Der Umschwung
Die Urlaubszeit war nun schon seit beinahe zwei Monaten vorbei. Es war Alltag eingekehrt. Das Einerlei der Tage, sogar der Sonnabende und Sonntage verzichtete auf Höhepunkte. Mein Leben plätscherte dahin, und ich ließ mich in dem Fluss der hineilenden Lebenszeit treiben.
Das spürte ich schon lange. Aber nie fand ich den Ansporn es zu ändern. Denn je länger die Gewohnheit dient, das Leben in sinnvolle Abschnitte zu gliedern, desto träger wird der Verstand und passt sich dem scheinbar Unvermeidlichen an. Wenn ich mich nicht selbst aufraffen könnte, das war mir durchaus bewusst und klar, müsste ein äußerer Anlass mich bewegen. Ansonsten würde ich auf lange Zeit in geradezu hilfloser Starre verweilen und womöglich auch noch psychisch erlahmen.
Der Herbst begann in jenem Jahr schon früh die Blätter abzuwerfen. Es war zwar nicht sonderlich kühl. Aber es fehlte schon seit langem der Regen, so dass die Natur frühzeitig ausgedörrt erschien.
Wie fast jeden Sonntag bin ich mit meinen beiden Elisabeths durch den Park gestreift. Die Kleine tollte herum, sammelte Blätter, Kastanien und Eicheln vom Boden auf und brachte sie uns Älteren lachend dar. Ihre Oma war nicht besonders gesprächig. So liefen wir bestimmt eine halbe Stunde nebeneinander her. Nur hin und wieder wechselten wir ein Wort.
Da plötzlich fuhr ein Ruck durch Elisabeth und sie verharrte. „Komm Denis, lass uns auf die Bank setzen“, sprach sie in einem bestimmenden, aber mütterlichen Tonfall. Die kleine Elisabeth ging ihren kindlichen Beschäftigungen nach, als wir dort zur Ruhe kamen.
Und die Oma fuhr fort: „Denis, ich mache mir Sorgen um dich. Nadine ist nun schon so lange tot und du machst keine Anstalten, dich um eine neue Partnerin zu kümmern. Ich — dieses Wort betonte sie mit Nachdruck — bin nicht deine Frau. Das will ich nicht. Dafür sind wir altersmäßig viel zu weit auseinander. Das habe ich dir schon damals gesagt, als du bei mir eingezogen bist.
Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich will dich nicht vertreiben. Mir liegt viel an dir. Aber so geht es nicht weiter. Komm endlich aus deinem Schneckenhaus heraus!“ Dabei drückte sie mich innig und hauchte mir einen feuchten Kuss auf die Wange. Wie recht sie hat, dachte ich, und antwortete kurz: „Elisabeth. Ich weiß. Aber die Verantwortung für die Kleine…“
Weiter kam ich nicht. „So ein Quatsch“, legte sie nun mit aufgebrachter Stimme los. „Du hast doch die besten Voraussetzungen: eine Wohnung, immer ist jemand da, der für Elisabeth sorgt. Reiße dich zusammen.“ Ich hatte den Blick von ihr abgewandt und stierte auf den Boden, der mit unzähligen Blättern bedeckt war. Hie und da lugte ein alter Zigarettenstummel hervor.
Elisabeth gab mir einen Knuff in die Seite, der mich wieder aufschauen ließ. „Denis, das hat doch mit uns beiden nichts zu tun. Du weißt, wie sehr ich dich mag. Und das andere — du weißt schon, was ich meine — muss dich doch von nichts abhalten. Du bist mir doch nicht verpflichtet. Übrigens — ein Lächeln durchzog in diesem Augenblick ihr Gesicht — ich habe da immer noch Spaß dran. Oder glaubtest du etwa, ich hätte es nur dir zuliebe getan. Nein — lachte sie laut auf -, es geht nicht nur um deine Bedürfnisse.“
Natürlich wusste ich das alles. Aber irgendwie war das Bewusstsein verschüttet. So versprach ich nach einigen Momenten, in denen wir uns vertraut in die Augen blickten, dass ich mich bald darum kümmern würde. „Lass dir nicht zuviel Zeit. Am Besten gehst du gleich nächstes Wochenende aus und begibst dich auf Freiersfüße“, fügte sie eindringlich und mit erhobenem Zeigefinger hinzu.
Mit diesem Gespräch, genauer: der deutlichen Ansprache der Großmutter meines Kindes fand ich langsam den Weg in die Normalität zurück. Nach Sex war mir an jenem Tag nicht. Aber Elisabeth schien offensichtlich in Höchstform. Denn als schon die Kleine den Tag in ihren Träumen verarbeitete, klingelte es bei mir. Elisabeth hatte sich wunderbar verführerisch zurecht gemacht. So kannte ich sie gar nicht. Ihre Augen waren dunkel gefärbt, den Lippen hatte sie eine strahlende Farbe verpasst, und dazu erschien sie nur mit einem Morgenrock bekleidet, den sie sogleich nach dem Eintreten in der Diele hinabgleiten ließ.
So sah sie trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer noch begehrenswert aus. Ihre Brustwarzen hingen zwar nach unten, schienen mir indes wunderbar dick und feucht glänzend. Es war ein richtiger Überfall, der meine Gemütslage urplötzlich ins Positive wendete.
Denn in der rechten Hand hielt Elisabeth eine Dose mit Sahne, die sie noch im Eingangsbereich genüsslich über die Spitzen ihrer Brüste sprühte. Wahrlich ein wunderbares Abendessen. Abwechselnd lutschte ich nun die Sahne von ihren immer noch festen Brüsten.
Was fehlte, wurde jedes Mal durch einen erneuten Druck auf die Spraydose ersetzt. Immer fester drückte Elisabeth meinen Schädel gegen ihre Brust. Das Schlecken und das Fett der Sahne hatten ihre Brustwarzen wohl unendlich empfindlich werden lassen. Und mir bereitete es grenzenloses Vergnügen, diese harten Knubbel immer und immer wieder schamlos abzulutschen, und dann wieder über ihre allmählich fester werdenden Brüste zu lecken.
So haben wir bestimmt zehn Minuten noch im Stehen im Eingangsbereich der Wohnung verbracht. Dann schubste mich Elisabeth mit beiden Händen und leise kichernd ins Schlafzimmer. Breitbeinig legte sie sich aufs Bett. Nun fand der Strahl der Sahne seinen Weg zwischen ihre massigen Oberschenkel.
Auch dort schleckte ich genüsslich. Die Dose muss bald leer sein, dachte ich. Aber ich irrte gewaltig. Kaum hatte ich ihre weichen Schenkel trocken gelegt, öffnete sie die Beine weit und sprühte sich den Schaum auf ihre behaarte Dose. Die Geschmacksnote änderte sich auffallend. Nun gab es keine süße Creme mehr, sondern pures Fett mit leicht fischigem Geschmack.
Gierig schob meine Zunge über die schwitzige Dose. Die feinen Härchen juckten an meinen Lippen. Es dauerte Minuten, bis ich Elisabeths dicken haarigen Bären von dem weißen Schaum befreit hatte. Und dann folgte — für mich kaum mehr überraschend — der Höhepunkt: Elisabeth führte sich die Dose unten ein und drückte noch einmal kräftig auf den Knopf.
Ihre Vagina war gefüllt mit Sahne, die langsam als weißliche Flüssigkeit aus ihrer Scheide herauskroch. Eilig begann ich ihr Loch von dem Fett zu befreien. Meine Zunge bohrte sich zwischen die weit geöffneten Schamlippen hinein so tief es eben ging. Ich schlürfte und saugte. Der Sabber lief mir schon lange am Kinn hinunter bis auf die Brust.
Laut juchzte meine Gespielin, als sie das erste Mal unter dem Druck meiner gierigen Zunge kam. Nun schluckte ich nicht mehr würzige Sahne, sondern reinen Frauennektar. Elisabeths Oberschenkel verkrampften sich und schlugen gegen meinen Schädel. Schon wieder hatte sie einen heftigen Abgang.
Die Dose hatte sie in ihrer unbändigen Lust schon aus der Hand fallen lassen. Weit ausgestreckt nach hinten lag sie auf dem Bett und ließ eine wahre Orgie eines Mundspiels über sich ergehen, bis sie mir erschöpft und vollkommen verschwitzt Einhalt gebot.
Mein Hammer stand schon die ganze Zeit. Er rieb am Betttuch, was meinen inneren Drang noch erhöhte. Aber solange ich mich mit Elisabeth beschäftigte, bestand kaum eine Chance auf Erfüllung der eigenen Wünsche.
Diese Gelegenheit ergab sich erst, als sie für einen Augenblick verschnaufte. Da bin ich kurz aufgesprungen und habe mir die Sprühdose gegriffen. Schon war mein harter Pint eingeseift. An diesem Tag musste ich Elisabeth nicht lange bitten. Ihre weichen Lippen umschlossen schon bald meinen harten Riemen. Ganz vorsichtig nuckelte sie die Schlagsahne ab.
Ich fühlte jeden Zungenschlag über die Eichel huschen. Nur für wenige Augenblicke ließ ich sie nun entwischen. In dieser Zeit bestrich ich mein bestes Stück erneut mit der Sahne. Währenddessen spielte mein Mittelfinger an ihrer immer noch fettigen Pflaume. Elisabeth hatte daran offensichtlich Gefallen. Denn immer intensiver lutschte sie nun meinen stahlharten Pint.
Ihr Kopf ging nun vor und zurück. Bis zur Wurzel steckte ich in ihrem heißen Schlund. Sie saugte unaufhörlich. Die Folgen hatte sie bestimmt bedacht. Denn ihre eingedrückten Wangen zeigten mir die gierige Intensität ihres Tuns. So dauerte es in der Tat nicht lange, bis ich soweit war.
Mein „Ich komme“ hat sie unbeachtet gelassen und statt dessen noch einmal meinen Steifen geradezu in sich eingesaugt. Mein Höhepunkt war eine Explosion, die mir Sterne vor die Augen stellte. Mehrere kräftige Saftschübe schossen in Elisabeths bereite Mundhöhle. Und sie saugte weiter, nachdem die erste Ladung schon Richtung Magen unterwegs war.
Immer wieder pumpte ich. Ich schien schon leer. Aber dieser Sog war so stark, dass bald mein Unterleib ausgelaugt und leer zu schmerzen begann. Erst als ich ihr daraufhin massiv Einhalt gebot, hörte sie auf. Ihre Augen blickten mich feucht an. Elisabeths Mund war verschmiert mit Sahne der unterschiedlichsten Herkunft.
Ich war so beglückt von diesem Erlebnis, dass ich sie intensiv küsste und ihr die Reste vom Mund abschleckte. Sie aber sagte nur: „Das war mal Zeit. Ich möchte doch auch, dass es dir gefällt.“
Es war inzwischen recht spät geworden. Nachdem Elisabeth ihren Morgenmantel übergestreift hatte, warf sie mir noch lächelnd eine Kusshand zu und verschwand in ihrer Wohnung.
Der Umschwung kam dann abrupt und überraschend. Meine Tochter bekam hohes Fieber. Es war mal wieder Wochenende, und der Notarzt musste kommen. Mit dem Rezept für fiebersenkende Zäpfchen bin ich sogleich in die nächste Notapotheke gehetzt.
Sie lag im Stadtzentrum. Ich brauchte deshalb einige Minuten sie zu finden. Die Offizin war beleuchtet, ich konnte beim Hineinsehen allerdings keinen Apotheker erblicken. Auf mein hastiges Klingeln tat sich zunächst nichts. Dann öffnete sich eine Tür seitlich hinter dem Verkaufstresen und eine Apothekerin trat heraus.
Sie war eine äußerst stattliche Erscheinung wie ich sogleich bemerkte. Die üppige Blonde trat näher, öffnete das Türchen am Fenster und ließ sich das Rezept hereinreichen. Als sie mit dem Medikament in der Hand zurück kam, sprach sie: „Ach, das ist für ihre kleine Tochter. Das tut mir aber leid. Steht es denn sehr schlimm um sie?“
Ich konnte die Frau, die nach meiner Einschätzung um die dreißig Jahre alt war, beruhigen. „Der Doktor sagte, das hänge wohl damit zusammen, dass wieder ein paar Zähne kommen. Wahrscheinlich schwelle die Temperatur bis Morgen wieder ab.“ Sie gab mir dann noch beste Genesungswünsche für Elisabeth auf den Heimweg mit, bevor sich das kleine Fensterchen an der Tür der Apotheke wieder schloss.
Auf dem Weg nach Hause musste ich immer wieder an diese Frau denken. Es war nicht nur ihre weibliche Erscheinung, die mich beeindruckte. Diese ruhige, selbstbeherrschte und zugleich selbstbewusste Art fesselte mich. Ich hatte sogleich das Gefühl einer gewissen Seelenverwandtschaft. Umso mehr bedauerte ich, dass mir in dieser Situation noch nicht einmal in den Sinne gekommen war, ihr näher zu kommen, mehr über sie zu erfahren oder mich gar mit ihr zu verabreden.
Aber dieses Erlebnis habe ich dann doch schneller vergessen, als ich mir seinerzeit vorstellen konnte. Natürlich habe ich überlegt, sie noch einmal in der Woche in ihrer Apotheke aufzusuchen. Aber meine Trägheit verhinderte das. Ich wäre mir zudem etwas komisch vorgekommen, hätte sie mein Verhalten doch möglicherweise als plumpe Nachstellung begreifen können.
Und dennoch kam es zu einem erneuten Treffen. Ich hatte im Einkaufscenter am kommenden Wochenende noch einige Besorgungen gemacht, als sie mir vollkommen überraschend im Kassenbereich begegnete. Sie stand unvermittelt vor mir und konnte sich auch noch sogleich an mich erinnern.
Denn sie redete mich mit den Worten an: „Und, geht es Ihrer Tochter besser?“ Jetzt war mein Geschick gefordert. Ich musste diese Lage ausnutzen, durchlief es sogleich mein Gehirn. Diese Frau hatte ganz offensichtlich über das berufliche Interesse hinaus Gefallen an mir gefunden. Es müsste deshalb ein Leichtes sein, sie auf einen Kaffee in eine nahegelegene Filiale von Starbucks einzuladen.
Sie sagte ohne Widerspruch sofort zu. Schon nach den ersten Sätzen wusste ich, dass ihr Interesse um Elisabeths Wohlergehen zumindest auch das Ziel verfolgte, meine Lebenssituation näher kennen zu lernen. Sie wollte wohl nur sichergehen, nicht auf einen frustrierten Ehemann hereinzufallen. Als ich ihr dann am Kaffeetisch von meinem Schicksal, dem unerwarteten Tod der Kindesmutter und meinem doch eher einsamen Leben berichtete, schien sie mir äußerst zugetan.
Von sich selbst — das fiel mir erst später auf — hatte sie an jenem Tag kaum etwas berichtet. Ich wusste nur, dass sie solo war und einer neuen Beziehung durchaus aufgeschlossen gegenüber stand. Dass ich so wenig von ihr wusste, mag auch damit zusammen gehangen haben, dass mich damals noch ihr Äußeres in besonderem Maße faszinierte.
Ella Kräuter (nomen est omen) war, was gemeinhin bei Männern als blondes Vollweib bezeichnet wird. Ihre mittelgroße Statur war eher rundlich. Auch durch die herbstliche Kleidung hindurch konnte man unschwer erkennen, dass sich überall am Körper ein wenig mehr Fett angesammelt hatte als überlebensnotwendig ist. Ella trug sogar ein kleines Bäuchlein vor sich her, als ob sie bereits einmal niedergekommen wäre.
Besonders ihre Hände hatten es mir angetan. Sie waren groß und fleischig. Die langen, in rosa lackierten Fingernägel ließen sie tatkräftig erscheinen. Dann waren da diese unendlich ausladenden Wimpern, die sie indes nicht dazu nutzte, über den Schlafzimmerblick das Interesse der Männlichkeit auf sich zu ziehen.
Sie schaute einen aus ihren stahlblauen Augen vielmehr direkt und auffordernd keck an. Und dann gab es da noch ihren sinnlicher Mund zu bestaunen. Ich dachte damals, sie hätte einen besonderen Glanzlippenstift verwendet. In Wirklichkeit hatte sie stets feuchte Lippen, die jedem Betrachter eine unerfüllte Begehrlichkeit vorzuspiegeln schienen.
Auf Ella habe ich auch sogleich eine außergewöhnliche Faszination ausgeübt, wie sie mir später gestand. Sie liebte eine etwas täppische, unbeholfene Verhaltensweise bei Männern. Diese Charaktereigenschaften ließ sie aber nur gelten, wenn sie es in der Wirklichkeit mit beherzten Menschen zu tun hatte. Sie liebte eben nur den Anschein einer Schwäche beim Mann. Dieses meinte sie bei mir gefunden zu haben. Und so ergab es sich, dass wir uns in der Folgezeit häufiger trafen.
Nachdem wir uns zwei Mal in Lokalen getroffen hatten, lud ich sie zu mir nach Hause ein, vorsorglich mit dem Hinweis, dass auch meine Schwiegermutter anwesend sein werde. Ella erschien dann in einem aufregenden Kostüm in altrosa. Es hob ihre ohnehin nicht zu übersehenden Reize besonders hervor.
Diesmal waren es vor allem ihre kräftigen Beine, die von dem Rock kaum bis zum Knie bedeckt waren und die sie bis zur Hälfte des Oberschenkels freilegte, wenn sie sich setzte. Elisabeth sagte mir später, dass diese Frau sie durchaus beeindruckt habe. Wie liebevoll sie mit der Kleinen umgegangen sei. In manchem erinnere sie diese Frau an ihre Tochter.
Aber das sei schließlich kein Wunder. Denn meist sucht man sich ähnliche Partner. Der wesentliche Unterschied — und da lachte sie — sei, dass Ella oben herum viel schwächer als Nadine bestückt sei. Insgesamt habe sie ein gutes Gefühl. Sie gönne es mir so, eine neue Partnerin zu finden.
Gleichzeitig ermahnte sie mich: „Denis, ich kann dir nur raten, gehe mit dieser Beziehung sorgsam um.“ Da konnte ich sie nur beruhigen: „Elisabeth, wenn du das meinst. Ich habe mir vorgenommen, Ella erst näher kennen zu lernen. Das Körperliche wird sich dann zur gegebenen Zeit einfinden.“
Es dauerte dann wirklich zwei Monate, bis wir das erste Mal intim wurden. Geküsst, sogar intensiv und ausdauernd haben wir uns schon sehr frühzeitig. Ich denke, es war unser beider besonderes Bedürfnis, hiermit unsere besondere Nähe zu bekunden. Aber es ging alles sehr behutsam weiter.
Wir haben uns gestreichelt. Wie genoss ich es, meinen Zeigefinger über ihre leicht geöffneten Lippen zu führen. Sie konnte mich durch leichtes Kraulen am Genick beinahe wahnsinnig machen. Erst nach einem Monat habe ich den Mut gefunden, sie zärtlich über die Brust zu streicheln. Sie hatte dabei noch den Büstenhalter an.
Im Gegenzug war es ihr ein Vergnügen, meine Hände mit den Lippen zu kosen, bis sie vor Erregung feucht wurden. All das geschah, wenn wir uns zu gemeinsamen Unternehmungen trafen. Sie liebte wie ich Theater, Museum und Kino. Mindestens einmal die Woche trafen wir uns dort, lauschten andächtig der Musik oder vergnügten uns in Komödien oder auch Dramen.
Danach ging es in ein Restaurant. Wie gerne sah ich Ella beim Essen zu. Ihr Körper schien zu beben angesichts des Genusses der Speisen. Ich beobachtete sie gerne, wie sie vorsichtig die Gabel zum Munde führte und dann langsam die Speisen mit ihren blanken Zähnen zermalte. So an manchem Wochenende nahm sie nun die Stelle von Elisabeth ein, wenn wir mit der Kleinen durch den Stadtpark wandelten.
Das Ende unserer so hoffnungsvoll gestarteten Beziehung kam dann für mich vollkommen überraschend Mitte März. Ella hatte ihren Jugendfreund wiedergetroffen, mit dem sie über Jahre hinweg verbunden war, und von dem sie sich erst kurz vor unserer Bekanntschaft getrennt hatte.
Sie komme gefühlsmäßig nicht von ihm weg, sagte sie mir. Ich habe dann auch nicht weiter insistiert. Es schien mir wenig sinnvoll, ein Leben mit einer Frau im Schatten eines anderen Mannes zu führen. Ich wusste zwar, dass ich nur abzuwarten hätte, bis eine weitere Phase ihres Liebeslebens ihr Ende finden würde.
Aber ich war aus gutem Grund nicht bereit, unter einer innerlichen Zerrissenheit meiner Partnerin leiden zu müssen. Sie würde — das wusste ich — irgendwann daran zerbrechen. Ihr Leben wäre von diesem Moment an von ständig wechselnden Partnerschaften geprägt, die sie auf der Suche nach ihrem Jugendfreund eingehen müsse.
Irgendwann hat sie ihre äußerliche Attraktivität verloren. Dann endet sie möglicherweise im Alkohol und in der Gosse oder als verschrobene Alte, die verbittert und vereinsamt ihrem verlorenen Lebensglück nachtrauert.
Ella hätte wirklich eine Partnerin fürs Leben sein können. Erst um die Jahreswende gab es Elisabeths dritten Geburtstag zu feiern. Ella hatte Urlaub und bereitete die Party nahezu alleine vor. Sie backte Kuchen, eilte in die Läden, um kleine Geschenke für die kleinen Gäste auszusuchen, besorgte die Dekoration und bastelte mit der kleinen Elisabeth die Einladungskarten.
Es wurde ein richtiger Kindergeburtstag. Er fand in einem der Kellerräume neben der Heizungsanlage statt, den Ella ausgeräumt und mit Stühlen und Tischen ausgestattet hatte. An dem einen saßen die Kinder. Der andere war für die Mütter reserviert. Es waren die alten bekannten Gesichter aus dem Park: Julia, Inga und Biggi sowie eine Hermine.
Der altertümlich Name passte überhaupt nicht zu dieser Frau. Sie war von Beruf Unternehmensberaterin und hatte ihre Tochter Marielle erst mit Mitte dreißig bekommen. Beruflich war sie so stark angespannt, dass sie wohl noch nie auf dem Spielplatz war. Das erledigte ihr Kindermädchen.
Ich muss sagen, für ihr doch schon fortgeschrittenes Alter sah sie sehr gut aus. Sie war mit Leib und Seele Geschäftsfrau. Aber irgendwie hatte sie trotz des äußerlichen Abstands, den sie zu den anderen hielt, etwas Brünstiges, Wollüstiges an sich. Das wollte ich wohl gerne einmal näher erkunden.
Jedenfalls war die Party sehr gelungen. Die Kleinen juchzten vor Vergnügen, wenn sich Ella als Clown verkleidet zu allerlei Späßen herabließ. Sie griffen gierig nach den bunten Kuchenstücken und sprangen und hüpften durch den engen Raum, dass es dem Betrachter großes Vergnügen bereitete.
Dies alles hatte Ella wegen ihrer alten Liebe zurück gelassen. Später ging mir immer wieder durch den Sinn, ob ich diese innere Bindung zu einem anderen nicht irgendwie vorher gespürt habe.