Vorwort: Diese Geschichte ist frei erfunden und hat (fast) nichts mit eigenen Erfahrungen, Erlebnissen oder sonstigen Begebenheiten zu tun. Dass Einige Autoren — mich eingeschlossen — aus der Sicht mancher Leser ne Schraube locker haben, wird hier bestätigt. — Sonst würden wir so etwas nicht schreiben und veröffentlichen. (Grins…)
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Es war spät geworden, als Bernd von der verrückten Party nach Haus kam. Es waren wirklich viele durchgeknallte Typen dort: Einer schwor darauf, Pfefferminztee zu rauchen, ein anderer meinte, dass das Universum vier Ebenen hätte und die Menschheit dabei sei, sich von der dritten auf die vierte zu bewegen. Eine Tusse war voll auf dem „Jesus People“ Trip. Redete zuerst von der Verwerflichkeit der außerehelichen Sexualität und Selbstbefriedigung. Und verschenkte wenig später ihre körperliche Liebe gleich an drei Mitgliedern der Party, um sich dann in die Arme der Gastgeberin zu werfen und auf eine schon obszön zu bezeichnende Weise mit ihr zu knutschen. Es wurde nicht nur Wein getrunken, sondern auch alle möglichen Sorten von Tee und sonstigen Aufgüssen. Kalt, Heiß, Süß, Bitter, Salzig — alles war dabei.
Cola, Bier und Alco — Pops gab es nicht: Diese Getränke waren tabu und verpönt.
Nur undeutlich konnte er sich danach an die Einzelheiten der Feier erinnern: Irgendwann hatte er einen Filmriss. Bekam gar nicht mit, wie er eigentlich nach Haus gekommen war. Wollte nur noch eins: Schlafen! Nach kurzer Zeit der Ruhe meinte er, dass ihm der Schädel platzen würde: Bestialische Kopfschmerzen raubten ihm den Schlaf. Aspirin und kalte Dusche brachten keine Linderung. Ächzend zog er sich wieder an: Vielleicht würde ein Gang an die frische Luft die Schmerzen vertreiben.
Es dämmerte bereits. Sonntagmorgens um fünf waren die Straßen noch leergefegt; der kleine Ort ruhte noch. War es der Nachhall vom gestrigen Abend? Wispernde Stimmen im Kopf… Undeutlich, nur bruchstückweise zu verstehen. Ihm wurde etwas schwindelig, die Bank in Sichtweite war nun sehr willkommen. Er setzte sich und schloss die Augen. Die Schmerzen im Kopf wurden erträglicher, dafür wurden ein paar Gedankenfetzen deutlicher. Ihm kam die Gastgeberin von gestern in den Sinn und erschrak: Beinahe plastisch meinte er zu fühlen, wie ihre Hand über den Busen des ach so frommen Mädchens strich. Spürte die Küsse an ihrem Hals. Er schrak auf, riss seine Augen auf und schüttelte den Kopf. Wachträume? Halo’s?
Ganz bewusst wollte er nun an etwas ganz anders denken; nun kam ihm sein Chef in den Sinn. Dunkelheit umfing ihn, als seine Augen zu fielen. Er konzentrierte sich — warum auch immer — mehr auf ihn. Sah auf einmal die etwas dürre Sekretärin vor sich, die ihm einen blies. Und das sehr gekonnt und befriedigend. „Zu was Anderem ist die nicht zu gebrauchen“, meinte er die Stimme seines Brötchengebers zu hören.
„Verdammte Scheiße! Was ist das denn?!“ fragte er sich nun.
Beinahe fluchtartig sprang er von der Bank auf, rannte förmig in seine Wohnung und braute sich einen Kaffee, wo man den Löffel hätte reinstellen können. An Schlaf war nicht mehr zu denken, als er das bittere Gesöff intus hatte. Der Druck im Kopf hatte zwar etwas nachgelassen; die wispernden Stimmen blieben aber.
Er zog sich nicht aus und legte sich zum Entspannen aufs Bett. Trotz des Coffeins im Körper gelang es ihm, in eine Art Halbschlaf zu fallen. Die leisen Stimmen im Kopf wurden undeutlicher. Träumte er? Zuerst war der Film im Kopf undeutlich und verschwommen, sah eine ihm völlig unbekannte Wohnung. Streiflichter zuckten ihm durchs Gehirn. Meinte zu schweben… So als ob er wie ein fliegendes Auge in dem fremden Raum war. Sah die dürre Frau alleine schlafend in ihrem Bett. Tauchte plötzlich in ihre Gedankenwelt und erkannte nun, dass sie ihm nicht ganz freiwillig zu Diensten war. „Es geht nur um den Job!“ Klar und deutlich meinte er ihre Stimme zu hören. Dann wieder eine Art Bildwechsel: Diese Sekretärin lag mit dem Sohn ihres Chefs im Bett. Ungeschickt fummelte er an ihr herum, um dann in sie einzudringen. Wieder ihre klare Stimme: „Betriebs und Familienhure!“ Ein eigener Gedanke formte sich: „Mit mir würdest du es anders erleben!“ Plötzlich sah er sich selbst… Wie er ins Büro kam, sie anlächelte und irgendwas fragte. Und… Das ihr dieses Lächeln durch Mark und Bein ging…
Ohne seinen Einfluss flogen seine Gedanken woanders hin und er fand sich in einem Krankenhaus wieder. Aus der Perspektive eines unsichtbaren Zuschauers sah er eine Krankenschwester, die in voller Montur an einem Schreibtisch saß und vor sich hin döste. Sie kam Bernd irgendwie bekannt vor… Nun konzentrierte sich auf die Frau, und das Bild von ihr veränderte sich. Sie war von Bäumen umgeben, an einem schönen warmen Sommertag. Mit ihm allein. Bernd meinte zu spüren, wie sie ihn halbnackt umarmte. Sah, wie sie regelrecht glühte — zu allem, wirklich allem bereit. Und hörte nun klar und deutlich eine Stimme: „Es war ganz in Ordnung, wie du dich verhalten hast…“ Dann einen beinahe wütenden Schrei: „Hättest du es doch getan!!!“
Bildwechsel: Er sah sie noch einmal. Kein Ring an ihrem Finger. Das Gesicht eines Mannes tauchte auf. Den kannte Bernd noch… Er konnte sehen, dass er auf ihr lag. Irgendwann im Herbst auf einer Parkbank. Dann den Raum einer Abtreibeklinik. Hörte den schnellen Herzschlag des ungeborenen Lebens und die Worte der behandelnden Ärztin: „Das ist das Leben, welches gleich nicht mehr sein wird! Und wie dir bekannt ist: Du wirst nach diesem Eingriff nie wieder ein Kind empfangen können!“
Bernd wunderte jetzt nichts mehr: Er erkannte die Frau wieder. Eine Jugendfreundin. Er war mit ihr im Wald. Knutschte damals heftig mit ihr. Zog ihren Pullover aus, seiner lag im Laub neben ihrem. Umarmte sie, die festen Brüste auf seiner Haut spürend. War drauf und dran, sie ganz auszuziehen und ihr die Jungfernschaft zu nehmen. Machte es aber nicht: Zu viel Angst, dass sie von ihm schwanger werden könnte. Sie trennten sich: Später erfuhr er, dass sie was mit einem anderen hatte. Jugendstraftäter. Dass sie für ein paar Wochen plötzlich verschwunden war, heftigen Streit mit ihren Eltern hatte. Von anderer Seite wurde ihm erzählt, dass aus dem warmherzigen Mädchen, das er kannte, eine kompetente, aber zickige Stationsschwester geworden war.
Das mit der Jugendfreundin oder auch Krankenschwester war logisch und nachvollziehbar. Sein Gehirn hatte nur — jetzt und heute – die Bausteine zusammengesetzt. Aber: Woher kamen die deutlichen Stimmen?! Dazu kam: Das mit seinem Chef, dem Sohn und der Sekretärin wusste er nicht. Da waren auch keine Gerüchte in Umlauf…
Das Mietshaus, in dem Bernd sein Junggesellendasein führte, erwachte langsam zum Leben. Durch die dünnen Wände konnte er hören, dass hier die Toilettenspülung ging, dort Geschirr klapperte, Türen klappten und sich der Verkehr auf der Straße belebte; typischer Sonntagvormittag…
Was vorher ein Wispern war, entwickelte sich zu einer Art Rauschen. So als ob er in einem großen Saal war, wo sich hunderte von Leuten unterhielten. Dann und wann ein helles Lachen, Stöhnen oder Schrei. Es erinnerte ihn etwas an das Experimentalstück „Revolution Nr.9″ von den Beatles aus den 70er Jahren.
Ihm kam plötzlich die Kassiererin vom Supermarkt in den Sinn: Nur zufällig war er dort einkaufen gegangen: Die hatten gerade ein Sonderangebot für Drucker; seiner hatte den Geist aufgegeben. Sie fiel ihm deshalb auf, weil sie anders als die üblichen Angestellten war. Schwer zu beschreiben… Irgendwie netter, hilfsbereiter. Und… auf eine Art und Weise attraktiv, begehrenswert…
Seit Wochen kaufte er nur wegen ihr dort ein: Nur um sie für ein paar Minuten zu sehen. Er wusste ja nichts von ihr: War sie verheiratet oder Single? War der Job in dem Laden für fest oder nur vorübergehend?
Je mehr er sich auf diese Frau konzentrierte, umso deutlicher kam sie in seinen Kopf. Meinte ein Landhaus zu sehen, wo sie gerade vor der Tür saß und eine Katze auf dem Schoß hatte. Ein kleiner Junge rief: „Mami, Mami! Papa hat gerade angerufen und gefragt, wann er mich abholen kann! Er will mit mir zum Fußballspiel fahren!“ Sie seufzte und sagte: „Sag ihm, dass du nach dem Mittagessen los kannst — also kurz nach eins!“ Der Duft von dem Sonntagsbraten stieg Bernd in die Nase. Er meinte, etwas von ihrer Zufriedenheit zu spüren — obwohl da etwas fehlte… Bilder von Geborgenheit tauchten auf. Und von… Leidenschaftlichem Sex! Dann eine junge Frau — in den Armen des Mannes, mit dem sie im Bild vorher im Bett gelegen hatte. Und noch ein Bild… Sie saß auf einem Schreibtisch. Ein Kopf zwischen ihren Beinen… Und eine Zunge auf ihrer Clit. Nur zu deutlich sah sie das Gesicht ihres Mannes, das plötzlich hinter der Gestalt auftauchte, von der sie gerade verwöhnt wurde.
Undeutlich tauchten weitere Bilder, Filme oder was auch immer in Bernd seinem Kopf auf. Es wurde für ihn aber immer schwerer, sich auf irgendein spezielles zu konzentrieren. Irgendwann schlief er tief und fest ein. Traumlos.
Einigermaßen frisch ging er am Montag zur Arbeit. An das Summen und Rauschen in seinem Kopf hatte er sich zwar nicht gewöhnt, aber gelernt damit umzugehen. Er konnte es ganz einfach ignorieren, indem er sich auf seinen Job konzentrierte.
Seine erste Kundin war eine Frau um die dreißig. Nicht besonders attraktiv, aber auch nicht gerade hässlich. Die typische Hausfrau von nebenan eben. Nur in Kittelschürze, Slip und BH ließ sie ihn in die Wohnung: Ihre Waschmaschine funktionierte nicht so, wie es sein sollte. Schnell hatte Bernd den Fehler gefunden: Ein Kondom hatte der Pumpe den Garaus gemacht. Diplomatisch wie es ihm aufgetragen wurde erklärte Bernd der Frau, dass das Flusensieb nicht richtig gesessen hätte und deshalb die Pumpe ihren Geist aufgegeben hätte.
Als er ihr dabei in die Augen sah, lief wieder ein Film ab: Er sah einen Mann, der sie auszog und etwas stümperhaft mit ihr vögelte: Keine Vorspeise und Nachtisch — gepaart mit wenig Phantasie. Also die Routine — Nummer nach den Spätnachrichten. Bei diesen Bildern formte spontan in Gedanken den Satz: „Du hast was Besseres verdient! Nur zu gerne würde ich dich jetzt nach allen Regeln der Kunst verwöhnen!“ Und stellte sich dabei vor, wie es wohl für sie wäre, wenn sie jetzt überall gestreichelt und heiß und innig geküsst werden würde. Und das nicht nur auf dem Mund… Er sah, dass sie auf einem mal unruhig auf ihrem Stuhl herumrutschte und sich kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Mit zittriger Hand unterschrieb sie den Kundenbeleg. Er packte den Zettel weg, stand auf und ging zur Haustür.
In seinen Gedanken hielt er sie umarmt: Hände um ihre Hüften und Lippen auf der Muschi.
„Äh… Sie haben mir sehr geholfen. Ich dachte schon, die ganze Maschine wäre hinüber… Und für eine neue reicht es nicht.“ Und dann — nach kurzem Zögern: „Außerdem… finde ich, dass Sie ein sehr netter junger Mann sind!“
Lächelnd standen sie sich gegenüber. Temperamentvoll nahm sie plötzlich sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn auf den Mund. Bernd erwiderte etwas überrascht ihren Kuss und ließ seine Werkzeugtasche fallen. Sollte es nur dabei bleiben? Vorsichtig legte er einen Arm um sie. Nein: Sie wich nicht einen Millimeter zurück: Im Gegenteil! Wenig später konnte er ihre Oberweite an seiner Brust spüren. Eine Hand von ihm strich überihren Rücken, während er mit der anderen ihr Gesicht streichelte. Für ein paar Sekunden fuhren sie auseinander, um sich tief in die Augen zu sehen. Ihr Blick flackerte, und er verstand ihre Zeichen richtig: Sie schloss ihre Augen, als seine Hand ganz leicht über ihren Busen fuhr. Die Küsse wurden nun leidenschaftlicher, und ihre Hände fuhren über seinen Körper. Noch im Flur begannen sie unter heftigem Schmusen, sich gegenseitig auszuziehen. Sie hatte nur noch ihren Slip an, als beide in ihrem Schlafzimmer auf das Bett sanken, sein T-Shirt und Jeans lagen neben ihrem BH und Kittel im Flur auf dem Boden. Es war nun egal, ob sie es sagte oder nur dachte: „Ja… beiß ruhig etwas fester in die Nippel! Ich mag das!“
„Magst du auch 69?“
„Aber ja! Da habe ich nur drauf gewartet!“ hauchte sie nun, um sich langsam aber sicher in Stellung zu bringen. Auf der Seite liegend teilte er ihre äußeren Schamlippen. Fuhr mit der Zunge ganz langsam über die zarte rosa Haut; spielte mit ihr: Er spürte ihre Ungeduld… Sie konnte es scheinbar kaum erwarten, dass ihre Clit verwöhnt wurde. Immer wieder kreiste sein Finger um den Eingang, wo ihre Feuchte zu sehen war. Erst als sie sich mit ihrem Becken bewegte, drang er mit zwei Fingern in sie ein. Gleichzeitig fing er an, ihren Lustknopf zu saugen. Mit hektischer werdenden Bewegungen warf sie sich seinem Mund entgegen. Gab sich ganz ihren Gefühlen hin: Er war nicht mehr in ihrem Mund… Mit festem Griff rieb sie ihn mal hektisch, dann wieder ganz langsam.
„Mach weiter… Biieettee NICHT aufhören! Ohh verdammt… Ich komme… Jaaaa!“ Um sich nun sehr hektisch mit seinen Glied zu befassen: Als ob sie was gut zu machen hätte, lutschte und leckte sie an ihm. Versuchte, ihn so tief wie möglich im Mund aufzunehmen.
Er keuchte: „Pass auf… ich…“
Sie schüttelte den Kopf und gab ihm so zu verstehen, dass sie jetzt alles wollte! Er bäumte sich auf und hielt sich nun nicht damit zurück, seinen Saft in ihren Mund zu spritzen.
„Mann o Mann… das nenne ich Kundendienst… du kannst nicht nur mit Waschmaschinen gut umgehen — das muss man dir lassen!“, meinte sie mit verklärtem Lächeln, als sie sich etwas beruhigt hatte. Bernd grinste und überlegte einen Augenblick. Stand auf, hob sie vom Bett und trug die kichernde Frau in die Küche.
„Was hast du jetzt verrücktes vor?“
„Warte ab!“
Schnell fuhren seine Finger über die Programmtasten der Maschine, bevor er sie dorthin bugsierte.
„Aber… im stehen?! Wir können es doch viel bequemer…“ stammelte sie, bis bei ihr der Groschen fiel. Unter ihrem Po fing die Technik langsam an, rumpelnd zu arbeiten, während Bernd ganz bedächtig mit seiner Eichel an ihrer Pforte klopfte: Er drang nicht gleich in sie ein, sondern ließ die Spitze seines wieder steifen Gliedes über ihre Schamlippen gleiten.
„Gib ihn mir…“, kam es bald fast bettelnd aus ihrem Mund. „Ich möchte… will dich… spüren…“
„Nicht so ungeduldig, schöne Frau…“
Sie halb auf die Maschine legend drang er wenig später sehr langsam, jeden Zentimeter ihres Inneren auskostend, in ihre Lustgrotte ein. Sie schlang ihre Beine um ihn, als sie ihn in voller Länge in sich hatte und begann sich zu bewegen. Wollte ihn in jedem Winkel in sich spüren. Bald fanden beide ihren Rhythmus, der sich langsam steigerte. Und er sah ihr erstauntes Gesicht, wenn er ab und zu die Bewegung stoppte. „Ich… du… du verrückter Kerl! Das ist ja Wahnsinn!“ keuchte sie. Merkte kaum, dass er irgendwas mit der Maschine machte: Bald lief das Schleuderprogramm; das Vibrieren der Maschine ging durch ihren Körper. Gleichzeitig begann er, äußerst heftig, beinahe brutal in sie zu stoßen. Sie schrie vor Lust auf, krallte sich an ihn und kam fast gleichzeitig mit ihm zum Höhepunkt. Der war bei ihr so heftig, dass er ihren Mund mit Küssen verschließen musste.
Völlig außer Atem ließen sie voneinander ab: Die Trommel der Maschine hatte aufgehört zu drehen; mit zittrigen Knien rutschte sie von der Maschine und stützte sich an ihm ab, um regelrecht auf den Küchenstuhl zu fallen.
„Das ist also der Sex im Schleudergang!“ kicherte sie nun kopfschüttelnd.
Lange konnte er nicht bei ihr bleiben, obwohl… Sie war einfach… Nur zu gerne hätte er noch andere Sachen mit ihr gemacht! Aber er musste an seinen Job denken. Und als sie zur Uhr schaute, kam Unruhe auf, weil auch bei ihr Termine anstanden.
Der weitere Tag verlief normal. Bis auf… Am Nachmittag kam ihm die Kundin vom Morgen ihm in den Sinn. Er sah sie: Mit ihrem Mann: Die Waschmaschine hatte gerade das Schleuderprogramm drauf… Grinsend schüttelte er den Kopf. Er wusste ja, dass diese Frau nicht ganz ohne war!
Zum Feierabend war er etwas verspätet in der Firma und gab dort seine Kundendienst — Berichte bei der Sekretärin ab. Für heute hatte er genug und versuchte nicht von sich aus, gedanklichen Kontakt zu ihr aufzunehmen. Bemerkte aber trotzdem ihren merkwürdigen Blick. Ob sie ahnte, was heute Morgen gewesen ist? Er war gerade aus ihrem Büroraum gegangen, als ihre Stimme laut und deutlich im Kopf dröhnte: „Für dich… mit dir würde ich alles, wirklich alles tun! Warum beachtest du mich nicht?“
Dieselben Kopfschmerzen wie ein paar Tage zuvor setzten wieder ein, das Wispern im Kopf wurde zu unerträglichem Getöse. Wie Bienen summten die verschiedenen Stimmen durch sein Gehirn.
Eigentlich wollte er noch in den Supermarkt gehen — nicht nur alleine wegen der Kassiererin. Irgendetwas hielt ihn davon ab. Etwas ziellos ging er durch die Stadt; versuchte so seine Schmerzen zu lindern. Die frische Luft und der Gang durch den Park halfen etwas; allmählich ging die Pein auf ein erträgliches Maß zurück. Langsam ging er ziellos durch die Straßen. Registrierte nur nebenbei ein paar Spaziergänger, die ihren ganz alltäglichen Gedanken nachgingen. Er bemerkte nun, dass er nicht zu jedem Kontakt hatte. Ein Schema, also warum und zu wem das möglich war und wann keiner entstand, fand er nicht heraus. Mal war jemand ganz nahe und die Stimme sehr leise, dann wieder war es genau umgekehrt. Verrückt!
Er konnte nicht sagen, was ihn ausgerechnet heute in dieses Viertel der Stadt zog; es war schon sehr lange her, dass er dort war. Damals — gerade 18 Jahre alt… Unsicher, was Frauen und das Bett anging, wollte er bei einer ‚Professionellen‘ lernen, wie Mann was macht. Viel kam nicht dabei heraus:
Sie war blond gefärbt oder trug vielleicht auch eine Perücke. Dann der Klassiker:
„Na Süßer, wie wär’s mit uns beiden?“ — noch mit einem Lächeln.
„Ja… äh… und — was kostet…“
„Ach — für dich nur fünfzig. Nun komm schon!“
Wie ein Dackel folgte er ihr in das rot beleuchtete Zimmer. Wortlos zog sie sich bis auf Slip und BH aus und legte ein Kondom parat.
Nun kein Lächeln mehr, sondern geschäftsmäßiger Ton. Wie bei dem Kauf ein paar Schuhe:
„Also: Ficken mit Kondom fünfzig. Anfassen kostet zwanzig extra. Blasen noch mal dreißig. Küssen und ohne mache ich nicht. Alles klar?“
„Ok, dann… hier sind hundert.“
„Na, dann zeig mal her dein bestes Stück!“
Das Ganze war so erotisch und anmachend wie ein Gang zum Zahnarzt. Obwohl jung an Jahren und eigentlich immer geil: Jetzt ging gar nichts! Mit kalten Fingern und noch kälterem Gesichtsausdruck stülpte sie ihm das Kondom über. Nahm ihn in den Mund, bis er so halbwegs stand. Legte sich hin, klappte die Beine auseinander und meinte: „Komm schon! Worauf wartest du?!“
Er legte sich auf sie. Merkte gar nicht, ob er in ihr drin war oder nicht. Machte ein paar Bewegungen. Ihm verging aber der letzte Rest von dem, was man als Lust hätte bezeichnen können als sie meinte: „Nun mach schon!“
„ Als ob man ein Kleinkind auf den Topf setzt und zum Scheißen auffordert!“ dachte er sich. Die „Liebesdienerin“ völlig ignorierend zog er das Kondom ab und hatte es nun eilig, das „Freudenhaus“ zu verlassen.
Da standen sie… Einige sehr schöne Mädchen! Bei anderen konnte man jedoch trotz der teilweise dick aufgetragenen Schminke sehen, dass sie ihre besten Jahre hinter sich hatten. Man brauchte seine Gabe nicht, um die taxierenden Blicke richtig zu deuten: An seinem Auftreten und den Klamotten schätzten sie ein, ob sich ein Angebot lohnte oder nicht. Das mehr oder weniger lahme „Na Süßer?“ von der einen oder anderen ignorierend ging er in eine Kneipe. Wollte eigentlich nur ein Bier trinken und dann nach Haus. Seine Meinung zum Getränk änderte sich aber, als er die Galerie von verschiedenen Weinflaschen hinter dem Tresen sah.
„Einen Roten! Was können Sie empfehlen?“ Fragte er die sehr attraktive Bardame.