Als Tobias am nächsten Tag in den Gründerforst radelte, musste er ständig an das Erlebnis vom Vortag denken. Ihm war geradezu Ungeheuerliches widerfahren. Ein Mann hatte ihn mitten im Getümmel masturbiert; ihn mit harter Hand angefasst. Hatte ihm sexuelle Gefühle aufgezwungen.
Eigentlich, dachte Tobias, war es eine Vergewaltigung.
Aber eine, mit der der Vergewaltigte einverstanden war, überlegte er.
Denn er hatte keinerlei Anstalten gemacht sich zu wehren und das ganz bestimmt nicht, weil er „vor Schreck erstarrt“ war. Tobias war ein Mensch, der aufrecht durchs Leben ging. Er war selbstbewusst und nicht der schüchterne Typ, der sich ängstlich fügte.
Aber er hatte sich nicht im Mindesten gewehrt, als ein Fremder ihm in den Indianerschurz gefasst hatte. Es hatte ihn erregt, dass ein fremder Mann ihn einfach so überrumpelte und gezwungen hatte zu kommen.
Tobias stand auf Mädchen und zwar ausschließlich. Das stand fest. Felsenfest sogar.
Doch da waren immer jene diffusen Fantasien gewesen. Sie waren zu ihm gekommen, als er in die Pubertät eintrat. Schon immer hatte Tobias von Fesselungen fantasiert und mehr und mehr hatte in diesen Vorstellungen ein erwachsener Mann die Rolle des Fesslers übernommen. Zwar machte es Tobias einen Heidenspaß, sich vorzustellen wie er Mädchen seines Alters fesselte, doch er selbst wollte von einem großen starken Mann gefesselt werden.
Warum das so war konnte Tobias nicht sagen. Vielleicht weil er im wahren Leben recht selbstbewusst war. Er hatte gelesen, dass selbstbewusste und durchsetzungsfähige Menschen sich oft wünschten, sexuell dominiert zu werden.
War es das?
Egal, dachte Tobias, während er den schmalen, fast unsichtbaren Pfad entlang radelte, der ihn zum Badeweiher brachte. Nächsten Sonntag stehe ich auf alle Fälle wieder ganz vorne an der Bande. Barfuß und nur im Indianerschurz. Und wenn es nur zehn Grad hat!
Der Gedanke versetzte ihn in solche Erregung, dass er eine Erektion bekam.
Was das Radfahren nicht unbedingt erleichterte.
Am Weiher angekommen, zog er seine Sachen aus und die Badehose an. Ein kurzer Rundumblick hatte ihn überzeugt, dass er mutterseelenallein im Wald war. Das war nichts Ungewöhnliches. Nur sehr selten fanden andere Leute den Weg zum Weiher im Gründerforst.
Während er an einer seichten sandigen Stelle ins Wasser stieg, dachte er darüber nach, wie ihm vor Jahren sein eigener Vater den Weg zum Weiher beschrieben hatte.
„Da kommt kein Mensch hin, Tobias“, hatte er gesagt. „Erstens ist der Weiher arg klein und dann liegt er total abgelegen.“ Dazu hatte er gezwinkert: „Genau die richtige Stelle, um mit einem Mädchen zusammen auf der Decke zu liegen und … du weißt schon.“
Sie hatten beide gegrinst.
Ja der Weiher wurde nie besucht. Wahrscheinlich kannten nur sehr wenige das kleine Gewässer im Wald; Leute wie Marcels Vater. Marcel kam manchmal mit zum Weiher, aber der war im Indianerlager auf der Pferdewoche. Seine Familie lebte die ganze Woche im Lager.
Tobias schwamm einige Runden. Soweit er sich erinnerte gab es nur den schmalen Pfad, der zum Weiher führte. Mit dem Auto konnte man nicht ran. Noch ein Grund für die wenigen Besucher. Ihm war es recht. Er wollte allein sein.
Er wollte über sein gestriges Erlebnis nachdenken.
Es ließ ihn nicht los. Immer wieder rekapitulierte sein Geist die Szene vorne an der Bande, wo ihm mitten im Gedrängel eine große starke Männerhand in den Indianerschurz gefasst hatte. Deutlich spürte er im Rückblick seine Fassungslosigkeit und Erregung. Die Erinnerung war so realistisch, dass er es nicht länger aushielt.
Tobias stieg aus dem Wasser. Er trocknete sich ab und lief in den Wald. Inmitten von Laubbäumen führte ein kleiner Pfad, ein Wildwechsel wahrscheinlich, zwischen den Bäumen hindurch. Die Sonne, die durchs Blätterdach schien, malte hunderte von goldenen Kringeln auf den Waldboden.
Hastig schaute sich Tobias um. Es weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Mit klopfendem Herzen stieg er aus seiner Badehose. Dann legte er sich –nackt wie er war- mit dem Rücken auf den Pfad.
In seinem Kopf ertönte eine herrische Männerstimme: „Hinlegen, Junge! Leg dich auf den Rücken!“
Tobias gehorchte.
„Hol dir einen runter!“ befahl die strenge Stimme, die er nur in seiner Fantasie hörte.
Tobias fasste nach seinem erigierten Glied.
„Anfangen! Los!“
Tobias begann langsam zu reiben. Auf und ab.
„Was soll das?“ rief die Stimme. „Lang mal richtig zu! Fester drücken und schneller! Los! Gehorche, Junge!“
Tobias gehorchte. Sein Herz schlug wild. Er packte so fest zu, dass ihm das beinahe wehtat und begann sehr schnell zu reiben.
„Schneller!“ befahl die dunkle Männerstimme. „Schneller sage ich, Junge!“
Tobias begann vor Erregung zu wimmern.
„Ja“, sagte der unsichtbare Mann. „So ist es richtig, Junge. Wichs vor mir. Hol dir vor meinen Augen einen runter. Weitermachen!“
Tobias machte weiter. Seine Erregung stieg. Er spürte, dass er bald kommen würde, Er wollte sich auf die Seite drehen, um sein Sperma auf den Waldboden spritzen zu lassen.
„Halt!“ rief der unsichtbare Mann mit Stentorstimme. „Was fällt dir ein! Du bleibst auf dem Rücken liegen! Bespritz dich! Los! Weitermachen! Wichs! Du sollst wichsen, hörst du!?“
Tobias bog den Rücken durch. Er überstreckte seine Beine. Seine Hand bewegte sich wie rasend an seinem Penis. Er stöhnte und wimmerte. Er ließ sich gehen.
„Ich sollte dich fesseln“, sagte der unsichtbare Mann. „Das würde dir deinen Ungehorsam austreiben, Freundchen! Ich werde dich fesseln, hörst du? Einen wie dich muss man mit Stricken anbinden, damit er nicht ausbüchsen kann, wenn er gewichst wird!“
Die Szene in Tobias´ Kopf wechselte. Nun musste er splitternackt vor einem groß gewachsenen älteren Mann knien und Befehle hinnehmen. Er merkte kaum, dass er die ganzen Szenen laut spielte. Er redete laut, während er sich heftig einen herunterholte. Er sprach die Stimme des Mannes und reagierte auf die Befehle.
Ja, ja! Fessle mich!, dachte er. Ich will ja! Ich möchte unbedingt gefesselt werden! Ja!
Dann kam er mit einem leisen Aufschrei. Sein Penis spritzte wild ab und das Sperma landete auf seiner Brust. Ein, zwei Tropfen flogen bis in sein Gesicht.
Mit einem leisen schluchzenden Geräusch entspannte sich Tobias.
Er blieb still liegen und wartete darauf, dass sich sein wilder Herzschlag beruhigte.
Ich sollte mir ein Seil besorgen, überlegte er. Hier im Wald kann ich mich selber fesseln. Genau wie der fremde Mann es mir befohlen hat. Ich muss gefesselt werden.
Oh wie ihn das erregte.
Endlich schaffte er es aufzustehen. Er hob seine Badehose auf und lief nackt zum Weiher. Er schwamm einige Runden, um das Sperma abzuwaschen und sich abzukühlen.
Nächsten Sonntag stelle ich mich an die gleiche Stelle auf dem Pferdemarkt, nahm er sich vor. Vielleicht passiert es ja noch einmal.
Er würde warten, auch wenn er kaum glaubte, dass es noch einmal passieren würde. Sicher war es ein einmaliger Vorfall. Der Fremde war zufällig zugegen gewesen und der Anblick des halbnackten Tobias hatte ihn dermaßen angemacht, dass er die Finger nicht bei sich behalten konnte.
Ein erregender Gedanke.
Ich habe mit meiner Beinahe-Nacktheit einen fremden Mann so stark erregt, dass er nicht an sich halten konnte und mich anfassen musste.
Als er daran dachte, bekam Tobias gleich wieder eine Erektion.
Es half nichts. Er musste wieder in den Wald und der harten Männerstimme in seinem Kopf gehorchen.
Tobias gehorchte nur zu gerne.
*
Am nächsten Tag hatte Tobias zwei fingerdicke Seile dabei, um einige Fesselspielchen zu veranstalten. Noch bevor er schwimmen ging, verzog er sich in den Wald und spielte den „Ritt auf der Einkaufstüte“. Während er alles vorbereitete musste er in sich hineinlächeln. Auf diese Weise hatte er mit knapp dreizehn Jahren das Masturbieren entdeckt.
Schon immer hatte Tobias eine Einkaufstüte aus Plastik dabei, wenn er schwimmen ging. Nach dem Schwimmen packte er seine nasse Badehose und das feuchte Handtuch in diese Tüte, so dass seine Sporttasche oder sein Rucksack nicht nass werden konnten.
Damals vor einigen Jahren hatte er die pralle Tüte mit in den Wald genommen … genau wie heute. Nur dass er heute noch die Stricke dabei hatte.
Tobias sicherte nach allen Seiten. Niemand war im Wald. Das hoffte er jedenfalls. Es war immer ein Risiko, sich hier nackt auszuziehen. Vielleicht kam ja doch mal einer vorbei. Aber gerade dieses Risiko hatte seinen Reiz. Die Gefahr, entdeckt zu werden, erregte den Jungen.
Er stieg aus seiner Badehose und hängte sie an einen Ast. Dann formte er aus der Plastiktüte mit dem Handtuch drinnen eine Art Ball. Schließlich hockte er sich daneben und fesselte seine Füße an den Knöcheln mit dem Seil zusammen. Er legte vier Windungen um seine Fußgelenke und zog gut stramm, bevor er das Seil zwischen den Füßen durchzog und schließlich fest verknotete. Die Aktion verschaffte ihm heftiges Herzklopfen.
Schließlich waren seine Füße verschnürt. Er drehte sich herum und rutschte auf Knien zu der Plastiktüte, bis er mit seinem Penis genau darüber war. Er ließ sich darauf sinken und begann das prall gefüllte Plastik“kissen“ zu vögeln.
Er wurde sofort steif und ritt wild. Dass seine Füße zusammengebunden waren, erhöhte noch seine Erregung. Es dauerte nicht lange und er kam heftig.
Danach kehrte er zum Weiher zurück und schwamm eine Runde.
Im Lauf des Tages zog es Tobias noch mehrmals in den Wald. Er probierte die unterschiedlichsten Selbstfesselungen aus.
Einmal band er seine Füße zusammen und danach knotete er eine Acht aus dem zweiten Seil. Er schlüpfte mit den Händen hinein und schaffte es durch geschicktes Verdrehen seiner Handgelenke, dass sich das Seil eng um seine Gelenke legte. Es war fast wie eine richtige Fesselung.
So gebunden erhob er sich vorsichtig und hoppelte nackt zu einem Baum. Er lehnte sich mit dem Bauch an den Baumstamm und streckte die Arme über den Kopf. Dort oben ragte ein kleiner Aststummel vor. Tobias musste sich auf die Zehenspitzen stellen und sich mächtig strecken, aber er schaffte es, seine Handfessel über den Stummel zu legen. Danach hing er „gefesselt“ am Baum.
Er stellte sich vor, dass ein erwachsener Mann ihn so gefesselt hatte. In seiner Phantasie hing Tobias hilflos am Baum. Er war dem fremden Mann wehrlos ausgeliefert. Der Fremde masturbierte ihn, bis er schön steif war. Dann griff er zur Peitsche und begann Tobias zu schlagen.
Tobias rieb sein erigiertes Glied am Baumstamm.
„Ja!“ stöhnte er. „Ja Herr! Ich will gefesselt am Baum hängen und ausgepeitscht werden! Ich will gehorchen!“
Er wand sich in den Fesseln. Er rieb sich am Stamm.
„Au!“ stöhnte er. „Nicht! Bitte aufhören! Nicht mehr schlagen! Bitte! Ja, schlagen! Schlagen Sie mich! Ich habe es verdient! Ich muss zum Gehorsam gebracht werden.“
Tobias stellte sich vor, von dem fremden Mann grausam ausgepeitscht zu werden. Seine Erregung stieg von Sekunde zu Sekunde. Als er kam, stieß er einen leisen Schrei aus. Danach sank er zitternd in seiner Selbstfesselung zusammen.
Später probierte er eine andere Fesselung aus. Er setzte sich auf den schmalen Pfad und fesselte seine Fußgelenke. Dann band er das zweite Seil an seinem linken Handgelenk fest. Er bog den linken Arm nach hinten und führte das Seil um sich herum und vorne über seinen Bauch.
Er führte es unter seinem nach hinten gezogenen Arm durch und verknotete es. Nun war seine linke Hand auf seinen Rücken gefesselt. Tobias drehte auch den rechten Arm auf den Rücken und legte sich auf den Pfad. Er lag still auf dem Rücken und stellte sich vor, der fremde Mann hätte ihn an Händen und Füßen gefesselt und würde nun nach seinem Schwanz fassen.
Augenblicklich richtete sich sein Glied auf.
Sein rechter Arm kam unterm Rücken hervor und fasste zu. Hart rieb er seinen Penis, bis er abspritzte.
Später veränderte er diese Art der Fesselung noch. Er legte eine biegsame Weidenrute neben sich bereit und bevor er sich die Fesseln anlegte, knebelte er sich mit einem Halstuch, dass er immer in der Tasche trug. Dann band er wieder die Füße zusammen und die linke Hand stramm auf den Rücken.
Danach legte er sich auf den Rücken und schlug sich mit der Rute auf das aufgerichtete Glied. Er steigerte die Wucht der Schläge ständig. Dabei schwebte Tobias zwischen Lust und Schmerz. Es war eine unglaubliche Gefühlssensation. Es wäre nur dann noch schöner gewesen, wenn er wirklich hilflos gefesselt gewesen wäre und jemand anderes ihn ausgepeitscht hätte.
Als er kam, schrie er laut in seinen Knebel. Im gleichen Augenblick knackte in nächster Nähe ein Ast im Wald. Erschrocken fuhr Tobias auf. Hastig löste er seine Fesseln, während er sich immer wieder umsah. Es war niemand zu sehen. Mit schlimmem Herzklopfen kehrte er zum Waldweiher zurück. Für heute ließ er es gut sein.
Aber an den nächsten Tagen machte er munter weiter mit seinen Selbstfesselungs-Versuchen. Er bastelte eine Hängeschlinge und band sie an einen Ast und legte sie sich um den Hals. Dabei stand er auf einem Stein. Dann verschränkte er die Hände auf dem Rücken und stieg von dem Stein herunter. Nun hingen seine Füße frei in der Luft. Tobias blieb so lange hängen, wie er es aushielt.
Immer wieder hängte er sich mit den Händen an den Baum mit dem Aststummel. Mal lehnte er mit dem Bauch am Stamm, mal mit dem Rücken. Immer neue Fesselungen fielen ihm ein und er masturbierte jeden Tag mehrmals.
Den Rest der Woche genoss er seine Nacktheit und lief barfuß im Wald umher. Es war wunderschön, doch manchmal hatte Tobias das Gefühl beobachtet zu werden. Er konnte es sich nicht erklären. Er sah niemals auch nur eine Menschenseele.
Vielleicht waren es Waldtiere, die ihn anschauten?
Egal, dachte er am Samstagnachmittag. Morgen bin ich wieder in Weilheim und ich werde mich an der Bande aufstellen.
Er freute sich schon darauf.