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Jochen wirkte angespannt, als er die attraktive Blondine bat, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und musterte seinen Gast genau. Daniela Schuster war eine selbstbewusste Frau. Jochen schätzte ihr Alter auf Anfang bis Mitte dreißig. Sie sah aus, als wüsste sie, was sie wollte, und sie stand definitiv mit beiden Beinen fest im Leben. Mit außergewöhnlich langen und ansehnlichen Beinen, wie Jochen feststellte. Daniela trug einen Rock, der an der Grenze zur Unschicklichkeit wandelte. Ihre Schuhe waren elegant, aber doch zweckmäßig. An ihrer Bluse hatte sie die obersten Knöpfe geöffnet. Sie wusste, was sie im Angebot hatte, und war bereit, den Ansatz ihres Busens zu präsentieren. Der rote Lippenstift passte hervorragend zu ihrer langen blonden Mähne, die sie sich hochgesteckt hatte, was sie kein Deut weniger attraktiv wirken ließ. Ihr Gesichtsausdruck verhieß Bestimmtheit und Jochen ahnte, dass unter gewissen Umständen mit dieser Frau nicht gut Kirschen essen wäre. Dennoch fühlte er sich wie magisch von der jungen Privatdetektivin angezogen.

Jochen war erst skeptisch gewesen, als er bei dem ersten Termin mit der Privatdetektei feststellen musste, dass man ihm eine Mitarbeiterin vorbeigeschickt hatte. Vielleicht hatte er zu viele klischeebehaftete Filme oder Serien gesehen, aber für den 45-Jährigen waren Privatermittler verlotterte Männer, die ihren Halt im Leben verloren hatten und ihr Heil in der Aufdeckung schmutziger kleiner Geheimnisse suchten. Und dann hatte auf einmal diese wahnsinnig attraktive Frau vor ihm gestanden. Jochen hatte nach dem ersten Kontakt schnell seine Vorbehalte Daniela gegenüber abgelegt und erkannt, wie ausgesprochen kompetent und ernsthaft sie ihrer Aufgabe nachkam. Sie hatte für ihn ermittelt, und nach nur zehn Tagen hatte die Detektivin um einen Termin gebeten, weil sie ihm die Ermittlungsergebnisse präsentieren wollte.

Daniela Schuster öffnete ihre Aktentasche und zog einen braunen Umschlag heraus. Diesen legte sie zwischen sich und dem Auftraggeber auf den Schreibtisch und blickte Jochen erwartungsvoll an. Jochen starrte den Umschlag mit einer Mischung aus Nervosität und Ungeduld an. „Hatten Sie Erfolg bei Ihren Ermittlungen?“

Die Privatdetektivin setzte ein schelmisches Lächeln auf. „Hochglanzfotos in exquisiter Qualität.“

„Kann man erkennen, wer es ist?“

„Sehr gut sogar“, antwortete Daniela. „Ihre Frau hat sich nur bedingt Mühe gegeben, die Zusammenkunft mit ihrem Liebhaber geheim zu halten.“

„Wo haben sie sich getroffen?“

Daniela zögerte eine Antwort hinaus. „Bei Ihnen zu Hause … Ich habe die Aufnahmen durch das Schlafzimmerfenster geschossen.“

„In unserem Ehebett auch noch?“, fragte Jochen zweifelnd. „Ganz schön dreist.“

Daniela ließ ihren Auftraggeber einen Moment grübeln und fragte dann: „Sie wussten, dass Ihre Frau Sie betrügt, nicht wahr?“

Jochen sah ihr tief in die Augen. „Die Anzeichen waren schon sehr lange nicht mehr zu übersehen … Die Unlust, die Ausflüchte … Wir waren seit mehreren Monaten nicht mehr intim miteinander.“

Daniela nickte wissend. Als Ermittlerin kannte sie etliche dieser Geschichten. Sie lebte von den Problemen ihrer Mitmenschen und musste dankbar sein, dass einer den anderen betrog und hinterging, denn damit verdiente sie ihren Lebensunterhalt.

Sie deutete mit einem Nicken auf den Umschlag. „Wollen Sie nicht wissen, wer es ist?“

Jochen dachte nach. Seine Ehe lag ohnehin in Trümmern. Das Verhältnis zu seiner Frau war zerrüttet und die Scheidung schien nicht mehr weit entfernt. Er liebte Karin, doch das Zusammenleben mit ihr glich eher einer Zweckgemeinschaft als einer echten Beziehung. Er hatte sie nie betrogen. Obwohl … Einmal hatte es da eine Affäre mit einer Sekretärin gegeben, aber das war von kurzer Dauer gewesen und es war nur um Sex gegangen. In seinen Augen hätte man, was seine Treue anging, ein Auge zudrücken können. Und nun betrog ihn sein Eheweib seit geraumer Zeit mit einem Typen, der keine Skrupel hatte, dem Sex in Jochens Ehebett zu frönen.

Er starrte den Umschlag mit den Fotos feindselig an. Würde er ihn an sich nehmen und öffnen, würde er seinen Nebenbuhler kennenlernen. Genau dafür hatte er Daniela Schuster engagiert. Er griff zu, öffnete den Umschlag und fasste hinein. Er nahm den Stapel Fotos an sich und breitete diese vor sich auf dem Schreibtisch aus. Die Detektivin beobachtete ihn aufmerksam. Jochen begutachtete die gestochen scharfen Abzüge. Er sah seine Frau, erkannte, dass sie auf zahlreichen Fotos spärlich bis gar nicht bekleidet war. Die Bilder zeigten sie in ihrem Schlafzimmer. Und da war auch der Arsch, der seine bumste. Jetzt entdeckte er ein Foto, auf dem man das Gesicht des Ehebrechers erkennen konnte. Jochen riss die Augen auf. Seine Finger krallten sich in das Foto. Auf einem weiteren Abzug war der Mann nackt. Er war jung, gut gebaut, und widmete sich liebevoll um Karins sexuelle Bedürfnisse. Jochen ließ seinen Blick über die Reihen der Fotos wandern, er schüttelte den Kopf, wollte nicht wahrhaben und sah dann die Ermittlerin mit verstörtem Blick an. Sein Blick wirkte flehentlich. „Aber … das ist ja mein Sohn.“

Die Ermittlerin hatte scheinbar mit dieser Reaktion gerechnet und beobachtete ihren Auftraggeber entspannt und neugierig. Jochen starrte weiterhin diverse Fotos an, die seinen Sprössling in eindeutigen Posen mit Karin, seiner zeigten. Mal küssten sie sich, mal tauschten sie zärtliche Gesten aus. Auf zahlreichen Abzügen verschmolzen die nackten Körper miteinander. Jochen realisierte, dass sie das volle Programm auf dem Ehebett abspulten, und er musste erkennen, mit welch großer Hingabe seine Frau dem verbotenen Sexspiel frönte. Jochen schloss die Augen und versuchte sich zu sammeln. Dann richtete er den Blick auf die Detektivin, die ihn mit professionellem Blick ansah.

„Damit habe ich nicht gerechnet.“

„Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte Daniela. „So oft kommt es ja auch nicht vor, dass der Liebhaber der Frau der eigene Sohn ist.“

„Aber warum? Wenn sie einen Liebhaber hätte, dann könnte ich das ja noch verstehen“, meinte Jochen aufgelöst. „Aber warum treibt sie es mit unserem Sohn? Jan ist 19 … Warum zum Teufel liegt er in Karins Armen? Ich verstehe das nicht.“

Die Detektivin räusperte sich leise. „Hat es keine Anzeichen gegeben, dass sich eine spezielle Beziehung zwischen Ihrer Frau und Ihrem Sohn entwickelt haben könnte?“

Jochen schüttelte den Kopf. „Nein … Überhaupt nicht. Jan hatte immer ein gutes Verhältnis zu Karin. Er war immer schon eher ein Muttersöhnchen gewesen. Aber dass es dazu kommen könnte …“

„Manchmal entwickelt sich das einfach“, stellte Daniela fest. Sie hielt dem Blick ihres Auftraggebers stand und zuckte mit den Schultern. „Gelegenheit macht Diebe, sagt man ja wohl … Hatte Ihr Sohn bereits eine Freundin?“

„Nicht, dass ich wüsste“, antwortete Jochen. „Jan erzählt mir natürlich nicht alles, aber ich glaube nicht, dass er eine Freundin hat.“

„Würde er Ihre Frau eher ins Vertrauen ziehen, wie es um seine Beziehungen steht?“, hakte Daniela nach.

„Wenn sie gemeinsam in die Kiste steigen, muss ich wohl davon ausgehen, dass er sich ihr auch anvertraut hätte“, erklärte Jochen resigniert. „Oh Gott … Mir fällt gerade ein, dass die Erste für Jan gewesen sein könnte.“

Die Ermittlerin schwieg zu der Annahme.

Jochen schüttelte den Kopf. „Könnte es sein, dass Karin unseren Sohn entjungfert hat?“

Daniela wusste es nicht und spekulierte nicht. „Ich kann mir vorstellen, was in Ihnen vorgeht, Herr Peters. Es muss ein Schock sein, zu erfahren, um wen es sich bei dem unbekannten Liebhaber Ihrer Frau handelt. Und ich kann Ihnen keinen Rat erteilen, wie Sie mit der Situation umgehen sollten … Ich kann Ihnen aber versichern, dass es nicht ganz unüblich ist, dass es innerhalb einer zu eher ungewöhnlichen Beziehungen sexueller Natur kommen kann.“

Jochen blickte Daniela neugierig an. Er runzelte die Stirn und fragte: „Wie meinen Sie das? Haben Sie bereits in anderen Fällen von familiären Sexbeziehungen ermittelt?“

Ihre Blicke trafen sich. Sie schwieg einen Moment. Sie blickte zu Boden, sammelte sich und suchte dann erneut Blickkontakt zu Jochen. „Ich weiß, dass es nicht sehr professionell ist, meine eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet einzubringen … Aber ich kann glaube ich nachvollziehen, was Ihre Frau und Ihren Sohn veranlasst hat, diese moralische Barriere zu durchbrechen und sich auf etwas einzulassen, was man allgemein als Tabubruch bezeichnen würde.“

„Ich verstehe nicht.“

Die Detektivin hielt seinem Blick stand. „Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, kam es zu einer sexuellen Beziehung zwischen mir und meinem Bruder … Daher kann ich gut nachvollziehen, warum Karin und Jan sich auf dieses Abenteuer eingelassen haben.“

Jochen zeigte sich über so viel Offenheit verwundert. Warum erzählte die Detektivin ihm von ihren persönlichen Erfahrungen? Musste man so ein heikles Thema nicht besser unter Verschluss halten? Wollte sie, dass er sich besser fühlte, nach dem Motto ‚Das kommt in den besten Familien vor‘? Glaubte sie etwa, dass es ihm besser ginge, wenn er glaubte, nicht der Einzige zu sein, in dessen inzestuöse Vorgänge zu verzeichnen waren? Er schüttelt den Kopf.

„Warum erzählen Sie mir davon?“

Daniela sah ihn dezent lächelnd an. „Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.“

„Wie bitte?“

Sie atmete tief ein und aus. „Ich habe bislang niemandem erzählt, was damals im Hause unserer Eltern geschehen ist. Sie sind der Erste, den ich ins Vertrauen ziehe.“

„Aber warum ich?“

„Damit Sie verstehen, dass Ihre Frau und Ihr Sohn kein Verbrechen begangen haben, sondern sich lediglich ihren Bedürfnissen und Empfindungen stellen“, erklärte Daniela in sanftem Ton.

„Dann sollte ich mich geschmeichelt fühlen, dass Sie sich mir anvertrauen … Auch wenn ich nicht weiß, wie mir das in dieser Situation helfen soll.“

„Verurteilen Sie Ihre Leute nicht. Versuchen Sie zu verstehen, was in den beiden vorging, warum sie sich dazu haben verleiten lassen. Was trieb sie an, dieses Tabu zu brechen und den Schritt in das Besondere zu wagen?“, schlug Daniela vor.

Jochen dachte nach. „Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum man Sex mit seinem Kind haben sollte. Auch fällt es mir schwer zu glauben, dass eine intime Beziehung zu seinem Bruder von Nutzen sein könnte.“

„Und dennoch ist es dazu in meinem Fall gekommen“, entgegnete die Detektivin. „Wenn Sie wünschen, kann ich Ihnen von meinen Erlebnissen berichten. Vielleicht werden Sie dann nachvollziehen können, wie es zu solch ungewöhnlichen Entwicklungen kommen konnte.“

Die Neugierde war groß und stellte seine momentanen Sorgen vorübergehend in den Schatten. Jochen wollte erfahren, was die Ermittlerin erlebt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie und warum die imaginäre Barriere zwischen Familienmitgliedern durchbrochen wurde, warum sich eine ganz normale, intakte Beziehung zu etwas Verbotenem entwickelt hatte. „Erzählen Sie … Vielleicht verstehe ich hinterher tatsächlich besser, was in meiner Frau und unserem Sohn vorgegangen sein mochte.“

Daniela lehnte sich entspannt zurück und lächelte Jochen freundlich an. Sie wartete einen Augenblick und setzte dann zu einer Erzählung an.

„Meine Eltern waren beide berufstätig und überließen Nils und mich weitestgehend uns selber. Wir waren ja auch alt genug, um auf uns selber aufzupassen. Mein Verhältnis zu Nils war, wie man sich eine Bruder--Beziehung vorstellt. Er war eineinhalb Jahre älter als ich und fühlte sich mir gegenüber überlegen. Ich ließ ihn in dem Glauben, wusste mich aber durchzusetzen, wenn es darauf ankam. Wir konnten aber auch zusammenhalten, wenn es darauf ankam und es darum ging, unseren Eltern die Stirn zu bieten. Wir hatten getrennte Freundeskreise, verbrachten nicht viel gemeinsame Zeit. Ich hing natürlich in meiner Clique auch mit Jungs ab, doch zu mehr als Knutschen oder anzüglichen Bemerkungen ist es nie gekommen. Ich glaube nicht, dass mein Bruder mehr Erfolg gehabt hatte, dem anderen Geschlecht näher zu kommen, auch wenn er stets das Gegenteil behauptete. Ich mochte Nils trotz seiner arschigen Art, die er oftmals an den Tag legte. Wenn er wollte, konnte er ganz nett sein, und er beschützte mich immer wieder und war halt der große Bruder, auf den man sich verlassen konnte. Ansonsten haben wir uns wenig füreinander interessiert, bis … bis die Pubertät zuschlug und wir uns veränderten und uns gleichzeitig für das andere Geschlecht zu interessieren begannen.

Zu Hause pflegten unsere Eltern einen entspannten Umgang mit dem Thema Nacktheit. Wir wurden nicht prüde erzogen, sahen unsere Eltern häufig nackt. Der Penis meines Vaters interessierte mich früher, aber nicht aus sexueller Sicht, sondern weil er einfach anders aussah als ich. Ich weiß noch, dass ich neidisch auf meine Mutter war, weil sie so tolle große Brüste hatte. So welche wollte ich auch haben, doch bei mir entwickelte sich die Oberweite nur schleppend, worunter ich teilweise litt. Glücklicherweise machte ich dann einen Sprung und füllte endlich einen BH ordentlich aus. Mein Bruder veränderte sich, was seiner pubertären Entwicklung geschuldet war. Früher hatte es ihn kaum interessiert, wenn unsere Mutter nackt aus der Dusche kam. Sie war seine Mutter, Nacktheit war normal und das Interesse an dem signifikanten Unterschied lag hinter ihm. Dann aber war er mitten in der Pubertät angekommen, wurde für weibliche Reize empfänglich und schaute wieder vermehrt auf aufblitzende Haut. Meine Mutter hätte wissen müssen, dass ihr Sohn ein neugieriges Interesse an ihren Reizen an den Tag legte, doch sie änderte ihr Verhalten nicht und dachte sich nichts dabei, ihrem pubertierenden Sohn nackt gegenüberzutreten. Ich achtete eher darauf, mich ihm verhüllt zu zeigen, wenn mir seine stechenden Blicke unangenehm waren.

Wenn ich einen Bikini trug, glaubte ich, Nils wollte mich mit Blicken ausziehen. Mir gefiel das nicht, und ich war kurz davor, ihn darauf anzusprechen oder meine Mutter ins Vertrauen zu ziehen, doch dann unternahm ich nichts und fand mich mit der Situation ab. Im Laufe der Zeit änderte sich meine Einstellung. Ich wurde mir meiner eigenen Reize bewusst, denn nicht nur Nils starrte mir auf den Hintern und auf den Busen. Auch andere Jungs versuchten, den ein oder anderen Blick zu erhaschen. Mir gefiel es irgendwie. Ich fühlte mich geschmeichelt, zeigte es doch, dass ich kein hässliches Entlein war und dass sich Jungen für mich interessierten. Mich störte auch nicht mehr, dass mein Bruder neugierige Blicke auf mich riskierte. Ich machte mir sogar einen Spaß daraus, Nils zu reizen und ihm bewusst den Kopf zu verdrehen. Ich wollte ihn nicht aufgeilen. Einfach nur ein bisschen ärgern. Mir war damals nicht klar gewesen, wie sehr ich ihn reizte und offenbar Begehrlichkeiten weckte. Ich malte mir damals aus, wie er sich wohl fühlen würde, wenn ich ihm meinen Hintern entgegenstreckte, wenn meine festen Brüste sich unter dem engen T-Shirt abzeichneten, wenn ich keinen BH trug. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mich das alles sogar ein wenig in Stimmung gebracht hatte.“

Jochen hatte aufmerksam zugehört und meldete sich nun zu Wort. „Das kann ich alles nachvollziehen. In der Pubertät entwickelt sich etwas, man nimmt Aufregendes wahr, man sucht die Nähe zum anderen Geschlecht, erliegt den weiblichen Reizen, die neu sind. Aber Jan ist 19 und seine Mutter hatte jahrelang ein erfülltes Sexualleben … Zumindest glaube ich das.“

Daniela nickte. „Sie hatten vorhin erzählt, Ihr Sohn hatte noch keine Freundin.“

„Das nehme ich an.“

„Also war Jan noch nicht in Berührung mit weiblichen Reizen gekommen“, stellte die Detektivin fest. „Dennoch sehnte er sich bestimmt nach der Nähe zu einer Partnerin, und nicht nur nach Pornofilmen aus dem Internet … Und dann ergibt sich vielleicht eine unerwartete Gelegenheit und Karin, seine Mutter, bietet sich ungewollt als Sexobjekt an. Vielleicht hat er sie gesehen, als sie nackt aus der Dusche kam. Vielleicht trug sie Sachen, in denen er ihre weiblichen Reize wahrnehmen konnte. Diese reife Frau war viel näher als jedes Mädchen in den Pornovideos im Internet oder in einschlägigen Sexheftchen. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich ein junger Mann auch von den Reizen der eigenen Mutter einnehmen lässt.“

„Aber Karin kann ihn doch unmöglich bewusst gereizt haben“, zweifelte Jochen sogleich.

„Wer weiß? Vielleicht sehnte sie sich nach Aufmerksamkeit. Arbeiten Sie viel? Haben Sie Karin genug Zeit gewidmet?“, spekulierte die Ermittlerin. „Vielleicht war sie einsam und bedürftig und fühlte sich geschmeichelt, als ihr Sohn auf sie aufmerksam wurde. Seine Blicke auf ihre weiblichen Reize haben ihr möglicherweise gutgetan. Und sie muss sich nichts dabei gedacht haben und hat ein Spiel daraus gemacht … So wie ich bei meinem Bruder.“

Jochen dachte darüber nach. Daniela könnte recht haben mit ihrer Vermutung. Hatte er Karin tatsächlich vernachlässigt, sodass sie sich ihrem Sohn zugewandt hatte? Hatte sie es als spannend empfunden, ihn zu reizen, ohne zu ahnen, wohin das führen würde?

„Wie ging es zwischen Ihnen und Ihrem Bruder weiter?“

Daniela lächelte zufrieden und fuhr mit ihrer Erzählung fort.

„Ich setzte dieses Spiel also fort und ermöglichte meinem Bruder immer wieder, mich spärlich bekleidet zu erwischen. Ich brannte darauf, seine Reaktion zu sehen. Wie würde er reagieren, wenn ich in Unterwäsche durch das Haus eilte? Würde er hinsehen, wenn ich mich in einem engen Rock vorbeugte und ihm meinen knackigen Hintern entgegenstreckte? Ich trug immer seltener einen BH. Meine Eltern bemerkten nichts und sahen keine Veranlassung, mich zu bremsen. Aber Nils war Feuer und Flamme darauf, mich zu beobachten. Manchmal kam es mir so vor, als warte er nur darauf, dass ich wieder etwas im Schilde führte.“

„Wie alt waren Sie und Ihr Bruder?“, fragte Jochen neugierig.

Daniela schenkte ihm ein Lächeln, ignorierte aber seine Frage. „Einmal waren meine Eltern außer Haus, und ich bekam große Lust, etwas Verrücktes anzustellen. Ich habe mir Badewasser eingelassen und meinem Bruder erzählt, ich wäre die nächste halbe Stunde in der Wanne. Dann habe ich die Badezimmertür einen Spalt aufgelassen, was ich sonst nie getan habe. Ich hatte gehofft, dass Nils mich beobachten kommt.“

„Kam er?“, wollte Jochen erfahren.

Daniela nickte. „Ich lag in der Wanne und habe ein Buch gelesen. Ich habe wenig Wasser einlaufen lassen, und mein Oberkörper ragte aus dem Wasser. Ich wusste, dass man meine Brüste sehen konnte, wenn man nur genau hinsah … Als ich Schritte im Flur hörte, legte ich mein Buch zur Seite und freute mich riesig auf den Moment, der folgen würde. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, meinen Bruder um den Verstand zu bringen. Ich wusste, dass er meinen Anblick genießen und dass er sich an mir aufgeilen würde. Mir gefiel der Gedanke. Ich fühlte mich nicht schuldig, und ich hätte ja jederzeit behaupten können, dass ich nichts von seinem neugierigen Interesse bemerkt habe.“

„Aber das haben Sie.“

„Aber sicher“, gestand Daniela gegenüber ihrem Auftraggeber ein.

„Ich wusch mich, schäumte meinen Körper ein. Ich ließ mir extra viel Zeit, um meinen Busen einzuseifen. Dafür setzte ich mich aufrecht hin und spielte mit meinen Brüsten. Von seiner Position aus musste Nils deutlich erkannt haben, wie meine Finger über meine Brüste glitten und wie ich mit den Fingerspitzen meine Nippel liebkoste. Zu wissen, dass er mir zusah, erregte mich ungemein. Ich hatte selten eine tiefere Erregung gespürt als in diesem Augenblick, und ich musste mich zurückhalten, um nicht meine Hände zwischen die Schenkel zu führen und mich meiner Lust hinzugeben.“

„Warum haben Sie sich zurückgehalten?“, erkundigte sich Jochen, der für den Moment seine eigenen Probleme vergessen hatte und der Detektivin an den Lippen hing. Er musste sich eingestehen, dass er die Geschichte hören wollte, die Daniela ihm zu erzählen bereit war. Er hatte nicht den blassesten Schimmer, warum sie es tat, doch er wollte jedes Detail ihrer Erinnerung erzählt bekommen.

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