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„Es tut mir leid, aber unser Model für heute Abend hat sich leider gerade mit einer Magen-Darm-Grippe abgemeldet. So kurzfristig konnte ich keinen Ersatz beschaffen … Ich fürchte, die Zeichenstunde muss für heute ausfallen“, erklärte Frau Fischer, die Leiterin des Zeichenkurses. Allgemeines Gemurmel folgte als Reaktion. Die Stühle im Unterrichtsraum an der Freien Kunstschule waren zur Hälfte besetzt. Die zeichenwilligen Hobbykünstler, die sich für den Aktzeichenkurs für Anfänger angemeldet hatten, reagierten alles andere als positiv auf den Ausfall der Stunde. Die ersten Enttäuschten hatten sich auf den Heimweg gemacht. Einige Teilnehmer standen noch beisammen und machten ihrem Ärger Luft.
Besonders die 23-jährige Tina zeigte sich unzufrieden. „So ein Mist … Ich habe schon die letzten beiden Stunden verpasst. Wie soll ich so die Abschlussprüfung bestehen?“
Jeder Teilnehmer hatte gegen Ende des Kurses eine Zeichnung abzugeben, die durch Frau Fischer bewertet wurde. Niemand wollte sich freiwillig ein mittelmäßiges Zeugnis über seine künstlerische Arbeit ausstellen lassen.
„Es ist nun mal so“, kommentierte Sophie, die mit ihren 18 Jahren die Jüngste im Kurs war.
„Ist doch nicht weiter schlimm. Die Stunde wird doch sicherlich nachgeholt“, meinte Dennis, einer der wenigen männlichen Teilnehmer des Zeichenkurses. „Außerdem haben wir jetzt Zeit für etwas anderes.“
Anne hatte sich die Kommentare ihrer Mitstreiter angehört und bislang geschwiegen. Jetzt meldete sie sich zu Wort.
„Vielleicht gibt es eine Alternative.“
„Was denn für eine Alternative?“, zeigte sich Tina skeptisch.
Die 22-Jährige zog die Schultern hoch und erklärte: „Wenn wir unbedingt zeichnen wollen, müssen wir eben improvisieren.“
„Du hast doch gehört, dass die Fischer keinen Ersatz auftreiben konnte“, rief Sophie ihr in Erinnerung. Anne warf ihr einen genervt wirkenden Blick zu.
„Was braucht man denn zum Aktzeichnen? Künstler, einen Bleistift, eine Leinwand und einen nackten Körper … Wir haben doch alles hier.“
Die anderen sahen sie irritiert an.
„Jetzt seht mich nicht so an. Wir brauchen doch nur jemanden, der sich auszieht und als Model fungiert.“
Dennis und die beiden Frauen an seiner Seite sahen Anne an, als hätte sie gerade das elfte Gebot verkündet.
„Und das Model soll aus unserem Kreis kommen?“, fragte Sophie skeptisch nach.
„Das Model muss doch nicht viel machen. Einfach nur still sitzen. Das dürfte doch wohl nicht schwer sein“, verteidigte Anne ihren Vorschlag.
„Abgesehen davon, dass das Model nackt sein muss“, warf Dennis ein.
„Na und?“, zeigte sich Anne unbeeindruckt.
„Stellst du dich etwa freiwillig zur Verfügung?“, wagte sich Tina vor.
Anne hielt den neugierigen Blicken der anderen stand. „Warum nicht?“
„Echt jetzt?“, zeigte sich Dennis überrascht.
Anne zog erneut die Schultern hoch. „Ich gehe regelmäßig in die Sauna und FKK-Urlaub habe ich auch schon mal gemacht … So schlimm wird das schon nicht werden, wenn ich mich vor euch ausziehe.“
Anne und Tina kannten sich seit gut einem Jahr. Sie hatten sich gemeinsam zu dem Zeichenkurs angemeldet. Sophie und Dennis hatten sie beim Kurs kennengelernt. Im Laufe der Zeit hatten sich die vier angefreundet und unternahmen gelegentlich etwas gemeinsam nach den Zeichenstunden. So eng war ihre Freundschaft allerdings nicht, als dass man annehmen konnte, dass sich einer von ihnen vor den anderen entblößen würde.
„Und wo sollen wir das machen …?“, erkundigte sich Sophie. „Frau Fischer hat den Kunstraum längst abgeschlossen.“
„Wir können zu mir gehen“, schlug Anne vor.
„Cool“, fiel Dennis ein.
Tina bewunderte den Mut ihrer Freundin, hatte aber noch Fragen. „Ich finde es ja toll, dass du mir helfen willst … Aber hast du dir das auch gut überlegt?“
Sie nickte mit dem Kopf in Dennis Richtung und behielt den Blickkontakt zu Anne bei. Dennis bekam die Geste mit, zog es aber vor zu schweigen.
„Wir haben das letzte Mal eine junge Frau gezeichnet. Die war auch nackt und Dennis ist nicht über sie hergefallen“, stellte Anne fest. Sie wandte sich an den Mann in ihrer Runde und fragte: „Du versprichst doch, dass du dich beherrschen wirst, wenn ich mich nackig mache, oder?“
„Ja, sicher … Ich besuche den Kurs ja auch nicht, weil ich nackte Frauen angaffen will.“
„Nicht?“, zog Tina ihn auf. Dennis reagierte mit einem fiesen Blick, dann war der Ärger verraucht.
„Also gut. Wir gehen zu mir und halten eine private Aktzeichenstunde ab“, stellte Anne fest und marschierte selbstbewusst davon.
Sie bewirtete ihre Gäste in ihrer kleinen zweieinhalb Zimmer Wohnung, die gemütlich eingerichtet war. Man konnte das Händchen einer Frau bei der Auswahl der Accessoires erkennen. Sie hatten sich unterwegs eine Riesenpizza besorgt und verzehrten sie zu kühlen Getränken. Anne und Tina hielten sich an Wein, Dennis bat um ein Bier. Sophie wollte einen klaren Kopf behalten und entschied sich für Wasser. Die beiden Freundinnen leerten die Flasche, und da Tina der Meinung war, dass Anne sich mehr Mut antrinken müsste, folgte eine kleine Flasche Sekt. Gegen halb zehn hatten sie den Tisch abgeräumt und gemeinsam den Abwasch erledigt. Das Wohnzimmer wurde durchgelüftet und überflüssiger Kram zur Seite gestellt. Ein Tisch und ein Sessel wurden aus dem Raum geschoben. Tina, Sophie und Dennis machten es sich auf der Couch gemütlich, mit Blickrichtung auf einen weichen Teppich, auf dem sich das Model, also Anne, rekeln sollte.
Alle Beteiligten spürten eine besondere Anspannung wegen des bevorstehenden Moments. Wer wollte es ihnen verdenken? Sich im Unterrichtsraum aufzuhalten und einen nackten Körper zu zeichnen stellte etwas halbwegs Professionelles und Seriöses dar. Es war kein Raum für erotische Ambitionen gegeben und die Teilnehmer der Zeichenrunde konzentrierten sich so sehr auf ihre Arbeit, dass für sündige Gedanken kein Spielraum blieb. Unter sich und in Annes privaten Räumen würde sich zeigen, ob die coole Fassade aufrechterhalten werden konnte. Anne zog sich in ihr Schlafzimmer zurück, während die anderen drei ihre innere Anspannung durch Small Talk zu überspielen versuchten. Sie hatten ihre Zeichenblöcke und Stifte zurechtgelegt und warteten auf die Rückkehr des Models. Anne gesellte sich kurz darauf zu ihnen. Sie trug einen kurzen Morgenmantel. Ihre langen nackten Beine lugten darunter hervor. Das Kleidungsstück war großzügig ausgeschnitten. Obwohl Anne es geschlossen hielt, gewährte der Morgenmantel Einblicke auf ihr Dekolleté.
Sie hatte ihr schulterlanges dunkelblondes Haar von einem Haargummi befreit und sah noch verführerischer aus als zuvor. Dezente Schminke verhalf dem hübschen Gesicht zu noch mehr Schönheit. Anne war ein schlanker Typ. Sie machte Sport und hatte kein Gramm Fett am Körper. Ihr Hintern war fest und knackig, ihre Brüste klein und fein. Fast eine Handvoll, mit der Anne zufrieden war. Sie baute sich vor ihren Zeichenschülern auf und hielt die Hände hinter ihrem Körper verschränkt.
„Bist du dir sicher, dass du es durchziehen willst?“, fragte Tina nach.
„Ich wollte das immer schon mal machen“, gestand ihre Freundin.
„Du musst wissen, was du tust. Ich finde das ganz schön mutig“, kommentierte Sophie, die mit ihrer dunklen Brille und den mit einer Haarspange fixierten langen schwarzen Haaren jünger aussah, als sie war.
„Quatsch. Du könntest das auch“, glaubte Anne zu wissen.
„Nie im Leben“, entgegnete die Jüngste von ihnen.
„Alles klar bei dir Dennis?“, fragte Anne.
Der Hahn im Korb setzte sich kerzengerade hin und räusperte sich. „Ja, klar … Von mir auch ein Dankeschön, dass du dich das traust.“
„Ist schon OK. Sieh du nur zu, dass du auf deinem Platz sitzen bleibst“, stellte Anne grinsend fest. Während Dennis noch überlegte, ob er sich persönlich beleidigt fühlen sollte, machte Anne kehrt und stellte sich mitten auf den weichen Läufer.
„Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht mal eine Pose einnehme, die etwas gewagter ist“, schlug Anne vor.
„Echt jetzt?“, zeigte sich Tina überrascht.
„Warum nicht? An der Kunstschule sehen wir immer nur die politisch korrekten Posen.“
„Was ist denn in deinen Augen politisch unkorrekt?“, erkundigte sich Sophie.
„Ihr werdet schon sehen“, verriet Anne geheimnisvoll. Sie fasste sich an den Gürtel des Morgenmantels und öffnete ihn. Die Seiten des dünnen Kleidungsstücks teilten sich und gaben den Blick auf ihren vorzeigbaren Körper frei.
Die Blicke der Zuschauer richteten sich auf die nackte Pracht. Niemand schien zu atmen. Draußen fuhr ein Auto vorbei. Das Quietschen der Bremsen schnitt in die Stille des Raumes. Keiner sagte ein Wort, als Anne ihre letzte Hülle ablegte und schließlich nackt in ihrem Wohnzimmer stand. Sie versuchte sich zu orientieren und ging auf ihre Knie. Sie probierte mehrere Posen aus und entschied sich am Ende für eine Körperhaltung, in der sie sich ihrem Publikum präsentieren wollte. Anne hatte sich auf ihre linke Seite gelegt. Mit dem linken Arm stützte sie sich auf dem Teppich ab. Ihr linkes Bein lag ausgestreckt auf dem Boden. Das rechte hatte sie angewinkelt und die rechte Hand auf die Kniescheibe gelegt. Sie lag mit weit geöffnetem Schoß vor den Zeichenschülern und konnte sich der Aufmerksamkeit der anderen sicher sein.
„Das ist also deine politisch unkorrekte Pose?“, fragte Tina nach.
„Geht doch, oder?“, meinte Anne. Dennis verzichtete auf eine Antwort. Sophie schien irritiert zu sein, meinte dann aber: „Na ja … ich wollte schon immer mal Schamlippen zeichnen.“
Anne blickte auf ihren Schoß herab und stellte fest, dass die junge Frau ihren freiliegenden Intimbereich direkt im Visier haben musste. Als Feind störender Haare hatte sich Anne von Schambehaarung befreit. Dank ihrer aufreizenden Pose konnten ihre Gäste ungehindert auf ihr Schmuckkästchen blicken, dessen Schamlippen sich durch ihre Haltung leicht geteilt präsentierten. „Nutzt doch einfach die Gelegenheit und legt los. So bequem ist das hier nicht.“
Tina und Sophie schnappten sich ihre Stifte und begannen, die ersten Konturen auf ihren Zeichenblöcken anzubringen. Dennis zögerte und starrte weiterhin die nackte Frau am Boden an. Anne lächelte ihm amüsiert zu. Sie war sich sicher, dass ihn der Anblick nicht kaltließ.
„Dennis? Machst du mit?“
Tina hatte ihren männlichen Mitstreiter von der Seite angesprochen. Dieser zuckte zusammen und meinte: „Ja, klar.“
„Immer diese Spanner“, kommentierte Sophie leise und grinste amüsiert vor sich hin.
Nach fünf Minuten waren Tina und Sophie vorangekommen und hatten weite Teile von Annes Körper porträtiert. Dennis war deutlich hinter seinen Mitstreiterinnen zurückgeblieben und studierte immer wieder den Körper des Models, ohne dessen Formen auf seiner Skizze zu übertragen. Tina warf einen Blick auf seine Zeichnung und meinte: „Weit bist du ja nicht gekommen.“
„Äh … Ich … Tut mir leid, Anne. Wenn ich die ganze Zeit auf deinen geöffneten Schoß blicken muss, kann ich mich nicht mehr auf meine Zeichnung konzentrieren.“
Anne lächelte schelmisch. Tina sah Dennis tadelnd an. Sophie schmunzelte und ließ ihren Bleistift über die Stelle auf ihrem Bild wandern, an der sie Annes Intimbereich festgehalten hatte.
„So schlimm?“, fragte Anne nach.
„Ich … au man. Wie soll ich hier cool bleiben, wenn ich ständig auf deine … blicken muss.“
„Typisch Mann“, warf Tina ein. „Kaum seht ihr eine nackte Frau, vergesst ihr alles um euch herum.“
„Das stimmt doch gar nicht!“, verteidigte sich der Angesprochene. „Er ist nur so, dass es mit Anne etwas anderes ist. Wenn ich eine fremde Frau im Kursraum beobachte, habe ich keine Probleme, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.“
„Und bei mir nicht?“, hakte die nackte Frau auf dem Läufer nach.
„So, wie du da liegst … Zeige mir bitte den nicht schwulen Mann, der sich nicht ablenken lassen würde.“
„Soll ich lieber eine züchtigere Pose einnehmen?“
„Nein. Ich meine … Ach, was weiß ich denn?“
Tina und Sophie amüsierten sich köstlich.
„Der Arme. Kämpft mit seiner Erregung und kann das Bild nicht weiter zeichnen“, zog ihn Tina auf.
„Ich würde dich gerne mal sehen, ob du die Ruhe weghättest, wenn sich ein nackter Kerl vor dir rekelt und dir seine Kronjuwelen entgegen streckt“, merkte er an.
„Das würde mich kaltlassen. Und weißt du auch warum …? Weil ich hier zum Zeichnen bin und nicht, um mich aufzugeilen.“
„Jetzt hört doch auf zu streiten“, schaltete sich Sophie ein. Einen Moment herrschte Schweigen. Dennis realisierte, dass Anne ihr rechtes Bein noch weiter aufstellte und ihm ihren Schoß dadurch noch eindrucksvoller präsentierte. Gleichzeitig warf sie ihm einen verführerischen Blick zu und grinste schelmisch.
„So, ich bin raus … Ich kann so nicht in Ruhe zeichnen.“
„Jetzt komm schon“, meinte Tina. „Hör auf, mit dem Schwanz zu denken und kümmere dich um dein Bild.“
Dennis hatte seinen Zeichenblock auf die Knie sinken lassen und schmollte. Tina und Sophie sahen ihn belustigt an. Dann richtete Tina ihre Aufmerksamkeit auf Dennis und fragte: „Sag mal Dennis … Wärst du jetzt eigentlich in der Lage, uns ein besonderes Motiv zu bieten?“
„Inwiefern?“
„Ich habe noch nie einen nackten erregten Mann gezeichnet.“
Dennis war zu perplex, um zu antworten.
„Ich meine ja nur … Wenn dich Annes Anblick so beeindruckt, könnte es ja sein, dass sich etwas bei dir geregt hat. Und vielleicht möchtest du dich ja mit deiner stattlichen Männlichkeit in den Dienst der Kunst stellen“, mutmaßte Tina.
„Au ja leg dich mal daneben … Dann haben wir gleich zwei exquisite Motive für unsere Zeichnung“, schlug Sophie begeistert vor.
„Und es wären ganz besondere Motive“, ergänzte Tina.
Dennis sah die beiden fassungslos an. „Sagt mal … Spinnt ihr jetzt total? Ich zieh mich doch nicht auch noch vor euch aus.“
Erneut herrschte Schweigen. Tina und Sophie zeichneten grinsend. Dann meldete sich Anne zu Wort. „Ich kann schon verstehen, dass Dennis angeregt ist. Mir geht es ähnlich.“
„Hä?“, zeigte sich Tina überrascht.
„Hey … Ich liege hier breitbeinig vor euch und ihr starrt die ganze Zeit mein Kätzchen an … Das lässt auch mich nicht kalt.“
Ihre Freundinnen sahen sie verdutzt an.
„Seht mich nicht so an. Versetzt euch doch mal in meine Situation.“
„Wir haben uns nicht angeboten, für Aktzeichnungen zur Verfügung zu stehen“, beeilte sich Sophie zu erklären.
„Und jetzt?“, wollte Tina wissen. Alle drei Künstler hatten ihre Arbeit niedergelegt und sahen einander unschlüssig an.
„Weiß nicht“, meinte Anne. „Was ist jetzt mit dir, Dennis …? Stellst du dich als männliches Model zur Verfügung?“
„Au ja … Dann können Sophie und ich euch als Paar zeichnen“, schlug Tina vor.
„Ihr spinnt doch total“, zeigte sich Dennis wenig begeistert.
„Jetzt ziere dich nicht so“, forderte Sophie. „Als Anne sich bereit erklärt hatte, hast du doch auch davon profitiert.“
„Warum ziehst du dich nicht aus?“, blaffte er.
„Weil ich hier zeichne und nicht Model bin.“
„Das können wir ändern“, behauptete Dennis.
Anne schaltete sich ein. Sie hatte in der Zwischenzeit ihre Pose aufgegeben und saß locker auf dem Läufer. „Ich habe einen Vorschlag zu unterbreiten. Da Dennis offenbar ein Problem mit seiner Nacktheit hat … wie wäre es hiermit: Ihr zieht euch alle drei aus. Dann gesellt sich Dennis für das Motiv zu mir und Tina und Sophie können uns zeichnen. Nackt natürlich … Später tauschen wir die Rollen und wir können alle abwechselnd zeichnen und posieren.“
„Klingt fair“, erwiderte Tina.
„Kommt nicht infrage“, beschwerte sich Sophie. „Ich habe ja kein Problem damit, dass wir hier einen privaten Kurs abhalten, aber mein Körper steht nicht zur Verfügung.“
„Warum …? Bist du zu hässlich, um dich zeichnen zu lassen?“, reizte Dennis sie.
„Du Arsch.“
„Kommt mal wieder runter“, ermahnte Tina die Streithähne. „Anne hat recht. Es ist unfair, wenn nur sie nackt ist.“
Sie legte ihren Zeichenblock auf den Boden und fasste sich an die Knopfleiste ihrer Bluse. Die Blondine mit den kurzen Haaren ließ sich nicht von den staunenden Blicken der anderen beirren und entledigte sich kurz darauf ihrer Bluse. Danach erhob sie sich und schälte sich aus ihrer engen Jeans. Der BH folgte. Zum Schluss fielen die Socken und das Höschen. Nunmehr nackt nahm Tina wieder auf der Couch Platz und nahm ihren Zeichenblock an sich. Sophie starrte die nackte Frau neben sich ungläubig an. Tina war stabiler als Anne. Sie hatte kräftige Arme und stämmige Beine. Ein leichter Bauchansatz stahl die Illusion eines schlanken Körpers. Ihre Brüste waren deutlich üppiger als die der Gastgeberin. Für einen kurzen Moment hatte Tina preisgegeben, dass sie keinen Kahlschlag zwischen den Beinen betrieben hatte. Jetzt verdeckte der Zeichenblock ihren Schoß.
Tina fühlte die Blicke der anderen auf sich gerichtet. „Was …? Noch nie eine nackte Frau gesehen?“
„Fällt dir das gar nicht schwer, dich auszuziehen?“, fragte Sophie unsicher.
„Ich würde mich nicht vor jedem ausziehen. Aber wir sind unter uns. Außerdem hat es Anne vorgemacht. Wer sich jetzt ziert, ist ein Feigling.“
Damit wollte sie Sophie und Dennis aus der Reserve locken. Beide sahen sich unschlüssig an. Sophie schüttelte dezent den Kopf. Sie sah nicht so aus, als ob sie den nötigen Mut aufbringen würde.
„Ich behalte meine Klamotten auch an“, stellte Dennis fest.
„Feigling“, tadelte Tina ihn.
„Was soll das bringen, wenn wir beim Zeichnen nackt sind?“, fragte er genervt.
„Ich habe eine Idee“, schaltete sich Anne ein, die befürchtete, dass die angekratzte Stimmung noch schlechter werden könnte. „Was haltet ihr davon, wenn Tina und ich Modell stehen und ihr beiden macht großartige Bilder von uns.“
Sophie und Dennis zeigten sich überrascht. Tina warf ihrer Freundin einen ungläubigen Blick zu. „Ich hatte angenommen, dass ich nur nackt sein soll. Nicht, dass ich posieren muss.“
„Komm schon. Das macht bestimmt Spaß.“
Tina blickte sich um. Sophie wirkte neugierig, Dennis angespannt. Anne lächelte sie freundschaftlich an und meinte: „Jetzt zier dich nicht. Die Welt gehört den Mutigen.“
Tina ließ sich angemessen Bedenkzeit. Dann ließ sie sich auf das Abenteuer ein. „Also gut. Klingt ja doch irgendwie spannend.“
„Echt jetzt?“, zeigte sich Sophie überrascht.
Tina legte ihren Block zur Seite und erhob sich von ihrem Platz. Sie ging auf Anne zu und kniete sich neben sie. Die Freundinnen grinsten sich gegenseitig an, dann legte Anne ihren Arm um Tina und drückte sie an sich. „Das wird sicherlich lustig.“
„Sollen wir euch jetzt zeichnen?“, erkundigte sich der Mann in ihrer Runde.
„Wenn du das trotz deiner Erregung schaffst …“, zog Anne ihn auf.
Dennis schüttelte den Kopf, nahm dann aber seinen Bleistift in die Hand. Sophie wirkte irritiert und fragte: „Was wollt ihr darstellen …? Ich meine, welche Pose nehmt ihr ein?“
„Lasst euch etwas einfallen. Ihr seid die Künstler“, behauptete Tina.
Sophie und Dennis sahen einander ratlos an. Dann richtete Sophie ihren Blick auf die beiden Nackten. „OK. Es sollte aber etwas Erotisches sein. Nicht billig und plump.“
„Also keine geöffneten Muschis?“, fragte Anne scherzhaft nach.
„Ganz genau. Irgendetwas Niveauvolles“, stimmte Sophie zu. Sie dachte nach und hatte dann eine Eingebung.
„Wie wäre es damit … Anne haben wir ja schon gezeichnet. Deshalb sollte Tina im Mittelpunkt stehen.“
„OK. Klingt fair“, meinte Tina.
Sophie fuhr fort. „Es wäre super, wenn ihr euch zusammen hinstellen könntet. Vielleicht hintereinander?“
„Stehen ist zu anstrengend, wenn wir die ganze Zeit die Pose halten müssen“, widersprach Anne.
„Stimmt … Na gut. Dann im Sitzen oder im Liegen“, erklärte die Jüngste von ihnen.
„Sie könnten sich doch hintereinander auf den Boden setzen und eine umarmt die andere“, schlug Dennis vor.
„Hey, unser männlicher Regisseur ist aufgewacht“, stichelte Tina.