen feuchten Träumen als Vorlage gedient hatte. Die mit Siebzehn schärfer aussah, als die meisten Frauen, die Marco aus dem Playboy oder Fernsehen kannte.
Während des Projektes kamen sich Marco und Bettina näher. Und Marco erfuhr nach und nach, dass sich Bettina schon länger für ihn interessierte. Sich aber nie getraut hatte, ihn anzusprechen, da er immer Desinteresse an ihr und allen anderen Mädchen gezeigt hatte. „Wir haben schon spekuliert, dass Du schwul bist“, gestand sie ihm eines Abends bei einer Pizza. „Bin ich aber nicht“, hatte er geantwortet. „Weiß ich“, hatte Bettina gesagt und ihn geküsst.
Marco hatte zunächst unsicher und zurückhaltend reagiert. Aber Bettina hatte nicht locker gelassen. So hatte er sie eine Woche später in seine Arme geschlossen, tief geküsst und ihr seine Gefühle gestanden. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie es beim im Arm nehmen und küssen für erste belassen können. Doch Bettina wollte mehr. Sie empfand seine Zurückhaltung zunächst als „süß“ und gentleman like. Dann aber vermutete sie dahinter doch so etwas wie eine Ablehnung. „Findest Du mich nicht attraktiv? Gefalle ich Dir nicht? Denkst Du nicht manchmal an Sex?“
Was hätte er darauf antworten sollen? Doch, ich denke an Sex, mit Dir, jeden Tag sechsmal und das seit Jahren? Das traute er sich nicht. Und wich dem Thema aus. Bis ihn Bettina verführte, im besten Sinne. Es war eine Woche nach Bettinas achtzehntem Geburtstag.
Sie fuhr mit ihm zu einer kleinen Feier ihrer besten Freundin. „Karin hat sturmfreie Bude. Da kochen wir erst und spielen vielleicht was“, waren ihre Worte gewesen. Aber kaum waren sie angekommen, hatte Karin sich verabschiedet. Sie wolle mit Freunden ins Kino. Sie und Bettina tuschelten und mit einem viel sagenden Blick auf Marco verlies Karin das Haus.
Marco stand verdutz mitten im Wohnzimmer. Er schaute Bettina fragend an. Doch die winkte ihm nur zu, drehte sich um und verschwand aus einer Tür. Unschlüssig wartete Marco, dann folgte er ihr. Hinter der Tür führte eine Treppe nach oben. Und auf der untersten Stufe standen Bettinas Schuhe. Am oberen Ende der Treppe lag Bettinas Jacke. Dort angekommen erblickte er auf der Treppe, die zum nächsten Stock führte, Bettinas Jeans. Ihm wurde wärmer. Ganz oben lag auf der letzten Stufe Bettinas Bluse. Macro erreichte den Flur und schaute sich um. Drei Türen gingen vom Flur ab, eine war verschlossen, zwei nur angelehnt. In einem Türspalt sah er flackerndes Licht.
Er öffnete die Tür. Das musste Karins Zimmer sein. Er erblickte beiläufig ein Bücherregal, Schrank und Poster von Justin Timberlake, Karins großer Schwarm. Sein Blick blieb aber in der Ecke des Raumes hängen, in der Karins Bett stand. Um das Bett herum brannten Kerzen. Und auf dem Bett lag Bettina – nur in einem schwarzen BH und einer schwarzen Slip bekleidet. Der Anblick war atemberaubend. Das Kerzenlicht flackerte auf ihrer Haut. Und, na ja, der BH schien große Arbeit zu leisten, alles zu halten, was er halten sollte. Marco spürte, wie sich in seiner Hose etwas regte.
Bettina lächelte ihn an und klopfte neben sich. Dann hatte alles seinen Lauf genommen. Sie hatten sich geküsst, erst vorsichtig, dann leidenschaftlich. Marco hatte sie von ihren letzten Kleidungsstücken befreit. Und hatte ihren Körper erforscht. Bettina war glücklich gewesen. Endlich schienen sie diese unsichtbare Barriere zu überwinden. Nach einer Ewigkeit der Berührungen wollte sie mehr. Mit einem leicht verlegenen Lächeln zog sie unter dem Kopfkissen eine Kondompackung hervor. Marco wurde rot. Er hatte ja noch nie und hatte schon so auch noch nie ein Kondom benutzt. Hoffentlich würde alles gut gehen.
Dann hatten sie miteinander geschlafen. Es war ein tolles Gefühl gewesen. Endlich in Bettina. Es war so völlig anders, als sich selbst zu befriedigen. Bettina, die wusste, dass es Marcos erste Mal war, hatte fest damit gerechnet, dass ihn die Erregung sehr schnell zum Ende bringen würde. Aber ein Anfang wäre gemacht und die Ausdauer würde sich dann steigern. Aber durch seine täglichen Erleichterungen war Marco eher leicht überreizt und konnte sich lange halten. Das steigerte Bettinas Erregung umso mehr. Ein Mann, den sie nicht nur liebte, sondern der auch nicht nach 10 Sekunden in ihr kam!