Auszüge aus „Der Pornograf“ — Band 1 (Der Schüler)

© rokoerber

*** Kristin und Axel verloben sich und … ***

Es war schon Oktober. Noch ein Shooting und Kristin verlobt sich. Dann geht es nach Persien. Natürlich freuten wir uns alle schon sehr darauf. Dass Lis und ich, dort in einer Suite schlafen werden, regte keinen mehr auf. vertraut uns, Mom vertraut mir und Rama sah schon gleich gar kein Problem. In Persien werden die Mädchen früh verheiratet. Wenn wir unser Wort nicht halten, dann wird eben geheiratet. Mit fiel es ja leicht, Lis hatte es da schon schwerer. Sie dazu zu bekommen, wenn wir gerade heftig geschmust haben, währe sicher ein Leichtes. Aber nicht mit mir, das war ich uns schuldig.

Kristin war, an unserer Verlobung, ja ein wenig sauer, weil die jüngere Schwester sich vor ihr verlobte. Papa wies sie schnell in ihre Schranken, denn, an ihrem achtzehnten Geburtstag hätte sie doch andere Interessen gehabt und ihren Axel nicht einmal gekannt.

Am Samstag hatten wir unsere Verrückten aus den Oberklassen da, zu Fotos für IGDuM. Sie waren alle alt genug und bereit nicht überall zu tratschen. Im Übrigen waren sie entweder sowieso geil oder scharf aufs Geld. Alle hatten eine Genehmigung der Eltern dabei. Lis hatte gesagt, ohne diese bräuchten sie gar nicht erst kommen. Alle unterschrieben den Vertrag.

Es wurde ein ungewöhnlich langer Nachmittag mit relativ wenigen Bildern. Die Mädchen hatten nicht nur Hemmungen, sondern auch keine Ahnung. Lis war mir die besonders große Hilfe, sie brachte die Bande auf Vordermann und vor die Kamera. Am Schluss hatte ich fünf Filme voll und die Achtung meiner Schulfreundinnen gewonnen. Mindestens die Hälfte davon schleckte mich ab, als ich verkündigte, dass die getragenen Wäschestücke behalten werden können.

Reden wir nicht drüber, Schulstress noch und noch. Warum die immer vor den Ferien noch einmal so voll zuschlagen, verstehe wer will. Lis und ich lassen uns dadurch aber nicht mehr verblüffen. Wenn auch so manches Mal die Liebe zu kurz kam, für ein Küsschen hat es immer gereicht. Wir blieben die Klassenbesten. Glück? Ich denke, dass es auch viel Fleiß war. Unser Verhältnis hatte sich auch rum gesprochen, es wurde zu unserer Freude einfach akzeptiert.

Es war soweit. Mein Axel tat den entscheidenden Schritt: Die Verlobung mit Kristin war angesagt. Kurzfristig lud Papa Bronner auch noch Renate ein. Er hat es wohl begriffen, was sie für Lis und mich bedeutet, denn er wurde natürlich ebenfalls über unserer Timetable informiert. Dass wir jetzt, etwas intimer miteinander umgehen, störte ihn offensichtlich nicht. Auch Renate hatte kein Problem damit, ganz selbstverständlich saß sie auf meiner linken Seite.

Gegen Acht klopfte Papa Bronner an sein Glas: „Es ist mir eine Ehre und Freude verkünden zu dürfen, dass meine älteste Tochter, Kristin, sich ihrem Freund, Axel König, versprochen hat. Damit bin ich endlich eine Sorge los.“

Axel stand auf. „Diese Sorge muss jetzt ich wohl übernehmen. Das hat mir vorher auch keiner gesagt. Das wirkliche Problem ist nur, dass ich meine Kristin liebe. Da muss die eine oder andere Sorge zurücktreten. Was red ich, ich kenne sowieso kein Fräulein Sorge. Aber Spaß beiseite. Jetzt bin ich wohl gefordert. Ich mache es kurz: Kristin ich liebe dich, willst du mich heiraten? Ich verspreche auch, dich zu lieben und zu ehren, wie es meiner Frau gebührt.“

Kristin wollte, wenn sie es auch kaum sagen konnte. Sie heulte nämlich vor Glück. Es hat, außer Lis und Renate, sicher keiner gesehen, dass sich so eine blöde Träne auch in meine Augenwinkel verirrt hatte. Es ging um meine zukünftige Schwägerin. Dann fiel mir ein, dass Axel dann ja auch mein Schwager war. Es hätte schlimmer kommen können. Er war älter als ich, aber mit dem uralten Arschloch kam ich bestens zurecht. Hauptsache ist aber, er kommt mit seiner Kristin gut aus. Da konnte ich jedoch keine Probleme erkennen.

Nach der Verlobungsfeier nahm Papa Bronner mich zur Seite. „Ich habe mit Leila gesprochen. Sie kommt schon am Samstag mit dem Zug. Sie schläft bei Elisabeth. Kristin übernachtet bei ihrem Axel. Für Sonntag habe ich einen Kleinbus gemietet. Das einzige Problem ist unsere Sicherheit. Axel und ich haben Geldkoffer dabei, mit je fünf Millionen Mark in großen Scheinen. Der Teppichhandel im Orient ist ein Bargeschäft, Hand um Hand sozusagen. Die Koffer haben wir an das Handgelenk gekettet, am Flughafen werden wir von zwei Wachleuten erwartet, die uns gleich in die Lounge von PanAm bringen. Das Geld wird dort entgegengenommen und uns erst in Teheran wieder ausgehändigt. Das ist keine große Prozedur, ich habe das schon oft gemacht, wenn auch nicht mit so viel Geld. Das zu deiner Information. Ich hole dich Sonntag pünktlich um Acht ab.“

Ich hatte für Freitag nur zwei Shootings vorgesehen. Sie liefen zu meiner Freude völlig reibungslos ab. In der Zwischenzeit hatte ich wohl auch die notwendige Übung und Routine, in dieser neuen Fototechnik. Aber Spaß machte es immer noch. Die Bilder kopierte ich gleich nach der Sitzung. Renate erledigte den Rest.

Sie blieb auch über Nacht. Nun ist eine Woche ja keine Ewigkeit, aber, so im Nachhinein gesehen, waren wir da gerade in einem Alter, oder besser gesagt in einem Gemütszustand, wo man doch ein wenig sehr – wie will ich sagen – auf einander angewiesen ist. Das ging nicht nur mir so, ich fürchte auch Renate. Unsere Entdeckung, was körperliche Liebe bedeutet, war ja noch nicht so alt und sie wollte auch gepflegt sein. Auf jeden Fall waren wir in dieser Nacht hoch motiviert. Wir mussten ja zum Wohle von Lis üben, üben, üben …

*** … die Reise nach Persien ***

Am Samstagmittag kam lieber Besuch: Leila, zusammen mit Lis. Sie flog mir gleich an den Hals, ihre Küsse waren aber absolut schwesterlich. Lis sah es sehr wohl. „Hallo, mein lieber Bruder. Ich bin ja so aufgeregt, wegen des Fluges. Dein Domizil wollte ich mir aber schon mal ansehen. Ihr wohnt ja prächtig, wenn man da unten in der Halle steht, dann ist es ja fast wie in einem richtigen Schloss. Ich bin sicher, auch würde es hier sehr gefallen.“

Ich stellte ihr Renate vor. Leila wusste genau, was zwischen ihr und mir lief, Lis hatte gequatscht. Dann zeigte ich ihr meine Räume und bat sie danach, mit zu Mom zu kommen. Natürlich wollte Mom wissen, wie ihr das Buch von der Prinzessin gefallen hätte.

Leila lachte. „Es war wunderschön. Es lag sogar nahe bei der Wahrheit. Die Schmuseszenen waren ergreifend. Ich musste weinen … dabei sollte ich eigentlich gar nicht wissen, was da so vorging. Da hat Paul wohl sehr aus dem Nähkästchen geplaudert.“

„Und wie empfandest du dich denn als Prinzessin?“

„Na ja, eigentlich ganz normal. Ich bin in Persien ja im Range einer Prinzessin, wie auch. Das vererbt sich immer auf die Tochter. Das ist eines der wenigen Vorrechte, die wir noch haben. Unsere Dynastie, das Haus Radama, ist halt uralt.“

„Dann müsste ich dich ja als Hoheit anreden?“ Staunte Mom.

„Wehe, da würde der hoheitliche Zorn über mich kommen, also besser nicht. Für Mutti und mich, sind das heimatliche Rituale, die dort sehr wohl, hier aber keine Bedeutung haben.“

Dann verabschiedeten wir uns von Mom. Oben war der Kaffee fertig. Vor allem Renate quasselte viel mit Leila, oder wurde sie ausgehorcht? Ganz offensichtlich wurde jedoch Leila von meinen Frauen gemocht. Dann war es auch schon Zeit. „Bis morgen.“

Sonntag. Papa und Axel saßen vorne im VW-Bus. Dahinter Kristin und Leila. Lis und ich, ganz hinten. Die Fahrt war langweilig und die Mädchen aufgeregt. Ich denke Axel und ich auch, als Mann braucht man das aber nicht unbedingt zu zeigen. In Frankfurt warteten zwei Mann der Flughafenpolizei. Hintenherum, wurden wir in eine so genannte Lounge geleitet. Dort wurden Papa und Axel, gegen Empfangsquittung, von ihren versiegelten Koffern befreit. Zwei kräftige Kerle von der PanAm nahmen sich ihrer an. Papa unterschrieb, einem ebenfalls anwesenden Beamten vom Zoll, eine Deklaration, dann war alles erledigt. Es war für Papa reine Routine. Dann wurden wir eingecheckt. Papa wurde sehr freundlich von einer Stewardess begrüßt. Es war ganz offensichtlich nicht sein erster Flug.

In der Lounge wurden wir sehr verwöhnt. „Hier ist alles frei, während des Fluges auch. Seid vorsichtig mit Alkohol“, sagte Papa.

Lis und Leila fielen über die Säfte her, dann gingen sie zu Cola über. Axel und ich trank unseren ersten Whisky, mit Eis. Harter Stoff. Nach gut einer Stunde wurden wir ins Flugzeug geleitet. Es war viel schöner als ich es mir, von Filmen her, vorgestellt hatte. Axel, der immerhin schon einmal nach Berlin flog, war auch sehr überrascht. Ganz bequeme Sitze, mit viel Freiheit für die Beine.

Lis, immer Probleme mit Physik, fand schnell heraus, dass man die Sitze zu bequemen Liegen umwandeln kann. Sie bekam sogar die Normalstellung wieder hin. Champagner wurde noch vor dem Start gereicht, Lis und Leila entschieden sich jedoch für Orangensaft. Alle bekamen wir eine kleine Tasche. PanAm stand drauf, drinnen waren die herrlichsten Sachen: ein großer Flakon Duftwasser, Rasierzeug, Zahnbürste mit Zahnpasta. Eine wohlriechende Seife, ein Kamm. Ein Kartenspiel, Ohrenpfropfen, Socken und eine Augenklappe, dann noch ein Päckchen Papiertaschentücher und ein Weltreiseführer.

Start. Lis packte fest meine Hand. Leila saß neben Papa und packte vertrauensvoll dessen Hand. Er lächelte nur. Kristin und Axel saßen hinter mir. Es war überhaupt nicht so schlimm, wie es immer geschildert wird. Der Service an Bord war dafür ganz hervorragend. Ich versuchte einen Gin Tonic, von dem ich so oft gelesen hatte. Lis wollte nur einen Saft, ihr muss es inzwischen doch im Bauch gluckern. Sie trank dann aber ganz frech einen großen Schluck aus meinem Glas. Dann kam das Essen. Es war einfach wundervoll: Rinderfilet Wellington. Ich werde das wohl nie vergessen. Dazu gab es einen Rotwein: Merlot. Da wollte auch Lis ein halbes Glas davon haben und, wie ich sehen konnte, Leila ein Ganzes. Nach dem Essen, verbreitete sich Müdigkeit. Papa schlief als Erster.

Montag. Frühstück. Omelett mit warmen Tomaten und einer merkwürdigen Wurst. Lis wollte diese gegen mein Brötchen tauschen. Ich beschaffte lieber zusätzliche zwei Brötchen, die Wurst war auch nicht so mein Fall. Wir hatten eh genug gegessen. Um Sechs waren wir da. Ich erklärte Lis das mit der Zeitverschiebung. Sie war zu aufgeregt um es zu begreifen oder es war ihr egal. Der Purser kam und brachte die Geldkoffer. Landung. Lis wollte zuerst einmal geknuddelt werden, als die Maschine stand. Leila stand plötzlich auch neben mir. Was soll es, ich nahm auch sie in den Arm und gab ihr einen brüderlichen Kuss. Lis zeigte keinerlei Interesse daran.

Die erste Klasse, es waren noch vier Geschäftsleute mit an Bord, konnte als Erste gehen. Als wir die Gangway hinunterkamen, stand da ein Bursche mit einem großen Schild:

Mr. Paul Oktober – Mr. Albert Bronner.

Wir gaben uns zu erkennen. Ein älterer Mann, mit Turban und Bart, trat vor, neben ihm eine junge Frau. Sehr elegant gekleidet.

„I am Singh, Majordomo in the House of Radama“, dann deutete er auf die junge Frau. „This is Her Highness Princess Marni Radama.“

Zwei bis an die Zähne bewaffnete, grimmig dreinblickende Kerle standen plötzlich hinter Papa und Axel. Papa zeigte keine Furcht, nur ein Lächeln. Die Situation schien Normal. Es war ihre Leibwache.

Schon im Flugzeug ging alles nur über Englisch. Hier klang es zwar etwas seltsam, ich konnte es jedoch sehr gut verstehen. Lis offensichtlich auch.

Anm. des Verfassers: Ich übersetze hier, wie auch später, die Texte, denn es ist nicht unbedingt anzunehmen, dass alle, die das Buch lesen, es sonst verstehen würden. Ich hatte, anfänglich, die Dialoge zwar in der entsprechenden Fremdsprache – es las sich aber sehr mühselig.

„Bitte, wer ist Mr. Paul Oktober?“, fragte Singh.

„Ich. Ich bin Paul Oktober“, meldete ich mich.

Die junge Frau trat auf mich zu. „Willkommen im Namen der Familie. Das ist wohl die kleine Tochter Lis?“ Sie sah deren Ring blitzen.

„Ist das ein Verlobungsring? Seid ihr etwa schon verlobt?“

Lis nickte, etwas eingeschüchtert.

„Dann bist du ja eine große Tochter. Sei du uns dann ganz besonders willkommen.“ Dann wurde Leila begrüßt. Es wurde persisch gesprochen, wovon wir natürlich kein Wort verstanden. Die Begrüßung war auf jeden Fall sehr herzlich, das sah man. „Wir fahren jetzt ins Hotel“, sagte Marni danach, dann etwas zum Majordomus Singh. Der bat um unsere Pässe und die Tickets, dazu die Einwanderungs- und Zollerklärung, die wir schon an Bord ausgefüllt hatten. Er pfiff durch die Finger; in Sekundenschnelle fuhren zwei lange Mercedes 600 vor. Papa, Kristin und Axel wurde in den Ersten gepackt, die Bewaffneten stiegen mit ein. Lis, Leila und ich, zusammen mit Marni, in den Zweiten. Es waren nur knapp fünf Minuten vergangen. Nach gut 50 Minuten waren wir im Hotel, von den Anderen war nichts zu sehen.

„Sie sind bereits auf ihren Zimmern. Ich bringe dich, Sohn Paul und deine Frau, jetzt auf euer Zimmer. Dies ist ein Radama Hotel; für euch, Sohn Paul und Tochter Lis, habe ich von Leila Radama, unserer , wir sagen Älteste, obwohl sie noch recht jung ist, besondere Anweisungen bekommen.

Ihr bekommt die beste Suite des Hauses, die Schahsuite“, wurde uns mitgeteilt. „Zu euerem Wohlgefallen, und zu eurer Hilfe, steht ein Mädchen, aus unserem Hause, zu eurer Verfügung. Sie weiß, wie euere Verwandtschaft zu erreichen ist. Das Gepäck und euere Pässe werden in etwa einer Stunde da sein.“

Wir kamen zu einer großen Türe. Ein sehr bulliger, sehr bärtiger und vor allem sehr hässlicher Bursche saß davor, auf dem Boden. Als er Marni und uns kommen sah, stand er auf und verbeugte sich sehr tief, sehr devot, aber völlig wortlos.

„Das ist Abdallah, euer Leibwächter. Er wird vor der Türe bleiben. Kommt Besuch, wird er klopfen und euer Einverständnis verlangen. Er kann nicht reden, jedoch sehr viel Lärm machen. Geht ihr außer Haus, folgt er euch wie ein Schatten. Also, erschreckt nicht.“

Sie öffnete die Türe. Es war eine Pracht. Ein wundervoll eingerichtetes Wohnzimmer, ein königliches Schlafzimmer und ein tolles Bad, mit extrem großer, runder Wanne. Ein fürstliches Esszimmer und eine kleine Küche. Ein Gästezimmer. Dann gab es noch ein einfaches Zimmer für das Mädchen und eine kleine Kammer, für Wäsche und so was. Lis war voll weg, sie hing an mir und konnte nur noch staunen.

Ein Mädchen kam herangeeilt. „Ich sein Kitty. Ich mich freuen. Bitte sagen was Wunsch“, dann verbeugte sie sich ebenfalls sehr tief.

Marni gab mir einen dicken Umschlag. „Da sind viele kleine Scheine drin. Gegenwert je ein viertel Dollar. Für jeden Dienst gibt man hier ein Trinkgeld. Verwende es und nutze es reichlich, Sohn des Hauses. Ich lasse euch jetzt alleine. Um Vier holt ein Diener euch ab, in das armselige Haus der Radama. Ihr werdet euch jetzt frisch machen wollen, vor allem du, Tochter Lis.“ Marni ging, lächelnd.

Lis erkundete alles nochmals, natürlich musste ich mit, Kitty hinterher. In allen unseren Räumen, auch im Bad und der Toilette, standen verschwenderisch Rosen und Orchideen. Auf der Bar standen Kristallkaraffen mit allen möglichen alkoholischen Getränken, auch Säfte und Sprudel, Naschwerk war keinesfalls vergessen. Die, hier wohl unvermeidliche, Baklava, war wie selbstverständlich auch da. Eine Visitenkarte von Marni lag dabei: mit freundlichen Grüßen des Hauses. Im Bad hingen zwei flauschige Bademäntel. Die übergroße Wanne und die Waschbecken (für jeden eines) waren mit Seifen, Düften und weiß der Teufel, was noch, reichlich bestückt. Lis schnupperte begeistert daran. Kitty trabte immer noch hinter uns her.

„Wollen baden? Jetzt? Lassen ein Wasser. Gerne tun.“

Lis fand die Idee gut. Kitty ließ das Wasser ein. Dann kam sie zu Lis und – begann diese auszuziehen. Lis erschrak erst, dann sagte sie: „Das hat mit Leila schon angekündigt.“ Kitty half ihr in die Riesenwanne. Ohne zu Zögern war dann ich dran. Ich war schneller als sie. Lis grinste. Ich stieg zu ihr in die Wanne.

„Wollen Blubblub?“, fragte Kitty.

Ich nickte, was soll schon sein. Kitty drückte einen Knopf. Plötzlich lagen wir mitten in einem Sprudelbad. Lis erschrak fürchterlich und flüchtete in meine Arme. Dann begriff sie, was los war. Keine Ahnung von Physik, aber das hier fand sie einfach wundervoll.

„Wollen Duft?, bot Kitty nun an.

Lis nickte. Kitty goss eine Essenz, die sehr stark nach Rosen duftete, ins Bad. Lis genoss es mit geschlossenen Augen.

„Wollen Champagner?“

Jetzt nickten wir beide begeistert. Das war es, was jetzt noch fehlte. Kitty brachte, ich lachte, Lis heulte. Diese Pracht war einfach zu viel für meinen kleinen Liebling. So etwas konnte man in Deutschland natürlich auch nicht erwarten.

„Ich etwas falsch gemacht?“, fragte Kitty entsetzt.

„Nein, meine geliebte Frau ist glücklich, dann weint sie oft.“

Kitty war beruhigt. Sie setzte sich auf einen Hocker an die Tür und bat: „Sagen, wenn fertig. Ich Handtuch und Bademantel.“

Lis beruhigte sich. „Hast du gerade Frau gesagt?“

„Ja, bist du ja eigentlich auch und Marni hat dich doch auch so betitelt. Das ist wohl dein Ring, du hast ihn am Hochzeitsfinger.“

„Ich dachte das sei ein europäischer Brauch, ich gebe aber zu, ein wenig hat mich auch der Teufel geritten. Leila hat gesagt, hier werden Mädchen schon mit Sechzehn verheiratet und haben mit Siebzehn ihr erstes Kind.“ Dann, ich war voll verblüfft, sprach sie ein paar Worte zu Kitty. Auf Persisch. Den Klang kannte ich inzwischen. Kitty plapperte los. Lis bremste sie: „Ich kann nur ein paar Worte.“

Kitty entschuldigte sich. „Danke für nette Worte. Ich Mädchen für VIP. Ich Mädchen für alles.“

„Alles?“, wollte Lis es genau wissen.

„Alles“, bestätigte Kitty.

„Du meinst, du würdest auch mit deinem Körper zur Verfügung stehen, wenn es verlangt wird?“ Versicherte sie sich nochmals.

„Ja, dazu ich ausgebildet. Prinzessin Marni mich aussuchen dafür, nach Besuch bei Doktor.“

Ich war verblüfft. Lis klärte mich auf: „Das ist für sehr ehrenwerte Gäste hier so üblich. Es redet nur keiner darüber, sagte Leila.“

Das Wasser wurde kalt und wir langsam müde. Kitty brachte uns Handtücher, Bademäntel und weiche Schlappen. Dann brachte sie uns in unser Schlafzimmer. „Mich brauchen?“

Wir sind müde. Danke“, winkte Lis ab.

„Wenn brauchen, rufen. Ich hören“, sagte Kitty und verschwand.

„Papa hat ja schon oft davon erzählt, wie prachtvoll es hier ist. So schön, habe ich es mir aber bei weitem nicht vorgestellt.“ Dann weinte sie wieder ganz leise und sehr glücklich in meinen Arm. Ich konnte es verstehen. Es war ein aufregender Tag. Für uns beide.

„Sohn Paul, aufwachen!“ Ich wurde zart gerüttelt und schrak aus einem wilden Traum hoch, in dem bärtige Leibwächter eine lebhafte Rolle spielten. „Sein drei Uhr. Diener kommen bald. Mr. Bronner fragen und Mr. König fragen. Wollen sehen?“

„Wir sind sofort fertig, sie mögen kommen“, antwortete ich.

Kitty ging, Lis und ich kleideten uns schnell an. Dann klopfte es vehement an der Tür. Kitty ging hin, ich nach. Unser Leibwächter. Er deutete auf den grinsenden Papa, Axel und auf die etwas erschreckt wirkende Kristin. Ich nickte und gab ihm einen Schein von Marni. Er verbeugte sich tief und lies die Drei passieren. Da sah ich, dass er im hinteren Hosenbund eine große Pistole trug.

Kristin plapperte zu erst los: „Sind das nicht zauberhafte Suit …“ Sie bekam es nicht raus, sondern schnappte sich Lis. „Führe mich rum. Ich kann nicht glauben, was ich sehe. Eure ist ja noch viel toller als unsere.“ Die Schwestern zogen los.

„Ihr habt die Schahsuite. Was Besseres kann man nicht bekommen“, staunte auch Papa. „Na ja, als Sohn …“

„Also Kristin war überglücklich. Unsere Suite ist noch viel schöner als die in Konstanz. Ihr habt aber auch nicht gerade das absolut einfachste Zimmerchen“, stellte Axel recht gelassen fest.

Gerne gelesene Kategorien

Wähle eine Erotik-Kategorie aus, die dich interessiert.