Diese Geschichte ist ein Neuanfang. Sie ist als Fortsetzung des Mehrteilers „Das Drachenweib“ zu verstehen. Kann aber auch als Einstieg dienen für alle, denen die Vorgeschichte nicht bekannt ist.
****Teil 01****
Überall in dem lichten Wald lagen blutende Körper. Die Luft war voll von Schreien, Angst und Tod. Sanitäter brachten immer neue Karren mit Verwundeten. Einige hatten schwere Schnitt- und Stichwunden, andere zerschmetterte oder fehlende Gliedmaßen. Stellenweise war der Waldboden rot vom Blut und die Ammen konnten unmöglich alle Verwundeten versorgen. Die göttliche Magie der Priesterinnen war längst aufgebraucht und sie konnten nichts weiter tun, als Verbände anzulegen und Blutungen zu stoppen.
Denysis versuchte Ordnung in das Chaos zu bringen:
„Die Leichtverletzten dort hinten hin, die Schwerverletzten hier hin — und die Toten lasst einfach liegen.“
Ich schwitzte unter meinem Gewand, mein ganzer Körper war von einem hellgelben Umhang eingehüllt. Lediglich meine Augen waren nicht verdeckt. Diese Vermummung war nötig, weil die menschlichen Männer von meiner menschlichen Frauengestalt meist in Verwirrung und Wahnsinn getrieben wurden. Ich ging zu der ebenfalls verhüllten Denysis und flehte sie an:
„Lasst uns die Magie einsetzen, um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten!“
Die Vogelfrau sah mich eindringlich an:
„Deine magischen Fähigkeiten stelle ich nicht in Frage, aber wir sind hier, damit du etwas über das Leben und den Tod erfährst — und über die Menschen.“
Wütend knackte ich mit den Fingern, wild entschlossen, nicht länger die Amme zu spielen. Denysis stellte sich ganz dicht an mich und sprach beschwichtigend:
„Dieser Krieg hätte so oder so stattgefunden, es ist nicht unsere Aufgabe, die Welt vor Unheil zu bewahren. Aber wir können durch Beobachtung lernen, das Unheil nicht zu mehren.“
Nach einem eindringlichen Blick in meine Augen wandte sie sich ab und kümmerte sich um einen Krieger, aus dessen Brust ein abgebrochener Speer ragte.
Gedankenschwer kämpfte ich gegen meine Wut, als jemand an meinem Gewand zog. Neben mir lag ein Kämpfer in edlen Gewändern auf dem Boden:
„Verzeiht mir, euch zur Last zu fallen, aber ich habe nicht mehr lange zu leben und möchte nicht einsam im Dreck aus dieser Welt gehen.“
Besorgt ging ich neben dem Verletzten in die Hocke und versuchte, seine Wunden zu untersuchen: Ein Pfeil steckte in seiner Schulter und das Fleisch um die Wunde begann sich schwarz zu verfärben — der Pfeil war offenbar vergiftet. Erneut sprach der Krieger:
„Das Gift frisst sich durch meinen Körper, mit jedem Herzschlag werde ich kälter.“
Ich wischte ihm mitleidig den kalten Schweiß von der Stirn. Der Sterbende atmete erregt:
„Bin ich schon im Jenseits? Nie sah ich solch strahlende Augen, ihr müsst ein Engel sein.“
Zum Trost legte ich meine Hand auf seine Wange:
„Nein, ihr seid noch im Diesseits und ich bin nur eine Amme, die dem Irrsinn des Krieges machtlos gegenüber steht. Aber auch, wenn ich nichts gegen das große Unheil tun kann, so will ich euch wenigstens in den letzten Minuten mit meiner Anteilnahme Trost spenden.“
Der Mann schluckte schwer:
„Nie hätte ich mir solch eine Grobschlächtigkeit erlaubt, aber das sichere Ende macht mich tollkühn. Ich verspüre ein starkes Verlangen in meinen Lenden, würdet ihr mir zum letzten Mal die Gunst der körperlichen Liebe erweisen?“
Nur um sicher zu gehen, dass der Krieger nicht aus einem Fieberwahn heraus sprach, ließ ich meine Hand zwischen seine Beine wandern. Tatsächlich war seine Männlichkeit stark angeschwollen und pochte gegen den groben Stoff.
Trotz des nahen Todes wirkte mein Zauber, der mir oft als Fluch vorkam, auch auf ihn.
Etwas hilflos blickte ich mich um. Durch das Chaos des Krieges waren alle so beschäftigt, dass niemand Notiz von uns nahm. Entschlossen öffnete ich seine Beinkleider und legte den Phallus frei. Alleine die Berührung meiner Hände versetzte den Sterbenden in höchste Erregung. Unauffällig hockte ich mich über seine Körpermitte und raffte mein Gewand.
Mühelos drang die Lanze in mich ein und Krämpfe der Lust zuckten durch den Mann, als ich nur wenige Bewegungen vollführte.
Obwohl dieser „Eindringling“ in keinem Verhältnis zu dem meines ehemaligen Geliebten stand, empfand ich die Vereinigung als angenehm. Schnell und heftig erlebte der Krieger seinen Höhepunkt und auch wenn meine Lust kaum aufgeflammt war, so hatte ich doch das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Als ich mich wieder neben ihn kniete, um nach seinem Befinden zu schauen, hörte das Herz auf zu schlagen. Mit einem seligen Lächeln um die Lippen starrten die reglosen Augen in die Unendlichkeit. Betrübt schloss ich seine Lider und erhob mich mit weichen Knien. Mein Herz schlug so kräftig, dass ich Angst hatte, es würde aus meiner Brust springen.
Das unzähmbare Temperament eines Drachen drang an meine Oberfläche. Es war Zeit, diesen Irrsinn zu stoppen. In großen Schritten rannte ich auf das Schlachtfeld. Ohne Rücksicht auf Einzelschicksale schleuderte ich alle, die mir im Weg standen, zur Seite. Mitten auf dem großen Feld standen edle Ritter, hoch zu Ross. Sie brüllten Befehle und ergötzten sich an ihrer Macht, ganze Armeen befehligen zu können. Unaufhaltsam steuerte ich auf diese Gruppe zu, nahm eines der Rösser am Hinterlauf und schleuderte es zu Boden. Der Ritter wurde abgeworfen, rollte sich aber trotz seiner schweren Rüstung ab und stand wieder auf.
Wütend rief ich ihm zu:
„Beendet diesen dummen Krieg, der Blutzoll ist bereits höher als der Wert des Sieges!“
Ohne meinen Worten Gehör zu schenken, schlug er mit seinem Schwert zu. Auch von hinten und den Seiten schlugen Waffen aller Art auf meinen Körper ein. Jeder einzelne Treffer hätte genügt, eine wehrlose Frau, nur in dünne Stoffe gehüllt, zu töten. Doch keine der Waffen drang durch meine Haut. Mit zerfetzten Gewändern stand ich mitten in der kampfeslüsternen Horde. Einige starrten mich reglos an und konnten nicht verstehen, welcher Zauber auf sie oder mich einwirkte. Manche fielen vor mir auf die Knie und baten um Verzeihung.
Doch es kamen immer neue Angreifer, die mich vernichten wollten und wenige Schritte entfernt tobte die Schlacht ungehemmt weiter. Rasend vor Wut, stieß ich das donnernde Gebrüll eines wütenden Drachen aus meiner Kehle. Der Schall raste durch das Tal, wurde an den Hängen gebrochen und kam seltsam verzerrt zurück. Nach wenigen Augenblicken lagen Mensch und Tier benommen auf dem Boden. Es war unnatürlich still, nicht einmal der Wind erlaubte sich, die Blätter der Bäume zum Rascheln zu bringen.
Rasend vor Wut, drehte ich mich um und überschaute das schlagartig zur Ruhe gekommene Schlachtfeld.
Denysis kreiste in ihrer Eulengestalt über meinem Kopf:
„Das hast du ganz toll hinbekommen. Eine Schlacht ohne Sieg birgt den Keim eines neuen Krieges in sich. Du hast das Leid für heute beendet, aber wer weiß, welches Leid der nächste Disput in sich birgt?“
Fassungslos blickte ich mich um; einzelne Körper begannen sich zu regen, langsam kehrte Leben zurück in das Tal. Denysis umkreiste meinen Kopf weiterhin:
„Komm, wir müssen gehen, ehe du noch so einen tollen Einfall bekommst.“
+++
In Form eines silbergrauen Falken flog ich mit Denysis davon, wir zogen Flügel an Flügel über das Land. Über endlose Weiten segelten wir, überquerten zahllose Flüsse und erreichten in der Abenddämmerung einen dichten Wald.
Im Wipfel eines großen Baumes konnte man häusliche Strukturen erkennen. Geschickte Baumeister hatten in den Kronen des Waldes ein kleines Dorf errichtet, ohne der Natur dadurch zur Last zu fallen. Auf einem Podest in luftiger Höhe setzten wir zur Landung an und berührten in unserer menschlichen Form den Boden.
Während des Fluges hatten wir keinen Ton gesprochen, umso redseliger standen wir uns nun gegenüber. Denysis war wütend und überschüttete mich mit Vorwürfen:
„Obwohl du alle Fähigkeiten und Eigenschaften eines Drachen hast, so fehlt dir eine Tugend gänzlich — die der Weisheit!“
Wütend rechtfertigte ich mich:
„Ist es denn weise, Wunden zu versorgen ohne deren Ursache zu bekämpfen?“
Kopfschüttelnd lief Denysis im Zickzack um mich herum:
„Jeden Tag wird Blut vergossen, irgendwo in dieser Welt tobt immer ein Krieg. Es ist unmöglich, jede Schlacht einfach zu beenden und alle wieder heim zu schicken. Die Spannungen würden immer weiter wachsen, bis irgendwann jeder auf jeden losgeht.“
Ich resignierte:
„Dann sollten wir uns einfach irgendwo verstecken und diese Welt in ihrem eigenen Blut ertrinken lassen!“
Denysis ließ ihre Schultern enttäuscht hängen und grübelte an einer weiteren Erklärung, aber meine Geduld war am Ende. Hoch erhobenen Hauptes hastete ich über die Stege in den Baumwipfeln und verschwand in einer der Hütten. Gekränkt setzte ich mich auf den Boden des Raumes und dachte nach.
+++
Eine Hand fuhr sanft durch meine Haare.
Sicher hatte ich gespürt, dass jemand kam, aber ich wusste, dass es nicht Denysis war — weiter hinten im Raum stand noch eine Person. Launisch blickte ich in die großen braunen Augen von Elyna. Die Waldelfe schaute mich besorgt an, sagte jedoch nichts. Wie alle Waldelfen hatte sie eine dunkle Haut mit einem kupferfarbenen Schimmer. Ihre langen lockigen Haare waren kastanienbraun und ihre Gestalt elfentypisch, jedoch etwas muskulöser.
Die Person hinter mir begann in wohlklingendem Elfisch zu sprechen und gab sich dadurch als Delran zu erkennen — Elynas Mann:
„Schwere Gedanken lasten auf eurem Herz. Wir sind nur einfache Elfen, unwissend in den Augen eines so mächtigen Geschöpfes wie ihr es seid, aber doch wollen wir helfen, wenn wir können.“
Diese Demut überforderte mich immer noch, ich würde mich wohl nie daran gewöhnen.
Als einfache Menschenfrau geboren — Tochter eines Bauern. Dann die Gefangene und Geliebte eines Drachen, jahrelang in einem goldenen Käfig gehalten. Durch seltsame Geschicke und arkane Magie selbst zu einem Drachen geworden, nahm sich Denysis meiner an. Sie hatte mir in den letzten Jahren all ihr Wissen über Magie beigebracht. Nun versuchte sie, mir die Welt aus ihrer Sicht zu erklären. Sie war der Meinung, dass ein Wesen mit so viel Macht auch Verantwortung übernehmen müsse.
Erschöpft schmiegte ich mich an Elyna:
„Ihr seht in mir ein mächtiges Wesen, aber ich bin auch ebenso eine unbedeutende Menschenfrau. Es ist für mich eine hohe Ehre, Anerkennung von Elfen zu erhalten. Nie hätte ich mir als Kind erträumt, Angehörige des ältesten Volkes zu treffen.“
Fürsorglich schloss mich Elyna in ihre Arme und gab mir das Gefühl von Geborgenheit. Verzweifelt und überfordert von den Erlebnissen, begann ich zu weinen. Obwohl Denysis der Meinung war, dass Drachen nicht weinen sollten, behielt ich diese menschliche Eigenschaft bei. Andernfalls hätte ich in meiner Hilflosigkeit ganze Landstriche in Schutt und Asche gelegt, um meinem Herzen Luft zu machen — was wiederum typisch für Drachen gewesen wäre.
Zum Trost strich mir die Elfe meine langen Haare aus dem Gesicht und stimmte ein Lied an. Sie wiegte mich wie ein Kind, jede Berührung war Balsam. Auch Delran kam an meine Seite und strich mit seinen Händen über meinen Körper. Ich legte mich mit geschlossenen Augen auf den Boden und genoss die Streicheleinheiten des elfischen Paares. Gemeinsam sangen sie ein Lied, das von Liebe ohne Leid erzählte — ein Wunschtraum, der mich jedoch in seinen Bann zog.
In einem Ritual rieben sie meinen Körper mit duftenden Ölen ein. Im Schein der Fackeln schimmerte meine Haut feucht, die Rundungen meiner Brüste glänzten im Gleichtakt mit den züngelnden Flammen. Berührungen, so sanft wie ein Windhauch, strichen über meinen Körper. Massierende Bewegungen bewahrten mich vor dem Einschlafen und fachten zugleich meine Leidenschaft an. Die Knospen meiner Brüste zogen sich zusammen und ragten wie kleine Pfeilspitzen in die laue Sommernacht.
Gleich eines magischen Befehls öffnete ich meine Beine und die geschickten Finger der Elfen massierten meine Schamlippen.
Ohne in mich einzudringen, kneteten sie die Hautfalten sehr sanft, bis jede Pore mit dem anregenden Öl benetzt war. Durch die sinnliche Erregung sendete meine Lustspalte ihren Liebessaft, der sich mit den elfischen Ölen vermischte.
Die Arme hinter dem Kopf ausgesteckt, lag ich reglos da – hatte das Gefühl zu schweben. Elyna massierte meine Beine, knetete die Waden und verteilte den öligen Glanz überall. Sie strich über meine Fußsohlen, verschränkte ihre Finger mit meinen Zehen, um auch diese Zwischenräume mit Öl zu bedecken. Delran hatte meine Arme, von den Schultern beginnend, bis zu den Fingerspitzen massiert. Nun begann er erneut, das Öl auf meinem Bauch einzureiben und wanderte langsam nach oben zu meinen Brüsten.
Ich blickte ihn an und erkannte die Lust in seinen Augen, sein Schwanz stand hart geschwollen.
Stürmisch griff ich ihm in das lange Haar und riss ihn über mich, zog seinen Kopf zu meinen Lippen. Der Kuss war nicht erzwungen.
Als Delran die Überraschung überwand, erwiderte er ihn voller Leidenschaft.
Meine Arme schlangen sich um den muskulösen Elf und pressten seinen Körper auf meinen. Küssend rieben wir unsere Körper aneinander, sein harter Dorn drückte fest gegen meinen Bauch und bat flehend um Einlass.
Elyna stimmte ein neues Lied an, welches von der sexuellen Vereinigung handelte und viele obszöne Anspielungen enthielt. Sie hatte meine feucht glänzenden Füße auf ihre Brüste gelegt und ich spürte ihre harten Knospen gegen meine Fußsohlen drücken.
Dann entließ ich Delran aus meiner Umarmung. Er kniete sich zwischen meine Beine und sogleich umschloss Elyna den steil emporragenden Zapfen, um ihn mit dem Öl zu benetzten. Ich drehte mich um und präsentierte dem Elfenpaar meine Rückseite. Auf allen Vieren kniend, wartete ich sehnsüchtig auf neue Berührungen.
Elyna ließ ihre Hand zärtlich zwischen meine Beine gleiten. Sie stimulierte ihren Mann und mich zugleich, bis sie wusste, dass die Zeit gekommen war. Dezent machte sie Delran Platz, sodass er von hinten in mich eindringen konnte.
Voll gieriger Erwartung spürte ich den harten Pfahl zwischen meinen Beinen. Unerträglich langsam drang er ein, verharrte und zog sich wieder zurück, um erneut vorzudringen. Er steigerte meine Begierde, ohne Erlösung zu verschaffen.
Die Lust ließ mich hörbar atmen, scharf zog ich die Luft durch meine Zähne und presste sie erregt wieder aus meinen Lungen. Elyna ließ ihre Hände über meinen Rücken kreisen, streichelte meine Flanken und knetete meine Pobacken. Ohne Gefühl für Raum und Zeit kniete ich auf dem Boden und genoss die Künste des Elfenpaares.
Durch die lange Lebensspanne dieses Volkes konnten sie über Jahrhunderte ihre Techniken verfeinern. Diese Erfahrungen schlugen sich unter anderem auch bei den Liebeskünsten nieder.
Delran hatte meine Lust auf die Spitze eines gewaltigen Berges getragen und ließ sie dort liegen. Er zog sich aus mir zurück und wandte sich seiner Frau zu.
Enttäuscht, aber unglaublich erregt, wurde mir jedoch bewusst, dass Elyna auch ein Recht auf Zuneigung hatte. Ihr Mann lag auf dem Boden, sie legte sich auf ihn und verteile ihr Gewicht so, dass es für Delran nicht zur Belastung wurde. Wie von selbst fand der Liebesstab den Eingang und glitt sanft in die Elfe. Als würden sie schlafen, lagen sie aufeinander, ihr Atem ging abwechselnd, immer wenn einer ausatmete, atmete der andere ein.
Bei elfischen Beziehungen spielt der Gleichtakt der Herzen eine zentrale Rolle; ich war mir sicher, dass die Herzschläge in diesem Moment synchron waren. Nur gelegentlich kreiste Elyna mit dem Becken oder Delran spannte seine Beckenmuskeln an, um eine minimale Bewegung seiner Lanze zu erzeugen.
Meine Erregung klang keineswegs ab, rasend vor Gier nach Erlösung lag ich auf der Seite und betrachtete das ritualartige Liebesspiel.
Ich ging wieder auf alle Viere, um mich dem Paar zu nähern. Beim Aneinanderreiben der Schenkel schauderte eine Lust durch meinen Körper, die mir ein Fortkommen kaum ermöglichte. Von etlichen Zuckungen durchgeschüttelt, kam ich bei den beiden an. Mit vernebelten Sinnen tauchte ich meine Hände in die Schale mit dem Öl. Zärtlich verteilte ich die duftende Flüssigkeit auf dem Rücken von Elyna. Ihr Körper glühte, obwohl man ihr die Erregung von außen nicht ansah.
Jetzt, da meine Hände die dunkelhäutige Elfe berührten, wusste ich, was in ihr vorging. Ich konnte die ekstatischen Gedanken nur erahnen, die durch ihren Geist peitschten, aber sie genügten, um mich von dem hohen Berg der Lust zu stoßen. Ohne äußerliches Zutun erlebte ich einen Höhepunkt, gleich einem freien Fall. Die Wucht, mit der die Gefühle auf mich einschlugen, riss mich um. Ich lag auf dem Rücken und genoss die Wellen, die mehrfach durch meinen Körper rauschten.
Kurz darauf erlebten auch die Elfen eine heftige Erlösung von den Freuden der Lust. Hungernd nach Berührung umschlangen wir uns. Eng aneinander gekuschelt schliefen wir zu dritt ein.
Erst als die Sonnenstrahlen durch ein Fenster fielen und unzählige Vögel ihr Morgenlied sangen, erwachte ich.
Erholt wie lange nicht, öffnete ich die Augen. Ohne die Elfen wecken zu wollen, schlängelte ich mich aus dem Knäuel der Leiber und sah ein Stück Papyrus vor mir auf dem Boden liegen; Denysis hatte mir eine Nachricht geschrieben.
***
„Liebste Schalina,
Verzeihe mir meine Ungeduld.
Drachen, die aus Eiern schlüpfen, haben viele Jahrhunderte Zeit, die für sie wichtige Weisheit zu erlangen. Ich wollte nicht wahrhaben, dass du einfach noch ganz am Anfang deines Drachenleben stehst. Die Neugier — und eine interessante Nachricht — treiben mich wieder einmal in ferne Länder. Genieße deine „Kindheit“ für die nächsten Tage, ich finde dich wieder, wenn ich zurück bin.
In Liebe
Denysis
PS: halte dich bitte aus Politik, Kriegen und den Geschicken dieser Welt heraus.“
***
Denysis war in den letzten Jahren mehr Lehrmeisterin als Geliebte geworden. Geduldig, aber dennoch unnachgiebig, hatte sie mir ihr ganzes Wissen über Magie beigebracht. Da Magie in der Natur der Drachen liegt, war ich ihr nun in manchem Zauber weit überlegen. Auch lehrte sie mich die Geschichte der großen Länder, die gebräuchlichen Umgangsformen der Menschen, Elfen, Zwerge, die Religionen und unzählige Kleinigkeiten, die aufzuzählen kaum lohnt. Da ich auch Lesen und Schreiben konnte, bediente ich mich so manchen Buches, um weiteres Wissen anzusammeln. Nie hätte ich gedacht, wie viel in einen einzigen Kopf hineinpasst. Oft blickte ich herablassend auf mein „altes, unwissendes“ Leben zurück.
Mit einem Lächeln auf den Lippen verzieh ich Denysis, so wie sie mir verziehen hatte. Sicher liebten wir uns nicht weniger als am ersten Tag. Aber wir ließen uns unsere Freiheiten.
Nach einem reichhaltigen Frühstück mit der Elfengemeinschaft überlegte ich, was man mit der ganzen Freizeit anfangen könnte.
Ich sehnte mich danach, durch die Luft zu gleiten und weite Länder zu bereisen. Nach einem höflichen Dank an die elfische Gastfreundschaft, verabschiedete ich mich von dem Wald und seinen Bewohnern. Schnell wie der Wind schoss ich in Gestalt eines Adlers Richtung Westen. Stundenlang glitt ich durch die Luft, ohne müde zu werden, die Landschaft unter mir zu betrachten. Wälder, Felder, Siedlungen und Städte zogen unter mir vorbei.
+++
Zur Mittagszeit sah ich vor mir die schwarzen Wolken eines aufziehenden Gewitters. In den aufsteigenden Winden der Felder schraubte ich mich immer höher. Als ich über den dunklen und vor allem dichten Wolken flog, nahm ich meine Drachengestalt an. Meine Spannweite war nun um ein Vielfaches größer, als die eines Adlers. Wesentlich sanfter glitt ich über das Gewitter hinweg, erhaben und würdevoll schwebte Schalina der Drache durch die hohen Luftschichten.
Denysis hätte nun wieder angemerkt, dass ich anmaßend und überheblich sei.
Aber sie konnte mir nicht erklären, warum ich nicht alles Recht dazu hatte.
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