Erst am nächsten Morgen kam Gertrud zu mir. Sie nahm das aufblasbare Pferd weg und löste die Stange, so daß ich mich endlich wieder bewegen konnte.
Anschließend gab sie mir einen Harness aus breiten Lederriemen. Mit ihrer Hilfe zog ich diesen an und sie legte mir ein Halskorsett an, welches bis zu meinem Kinn reichte. Dieses verschloss sie hinten mit einem kleinen Schloss. Den Schlüssel dazu legte sie auf den Kassentresen.
Von dort brachte sie eine kleine Flasche mit, deren Inhalt sie auf meinem Kopf verteilte, um mir danach eine rotblonde Perücke aufzusetzen. Sie sah mich eingehend an und setzte mir auch noch eine getönte Brille auf.
Nun steckte sie den Schlauch der Versorgungseinheit an meinem Hintern an und verband meine Handgelenke hinter meinem Rücken mit einem Karabiner, den sie in Ringe einhakte, welche an dem Harness befestigt waren.
Ich fragte mich, was das sollte. Vor allem das Schloss an dem Halskorsett kam mir recht sinnfrei vor, da ich dieses mit hinter dem Rücken gefesselten Händen ohnehin nicht würde öffnen können.
Nun gab sie mir einen Kuss und ging nach hinten. Etwas später kam sie umgezogen zurück.
Sie trug einen schwarzen Lederrock, eine weiße Bluse und darüber ein schwarzes Korsett, welches ihre Brüste weit anhob und gut zur Geltung brachte.
Ihre Haare lagen eng an ihrem Kopf an und waren zu einem schönen Pferdeschwanz gebunden.
Die Stiefel, die sie trug, glänzten ebenso wie die vielen Ringe und Nieten an ihrem Korsett, hell im Licht der Lampen.
So trat sie zu mir und hielt mir ihr Handy vors Gesicht.
Ich fragte mich, was sie vor hatte und sah genauer hin. Was sie mir zeigte, war eine Mail.
»Sehr geehrte Frau Bauer,
wir teilen Ihnen mit, daß Objekt 463 die in Ihrer Anfrage erwähnte Veranstaltung in Ihrer Begleitung aufsuchen darf.
Wir bitten Sie jedoch, zur Kenntnis zu nehmen, daß Sie sowohl auf dem Weg von und zu dieser Veranstaltung als auch während dieser die volle Verantwortung für die Unversehrtheit von Objekt 463 tragen. Zudem weisen wir Sie darauf hin, den …«
Mehr von dieser Nachricht konnte ich nicht lesen.
Ich sah Gertrud an und hob fragend den Kopf.
Diese nahm das Handy weg, steckte es in eine Tasche, die an einem Riemen an ihrem Korsett befestigt war und sah mich breit grinsend an.
»Ich hoffe ja, du kannst tanzen«, sagte sie.
Tanzen? Was hatte sie vor? Und um was für eine Veranstaltung ging es in der Mail?
Ja, ich konnte schon tanzen, in diesen Schuhen würde mir das allerdings nicht besonders leicht fallen. Also hob ich einen Fuß, deutete auf den Schuh und schüttelte den Kopf.
»Mit den Schuhen kannst du nicht tanzen?«, fragte sie, worauf hin ich energisch nickte.
»Warte hier, nicht weglaufen«, wies sie mich an und ging wieder nach hinten.
Ich fragte mich noch immer, was das alles zu bedeuten hatte. Doch anscheinend hatte sie die Agentur gefragt, ob sie mich auf irgend eine Veranstaltung mit nehmen durfte.
Auf eine Veranstaltung? Ich durfte den Laden verlassen? Nun erst realisierte ich, was das überhaupt für mich bedeutete. Ich durfte den Laden verlassen, um mit ihr auf irgend einer Veranstaltung tanzen zu gehen.
Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Ich durfte tatsächlich den Laden verlassen.
Aufgeregt begann ich, von einem Bein aufs Andere zu treten und ich freute mich darauf, mit ihr zu tanzen.
Doch als ich an mir herab sah, fragte ich mich, was wohl die anderen Leute dort sagen würden? Die anderen Leute… Ich würde andere Leute sehen, wahrscheinlich ziemlich viele auf einmal. Sollte ich so unter Leute gehen, fragte ich mich.
Und wie würden wir dort hin kommen?
Andere Menschen? Was würden die wohl sagen, wenn sie mich sehen würden?
Aus meiner freudigen Aufregung wurde Nervosität. Würden die anderen Leute sich nicht darüber echauffieren, wie ich aussah?
In diese Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie Gertrud zurück kam. Mit ihr kamen auch Heike und Ingrid herein, die ähnlich aufgemacht waren, wie Gertrud. Alle Drei sahen aus, wie Dominas aus dem Bilderbuch. Ich fragte mich erneut, was für eine Veranstaltung das wohl sein mochte.
Gertrud beugte sich herunter, zog mir die Schuhe aus und ließ mich in Pumps schlüpfen, deren Absätze bei weitem nicht so hoch waren, wie die, die ich eben noch getragen hatte. Zudem nahm sie mir den Schlauch der Versorgungseinheit ab.
Ingrid legte mir einen Mantel über die Schultern und knöpfte ihn vorne zu. Nun hakte Gertrud eine Leine in den Ring, der sich vorne an dem Halskorsett befand und zog mich in Richtung Ladentür.
Als ich diese erreichte, blieb ich stehen und sah mich vorsichtig draußen um. Es waren noch einige Menschen auf der Straße, doch diese schienen weder von Ingrid und Heike, noch von Gertrud und mir großartig Notiz zu nehmen. Alle schienen eher ihren eigenen Dingen nachzugehen.
Also verließ ich nach mehreren Jahren zögernd das erste Mal den Laden. Dabei versuchte ich, so nah wie nur irgendwie möglich, bei Gertrud zu bleiben, doch auch Ingrid und Heike schienen meine Unsicherheit zu bemerken und hielten sich nah bei mir.
Ich schaute mich aufgeregt um und sah nun zum ersten Mal das Schaufenster, in dem ich so oft gestanden hatte, zum ersten Mal von der anderen Seite. Heute stand jedoch nur die einzige echte Schaufensterpuppe dort und stellte ein Set aus Strümpfen, Strumpfgürtel und Negligee zur Schau.
Auch ich hatte dort schon einmal so gestanden, erinnerte ich mich.
Nun sah ich auch die Läden, die es rund herum gab. Neben Gertruds Sexshop befanden sich ein kleiner Laden mit Musikinstrumenten und auf der anderen Seite gab es ein Fotostudio.
Auf der anderen Straßenseite sah ich, an der Stelle des Hauses, welches vor kurzem abgerissen worden war, eine große Baustelle, die mit einem Zaun aus Brettern abgesichert war und neben dem Euroladen befand sich eine Filiale eines großen Bekleidungsherstellers.
Gertrud, Heike und Ingrid schienen sich über meine Neugier und meine Aufregung köstlich zu amüsieren, doch Gertrud zog mich, an der Leine ziehend, in Richtung der Haltestelle auf der anderen Straßenseite, wo wir uns unter die Überdachung stellten.
Sollten sie mit mir wirklich in der Straßenbahn fahren wollen?
Von hier aus konnte ich das Schaufenster sehen und betrachtete es. So sah es also von der anderen Seite aus. Ich fragte mich, was die Leute wohl gedacht haben, als sie mich dort gesehen hatten.
Es dauerte nicht all zu lange, bis eine Straßenbahn kam und vor uns hielt. Gertrud trat vor und drückte den Knopf, mit dem die Tür geöffnet wurde. Sie betrat die Bahn und zog mich mit sich, während Heike und Ingrid uns folgten.
Viele Menschen waren nicht in der Bahn, doch die wenigen Leute, die auf den Sitzen saßen, schauten unverhohlen zu uns, wie ich feststellte.
Wir gingen den Gang entlang und besetzten vier freie Plätze. Gertrud und ich nahmen auf den vorderen Sitzen Platz, wobei Gertrud mich auf den Fensterplatz schob, während Heike und Ingrid hinter uns Platz nahmen.
Einige Leute sahen zu uns und schauten schnell wieder weg, wenn sie merkten, daß eine von unds den Blick erwiderte, andere starrten uns unverhohlen an.
Ich versuchte, den Blicken auszuweichen und schaute gerade aus, während Gertrud sich anscheinend einen Spaß daraus machte, die Blicke der Leute zu erwidern, bis diese weg schauten.
Die Straßenbahn fuhr an, was mir ein seltsames Gefühl in der Magengegend verursachte und ich schloss für einen Moment die Augen.
Als ich sie wieder öffnete, war der Laden schon nicht mehr zu sehen.
Ich sah nun das erste Mal wieder etwas Anderes als den Laden und konnte mich kaum sattsehen an all dem für mich neuen. Ich sah alle möglichen kleinen Läden, Imbissbuden, Bäckereien aber auch den Eingang eines offenbar sehr großen Einkaufszentrums.
Bereits kurz nachdem sie los gefahren war, hielt die Bahn auch schon wieder. Ich sah einen riesigen, kreisrunden Platz um den herum jede Menge Läden in den Gebäuden waren. Auf dem Platz selbst gab es mehrere Brunnen, in denen kleine Fontänen sprudelten. Auf den Rändern der Brunnen saßen Leute. Einige sahen sich aufmerksam um, als würden sie etwas oder jemanden suchen, andere lasen, wieder andere unterhielten sich miteinander.
»Guck mal, Mama. Da sind schon wieder so komische Leute«, hörte ich eine helle Stimme sagen. Ich sah mich um und mein blick traf den eines kleinen Mädchens, welches zu uns starrte.
Die Mutter des Mädchens zog es mit sich, an uns vorbei und sie verschwanden aus meinem Blickfeld.
Wieder fuhr die Bahn an und hielt kurz darauf erneut.
So ging es noch zwei Haltestellen weiter, dann verließ die Bahn die Fußgängerzone und bog auf eine stark befahrene Straße ab. Hier sah ich große Bürohäuser auf denen die Namen von Versicherungen, Banken und anderen Firmen prangten. Doch bereits einige Haltestellen weiter änderte sich das Bild wieder. Diese Straße war nicht minder stark von Autos befahren und in den Häusern sah ich kleine Kneipen, ein Fastfoodrestaurant und mehrere kleine Läden. Hier waren die Haltestellen anscheinend weiter auseinander und als ich zur Rechten eine große, aus Backsteinen gemauerte Kirche sah, machte die Straße einen Knick. Doch die Bahn fuhr gerade aus in eine schmalere Straße weiter. Sie hielt auf einem großen, ovalen Platz um den die Autos herum fuhren. Dieser Platz glich einem kleinen Park. Es gab große Rasenflächen, schmale Fußwege an denen Bänke standen und einen Kiosk neben der Haltestelle.
An der nächsten Haltestelle sah ich hinter einer hohen Mauer einige große Fabrikhallen. Auf einer dieser Hallen sah ich den Schriftzug einer großen Brauerei.
Als die Bahn diese Haltestelle verließ, standen Gertrud und die Anderen auf. Ich erhob mich ebenfalls und folgte Gertrud zur nächsten Tür.
Die Bahn hielt erneut und wir verließen sie.
Hier sah ich einige Leute, die auf einem kleinen Platz standen oder umher gingen. Dieser Platz war durch einen Gitterzaun abgegrenzt, der mit weißen Planen als Sichtschutz abgehangen war. Wir gingen direkt auf eine große Lücke in diesem Zaun zu. Zu beiden Seiten dieser Lücke standen Männer in einer Art Uniform. Gertrud zeigte einem der Männer zwei Karten und wir wurden durch gelassen.
Nun erkannte ich, daß dieser Platz in Wirklichkeit viel größer war. Er war rundherum von diesem Zaun umgeben. Nur die uns gegenüber liegende Seite wurde von einem großen Gebäude begrenzt. Dieses Gebäude hatte Ähnlichkeit mit einem griechischen Tempel. Unter einem Dachvorsprung befanden sich mehrere große Säulen aus Sandstein und zwischen diesen führte eine die gesamte Gebäudeseite einnehmende Treppe mehrere Stufen hinauf.
Gertrud zog mich etwas zur Seite, so daß wie direkt an dem Zaun standen. Hier öffnete sie meinen Mantel und nahm ihn mir ab. Auch die Brille nahm sie mir nun ab.
Ich wollte protestieren und den Mantel festhalten, was aber durch meine, auf dem Rücken gefesselten Arme nicht gelang.
»Hey, ganz ruhig mein Schatz«, sagte sie. »Hier wird sich ganz sicher niemand daran stören, wie du aussiehst.« Sie deutete auf den Platz, auf dem bestimmt mehrere hundert Menschen standen oder herum liefen. Die Meisten gingen geradewegs auf das Gebäude zu.
Ich sah, daß die wenigsten Leute normale Kleidung trugen. Fetischkleidung aller Art schien hier eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Ich sah Latex, Leder, Lack und viel nackte Haut. Aber auch prachtvolle Abendkleider, viele Männer in Anzügen aber auch einige gänzlich nackte Frauen. Zumindest die Männer schienen alle zumindest eine kurze Hose zu tragen, wie mir auffiel.
Es gab nur wenige Leute, die alleine hier zu sein schienen. Die Meisten waren zu zweit oder in kleinen Gruppen unterwegs und ich war nicht die Einzige, die von jemandem an der Leine geführt wurde. Gerade kam eine hochgewachsene Frau an uns vorbei, die einen Mann an der Leine führte, welcher auf allen Vieren hinter ihr her krabbelte. Jedes Mal, wenn der Mann ihr zu langsam schien, gab sie ihm einen Schlag mit einer langen Gerte auf den Hintern. Wahrscheinlich würde dieser Mann die nächsten Tage nicht mehr sitzen können, vermutete ich.
»Darf ich von Ihnen einige Bilder machen?«, fragte ein Mann, der mehrere Kameras an Bändern um den Hals trug.
Gertrud musterte ihn streng, doch anscheinend war dieser Mann so etwas gewohnt und schien sich nicht von ihrem Auftreten beeindrucken zu lassen.
Dies schien auch Gertrud zu bemerken und setzte ein breites Lächeln auf. »Aber sicher doch«, sagte sie bereitwillig.
»Knie dich da hin«, sagte sie zu mir und deutete auf den Boden vor sich.
Ich musste nicht lange nachdenken, sondern folgte ihrem Befehl sofort. Gertrud, Heike und Ingrid stellten sich im Halbkreis hinter mir auf und Gertrud hatte auf einmal eine Gerte in der Hand, deren Ende sie auf meine Schulter legte. Der Fotograf machte einige Bilder und ich ahnte, daß die Drei hinter mir verschiedene Posen einnahmen.
»Danke«, sagte der Mann, als er fertig war und gab Gertrud eine Karte. »Auf der Seite können Sie die Bilder ansehen und auch Abzüge bestellen«, sagte er und ging zu einer anderen Gruppe.
»Komm«, sagte Gertrud zu mir. Ich stand auf und folgte ihr zum Eingang des Gebäudes.
Bevor wir die Treppen hinauf gingen, holte Gertrud zwei Karten mit langen Bändern aus der Tasche. Eines davon hängte sie sich selbst, das Andere mir um den Hals.
Wir gingen die Treppen hinauf und standen auf einmal in einer Traube aus Menschen, welche ebenfalls in das Gebäude hinein wollten. So dauerte es eine Weile, bis wir hinein kamen.
An der Tür schaute eine Frau auf die Karten und winkte uns durch die Tür.
Nun befanden wir uns in einer anderen Welt, wie es mir schien. Hinter der Tür gab es einen langen, roten Teppich, der von Hüfthohen Stangen gesäumt war, an denen rote, dicke Seile hingen.
Gertrud und ich gingen mit etwas Abstand zu den vor uns gehenden über diesen Teppich auf eine weitere breite Treppe zu.
»Darf ich?«, fragte ein Mann und hielt eine Kamera in unsere Richtung. Gertrud zog mich zu sich und legte ihren Arm um mich. Der Mann machte einige Bilder und wandte sich nun Heike und Ingrid zu, die Arm in Arm hinter uns her gingen.
Wir gingen auch die nächsten Treppenstufen hinauf und durchschritten eine weitere Reihe Säulen. Hinter diesen erstreckte sich ein großer Saal. Doch dessen Größe war durch die vielen Stände nur zu erahnen. Wir befanden uns nun anscheinend in einem Messebereich. Es gab die unterschiedlichsten Stände an denen Sexspielzeug, Fetischkleidung, Filme Magazine und viele andere Dinge verkauft wurden. An einigen der Stände wurde anscheinend nichts verkauft, sondern nur ausgestellt. Hier war es, um es mit einem Wort zu sagen voll.
Zwar befanden sich zwischen den Ständen breite Wege, doch befanden sich hier so viele Menschen, daß es sehr eng zuging. Auch hier trugen die Leute die unterschiedlichste Fetischkleidung und auf einmal fühlte ich mich eher wie die sprichwörtliche graue Maus, denn was ich trug gehörte hier eher noch zu den gewöhnlicheren Sachen.
Um einige der Stände herum standen größere Menschentrauben. Erst bei näherem Hinsehen erkannte ich, daß diese Leute sich hier wohl Autogramme abholten.
Wir gingen eine ganze Weile zwischen diesen Ständen herum und Gertrud schaute sich mal hier, mal dort genauer um, betrachtete etwas und sprach mit den Verkäufern.
Wann immer Gertrud an einem Stand stehen blieb, sah auch ich mich um. Ich sah viele Dinge, die mir bekannt vorkamen und nicht wirklich viel, was ich noch nicht gesehen hatte, doch Gertrud schien sich für einige der Dinge zu interessieren, kaufte aber anscheinend nichts.
Das Erste, was sie schließlich kaufte, kaufte sie schließlich mir. Im Vorbeigehen sah ich einen Stand, an dem Mangas, japanische Comicbücher, verkauft wurden. Erst als ich genauer hin schaute, erkannte ich, daß es sich hierbei ausschließlich um Hentais in allen nur erdenklichen Varianten handelte. Unter anderem auch die nicht jugendfreie Version einer Mangaserie, die ich selbst früher in meinem Bücherregal stehen hatte. Während Gertrud am Nachbarstand etwas anschaute, sah ich zu diesen Büchern und schaute sie genauer an. Zu gerne hätte ich einmal in diese Hinein geschaut, was mir im Moment aber nicht möglich war.
»Gefallen die dir?«, fragte Gertrud, die nun neben mir stand und ebenfalls auf die Bücher schaute.
Ich sah zu ihr und nickte.
Sie wandte sich darauf hin an den Verkäufer und ließ sich die gesamte Serie, immerhin sieben Bücher, geben und bezahlte diese ohne mit der Wimper zu zucken. Mit der Plastiktüte voller Bücher in der Hand ging sie weiter zwischen den Ständen hindurch und kaufte auch selbst einige Sachen.
Als wir durch den gesamten Saal gegangen waren, trug Gertrud mehrere Plastiktüten. Ich fragte mich, ob sie diese die ganze Zeit mit sich herum tragen wollte. Wir verließen den Saal auf der hinteren Seite und kamen in einen breiten Korridor. Sie ging recht zielstrebig in eine Richtung und als der Korridor einen Knick machte und wir diesem folgten, sah ich eine ganze Reihe Schließfächer. Gertrud packte die Tüten in eines der Fächer, steckte eine Münze in das Schloss und schloss es ab. Den Schlüssel steckte sie in ihre Tasche. Nun konnten wir ohne diese Tüten weiter gehen.
Aufgrund der Menschenmengen vermutete ich, daß es hier noch viel mehr gab als nur diesen einen Saal. Diese Vermutung wurde bestätigt, als wir das Gebäude auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite verließen. Hier führte erneut eine die gesamte Gebäudebreite einnehmende Treppe nach oben. Auf dieser Treppe standen einige Leute, unterhielten sich oder machten Bilder von anderen Leuten.
Oben angekommen, trafen wir wieder auf Heike und Ingrid, die gerade von einem Mann fotografiert wurden. Gertrud zog mich mit sich zu ihnen und stellte sich ungeniert dazu. Der Mann bat uns in verschiedene Posen und machte weitere Bilder.
Hier im Freien gab es eine Art Park mit niedrigen Hecken und Kiesbedeckten Fußwegen zwischen großen, gepflegten Rasenflächen. Einige Leute schienen hier eine Art Picknick zu veranstalten. Sie saßen auf Decken oder auf Bänken, unterhielten sich und aßen.
Wir gingen zu einem Nebengebäude, in dem sich ein Selbstbedienungsrestaurant befand. Nachdem wir dieses betreten hatten, löste Gertrud meine Armfesseln und wir holten uns etwas zu essen. Mit diesem suchten wir uns einen freien Tisch und aßen in aller Ruhe.
Anschließend trennten wir uns wieder und Gertrud und ich gingen in einen weiteren Saal. Hier gab es ebenfalls viele Stände, doch ging es hier wesentlich ruhiger und weniger eng zu. »Händlerbereich« stand am Eingang dieses Saales.
Hier sah Gertrud sich ebenfalls genauer um und an mehreren Ständen unterhielt sie sich länger mit den Ausstellern, von denen sie einige anscheinend schon kannte.
Hier gab es zwar einige Dinge, die recht interessant waren, doch war es für mich eher etwas langweilig. Während Gertrud es sich auf einem Sessel bequem gemacht hatte und sich mit einem der Aussteller unterhielt, stand ich am Rand des Standes und sah mich gelangweilt um. Irgendwann fiel ich in einen Dämmerzustand und bemerkte nicht, wie Gertrud den Stand verließ.
Ich wusste nicht, wie lange ich hier gestanden hatte, doch als sie mich antippte und so meine Aufmerksamkeit auf sie lenkte, bemerkte ich, daß die Leine an der Standdekoration befestigt war und ich über meinem Harness ein langes, rotes Kleid trug. Sowohl vorne als auch hinten war es in Höhe meiner Hüfte zur Seite gerafft und gab so den Blick auf meine Scham und meinen Hintern frei. Auch meine Brüste waren bei diesem Kleid unbedeckt und etwas angehoben.
Eine Frau, die gerade neben mir stand und sich das Kleid betrachtete, erschrak sich und rief laut »Huch, ich dachte, sie sind eine Schaufensterpuppe. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.«
Sie trat einen Schritt zurück und musterte mich sichtlich erstaunt.
»Das geht schon in Ordnung. Sie ist sowas gewohnt. Bei mir im Laden steht sie auch öfter als Schaufensterpuppe herum«, sagte Gertrud beschwichtigend. Die Frau sah sich mich, vielleicht auch das Kleid, noch einmal genauer an um sich danach mit dem Aussteller zu unterhalten.