Rollenspielidee von einer Chatterin:
…Wir schreiben eine ferne Zukunft. Die Erde existiert nicht mehr. Eine übermächtige außerirdische Rasse hat sie erobert und in wenigen Jahren ihre Rohstoffe vollkommen augebeutet. Zurück blieb nur ein toter Felsen. Die Menschheit wurde vernichtet. Nur einige Exemplare wurden versklavt und dienen der Befriedigung der sadistischen Phantasien der Eroberer. Hierfür haben sie eine eigene Inselwelt auf ihrem Heimatplaneten nach ihren Fantasien geformt. Auf der zentralen Hauptinsel werden die Menschen, sowohl männliche wie weibliche Exemplare, wie Tiere in Käfigen gehalten.Hier findet auch die Nachzucht und die optische Veränderung der „nicht perfekten“ Exemplare statt. Auf den umliegenden Inseln wurden allerlei eigens gezüchtete Kreaturen angesiedelt, eine Rasse auf jeder Insel. Auf diese Inseln werden eizelne oder auch mehrere Menschen gebracht, und zur Belustigung der Eroberer den Kreaturen überlassen. Auch sind im gesamten Inselgebiet verschiedene Tiere angesiedelt, deren Gift die unterschiedlichsten psychischen und physischen Auswirkungen auf Menschen hat. So gibt es eine Ameisenart, deren Gift in hoher Konzentration vorrübergehend extrem erregt und eine unbändige Gier nach sex aller Art hervorruft, während gleichzeitig der Verstand und eigene Wille vollständig unterdrückt wird. Das Gift einer Schlangenart macht vorrübergehend vollständig bewegungsunfähig, wobei der gebissene bei vollem Bewustsein bleibt.
Einzelne Spiele stell ich mir so vor, dass ich auf eine dieser Inseln gebracht und den dortigen Kreaturen überlassen werde. Auf einer der Inseln leben zum Beispiel große auf 2 Beinen gehende Echsenwesen. Sie sind etwa 2,50 m groß, sehr kräftig und haben große klauenartige Hände. Sie haben auch sowas wie Penisse. Die sind etwa 30 cm lang, gut 5 cm dick und wie der Rest des Körpers mit einer harten, schuppigen Haut bedeckt.Diese Wesen sind nicht besonders intelligent, etwa auf dem Niveau von Primaten. Vom geruch und Geschmack menschlicher Milch werden sie unwiederstehlich angezogen und blind erregt. Eine besondere Freude der Herrenrasse ist es, sehr jungen menschliche Frauen ein mittel in die Brüste zu spritzen, was sie stark anschwillen lässt und die heftige Produktion von Milch anregt, die dann unkontrolliert hervorrinnt. Diese so Präparierte Frau wird dann auf diese Insel gebracht, irgendwo festgebunden und ihrem Schicksal überlassen…
Ich habe eine erotische Geschichte dazu verfasst — die erste, die ich jemals geschrieben habe.
Es findet ein sexueller Übergriff statt – es ging schließlich (nur) um ein RSP.
Außerhalb dieses Rahmens distanziere mich hiermit ausdrücklich von diesem Verbrechen!
Die Geschichte verfügt über ein alternatives Ende.
Die Jagdinsel
Langsam öffnete Alicia ihre Augen. Sie musste bewusstlos gewesen sein. Das erste was sie wahrnahm, waren die Sterne, die als kleine helle Lichtpunkte vom dunklen Nachthimmel auf sie herabschauten. Die Nachtluft war klar und erfrischend. „Wo bin ich hier? Und was ist geschehen?“ fragt sie sich im Stillen. Sie spürte kühles feuchtes Gras unter sich.
Dann kehrte die Erinnerung mit einem Schlag zurück: Wie sie aus ihrem Käfig gezerrt worden war, wie sie einen Stich in ihrem Arm verspürt und dann das Bewusstsein verloren hatte. Plötzlich war ihr kalt, sie schlang die Arme um sich, als ihre Gedanken in die Ferne schweiften…
Es war schon Generationen her, seitdem die Sarotauren auf der Erde gelandet waren. Mit brutaler Gewalt und unerbittlicher Härte wurde die Menschheit von ihnen verfolgt und niedergemetzelt. Die wenigen überlebenden Menschen wurden auf den Heimatplaneten der Sarotauren verschleppt. Geschichten über die unfassbaren Gräueltaten wurden in den Gefangenenlagern noch heute erzählt. Jene Menschen, die diese dunkle Ära miterlebt hatten, waren schon vor langer Zeit gestorben, doch ihre Erzählungen hatten überdauert. Dabei hatten die Menschen in den Käfigen des Gefangenenlagers genug eigenes Leid zu beklagen, ihr eigenes schweres Los zu dulden. Die Sarotauren hatten die Menschheit mit ihrer technologischen Überlegenheit von der Erde gefegt, als würde ein Schachspieler Figuren beiseite schlagen. Doch so weit entwickelt die Technik der Sarotauren auch war, umso weniger ausgeprägt war ihre Moral. Sie mordeten und quälten aus purem Sadismus und schienen die Folter und das Töten ihrer Gefangenen lediglich als interessantes Spiel zu sehen. Lediglich ihre eigenen Artgenossen wurden respektiert und als gleichwertig angesehen. Trotz ihrer brutalen Charakterzüge waren die Sarotauren hervorragende Wissenschaftler und hatten die Gentechnik perfektioniert, tatsächlich waren sie wahrhaftige Genies der Gentechnik und das wiederum war der eigentliche Grund, warum die Menschheit nicht vollständig ausgerottet worden war: Als Arbeitstiere unbrauchbar, da körperlich viel zu schwach im Vergleich zu den üblichen genetisch optimierten Arbeitstieren, hätte es auch keinen Grund gegeben sich mit der Menschheit länger als notwendig zu befassen. Doch die Sarotauren stellten schnell fest, dass der Mensch zwei erstaunlich dominante Eigenschaften aufwies: Den unbändigen Drang zur Freiheit sowie einen genauso starken Instinkt sich fortzupflanzen.
Fasziniert waren die Sarotauren aus gutem Grund, denn trotz aller bisherigen Versuche war es niemals gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, um diese beiden Eigenschaften aus dem genetischen Erbgut der Menschen zu entfernen. Wenn ein Labor es schaffte, einen Menschen mit den gewünschten Eigenschaften zu erschaffen, war dieses Ergebnis nicht reproduzierbar. Unter exakt den gleichen Bedingungen verfügte bereits der nächste gentechnisch erzeugte Mensch erneut über mindestens einen der beiden Instinkte.
Der pure Sadismus der Sarotauren sorgte dafür, dass alsbald nicht nur abstrakte menschliche Mutationen gezüchtet, sondern diese auch noch zur allgemeinen Unterhaltung benutzt wurden. Da die Sarotauren ungeschlechtlich waren und sich durch die Ablage von Eiern mit bereits enthaltenem Erbgut fortpflanzten, faszinierte sie die Sexualität der Menschen und so wurde diese besonders gerne für die verschiedensten Experimente oder für die öffentliche Unterhaltung benutzt.
Ohne Ausnahme wurden alle Menschen genetisch gezüchtet und jeder einzelne von ihnen hatte besondere Eigenheiten. Manche Menschen verfügten über mehrere Gliedmaßen, häufig war bei männlichen Exemplaren das Fortpflanzungsorgan vervielfältigt worden und bei Frauen kam es oft vor, dass sie mehr als zwei Brüste oder andere untypische Körpereigenheiten hatten.
Alicia riss sich aus ihren Gedanken. Sie selbst war im Gegensatz zu den meisten Menschen gut behütet aufgewachsen: zwar auch in einem Käfig, jedoch wurde sie aus einem ihr nicht ersichtlichen Grund gut behandelt. Sie durfte sich sogar pflegen, und sie wurde niemals von einem Sarotauren oder einem Menschen unsittlich berührt. Auch war es ihr stets gestattet, sich ordentlich zu kleiden, so dass sie niemandem eine Blöße zeigen musste.
Da hörte sie das Geräusch zum ersten Mal. Alarmiert richtete sie sich auf. Ihre Hoffnung, dass ihre Sinne ihr einen Streich gespielt hatten, erstarb abrupt, als das Geräusch erneut ertönte. Sie erkannte, dass sich jemand in ihrer unmittelbaren Nähe aufhalten musste. Es raschelte und schließlich vernahm sie ein leises Stöhnen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, wieso hatte sie sich bloß aufgesetzt? Beinahe hektisch versuchte sie sich wieder ins Gras zu drücken, doch offensichtlich war es bereits zu spät. Plötzlich wuchs aus der Dunkelheit eine Gestalt, die schwankend auf sie zuhielt. Alicias Lippen formten einen panischen Schrei, doch sie konnte keinen Ton herausbringen. Die Kreatur war nur noch zwei Meter von ihr entfernt, Alicia war vor Angst wie gelähmt, als unvermittelt eine sanfte und wohlklingende Stimme zu ihr sprach: „Ich bin Hephion. Keine Angst, ich tue dir nichts – ich bin auch ein Mensch!“ Er trat noch einen Schritt auf Alicia zu.
Unbewusst war Alicia zurück gewichen. War sie wirklich nicht in Gefahr? Ihre Augen versuchten das Dunkel zu durchdringen, konnten jedoch nur schemenhaft die athletische Gestalt eines jungen Mannes erkennen. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass sie wirklich nicht in unmittelbarer Gefahr schwebte. „Mein Name ist Alicia.“, stellte sie sich vor. „Ich war bewusstlos und bin hier aufgewacht. Kannst du mir sagen, wo ich hier bin und warum man mich hier ausgesetzt hat?“ Mit Unbehagen ließ sie zu, dass Hephion noch näher an sie herantrat. „Nein“, entgegnete dieser ruhig. „Mir erging es ähnlich wie dir: auch ich war bewusstlos und bin anschließend hier aufgewacht. Ich weiß genau so wenig wie du. Aber wir sollten fliehen, vielleicht kommen die Sarotauren zurück. Lass uns einen sicheren Platz suchen, um auf den Morgen zu warten. Bei dieser Dunkelheit können wir sowieso nicht viel tun, um unsere Lage zu analysieren.“ Alicia stimmte ihm im Stillen zu und schaute ihn nachdenklich an. „Ich habe dich in unserem Gefangenenlager nie gesehen oder von dir gehört. Aus welchem Lager kommt du?“, versuchte sie mehr über den Fremden herauszufinden. Hephion überlegte einen Augenblick. „Ich war in den Laboranlagen und wurde als Versuchsexemplar für Experimente herangezogen.“ Er senkte den Blick. „Bitte…, über meine Zeit dort möchte ich nicht reden.“, brachte er dann leise hervor.
Alicia fasste langsam Vertrauen. Hephion musste wirklich schlimme Dinge im Laborlager erlebt haben. „Ich komme aus dem Gefangenenlager II, bei der Verteidigungszitadelle.“ Hephion schien zu nicken. „Wir müssen aufbrechen!“ Er wandte sich um und schien bereits zu wissen, in welche Richtung es gehen sollte. Sein Ziel war offensichtlich ein dunkler Wald, dessen Bäume wie bedrohliche Schattenriesen wirkten. Als er bemerkte, dass Alicia zögerte, versuchte er ihre Hand zu ergreifen, um sie mit sich zu ziehen. Erschrocken wich sie zurück. „Ich brauche deine Hand nicht! Gehe voraus, ich werde dir folgen!“ Alicia war verwirrt. Der Gedanke, von Hephion berührt zu werden, war ihr unangenehm. Im Gefangenlager war sie immer isoliert gewesen, selbst die Sarotauren hatten sie so gut wie nie berührt. Hephion zuckte nur mit den Achseln. Dann wandte er sich wieder um. Er ging ruhig aber entschlossen, schien auf jede Kleinigkeit, jedes Geräusch, ja sogar auf jeden Zweig zu achten. Alicia bewunderte insgeheim, wie lautlos und sicher er sich trotz der Dunkelheit bewegte. Beinahe elegant wand er sich um jedes Hindernis und vermied peinlichst genau, mit irgendetwas in Berührung zu kommen. Alicia wusste nicht warum, aber sie tat es ihm nach.
Sie waren noch nicht weit gelaufen, als sie an einen schmalen Fluss kamen. „Zieh deine Schuhe aus“, wies Hephion sie an. „Wir werden eine Weile durch das Wasser wandern müssen, es ist nicht sehr tief.“ Alicia hatte keine Lust durch das kalte Wasser zu laufen. Wer konnte wissen, was da alles im Fluss herum schwamm. Und in der Nacht sah das Wasser schwarz und unheimlich aus. Ihr lief ein Schauer über den Rücken.
Als sie alleine aufgewacht war, hatte sie sich nichts mehr gewünscht als alleine zu bleiben. Aber jetzt wollte sie gleichermaßen nicht mehr alleine sein. Es tat gut, Hephion zu folgen, ihm die Führung zu überlassen und nicht selbst Entscheidungen in dieser ungewohnten Situation treffen zu müssen. Sie überwand ihre Abscheu, zog sich seufzend die Schuhe aus und folgte Hephion zögerlich in den Fluss. Das Wasser reichte ihr tatsächlich nur bis zu den Fußgelenken, war jedoch sehr kalt. Überraschenderweise hatte der Fluss einen weichen Grund aus Moos, so dass es sogar einigermaßen angenehm war, darauf zu laufen. Auf diese Weise kamen sie nun schneller voran. Nachdem sie schweigend über eine Stunde gelaufen waren, hielt Hephion plötzlich unvermittelt an.
„Da, ich sehe eine Höhle. „, flüsterte er. „Warte hier, ich werde schauen, ob sie sicher ist.“ Kaum hatte er dies ausgesprochen, lief er auch schon auf ein dunkles Loch zu, welches sich unter den großen Wurzelballen eines umgestürzten großen Baumes unweit des Flussufers befand. Angespannt verfolgte Alicia, wie Hephion sich dem unheimlichen dunklen Loch näherte. Doch dann winkte er sie zu sich. Alicia stieg eilig aus dem Wasser, das ihr inzwischen viel kälter vorkam als zu Beginn ihrer Fußwanderung. Sie trat an Hephions Seite. Die restliche Nacht würden sie also hier verbringen. Sie sah sich um. Eigentlich war die „Höhle“ nur eine ungefähr eineinhalb Quadratmeter kleine Kuhle, die in der Erde entstanden war, als der Baum umgestürzt war. Dieses Erdloch war dann im Laufe der Zeit mit dichter Vegetation überwuchert. Nur ein kleiner Eingang war noch frei geblieben, welcher aber nun von Hephion vorsichtig mit Zweigen bedeckt wurde. Dann wandte Hephion sich um und zog sein Hemd aus. Er legte es über den Boden und bedeutete ihr, sich darauf zu legen. Alicia schüttelte den Kopf. „Der Platz reicht nicht für uns beide!“ Insgeheim graute ihr der Gedanke, sich mit Hephion zusammen auf das Hemd zu legen. Hephion schüttelte den Kopf. „Du musst schlafen! Morgen müssen wir weiter, hier können wir nicht bleiben. “ Er deutete auf den Eingang: „Ich werde den Rest der Nacht hier Wache halten“. Alicia fand es eigentlich unsinnig, den Rest der Nacht am Höhleneingang zu stehen, bisher hatte sie kein gefährliches Tier und auch keine andere Gefahr bemerkt. Wieso war dann eine Wache notwendig? Andererseits bedeutete das auch, dass sie den Schlafplatz nicht mit Hephion teilen müsste, so dass sie beschloss ihn gewähren zu lassen. Sie legte sich auf das Hemd und versuchte die Augen zu schließen. Sie hörte ab und zu ein Rascheln, wenn Hephion sich bewegte, oder das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte. Sie glaubte nicht, dass sie wirklich einschlafen könne. Eine Weile lauschte sie noch dem Plätschern des Flusses, der sich nicht weit von der Höhle entfernt vorbeischlängelte. Dann aber forderten die ganze Aufregung und die Anstrengung der Nachtwanderung ihren Tribut.
Helles Licht drang durch ihre Augenlieder. Alicia öffnete sie langsam und stellte fest, dass sie tatsächlich eingeschlafen war. Inzwischen musste es früher Morgen sein. Sie schaute sich um. Hephion war verschwunden! Eilig stand sie auf und schob die Zweige, die Hephion gestern mühsam vor den Eingang gelegt hatte, beiseite. Dann sah sie ihn. Er stand mit dem Rücken zu ihr im Fluss und war grade dabei, sich mit dem kalten Wasser zu waschen. Alicia bekam ihren Wegkameraden nun zum ersten Mal bei Tageslicht zu sehen. Seine kurzen schwarzen Haare waren klatschnass und tropften auf seinen nackten, athletischen und dennoch muskulösen Oberkörper. Schließlich wandte er sich um und rieb sich das Wasser aus den Augen. Als er seine Hände sinken ließ, sah sie direkt in sein schönes und markantes Gesicht: „Hallo, du bist ja aufgewacht.“ Er lächelte sie mit seinen dunklen braunen Augen an. „Hal… hallo…“ antwortete Alicia schüchtern. Ein Windstoss streichelte ihre langen schwarzen Haare. „Sie ist so wunderschön.“, fuhr es ihm unwillkürlich durch den Kopf.
Hephion stapfte aus dem Wasser. „Guten Morgen. Erfrische dich ruhig, aber trink bitte nicht zuviel, wir haben einen langen Weg vor uns und zuviel Wasser im Bauch ist da nicht gut.“ Er deutete auf einen kleinen Berg Wurzeln, die er offensichtlich im Fluss gewaschen und dann am Ufer für sie gestapelt hatte. „Das einzige was auf dieser Insel essbar ist. Es schmeckt zwar nach nichts, aber es wird deinen Hunger stillen. Bitte beeile dich, je eher wir aufbrechen, desto besser.“ Er trat auf die junge Frau zu.
„Wohin gehen wir?“, sah sie ihn fragend an. „Wir versuchen zu fliehen“, antwortete er nur und verschwand dann in dem Unterschlupf um sein Hemd zu holen.
Sie waren gut vorangekommen. Seit etwa vier Stunden waren Sie unterwegs. Nachdenklich kaute Alicia auf Ihre Unterlippe. Ihr Begleiter schien genau zu wissen, wohin er wollte, jedoch legte er auch ein seltsames Verhalten an den Tag. Einmal wollte sie nach einem Zweig fassen, um ihn beiseite zu ziehen, als er mit einem hektischen „Stopp!“ dazwischen sprang. Erst als sie genauer hinsah, bemerkte sie die feinen Dornen an dem Zweig. Natürlich war sie froh sich nicht gestochen zu haben, doch so ging es schon, seitdem sie sich auf den Weg gemacht hatten. Er verbot ihr Blumen anzufassen oder gar zu pflücken, Zweige beiseite zu schieben oder auch nur einen Stein umzudrehen, wenn er es nicht ausdrücklich erlaubte. Einmal waren sie einem kleinen niedlichen und harmlos aussehenden Tierchen begegnet, das den Weg vor ihnen kreuzte. Es ähnelte einem Eichhörnchen, nur dass es nur halb so groß und mit putzigen dicken Bäckchen ausgestattet war. Sofort hielt Hephion an und rührte sich keinen Zentimeter mehr, bis das anscheinend gefährlichste Wesen auf diesem Planeten wieder im Grün der Vegetation verschwunden war.
Plötzlich hob Hephion die Hand und hielt inne. Was hatte er gehört? Ehe Alicia wusste wie ihr geschah, hatte er sie schon am Arm gepackt und sie hinter einen dichten Strauch gezogen. Sie wollte grade wütend protestieren, als auch sie das Geräusch von schweren Schritten vernahm. Sie duckte sich tiefer hinter den Busch und wagte kaum zu atmen. In diesem Augenblick war sie froh, dass Hephion bei ihr war. Was auch immer da brutal durch die Zweige brach, alleine wäre sie dem unbekannten Wesen blindlings in die Arme gelaufen!
Dann sah sie es! Eine abscheuliche Kreatur trat auf die Lichtung vor ihnen. Alicias Augen weiteten sich vor Schreck. Eine Zweieinhalb Meter große Echse! Sie hatte humanoide Form, einerseits hatte sie menschliche Züge, aber anstelle von Händen mündeten die Arme in Klauen mit langen Gliedern, die wiederum scharfe Krallen aufwiesen. Der Rücken war durch besonders dicke Schuppen gepanzert und endete in einem langen dicklichen Schwanz. Die Arme und Beine waren durch kleinere Schuppen geschützt. Am eigenartigsten erschien ihr der Kopf, der an den einer Schlange erinnerte. Alicia fiel auf, dass das Wesen überall eine Schuppenpanzerung aufwies, nur am Bauch war eine gelbliche, schleimig wirkende Haut zu erkennen. Die Art und Weise wie die Echse sich benahm und die Laute, die sie von sich gab, ließen unschwer erkennen, dass sie nur einen primitiven Verstand besaß und hauptsächlich seinen Instinkten folgte. Es lief scheinbar ziellos umher. Zwischen den Oberschenkeln schien etwas zu baumeln. Dann sah sie genauer hin und ohne es zu wollen, entfuhr ihr ein kleiner spitzer Schrei. Das Wesen besaß einen riesigen Phallus, in etwa so lang wie Alicias Unterarm und nur wenig dünner als ihr Handgelenk. Alicia drohte das Herz aus der Brust zu springen, ihr Schrei war fast lautlos gewesen, trotzdem schien die Echse ihn bemerkt zu haben. Sie hob den Kopf in den Nacken und sog die Luft hörbar durch widerliche kleine Nasenlöcher ein. Das wiederholte die Echse noch einmal. Sie sah sich noch einmal auf der Lichtung um – und verschwand schließlich im grünen Dickicht. Hephion hatte sich die ganze Zeit über nicht bewegt. Als er sich jetzt sicher war, dass die Kreatur sie nicht mehr hören konnte, atmete er erleichtert auf. „Das war knapp. Hätte der Kroton uns erwischt, wäre es uns übel…“, dann bemerkte er seinen Fehler. Alicia funkelte ihn wütend an. „Du hast mich belogen! Du hast gesagt du wüsstest genauso wenig wie ich, warum wir hier ausgesetzt wurden. Aber du weißt, was das für eine fürchterliche Kreatur war und… und dein Verhalten im Wald… du weißt genau, was hier gefährlich ist und was nicht, habe ich recht?“ Fassungslos und zornig schrie sie ihn an.
„Bitte! Nicht so laut, du wirst uns beide umbringen!“, versuchte Hephion hektisch seine Begleiterin zu beruhigen. „Ich werde es dir erklären, aber bitte, bitte hör auf so laut zu schreien, wir haben keine Waffe um uns gegen die Echse zur Wehr zu setzen!“ Alicia sah ihn mit trotzigem Blick an. „Dann sag mir, was du weißt! Und zwar alles!“
Hephion holte tief Luft. „Ich habe dir doch gesagt, ich bin ein Versuchsexemplar aus den Forschungslaboratorien. Das war die Wahrheit! Ich bin ein genetisch gezüchteter Mensch, dem ein unbändiger Freiheitsdrang einprogrammiert wurde. Die Sarotauren wollten durch mich neue Erkenntnisse über meinen genetisch verankerten Freiheitsdrang gewinnen. Obwohl im Labor hohe Sicherheitsvorkehrungen herrschen, habe ich schon mehrere Fluchtversuche unternommen und immer wieder bin ich gescheitert, wie sie es erwartet hatten. Doch beim letzten Mal habe ich es fast geschafft. Ich war bis zur Shuttlestation des Laborkomplexes vorgedrungen und nur im allerletzten Moment konnten diese verdammten Sarotauren meinen Start noch verhindern. Ich habe damit gerechnet, dass sie mir nun die tödliche Giftspritze geben, weil ich zunehmend zum Risikofaktor für das zuständige Labor geworden bin. Doch anstelle des schnellen Gifttodes wollen sie zu ihrer eigenen Unterhaltung sehen, wie ich meinen Verstand und meine Selbstachtung verliere und letztendlich einen qualvollen Tod erleide.“ Hephion senkte niedergeschlagen den Kopf. „Aber woher weißt du so viel über den Wald?“, fragte Alicia betroffen. „Nun, das ist leicht erklärt. Es muss einer meiner ersten Fluchtversuche gewesen sein. Ich kam in einem Wohnbereich der Sarotauren an einem Holodisplay vorbei, wo für die „Vergnügungsinseln“ geworben wurde. Die Sarotauren haben offenbar isolierte Inseln erschaffen, auf denen Menschen zu Unterhaltungszwecken für sexuelle Handlungen missbraucht werden.