Bitte Teil 1 zum Verständnis lesen.
Kapitel 2: Sophie
In einer der etwas weniger teuren Nebengrachten der Keizersgracht in Amsterdam saßen an einem kleinen Tisch auf dem Platz vor einem Kaffee ein athletisch gebauter Mann asiatischen Aussehens mit seiner Begleiterin in der nachmittäglichen Sonne. Beide tranken Tee und aßen dazu Gebäck. Ein friedliches Bild, welches sich in nichts von den Gästen an den umstehenden Tischen unterschied.
„Sie werden also ab morgen drei Wochen nicht erreichbar sein“, hob der Mann an und schob seine Sonnenbrille nach oben. Ein absolut durchschnittliches und nichtssagendes Gesicht wurde nun komplett sichtbar. „Dann sollten Sie die Unterlagen, welche auf meinem Stuhl liegen werden wenn ich gehe, gut durchlesen. Beherzigen Sie die Vorgaben und Sie werden unser Ziel erreichen.“
„Und was ist, wenn nicht?“ Es war das erste Mal, dass die Frau sich zu Wort meldete. „Was ist, wenn ich nicht ausgewählt werde?“
„Nun, Sie haben sich an uns gewandt mit der Bitte um Finanzierung eines ihrer Vorhaben. Wir haben Ihnen die Hälfte Ihrer Anforderung bereits überwiesen. Wir sind des Weiteren für gewisse weiterführende Informationen aus Brüssel in Vorleistung getreten. Sehen Sie, wenn ich nun bedenke, wieviel Spaß Sie in den nächsten drei Wochen haben werden, sollten Sie schon dafür sorgen, dass Sie uns – Ihre Geldgeber – nicht verärgern. Das könnte sich durchaus negativ auf Ihr zweifelsohne wunderschönes Gesicht auswirken.“
Sie blickte ihren Begleiter nun leicht verängstigt ins Gesicht. Es war zwar ein absolut entspanntes und nichtssagendes Gesicht mit einem Lächeln um die Lippen. Aber es fiel ihr plötzlich auf, dass dieses Lächeln nicht bis zu den Augen reichte. Diese Augen waren kalt und abschätzend auf sie gerichtet.
Sie atmete tief durch. „Ich werde mein Bestes tun um zum Ziel zu gelangen.“
„Nun, dann wünsche ich Ihnen viel Glück auf ihrer Mission. Genießen sie die drei Wochen Dauerficken.“
Sie blickte ihren Begleiter erstaunt an. Bei all der Erziehung und Kultiviertheit, die er bis jetzt an den Tag gelegt hatte, glaubte sie sich verhört zu haben. So ein Wort aus seinem Mund?
„In den Unterlagen sind auch die Kontaktdaten für unser nächstes Treffen enthalten. Ich hoffe Sie haben dann positive Nachrichten für mich und meine Geschäftsfreunde“, fuhr er ohne Zögern fort.
Nachdem die Frau zögernd nickte stand der Asiate auf. „Ich hoffe, Sie empfinden es nicht als unhöflich, wenn ich zuerst das Kaffee verlasse. Warten Sie noch fünf Minuten, dann bezahlen Sie für uns und können ebenfalls gehen. Ich wünsche Ihnen vergnügliche drei Wochen.“
—
Es war einige Zeit vergangen, wir schrieben inzwischen den Monat September. Die Tage waren noch angenehm warm, die Nächte wurden jedoch schon kühl. Unsere ‚Feuerwehrübung‘ im Anwesen Piccard war optimal verlaufen, der verbliebene Bauschutt entsorgt. Wir konnten sogar einige Kubikmeter Mutterboden zum Auffüllen von einer Baustelle im Tal bekommen. Und auch die Versicherung stellte nicht mehr Fragen als üblich.
Ich hatte am Samstagvormittag meinen Wochenendeinkauf in der örtlichen Auchan-Filiale ein Dorf unterhalb in unserem Tal erledigt und verstaute diesen gerade in der Küche als es an der Wohnungstür klopfte. Wer konnte um diese Zeit etwas von mir wollen?
Als ich öffnete stand Sophie Pinot vor mir. Ich hatte sie in dieser Woche nur kurz bei ihrer Vorstellung im Rathaus gesehen aber sofort wiedererkannt. Ungefähr meine Größe, schlank und kräftig, militärisches Auftreten, Schultern zurückgenommen und Brust nach vorne gedrückt. Ihr Gesicht war fast schon griechisch klassizistisch, markantes Kinn, slawisch anmutende Wangenform, sinnlich geschwungene Lippen, kleine und symmetrische Stupsnase. Das Beste jedoch waren ihre Augen, groß und ausdrucksstark, die Iris dunkel mit einem kleinen Flecken Gold in der Mitte. Dazu kurzgeschnittene schwarze Haare, die glatt am Kopf anlagen. In der Stirn war ihre Frisur zu einem lockeren Scheitel frisiert.
„Salut Monic, ich bin Sophie. Ich hoffe ich störe nicht?“ begann sie. Im ersten Moment fehlten mir die Worte. Sophie kam mir wie eine engelsgleiche Erscheinung vor. Sie war wirklich wunderschön. Und auf einmal stand dieses Wesen vor meiner Tür. Wortlos trat ich zurück und gab den Weg frei. Hoffentlich merkte sie nicht, wie rot ich im Gesicht geworden bin.
„Ich nehme das mal als eine Einladung an“, sprach sie lächelnd und folgte mir in meine Wohnung.
Endlich fand ich meine Stimme wieder. „Herzlich willkommen, komm mit in mein Wohnzimmer. Es ist leider im Moment nicht aufgeräumt“, erwiderte ich. Um dann zu fragen: „Wie kann ich dir helfen?“ Warum war mir nur auf einmal so heiß?
Als wir im Wohnzimmer waren bot ich ihr einen Pastis an. Sie stimmte zu, so schenkte ich zwei davon mit Wasser und Eis für uns ein. „À la santé“, hob ich an. „À votre Santé“, erwiderte Sophie.
„Wie kann ich dir helfen?“ begann ich nochmals nach unserem ersten Schluck.
„Nachdem ich seit einer halben Stunde die Schlüssel für die leerstehende Wohnung über dir mein Eigen nennen kann, hätte ich dich jetzt als neue Nachbarin um zwei Eier, etwas Milch und Mehl für Crêpes bitten können“, begann Sophie. „Aber das ist nicht meine Art und Weise, ich sage klar heraus was ich möchte. Und ich möchte dich!“
Zuerst war ich ob dieser direkten Antwort stumm, dann spürte ich diese verräterischen Schmetterlinge in meinem Bauch. Und auch die Hitze in mir. Was sollte ich dazu sagen? Mir fiel nichts ein, ich begann vor Verlegenheit zu räuspern. Schließlich entschied ich mich dafür, Sophie sehr souverän und salopp zu antworten um zumindest halbwegs die Coole und immer noch Überlegene darzustellen. „Seit wann hast du denn diesen Wunsch“, fragte ich mit leicht spöttischem Unterton.
„Seit eurem Feuerwehreinsatz im Anwesen Piccard“, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück. „Ich habe dich da durch Zufall das erste Mal gesehen und mich dann bei Madame Carbonier nach dir erkundigt. Ein weiblicher ‚Chef de pompiers‘ ist ja nicht unbedingt üblich. Und da habe ich ganz interessante Einzelheiten erfahren. Und jetzt möchte ich dich persönlich kennenlernen.“
„Aber ob ich dich kennenlernen möchte interessiert hier wohl niemanden“, tat ich entrüstet.
„Sei jetzt bitte nicht eingeschnappt“, entgegnete Sophie. „Ich habe mich wohl auf Anhieb in dich verliebt. Und dann das Ganze einfach ein wenig beschleunigt.“
„Und dann hat unsere Bürgermeisterin ebenfalls beschlossen etwas nachzuhelfen und dir die Wohnung über mir vermietet.“ Und ich grinste nun schelmisch.
„Na also, du kannst ja sogar lachen wenn du möchtest“, grinste nun auch Sophie.
„Ok. Dann weiter zum Wichtigsten, dem Charaktertest“, hob ich immer noch grinsend an. „Willst du jetzt Omelette aux Truffes oder willst du jetzt meinen Körper kennenlernen und mit mir ins Bett gehen?“
„Hmmm, mal überlegen“, begann Sophie lächelnd zu überlegen. „Entscheide ich mich für dich, heißt es ich wäre sexgierig. Entscheide ich mich für das Omelette, heißt es ich würde mich in Wahrheit nicht für dich interessieren sondern nur für den Inhalt meines Magens. Also denke ich es wäre wohl am besten, ich entscheide mich genau für die von dir vorgeschlagene Reihenfolge.“
„Du bist wirklich ein Schelm.“ Ich begann herzhaft zu lachen. „Bist du sicher, dass du kein Kerl bist?“ Und um die Entscheidung nicht auf die lange Bank zu schieben, ging ich in die Küche. Sophie folgte mir immer noch lächelnd.
Während ich die flache Omelettpfanne aus dem Schrank nahm, die gestern aufgeschlagenen Eier mit den dünnen darin eingelegten Trüffelscheiben aus dem Kühlschrank holte und Butterschmalz sowie Salz und Pfeffer bereitstellte konnte sich die Herdplatte ordentlich aufheizen. „Möchtest du das Omelette mit oder ohne etwas Knoblauch darin“, fragte ich Sophie, die mir interessiert zusah.
„Bitte ohne Knoblauch“, erhielt ich zur Antwort.
„In Ordnung. Dann geh‘ jetzt bitte mal auf meinen Balkon und zupfe etwas Schnittlauch vom Kräutertopf ab“, gab ich ihr die Anweisung. „Den kannst du inzwischen waschen, trockentupfen und kleinschneiden während ich das Omelette ausbacke.“
Kurze Zeit später ließen wir uns das Trüffelomelette mit Baguette sowie einem trockenen und doch fruchtigen Rotwein aus dem Périgord schmecken. Sophie empfand den kräftigen und doch leicht erdigen Geschmack der Trüffel als genau passend zu dem von mir gewählten Wein. „Trüffel haben wir in Toulouse nur selten in den Geschäften. Und wenn, dann zu Preisen die sich ein flic nicht leisten kann“, war ihre abschließende Bemerkung bei einem kleinen Digestif nach dem Essen.
„Bon, ma Chere. Was schwebt dir vor? Wie soll es jetzt weitergehen“, fragte ich mit anzüglichem Grinsen, nachdem die Küche von uns beiden wieder in Ordnung gebracht worden war.
Sophie trat nahe an mich heran und nahm mich in ihre Arme. Unsere Köpfe bewegten sich aufeinander zu und überbrückten den noch bestehenden Abstand zwischen uns langsam. Und dann küssten wir uns, sanft und suchend. Unsere Lippen erforschten den Mund der jeweils anderen. Sophies Lippen waren zärtlich und doch dominierend. Ebenso ihre Zunge, die sie langsam aber unerbittlich in meinen Mund schob um meine Zunge zu finden. Als diese beiden aufeinander trafen fühlte ich ein Feuerwerk in mir. Alles explodierte. Unsere Zungen führten einen ekstatischen gemeinsamen Tanz auf. Ich fühlte die Hitze in mir aufsteigen und gleichzeitig alle tausend Schmetterlinge in meinem Bauch herumflattern.
Als ich dieses Gefühl nicht mehr allein für mich behalten konnte unterbrach ich unseren Kuss und hauchte Sophie leise ins Ohr: „Bring mich in mein Bett. Und dann mach‘ mit mir was immer du möchtest. Ich gehöre dir!“
Innerhalb kurzer Zeit lagen wir beide nackt in meinem Bett und machten dort weiter, wo wir durch meine Einlassung geendet hatten.
Sophie kniete zwischen meinen Beinen und verwöhnte meine Brustwarzen. Abwechselnd nuckelte sie an der einen während sie die andere mit ihren Fingern verwöhnte, indem sie an meinen Nippelchen drehte, zog oder sie zwischen ihren Fingern drückte. Langsam aber sicher kam ich auf Touren, stöhnte vor mich hin und warf meinen Kopf von einer auf die andere Seite.
Verschwommen spürte ich, dass sie anschließend meine Pussie mit ihren Fingern weitete. Und auch meine Klit nicht ausließ. Bis diese – hocherfreut über die ihr zugedachten Reize – mich zu einem fast schon animalischen Urschrei trieb.
Das waren einfach göttliche Gefühle, das Ziehen in meinen Brüsten und dann die Nässe und Hitze in meiner Muschi. Als dann Sophies Finger auch noch meinen G-Punkt fanden und massierten dauerte es dementsprechend nicht mehr lange bis ich röhrend meinen Orgasmus hinausexplodierte.
Als ich nach einigen Minuten wieder klar denken konnte, musterte ich Sophie neugierig. „So, und jetzt möchte ich dich ebenso ausführlich kennenlernen.“ Und ich begann Sophies Gesicht langsam und gefühlvoll mit meinen Küssen zu bedecken.
Dann spielten meine Lippen an Ihren Ohrläppchen. Langsam fuhr ich daraufhin mit meiner Zunge durch ihre Halsbeuge, einen heißfeuchten Film auf ihrer roten und erhitzten Haut hinterlassend. Sophie genoss dieses Spiel mit geschlossenen Augen und schnurrte wie eine zufriedene Katze.
Meine Gespielin hatte eine wunderbare ebenmäßige Haut und feste Brüste mit spitz nach vorne abstehenden kleinen und dunkelroten Brustwarzen in ebenso kleinen und dunklen Warzenvorhöfen. Ich fand dies so süß, dass ich nicht mehr widerstehen konnte und begann diese näher zu untersuchen. Zuerst knuddelte ich sie mit meinen Fingern durch, zog an ihnen, drehte sie leicht und zwickte sie auch leicht zusammen. Sophie stöhnte leicht und aus dem Schnurren wurde ein hörbares Seufzen.
Als ich eine ihrer Zitzen in den Mund nahm und daran nuckelte wie ein kleines Baby sog sie die Luft scharf durch ihren Mund ein und stöhnte: „Mach mich fertig, ab jetzt gibt es kein Zurück mehr…“
Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen. Abwechselnd bearbeitete ich ihre beiden Nippel mit meinem Mund und meinen Fingern. Sophies Seufzen und Stöhnen wurde immer stärker. Schließlich presste sie zwischen ihren Lippen hervor: „Du sollst mich doch endlich fertigmachen! Meine Pussie ist schon ganz nass und heiß. Nimm Zunge und Finger und lass mich endlich kommen! Was du machst grenzt ja schon an Folter.“
Während ich nun also mit meiner Zunge ihren Bauchnabel erkundete spielten meine Finger mit ihren Schamlippen, streichelten diese, zogen sie auseinander und zwickten sie leicht. Dabei sah ich das erste Mal ihre leuchtend rote und stark geschwollene Perle. Voller Elan macht ich mich daran nun diese mit meinem Mund zu verwöhnen. Sophie schien nahe an den Rand des Wahnsinns zu geraten, zumindest warf sie ihren Kopf stöhnend und ächzend immer wieder nach links und rechts.
Ich beschloss, sie nicht mehr länger auf die Folter zu spannen. Mit zwei Fingern begann ich ihre Pussie zu weiten. Dann mit drei, dann mit vier Fingern. Immer fester und stärker drang ich in ihren Lustkanal ein. Schließlich steckte ich mit meiner kompletten Hand in ihr. Mit einem lauten Schrei bäumte sich Sophie auf und schrie nun ihrerseits ihren Orgasmus laut röhrend hinaus.
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„Und du wurdest vorher noch nie mit einer Faust gefickt?“, fragte ich überrascht. Ungefähr eine halbe Stunde nach diesem unseren Wahnsinns-Sex, wir lagen beide frisch geduscht und eng aneinander gekuschelt in meinem Bett, hatten wir uns soweit wieder erholt.
„Nein, das hat sich nie jemand bei mir erlaubt“, kam es leise von Sophie.
„Falls ich zu weit gegangen bin möchte ich mich hiermit entschuldigen.“ Leicht zerknirscht kamen diese Worte aus meinem Mund.
„Ach Monic. Das nun auf keinen Fall. Aber hätte ich das vorher gewusst, würde ich es abgelehnt haben. So aber habe ich eine für mich neue Erfahrung machen dürfen. Und ich möchte dir sagen, es muss nicht das letzte Mal gewesen sein.“ Verlegen grinsend sah mich Sophie an.
Nach einem kurzen Moment des Schweigens, in dem wir uns nur verliebt in die Augen blickten, meinte ich: „Weißt du, was ich an dir noch nicht erkundet habe? Den Auslöser deiner Versetzung. Ich würde gerne die Narbe deiner Schussverletzung am Oberschenkel sehen.“
„Oh Gott, du neugieriges Wesen! Aber bitte, wenn es dich befriedigt.“ Und lässig grinsend legte sie ihr linkes Bein auf meinen Schoß. Vorsichtig strich ich mit meinen Fingern tastend über die gut sichtbare Narbe.
„Hey!“, kam es protestierend von Sophie. „Wenn du meine Narbe liebevoller behandelst als meine Pussie, dann bin ich beleidigt.“
„Oh, Madame ist eine kleine beleidigte Leberwurst“, gab ich frech zurück und küsste das Narbengewebe. Zärtlich streichelte ich mit meinen Fingern über die Innenseite ihres Oberschenkels. „Ist es so besser?“
„Nein, überhaupt nicht!“ Und Sophie gab zuckende Bewegungen von sich. „Ich bin dort kitzelig.“ Und sie flüchtete vor meinen Fingern aus dem Bett und in Richtung Wohnzimmer, splitterfasernackt. Ich folgte ihr langsam, ebenfalls nackt.
Bis ich bei ihr war hatte sie bereits zwei Pastis eingeschenkt und gab eben noch Eis hinzu. „Ich denke, wir sollten reden“, setzte sie an. Stumm nickend gab ich ihr Recht. Beide tranken wir einen Schluck.
„Wie soll das mit uns beiden weitergehen“, fragte Sophie schließlich mit ruhiger und gefasster Stimme. „War das jetzt etwas Einmaliges oder könnte daraus mehr werden?“
„Also wenn du mich so fragst, kann ich nur antworten: Lass es uns herausfinden.“ Liebevoll lächelte ich Sophie an. „Du hast gesagt, du hast dich auf Anhieb in mich verliebt. Nun, ich kann von mir sagen, mir ging es heute nicht anders. Als du vormittags plötzlich vor meiner Wohnungstür standest, da spürte ich nur noch Schmetterlinge in meinem Bauch und diese Hitze in mir.“
„Bon, dann lassen wir das auf uns zukommen“, stimmte meine Geliebte mir zu. „Aber ich habe noch weitere Fragen. Die Mairie hat mir nicht nur die Schlüssel für die Wohnung über dir gegeben. Die Bürgermeisterin, Madame Carbonier, hat mir auch das Grundstück der Piccards zum Kauf angeboten. Allein würde ich das nie tun. Aber mit dir zusammen….?“
„Das ist doch wunderbar“, äußerte ich mit erfreuter Stimme ohne ihr zu sagen, dass mir das schon bekannt war. „Das Grundstück ist groß genug für ein Häuschen für uns und unsere Kinder, für einen schönen Potager, für ein kleines Gewächshaus und einen Hasenstall. Und am Waldrand könnten Weißeichen und Kastanien gepflanzt werden, vielleicht finden wir dann auch noch Trüffel auf unserem Grundstück. Oh, das wäre ein Traum! Mir geht es da wie dir. Allein könnte ich das niemals, aber zu zweit könnten wir das schaffen.“
Bevor ich realisiert hatte, dass dies eigentlich schon immer mein Traum war, wurde mir die Erfüllung desselben hier von Sophie angeboten. Aber meine Geliebte blickte mich stumm an. Was war los? Hatte ich sie einfach überfahren mit meinem Enthusiasmus?
„Du hast eben ‚für uns und unsere Kinder‘ gesagt“, meinte sie nachdenklich. „Meinst du das wirklich? Dann bräuchten wir aber doch einen Mann. Und das könnte ich mir – zumindest für mich – momentan nicht vorstellen.“
„Ach deshalb siehst du mich so erstaunt an.“ Und ich lächelte entspannt. „Also über eine Tochter würde ich mich schon freuen. Einen Sohn könnte ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Und dass wir dafür einen Mann brauchen, das stimmt schon“, entgegnete ich. „Aber da gibt es ja Möglichkeiten der Besamung ohne dass er sein Rohr in mein Heiligtum schiebt. Gerade du aus der großen Stadt solltest das doch wissen? Und ansonsten baue ich auf dein ‚momentan‘. Vielleicht änderst du ja deine Meinung auch noch.“
Lange blickten wir uns verliebt an, so als wollten wir uns gegenseitig abtasten um die jeweils andere auch blind malen zu können. Bis ich schließlich die Stille durchbrach. „Komm, es wird schon wieder langsam dunkel. Lass uns noch etwas kuscheln, dann suchen wir in meinem Kühlschrank nach etwas Essbarem und danach können wir zusammen einschlafen. Und morgen werden wir feststellen, wie schön es ist nicht alleine aufzuwachen. Was hältst du davon?“
„Sehr viel, vor allem das mit dem Essen ist nicht schlecht. Sex scheint wirklich hungrig zu machen.“ Und Sophie feixte mich an. „Und morgen können wir uns ja das Grundstück der Piccards in Ruhe ansehen.“
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Und so lebten Sophie und ich seit jenem Wochenende zusammen in meiner Wohnung. Wir hatten uns nicht nur ineinander verliebt, wir waren es nach wie vor. Manchmal betrachteten wir die gleichen Fakten von unterschiedlichen Seiten, aber es kam nie zu Missstimmungen. Irgendwie schafften wir es immer, abends so verliebt zu sein wie morgens beim Aufstehen.
Es ging inzwischen auf Ende November zu. Den Schlüssel für die Wohnung über meiner, jetzt unserer, hatte Sophie in der Mairie zurückgegeben. Wir beide hatten das Grundstück der Piccards gekauft und machten eifrig Pläne für unser zukünftiges Heim. Sophie war die Pragmatische von uns beiden, ich die Verspielte. Ich hatte Wünsche und Träume, wie unser Heim aussehen sollte, sie plante und kalkulierte und holte mich damit häufig wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir hatten auch schon beim örtlichen Brico Marché im Tal ein Baukonto eingerichtet. Und auch die Genossenschaftsbank in unserem Tal war über unsere Pläne informiert.
Nur eines ließ ich mir nicht nehmen. Der Bereich des Grundstücks, welcher an den Wald angrenzte, wurde von mir – teilweise mit etwas Hilfe meiner pompiers – im Oktober mit Weißeichen und Kastanien bepflanzt. Albert, unser alter und erfahrener Förster, half mir den Boden unter den Bäumen mit Trüffelsporen zu durchsetzen. Nun lag es an der Natur uns in einigen Jahren zu unseren eigenen schmackhaften Trüffeln zu verhelfen.
Und selbst in der einzigen Bar in unserem Ort wurde es inzwischen als normal angesehen, wenn wir beide nach Feierabend – Hand in Hand – hineingingen um ein Glas Wein oder einen Pastis zu trinken. Nur Bertrand schmollte anfangs mit uns. Schließlich hatten Sophie und ich unsere Verbindung tatsächlich zuerst seiner Frau mitgeteilt und er konnte diesbezüglich wieder nicht bei ihr punkten. Aber auch sein Schmollen gab sich mit der Zeit. Er war Pragmatiker genug um zu wissen, dass er mit Sophie arbeiten – und mit uns beiden im Ort leben – musste.