Kapitel 8
Ich habe meine Augen noch halb geschlossen. Ich blinzle etwas vorsichtig dem Morgen entgegen. So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Seit ich wusste, dass Franz krank ist und sterben wird, habe ich keine Nacht mehr durchgeschlafen.
Aber mein Kissen ist komisch. Das ist ja hart, viel höher als sonst und haarig. Wie bitte, haarig? Ich öffne definitiv meine Augen.
„Guten Morgen Prinzessin!“, begrüßt mich Thomas.
„An das kann ich mich gewöhnen“, kichere ich.
„An die Begrüßung?“
„Nein, mit dem Kopf auf deiner Brust aufzuwachen.“
Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen. Alle Sorgen sind von mir abgefallen. Na gut, einige werden mich schon wieder einholen, aber mit diesem Mann an meiner Seite, fürchte ich den Tag nicht mehr.
„Gut geschlafen?“, erkundigt er sich.
„Herrlich, einfach herrlich! Ich glaube ich habe seit Jahren nicht mehr so gut geschlafen. Höchsten als kleines Kind, als meine Welt noch in Ordnung war“, gestehe ich ihm.
„Dann ist deine Welt wieder in Ordnung?“, will er wissen. Er zieht die rechte Augenbraue hoch. Das verrät seine Unsicherheit.
„Ja, ich glaube schon.“
Er nimmt mich liebevoll in den Arm und küsst mich leidenschaftlich. Mir wird klar, bisher habe ich einiges versäumt?
„Danke, dass du in meine Leben gekommen bist“, hauche ich.
„Das verdanken wir beide Onkel Franz. Der alte Schlingel wusste, dass wir zusammengehören“, antwortet er.
„Gehen wir frühstücken? Wir sollten die anderen nicht mehr länger auf die Folter spannen“, frage ich Tom. „Oder hast du es dir doch noch anders überlegt?“
Ich bin gespannt. Könnte ja durchaus sein, dass er sich über Nacht noch einmal alles durch den Kopf hat gehen lassen. Ob ich ihm für diese wichtige Entscheidung ausreiche?
„Ich habe es mir nicht anders überlegt. Ich will dich und ich will den letzten Wunsch meines Onkels respektieren“, versichert er.
Ich bin sehr erleichtert. Zum ersten Mal bin ich ein wenig egoistisch und denke auch an mich. Wir stehen auf und ziehen uns an. Ein Trainingsanzug reicht vorerst. Ich gehe mit einem ganz neuen Gefühl zum Aufzug und wir fahren gemeinsam nach unten.
Im Raum, wo gestern das Buffet aufgebaut worden war, steht nun ein Frühstücksbuffet.
„In diesem Raum wird gegessen. Hier können sich alle Mitarbeiter und vor allem am Abend auch die Kunden holen, was sie möchten“, erkläre ich Tom. „Das gehört zum Angebot.“
Für ihn ist es eine ganz neue Welt. Er schaut sich interessiert um. Im Raum sitzen einige der Mädchen, die uns genau beobachten, damit ihnen ja nichts entgeht. Wenn sie mir in die Augen schauen, steht dort die eine Frage.
„Ich glaube, wir sollten eine Betriebsversammlung einberufen. Ihr sollt unsere Entscheidung als erste erfahren“, ergreift plötzlich Tom das Wort.
Der Typ macht wirklich ernst. Ich könnte ihm am liebsten schon wieder um den Hals fallen. Drei der Mädchen, die schon fertig gefrühstückt haben, laufen los, um alle zusammen zu trommeln.
„Für mich ist die Welt jetzt in Ordnung. Du bist meine Welt!“, hauche ich Tom ins Ohr. Ich bin einfach nur glücklich.
Nach kurzer Zeit sind alle versammelt. Die Ankündigung einer Betriebsversammlung hat sie alle munter gemacht. Die 15 Mädchen und vier Männer haben sich alle an die Tische gesetzt und schauen gespannt zu uns herüber. Hoffnung und Furcht ist in ihren Augen zu lesen.
„Hallo zusammen! Ihr wisst, warum wir hier sind und ich will euch nicht lange im Ungewissen lassen. Ja, Miriam und ich werden die Führung dieses Bordells übernehmen und versuchen, es im Sinne meines Onkels zu führen“, beginnt Tom.
Man hört regelrecht die Steine, die allen von den Herzen fallen. Ein allgemeines Aufschnaufen geht durch den Raum.
„Mir ist es nicht leicht gefallen. Ich habe keine Ahnung von diesem Gewerbe, das sage ich Euch gleich. Ich habe in Mödling mein eigenes Leben und ich gehörte bis gestern nicht zu eurer Familie. Warum also, sollte ich dieses Erbe antreten? Das habe ich mich gestern mehrfach gefragt. Es waren zwei wundervolle Menschen, die mich schlussendlich davon überzeugt haben.
Da ist vor allem Miriam, die mich mit ihrer Leidenschaft für dieses Haus, beeindruckt hat. Sie ist ein ganz besonderer Mensch und wir haben beschlossen, nicht nur geschäftlich Partner zu sein, sondern in Zukunft auch unser Leben miteinander zu teilen.“
Ein Jubel bricht los, den ich so nicht erwartet hätte. Nur Josef, der Koch scheint weniger begeistert zu sein. Ich hatte schon bemerkt, dass er ein Auge auf mich geworfen hat, aber da muss er jetzt durch. Zu einer Beziehung braucht es immerhin zwei.
„Der zweite Mensch, der mich überzeugt hat, war meine Onkel Franz. In seinem Brief hat er mich sehr berührt und ich möchte sein Lebenswerk weiterführen. Ich hoffe, ihr helft uns dabei, denn es wird auch schwierige Zeiten geben. Habt auch ein wenig Nachsicht mit mir, dass ich nicht immer alles auf Anhieb richtig mache.“
Alle blicken nun gespannt zu mir. Sie wollen von mir die definitive Bestätigung. Ist den Leuten aber auch nicht zu verdenken, denn Tom kennen sie noch nicht einmal einen Tag.
„Leute, ich bin sehr froh, dass Tom ja gesagt hat. Ja nicht nur zum Erbe, sondern auch zu mir. Ich liebe diesen Mann! Wir versprechen euch, dass wir unser Bestes geben, damit alles weiterläuft, wie bisher. Habt ein wenig Nachsicht mit uns und helft uns mit Rat und Tat“, versuchte ich meine Gefühle halbwegs auszudrücken.
Der Jubel bricht nun endgültig los. Alle kommen auf uns zu und gratulierten uns. Mir fallen sie um den Hals, küssen und umarmten mich, bei Tom sind sie noch etwas schüchtern. Vor allem die Mädchen.
Kapitel 9
Als Rechtsanwalt bin ich es gewohnt, vor Leuten zu sprechen. In diesem Fall ist es aber schon doch etwas ungewohnt. Ich habe eine Lebensentscheidung getroffen und gehe nun einer ganz unbekannten Zukunft entgegen.
Ich finde es toll, wie sich die Leute freuen können. Vor allem als Miriam bestätigt, was ich ihnen schon mitgeteilt habe, bricht großer Jubel aus. Es ist süß, wie die Mädchen gehemmt sind, mich zu umarmen. Miriam fallen sie um den Hals und küssen sie ganz ungeniert. Bei mir hingegen reicht es nur zu einem unsicheren aber nicht weniger herzlichen Händedruck.
Die Männer sind da mit einer Ausnahme weniger zurückhaltend. Drei von ihnen umarmen mich und klopfen mir kumpelhaft auf die Schulter. Ein großer, ich vermute der Rausschmeißer, ist besonders herzlich.
„Pass mir auf die Kleine auf. Wenn du ihr das Herz brichst, bekommst du es mit mir zu tun“, sagt er ernst.
„Ich liebe sie wirklich. Miriam ist eine ganz tolle Frau“, versichere ich ihm.
„Dann sind wir Freunde. Ich bin Markus und hier für die Sicherheit zuständig“, stellt er sich.
Einer ist mir aufgefallen, der mir zwar die Hand gibt, sonst aber sehr reserviert bleibt. Er schaut immer wieder zu Miriam hinüber. Der ist mit Sicherheit in meinen Schatz verliebt!
Ich gehe etwas zur Seite und rufe den Notar an. Ich bestätige ihm, dass ich das Erbe antreten werde und die Auflage für die erste Woche schon erfüllt habe.
„Sie lassen aber auch nichts anbrennen. Ihr Onkel wäre sehr stolz auf Sie“, lacht mir der Notar durchs Telefon zu.
Er will am Abend gegen 19 Uhr vorbeikommen, damit ich die erforderlichen Papiere unterschreibe. Auch Miriam müsse dann unterschreiben, dass die Auflage für die erste Woche erfüllt ist, kündigt er mir an. Wir verabschieden uns und ich kehre in den Speisesaal zurück.
„Miriam, ich habe den Notar angerufen. Er kommt um 19 Uhr, damit wir die erforderlichen Unterlagen unterzeichnen. Dann ist es amtlich“, informiere ich sie.
„Ist gut, mein Schatz. Soll ich dir die Leute vorstellen und dann das Haus zeigen?“
Es ist das erste Mal, dass sie mich Schatz nennt. Und das hier vor versammelter Mannschaft. Das klingt verdammt gut! Alle Anwesenden grinsten Miriam an.
Sie stellte mir die Mädchen einzeln vor. Ich versuchte freundlich zu sein, bitte aber schon im Voraus um Verzeihung, wenn ich ihre Namen nicht gleich auf Anhieb gespeichert bekomme. Ich kann mir Namen leider nur schwer einprägen, erkläre ich ehrlich.
„Ich freue mich für uns und für Euch“, fällt mir Sofia um den Hals. Sie ist deutlich lockerer als die anderen, da wir uns ja gestern schon länger unterhalten haben.
„Du bist mir einer. Kommt an und reißt sich die heißeste Schnitte unter den Nagel“, grinst mich die vorlaute Josy an und küsst mich auf beide Wangen. „Ich freue mich für Euch!“
Die Herzlichkeit der beiden ist wirklich erfrischend. Sie sind unbeschwert und vor allem Josy ist noch ein wenig das kleine Mädchen, das sie eigentlich sein müsste. Wenn ich sie so anschaue, dann weiß ich einen zweiten Grund, warum ich das alles tue.
Von den anderen bleiben mir nur die kleine Asiatin Katara und die Farbige Naomi namentlich im Kopf. Sie haben natürlich ein unverwechselbares Merkmal und ihre Namen sind auch so besonders, dass man sie sich leicht einprägen kann.
Alle Mädchen sind freundlich. Bei ihnen wird mir klar, dass sie bei aller Reserviertheit ausgesprochen froh darüber sind, dass es weitergeht.
Miriam stellt mir von den Männern zuerst Markus vor. Er ist für alle Aspekte der Sicherheit zuständig und nicht nur Türsteher.
„Wir haben uns ja schon kennen gelernt. Ich denke, wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen und über die Sicherheit sprechen. Ich möchte mir aber vorher ein Bild vom ganzen Haus machen, damit ich dann weiß, wovon wir reden. Markus, wenn du Vorschläge zur Sicherheit hast, dann lass sie raus. Wir müssen offen darüber sprechen“, versuche ich ihm klar zu machen, dass mir seine Mitarbeit ausgesprochen wichtig ist.
„Genau das gleiche wollte ich auch sagen, oder so ähnlich“, grinst Markus. „Ich sehe, wir verstehen uns.“
„Willst du alles ändern?“, fragt mich Miriam als Markus weg ist und schaut mich dabei überrascht an.
„Miriam, die Sicherheit ist ein ganz zentraler Punkt. Es gibt moderne Systeme und es könnte gut sein, dass mein Onkel nicht gerade der Technikfreak war. So gut kannte ich ihn dann doch wieder nicht. Deshalb will ich mir alles anschauen und ich versichere dir, dass wir zusammen entscheiden, sollte etwas geändert werden“, erkläre ich ihr.
„Neue Besen kehren besser“, grinst Miriam.
„Ich will mich nicht aufspielen. Aber ich komme von außen und betrachte im Moment noch alles etwas unvoreingenommener. Wir müssen aber nicht zwanghaft etwas ändern, wenn es nicht notwendig ist“, beruhige ich sie.
Miriam stellt mir Sigi vor, der hier als Hausmeister arbeitet. Er macht auf mich einen fleißigen und engagierten Eindruck. Dann ist da noch Ralf, der als männliche Nutte arbeitet. Er muss antreten, wenn schwule Männer den Club aufsuchen und muss auch ran, wenn sich eine Frau hierher verirrt.
Schlussendlich stellt mir Miriam Josef den Koch vor. Seine Reserviertheit ist auffallend.
„Josef, was ich bisher mitbekommen habe, bist du kulinarisch ein wahrer Künstler. Sowohl Zubereitung als auch Präsentation waren gestern Abend und heute beim Frühstück wirklich außergewöhnlich. Auch mit dir würde ich mich in den nächsten Tagen gerne einmal zusammensetzen. Wenn du Wünsche, Vorschläge oder sonst etwas hast, dann sollten wir es besprechen. Ist das für dich ok?“, versuche ich mit ihm über seinen Arbeitsbereich zu sprechen.
„Das wäre gut. Ich hätte einige Anregungen“, meint er und wirkt schon freundlicher.
Danach führt mich Miriam durch das ganze Haus. Mein Gott, ist das ein riesiges Gebäude. Im Erdgeschoss sind die Eingangshalle und die Gemeinschaftsräume untergebracht. Dabei handelt es sich um den Bereich der Bar und das Buffet, ein riesiges Hallenschwimmbad mit Fitnessraum, Sauna, Solarium und Ruheraum.
Im ersten Stock sind die Motto-Räume und die Zimmer, wohin sich die Mädchen mit ihren Freiern zurückziehen können, erklärt mir Miriam. Bei den Motto-Räumen handelt es sich um ein nachgestelltes Behandlungszimmer eines Frauenarztes, ein Wild-West-Zimmer, ein Soft-SM-Zimmer und noch einiges mehr. Hier können Kunden in die jeweilige Rolle schlüpfen.
Die Bums-Zimmer, wie sie Miriam lachend nennt, sind ganz normal eingerichtete Zimmer, in denen meist zwei, in einigen auch mehrere Personen gemeinsam Sex haben können. Sie sind gemütlich eingerichtet. Zum Glück sind sie sehr dezent gehalten und nicht gleich als Zimmer in einem Puff erkennbar.
Was mir auch auffällt ist, dass alles wirklich sauber und hygienisch gehalten ist. Hier vögelt man gerne, denke ich bei mir. Außerdem ist neben jeder Tür eine Art Ampel angebracht. Miriam erklärt mir, dass besetzt ist, wenn das rote Licht leuchtet, grün bedeutet frei und gelb bedeutet, dass es besetzt ist, dass aber andere gerne dazu kommen können.
Der zweite Stock steht weitgehend leer. Hier sind meist Sachen gelagert wie Dekoration, Möbel für besondere Motto-Zimmer und vieles mehr.
Der dritte und letzte Stock ist den Zimmern und kleinen Wohnungen der Mädchen vorbehalten. Hier befindet sich auch das Appartement, das Onkel Franz bewohnt hat, erklärt mir Miriam.
Groß aber ist auch der noch ungenutzte Teil des Hauses. Es ist nur knapp die Hälfte des Gebäudes wirklich in Verwendung. Der gesamte Ostflügel steht weitgehend leer. Dazu erstreckt sich hinter dem Ansitz ein etwa 5.000 Quadratmeter großer Park, der etwas verwahrlost ist. Aber man könnte daraus wirklich etwas machen. Der Park hat Potential.
Wir gehen kurz in den Keller, der riesengroß ist. Genau unter die Lupe nehmen werde ich ihn bei einer anderen Gelegenheit.
„Da gibt es außerdem noch einen Bunker, der aber verschlossen ist und in den nur Franz hineingehe durfte“, erklärt mir Miriam.
„Was für ein Bunker?“, will ich wissen.
„Er geht vom Erdgeschoss ab und ist dort, wo das Haus an den Berg angebaut ist in den Felsen gehauen. Dort drinnen sollen große Hallen sein.“
„Hast du den Schlüssel dazu?“, frage ich.
„Ich weiß, wo ihn Franz aufbewahrt.“
„Gut, dann schauen wir uns morgen den Bunker an. Wir reden in den nächsten Tagen mit Sigi über den Zustand und eine mögliche Nutzung des restlichen Hauses und des Parks. Derzeit ist ja der Club geschlossen. Wann wolltet ihr wieder öffnen?“, frage ich.
„Ich dachte, wir öffnen mit Freitag wieder. Das wäre also in drei Tagen“, schaut mich Miriam fragend an.
„Das ist ein guter Vorschlag“, bestätige ich ihre Überlegungen.
Kapitel 10
Ich bin beeindruckt, mit welchem Elan Tom an die Sache herangeht. Er strahlt Kompetenz und Begeisterung aus. Bei den Leuten im Club kommt das ausgesprochen gut an. Während er mit Markus und Josef spricht, kommen Josy und Sofia zu mir.
„Hat er dich tatsächlich flach gelegt?“, fragt Josy ganz unverschämt und grinst von einem Ohr zum anderen.
„Dieser Tom könnte mir auch noch gefallen“, flüstert mir Sofia zu.
„Finger weg von Tom“, antworte ich ungewollt scharf.
„Hey Sofia, unsere Miriam ist verliebt. Die hat es voll erwischt!“, neckt mich nun Josy.
„Mach dich locker, wir lassen dir deinen Tom schon. Wir sind froh, dass er da ist“, kommt von Sofia.
„Scheiße, ich bin tatsächlich eifersüchtig. Entschuldigt! Ich hätte nie gedacht, dass mir das jemals passieren würde“, versuche ich mich zu entschuldigen.
„Es ist schön zu sehen, dass du endlich wieder ein wenig das Mädchen sein kannst, das du doch eigentlich bist. Ich habe mir vor allem in den letzten Tagen und Wochen Sorgen um dich gemacht“, lächelt Sofia.
„Ich bin auch erleichtert. Und du scheinst eine gute Wahl getroffen zu haben. Er ist süß und hat etwas auf dem Kasten“, pflichtet ihr Josy bei.
Die beiden sind einfach süß. Sie haben aber auch Recht, Tom tut mir gut. Ich fühle mich zum ersten Mal seit ewiger Zeit endlich wieder als Frau. Ja, ich wusste immer, wie ich auf Männer wirke. Aber das war reine Berechnung.
Bei Tom bin ich froh eine Frau zu sein und dass ich ihm gefalle. Ich würde am liebsten schon wieder mit ihm hinauf in die Wohnung gehen und ins Bett hüpfen. Ich will Sex und ich brauche Sex mit ihm. Das habe ich so noch nie gespürt. Bumsen war für mich immer Pflichterfüllung.
Ich beobachte ihn, wie er mit den Mädchen und den Männern spricht. Er wirkt souverän, freundlich und interessiert. Er geht offen auf die Leute zu und ich habe den Eindruck, alle haben ihn bereits nach der kurzen Zeit angenommen.
Bei der Besichtigung des Hauses achtet er auf viele Details. Ich bin manchmal von seinen Fragen und Überlegungen völlig überrascht. So habe ich das Haus noch nie gesehen. Dasselbe gilt für den Park. In Toms Hirn arbeitet es schon. Er überlegt, wie man die leerstehenden Räume und den Außenbereich auch noch nutzen kann. Die Zukunft mit Tom wird definitiv spannend.
„Wir müssen die Wiedereröffnung planen und ich muss einen Tag nach Mödling, um meine Angelegenheiten zu regeln. Kommst du mit?“, fragt mich Tom ganz überraschend.
„Wohin, nach Mödling?“, frage ich ungläubig.
„Ja, wir haben drei Tage. Wenn wir morgen fahren haben wir Donnerstag und Freitag Zeit die Eröffnung vorzubereiten“, meint er trocken.
„Ja, ja, aber was soll ich in Mödling?“
„Meine Familie kennen lernen?“, meint er grinsend und fügt hinzu. „Bevor sie mich verstoßen.“
„Warum sollten sie dich verstoßen“, bin ich überrascht.
„Wenn die herauskriegen, dass ich das Erbe von Onkel Franz angenommen habe und, dass das auch noch ein Puff ist, dann flippen die völlig aus. Dann kann ich mich zu Hause nicht mehr blicken lassen“, meint er trocken.
„Das ist nicht dein Ernst?“, bin ich überrascht. „Und da bleibst du so gelassen?“
„Du hast den Brief von Franz gelesen. Es gab damals keinen Grund ihn zu verstoßen und sie haben es doch getan. Sie sind bei ihrer Ablehnung geblieben, und haben dabei nicht einmal gewusst, dass er einer — in ihren Augen – so verabscheuungswürdigen Tätigkeit nachgeht. Und ich trete nun in seine Fußstapfen. Was glaubst du, was dann los sein wird?“
„Du weißt das und hast trotzdem ja gesagt?“, bin ich echt verwundert.
„Man muss Prioritäten setzen“, grinst er mich voller Liebe an.
„Du nimmst das alles meinetwegen in Kauf?“, frage ich und bin überwältigt als mir das bewusst wird.
„Ich liebe dich, Miriam. So einfach ist das“, kontert er. Himmel, ist dieser Mann entwaffnend!
Ich nehme seine Hand und ziehe ihn in den Aufzug. Noch während ich den Knopf für den dritten Stock drücke, küsse ich ihn innig. Seine Haut riecht so herrlich.
„Ich bin süchtig nach dir“, keuche ich etwas außer Atem und küsse ihn weiter.
Im dritten Stock angekommen ziehe ich ihn in meine kleine Wohnung und reiße ihm förmlich die Kleider vom Leib. Herrgott bin ich geil auf diesen Mann!
„Nicht so stürmisch, meine Süße. Wir haben ein wenig Zeit für uns. Ich will dich ja auch.“
„Was machst du nur mit mir?“, wundere ich mich über mich selber.
Tom küsst mich und es entwickelt sich daraus ein wilder Zungenkuss. Ich bin süchtig nach seinen Küssen!
Während er mich küsst, zieht er mich langsam aus. Ich habe ja nur Schlabberlok an, so dass er sich nicht sonderlich schwertut.
„Heute gehörst du mir“, bringe ich mühsam hervor, als ich mich kurz seinem Mund entziehen kann.
„Immer zu Diensten, meine Liebe“, grinst er mich an.
Ich dränge ihn zum Bett, wo er sich auf den Rücken legt. Ich klettere über ihn und bedecke sein Gesicht und später seinen Oberkörper mit tausenden von Küssen. Wir sind schon beide nackt und ich genieße erneut dieses elektrisierende Gefühl, wenn sich unsere Haut berührt.
Ich setze meine Küsse fort, am Bauch, in der Leistengegend und schließlich nehme ich seine Männlichkeit in den Mund. Tom stöhnt auf. Ja, ich hab´ ihn! Mit geschlossenen Augen ergibt er sich meiner Zungenarbeit. Ich strenge mich wirklich an und setze alle meine Erfahrung ein, um ihn so richtig geil zu machen.
Aber ich darf ihn nicht überfordern, ich will ja auch meinen Spaß haben. Deshalb bewege ich mich küssend wieder nach oben. Sein Pfahl steht bereits senkrecht in die Höhe. Ich muss ihn etwas abkühlen lassen, sonst hält er nicht lange durch. Die ersten Lusttropfen zeigen sich bereits und ich lecke sie genüsslich ab. Tom schmeckt einfach super.