Vorwort:
Aufgrund der vielen und berechtigten Kritik und weil ich selber nicht zufrieden war, habe ich mich dazu entschieden die ganze Geschichte komplett zu überarbeiten und zu verbesser. Viel Spass beim lesen
Laut strömt der Regen gegen die Fenster des Hotelzimmers, welches ich mir mit meiner kleinen Schwester teilen muss.
Meine Schwester Lea, unsere Eltern und ich verbringen die ersten beiden Wochen der Sommerferien gemeinsam in Irland.
Unsere Eltern haben sich in den 90ern während eines Studienjahres in Irland kennengelernt und dann später haben sich die beiden ineinander verliebt.
Ich und meine jüngere Schwester Lea kennen die Liebesgeschichte so gut als ob wir beide damals dabei gewesen wären und die Geschehnisse hautnah mit erlebt hätten.
Denn Mama und Papa lassen keine Gelegenheit ungenutzt um die Geschichte ihrer Liebe immer wieder aufs neue zu erzählen, und allen möglichen Leuten damit auf die Nerven zu gehen.
Egal ob wir uns auf einem Familientreffen befinden, mit den Nachbarn grillieren oder unsere Freunde bei uns zu Besuch sind. Immer wieder wird die alte Geschichte aufgewärmt und voller Euphorie und Enthusiasmus erzählt, als ob sie sich gerade erst letzte Woche zugetragen hätte.
Ich denke es ist offensichtlich das dieses Land einen ganz besonderen Platz in den Herzen unserer Eltern hat. Obwohl Lea und ich inzwischen alt genug wären um alleine Zuhause zu verweilen, oder bei Freunden hätten unterkommen können bestehen unsere Eltern darauf das wir beide stets mitkommen. Ist halt so ein Familiending.
Dieses Jahr gastieren wir in einem Hotel in mitten von Dublin, der Hauptstadt von Irland.
Unsere Eltern teilen sich gemeinsam ein Zimmer, während ich mir ein Zimmer mit meiner Schwester teilen muss.
Meine Schwester und ich verstehen uns nicht besonders gut. Wir beide reden kaum ein Wort miteinander wenn es nicht sein muss.
Früher als wir noch kleine Kinder waren, haben wir uns oft wegen Nebensächlichkeiten und Unsinn gestritten. Ich vermute die Tatsache das ich drei Jahre lang ein Einzelkind gewesen war, und die Aufmerksamkeit unserer Eltern nicht teilen wollte, hat den Grundstein für unsere unterkühlte Beziehung gelegt.
Heute ist das Ganze vor allem zur Erleichterung unserer Eltern bei weitem nicht mehr so beklagenswert wie es vor ein paar Jahren noch der Fall gewesen war.
Wir beide haben gelernt einander wann immer möglich aus dem Weg zu gehen.
Und aufgrund dessen beschränken sich unsere gemeinsamen Interaktionen auf das speisen am Esstisch oder auf ein gelegentliche Treffen im Flur.
Folglich ist der gemeinsame Hotel Aufenthalt von uns zweien eher wortkarg und für keinen von uns beiden ein besonders grosses Vergnügen.
Während unsere Eltern sich heute den ganzen Tag auf einem Ausflug amüsieren und bei den Cliffs of Moher sowohl Sonnenschein wie auch einen wolkenlosen Himmel geniessen dürfen, sitzen meine Schwester und ich in unserem Hotelzimmer fest.
Lea und ich hatten für heute Nachmittag ursprünglich geplant dass jeder für sich selbst ein bisschen in Dublin umherwandert und die irische Atmosphäre geniesst. Jedoch hat uns das Wetter einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht.
Schon den ganzen Morgen über war der Himmel grau und wolkenverhangen. Gegen Mittag hat es dann angefangen wie aus Eimern zu regnen.
Lea meinte noch, es könnte sich ja nur um ein kurzes Gewitter handeln welches in kürze weiter zieht . Jedoch tobt besagtes Unwetter nun schon seit geschlagenen zwei Stunden. Und wenn man einen Blick nach draussen wirft, sieht es nicht danach aus als ob sich in absehbarer Zeit daran etwas ändern würde.
Und so kommt es das wir beide schon den ganzen Nachmittag in unserem Hotelzimmer herumgammeln und uns langweilen.
Während ich auf meinem Bett liege und mein bestmöglichstes tue um mich auf irgendeine Weise mit meinem Handy abzulenken wälzt meine kleine Schwester sich nur einen Meter entfernt auf ihrem Bett, und versucht mit dem irischen Fernsehprogramm ihre Langeweile zu bekämpfen.
„Liebe Grüsse von Mama und Papa.“ Sage ich zu meiner kleinen Schwester, ohne die Augen von dem Display meines Telefones abzuwenden.
„Mama meint sie hätten super Wetter bei den Klippen. Sie hat sogar ein Foto geschickt“ Teile ich meiner Schwester mit, während ich ein unscharfes Bild betrachte, welches unsere Eltern zeigt wie sie bei den berühmten Klippen stehen und sich küssen.
„Wir hätten doch mitgehen sollen“ sagt Lea mit reumütiger Stimme , während sie nun Kopfüber auf ihrem Bett liegt und sich gerade eine Dokumentation anschaut welche so viel wie ich verstehe von einem irischen Schafhirten handelt.
„Warum sind wir nicht auch an die Klippen gefahren?“ fragt meine Schwester während sie ein lautes Gähnen von sich gibt.“
„Du wolltest in der Stadt einkaufen, und ich ertrage lange Reisen mit nicht. Mir wird schlecht wenn ich mehrere Stunden in einem Reisebus sitzen muss. Ausserdem sind die immer viel zu eng und vollgestopft mit fremden Leuten und anderen Touristen. Nein Danke.“
„Ich frage mich woher du das hast.“ sagt Lea nach wie vor auf den Fernsehr blickend. „Sonst hat das keiner von uns in der Familie.“
„Keine Ahnung“ erwidere ich. „Auf jeden Fall hatte ich keine Lust mehrere Stunden in einem Bus bis an das andere Ende des Lande’s zu fahren.“
„Du bist echt ein Langweiler.“ bemerkt Lea knapp, während sie das Programm wechselt und auf eine weitere Doku über irische Schafhirten schaltet.
„Oh mein Gott das kann doch echt nicht deren Ernst sein!“ Sagt Lea und schaltet den Fernseher aus.“Hier läuft aber auch gar nichts!“ Wettert sie und wirft achtlos die Fernbedienung auf den Boden.
„Und ich dachte schlechter als in Deutschland könnte das Fernsehen nicht mehr werden. Doch die Iren setzten ganz neue Maßstäbe was das angeht! . Was interessieren mich irgendwelche Dokus über einen Schafhirten der irgendwo in der Pampa lebt? Es würde mir vollkommen ausreichen wenn wir hier zumindest MTV empfangen könnten!
„Das ist nun einmal in einem Hotel so.“ Erwähne ich beiläufig während ich auf meinem Handy zwischen Instagram und Twitter hin und her switche.
„Die haben nun einmal nicht fünfhundert verschiedene Sender wie wir Zuhause. Sie übertragen halt einfach die wichtigen und allgemeinen Sender. Normalerweise sitzen die Leute auch nicht den ganzen Tag in ihrem Zimmer herum.“
„So eine faule Ausrede!“ entrüstet sich Lea. „Wir zahlen gutes Geld und das ist alles was uns geboten wird? Ich hätte nie gedacht das ich einmal Sendungen wie Frauentausch oder mitten im Leben vermissen würde.“
Ich verdrehe meine Augen. Die kleine findet schon immer einen Grund um sich zu beschweren. Kann sie nicht einfach mal für fünf Minuten die Klappe halten? Ich frage mich echt wie es dazu kommt das die Typen ihr die Bude einrennen. Es kann nur an ihrem Aussehen liegen. Denn ihr Charakter wird es ganz bestimmt nicht sein. Das ist wohl auch der Grund warum sie noch nie über längere Zeit einen Freund hatte. Die armen Kerle haben es wohl einfach nicht länger mit ihr ausgehalten.
„Lewin? Hörst du mir überhaupt zu wenn ich mit dir rede?“ bohrt Lea nach.
„Aha“ sage ich, während ich mir gerade verschiedene Memes betrachte und meiner Schwester nur mit halben Ohr zuhöre.
Genervt schaut mich Lea an und fragt dann: „Was machst du überhaupt die ganze Zeit?“
„Memes“ sage ich kurz angebunden. Erneut ohne sie eines Blicke’s zu würdigen.
Beleidigt funkelt Lea mich böse an. Daraufhin steht sie ruckartig von ihrem Bett auf und schiebt den Vorhang beiseite um einen Blick nach draussen zu werfen. „Und es regnet einfach immer noch in Strömen.“ Sagt sie mit einem lauten Seufzer.
„Wir sind in Irland was erwartest du? Mit solchem Wetter muss man einfach rechnen. Und das vor allem im Herbst. “ kläre ich meine kleine Schwester auf.
„Ach was du nicht sagst. Vielen Dank für die Aufklärung der Naturgewalten du möchtegern Pfadfinder.“ Herrscht mich Lea an und schliesst den Vorhang vor dem Fenster wieder. „Warum gehst du nicht irgendwo ein Zelt aufschlagen und nervst jemand anderes mit deiner Klugscheisserei?“
„Ich versichere dir. Wenn ich die Wahl hätte, wäre ich lieber alleine in einem kalten nassen Zelt, als hier mit dir.“ Erwidere ich auf den blöden Spruch meiner Schwester.
Lea setzt sich wieder auf ihr Bett und lässt dann erneut einen lang Seufzer von sich.
„Wir hätten mit Mama und Papa mitgehen sollen.“ Sagt Lea einmal mehr zähneknirschend. „Dann müssten wir uns jetzt nicht zu tode langweilen.“
„Du kannst immer noch in die Stadt gehen wenn du willst. Ich werde dich dich nicht davon abhalten.“ sage ich.
„Spinnst du? Ich gehe wohl kaum ganz alleine in eine Stadt die ich kaum kenne während es draussen regnet als ob demnächst die Welt untergeht. Zudem brauche ich dich wegen dem englisch.“ sagt Lea und starrt gedankenverloren an die Zimmerdecke.
„Wie gesagt bei dem Wetter bin ich nicht scharf darauf nach draussen zu gehen. Finde etwas womit du dich beschäftigen kannst und gehe mir nicht auf die Nerven.“
„Manchmal kannst du ein echtes Arsch sein.“ sagt mir meine Schwester.
Ich drücke weiter an meinem Telefon herum, während Lea auf ihrem Bett liegt und wahllos eine Broschüre des Hotel’s durchblättert.
Es vergehen einige Minuten in welchen man in unserem Zimmer nur das Rauschen des Regens und das leise Atmen von uns beiden hören kann.
Auf einmal verdunkelt sich der Bildschirm von meinem Telefon und ich bekomme eine Anzeige dass der Akku schwach ist, und dass das Handy geladen werden muss.
Ich strecke mich ausgiebig, gähne laut, und hänge mein Telefon an das dazugehörige Ladekabel welches auf der Kommode neben meinem Bett liegt.
Als ob sie auf eine Bewegung von mir gewartet hätte sieht meine Schwester von der Broschüre auf und fragt dann:
„Hey Lewin, wollen wir was spielen?“
Ich ziehe skeptisch die Augenbrauen hoch. “ Ne lass mal stecken. Ich habe gerade überhaupt keine Lust auf irgendwelche Spiele. Zudem, was willst du bitte spielen? Wir haben überhaupt keine Spiele eingepackt.“
„Keine Ahnung“ sagt Lea während sie nun kerzengerade auf ihrem Bett sitzt und mit angestrengter Miene nachdenkt. „Irgendetwas wird uns beiden schon einfallen.“ sagt sie während ihr Blick durch Raum fliegt, auf der Suche nach einer Idee was wir beide spielen könnten.
„Wir können ja verstecken spielen.“ Sage ich und kann mir ein Schmunzeln nicht verkneiffen.“
„Ha ha sehr witzig“ sagt Lea mit einem absichtlich unechtem Lachen.
„Kennst du keine guten Partyspiele oder so?“
„Party’s sind scheisse.“ Sage ich und gähne erneut. „Partys sind nur da für Leute die sich betrinken wollen weil sie mit ihrer Realität nicht zurecht kommen oder weil sie einfach in der Gegend herum vögeln möchten. Dafür ist mir meine Zeit zu wertvoll.“
„Oder für Leute die keine Loser sind, gerne Spass haben und ihr Leben geniessen.“ wirft Lea ein.
„Ach so ein Bullshit.“ Sage ich mit genervter Stimme. „Ich bin nie auf irgendwelchen Party’s und ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben.“
„Du bist nur nie auf einer Party weil du nie eingeladen wirst. Du bist ein langweiliger Nerd der sich lieber in seinem Zimmer einschliesst als etwas mit anderen Leuten zu unternehmen. Von mir würdest du keine Einladung für meine Geburtstagsparty erhalten. Nur so am Rande.“
Autsch das hat gesessen. „Ach halt doch die Fresse du Sackgesicht!“ Beschimpfe ich wütend meine Schwester.
„Ob du es glaubst oder nicht, ich könnte jedes Wochenende feiern gehen wenn ich möchte. Ich habe einfach bessere Dinge zu tun.“
„Was denn bitte?“ Fragt mich Lea. „Alles was du machst sind Videospiele spielen, und Serien zu schauen. Ein paar mal in der Woche triffst du dich mit ein paar Kumpels damit ihr gemeinsam Videospiele spielen könnt.“ Sagt Lea in herablassendem Ton.
„Ist auf jeden Fall besser als sich jedes Wochenende die Birne weg zu saufen und sich irgendwo Krankheiten zuzulegen.“ Sage ich abwehrend.
„Weisst du langsam verstehe ich warum du nicht besonders viele Freunde hast. Du bist nicht nur ein Arschloch, sondern ein riesiger Langweiler obendrauf.“
„Ich denke damit komme ich gerade noch so klar.“ Antworte ich ihr.
Lea verdreht ihre Augen. „Du bist echt eine Lahme Socke. Kein Wunder hattest du noch nie eine Freundin.“ Ergänzt sie in einem provokativem Ton.
„Wenn du meinst“ sage ich achselzuckend und hole mir eine Limonade aus dem Kühlschrank.
Lea blickt mir neugierig hinterher. „Was meinst du mit: „wenn ich meine?“ Gibt es etwas das ich wissen sollte? Oder bluffst du mal wieder nur?“ Fragt meine kleine Schwester interessiert.
„Nö“ sage ich einfach, lege mich wieder auf mein Bett und nehme wieder mein Telefon in die Hand.
„Du kannst mir nicht einfach nur mit „nö“ antworten wenn ich dir eine Frage stelle!“ sagt Lea empört.“
„Und warum sollte ich das nicht können?“ Entgegne ich neckisch.
„Ach komm schon Lewin sei nicht so. Lass uns ein bisschen plaudern. Ich will mehr über dich wissen. Wir beide reden sonst nie zusammen.“
„Wir beide haben noch nie viel miteinander geredet. Warum möchtest du das jetzt auf einmal ändern?“ Frage ich meine Schwester.
„Keine Ahnung. Einfach so.“ schmunzelt Lea und beginnt mit den Beinen an ihrem Bettrand hin und her zu wippen.
„Wir beide sind Geschwister, und wissen kaum etwas von einander. Ich finde das irgendwie schade. Zudem ist mir sooooo langweilig und ich kann mit Niemandem sonst reden.“ Sagt Lea mit einem Schmollmund.
„Vergiss es dein Schmollmund zieht bei mir nicht. Der Quatsch mag bei den Trotteln Zuhause wirken, doch mich beeindruckst du damit nicht..“
Lea’s Schmollmund weicht einem beleidigten Gesichtsausdruck.
„Und die Geschichte von wegen du willst mehr von mir wissen kaufe ich dir ebenfalls nicht ab. Das wir nicht viel von einander wissen hat dich bis jetzt all die Jahre auch nicht gekümmert. Wenn du reden willst, nerve eine von deinen Freundinnen!“ Versuche ich meine Schwester abzuwimmeln.
„Die haben keine Zeit.“ Sagt Lea bedrückt. „Lisa ist mit ihrer Familie im Vergnügungspark, Janice ist in Paris und Noemi ist bei ihrem Freund. Die hat andere Dinge im Kopf als mir zu telefonieren.“
„Anscheinend nicht nur im Kopf.“ gluckse ich kaum vernehmbar.
„Bitte Lewin du bist der Einzige der übrig bleibt.“ sagt Lea in einem fast schon weinerlichen Tonfall.
„Ich habe keine Lust auf dummes Gequatsche“ sage ich genervt.
Lea zieht erneut einen Schmollmund. Für einige Minuten herrscht wieder Stille, während sie den Raum erneut nach einer Idee absucht um sich die Zeit zu vertreiben. Auf einmal sagt sie dann: „Komm wir spielen ein bisschen Wahrheit oder Pflicht.“
Ich hebe den Blick von meinem Telefon und sehe wie Lea auf ihrem Bettrand sitzt und mich erwartungsvoll anstarrt.
Ich mustere meine Schwester mit einem skeptischen Blick. „Wahrheit oder Pflicht?“ Frage ich. Wie alt bist du? Zwölf?“ Lache ich hämisch.
„Das ist ein Spiel welches Kinder in der Grundschule spielen um sich gegenseitig nackt zu sehen. Oder Leute die vögeln wollen. Warum zur Hölle denkst du dass ich ausgerechnet dieses Spiel mit dir spielen möchte?
„Hey komm mal runter von deinem hohen Ross. Keiner hat hier etwas von Sex gesagt“ Sagt Lea abwehrend. „Und glaub mir niemand ist scharf darauf dich nackt zu sehen.“ Sagt meine Schwester und macht Geräusche als ob sie sich übergeben würde.
„Ich dachte mir vielleicht bist du während eines Spiels bereitwilliger mit mir zu reden. Ich meine du als Gaming Nerd würdest dir so eine Herausforderung bestimmt nicht ergehen lassen. Ihr Typen habt einen seltsamen Stolz was solche Dinge angeht. Komm schon Lewin bitte. Mir ist so scheisse langweilig.“
„Ne und dann willst du von mir das ich aus der Toilette trinke oder irgendwelchen ranzigen Dreck esse.“ entgegne ich abgeneigt.
Lea verdreht genervt ihre Augen. „Meine Güte du bist ein verdammter Schlappschwanz. Wie wäre es damit: Zu Beginn beantworten wir einfach nur ein paar Fragen. Wenn wir beide Spass haben können wir ja anfangen Pflichten
mit ein zu beziehen. Wenn es dir nicht gefällt beenden wir das Spiel.“ Schlägt Lea vor.
„Jedoch würde mich das natürlich zur Gewinnerin machen, und du müsstest auf Ewig mit der Schande Leben dass du gegen deine Schwester bei Wahrheit oder Pflicht verloren hast.“ Fügt Lea mit einem zwinkern hinzu.
Ich bin drauf und dran nein zu sagen, jedoch scrolle ich seit Minuten immer und immer wieder durch die selben Memes, Bilder und Videos und inzwischen ist auch mir echt langweilig.
Ich seufze. „Na schön von mir aus.“ Willige ich ein und rolle mit meinen Augen.
„Was echt jetzt?“ Fragt mich Lea ganz erstaunt.
„Ja warum nicht?“ sage ich und reibe mir die Augen. „Einfach nur ein paar Fragen. Wenn du keine dämlichen Fragen stellst können wir von mir aus später auch noch ein Paar Pflichten einbauen.“
„Abgemacht.“ sagt Lea erfreut und strahlt.
„Ach ja nur damit das klar ist. Ich esse keine ranzige Scheisse oder sonst irgendwelche widerlichen Sachen. Ansonsten brechen wir die ganze Übung sofort ab und du kannst dann meinetwegen Däumchen drehen!“
„Jaja mach dir nicht ins Hemd. Ich werde mir schon ein paar lustige Aufgaben für dich einfallen lassen.“ Versichert mir meine Schwester, während sie mich weiterhin erfreut anlächelt. Was habe ich mir da nur eingebrockt?
„Okay Wahrheit oder Pflicht?“ Fragt mich Lea.
„Wahrheit“ sage ich weit weniger enthusiastisch als Lea mir die Frage stellte.
„Okay lass mich mal überlegen“ flötet Lea mit ihrer Stimme und schaut gedankenverloren durch den Raum.
„Ich warte.“ Sage ich ungeduldig.
„Lass mir etwas Zeit ich will mir eine gute Frage überlegen!“ Sagt Lea während sie sich scheinbar den Kopf zu zerbrechen scheint.
„Meine Güte ihr Frauen müsst aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Frag einfach irgendetwas!“ Herrsche ich meine Schwester an.
„Ist ja gut, ist ja gut.“ Sagt Lea nervös. „Ähh was ist deine Lieblingsfarbe?“
Ich schaue meine Schwester mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Wow echt eine kreative Frage die du dir da ausgedacht hast…“ Sage ich herablassend.
„Was erwartest du wenn du mich unter Druck setzt? Ich wollte mir was lustigen überlegen, aber bei dir muss ja immer alles so schnell gehen!“ Sagt Lea abwehrend. „Soll ich mir was anderes überlegen?“
„Nein lass es bleiben. Sonst sitzen wir Morgen noch hier.“ Sage ich und und verdrehe meine Augen. „Meine Lieblingsfarbe ist Orange.“
„Siehst du, dass wusste ich nicht. Meine Lieblingsfarbe ist übrigens Grün.“ Sagt Lea mit einem Lächeln. „Also du bist dran. Stell mir eine Frage!“ Fordert mich meine Schwester auf.
„Also was ist dein Lieblingstier?“ Frage ich Lea.
„Der Löwe.“ Antwortet sie mir. „Dass sind so stolze und majestätische Tiere. Wunderschön aber gleichzeitig auch tödlich.“ Erzählt mir Lea voller Begeisterung.
„Was ist dein Lieblingstier?“ Fragt sie mich daraufhin. „Keine Ahnung… ich habe kein Lieblingstier.“ Sage ich.
„Ach komm schon erzähl keinen Blödsinn. Jeder Mensch hat ein Lieblingstier! Also sag schon!“ Sagt Lea in bestimmtem Ton. „Ach was weiss ich… ich mag Pinguine.“ Sage ich achselzuckend.
„Was gefällt dir an Pinguinen?“ Hackt Lea nach. „Keine Ahnung. Sie sind ganz putzig und bewegen sich lustig. Reicht das?“ Frage ich Lea gelangweilt.
„Ach komm schon Lewin lege ein bisschen mehr Begeisterung an den Tag.“ Lacht Lea und lehnt sich in ihrem Bett zurück. „Also du bist wieder dran. Stell mir eine Frage.
„Wohin möchtest du als nächstes reisen?“ Frage ich meine Schwester.
„Ich wollte schon immer mal nach Australien reisen. Ich würde sehr gerne durch das Outback reisen und Tiere beobachten.“
„Australien würde ich auch sehr gerne einmal besuchen.“ Erwähne ich beiläufig.
„In dem Fall könnten wir beide ja gemeinsam dorthin reisen.“ Schlägt Lea vor was mich zum lachen bringt.
„Ich weiss nicht ob ich zwanzig Stunden Flug mit dir überlebe. Ich glaube ich würde mich bereits nach halber Strecke aus dem Flugzeug stürzen.“
„Haha wie lustig du doch bist.“ Sagt Lea trocken. Also lass mich eine gute Frage überlegen.““ Sagt Lea und sieht mich gedankenverloren an.