‚Die Engelmacher‘, oder ‚Angel Makers of Nagyrev‘ lauteten die Schlagzeilen, unter welchem Namen es die beteiligten Damen, des etwa 60 Meilen südöstlich von Budapest, am Fluss Tisza liegenden Dorfes, in die internationalen Boulevardpressen schafften.

Ein denkbar milder Ausdruck für das, was in jenem Dorf während, und vor allem nach dem 1. Weltkrieg passierte. Für all jene, die mit dieser Geschichte nicht vertraut sind, möchte ich die Geschehnisse kurz zusammenfassen.

Wie jedem bekannt sein sollte, brach im Jahre 1914 der 1. Weltkrieg aus. So wurden auch in Ungarn alle fähigen Männer an die Front gerufen. Die logische Konsequenz war ein reger Männermangel, der sich auch im Dorf Nagyrev recht schnell einstellte. Für die daheimgebliebenen Frauen dieses Ortes, sollte dieser Zustand aber nicht lange anhalten. Recht bald nach Kriegsbeginn, wurde am Rand des Dorfes ein Kriegsgefangenenlager errichtet. Den gelangweilten Hausfrauen kam dieses Lager nur recht.

Wie es genau begonnen hat, kann wohl nicht mehr genau eruiert werden. Fakt ist allerdings, dass sich zwischen den Frauen aus Nagyrev bald ein regelrechter Wettkampf darüber entwickelte, wer sich die meisten aus dem Gefangenenlager angeln konnte. Während die Ehemänner also ihren Pflichtdienst für das Heimatland ableisteten, vögelten ihre Frauen deren Kriegsgefangene. Aus Sicht der Gefangenen würde ich mal behaupten, dass sie es den Frauen der Feinde nicht allzu schwer gemacht haben, sich verführen zu lassen.

Wenn es einen Punkt gibt, den man den Frauen anrechnen könnte, dann wäre es wohl der Umstand, dass zu dieser Zeit, der Großteil von den Eltern verheiratet wurde, sie sich deren Partner also nicht selbst ausgewählt hatten. Ob dies allerdings Grund genug bot, um das Handeln der liebestollen Frauen zu entschuldigen, lasse ich mal dahingestellt.

So wurden die heimkehrenden Ehemänner und Verlobten bald überflüssig, sogar als störend empfunden und mit Hilfe der Hebamme Júlia Fazekas entledigten sich die Frauen ihrer unliebsam gewordenen Männer. Fazekas kochte Fliegenfänger aus, um daraus Arsen zu gewinnen. Bald standen die Frauen Schlange vor dem Haus der Hebamme um das begehrte Mittel zu erhalten.

Da es in dem kleinen Ort, weder ein Krankenhaus, noch einen Arzt gab, lag es an der einzigen Krankenschwester, welche wiederum die Cousine der Hebamme war, die Todesbescheinigungen auszustellen. Richtig – Ebenfalls eine Involvierte. So führte auch eine vom Staat angesetzte Ermittlung aufgrund der hohen Todesrate ins Leere. Sage und schreibe 15 Jahre lang blieb diese grausame Mordserie unentdeckt und kostete geschätzten 300 Menschen – darunter etwa 230 Ehegatten der Daheimgebliebenen – das Leben.

Der 28 jährige Shandor Szabo, war einer der Männer aus Nagyrev. Aufgrund einer Beinverletzung, die ihn einige Monate an Krücken binden würde, kehrte der stattlichen Mann mit kurzen, dunklen Haaren, samt 4 weiteren Verwundeten frühzeitig, im Juli 1916, in sein Dörfchen zurück. Die ersehnte Heimkehr, brachte Shandor allerdings nicht das Lebensglück zurück, dass er während seiner Abwesenheit so schmerzlich vermisste. Anstatt eines freudigen Festes, wurden die Soldaten eher sporadisch von deren Familien aufgenommen.

Schon die erste Liebesnacht im eigenen Bett verlief etwas anders, als er es sich erträumt hatte. Seine Frau Aranka, eine amazonenhafte, schlanke Mittzwanzigerin, mit dunkelblonden, langen Haaren, hatte sich in ein rosarotes Negligé geworfen und verführerisch im heimischen Ehebett positioniert, während er sich noch unter der Dusche erfrischte. Den Dreitagebart mit voller Absicht stehen gelassen, da ihm seine Frau heute schon ein Kompliment dazu gemacht hatte und er auch selbst der Meinung war, dass es ihm wirklich ausgesprochen gut, zum eher rechteckige Gesicht passte, benetzte er seine straffe Haut noch einmal mit dem kühlenden Nass aus der Wasserleitung. Auch die kantige Nase und die Narbe, die sich über seine rechte Wange zog – eine Kriegsverletzung – standen dem attraktiven Soldaten ausgezeichnet.

Der Anblick seiner, mit ihrem dunkleren Teint – Arankas stammte aus Süditalien – exotischen Frau, ließ ihm erst einmal den Mund offen stehen.

„Na, so etwas gibt’s an der Front wohl nicht oft zu seh’n?“ lächelte sie selbstsicher zu Shandor hinüber, der noch immer, in seinem schwarzen Bademantel, mit Krücken in der angrenzenden Badezimmertür stand.

Shandor ließ seinen stahlgrauen Augen erst mal die Freude, den weiblichen Rundungen seiner zu frönen. Das hautenge Negligé ließ nicht viel Platz für Mutmaßungen. Ihr Knackarsch wurde gerade noch so, von dem aufreizendem rosaroten Nachthemd verdeckt und auch ihre sinnlichen Brustwarzen, zeichneten sich durch den dünnen Stoff deutlich ab. Ihre langen, schlanken Beine kamen in dem Outfit ebenfalls bestens zur Geltung und regten zu mehr an. Mit einem Kopfschütteln, versuchte er seine von Lust durchtränkten Gedanken, vorerst wieder abzuschütteln. Lächelnd fokussierte er sich auf die schier endlos tiefen, marineblauen Augen, die den Schein, der am Nachttisch stehenden Quecksilberdampflampe wiederspiegelten. Aranka hatte ein eher längliches, ovales Gesicht, relativ hoch sitzende Wangenknochen und irrsinnig glatte Haut. Eine niedliche, mittellange, leicht nach vorne, oben gerichtete Stupsnase und ein natürlich, rundliches Kinn, ohne das geringste Fältchen.

„So etwas bestimmt nicht, Ari.“ bejahte er die Frage seiner Angetrauten. „Das würde eindeutig zu sehr ablenken.“ fügte er noch grinsend an, bevor er sich humpelnden Schrittes, mit den Krücken auf das Ehebett zu machte.

„Na dann kann ich ja beruhigt sein.“ zwinkerte sie ihm wissend zurück.

„Du bist noch schöner geworden, als ich dich in Erinnerung hatte.“ gestand Shandor, bevor er die Krücken vor dem Bett ablegte und etwas unbeholfen über das Lacken zu seiner Frau robbte.

„Süß.“ kommentierte Ari mit geschürzten Lippen, bevor sie sich daran machte, grazil auf ihren, am Rücken liegenden Mann zu klettern. „Meine Muschi hat diesem Tag schon lange entgegen gefiebert.“ brach es ihr unverschämt heraus. „Sie ist schon ganz feucht.“

Na aber Hallo! An diesen Umgangston konnte sich Shandor nicht erinnern. Andererseits waren zwei Jahre der Enthaltsamkeit ja kein Pappenstiel, so verwunderte ihn das auch nicht weiter. Schon hatte Aranka ihren breitbeinigen Platz über ihm eingenommen und senkte ihr Haupt, um ihn in einen sehnsüchtigen Kuss zu verwickeln. Ihre weichen Lippen verdrängten umgehend alle zweifelnden Gefühle, der zurückhaltenden Begrüßung bei seiner Ankunft. Ja, er war endlich wieder daheim.

Wollüstig senkte Ari ihr Gesäß und begann sachte auf und ab zu rutschen, sodass ihre feuchte Spalte über die aufstrebende Beule unter dem dicken Stoff des Bademantels glitt. Nur kurz zwang sie sich, seine Lippen zu verlassen um den Raum mit einem lustvollen Stöhnen zu durchfluten. Shandor nutzte diesen kurzen Augenblick um sich noch einmal an ihren wohlgeformten Kurven zu ergötzen. Ihr knappes Negligé hatte sich durch ihre anregenden Bewegungen etwas nach oben geschoben, sodass der kräftige Soldat schon den unteren Ansatz ihrer dunklen Schamlippen ausmachen konnte. Es erregte ihn ungemein, zu wissen, dass sich nur noch eine einzige Stoffschicht zwischen ihren Geschlechtern befand.

„Ich will dich, Shandor!“ keuchte die dunkelblonde und richtete sich wieder über ihm auf, um sich das erotische Nachthemd über den Kopf zu ziehen und in der nächste Sekunde splitterfasernackt, breitbeinig auf ihrem zu knien. “ – Die ganze Nacht.“ leckte sie sich genüsslich über die hellrote Oberlippe.

Der Soldat kam aus dem Gaffen gar nicht mehr heraus. Wie fremdgesteuert glitten seine Hände, über ihren flachen, durch harte Arbeit gestrafften Bauch hinweg auf die mittelgroßen, festen Brüste der exotischen Schönheit zu. Ihre dunklen aufrecht stehenden Brustwarzen, wurden von zwei ebenso kreisrunden Vorhöfen umringt, die das ganze Paket abrundeten. An ihren wulstig, einladenden Schamlippen, sammelten sich schon die ersten Lusttropfen, die sehnsüchtig nach außen strebten und auch ihre gekräuselten Schamhaare schienen mit einer Schere getrimmt worden zu sein. „Wie habe ich es nur 2 Jahre ohne dich ausgehalten?“ verkündete er seine rhetorische Frage.

Noch einmal senkte sich Ari zu ihrem Gatten hinab um ihre Zungen in einen feurigen Tanz zu verwickeln, bevor sie sich genießerisch über seinen Nacken und Oberkörper nach unten küsste. Nach und nach schob sie sich weiter hinab und zerrte dabei Shandors Bademantel Stück für Stück zur Seite. Nur zu gerne erkundete sie seinen durchtrainierten Körper, der durch den Krieg einige Schrammen vorzuweisen hatte. Diese behinderten sie bei ihrem Unterfangen, aber in keinster Weise. Seine robusten Bauchmuskeln – Heutzutage würde man dazu Six-Pack sagen – hätten so manche Frau zum dahinschmelzen gebracht. Shandors Oberkörper wies fast keine Härchen auf, lediglich unter seinem unauffälligen Bauchnabel zog sich ein Haarstreifen weiter nach unten. Mit einer überaus triebhaften Mimik auf den Lippen, zog sie das letzte Stückchen schwarzen Stoff beiseite, um seine Männlichkeit freizulegen. Beim Anblick seines überdurchschnittlich Großen und auch recht dicken Schwanzes biss sich Ari begehrend auf die Unterlippe. Kerzengerade reckte sich sein Luststab, an dessen Oberseite sich eine dicke Ader fast bis hoch zur rosarot schimmernden Eichel spannte, nach oben. Bezaubert sog Aranka den aphrodisierenden Geruch seines prallen Schwanzes in ihr Näschen.

Gerade, als Aranka über eine der vernarbten Wunden küsste, verabschiedete sich Shandors Oberstübchen in eine andere Sphäre. Kälte durchzog seinen Körper. Er sah sich, mit dem Rücken zur kalten Erde hockend in einem Schützengraben wieder. Die Mündungsfeuer verschiedener Gewehrarten dröhnte ihm in den Ohren. Sein eigenes Steyr-Mannlichergewehr M1895 hatte er dicht an sich gepresst. Weitaus schlimmer für die Psyche, hallten immer wieder Schmerzensschreie verwundeter Soldaten durch die kalte Luft. Er gab seinem, neben ihm hockenden Kameraden ein Zeichen, woraufhin sich Beide todesmutig um die eigene Achse drehten, über den Schützengraben blickten und versuchten ein Ziel auszumachen. Gerade als Szabo den Abzug betätigte, ging sein neben ihm zu Boden. Blitzschnell war auch er wieder im Schützengraben verschwunden. Mit, aus Furcht geweiteten Augen, blickte er in das entstellte Gesicht seines toten Kameraden.

Mit einem Ruck beförderte es ihn wieder zurück in die Realität. Während der furchtbaren Rückblende, die weniger als fünf Sekunden dauerte, hatte sich sein Körper verkrampft. Jetzt lösten sich seine Glieder langsam wieder, nur ein frösteln blieb zurück. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gesammelt. Die Erektion war dahin.

Unwirklich lugte die Amazone, über seine strammen Beine kniend nach oben. „Alles in Ordnung?“

Shandors Atem ging tief und schnell. Nein, nichts war in Ordnung! Er hatte gerade Tibor, seinen besten Freund neben sich sterben sehen – schon wieder! Nicht, das es gereicht hätte, dass ihn dieser Alptraum jede Nacht verfolgte. Sogar jetzt, mit seiner exotischen Schönheit zwischen den Beinen, musste ihn dieser verfluchte Tag einholen. Nur langsam beruhigte er sich wieder. „Ja.“ antwortete er mit verbissenen Zähnen. Er konnte, und wollte sich einfach nicht eingestehen, dass ihm dieses Leiden die Nacht versaute.

Der fragende Gesichtsausdruck seiner hübschen Frau, hellte sich wieder auf. „Entspann‘ dich nur mein Kriegsheld und überlass‘ mir den Rest.“ lächelte sie vielsagend, bevor sie sich daran machte, mit ihren schlanken, langen Fingern, an seinem zusammen gesunkenem Glied zu hantieren. Das ließ Shandor sich natürlich nicht zweimal sagen – Und trotzdem, die Bilder der Vergangenheit, wollten sich einfach nicht vertreiben lassen.

Sie wichste ihn sanft mit ihren kalten Fingern. Beugte sich weiter zu ihm hinunter und hauchte einen Kuss nach dem anderen, auf den müden Schwengel. Torpedierte seine ausgeblichene Eichel mit ihrer geschickten Zunge. Kraulte seinen behaarten Hodensack, während sich sein schlaffer Prügel dem Tauchgang in ihr Zuckermäulchen verschrieb. Aranka massierte den Damm hinter seinen Eiern und ließ ihn Zeitgleich vollends in ihrer feuchten Mundhöhle verschwinden. Leckte und saugte, presste ihn neckisch zwischen ihre Lippen. Saugte fest an seinem Gerät und ließ ihn heraus bloppen, nur um ihn sofort wieder gierig in sich zu verschlingen. Wichste immer mal wieder zwischendurch. Spuckte ihm verrucht auf die Schwanzspitze und sog ihren Speichel, der sich wie ein Rinnsal über seinen Schafft einen Weg nach unten schlängelte, am Ansatz wieder auf. Führte ihn, mit weit geöffneten, sehnsüchtigen Augen, wieder in ihre Kehle. Ari legte sich ins Zeug, als würde ihr Leben davon abhängen.

Eine Minute verging. Eine Weitere. Fünf Minuten waren verstrichen und sein edelstes Teil, machte noch immer keine Anstalten sich aufzurichten. Gerade als Aranka sich eingestehen musste, dass ihr langsam die Ideen ausgingen, ergriff Shandor bestimmt ihre Hand und führte sie wieder nach oben.

„Es tut mir leid.“ mehr brachte der Soldat nicht heraus. Er wusste auch gar nicht, was er hätte sagen sollen. Shandor verstand ja nicht einmal selbst, warum ihn die Tortouren des Krieges auch weit weg vom Schlachtfeld, Zuhause im ehelichen Bett noch verfolgten. Geschweige denn die Scham, welche ihn plagte. Was war das nur für ein Schlappschwanz, von Mann? Seine Frau zwei Jahre daheim versauern zu lassen und bei der Rückkehr nicht mal einen hoch zu bekommen? Hatte ihn der Krieg gar impotent gemacht? Unsinn, vorher wäre es ja auch kurz gegangen. Scheiße!

Auch Ari hatte zu dieser Situation nicht viel zu melden. Wortlos schmiegte sie ihren Luxuskörper an den ihres Mannes. Was war bloß mit ihm los? Hatte sie etwas falsch gemacht? Hatte er sich an der Front eine andere angelacht und plagte ihn nun das schlechte Gewissen? War es überhaupt möglich, dass er so zart besaitet wäre? Sie selbst pflegte während seiner Abwesenheit ja auch kein Kind der Traurigkeit zu sein. Ihre feuchte Ritze pochte noch immer Sehnsüchtig. Am liebsten würde sie es sich auf der Stelle selbst machen. Ihre Perle verwöhnen. Ein, zwei Finger in ihre, nach Zuwendung lechzende Möse stecken. Wenn er schon selbst keinen hoch bekam, warum konnte er dann nicht wenigstens sie von ihrer Geilheit befreien? Selbstgefälliger Arsch!

Beinahe eine halbe Stunde lagen die Beiden, ohne auch nur ein Wort zu wechseln, einfach still nebeneinander. Arankas Lustzentrum wollte sich noch immer nicht abkühlen. Auch die geheimen Versuche, unbemerkt ihre Schenkel aneinander zu reiben, versprachen keine Besserung. Sie brauchte es – Nicht irgendwann, nicht Morgen. Heute, am besten sofort.

Mit beiden Armen stemmte Ari den starken Arm der sich um sie gelegt hatte nach oben, sodass sie darunter hindurchschlüpfen und aus dem Ehebett steigen konnte. Zielstrebig tapsten ihre nackten Füße über den Holzboden, auf ihren Kleiderschrank zu. Im Nu hatte sie ein schlichtes, grünes Kleid in den quirligen Händen und zog es sich über.

„Hast du noch etwas vor?“ richtete sich Shandor inzwischen skeptisch im Bett auf.

Aha. Jetzt konnte der werte Herr auf einmal wieder sprechen. „Ich brauche frische Luft. Ein kleiner Nachtspaziergang wird mir bestimmt gut tun.“ hatte sich Ari ihre Worte bereits zurechtgelegt. Der angeknackste, jedoch bestimmte Tonfall stellte sofort klar, dass sie diesen Ausgang alleine bestreiten würde. Nachdem sie sich das Kleid bis unterm Hals zugeknöpft hatte und Shandor keine weiteren Einwände vorgebracht hatte, schickte sie ihrem Gatten noch einen Kuss durch die Luft und machte sich auf, das Haus zu verlassen. Ja, ein kleiner Fußmarsch würde ihr jetzt gut tun. Ein Fußmarsch zum Gefangenenlager, um genau zu sein.

Geschwind huschte Aranka durch die spärlich beleuchteten Gassen des Dörfchens. Entgegen der hellen Straßenlaternen in großen Städten, die zumeist schon mit elektrischen Metallfadenglühlampen ausgestattet waren, welche eine dreimal so starke Leuchtkraft versprachen, gab es in Nagyrev noch, an Peitschenmasten montierte Gaslampen, die ein eher schummriges Licht spendeten. Erschwerend hinzu kam noch, dass die Instandhaltung seit Kriegsbeginn dramatisch nachgelassen hatte, so brannte nur etwa die Hälfte der Lichtkörper.

Die Windböen in dieser warmen Sommernacht ließen Aris Kleid mehrmals gefährlich hoch wehen und auch wenn ihre lüsterne Möse diese Gezeitenkräfte nur zu gerne begrüßte, hielt sie es doch lieber auf Kniehöhe fest. Vor dem imposantem Eingangstor des hermetisch abgeriegelten Gebäudekomplexes angekommen, öffnete sie die zwei obersten Knöpfe ihres Kleides, sodass der Ansatz ihrer betörenden Brüste zum Vorschein kam.

„Fräulein Szabo! Schön, dass Sie sich wieder einmal blicken lassen. Ich hatte schon befürchtet, Sie hätten sich anderweitig umgesehen.“ grinste der österreichische Wachebeamte Klaus Grafenecker süffisant hinter seinem Schreibtisch, in der menschenleeren Eingangshalle, als er die rassige Frau bemerkte. Sein sprödes, grau meliertes Haar, dass sich mittlerweile zur Halbglatze, über seinem rundlichem Gesicht, zurück gezogen hatte und die buschigen Augenbrauen, welche über den erfahren wirkenden, dunkelbraunen Iriden thronten, ließen auf einen Mann Mitte 50 schließen. Auch die altersbedingten Falten, die breite Nase und die voluminösen Wangen passten zu seinem Äußeren – Verbesserten dieses aber nicht wirklich. Einzig und allein der gekräuselte Schnurrbart, wollte so überhaupt nicht mit dem Rest harmonieren und fiel jedem schon von weitem auf.

In betont weiblichem Gang stolzierte die dunkelblonde Schönheit zum korpulenten Wächter, lehnte sich mit beiden Händen, ihm gegenüber auf den Schreibtisch und belegte ihn mit einem genervten Gesichtsausdruck. Nicht ganz unbewusst, pressten ihre ausgestreckten Arme die vollen Brüste zusammen, sodass sie ihm einen einladenden Blick auf ihren begehrenswerten Ausschnitt bot.

„Tu nicht so verdammt höflich Klaus, du kennst das Spiel.“ entgegnete ihm Ari unwirsch in akzentfreiem Deutsch. Auch wenn man in dieser Region, unter einander größten Teils ungarisch sprach, war Deutsch noch immer die Amtssprache in dem Vielvölkerstaat. Speziell beim Militär legte die, von den Habsburgern abstammende Führungsriege, auf eine einheitliche Verständigung.

„Du kannst es wohl kaum erwarten, meinen Schwanz zu lutschen?“ zischte Grafenecker verschwörerisch, seine falsche Höflichkeit umgehend abgelegt.

Aranka verdrehte die Augen und biss sich auf die Unterlippe, um sich einen gehässigen Kommentar zu verkneifen.

Die Mundwinkel des Oberaufsehers schnellten augenblicklich nach oben. „Fein, fein. Keine Antwort, ist ja auch eine Antwort. Nicht wahr?“ deutete er das Schweigen der jungen Frau als ein einschlägiges ‚Ja‘ und reichte ihr Bleistift und ein Blatt Papier. Aranka brauchte keine Erklärung, sie wusste bestens Bescheid was sie zu notieren hatte. Sogleich griff er auch schon zum Telefonhörer und betätigte mehrmals die Wählscheibe. Beim zweiten Läuten, wurde am anderen Ende abgenommen.

„Ich brauche Sie unverzüglich beim Empfang.“

„Das ist mir egal.“

„Keine Ahnung wie lange. Habe ich mich in irgendeiner Weise unklar ausgedrückt, oder brauchen Sie einen Grundkurs zur Einhaltung der Befehlskette, Gefreiter Nagy?“

„Na also. Bevor Sie sich auf den Weg machen, habe ich noch eine weitere Kleinigkeit. Einen kurzen Moment… „

Wie selbstverständlich fingerte sich der Nachtwächter den Zettel, den er zuvor der jungen Frau zugeschoben hatte.

„Veranlassen Sie, dass Gefangener RF-314 umgehend in Verhörraum 5 gebracht wird.“

„Auf Wiederhören.“

Kopfschüttelnd legte der rundliche Wachmann den Hörer auf die Gabel und machte Anstalten sich zu erheben. „Unglaublich was sich diese jungen Hitzköpfe einbilden.“ ließ er es sich nicht nehmen, das Benehmen des Rekruten noch einmal zu analysieren. Höchst offiziell glättete er mit den Händen noch einmal seinen aschgrauen Waffenrock, samt dazugehöriger gerader Leinenhose, polierte kurz die, unter dem Kragen prangernden Abzeichen, richtete den dreimal um die Taille geschlungenen, goldgelben Strick mit Kordel, der als Gürtel fungierte und schlang seine graue Dienstkappe, die er am Schreibtisch abgelegt hatte, unter den Arm.

Gerne gelesene Kategorien

Wähle eine Erotik-Kategorie aus, die dich interessiert.