Kapitel 17: Katerstimmung

Der Inselurlaub war vorbei. Sylvia hatte mich für die Dauer des Fluges aufgeschlossen und ich genoss die ‚Leichtigkeit des Seins‘. Jetzt würde auf mich eine sehr lange Verschlussphase warten.

Wenn ich daran dachte, wie schwer mir schon die letzten 2 Wochen gefallen sind, konnte ich mir einen Zeitraum von 100 Tagen kaum vorstellen. Außerdem musste ich nächste Woche wieder Arbeiten und würde Sylvia nicht so oft sehen können. Hoch über den Indischen Ozean wuchs meine Depression.

Sylvias Flug kam erst ein Stunden später in Deutschland an, sie flog mit ihren Arbeitskollegen. Ich hätte auch mit dieser Maschine fliegen können, wollte es aber vermeiden auf Susanne zu treffen. Zuhause angekommen, schrieb ich in der Hoffnung, dass Sylvias Flugzeug schon gelandet ist, eine Textnachricht. Ich wollte sie so schnell wie möglich wiedersehen. Nach einer gefühlten kleinen Ewigkeit kam dann die Antwort. Ich sollte noch heute Abend bei ihr sein, vorher sollte ich aber ein Foto schicken, welches meinen wieder verschlossenen Quälgeist zeigte. Meine Laune besserte sich. Ich zog meinen Käfig selbst wieder über und ließ das Schloss einrasten. Die Stunden zogen sich für mich und so legte ich mich bis zum vereinbarten Zeitpunkt schlafen.

Voller Vorfreude machte ich mich auf dem Weg zu meiner . Auch an einen Strauß Rosen hatte ich dabei. Endlich stand ich vor ihrer Wohnungstür.

„Komm rein.“ Sylvia gab sich kurz angebunden.

Achtlos warf sie die Blumen auf einen Sessel.

„Hast du mir was zu sagen?“

Jetzt würde es bestimmt unangenehm für mich, doch ich sagte nichts.

„Kerstin war vor einer Stunde hier und erzählte mir eine Räuberpistole von dir, was hast du angestellt?“

Mir blieb nichts weiter übrig und so erzählte ich wahrheitsgemäß alles über die Treffen mit Kerstin. Aus mir bis heute unbekannten Gründen ließ ich den Versuch von Kerstin, mich abzumelken, weg.

Vielleicht dachte ich, dass meine Geschichte so glaubhafter klingt.

„Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann, aus Kerstins Mund klang das aber ganz anders.“

„Ich habe dir die Wahrheit gesagt“, beteuerte ich.

„Warum erzählst du mir das erst jetzt?“ Kerstin sprach davon, dass du sie die ganze Woche vergewaltigt hättest, nur deshalb bin ich bereit dir mehr zu Glauben als ihr. Dass du aber kein Ton über eure Treffen gesagt hast, macht es mir unmöglich, meine Beziehung mit dir ohne weiteres fortzusetzen!“

„Sylvia, bitte es wird nicht wieder vorkommen.“ Panik stieg in mir auf.

„Warum bist du mir überhaupt nachgeflogen? Wolltest du nur Kerstin entkommen?“

„Nein, ich wollte Dich sehen, Sylvia. Ich habe es einfach nicht ausgehalten.“

In Wahrheit stimmte beides. Ich warf mich auf die Knie und umklammerte ihre Beine.

„Bitte verzeih mir, ich werde auch immer dein braves Mäxchen sein. Ich brauche dich, ohne dich geht es nicht mehr.“

Sie riss sich los und zog mir meine Hosen runter. Dann nahm sie den Schlüssel und steckte ihn in das Schloss.

„Bitte nicht, Sylvia. Bestimme über mich, aber tu mir das nicht an. Auch wenn du mich jetzt wegschickst, werde ich den Käfig weiter tragen.“

Sylvia ließ von mir ab.

„Ich kann dir nicht mehr trauen, Mäxchen! Ich weiß einfach nicht, wie das mit uns weitergehen soll. Du kannst von mir nicht verlangen, dass ich ein solches Verhalten toleriere! Eine solche Beziehung ohne Vertrauen möchte ich nicht führen. Gehe jetzt! Wenn sich meine Meinung ändert, lasse ich es dich wissen und denk ja nicht, dass das schon Morgen der Fall sein wird.“

„Aber Sylvia, du kannst mich nicht wegschicken, durch dich habe ich doch begriffen, dass ich vorher gar nicht richtig gelebt habe, schicke mich bitte nicht an den Rand des Abgrundes!“

Sylvia ging zur Tür und öffnete diese. „Das hast du selbst getan. Verschwinde jetzt!“

Vollkommen verzweifelt trat ich ins Treppenhaus und die Tür hinter mir schloss sich.

Zutiefst deprimiert ging ich nach Hause. Was sollte ich nur machen? Sylvia war wie eine Naturgewalt über mich hereingebrochen und schon nach wenigen Stunden ihrer Abwesenheit traten bei mir Entzugserscheinungen auf. Es war alles meine Schuld, ich hätte ihr von Kerstin erzählen müssen. Mir war es aber wichtiger gewesen, schöne Stunden mit ihr auf Mauritius verbringen zu können. An diesem Abend kam ich nicht in meiner Wohnung an. Ich erinnerte mich, noch eine Kneipe betreten zu haben. Am nächsten Morgen wachte ich auf einem Sandhaufen am Rande einer Baustelle mit dröhnendem Kopf wieder auf. Völlig zerlumpt schleppte ich mich Heim. Meine Wenigkeit knallte sich auf das Sofa und versuchte vergeblich zu schlafen. Meine schöne neue Welt war zusammengebrochen und ich befürchtete, dass meine letzten 2 Wochen nur ein Traum waren. Nur der immer noch vorhandene Käfig belehrte mich eines besseren.

Die nächsten 2 Tage ging ich zur Arbeit, meine Überstunden waren aufgebraucht. Ich hoffte auf etwas Ablenkung, doch dies war ein Trugschluss. Während meiner Abwesenheit türmten sich in meinem Büro die Unterlagen, doch wenn ich des Abends ging, wurden die Berge nicht kleiner, sondern größer. Sylvia war in meinem Hirn omnipräsent, nur auf meinem Smartphone war von ihr nichts zu entdecken. In meiner Wohnung versank ich in Selbstmitleid, worin mich ein Sachmachtfetzen aus den Siebzigern noch bestärkte. Zumal der Song auch noch ihren Namen trug, es war ‚Sylvia`s Mother‘ von Doctor Hook & The Medicine Show. Immer wieder hämmerte das wirklich zu meiner Situation passende Lied aus meinen voll aufgedrehten Lautsprechern. Ich kam mir vor wie ein Teenager, der seine erste große Liebe verloren hatte. Ja, mittlerweile kann ich es zugeben, es war für mich so etwas wie ein Drogenentzug und meine Droge war die Seltenste der Welt, sie hieß Sylvia.

Den dritten Tag in Folge schlich ich zur Arbeit, nur um auf das Display meines Handys zu starren, damit ich auch ja keine Nachricht verpasste. Zum Feierabend entschloss ich mich, selbst anzurufen. Nervös wählte ich ihre Nummer. Es klingelte, aber niemand nahm ab. Wieder und wieder versuchte ich es und plötzlich meldete sich jemand.

„Hallo?“ Das war nicht Sylvias Stimme, das war Kerstin.

„Kann ich bitte mit Sylvia sprechen?“

„Sylvia hat dir nichts zu sagen.“

Sie hatte einfach wieder aufgelegt. Meine Stimmung wurde noch düsterer. Wie es schien, hatte Sylvia Kerstins Lügen über mich verziehen, aber mir wollte sie nicht vergeben.

Das war einfach zu viel. Das musste geklärt werden. Ich fuhr zu ihrer Wohnung und schlug gegen die Tür. Keiner wollte mir Einlass gewähren. Sylvias Auto stand unten und ich wusste, dass an ihrer Anwesenheit kein Zweifel besteht. Ich wollte mich nicht abspeisen lassen und rief durch die Tür. „Sylvia, ich werde hier warten und nicht eher weggehen, bis ich mit dir gesprochen habe!“

Keine Reaktion. Mir blieb nur die Option mich vor die Tür zu setzen. Ich war fest entschlossen, meine Drohung wahr zu machen. Ich wartete Stunde um Stunde und ich schlief auf Ihrer Fußmatte ein. Dort wachte ich auch wieder auf, als ich ein Geräusch vernahm. Die Tür von der Nachbarwohnung wurde geöffnet. Schnell stellte ich mich wieder schlafend. Kerstin trat heraus, stieg über mich hinweg. Ein Lachen als sie die Treppe hinuntereilte, war nicht zu überhören. Die Haustür wurde zugeschlagen. Hier lag ich nun, als Sylvias Fußabtreter. In mir kochte das Blut, ich bekam ein Adrenalinschub ohnegleichen.

Selbstmitleid half hier nichts, ich musste Handeln. Ich stand auf und setzte alles auf eine Karte, obwohl das Blatt nicht sehr gut war.

Kapitel 18: Alles auf eine Karte

Woher ich die Kraft nahm, kann ich nicht sagen. Ich nahm Anlauf und warf mich gegen Kerstins Wohnungstür. Dem ersten Versuch hielt diese stand. Mit dem Zweiten gab sie nach und ich stand in Kerstins Domizil. Ich ging zu dem mir bekannten verkleideten Stahlschrank und schnappte mir ein Sachen. Wieder im Treppenhaus angekommen hielt ich einen Moment inne. Mein Vorhaben würde mit 90-prozentiger Sicherheit alles zerstören. Ich setzte aber auf meinen Instinkt und somit auf die 10 Prozent. Wieder nahm ich Anlauf, und Sylvias Tür kapitulierte schon beim ersten Anrennen.

Meine Geliebte saß auf der Couch und durch den Krach alarmiert sah sie in meine Richtung.

„Mäxchen, das geht zu weit ich …“

Mein Handeln unterbrach ihren Redefluss. Ich nahm eine aus Kerstins Wohnung entwendete Peitsche, und warf sie vor Sylvia auf den Tisch.

„Los, schlage mich!“, fordernd sah ich sie an.

Sylvia blickte mich derangiert an. Ihr war anzusehen, dass sie nach einem Ausweg suchte. Ich begann mein Hemd auszuziehen.

„Du sollst mich schlagen!“

Ich nahm die Peitsche und drückte sie Sylvia in die Hand. Sie brachte kein Wort hervor, sie sah mich nur erschreckt an und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich werde nicht gehen“, versicherte ich. „Heute spiele ich mit dir!“

Ich zog sie zu mir hoch und legte meine Stirn auf die Ihre und schaute Sylvia tief in die Augen.

„Heute gelten meine Regeln und du wirst dich daran halten müssen.“

Meine Lippen suchten ihren Mund und er öffnete sich. Leidenschaftlich wurde mein Kuss erwidert. Meine Hand glitt ihr unter den Rock und fand den Weg in ihr Höschen.

„Du willst mich nicht schlagen?“

Zwei Finger meiner anderen Hand lagen jetzt auf ihren Lippen. Ganz leicht drückte ich ihr die Unterlippe etwas herunter und der Mund öffnete sich. Langsam drang ich in ihren Mund ein, und sie begann an den Fingern zu saugen.

„Du kannst jederzeit nein sagen, ich verschwinde dann sofort und du wirst mich einfach vergessen können.“

Sylvia erwiderte nichts. Sie sah mich an, als hätte ich sie hypnotisiert. Alle Zeichen deuteten daraufhin, dass ich heute kein nein zu hören bekam.

„Ich kann alles ertragen, nur nicht von dir ignoriert zu werden. Das weckt Dunkles in mir“, fuhr ich mit meinen Monolog fort.

Ihre Reaktionen wurden heftiger und signalisierten mir, dass ich nicht aufhören sollte. Ich nahm ihr die Peitsche aus der Hand und zog sie Richtung Schlafzimmer. Dort drückte ich sie auf das Bett. Ich nahm ein Band, welches auch aus Kerstins Vorräten stammte, forderte sie auf, die Hände nach vorn zu strecken, legte es unter ihre Handgelenke, schlang beide Enden oben herum hinter den Mittelteil des Bandes und zog zu. Die Enden befestigte ich nun am Kopfgestell des Bettes. Sylvia ließ es einfach geschehen. Ich zog ihren Rock sowie die Höschen aus und fesselte auch ihre Beine an das Bettgestell. Ihren Top zerriss ich kurzerhand. Nun lag sie nackt und zu wenig Gegenwehr fähig auf ihrem Rücken. Meine Hände begaben sich über ihren gesamten Körper auf Wanderschaft.

„Ich werde dir vier Fragen stellen, für jede Antwort bekommst du eine Belohnung. Wirst du mir Antworten?“

„Ja.“ Sichtlich genoss Sylvia meine Streicheleinheiten.

„Braves Mädchen.“ Ich küsste ihre Stirn.

„Erste Frage. Wie lange wolltest du mich noch zappeln lassen?“

„Noch drei Tage.“

Ich hatte mich also nicht getäuscht, das war wieder so ein Psychospielchen. Während ihrer Antwort befestigte ich wie nebenbei an ihren beiden Füßen straff sitzende Gummibänder. Nun wurde die Belohnung fällig. Ich stimulierte mit meiner Zunge ihre nackten Fußsohlen und stellte fest, dass sie dort sehr sensibel war. Jetzt gehörte ihr ganzer Fuß meiner Zunge und ich nahm mir auch jeden einzelnen Zeh vor. Ich biss in die Gummibänder und zog sie mit meinen Zähnen von ihrer Fußsohle soweit weg, wie es mir möglich war. Dann ließ ich sie wieder los. Sylvia reagierte heftig darauf und ihre Erregung nahm zu.

„Zweite Frage. Steckt Kerstin dahinter?“

Zögernd kam die Antwort. „Wir haben uns das zusammen ausgedacht. Lass mich es dir …“

„Du willst es mir Erklären? Ich bin kein Idiot, ich weiß, was mit mir passiert, dummerweise gefällt mir das aber. Es ist wie bei einem Raucher, der wieder besseren Wissens die nächste Zigarette genießt. Und jetzt bekommst du deine zweite Belohnung.“

Tief zwischen ihren Beinen begann meine Zunge mit ihrer geübten Motorik. Worauf Sylvia besonders ansprach, hatte ich ja lange geübt, mit einer nie da gewesenen Entschlossenheit leckte ich sie in einem Rekordtempo zu einer Welle der Verzückung. Ihr Körper schien auch nach ihrem Orgasmus noch zu Glühen. Sie warf sich hin und her, aber mir konnte sie sich infolge ihrer Fixierung nicht entziehen. Meine Finger massierten jetzt leicht ihren Intimbereich.

„Dritte Frage. Warst du mal mit Kerstin zusammen?“

„Ja.“

Sie wusste, dass sie mir nicht mehr dazu sagen musste. Es erklärte mir einiges, ihr nahezu unheimliches Gedankenlesen und auch das Vorausahnen meiner Reaktionen auf gewisse Dinge. In einer Beziehung mit Kerstin konnte es nur eine dominante Person geben, diese war mit Sicherheit nicht Sylvia. Ich begann zu ahnen, dass dies mein Verhältnis zu Sylvia noch um einiges Komplexer gestalten würde.

Für ihre aufrichtige Antwort verhalf ich Sylvia ‚händisch‘ zu einen weiteren Höhepunkt. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich hier das Richtige tat, schließlich war ich der devote Teil der Beziehung und ich trat im Augenblick sehr bestimmend auf.

„Letzte und für mich wichtigste Frage“, setzte ich mein Verhör fort. „Kannst du dir Vorstellen unsere Beziehung auf den Punkt zurückzusetzen, der noch vor einigen Tagen bestand?“

Alles Fordernde fiel von mir ab, ich harrte, mich demütig in mein Schicksal fügend, der Antwort.

Das erste Mal seit meinem gewaltsamen Eindringen sah ich Sylvias, mich so in den Bann ziehendes Lächeln.

„Aber du bist doch mein kleines Mäxchen.“

Ein Hochgefühl breitete sich in mir aus. Ich nahm ihr die Bänder wieder ab.

„Jetzt darfst du dir eine Belohnung deiner Wahl einfordern.“

Sie setzte sich auf meine Oberschenkel, zog mich zu sich hoch und ihre Zunge drang tief in meinen Mund ein. Das Gefühlschaos der letzten Zeit fiel wie eine Last von mir. Obwohl ich sonst nicht so nah am Wasser gebaut bin, rannen Tränen aus meinen Augen.

„Bitte Sylvia, ich kann vieles Ertragen, aber schicke mich niemals wieder so in die Hölle.“

„Mäxchen, du warst dabei dich vollends in deiner Rolle zu verlieren, und das schon nach nur einem Wochenende, Kerstin und ich mussten etwas Unternehmen. Doch jetzt haben wir alles nur noch schlimmer gemacht. Es wird nötig sein, für dich neue Regeln aufzustellen.“

„Besagen diese Regeln auch etwas über meine 95 Resttage?“

„Netter Versuch, eigentlich sollte ich dir für den heutigen Auftritt noch etwas aufbrummen, aber ich bin ja kein Unmensch.“

„Eine andere Antwort hätte ich auch gar nicht erwartet.“

Ich zog mich wieder an, es war Zeit zur Arbeit zu gehen. Mit einem Glücksgefühl kam ich in meinem Büro an. Lange musste ich an die Ereignisse der letzten Nacht denken, als es plötzlich in meiner Hose vibrierte. Ich nahm mein Telefon aus der Tasche und las Sylvias Nachricht:

Kommst du heute Abend?

Meine Antwort lautete:

„Ich glaube nicht, dass ich heute Abend kommen werde, ich hab ja noch 95 Tage, aber ich werde da sein!“

Kapitel 19: Überraschung!

Am besagten Abend begab ich mich gut gelaunt zu Sylvia.

„Komm rein, wir müssen reden.“ Auch Sylvia schien gute Laune zu haben.

Was wollte sie mir sagen? Hoffentlich hatten ihre Aussagen von vergangener Nacht noch Bestand.

„Vorweg ist dir doch hoffentlich klar, dass du zwei Türen zu reparieren hast.“

„Natürlich, ich habe schon mit einem Bekannten darüber gesprochen, er wird das für mich erledigen.“

Da leider auch die Zargen der Türen beschädigt waren, musste Kay wohl auch herkommen. Eine passende Erklärung für das Ganze musste mir noch einfallen.

„Jetzt zur Sache, wir müssen für dich ein völlig neues Regelwerk aufstellen. So wie das bisher lief, kann und wird es nicht weitergehen.“ Als Erstes müssen wir uns um deine Fitness kümmern. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das deine Aufgabe sein wird. Ich verlange von dir, dass du in der nächsten Zeit innerhalb jeder Woche drei Kilogramm an Gewicht verlierst. Zudem sollte dein Körper definierter aussehen. Dies werde ich jeden Freitag kontrollieren. Solltest du das Ziel verfehlen, werde ich mir eine Strafe für dich ausdenken. Wie du das anstellst, bleibt dir überlassen, ich rate dir aber zu einem Fitnessstudio, nimm dir einen Personal Trainer. Zweitens wirst du bei mir einziehen, so bist du besser unter meiner Kontrolle. Auch dein Konto wirst du an mich überschreiben, keine Angst, ich will nichts von deinem Geld. Wir werden ein Konto für dich einrichten bei dem du den Kontostand sehen kannst, aber Transaktionen wirst du nicht tätigen können. Du wirst von mir daher ein Taschengeld erhalten.“

An meinem Körper zu arbeiten war für mich nicht schlimm, ich hätte es längst schon getan, wenn es mir gelungen wäre, mein Phlegma zu besiegen. Ich liebte meine Junggesellenbude, aber auch ein Umzug konnte ich mir vorstellen. Immer in Sylvias Nähe zu sein war auch gut. Aber Taschengeld?

Das war doch nur der Versuch, mich noch mehr unter ihre Kontrolle zu bringen.

„Wie viel Taschengeld würde ich bekommen?“

„5 Euro für eine Woche.“

Ich schluckte. „Du weist schon, dass ich Raucher bin?“

„Rauchen ist ungesund, und es aufzugeben, fördert deine Selbstdisziplin.“

Sylvia hatte recht, sie sorgte sich um mich. Ich war ihr wichtig!

„Drittens wirst du deine Arbeit aufgeben, du wirst hier auch gut ausgelastet sein. Es wird keinen Kompromiss in diesem Punkt geben.“

Mit ihrer Betonung auf den letzten Satz erkannte ich die Sinnlosigkeit eines Protestes und so sagte ich nur „Ja.“

„Zuletzt müssen wir klären, wer dich in Zukunft überwachen soll, wenn ich unterwegs bin, du kannst mir ja nicht immer Nachreisen. Mit Kerstin hat es ja nicht so gut geklappt, trotzdem möchte ich, dass du dich mit ihr verträgst, auch wenn sie in unserer Beziehung nur noch eine beratende Rolle einnehmen wird. Du wirst feststellen, dass sie gar nicht so übel ist, wie du es dir vielleicht vorstellst. Deshalb wirst du eine neue Aufsicht bekommen. Zu diesen Zweck habe ich dir 2 Päckchen mitgebracht.“

Sie öffnete das erste Päckchen. Es enthielt einen Käfig, ähnlich dem, den ich trug.

„Der ist ein klein wenig kleiner als dein Jetziger, er wird dir aber bestimmt helfen nicht immer so halb erigiert herumzulaufen, das wird dir bestimmt guttun. Du darfst aber auch ablehnen, dann musst du aber das zweite Päckchen akzeptieren!“

Das mir der kleinere Käfig guttun würde bezweifelte ich stark.

„Ist in dem anderen Paket ein noch kleinerer?“

Sylvia schmunzelte. „Nein“

„Dann nehme ich das zweite Päckchen.“

„Wie du willst.“

Sylvia machte es auf und zum Vorschein kam ein weiterer Käfig. Im ersten Augenblick freute ich mich, er sah sogar etwas größer als mein derzeitiger aus. Doch bei genauerer Betrachtung kam mir das kalte Grausen. Am Käfig erkannte ich nach innen gerichtete Spikes.

„Äh, dann nehme ich doch lieber das erste Päckchen.“

„Das hast du schon abgelehnt. Aber dieser Käfig ist auch eine gute Wahl. Damit wirst du sicherlich schnell lernen, dass es nicht gut für dich ist, immer gleich so geil zu werden.“

Sie hatte mich wieder reingelegt. Hätte ich es nicht wissen müssen? Oder tat ich das mit Absicht?

„Und was hat das mit meiner neuen Überwachungsperson zu tun?“

„Ach ja, das muss noch erklärt werden. Dieser Käfig besitzt 2 Schlösser. Der Schlüssel, den ich verwahre, passt in eines der Schlösser, zusätzlich ist das andere Schloss mit einem Zahlencode versehen. Deine Aufsicht hat nur einen Schlüssel, aber nicht den Code. Sie kann dich also nicht aus deinen Käfig befreien. Im Notfall erhält sie von mir den Code per Telefon.“

„Und wieso dann der Schlüssel?“

„Es kann vorkommen, das ich ihr erlaube, dich aufzuschließen. In dem Fall nehme ich dir das Codeschloss ab, dann weiß sie sofort Bescheid. Ach ja, jeder Versuch mit einem falschen Code verlängert die Eingabe für den nächsten Versuch um das Vierfache, der erste Neuversuch darf nach 5 Minuten erfolgen, denk also gar nicht dran!“

Sylvia zog mir die Hose herunter und entfernte den alten Käfig, sehnsüchtig dachte ich an die guten alten Zeiten mit ihm. Der neue wurde angelegt und mir wurde augenblicklich klar, welch einen ‚komfortablen‘ Käfig ich doch vorher hatte. Diesen neuen auszufüllen, würde mein Lümmel bestimmt bei nächster Gelegenheit versuchen und so wie ich ihn kannte, würde er sich einen Dreck um die damit verbundenen Schmerzen Scheren.

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