Anmerkung: Die fiese/gemeine/gewissenlose/naive Autorin ist heute Morgen bei schönstem Regenwetter erwacht, hat sich drüber geärgert und dann beschlossen: „Ärgere ich halt euch mit viiiel *Handlung*“. Also *Richtiger*, ausnahmsweise mal nicht die Zwischenmenschliche in der Horizontalen. Obwohl – die gibt’s (natürlich) auch. Aber erst ziemlich am Ende. Mea culpa – ich bekenne mich schuldig!

Desweiteren möchte mich für euer Feedback bedanken: Vielen Dank, Leute! Wünsche werden im nächsten Kapitel berücksichtigt (; Viel Spaß mit Teil 2.

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DIE FICKINGER — PART II

Abrupt riss er aus feuchten Träumen hoch. Was ihn geweckt hatte, vermochte er nicht zu sagen. Sein hart spannendes Rohr war es nicht… benommen legte Wickie die linke Hand über seine Augen.

Irgendetwas war anders. Vielleicht der Wind, der die letzten Stunden damit verbracht hatte, durch die undichten Gängen zu heulen. Und mit unablässiger Kraft sein Lied zu pfeifen, zu welchem er das Wikingerschiff auf den Wellen tanzen ließ wie das kleine Stückchen Holz, das Wickies und Ylvies stolzes Flaggschiff in der untiefen Brandung am Strand von Flake gewesen war. Damals in unbeschwerten Kindertagen. Als Wickies Gedanken noch keine Unanständigkeiten geplagt hatten, wenn Ylvie splitternackt an seiner Seite im sonnengewärmten Gras lag.

Doch Wickie gönnte sich jetzt keine melancholischen Anwallungen. Er schwang sich aus einem Instinkt heraus aus dem Bett, nur um seine nackte Füße in millimeterhohe Nässe zu tauchen. Verdammt! Wie kam das Wasser in seine Kajüte?!

Leise fluchend suchte Wickie nach einer Kerze und Feuerhölzern. Nach dem dritten Fehlversuch, das Feuerholz zum Brennen zu überreden, wurde er sich seines Zitterns gewahr. Immer noch derselbe Feigling, dachte er flüchtig. Kaum drohten Schwierigkeiten, ging der Puls hoch. Jetzt nur Ruhe bewahren!

Im nächsten Augenblick hatte er es geschafft; das Feuerholz blakte unruhig, malte verzerrte Schattenfratzen in den gedrungenen Raum. Wickie hielt es an den Docht seiner Kerze, löschte das Feuerholz dann und sah sich skeptisch in seinen vier schiefen Holzwänden um.

Die leichte Schräglage der Kajüte ließ das Wasser sich an der Tür sammeln; dort stand es vielleicht eine halbe Handbreit hoch. Auch Tisch und Schemel hatte nasse Füße, ebenso das Bett.

Gut. Schadensbegrenzung konnte er zum jetzigen Zeitpunkt getrost vergessen. Der Teil an Seekarten, den er unvorsichtigerweise in Bodennähe aufbewahrt hatte, war unrettbar verloren. Ebenso Tintenfässchen und Schreibfeder. Der Rest an gesammelten Kostbarkeiten in Schriftform war hoffentlich sicher aufbewahrt…

Vielleicht sollte er sich für die Nacht einen anderen Schlafplatz suchen. Nur für den Fall, dass das Wasser noch steigen sollte.

Oder — ganz abwegig — er suchte nach der Ursache dieser unerklärlichen Nässe und machte sie unschädlich. Um wenigstens schlafen zu können.

Wickie kratzte sich nachdenklich unter der Nase. Und kam nicht mehr dazu, von einem seiner genialen Geistesblitzen getroffen zu werden.

Irgendwo von mittschiffs krachte es einmal gewaltig; die Druckwelle ließ einen heftigen Ruck durch den Schiffsrumpf gehen und innerhalb weniger Atemzüge verdoppelte sich die Schräglage seiner Kajüte in die andere Richtung. Das konnte nur bedeuten – …

Erschrocken ließ Wickie die Kerze fallen; zischend erlosch der wachsgetränkte Docht im Wasser, dessen Pegel aufgrund der Winkelumkehrung schlagartig anschwoll.

Dunkelheit umfing Wickie wie ein dicht gewalktes Tuch. Er presste sich tastend gegen die tragende Wand an der Westseite der Kajüte. Sehen konnte er nichts, aber das, was er spürte und hörte, reicht vollkommen aus.

Irgendetwas war im Gange. Gedämpfte Schreie und die üblichen Geräusche ausbrechender Panik drangen zu ihm hindurch. Wickie beschlich ein erschreckender Verdacht. Doch ehe er tiefer darüber nachsinnen konnte, klopfte es polternd an seine Tür.

„Wickie?!“, rief Tjures aufgebrachte Stimme keinen Herzschlag später. Erneut hieb der griesgrämige Wikinger gegen das solide Holz. „Aufwachen, Wickie! Bist du da drin?!“

Was für eine Frage. Wo sollte er denn sonst sein?

„Ja“, rief Wickie zurück. „Aber ich kann nicht raus. Mir steht das Wasser mittlerweile bis zum Hals. Wortwörtlich!“

Entsetztes Schweigen auf der anderen Seite der Tür. Dann polterte es erneut. „Verdammt“, stieß Tjure aus.

„Lass mich mal!“ Das war Snorres energischer Ausruf. Wickie konnte förmlich vor seinen inneren Augen sehen, wie Tjure und er sich zum ungefähr Milliardesten Mal in die Wolle kriegten. Die hätten sich keinen ungünstigeren Zeitpunkt zum Kloppen raussuchen können, dachte Wickie ungläubig, während das Meerwasser gegen sein Kinn schwappte.

Das Wikingerschiff sank. Unaufhörlich. Und immer schneller. Was auch immer passiert war, es hatte die Wikingermannschaft um Wickie und Halvar in gelinde ausgedrückt götterverdammte Notlage gebracht.

Wickie schnappte gierig nach Luft. „Snorre, Tjure! Was auch immer ihr vorhabt – falls ihr mich hier herausholen wollt, solltet ihr euch beeilen! Ich hab nicht mehr lange Luft hier drin.“

Abrupt verstummte die Prügelei vor seiner Tür. Snorre und Tjure schien schlagartig wieder eingefallen zu sein, weswegen sie vor Wickies Kajüte standen. Endlich.

„Ach ja“, machte Snorre und hieb schon mit etwas Schwerem gegen das robuste Holz. Wie ironisch, dachte Wickie mit letztem Atemzug, ehe er untertauchte. Snorre zerschlägt, was Tjure in endloser Geduld zusammgezimmert hat: eine stabile Tür für die Kajüte des Schiffsstrategen.

Unter Wasser drangen nur noch gedämpfte Laute zu ihm durch. Wickie schloss die Augen, fest entschlossen, den Sauerstoff so lange wie möglich in seinen Lungen zu halten. Nicht mehr lange, und sein Bewusstsein würde ihm entschwinden… wie damals mit Nanna… nur dass sie ihm nicht wie angenommen nach dem Leben getrachtet, sondern ihm seiner Jungfräulichkeit beraubt hatte.

Verzweiflung stieg in Wickie auf, so sehr auch versuchte dagegen anzukämpfen. Er würde sterben, dachte er fassungslos. Auf eine solch wikingerunwürdige Art. Er hatte sich vieles ausgemalt, wenn er an seinen Tod gedacht hatte: am Strick eines Galgens enden, angestarrt und verachtet von einer aufgebrachten Masse. Hingerichtet werden durch einen Axthieb gegen seinen Nacken. Elendig verdursten in einem modrigen Kerker in Gefangenschaft irgendeines reichen Edelmannes…

Aber ertrinken? Er? Einer der gefürchtetsten Wikinger, die jemals Skandinavien in Angst und Schrecken versetzt hatten? Das war seiner unwürdig…

Das Rauschen in seinen Ohren wurde lauter. Reflexartig wollten seine Lugen nach Luft schnappen, doch stattdessen schluckte er nur Wasser.

Ist das die Strafe?, dachte Wickie, als er spürte, wie ihm die Sinne schwanden. Die Strafe für meine Vergehen? Die Abrechnung mit dem einst so auf Gerechtigkeit versessenen Kind, das zu solch einem rücksichtslosen Mann herangewachsen war? Dem gefährlichen Wikingerprinzen von Flake, der seine hemmungslos ausnahm und keine Gnade für seine Widersacher kannte?

Nanna tauchte plötzlich vor ihm auf, und neben ihr Ylvie, das Mädchen aus der Spelunke, die Dunkelhaarige aus dem hohen Norden Norwegens… die Rothaarige, die ihm den hereinbrechenden Winter versüßt hatte, den sie an der Südküste Dänemarks eingeschneit waren, ehe sie unbehalten nach Flake zurückkehren konnten… sämtliche Mädchen, deren Namen er schneller vergessen hatte, als er sie verlassen konnte…

Ja. Es war die Strafe. Für alle gebrochenen Herzen, die er zurückgelassen hatte. Für alle Versprechen, die er vom Himmel gelogen hatte, um sie herumzukriegen.

Vielleicht bis auf das Herz von Ylvie. Die Nacht im Stroh war schließlich von ihr ausgegangen, nicht von ihm, und er hatte ihr nichts versprechen müssen, damit sie ihre Röcke für ihn fallen ließ. Und bei Nanna war er nicht einmal sicher, ob sie überhaupt so etwas wie ein Herz hatte… immerhin war sie das Fleisch und Blut von Sven dem Schrecklichen…

‚Lebewohl, ‘, dachte Wickie, ‚lebewohl, Vater…‘

Dann blendete sich sein Bewusstsein aus.

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„Verdammt!“, fluchte Halvar. „Verdammt, verdammt, verdammt!“

Ihm war nicht übel lustig, dieses Wort noch einige Myriaden Male mehr zu wiederholen. Aber allmählich wurde es selbst ihm, dem selbsterklärten Wikingerkönig und sturmerprobtsten Seefahrer ganz Flakes, zu unsinnig. Schnaufend unterbrach er sein kontraproduktives Im-Kreis-Laufen, stemmte stattdessen die Hände in die kräftigen Hüften und besah sich erneut das Desaster, welches sich seinem Auge bot und ihn auf unflätigste Flüche brachte.

Sein Schiff versunken in den Tiefen der Nordsee. Versenkt — und die Götter mögen ihm beistehen, sollte noch einmal unverschämt Halvars Wege kreuzen!!! – von niemand Geringerem als dem Schrecklichen Sven höchstpersönlich.

Ein Hinterhalt. Ein mieser, dreister, feiger Hinterhalt! Halvar brüllte wie ein rasender Braunbär bei der Vorstellung, wie Sven triumphal seinen hinterrücks erschlichenen Sieg feierte. Diese – … diese Ausgeburt der Höllen!

Ihres stolzen Schiffes beraubt, waren die Starken Männer vom tosenden Sturm, der überflüssigerweise auf hoher See getobt hatte, an die nächstbeste Küste gepeitscht worden. An diesen menschenverlassenen Fleck auf Erden. Halvar sah sich finster um. Bis auf den unwegsamen Strand, der sich scheinbar bis zum Horizont erstreckte, gab es hier nichts.

Die Starken Männer lagen einzeln verstreut hier und da rücklings im knöcheltiefen Wasser, umspült von der nahenden Flut, oder hatten sich in kleinen Gruppen versammelt und redeten leise aufeinander ein. Niedergeschlagenheit breitete sich über sie wie ein schwarzer Schatten. Sie waren verloren.

Aber damit hätte Halvar irgendwie zurecht kommen können. Auch damit, dass sie nicht wusste, ob und wenn, wie sie jemals wieder von hier fortkommen würde. Aber nicht damit, dass ein Teil seiner Mannschaft fehlte!

Halvars Blick streifte seine Männer. Gorm und Ulme liefen umher, um angespültes Holz aufzusammeln. Urobe sah ihnen dabei hoffnungslos den Kopf schüttelnd zu. Der alte Mann schien erschüttert, aber gefasst. Im Gegenteil zu Faxe, der wie ein Häuflein Elend im Sand saß und hemmungslos heulte.

Die einzigen, die fehlten — Halvars Kehle zog sich schmerzhaft zu — waren Tjure, Snorre… und Wickie.

Niemand hatte sie gesehen, seit es ihnen irgendwie gelungen war, vom sinkenden Schiff zu fliehen. Sie galten als vermisst unter den Starken Männern. Aber jeder wusste, was das wirklich bedeutete: es gab keine Hoffnung darauf, dass sie es geschafft hatten.

Halvar stieß einen animalischen Laut aus, der alles im näheren Umkreis von einigen hundert Schritten in seinen Grundfesten erschütterte und der von Halvars Schmerz über den Verlust kündete. Sven hatte ihm nicht nur sein Schiff genommen in der vergangenen Nacht. Er hatte ihm auch das entrissen, was Halvar trotz allem am Wichtigsten war: seinen einzigen .

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„Nach Dänemark“, gab Snorre ganz offen zu und genehmigte sich noch einen kräftigen Schluck aus dem Trinkhorn.

Tjures harter Tritt traf ihn keinen Atemzug später genau da, wo es am meisten schmerzte. Snorre heulte beleidigt auf, verstummte jedoch umgehend, kaum dass Tjures finsterer Blick den seinen streifte. ‚Mit deiner rohen Gewalt schadest du doch nur dir selbst‘, dachte Snorre grummelnd und wandte den Blick als Erster ab. Selbst Schuld, Tjure.

„So, Dänemark. In der Tat interessant.“ Die imposante Erscheinung, der Snorre so freimütig das Ziel der Wikinger preisgegeben hatte, nickte langsam.

Sie saßen im Langhaus um den Lehmofen, in dessen runden Wänden ein wärmendes Feuer munter vor sich hin prasselte. Ab und an knackte einer der glühenden Holzscheite und Funken stoben auf. Der helle Feuerschein malte verzerrte Schatten in die Gesichter der drei Männer. Snorre mied eifrig den Blick auf ihren Gastgeber. Er war ihm nicht geheuer…

„Nein, eigentlich gar nicht“, versuchte Tjure mit strahlendem Lächeln, das Schlimmste wieder auszumerzen.

Er hob sein noch gut gefülltes Trinkhorn und rief irgendeinen willkürlichen Spruch, der ihm spontan in den Sinn schoss. Snorre beeilte sich, es ihm eifrig nachzutun und als auch ihr Gegenüber einen beachtlichen Schluck warmen Honigwein die Kehle runterrinnen gelassen hatte, stieß Tjure Snorre einmal an und nickte unauffällig zur Südwand des geräumigen Langhauses, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten.

Snorre folgte Tjures Blick zu den Schlafplätzen ihrer großmütigen Gastgeber, wo sich ein schmächtiger Schatten unruhig auf den Schaffellen herumwarf. An seiner Seite hockte ein junges Mädchen, dessen hellbrauner Zopf ihr über den Rücken bis über die Hüften fiel. Sie war ihnen entgegengeeilt, kaum dass Tjure und Snorre das Dorf erreicht hatten, den bewusstlosen Wickie zwischen sich, und hatte sich seiner angenommen, noch bevor Tjure und Snorre angemessen hatten protestieren können. Stattdessen waren die beiden Männer umgehend von einer Gruppe Neugieriger umrundet gewesen. Hierher verirrten sich nicht oft , hatte man ihnen erklärt, deswegen begegnete man ihnen mit scheuer Neugierde und Zurückhaltung statt mit unbegründeter Feindseligkeit, wie sie sich wohl eher zum Schutz eines einsamen Dorfes mitten im Nirgendwo eignen würde.

Jetzt, keine zwei Stunden nach ihrer Ankunft, sahen Tjure und Snorre sich mit dem Dorfältesten konfrontiert, dem sie Rede und Antwort zu stehen hatten, während dessen Tochter sich darum bemühte, Wickie zurück unter die Lebenden zu holen.

„Runa versteht ihre Heilkunst“, hatte der Dorfälteste, der sich ihnen als Birger vorgestellt hatte, die beiden Starken Männer beruhigt. Aber Tjure stimmte die offenherzige Freundlichkeit, die ihnen zuteil wurde, noch immer misstrauisch. Snorre hingegen hatte sich hier auf Anhieb zuhause gefühlt und war bereit, leut- und vertrauensselig ihre tiefsten Geheimnisse auszuplaudern, wenn Tjure nicht aufpasste…

„Ihr seid stark vom Kurs abgekommen, wenn ihr nach Süden segeln wolltet.“ Birger nickte versonnen. „Ich gewähre euch Unterschlupf. Ihr könnt hier zu Kräften kommen, aber sobald er“ – eine knappe Geste Richtung Wickie und dem Mädchen, Runa, „wieder aufbruchbereit ist, müsst ihr weiterziehen. Wir haben hier keinen Platz für euch.“

„Das hatten wir ohnehin vor“, versicherte Snorre eilig und verdiente sich den nächsten Knuff.

„Lass mich das erledigen“, knurrte Tjure ihm durch zusammengebissene Zähne zu. Snorre schluckte schuldbewusst und zog es vor, sich von nun an auf sein Trinkhorn zu konzentrieren. Sollte Tjure doch machen! Dann konnte er Snorre auch nicht die Schuld geben, wenn wider Erwarten doch alles schiefging.

Birger erklärte den beiden Starken Männern noch, wo sie schlafen konnten, dann erhob er sich und bat sie, ihm zu folgen. „Ihr solltet euch nützlich machen, solange wir euch durchfüttern. Wasser holen, Leder gerben, Wolle spinnen, Stoffe färben, Brot backen…“

„Das ist doch Weiberarbeit!“, wollte Snorre dazwischenfahren, aber der dritte gezielte Knuff seitens Tjure reichte aus, um ihn abrupt verstummen zu lassen. Birger drehte sich zu ihm und hob fragend eine Augenbraue. Dann schritt er ihnen voraus zu einer Art überdachtem Lehmofen, von dem aus der köstliche Geruch frisch backenden Brotes zu ihnen herübergeweht wurde.

Snorre stöhnte leise auf. Auch das noch… er hatte sich auf ein ruhige Tage gefreut nach der mühseligen Rettungsaktion im Bauch des sinkenden Wikingerschiffs und der anschließenden langen Wanderung von der kluftigen Küste, an der sie mit den Resten ihres Schiffes gestrandet waren, bis hierher… und jetzt sollte er Weiberarbeit verrichten! Weiberarbeit! Er konnte es nicht glauben.

Aber immerhin… Snorres Blick schwang zu Tjure, der sich arbeitswillig von Birger in seine Aufgaben einweihen ließ — immerhin würde er sich auf die Nächte freuen…

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Kaum, dass die drei Männer das schummrige Halbdunkel des Langhauses verlassen hatten, atmete Runa erleichtert auf. Sie wischte noch einmal mit ihrem nassen Tuch über Wickies Stirn, wo sich immer wieder feine Schweißperlen bildeten. Er fieberte, hatte Runa herausgefunden, und erstaunlicherweise mochte er den bitteren Sud aus getrockneten Kräutern und Gräsern ebenso wenig wie alle anderen Kranken vor ihm. Obwohl Runa absichtlich nicht mit dem Honig gegeizt hatte. Nur durfte ihr Vater das nicht wissen…

Runa tastete zärtlich nach Wickies linker Hand, die schweißnass und im konträren Widerspruch zu seiner Körperhitze eisigkalt auf seinem flachen Bauch lag. Über ihr Gesicht huschte ein sanfter Rotschimmer, als Wickies andere Hand nach der ihren suchte.

„Ylvie?“, brachte er rau über seine Lippen und stöhnte ungehalten auf. Seine Augenlider flatterten, aber er hielt sie geschlossen.

Ylvie? Über Runas Gesicht huschte ein leises Lächeln. Ob Ylvie seine war? Bestimmt hatte sie sich immer um ihn gekümmert, wenn er krank war. Deswegen gaukelte sein von Fieberschüben geplagter Körper ihm ihre Nähe vor. Runa wünschte sich, dass es half, ihn gesund werden zu lassen.

Runa hatte ihn des durchnässten Hemdes und der klammen Leinenhosen entledigt und ihn nackt, wie er geschaffen war, auf ihre Schlafstelle gehievt. Es war ein ziemliches Stück Arbeit für ein schmächtiges Mädchen wie sie gewesen, aber sie hatte es ganz ohne die Hilfe Anderer geschafft. Darauf war sie sogar ein kleines bisschen stolz.

Im nächsten Moment war jedoch ihr Vater ins Haus gekommen, in seiner Begleitung die beiden Männer, die Wickie gestützt hatten. Tjure und… Snorre, meinte Runa sich zu erinnern. Sie hatten Wickies Namen genannt, kaum dass sie ihn auf den Schaffellen entdeckt hatten.

‚Wickie‘, hatte Runa gedacht und den bewusstlosen Rotschopf angesehen. Ganz warm hatte ihr Herz sich dabei angefühlt. Warm und flatternd, wie die zerbrechlichen Flügel eines Schmetterlings.

Dieses Gefühl wollte nicht mehr von ihr weichen. Sie schluckte, kämpfte mit sich. Wie gern würde sie ihn berühren… mit ihren Fingerspitzen seinen Hals hinuntermalen, über seine Brust, nur um zu wissen, wie sich seine Haut anfühlte… und wenn sie ganz frivol wurde, dann würde sie auch noch tiefer streicheln…

Als ihr Vater ins Haus gestürmt war, hatte sie Wickies nackten Körper schnell in ihre Decke gehüllt, unter der sie im Winter immer schlief, wenn es draußen eisig war und selbst die dicken Lehmwände des Langhauses und das stets prasselnde Feuer im Lehmofen die klirrende Kälte nicht fernhalten konnten. Jetzt war sie versucht, ihren Körper von ihrem schlichten Kleid zu befreien, die Decke zu lüpfen und darunter zu schlüpfen, um ihm nahe sein zu können. Vielleicht war es sogar nützlich für ihr Vorhaben, ihn aufzupäppeln, wenn ihr Körper seinen wärmte…

Der Gedanke ließ sie scharf nach Luft schnappen. Etwas in ihrem Schoß begann zu kribbeln, wenn sie daran dachte, ihren nackten Körper gegen Wickies zu schmiegen… Runa rutschte auf ihrem Schemel ein Stück nach vorn und spreizte ihre Beine. Etwas Nasses ronn ihr über die Innenschenkel. Runa warf einen Blick über ihre Schulter zum Eingang des Langhauses, dann schob sie vorsichtig den Stoff höher, bis ihre nackten Schenkel entblößt waren.

Mit den Fingerspitzen strich Runa über die blasse Haut. Streichelte in ausladenden Kreisen immer höher. Kurz vor ihrem Schoß hielt sie jedoch jedes Mal inne. Schamröte brannte auf ihren Wangen. Ganz zaghaft tastete sie sich Fingerbreit für Fingerbreit vor, verharrte immer wieder und schluckte hart. Dann berührte sie plötzlich warme Feuchtigkeit, die im Feuerschein sanft schimmerte. Runa kniff die Augen zu, als ihr Mittelfinger tiefer in die Nässe eintauchte. Ein angenehmes Stechen zog sich ihre Lenden hoch. Die Wärme in ihrem Schoß wurde schlagartig intensiver und Runa langsam mutiger. Ganz vorsichtig schob sie einen zweiten Finger in ihren feuchten Spalt und stöhnte ungehalten auf, als sich ihr Schoß einmal kräftig zusammenzog.

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