Aus dem Leben eines chaotischen, glücklichen Singels
Teil 02 Katharina 2002 / Hochzeitsnacht
Wir blieben noch bis kurz nach Mitternacht. Ein DJ legte auf und als dann irgendwann zu fortgeschrittener Stunde „Hossa, hossa,“von Rex Gildo gefolgt von Marianne Rosenberg „ Er gehört zu mir….“aus den Boxen dröhnte, spätestens da war es Zeit für mich zu gehen, jedoch nicht ohne Katharina. Ich hatte ein Hotelzimmer im Elysee Hotel Hamburg, die Hochzeit fand in Pinneberg, etwas außerhalb in der Provinz, statt. Mögen alle Pinneberger jetzt beleidigt sein, aber manchmal frage ich mich: Warum musste das sein? Die Frage bezieht sich sowohl auf die Heirat als auch auf die Existenz dieser Ortschaft. Es gibt Orte…okay..lassen wir das an dieser Stelle. Auch Pinneberger sind nette Menschen. Wir fuhren ins Elysee. Ich hatte extra für Jenny`s Hochzeit meinen Oldtimer, einen 78er Jaguar XJ 12, aus der Garage geholt. Das mache ich nur, wenn es 2 Tage vorher nicht geregnet hat und Ben Wettervogel das gleiche Wetter für die nächsten drei Tage vorhergesagt hat. Katharina hatte nichts übrig für dieses wunderbare Fahrzeug. Ich bin nicht pingelig, genaugenommen bin ich sogar ein ziemlicher Chaot, aber bei Autos hört der Spaß auf. Es war sicher versehentlich, dass sie beim Einsteigen mit dem spitzen Absatz ihres hochhakigen Schuh’s eine schwarze Spur an der beigen Innenverkleidung der Beifahrertür hinterließ. Anschließend schüttete sie den Inhalt ihrer Handtasche in den Fußraum, fingerte aus der Ansammlung von Überflüssigen eine Zigarette, um sich diese im nächsten Moment in meinem „Heiligtum“ anzustecken. Sofort stieg ich auf die Bremse. Wir befanden uns mitten auf der A 23 und ich fuhr direkt auf den Standstreifen.
„Sofort raus mit der Kippe!“ Sie sah mich an, leckte sich über die Lippen, nahm einen tiefen Zug und blies mir den Rauch ins Gesicht. „ Raus! Erst die Kippe und dann DU!“ Katharina machte keine Anstalten. Sie nestelte an ihrer Bluse, griff hinein und warf mir Sekunden später ihren weißen BH in den Schoss. Dann nahm sie einen weiteren Zug, versuchte gleichzeitig vergeblich die Sitzlehnenverstellung zu begreifen und legte den linken Fuß nach vorn auf die ebenfalls beige Verkleidung des Armaturenbrettes. Der dünne Absatz berührte bedrohlich die Windschutzscheibe. Ich lockerte meinen oberen Hemdknopf. Zum Glück trage ich nie Krawatten, sonst hätte ich sie damit womöglich auf der Stelle erwürgt. „Gib, Gummi, Schätzchen, oder willst du mich hier mitten auf der Autobahn aussetzen?“ In der rechten noch immer die Zigarette, wanderte ihre linke an meinem rechten Schenkel empor. „ Shit…“, dachte ich..“ die hat’s drauf..“ Ich überlegte einen Moment, dann warf ich die Automatik auf D und hatte in diesem Moment „verloren.“
Unten an der Rezeption bestellte sie eine Flasche Champagner ohne Gläser zum mitnehmen. Die Flasche öffnete sie noch im Lift, während ich verzweifelt diese Karte für die Türöffnung suchte. Da war er wieder, der Chaot in mir. Ständig verliere ich Gegenstände, Parkkarten, Geldbörsen, Belege, oder Schlüssel. Mein in einem ICE zwischen Hannover und München vergessenes Handy mit fast 1000 Telefonnummern bekam ich nur wieder, weil es dem Finder zu alt war. jetzt suchte ich diese Scheiß Türkarte. Ich fand sie in der Innentasche meines Sakkos zwischen einem Stapel Belegen, Führerschein, Kreditkarte und Geldscheinen. Ein Portemonnaie zu besitzen hab ich mir vor Jahren abgewöhnt. Es war unglaublich, was dann geschah. Sie war ein brodelnder Vulkan. Sie übernahm sofort das Kommando, warf mich aufs Bett und riss sich selbst die Bluse vom Leib. Sie hatte kein Gepäck dabei, also auch keine neue Bluse, aber das war ja nun wirklich nicht meine Schuld. Ich war total hilflos, das könnt ihr mir glauben. Was hätte ich machen sollen oder können? Sie zog mir den Gürtel aus der Hose und legte ihn mir um den Nacken, während sie mir danach erst die Schuhe, dann die Hose und nicht die Socken auszog. Meinen Schwanz hatte sie schon im Mund als ich mit einer Hand versuchte den Reißverschluss ihres engen Rockes zu öffnen. Dies wurde mir aber durch einen Schlag mit ihrer flachen Hand, als wäre ich ein böses Kind, untersagt. Sie setze sich auf mich und hob den Rock. Langsam rutschte sie über meine Brust bis sie sich direkt über meinen Gesicht positioniert hatte. Erst da sah ich, dass sie nur den Rock trug.
„Lecken!“ Sie hatte einen ziemlichen Befehlston, die wilde Blondine, aber bevor ich womöglich noch ums Leben komme tat ich ihr ausnahmsweise den Gefallen und fragte mich, ob es schon den gesamten Tag und Abend so war. Der kleine Ring an ihren Schamlippen hatte es mir angetan. Ich knabberte und zog daran, sie stöhnte und presste sich auf mein Gesicht. Schnaufend rang ich nach Sauerstoff und zum Glück verlagerte sie etwas später ihren wilden Ritt nach unten, sonst wäre ich mit Sicherheit erstickt. Sie warf die blonden Haare in den Nacken und wie eine Furie rammte sie sich mein bestes Stück bis zum Anschlag in ihr enges, nasses Loch. Den Gürtel um meinen Nacken nutze sie als Zügel, etwas später meine Ohren. Dieses Weib machte mich fix und fertig. Der Alkohol von Jenny’s Hochzeit verhinderte ein zu schnelles Ende, vermute ich. So dauerte es zu unserem Glück ein wenig länger und selbst nachdem ich mich brüllend entlud hörte sie nicht auf. Sie wollte immer mehr und immer mehr. Schwer atmend lagen wir auf dem breiten Bett. „Mein Gott, so was hab ich noch nie erlebt..“ schleimte ich. Sie trank den Schampus aus der Flasche, goss mir den letzten Rest über den Bauch und schleckte diesen mit der Zunge ab. Es war der Beginn einer nächsten Runde…
Im Grunde genommen wurde ich von ihr regelrecht vergewaltigt. Gibt’s irgendwo in Deutschland eine Beschwerdestelle für vergewaltigte Männer? Es war inzwischen 9:00 Uhr morgens. Ich hatte zwei Stunden kaum geschlafen. Nackt lag sie auf dem Bett. Ein wunderschöner Körper, nicht dürr und auch nicht dick. Alles passte zusammen. Ich bewunderte dieses Naturwunder. Diese zarte, gleichmäßig gebräunte Haut, schöne gleichmäßige Brüste mit kleinen Brustwarzen und kecken spitzen Nippeln. Ihr mittellanges blondes Haar verteilte sich wirr über dem Kissen. Sie schlief tief und fest. Ich beschloss zu duschen und dann zu frühstücken. Nach einem ausgeprägten Brunch kam ich zurück ins Zimmer. Katharina schlief noch immer. Soll man als geborener Gentleman eine schlafende Frau wecken? Ich musste dringend zurück nach Hannover. Also nahm ich meine Tasche, kritzelte noch meine Handynummer auf einen Zettel und hatte plötzlich dieses Türwendeschild in der Hand. Ich hatte die Wahl, zwischen „Bitte nicht stören“ oder „ Bitte aufräumen“. Ein letzter Blick ins Zimmer nahm mir die Entscheidung ab.
„ Bitte aufräumen“ hing draussen am Knauf. Ich checkte aus und befand mich kurz darauf auf dem Highway Richtung Süden. Die 12 Zylinder summten geschmeidig, Joe Cocker vergnügte mich mit seiner Kunst. Er ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber immer noch angenehmer als Rex Gildo nachts um 1:00 Uhr in einem Dorfgasthof in Pinneberg. Ich dachte an die Hochzeit und war froh einem Tanz mit Tante Liesbeth mit List und Tücke entkommen zu sein.
Jenny tat mir irgendwie leid. Sie ist eine tolle Frau und nun verheiratet . Ich sah sie vor mir, mit einem Baby im Arm vor einem Reihenhaus stehend, während Marco den gebrauchten VW Sharan bis unter das Dach bepackte, um im Dänemark Urlaub nicht alles vor Ort kaufen zu müssen. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper bei diesen Gedanken.
Mein Handy riss mich aus diesem Albtraum. Kerstin rief an. Kerstin ist eine gute Freundin. Nicht ganz so blond wie Katharina, aber auch irgendwie blond, eher dunkelblond. Sie ist 38, seit Jahren geschieden und hat zwei Kinder. Hin und wieder treffen wir uns, gehen essen oder ins Kino. Sie ist an keinem festen Verhältnis interessiert. Ab und zu braucht sie Sex, ich auch, aber heute nicht. „Hi, wie war die Hochzeit deiner Schwester?“ „ Ja, wie soll es gewesen sein? Sie hat es getan und das ist schlimm genug, ansonsten eher langweilig,“ log ich ohne rot zu werden. „Gehen wir essen?“ Ich musste Zeit gewinnen. „Hallo? Hallo?“ Ich simulierte ein Funkloch. Ja, liebe Frauen, so können wir auch sein oder nur ich? Ich weiß es nicht. Ich dachte kurz nach und rief sie wieder an :„Okay, treffen wir uns in 2 Stunden bei Luigi.“ Ich hatte Hunger und Luigi ist ein guter Freund von mir und er macht das beste Bruschetta der Welt. Ich hatte grad wieder aufgelegt, da klingelte es schon wieder.:
„ Wooooooooo bist du!!?“ Es dröhnte mir ins Ohr. Das Wörtchen „Wo“ hatte mindestens 10 o!
„Wo soll ich sein? In meinem Auto.“ Ich glaub Katharina war etwas sauer, weil ich den Zimmerservice reingelassen hatte. Oder weil sie keine Bluse hatte? Vielleicht auch weil ich weggefahren bin. Nie macht man(n) es richtig. Daran hab ich schon gewöhnt. Ich verstehe nix von Frauen, ich weiß weder wie sie ticken, noch was sie denken, interessiert mich auch irgendwie nicht. Sie polterte in den Hörer: „Ich sitz hier in diesem Hotelzimmer! Ich hab nichts gefrühstückt, nichts zum anziehen und du haust einfach ab!“ „ Ja, ähh, du hast geschlafen und da wollt ich dich nicht….“ weiter kam ich nicht „Du kommst sofort zurück!“ Aufgelegt.
Ich sah das Schild: „ Thieshope 500 m“, fuhr erstmal dort runter und dachte im nächsten Moment: „Pinneberg ist doch schön.“ Dann griff ich zum Telefon und rief sie an „Ich könnte den Service anrufen und dir ein Frühstück bringen lassen und eine neue Bluse…“ Katharina ließ nicht locker. Sie flehte förmlich „ Bitte, komm zurück…“ Ja, was soll man dazu als geborener Gentleman noch sagen? Auf die 30 Minuten kommt es nun auch nicht an. Irgendwie hatte sie mich im Griff. Ich weiß nicht was es war. Sie war so anders. Also, was soll’s, rauf auf die Spur und zurück Richtung Hamburg. Ich traute meinen Augen kaum. Sie saß angezogen in der Brasserie und frühstückte.
„ Hi, ich hab deinen Rat befolgt. Du musst nur noch die Bluse und das Frühstück an der Rezeption bezahlen.“ Ich schüttelte mich ungläubig. „165 €“ meinte die Dame an der Rezeption trocken. „Oh, das ist aber günstig., ich hatte mit 200 gerechnet.“ log ich und zahlte brav. Dann setzte ich mich zu ihr. „ Okay, Katharina, es war eine tolle Nacht und wenn wir das nochmal machen, dann kannst du was erleben, das sag ich dir jetzt schon….“ Sie kaute auf einem Croissant. „Ja, was denn?“ Ich beugte mich vor: „ Ich mach dich fertig, du Miststück! Ich mach dich so fertig, dass dir hören und sehen vergeht…“ Gelassen biss sie wieder vom Croissant. „ Ja, wie denn?“ Ich ließ mich nach hinten in die Lehne fallen. Dieses Weib forderte mich heraus. Sie spielte mit mir.
„Ich fahr hier wieder zurück um dir zu helfen und du sitzt hier seelenruhig in einer teuren, wenn auch schönen, neuen Bluse und frühstückst. Meine Kreditkartennummer hätte ich im Notfall auch telefonisch durchgeben können!“ Sie nahm einen Schluck Kaffee, stand auf um sich nochmal am Buffet zu bedienen und kam mit einer Portion Obstsalat zurück. „ Heut ist Sonntag, wir können ja zusammen nach Hannover fahren. Ich fahr dann mit dem Zug zurück…“ und nach einer kurzen Pause und einem Fuß in meinem Schritt „ da kannst du mir ja zeigen wie mir hören und sehen vergeht…“ Ich spielte verlegen mit meinem Autoschlüssel und dachte nach. Ich dachte an die letzte Nacht. Ich sah sie auf dem Bett liegen, nackt. „ Okay, wir fahren..“ Es war wieder ungefähr in Höhe dieser Ausfahrt als mein Handy klingelte. Es war Corinna. Ich hab sie vor einigen Wochen in einem Fitnessstudio kennen gelernt. „Hi, es bleibt doch bei 14 Uhr heute, oder?“ Das hatte ich ganz vergessen! Wir wollten uns treffen. Sie arbeitet in einer Verkaufsagentur und ich sollte dort eventuell ein paar Verkauftrainings machen. Abgesehen davon ist sie sehr attraktiv, dunkelhaarig und gut trainiert. Na ja, das war jetzt eher unwichtig. „ Äh, ich bin noch in Hamburg, ich denke wir müssen es verschieben.“ Corinna war nicht begeistert aber es klappte. 30 Minuten später läutete mein Handy schon wieder. „ Wooooooo bist du?“ Das kam mir irgendwie bekannt vor. Ich sah nachts rechts, da saß Katharina leibhaftig und rauchend in meinem Jaguar. Dann fiel es mir ein. „Kerstin!“
Fortsetzung folgt, demnächst, vielleicht…
© BruceW
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