— Diese Episode folgt auf den „Wanderclub“. —

Während meine Affäre mit Otto noch voll lief — und nebenbei auch noch meine Ehe –, kam der große Tag, an dem ich in die Schulbehörde zum Senator gerufen wurde, um die Ernennung zur Studienrätin entgegenzunehmen und den Beamteneid zu leisten.

Ich zog ein Kostüm mit kurzem Rock an — man weiß ja nie, wozu so eine Aufmachung gut ist! — und begab mich in die Schulbehörde. Ich mußte — natürlich! — etwas warten und wurde in ein Wartezimmer gewiesen.

Dort saß ein junger Mann, ein Referendar, der einen sehr nervösen Eindruck machte. Wir mußten ziemlich lange warten, und er sagte mir, er sei wegen einer Disziplinarsache bestellt. Er hatte seinen betreuenden Oberstudienrat in einer Runde mit anderen Referendaren als „blöden, stockkonservativen, verknöcherten, alten … Esel“ tituliert, und das hatte dieser gehört, als er zufällig vorbeiging. Er hatte nicht besseres zu tun, als dies der Schulbehörde anzuzeigen.

„Ach, Herr — wie heißen Sie eigentlich?“

„Karl Fischer.“

„Melanie Knaack. Also, Herr Fischer, ich glaube, das wird nicht so schlimm! Ihr Herr Oberstudienrat ist doch in der gesamten Lehrerschaft als verknöcherter alter Esel bekannt. Er soll doch vor kurzem gesagt haben, wie zu Olims Zeiten dürften eigentlich nur unverheiratete Lehrerinnen, und die nur in den untersten Klassen eingesetzt werden. Was er überhaupt von Frauen denkt, weiß man ja auch — und wohl auch der Schulsenator!“

Herr Fischer hatte große Angst, aus dem Schuldienst hinauszufliegen, und es gelang mir mit allen guten Worten nicht, ihn zu beruhigen. Er lief wie ein Löwe im Käfig zwischen Fenster und Tür hin und her.

Als erste wurde ich zum Senator gerufen. Er ließ mich den Beamteneid nachsprechen und gab mir dann mit freundlichen Worten die Ernennungsurkunde und ein Grundgesetz, Nachdruck durch die Hamburger Senatsdruckerei.

Wieder im Wartezimmer drückte ich Herrn Fischer die Daumen :

„Toi, toi, toi; es wird schon nicht so schlimm werden!“,

und Herr Fischer verschwand hinter den hohen Türen. Ich blieb aus Solidarität im Wartezimmer sitzen, weil ich am Nachmittag nichts vorhatte und hören wollte, wie es Herrn Fischer ergangen war.

Es dauerte gar nicht lange, da kam Herr Fischer wieder heraus. Er war ein anderer Mensch! Er fiel mir um den Hals:

„Danke, daß du auf mich gewartet hast!“

Du! Einer älteren Frau gegenüber! Ich war mit meinen inzwischen achtundzwanzigeinhalb Jahren mindestens zwei Jahre älter als Herr Karl Fischer!

„Für Sie immer noch Frau Knaack!“, versuchte ich in seiner stürmischen Umarmung herauszubringen, mußte aber natürlich auch lachen, und wir blieben ebenso natürlich beim Du.

„Na, Karl, wie war’s denn nun?“

„Der Senator hat meinen ,Esel` nur pro forma ganz kurz erwähnt und mich dann wegen meiner guten Beurteilungen gelobt und mir für mein Projekt Geldmittel zugesichert!“

„Für welches Projekt?“

„Die Schule, wo ich arbeite, ist laut Statistik die mit den größten Drogenproblemen. Ich möchte bei uns eine Drogenberatung einrichten; ich habe schon Lehrerkollegen, eine Polizistin vom Drogendezernat und zwei Ärzte an der Hand. Der Senator bittet mich jetzt nur noch um eine genaue Projektbeschreibung.“

„Toll finde ich, daß du dich so engagierst. Dann fahr mal nach Hause und schreib die Beschreibung!“

„Aber sollen wir nicht erstmal feiern? Wir beide zusammen?“

Ich war gleich einverstanden. Wir zählten unser Geld zusammen und fanden, daß es für ein gutes Essen und eine Flasche Sekt im Alsterpavillon reichen würde. Zur Not hatte sowohl Karl als auch ich ich noch eine Eurocheque-Karte; jede/ jeder sollte für sich bezahlen.

Weil wir in der Innenstadt sowieso keinen Parkplatz finden würden und weil wir in der entsprechenden Stimmung waren, fuhren wir mit meinem Auto — Karl hatte kein Auto und war mit dem Bus gekommen — nur zur nächsten Anlegestelle der Alsterdampfer und tuckerten romantisch fast eine Stunde bis zum Jungfernstieg. Dabei erzählten wir, was wir studiert hatten oder noch studieren (Karl war auf dem Wege zum Studienrat für Sport und Geschichte/Gemeinschaftskunde), und irgendeinmal sah Karl meinen Ring und fragte:

„Bist du verheiratet?“

„Ja, bin ich!“

„Ach so!“

„Was heißt: ,Ach so`? Hast du etwas anderes erwartet?“

„Nein –„, stotterte er, „– ich bin übrigens verlobt — Was macht denn dein Mann?“

„Den seh ich nur selten“, rutschte es mir heraus, „und sonst ist er Geschäftsführer einer Exportfirma.“

„Krumme Geschäfte?“

„Das glaube ich nun wieder nicht. Die Firma existiert angeblich seit über dreihundert Jahren. Aber ich will nicht weiter darüber reden!“

Das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen, und schon gar nicht in diesem müden, gelangweilten Ton!

„Und was macht deine Verlobte? Warum hast du keinen Ring?“

„Sie studiert in Göttingen Medizin. Und die Ringe haben wir gespart, damit mein/unser Geld für meine/unsere Bahnfahrten reicht. Meistens fahre ich am Wochenende nach Göttingen, da wohnen auch meine Eltern.“

„Dann ist ja zwischen uns alles geklärt!“, schloß ich diesen Teil unseres Gespräches.

Wir erzählten uns lustige Geschichten aus unserem Schulalltag, und Karl erzählte angeregt von seinem Antidrogenprojekt. Er ließ seinen Blick nicht von meinen Knien und den zu fast der Hälfte nackten Schenkeln, blickte auch kaum hoch, als ich ihm sagte: „Guck mal, die Entenmama mit den süßen Küken!“; sonst benahm er sich anständig.

Auf der Terrasse des Alsterpavillions setzten wir uns an einen der letzten beiden freien Tische und ließen uns die Speisekarte geben. Seit meinem letzten Besuch hier mit Dieter vor vielen Jahren waren die Preise doch sehr gestiegen. Wir bestellten zwar eine Flasche Sekt, aber „nur“ ein Omelett aus der Rubrik „Vorspeisen“.

Der Kellner war irrsinnig lustig und freundlich, das paßte zu unserer Laune, und ich erzählte ihm die Geschichte von dem Restaurant-Tester. Die Testaufgabe war, ein Omelett und eine Cola zu bestellen. Im ersten Haus am Platze sagte der Kellner: „Das bringen wir Ihnen gerne. Aber der Preis wird der Kategorie unseres Hauses entsprechend sein.“ Im zweiten Haus am Platze wurde der Tester höflich, aber bestimmt hinauskomplimentiert, dafür möge er ein anderes Restaurant aufsuchen.

„Dann sind wir von der ersten Kategorie!“, sagte unser Kellner lachend. „Sie wollen etwas feiern, aber auch sparen? Dann kann ich Ihnen außer dem Omelett noch etwas empfehlen — das steht nicht auf der Speisekarte: Wir können Ihnen an preiswerten Gerichten noch anbieten: eine mit Ragout gefüllte Pastete, einen überbackenen Camembert, Spaghetti in verschiedenen Variationen, seit einiger Zeit haben wir für unsere jungen Gäste auch Pizza –„

„Eine Pizza Margherita bitte für mich!“, unterbrach ich ihn.

„Auch für mich bitte!“, sagte Karl.

„Zwei Pizza Margherita! Sehr wohl, meine Herrschaften!“, sagte der Kellner lächelnd in falschem Italienisch und fügte hinzu: „Übrigens: Der Tisch da hinten in der Ecke ist freigeworden. Wollen Sie sich nicht dahin setzen, da ist weniger Betrieb um Sie herum!“

Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und zogen um.

Als der Kellner uns den Sekt brachte und einschenkte, fragte er höflich:

„Darf ich Sie fragen, was Sie heute feiern?“

Er durfte!

„Ich bin heute zur Studienrätin ernannt worden, und mein Fr… — mein Bekannter ist gerade vom Schulsenator belobigt worden.“

„Vom Schulsenator! Dann kommen Sie ja von ganz oben! Herzlichen Glückwunsch, wohl bekomm’s!“

Das herrliche Wetter, unsere frohe Stimmung, der freundliche Kellner — es paßte alles zusammen wie selten im Leben. Wir tranken den Sekt auf nüchternen Magen — wir hatten beide heute morgen kaum etwas gegessen, und die Pizza ließ natürlich etwas auf sich warten — und hatten sehr bald einen kleinen Schwips.

Es kam die Pizza, und das Herumsäbeln an dem etwas zähen Teig gab wieder Gelegenheit zu lustigen Kommentaren. Der Sekt stieg uns weiter zu Kopfe, aber es war ja eine endliche Menge, wir waren sehr angeregt — man könnte sagen — ziemlich beschwipst — aber keine Rede von besoffen. Dennoch hatte ich mich wohl nicht mehr voll unter Kontrolle, als ich auf meine Uhr sah und es mir herausrutschte:

„Jetzt kommt aus dem Büro und geht sicher zu seiner .“

Karl hatte das wohl gehört und sagte:

„Melanie, das ist ein so schöner Tag heute — Autofahren ist wohl nicht mehr — wollen wir nicht bei mir noch etwas weiterfeiern — ich wohne hier ganz in der Nähe — ich hab einen guten Chianti zu Hause — und Melanie — wie wäre es — mit ein bißchen Sex?“, langte nach meiner Hand und streichelte sie.

„Wo denkst du hin?“, antwortete ich in entrüstetem Ton, aber lächelnd. „Ich bin eine verheiratete Frau, und Du bist verlobt!“

„Aber du hast doch selbst gesagt, daß dein Mann eine hat — und meine Verlobte — ich weiß ja auch nicht, was die die ganze Woche macht, vor meiner Zeit hatte sie ein bewegtes Leben — und ich hab genau gehört, wie du ,Freund` statt ,Bekannter` sagen wolltest!“

„Und in diesem Zustand bringen wir doch gar nichts mehr zustande — im wahrsten Sinn des Wortes!“, fügte ich noch hinzu, ich Wahnsinnige, und gab ihm noch Feuer! „Alkohol ist tödlich für die Liebe!“

„Sekt ist doch kein Alkohol! Warum trinkt man immer Sekt vor dem –„

„Halt den Mund, Karl, wenn uns die Leute hören –„

Ich schlüpfte mit einem Fuß aus meinen Pumps und fuhr damit an Karls Hosenbeinen hoch, soweit meine kurzen Frauenbeine reichten, „– und sehen!“

„Hier kann uns niemand hören oder sehen! Und was du da unter dem Tisch machst –„

„Bedeutet rein gar nichts! Ich will mich nur etwas strecken! — Wie weit ist es denn bis zu dir?“

„Keine fünf Minuten, im Univiertel! Hast du nicht auch Lust?“

„Überhaupt nicht!“, log ich, „komm, ziehen wir los!“

Mal händchenhaltend, mal untergehakt gingen wir wie auf Wolken zu Karls Studentenbude. Es waren natürlich viel mehr als fünf Minuten, zumal wir alles andere als schnell gingen und in einem türkischen Restaurant noch eine Portion Baklava „verspiesen“. Hier saßen wir nebeneinander auf einer Bank, unter der Karl auch meine feinen Strumpfhosen erforschte.

„Wanderbeine!“, sagte ich.

„Wie bitte?“

„Wanderbeine!“

„Du hast Wunderbeine!“

„Das weiß ich, aber es sind auch Wanderbeine!“

„Was meinst du ewig mit ,Wanderbeine`?“

„Du bist schwer von Begriff, mein Lieber! Das heißt, daß die herrliche Form meiner herrlichen Beine — die du ja den ganzen Tag schon nicht aus den Augen läßt — davon herrührt, daß ich wandere!“

„Du wanderst?“

„Ja, ich wandere. Ich bin Mitglied in einem Wanderclub!“

„Und warum erzählst du mir das?“

„Damit du verstehst, woher ich die schönen Beine habe, die du den ganzen~–„

„Jaja, ich geb es ja zu, die ich den ganzen Tag angestiert habe. Aber deshalb sagst du mir das doch nicht?“

„Auch deshalb. Und auch deshalb, weil ich in dem Wanderclub einen Freund hab –„

„Einen Freund? Du hast doch gesagt, du bist verheiratet?!“

„Du bist gut! Du bist verlobt, du bist drauf und dran, mich flachzulegen und mein Geliebter zu werden, und dann sagst du, ausgerechnet du, ich sei doch verheiratet!“

„Du hast also nòch einen Freund!“

„Genau, das sagte ich bereits! Aber wieso ,noch`? Noch bist du nicht mein Freund“, dabei nahm ich seine Hand von meinem Schenkel und legte sie auf seinen, aber auch meine Hand, und ich begann, ihn zu streicheln, „noch kannst du einen Rückzieher machen. Oder du hast hier noch Gelegenheit, mir zu beichten, wieviel Freundinnen du nòch hast.“

„Manchmal — es ist schon vorgekommen — wir haben zusammen gelernt — und dann~–„

„Und dann bist du mit der einen und der anderen Kommilitonin ganz unwillkürlich im Bett gelandet! Ich verstehe! Komm, gehen wir!“

„Aber erzähl erst mal von deinem Freund!“

„Du neugieriger Lustmolch! Er ist ein begeisterter Wanderer, wir treffen uns sehr regelmäßig einmal in der Woche am Sonntag, möglichst im Freien, er ist sechzig –„

„Sechzig? So ein alter Opa — „

„Dieser ,alte Opa` ist ein wundervoller , und ihr Jungen könnt euch eine Scheibe von seinen Liebeskünsten abschneiden. Wenn du mit sechzig noch so fit sein willst, mußt du fleißig üben und trainieren! Komm, fangen wir endlich damit an!“

Wir gingen die wenigen Schritte zu Karls Wohnung. Dies war wirklich eine Junggesellenbude, Karl hatte ein Wohn- und Schlafzimmer, Küche und Klo waren gemeinsam mit der .

„Hast du was mit der?“

„Nein, die ist über vierzig und hat einen Freund.“

„Das stört dich doch sonst nicht!“

„Aber der kommt sie fast jeden Tag besuchen. Das werden wir heute wohl auch noch erleben. Nein, mit der hatte ich ehrlich noch nichts!“

„Das soll ich glauben!“

Wir hatten ja gut gegessen und gingen gleich in Karls Schlafzimmer.

„Bitte, zieh mich aus, Karl, ich bin dazu zu müde!“

Das tat er gekonnt, aber etwas hastig und riß mir einen Knopf vom Kostüm ab.

„Das machen wir gleich!“, sagte er und zog mir den Rock aus, die Bluse, den BH — jetzt umarmte, herzte und küßte mich überall auf meinen nackten Oberkörper, dann entledigte er mich vorsichtig meiner Strumpfhosen, küßte meine Beine von unten bis oben, stellte sich hinter mich, umfaßte meine Brüste und fuhr vorsichtig mit den Händen in meinen Slip. Hier ließ er sich viel Zeit, ich fand es herrlich, neckte ihn aber:

„Zählst du meine Haare da?“

Ganz vorsichtig prüfte er den Nässegrad meiner Muschi — schon recht fortgeschritten — und zog auch meinen Slip aus.

Jetzt stand ich nackt vor ihm; er saß auf der Bettkante und streichelte hingebungsvoll meine Hüften, meinen Po, meine Muschi und meine Schenkel, zog mich auch zu sich heran und begann, meine Muschi zu lecken.

„Du bist so schön!“, schwärmte er, „du hast meine Idealfigur!“

„Das haben mir andere auch schon gesagt, und allmählich glaub ich es! Aber nun zeig dich doch auch einmal!“, sagte ich und begann, ihm das Hemd auszuziehen und seine Hose zu öffnen.

„Aber ich muß doch erst mal deinen Knopf annähen!“

„Du!? Knopf annähen!?“

„Ja, ich! Das muß ein Junggeselle können!“

„Das ist ja toll! Das können nur wenige Junggesellen! Aber mir ist das langweilig, ich mache solange deinen Abwasch. Komm doch mit dem Nähzeug in die Küche und sieh mir zu. ,Eine nackte Frau ist am schönsten, wenn sie natürliche Bewegungen macht`!“

„Was ist denn das wieder für ein Spruch?“

„Das ist die Devise meines Wanderfreundes, und er hat wahrscheinlich recht!“

„Aber wenn Anna — ich meine die Vermieterin –„

„Also doch!“

„Also nein! Wir sind allerdings per Du.“

„Also, wenn wir Anna kommen hören, dann bleiben wir entweder hier, und ich wasche weiter ab, oder wir verschwinden schnell ins Schlafzimmer!“

Ich wusch also ab, nackt, wie Gott mich schuf — geschaffen hat, muß es richtig heißen –, und Karl nähte, sah dabei aber natürlich fast immer auf mich.

„Stich dich nicht in den Finger!“, mußte ich ihn ermahnen.

„In welchen!“

„Du denkst auch immer nur daran!“

Wir wurden mit unseren Tätigkeiten ungefähr gleichzeitig fertig.

„Willst du nicht auch noch meine Wäsche in die Waschmaschine tun: Die anderen Knöpfe müßten auch noch etwas fester angenäht werden. Es ist wirklich ein Anblick für die Götter, wenn du dich bewegst!“

„Siehst du, so lernst du was von einem alten Lebenskünstler, den du ,Opa` genannt hast! — Jetzt nix mehr Küche, jetzt ab ins Schlafzimmer — oder bist du irgendwie pervers und ein Küchenmädchenfetischist?“

„Nein, nix da, bin ich nicht, komm in mein Zimmer, ich habe nur gedacht, was getan ist, ist getan, und danach wollen wir doch vielleicht lieber — nicht auch noch nähen müssen!“

„Ja, da könnte man dem Herrn Fischer vielleicht doch recht geben“, sagte ich in gespielt schulmeisterlichem Ton, „andererseits ist aber doch zu bedenken, daß getane Hausarbeit eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Beiwohnung~–„

„Quatsch nicht so, Melanie, zieh mich endlich auch aus!“

„Das wollte ich ja schon lange, aber du wolltest ja erst nähen, um mich begaffen zu können!“

„Du kannst mich dann gleich begaffen, wenn ich nackig die Waschmaschine bestücke!“

„Jetzt hör endlich mit der Hausarbeit auf! Zieh lieber deine Schuhe selbst aus, da haben sich die Schnürsenkel verknotet!“

„Was macht eigentlich dein Mann jetzt?“

„Wie kommst du jetzt da drauf? Entweder er bumst seine Freundin, oder er sitzt vor der Glotze.“

„Und er vermißt dich nicht?“

„Jedenfalls läßt er es mich nicht merken, daß er mich vermißt. Ich glaube es eigentlich nicht.“

Karls Schuhe waren jetzt ausgezogen, ich zog ihm die Hose von den Beinen, sein Slip hatte schon einen riesengroßen Fleck, „der kommt gleich in die Wäsche“, sagte er, als er ihn flink ausgezogen hatte, und so sahen wir beiden ineinander verknallten jungen Menschen uns zum ersten Mal ganz nackt — immer wieder ein unvergeßlicher Moment.

„Brauchen wir Kondome?“, fragte ich. „Ich nehme die Pille und bin gesund! Und Du?“

„Ich bin auch gesund!“

„Und du gehst nicht manchmal zu solchen Damen?“

„Das kann ich mir gar nicht leisten!“

„Dir glaub ich diese ewige Ausrede sogar!“

Den Zustand von Karls Glied kann man sich denken. Er zog mich zu sich aufs Bett, legte sich auf den Rücken, legte mich mit seinen starken Armen platt auf seinen Bauch, drang nach wenigen Versuchen in mich ein, fickte mich kurz und heftig und spritzte seine erste große Ladung in mich hinein.

„Entschuldige diesen Schnellfick, Melanie, aber ich konnte es nicht mehr halten! Beginnen wir jetzt richtig mit dem~–„, und begann einen sagenhaften Zungenkuß.

„Vorspiel!“, konnte ich ihn irgendwie in einer Luftholpause ergänzen, und er traktierte mich wunderbar an allen möglichen (Mund, Brüste, Schenkel, Muschi — ich muß die tausend möglichen Stellen hier nicht aufzählen!) und unmöglichen Stellen — gab es solche überhaupt? Ich tat es ihm nach, er zeigte mir, daß er besonders gern auch am Sacke geleckt zu werden wünsche, und kaum war ich einmal herum, spritzte er mir seine zweite Ladung ins Gesicht.

„Jetzt kümmere dich auch wieder um mich! Ich will auch zum zweiten Mal!“

Das schaffte Karl mit seiner geübten Zunge leicht. Danach legte er mich wieder auf seinen Bauch, faßte mich an den Schultern und hob meinen Oberkörper hoch. Ich machte mich steif, so daß er mich wie ein Brett anhob — dabei baumelten meine Hängebrüste — und wieder absenkte — dabei küßte er mich herzlich. Das wiederholte er wieder und wieder und schwärmte:

„Ist heute nicht ein herrlicher Tag? Ist es nicht schön, daß wir uns gefunden haben?“

„Ja, das ist schön!“, bestätigte ich, als ich wieder oben war. — „Und wie soll es mit uns weitergehen?“

„Wollen wir nicht Freund und Freundin bleiben?“

„Du meinst, Geliebter und Geliebte?“

„Ja, das meine ich. Es wär doch so schön mit uns beiden!“

„Ja, das wäre es! Aber mit deiner Verlobten und meinem Wanderfreund!?“

„Das sind unsere Wochenend-Geliebten. Und wir sind unsere Unter-der-Woche-Geliebten! Genießen wir doch unsere Jugend!“

„Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!“, betätigte ich und küßte ihn leidenschaftlich. Er war wirklich ein selten sympathischer Typ, immer gut aufgelegt, auch später nie verärgert, wenn ich ein Treffen absagen mußte.

Und während er mich mit seinen kräftigen Sportlerarmen unentwegt liegestütz-stemmte, wenn ich auf ihm lag, küßte, sich mit meinen baumelnden Brüsten kitzelte, wurde sein kleiner Mann wieder zu einem Riesen und — ich weiß nicht wie — drang er wieder in mich ein und besorgte es mir und sich wie beim ersten Mal — dies war seine Lieblingsstellung, wie ich schon hier begriff.

Erst spät am Abend fuhr ich mit einem Taxi nach Hause. Dieter war vor dem Fernsehen eingeschlafen, nahm meine erfundene Erzählung von der Sause mit einer ebenfalls zur Studienrätin ernannten kommentarlos auf, gab mir sogar ein Küßchen: „Habt ihr schön gefeiert?“, und wir gingen ohne gegenseitiges Verlangen oder Interesse, aber friedlich zu Bett.

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